Zitat von
Montefiore
Genau darum nenne ich ihn privat auch gerne als den "Wagenknecht der Grünen".
Das ist meines Erachtens nach aber nicht ganz richtig. Palmer hat nun schon 16 Jahre lang gute grüne Politik (Ausbau der Erneuerbaren) gemacht und dabei noch finanzpolitisch solide gewirtschaft. Zudem würde er bestimmte Positionen, die Wagenknecht vertritt, niemals vertreten. Das einzige, was beide gemein haben, ist, dass sie gerne mal provokant eine Meinung konträr der Mehrheitsmeinung vertreten (und damit auch provozieren wollen). Aber Palmer hat tatsächlich bewiesen, dass er grüne Politik kann und realpolitische Lösungen findet. Ein Robert Habeck dagegen löst beispielsweise Probleme damit, dass durch seine "Lösung" dann gleich nochmal 2-3 neue Probleme entstehen.
Zitat von
Jean-Luc Picard
Genau um diesen Aspekt dreht sich doch die ganze Debatte.
Der Begriff, so die Argumentation, ist kontextunabhängig beleidigend und trägt zur Diskriminierung bei. Also beispielsweise auch gerade jetzt, wo Du ihn ausschreibst, obwohl Du damit nicht beleidigen willst.
Man stelle sich mal einen Film vor, in dem ein deutscher, weißer rechtsextremer Charakter über eine deutschen, schwarzen Charakter sagt: "Diesen scheiß N-Wort wollen wir hier nicht haben." Irgendwie kommt mir das eher wie eine Banalisierung und Relativierung von Rassismus vor, das Wort an sich zu streichen.
Zitat von
Forenperser
In jedem Fall finde ich es äußerst bedenklich dass deswegen so ein großes mediales Fass aufgemacht, Rücktritt gefordert wird etc aber ein Robert Habeck mit seiner Vetternwirtschaftssache bleibt im Amt.
Hier auch eine interessante Meinung dazu:
Meinung
von Nico Fried
02.05.2023, 11:22
3 Min.
Boris Palmer ist gescheitert, weil er die Provokation liebt, aber selbst mit Provokationen nicht umgehen kann. Trotzdem ist sein Parteiaustritt für die Grünen am Ende ein Verlust.
Deshalb liegt eine Tücke des Parteiaustritts für die Grünen dann doch darin, dass Palmer zu einem für sie ungünstigen Zeitpunkt geht, weil er manches Problem der großen Grünen offenlegt: Palmer gilt als umstritten, aber auch als ein Politiker, der Probleme löst, von der Energie- bis zur Corona-Politik. Robert Habeck, Vizekanzler, Wirtschaftsminister und Vorzeigegrüner in Berlin, erweist sich zunehmend als Politiker, der mit jedem Versuch, ein Problem zu lösen, neue Probleme schafft.
https://www.stern.de/politik/deutsch...-33428378.html
Eines aber ist klar, er muss auf jeden Fall seine Agressionen unter Kontrolle kriegen. Da wird er von Provokateuren (er provoziert ja auch gerne) als Nazi diffamiert und tickt dann völlig aus. Das geht nicht und das sollte er auch aus Respekt vor sich selbst nicht tun. Kein Wunder, dass er sich da nun professionelle Hilfe suchen möchte.