Das Entfernen der Teflongleiter ging leichter als gedacht: Einfach mit Heißluft gut anwärmen. Ich habe eine Heißluftpistole auf 150°C eingestellt, dann mit etwas Abstand auf die Gleiter gepustet und immer die Hand daneben gehalten, damit ich merke, wenn es zu heiß wird. Das Plastik will man dann ja doch nicht schmelzen. Dann einfach einen dünnen Spatel unter die Gleiter schieben. Der ging dann wie durch Butter und die Gleiter fielen ab. Wer keine Heißluftpistole hat, kann einen Fön probieren.
Dann einfach die Schrauben raus und die Maus vorsichtig auseinander nehmen. Die alten Schalter kann man einfach auslöten, indem man die Pins mit etwas bleihaltigem Lot überarbeitet und dann mit dem Lötkolben schnell zwischen den drei Kontakten hin- und her geht und den Schalter dabei schrittweise heraus wackelt. Dann die Löcher mit Entlötlitze säubern, neue Schalter einsetzen (auf richtige Orientierung und planes Aufliegen achten) und festlöten.
Und wo ich schon dabei war, habe ich auch noch innen sauber gemacht (ein paar Flusen hatten sich angesammelt) und etwas Kontaktspray in den Drehgeber des Mausrads getröpfelt.
Beim Zusammenbau darauf achten, dass man das USB-Kabel wieder richtig in der Zuführung verstaut und die Platine sauber auf ihren Haltenasen eingerastet ist. Und für die drei Leute auf der Welt, die den Trick noch nicht kennen: Bei Schrauben, die einfach nur in Plastik gedreht sind (wie hier eben der Roccat) sollte man die Schraube vorsichtig ansetzen und dann erstmal mit dem Schraubenzieher in die entgegen gesetzte Richtung drehen, bis man einen leichten Klick spürt. Dann ist die Schraube in das vorhandene Gewinde gefallen und man schneidet sich kein neues (denn wenn man das ein paar Mal macht, ist das Loch am Ende hinüber und die Schraube greift nicht mehr).
Am Ende musste ich auch noch die RGB-Led wechseln, da sie im Eimer war. Ich dachte die ganze Zeit, ich hätte beim Zusammenbau irgendwas falsch gemacht oder so und habe die Maus bestimmt 8x auseinander genommen und wieder zusammengesetzt. Bis ich schließlich auf die Idee kam, mal testweise Strom direkt in die Kontakte der LED zu injezieren. Und siehe da: Die grüne Sub-LED (zufälligerweise genau die Farbe, die ich eingestellt hatte) war tot. Nur Rot und Blau gingen noch. Da fiel mir dann ein, dass die früher schon Aussetzer hatte, aber dann immer wieder zurück kam und ich es auf Treiberquerelen geschoben hatte. Zum Glück hatte ich RGB-LEDs da und konnte direkt einen Ersatz einlöten. Wer das Problem mit der kaputten LED auch hat: Normale 5mm-RGB-LEDs mit 4 Pins (B, G, gem. Anode, R) passt. In der Roccat ist eine Strawhat-LED verbaut, aber eine „normale” mit abgerundetem Kopf funktioniert genauso gut. Ich wollte die LED hier nochmal zeigen, doch ein unbedarfter Wischer über den Schreibtisch hat sie in die fünfte Dimension katapultiert, bevor ich ein Foto machen konnte.
Die Bodenplatte der Maus habe ich noch mit Isopropanol von meinem Fingerfett gereinigt, bevor ich die Teflongleiter wieder aufgeklebt habe.