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  1. #81
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Irgendwie wunderte es Kathy überhaupt nicht das die Blondine die Asari-Detective kannte. Nicht nur weil sie offensichtlich Kolleginnen waren, sondern weil Peresa'an auch den Eindruck machte Viele zu kennen. Die Bemerkung zu den Preisen der Immobilien ließ sie unkommentiert, auch wenn sie dabei richtig lag. Tatsächlich war der Wert seit Kauf gestiegen, allerdings war das auch kein Wunder. Kurz vorher waren die Unruhen und der Anschlag gewesen. Wenn man bedachte das Beides wohl seinen Teil zur Entstehung dieses Prozesses beigetragen hatte..
    "Hm?", meinte sie verwundert und drehte sich vorsichtig um. Niemand war zu sehen, war wohl mehr ein heimlicher Fan. Oder jemand wusste ihre Rückseite zu schätzen. Das wiederum zeugte von Geschmack.
    "Ach? Denken sie?", meinte sie amüsiert, aber auch ein klein wenig geschmeichelt nach der Enthüllung der Identität.
    "Tatsächlich hat er mir gestern auch schon so einen besonderen Blick zugeworfen, aber ich war mir nicht sicher ob das zu einer irgendeinen Anwaltsstrategie gehört.", merkte sie sich an den gestrigen Tag erinnernd an. Sie lächelte verschmitzt.
    "Und ob er mich überhaupt gemeint hat, neben mir sitzt nämlich auch eine Asari mit gewaltigen Hupen. Das wäre also auch eine plausible Möglichkeit gewesen.", fügte sie an und leerte den widerlichen Rest ihres Bechers. Dieser verschwand im Becher.
    "Sei es drum. Er wird mich wohl kaum während der Verhandlungen anbaggern, da muss ich mir wohl vorerst nicht den Kopf darüber zerbrechen.", befand sie mit einem Schulterzucken. Das verstieß sicher gegen irgendeinen Kodex oder Ordnung.
    "Aber wenn er schon hier herumläuft, muss ich wohl auch langsam meinen Platz suchen. Die Gerechtigkeit findet sich ja nicht von alleine. Oder so.", stellte sie fest und aktivierte kurz ihre Uhr. Tatsächlich rückte der Beginn des zweiten Prozesstages nahe.
    "Dann hoffe ich in ihrem Sinne, dass wir uns nachher im Saal wiedersehen und sie nicht zu lange hier warten müssen.", sagte sie wohlwollend und kontrollierte kurz routiniert ob ihre Frisur noch ordentlich saß. Sie tat es.
    "Oh, Orlowski übrigens. Katharina Orlowski. Hat mich gefreut Miss..?", stellte sie sich dann noch höflich zum Abschied vor. Nicht das es zwingend nötig wäre, spätestens im Saal hätte sie es erfahren. Aber so erschien es ihr stimmiger, wenn sie sich schon mit einer Fremden über Beruf, Dasein und potenzielle Verehrer unterhielt.


    Ein schlechter Fang wäre der Staatsanwalt nicht, insbesondere, wenn man häufiger in Kontakt mit dem Gesetz kam, dachte sich Hanna bei der Aussage der Schwarzhaarigen, die sich am Ende des Gesprächs als „Orlowski“ vorstellte. Immerhin hatte er ein charmantes Lächeln und einen schwungvoll klingenden Namen.
    Ilias“, antwortete Hanna. Die beiden Frauen gaben sich kurz die Hand, wobei Hanna bunte Tätowierungen, die knappt hinter dem Handgelenk begannen, aufblitzen sah. Auf der Citadel trug fast niemand Tattoos, der zu den oberen Zehntausend gehörte. Abgesehen von den Clanzeichen der anderen Spezies. In manchen Menschenkolonien gehörte es zum guten Ton, tätowiert zu sein, hier jedoch tendenziell eher nicht. „Interessante Persönlichkeit“, dachte Hanna. Nicht ganz das, was sie vorgab zu sein, vermutlich. Das musste allerdings nichts bedeuten.
    Viel Glück drin. Und halten Sie durch: kein Prozess geht ewig. Nicht einmal die, bei denen ausschließlich Asari im Gerichtssaal sind.
    Die Schwarzhaarige wandte sich ab und schloss sich einer kleinen Gruppe von Individuen an, die ebenfalls in Richtung Saal steuerten. Sie wechselte ein, zwei zwanglose Worte mit ihnen und verschwand. Hanna atmete durch, dann zog sie sich noch einen Becher brühend heißen Schwarzes aus dem Automaten. „Das“, sagte sie, „ist verdammt schlechter Kaffee.
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  2. #82
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    Ulic Dromas

    "Hier ist ebenfalls Sackgasse." funkte Ulic schweratmig zurück.
    "Allerdings führt hier ein Schacht nach unten...."
    Von der Position des Deckels nahm er an dass dieser in das Rohrleitungssystem der Station führte.
    "Ich weiß nicht wie viel Sinn es machen würde ihm, ihr oder was auch immer das war zu folgen, aber ich tue es natürlich wenn du meinst es ist das Richtige. Soll ich vorrauslaufen oder kommst du erst hierher?"



    Beyo Vhan

    Natürlich hatte er davon gewusst. Beyo hatte Karvas damals alles erzählt. Er sah seinem Freund an, dass er sich weiter zusammenreißen musste. Der Staatsanwalt versuchte ihn aus der Reserve zu locken.
    "Genau das war doch bislang das Argument der Verteidigung gewesen, Herr Staatsanwalt." erwiderte er. "Objektivität. Beyo Vhan soll für das verurteilt werden, was er auch begangen hat. Und nun geben Sie sogar selbst zu dass er eben keine sexuelle Straftat begangen hat, und mutmaßen dazu noch dass er davon ausging Sie würde sterben. Ich denke - "
    "Danke Mr. Rarkin, das genügt." Auch Nacus hatte offenbar bemerkt, dass Karvas wieder im Begriff war den Rahmen zu sprengen. Beyo atmete auf.
    "Bitte verzeihen Sie die kleine Ausartung meine Damen und Herren, es war vielleicht nicht ganz angemessen, aber hier wird ein valider Punkt angesprochen und ich würde dort gerne einhaken, euer Ehren."
    Richter Wilkens ließ es mit einem Nicken zu.
    "Der Einwand ist berechtigt. In ihren eigenen Worten schilderte dieser angebliche Zeuge also, dass mein Mandant an dem sexuellen Übergriff nicht beteiligt war. Wieso also überhaupt die Anklage in diesem Punkt? Und woher nehmen Sie die Gewissheit, dass er sie ablieferte in der Erwartung sie würde sterben? Doch bevor Sie diese Fragen beantworten Herr Staatsanwalt, beantworten Sie erstmal diese: Wie heißt dieser vermeintliche Zeuge? Welche Verbindung hat er zu diesem Fall? Wieso erachten Sie ihn als glaubwürdig? Und diese Audioaufnahme von der Sie sprechen, liegt Sie Ihnen vor und können Sie sie abspielen? "


    Nacus reagierte sinnigerweise schnell und sprang ein, ehe sein Artgenosse noch irgendetwas sagen konnte, was missinterpretiert werden könnte. Er überschritt dabei zwar erheblich seine Kompetenzen, da der Richter ihn aber nicht in die Schranken wies, musste Kim das hinnehmen. Der Turianer war zudem geistesgegenwärtig genug, die schwammigen Ausführungen des Staatsanwalts aufzugreifen und ging nun in einen koordinierten Gegenangriff über.

    Mister Nacus, wenn der Zeuge hier namentlich genannt werden wollen würde, hätte ich kaum das Wort ‚anonym‘ verwendet. Verzeihen Sie meine Patzigkeit, aber Ihre Frage dahingehend ist irrelevant. Der Zeuge hat eine Tonaufnahme des mutmaßlichen Opfers gehört, eine Art Tagebuch. Es ist nur ein Abriss gewesen und der Wahrheitsgehalt konnte von mir nicht überprüft werden. Daher habe ich, wie bereits erwähnt, den Richter vorab darüber informiert. Da die Tonaufnahme nicht vorliegt und auch der Zeuge nicht geladen werden konnte, sind weder Aufnahme noch Aussage als Beweis beim Gericht vorlegt, wie es den Regeln unseres Justizsystems entspricht.

    Kim steckte eine Hand in die Hosentasche, während er ein paar Schritte im Saal tat, um sich Freiraum zu schaffen. Er betrachtete den Anwalt des Angeklagten, der wie immer schwieg und auf einen Punkt auf dem Tisch starrte. „Die Aussage wirft also genug Fragen auf, das verneine ich nicht. Allerdings fragen Sie sich selbst: Wieso sollte jemand vorgeben, Opfer dieses Trios zu sein und das in einem privaten Tagebuch festhalten, wenn nicht aus Scham über das, was geschehen ist. Und das ungefiltert. Nach dieser Aussage wurde dem Opfer Schreckliches angetan, von allen dreien. Es war nur ein Eintrag, wer weiß wie viele Dinge noch passiert sind? Es sind Hypothesen, gestellt auf wackeligen Füßen, aber dennoch: Beyo Vhan war zu vielen, vielleicht allem bereit. Er und die anderen beiden Polizisten haben diverse Verbrechen begangen, von denen die meisten vermutlich nie an die Oberfläche kamen. Wieso? Weil sie es geschickt vertuscht haben und ihre Spuren – wie Kollegen, die ihnen auf die Schliche kamen“, er deutete auf Rarkin, „eingeschüchtert oder aus dem Weg geräumt haben. Ebenso mit Zeugen und Opfern. Und weil das System versagt hat, wie der ehemalige Vorgesetzte am gestrigen Tag zugab. Es wurden mehr Augen zugedrückt und mehr Schmutz unter den Teppich gekehrt, als es in einem funktionierenden Rechtssystem in irgendeiner Weise akzeptabel wäre. Zuletzt jedoch, weil der einzige noch lebende Täter sich seiner Verantwortung nicht stellte: Beyo Vhan. Er erschuf das Monster Braelyn Gavros und…
    Der Richter hob die Hand und Kim verstummte.
    Heben Sie sich die Diffamierungen und die moralische Schuldkeule für Ihr Schlussplädoyer auf, Mister Van der Vliet.
    Entschuldigung, Euer Ehren.
    Haben Sie noch Fragen an den Zeugen?
    Aktuell nicht, Sir.
    Mister Nacus? Fragen an den Zeugen Officer Rarkin?
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  3. #83
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    Sahenia und Ju

    "Oh...danke!" Bei Sahenias Kompliment stieg Rebecca ein wenig das Blut ins Gesicht und sie grinste breit. "Weiß ich noch nicht", antwortete sie der Asari ehrlich. Sie hatte sich eigentlich noch keine Gedanken gemacht, was sie nachher tragen wollte, aber die Idee gefiel ihr.
    "Das ist meine süße Becky!", kommentierte Amaia das Outfit und betrachtete sie kritisch von oben bis unten. "Sieht echt schick aus! Aber meinst du nicht, dass das ein wenig gewagt ist? Schau mal, man sieht ja schon fast deine Knie!"
    "Sehr witzig!", kicherte Rebecca und spielte ein wenig am Saum ihres Rocks herum. Für sie war es genau die richtige Länge.
    "Hey, probier mal das grüne Top an, was in der Kabine ist", schlug die Māori vor. "Das liegt in meinem Haufen."
    "Äh...okay...buuuiieeeh! Fuck off!"
    Rebecca ging zurück in die Kabine und wechselte ihr Oberteil, ehe sie wieder hervorkam und sich im Spiegel begutachtete. Das grüne Top war ärmellos, mit breiten Haltern an den Schultern und hatte einen weiten, aber überhaupt nicht tiefen Ausschnitt. Es war ansonsten schlicht, hatte keinen Aufdruck und keinen besonderen Schnitt. Aber die Farbe gefiel ihr.
    "Hm...", machte Amaia skeptisch. "Ist echt ungewöhnlich, dich mit so freien Schultern zu sehen."
    "Also...mir gefällt's..."
    "Ach, echt?"
    Ja, das Top hatte tatsächlich recht offene Schultern, aber ansonsten gefiel es Rebecca sogar sehr gut. Und wenn sie sich so im Spiegel sah...eigentlich war es gar nicht so schlimm, wenn sie mal ein wenig mehr Freiheit um den Hals und die Schultern herum hatte. Der Look hatte etwas. Zusammen mit dem Rock wirkte er irgendwie lockerer aber gleichzeitig nicht zu entblößend. Wenn sie vielleicht noch andere Schuhe dazu anzog...
    Nach der ersten Überwindung fand sich Rebecca doch recht schnell zurecht. Vor allem der Zuspruch von Amaia und auch von Sahenia und Ju halfen ihr dabei, ein wenig über ihre Tics hinwegzusehen und sich mehr auf das Ausprobieren der Kleidung zu konzentrieren. Und das machte ihr wirklich Spaß. Erst jetzt bemerkte sie so richtig, wie lange es her war, dass sie das letzte Mal in so einem Kleidergeschäft war und ein paar neue Outfits anprobiert hatte. Der Grund dafür begleitete sie auf Schritt und Tritt und mehr als einmal warf sie erschrockene Blicke zu den anderen Kunden in ihrer Nähe, wann immer sie besonders unangebrachte Dinge von sich gab.
    Trotzdem probierte sie noch eine ganze Reihe von Oberteilen an um zu schauen, ob etwas davon noch gut zu dem Rock passen würde. Fairerweise musste man sagen, dass eigentlich nichts davon wirklich besonders war oder einen Stil hatte, den man nur auf der Citadel und nicht in jedem beliebigen Geschäft Neuseelands finden konnte, aber das war eigentlich auch nicht schlimm. Am Ende war es trotzdem schön. Es dauerte eine Weile, bis Rebecca schließlich alle Stücke ausprobiert hatte, die ihr auf den ersten Blick zusagten und sie die Kabine für ihre beste Freundin wieder freigab.
    "Also, das meiste habe ich ja jetzt schon gesehen", grinste die Māori, ehe sie wieder in der Umkleide verschwand und endlich das Kleid von zuvor loswerden konnte. Tatsächlich schien sie gar kein Interesse daran zu haben, noch andere Sachen anzuprobieren, denn sie kam schon einen Moment später wieder aus der Umkleide und trug ihre eigene Kleidung, den Stapel an Probestücken hatte sie wieder auf dem Arm. "Ich bin gleich wieder da, ich will unbedingt noch was anderes probieren...", sagte sie geheimnistuerisch und ging daraufhin wieder in den Laden.
    "Sie ist immer so", erklärte Rebecca entschuldigend an Sahenia und Ju gewandt. "Hey! Ich liebe dich! Fuck off!"
    Es dauerte gar nicht lange, bis Amaia zurückkehrte und anstatt einer Stange an Outfits hatte sie nur ein einziges Stück dabei. Ein Kleid. Ein sehr langes Kleid, bodenlang genau genommen und aus einem seltsam dicken, fast ledrigen Stoff. Es war ein Kleid, wie man es auf der Citadel häufiger sehen konnte, vor allem von Asari getragen. Die Māori grinste nur breit und ging ohne ein Wort an ihnen vorbei in die Umkleidekabine.
    Rebecca bedeckte kichernd ihr Gesicht. Sie ahnte Schlimmes.
    Und das völlig zu Recht. Offenbar brauchte Amaia etwas länger, um sich das Stück anzulegen, doch als sie schließlich mit einem "Tada!" schwungvoll aus der Kabine stolperte, sah sie äußerst eigenartig aus.
    "Oh nein...!", entfuhr es Rebecca und sie musste ein lautes Lachen unterdrücken.
    Majonese ist offline

  4. #84
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zitat Zitat von Tjordas Beitrag anzeigen
    Zunächst wiegte sich Julian in Sicherheit, sonnte sich im Glanz seiner Loorbeeren, als er löblich mit seinem Vorgänger verglichen wurde. Doch noch während er das Lob hörte, ahnte er, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte und Akina etwas gegen ihn im Schilde führte. Sein Blick folgte ihrem, der zu Leena Preston fiel und verwandelte sich von einem selbstsicheren zu einem verwirrten. Natürlich musste er die Aufnahme nicht zu Ende anhören, um zu wissen, was das Verfängliche daran war, schluckte bereits bei den ersten Silben seiner eigenen Stimme schwer und lehnte sich zum ersten Mal während der gesamten Besprechung nach hinten an die Tischkante, prüfte unablässig, ob sein Hemdkragen noch geschlossen war oder sein Gürtel saß, während er zu Boden schaute, nun völlig ohne das altbekannte Lächeln auf seinen Lippen. Die Antwort auf Akinas Vorwurf ließ seltsamerweise nicht lange auf sich warten, so als hätte er schon seit Minuten gewusst, wie ihre Frage lauten würde.
    "Da spielen viele Faktoren hinein... Es bringt wohl wenig, jetzt etwas zu leugnen und auch für Entschuldigungen haben Sie alle wohl wenig Verwendung. Lassen Sie mich einfach sagen, dass ich bei aller Unprofessionalität dieser Handlung durchaus logische Gründe dafür hatte. Sie sprechen es schon an, Lieutenant. Vandernot stand unter großem Stress. Todesangst, um es genau zu sagen. Dazu die soziale Isolation der Sicherheitsverwahrung. Der häufige Kontakt zu mir als ihrem behandelnden Arzt. Die emotionale Abhängigkeit, die sich im Ärzte-Patienten-Verhältnis so häufig einstellt.... Angesichts ihrer belastenden Behandlung sah ich es im Interesse der Patientin als einzige Lösung an, ihren emotionalen Bedürfnissen nachzukommen, um sie zu beruhigen. Und ich denke der Erfolg gibt mir Recht."
    Leena wurde rot im Gesicht vor verschluckten Anfeindungen, sodass es schon aus ihr herausbrach, kaum dass Ward seinen Satz beendet hatte.
    "Andere würden es auch Nötigung nennen. Ausnutzung emotionaler Verwundbarkeit. Manipulation. Sexuelle Ausbeutung. Nennen Sie es, wie Sie wollen, Sie haben Yenni nur benutzt. Reden Sie es nur schön und sagen Sie, es sei zu ihrem besten gewesen. Wir alle wissen, dass Sie dabei nur Ihre eigenen Interessen im Sinn hatten. Ob es jetzt 'ne schnelle Nummer war, die Hoffnung auf eine manipulativ erreichte Beziehung oder nur um Ihre Karriere voranzutreiben, das spielt doch alles keine Rolle. Sie benutzen Yenni wie eine Schachfigur Ward. Wir alle hier und die ganze Anlage sind in Ihren Augen wohl nur eine Anfängerpartie Schach. Wie können Sie es sich nur anmaßen zu glaub-"
    Ravi schlug seine flache Hand mit einem Knall auf den Tisch und Leenas Worte blieben ihr im Halse stecken. Er schien nicht wütend, aber bestimmt. Sah, dass der Raum vor Gerüchten und Vorurteilen brodelte, sodass er nun einschritt, bevor alles überkochte.
    "Ich denke, wir haben Ihre Einschätzung nachvollzogen, Preston", brummte er durchdringend, woraufhin Leena schluckte, die Hände vor der Hüfte faltete und mit gesenktem Kopf einen Schritt nach hinten ging.
    "Watabe: Keine Verhörpsychologie mehr, das hier ist kein Revier. Ich verstehe, dass Sie das Ganze unvorhersehbar gestalten wollten, aber ab jetzt will ich das ganze Bild der Lage sehen. Ich will Ihre volle Einschätzung hören. Wie ist diese Aufnahme entstanden? Wie kommen Sie dazu, es aufzunehmen? Ich vermute, Sie alle hatten einen berechtigten Vorverdacht. Geben Sie mir was, das ich Butke vorlegen kann. Und Sie, Ward, halten mal für ein paar Minuten Ihren ständig britisch blubbernden Schnabel, sie frage ich gleich. Also Watabe?"


    Die Selbstsicherheit in des Gesicht des Briten verschwand, das übliche, lächelnde Pokerface kehrte nicht wie gewohnt zurück. Ward hörte der Aufnahme zu, sie zweifellos nach wenigen Sekunden erkennend. Starrte zu Boden, als wäre es ihm peinlich. Peinlich wegen der Tat, oder der Tatsache erwischt zu werden? Akinas Blick unbetrübt, kein Ausdruck des Triumphs glitt über ihr Gesicht.
    Starr wie die Maske in einem Kabuki Theater, die braunen Augen beobachtend auf den Briten geheftet.
    Das hier war kein Sieg für sie, kein Triumph der Gerechtigkeit. Eine Gelegenheit die genutzt werden musste, bevor sie verschwand, wie so viele Gelegenheiten seit sie die Ermittlungen gestartet hatte. Ein Kratzen an der Oberfläche. Nicht schön, aber bestenfalls lästig. Sie hatte nach Hinweisen für die seltsamen Vorfälle gesucht und war auf Beweise für sexuellen Missbrauch gestoßen.
    Dutzende Hinweise fanden sich in ihrem Notizbuch, doch keines ergab ein Bild welches zu dem passte welches sie gerade präsentierte. Wie bei einem Puzzle, wo man sich sicher war welches Bild am Ende herauskam. Und dann war es keine Ente, sondern ein Hase. Ein Ergebnis, aber nicht das was man haben wollte.
    Ward hatte natürlich seine Antwort parat, aber sie strahlte nicht vor Selbstbewusstein wie üblich. Keine der üblichen Nebelkerzen, oder Relativierungen. Nichts was elegant den Kopf aus der Schlinge zog.
    Anders als Leena erzeugte es bei Akina keine sichtbare emotionale Reaktion. Ihr Gesicht blieb ausdruckslos, sie selbst stumm.
    Ravi stoppte den Eifer der Psychologin, riss die Situation an sich. Wie es sich für einen Commander gehörte. Ein Befehlshaber dem die Informationen fehlten. Es war nur logisch das er sich an die Japanerin wandte. Logik hielt die Welt zusammen.
    "Wie sie wünschen Commander.", erwiderte sie und blätterte zielgerichtet zu einer Seite ihres Notizbuches.
    "Miss Preston kam in Rahmen ihrer psychologischen Betreuung zu mir, weil sie eine stärkere emotionale Bindung von Miss Vandernot zu ihrem Arzt feststellte. Nicht komplett ungewöhnlich angesicht der Situation, jedoch weckte das Verhalten ihrer Patientin, einen gewissen Verdacht. Angesichts der Sensibilität des Projekts und der jüngeren Vergangenheit dieser Station..ein mögliches Problem. Vor allem weil angesichts der Isolation und nötigen Expertise eine gewisse Abhängigkeit entstanden ist.", erklärte die Japanerin und strich eine Seite glatt die fein säuberlich in Kanji beschrieben war.
    "Die Therapie, die Überwachung der Patientin all dies gestaltete sich recht schwierig angesichts ihres Zustandes. Hinzu kamen kleine Auffälligkeiten in Protokollen, nichts was man bemerken konnte wenn man nicht danach sucht. Angesichts der Möglichkeit das Vandernot eine Art Diggles 2.0 werden konnte, ein Risiko.", fuhr sie fort und legte ihre Hände sanft ineinander.
    "Im Vorfeld hatte ich dazu im Rahmen meiner Ermittlungen ein Gespräch mit der ehemaligen Patientin Ascaiath. Im Zuge dessen behauptete diese das Doktor Ward ihr Drogen im Austausch gegen eine Untersuchung, sowie Filmaufnahmen von ihr in Reizwäsche gegeben hatte.", fügte sie noch an, eine der Sachen die tatsächlich zur aktuellen Situation passten.
    "Ich bin der Sache natürlich nachgegangen. Es gab keine Videoaufnahmen, Doktor Ward gab jedoch zu ihr eine minimale Menge gegen Schmerzen gegeben zu haben. Mit der Bedingung eines Entzuges bei weiteren Bedarf, aber das geht jetzt zu sehr ins Detail. Letztendlich fehlte eine größere Menge als von ihm angenommen, insgesamt stand jedoch Aussage gegen Aussage. Und angesichts fehlender Beweise und den erwiesenen Falschaussagen von Miss Ascaiath in London..beschloß ich die Sache als Verstoß gegen Protokollierungen abzuhaken. Der Bericht dazu tauchte sicherlich bei ihnen auf Kennziffer 312-4 wenn ich mich richtig erinnere.", sprach sie zu ihrem Vorgesetzten der diesen Bericht vermutlich als so unwichtig angesehen hatte wie sie selbst.
    "Jedoch kam mir diese Sache bei Miss Prestons Verdacht wieder in den Sinn und war wohl auch einer der Gründe warum ich Doktor Ward nicht direkt darauf ansprach. Die Beweislage war dürftig, klare Aussagen bei emotionaler Befangenheit von Vadernot nicht zu erwarten. Überwachungsaufnahmen innerhalb gab es nicht.", fuhr sie fort.
    "Lieutenant Cherenkov schlug deswegen diese sehr einfache Methode mittels Aufnahmegerät vor und brachte dieses selbst an. Selbstverständlich hatten wir so nur ein sehr schmales Zeitfenster. Wir gaben Doktor Ward ein schmales Zeitfenster wo er ungestört mit der Patientin agieren konnte. Es hätte auch nichts passieren können. Das er es jedoch direkt nutzte, spricht Bände. Vermutlich ist es nicht das erste Mal, was bedeutet das es unserem Wachpersonal hätte auffallen müssen. Gesetzt dem Fall wäre es auch noch ein direktes Sicherheitsrisiko.", meinte sie und sah ihren Vorgesetzten mit ernster Miene an.
    "Außerdem hat er seinen freien Mitarbeiter, Mister Moreau genutzt, digitale Spuren in den Protokollen zu entfernen. Lieutenant Cherenkov befragt Mister Moreau in diesem Moment, er wird ihnen dann sicher einen Bericht vorlegen wenn er fertig ist. Es tut mir natürlich Leid sie in der Sache zunächst außen vor gelassen zu haben, Commander. Ich wollte jedoch zunächst Beweise haben, bevor ich sie mit so einem Verdacht behellige.", entschuldigte sie sich bei Ravi.
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  5. #85
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Leifs Blick folgte Luceijas, obwohl er die Andeutung auch ohne verstand.
    “Oh, ich bin sicher wir haben nichts zu befürchten. Wäre doch auch dumm, oder? Immerhin ist so ein erster-…Feldversuch ziemlich interessant und zeigt uns wo du stehst.“, begründete der Schwede, der zurück zu seiner Verlobten sah.
    „Außerdem würde ich wetten, da hat jemand gerade seine Hand in der Hose und bis der arme Kerl sich wieder konzentrieren und uns jemanden auf den Hals hetzen kann, sind wir weg.“, glaubte Leif. Er lehnte sich nochmals zu Luceija und küsste sie.
    „Packen wir. Jetzt sofort. Dann nehmen wir den nächsten Flug zur Citadel und steigen dort-…um?“, er zog zurückhaltend die Schultern hoch. „Wie kommt von hier am besten nach Omega?“
    AeiaCarol ist offline

  6. #86
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    Ein schlechter Fang wäre der Staatsanwalt nicht, insbesondere, wenn man häufiger in Kontakt mit dem Gesetz kam, dachte sich Hanna bei der Aussage der Schwarzhaarigen, die sich am Ende des Gesprächs als „Orlowski“ vorstellte. Immerhin hatte er ein charmantes Lächeln und einen schwungvoll klingenden Namen.
    Ilias“, antwortete Hanna. Die beiden Frauen gaben sich kurz die Hand, wobei Hanna bunte Tätowierungen, die knappt hinter dem Handgelenk begannen, aufblitzen sah. Auf der Citadel trug fast niemand Tattoos, der zu den oberen Zehntausend gehörte. Abgesehen von den Clanzeichen der anderen Spezies. In manchen Menschenkolonien gehörte es zum guten Ton, tätowiert zu sein, hier jedoch tendenziell eher nicht. „Interessante Persönlichkeit“, dachte Hanna. Nicht ganz das, was sie vorgab zu sein, vermutlich. Das musste allerdings nichts bedeuten.
    Viel Glück drin. Und halten Sie durch: kein Prozess geht ewig. Nicht einmal die, bei denen ausschließlich Asari im Gerichtssaal sind.
    Die Schwarzhaarige wandte sich ab und schloss sich einer kleinen Gruppe von Individuen an, die ebenfalls in Richtung Saal steuerten. Sie wechselte ein, zwei zwanglose Worte mit ihnen und verschwand. Hanna atmete durch, dann zog sie sich noch einen Becher brühend heißen Schwarzes aus dem Automaten. „Das“, sagte sie, „ist verdammt schlechter Kaffee.


    Ilias. Jetzt wusste sie immerhin woher sie das Gesicht kannte. Die Kryptogramm Killer Sache, Nathan Gilles. Wenn sie sich richtig erinnerte rührte auch Charis ehemaliger Haftbefehl durch eine Intervention der Blondine her. Eine umtriebige Frau.
    Kathy Begegnung mit ihr war hingegen recht positiv verlaufen. Wenn sie einen nicht auf dem Kieker hatte, schien diese Ilias ein angenehmer Gesprächspartner zu sein. Sie beschloß sich das Gesicht zu merken. Man wusste nie was die Zukunft so brachte.
    "Auf geht es ins Vergnügen.", dachte sie gequält.

    **

    Immerhin war der zweite Prozesstag ein wenig besser als der gestrige. Niemand kam zu spät und der Vertreter der Nebenklage legte ein ordentliches Spektakel hin. Blooberella neben ihr schien dabei den Tränen nahe gewesen zu sein. Kathy fand es zwar tragisch, hatte diese Woche jedoch schon geweint. Und war sich immer noch nicht sicher was die Nebenklage hier verloren hatte und inwiefern sie über irgendwelche absurd hohe Summen entscheiden sollte. Letztendlich war es vermutlich egal. Der alte Vhan war pleite und damit war es der Junge vermutlich ebenfalls. Und wenn nicht konnte es ihm egal sein wenn er in den Knast gehen sollte.
    Vielleicht als Zimmernachbar von Braelyn Gavros, deren Aussage man heute auch abspielte. Das Maß an Selbstgerechtigkeit und Selbstmitleid sprengte fast jede Skala, aber in einem hatte sie recht. Ohne ihren Hass auf Beyo Vhan würden vermutlich viele Leute noch leben. Wenn man ihrer verqueren Logik folgen wollte. Kathy war ja der Meinung das sie bei all der Mühe auch einfach Beweise gefunden hätte um Beyo Vhan vor Gericht zu bringen. Oder ihn einfach hätte abknallen können. Das wäre etwas was die Schwarzhaarige nachvollziehen konnte. So nahmen normale Leute Vergeltung.
    Vielleicht noch vorher vor seinen Augen seine Eltern erschießen, wenn sie es grausam mochte. Keine verdrehte Mordserie und all das. Gavros Prozess hatte man still und heimlich erledigt, den Vorteil hatten sie hier nicht.

    *

    Nach der Aussage einer weiteren Frau die wegen Vhan in Behandlung gehörte, aber es immerhin war, war jetzt ein Cop im Zeugenstand. Jemand der direkt durch die Taten von Vhan und seinen Konsorten gelitten hatte. Und seltsamerweise jetzt irgendwie sein Kumpel war. Turianer waren irgendwie seltsam und der Typ sah aus wie vom Skycar überrollt. Mit dem Gesicht war es sicher nicht leicht Freunde zu finden. Außerdem hatte er auch eine Armprothese. Vielleicht so eine Art Selbsthilfe Gruppe oder die beiden polierten sich immer freitags gegenseitig das Chrom. Insgesamt schien sich der Großteil der Sache wohl auf einen Typen namens Malkizan zu konzentrieren.
    Widersprechen konnte er nicht, denn wie Javed Ceiv war er tot. Es lag nahe von Vhan sich als Mitläufer darstellen zu lassen.
    Wenn sie ihn so betrachtete, wirkte er jetzt nicht unbedingt wie der Kopf von irgendetwas. Aber wie seine Vergangenheit zeigte, war er wohl gut darin anderen Leuten was vorzumachen.
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  7. #87
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Leifs Blick folgte Luceijas, obwohl er die Andeutung auch ohne verstand.
    “Oh, ich bin sicher wir haben nichts zu befürchten. Wäre doch auch dumm, oder? Immerhin ist so ein erster-…Feldversuch ziemlich interessant und zeigt uns wo du stehst.“, begründete der Schwede, der zurück zu seiner Verlobten sah.
    „Außerdem würde ich wetten, da hat jemand gerade seine Hand in der Hose und bis der arme Kerl sich wieder konzentrieren und uns jemanden auf den Hals hetzen kann, sind wir weg.“, glaubte Leif. Er lehnte sich nochmals zu Luceija und küsste sie.
    „Packen wir. Jetzt sofort. Dann nehmen wir den nächsten Flug zur Citadel und steigen dort-…um?“, er zog zurückhaltend die Schultern hoch. „Wie kommt von hier am besten nach Omega?“


    Seine unfassbar süße Naivität in dieser Hinsicht alleine machte sie fertig. Auf so vielen Ebenen waren sie so anders und am Ende sich doch viel ähnlicher, als irgendjemand außerhalb dieser Beziehung glauben vermochte. Sie lachte. Wieder. Gegen seine warmen Lippen, die sie immer wieder mit sich selbst besetzte und deutlich machte, dass kein anderer dazu mehr irgendein Recht hatte. „Das siehst du dann. Kannst du…Fliegen?“, wollte sie fast unschuldig wissen. „Also ein Shuttle, kleine Raumschiffe, sowas..? Nicht du ansich.“
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  8. #88
    Drachentöter Avatar von numberten
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    "Verdammt nochmal Blasto! Legen sie die Waffe ab und strecken sie die Tentakel in die Höhe. Sonst sprenge ich diesen Bus mit den Volus Schulkindern!"
    , tönte es aus den Boxen in Rose Wohnzimmer, als Nisha müde blinzelnd wieder aufwachte.
    Sie blickte sich um, sie war immer noch auf der Coach, eine weiche Decke lag auf ihrem Schoß. Neben ihr saß ihre Kollegin, welche wohl ebenfalls eingeschlafen war und deren blauer Kopf auf ihrer Schulter lag.
    Nisha schaute auf den Fernseher, konnte die Szene überhaupt nicht einordnen. Sie war sich nicht sicher ob das noch Blasto 1 war. Sie schaute auf ihre Uhr. Es war noch früh, aber sie hatte mindestens drei Stunden geschlafen.
    "Rose? Roooose!", sagte sie und stupste die Asari neben sich erst leicht, dann fest an. Rose grunzte leicht und schüttelte dann den Kopf. Immerhin war so die Schulter der Inderin frei.
    "Ficken sie sich Sergeant, nach dem Wachdienst habe ich zwölf Stunden dienstfrei!", murmelte Rose grummelig.
    "Was, nein hier ist Nisha. Es ist schon morgen Rose, ich mach los.", erwiderte sie und streckte sich müde.
    "Hm? Stimmt. Sie sind nicht mein alter Drill-Sergeant. Das war ein Besen sage ich ihnen.", stellte Rose müde fest und schaute sich im Wohnzimmer um. Ihr geschulter Blick fiel auf den Fernseher.
    "Das ist das Ende von Blasto 2. Wir haben meinen Auftritt verpasst!", meinte sie enttäuscht.
    "Ich hole es mit ihnen nach wenn wir beide nicht aus einem Club kommen.", versprach Nisha lächelnd.
    "Ja, so war es wohl nicht ganz das Erlebnis. Uh, Popcorn!", gab Rose zu und fischte ein gepopptes Maiskorn aus Nishas Frisur.
    "Was? Ich hoffe da ist nicht noch mehr in meinen Haaren.", meinte diese mit entsetztem Blick und strich sich durch die Haare.
    "Wäre schade um das Karamell. Sieht aber nicht danach aus.", versprach Rose nach kurzer Inspektion.
    "Karamell! Böh. Da muss ich mir vor dem Hockey wohl doch die Haare waschen.", sagte Nisha angewidert.
    "Hatte sie nicht Apfel-Zimt gemacht?", schoß es ihr gleichzeitig durch den Kopf. Es war Rose Wohnung, vermutlich sollte sie sich nicht über Karamell wundern. Ein Schokobrunnen in der Tischmitte hätte sie auch nicht überrascht.
    "Uh, Hockey Training. Wie läuft es mit den Mädels? Ist bald mal ein Spiel das man sich anschauen kann?", fragte Rose interessiert.
    "Es läuft gut. Danke nochmal für die Idee. Die Mädels sind echt toll, wir haben auch schonmal was zusammen nach dem Training unternommen. Ich kann ihnen unseren Spielplan schicken wenn sie möchten.", bot Nisha an während sie aufstand und die Decke faltete. Rose nickte zustimmend und betrachtete dann interessiert das mit Haaren umwickelte Popcorn.
    "Urks, schmeißen sie das bitte weg. Die Haare brauche ich nicht mehr.", meinte die Inderin und suchte ihre Schuhe.
    Rose legte das Popcorn in eine leere Schale und erhob sich ebenfalls vom Sofa.
    "Und sonst? Ist vielleicht jemand Nettes in ihrem Team? Sie wissen schon, Fraudeckung?", fragte sie dann, sich an das Thema vor dem Film erinnernd. Nisha sah sie mit einem leicht entgeisterten, leicht verlegenen Blick an.
    "Bitte Rose, nicht jetzt. Ich muss nach Hause, mich nochmal hinlegen, die Wäsche machen und dann mich für das Training vorbereiten. Ich bin gerade nicht in der Stimmung.", erwiderte sie und schüttelte abwehrend die Hände.
    "Na gut. Wollen sie noch einen Kaffee oder sowas?", bot die Detective ihrer Kollegin freundlich an.
    "Ne danke. Ich fahre jetzt wirklich lieber. Danke für die Einladung Rose. Es war wirklich ein schöner Abend.", sagte Nisha etwas genervt, aber dann schlussendlich gutgelaunt. Letztendlich war es sehr nett das ihre Kollegin sich auch abseits der Arbeit ein wenig um sie kümmerte. Rose nickte nur und begleitete ihre junge Kollegin zur Tür.
    "Gerne doch Kadam. Haben sie einen schönen freien Tag. Ich lege mich jetzt auch nochmal hin. Irgendwie fühle ich mich noch leicht besoffen.", stellte sie selbstreflektiert fest. Nisha wunderte das nicht unbedingt.
    "Jaaa, das ist glaube ich keine schlechte Idee. Bis demnächst Rose."
    "Halten sie die Ohren steif!", sprach die Asari und die Inderin verschwand durch die Tür.
    "Boah. So früh? Zeit sich nochmal in die Kiste zu legen.", beschloß Rose nach einem Blick auf ihre Uhr.
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  9. #89
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    Rebecca und Amaia

    Rebecca schien langsam etwas auf zu tauen, gerade auch im Bezug auf die völlig fremden Wesen Ju und Sahenia, vor denen sie ihre Outfits präsentierte.
    Ju und Sahenia sahen sich an und die junge Asari kam nicht umhin freudig zu lächeln. Es war schön zu sehen, dass auch Rebecca in ihrer Anwesenheit etwas lockerer wurde und was wohl viel wichtiger war, ihre Tics wurden weniger.
    "Hm...", machte Amaia skeptisch. "Ist echt ungewöhnlich, dich mit so freien Schultern zu sehen."
    "Steht ihr aber sehr gut." mischte sich Sahenia grinsend ein. Ihre Worte waren ehrlich gemeint.
    "Also...mir gefällt's..." antwortete Rebecca auf Amaia´s Aussage.
    "Ach, echt?"
    Ju und Sahenia sahen sich an.
    Rebecca verschwand wieder in der Kabine und probierte weitere Oberteile an, was die anderen drei Mädels mit Gut oder schlecht quittierten. Sie hatten auf jeden fall sehr viel Spaß. Aber am Ende würde Rebecca entscheiden, welche Oberteile sie wirklich haben wollte.
    Es dauerte eine Weile, aber dann war Amaia an der Reihe.
    "Also, das meiste habe ich ja jetzt schon gesehen", grinste sie, ehe sie in die Kabine verschwand.
    Kurz darauf kam sie wieder heraus, zur Verwunderung der anderen in ihren eigenen Klamotten.
    Mit dem Stapel voller Probestücke im Arm stapfte Amaia wieder zu den Kleiderständer.
    "Ich bin gleich wieder da, ich will unbedingt noch was anderes probieren...", sagte sie geheimnistuerisch im vorbei gehen. Sahenia und Ju blickten ihr neugierig hinterher.
    "Sie ist immer so", erklärte Rebecca entschuldigend an Sahenia und Ju gewandt.
    "Ich bin auch nicht anders." kicherte Sahenia.
    "Hey! Ich liebe dich! Fuck off!"
    Es dauerte nicht lange, bis Amaia mit einem einzigen Kleidungsstück zurück kehrte. Ein bodenlanges Kleid, wie es oft von Asari getragen wurde.
    "Oha, sie versucht sich an Citadel Mode..." kicherte Ju.
    Amaia grinste breit und ging ohne ein Wort zu sagen in die Kabine.
    Rebecca bedeckte kichernd ihr Gesicht.
    Amaia brauchte etwas länger, um sich das Stück anzulegen, kam dann aber mit einem "Tada!" schwungvoll aus der Kabine gestolpert.
    Für einen kurzen Augenblick war es ganz still und keiner wusste so recht, was sie sagen sollte.
    "Oh nein...!", entfuhr es Rebecca und sie musste ein lautes Lachen unterdrücken.
    "Hm.." machte Sahenia grübelnd und begutachtete Amaia. Dann schüttelte die Asari lachend den Kopf. "Nein, dass geht gar nicht!" Auch Ju konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.
    Sahenia verschwand in Richtung Laden und suchte ein ähnliches Kleid. Sie wurde fündig. Ein bodenlanges dunkles Kleid, vom Stoff her etwas leichter, wie das was Amaia gerade an hatte. Es war Ärmellos, mit breiten Trägern, einem nicht ganz so hohen Kragen, aber genauso so verhüllt, wie das Kleid, was Amaia gerade an hatte.
    "Probier das mal, fast selber Stil, nur leichter." sagte Sahenia und brachte es Amaia.

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  10. #90
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    Sahenia und Ju

    "Bloß nicht!", lachte Amaia angesichts von Sahenias Vorschlag. Sie begutachtete sich leicht ungläubig im Spiegel. "Dieser Stil ist ja mal gar nichts für mich! Ich meine...schaut euch das an!" Unbeholfen hob sie den viel zu schweren Stoff des Kleides an, um ihre Füße daraus zu befreien. "Man kann dadrin kaum laufen! Bei uns auf der Erde würde man sowas höchstens auf...keiner Ahnung...einer High-Society-Veranstaltung tragen. Und selbst da wäre das schon echt komisch..."
    Rebecca hatte nichts anderes von ihrer besten Freundin erwartet. Für gewöhnlich trug Amaia ganz ähnliche Outfits wie sie, vielleicht manchmal etwas kürzer geschnitten und mit weniger Blumenmustern. Entsprechend teilte Rebecca die Einschätzung der Māori. Schön war das Kleid nicht unbedingt. Und angenehm zu tragen offensichtlich auch nicht.
    "So, weg damit!", verkündete Amaia, wenn auch mit einem Grinsen und sie zog den Vorhang ihrer Umkleide wieder zu, um das Stück wieder loszuwerden. Natürlich hatte sie sich von Anfang an denken können, dass ihr das Kleid wenig gefallen würde, aber sie waren ohnehin mehr zum Spaß hier. Es dauerte nicht lange, bis die Māori wieder aus der Kabine heraustrat, das Kleid unzeremoniell über ihren Arm gefaltet.
    "Ich finde, ich habe genug gelitten", meinte Amaia augenzwinkernd und wandte sich dann ohne Vorwarnung an Sahenia. "Wie sieht's denn bei dir aus? Hast du nicht auch Lust, was zu probieren?"
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  11. #91
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    Rebecca und Amaia

    "Okay." gab die junge Asari ein wenig enttäuscht von sich. Sie hätte Amaia gerne mal in diesem Kleid gesehen. Andererseits konnte Sie sie auch verstehen, die Citadel Mode ist wirklich nicht für jeden.
    Daher hängte sie das Kleid wieder weg.
    Währenddessen machte Amaia den anderen beiden klar, warum sie dieses Kleid nicht mochte.
    Ju konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, zumal sie der Neuseeländerin durchaus zustimmte.
    "So, weg damit!", verkündete Amaia, wenn auch mit einem Grinsen und sie zog den Vorhang ihrer Umkleide wieder zu.
    Sahenia kam auch wieder dazu, als Amaia wieder aus der Kabine trat.
    "Ich finde, ich habe genug gelitten", meinte Amaia augenzwinkernd und wandte sich dann ohne Vorwarnung an Sahenia. "Wie sieht's denn bei dir aus? Hast du nicht auch Lust, was zu probieren?"
    Sahenia grinste breit und bewegte sich zu den Kleiderständer. Sie wühlte einen Moment darin herum und zog ein paar Erd Outfits heraus. Ein schlichter weißer Rock, ähnlich wie der von Rebecca, nur kürzer. Eine enge schwarze Hotpants und ein paar bunte Oberteile. Einmal ein weißes, bauchfreies Tanktop, dann ein hellblaues Teil mit Spagettiträger, ein weißes Oberteil mit Rüschen Ärmeln und ein schwarzes Oberteil Schulterfrei.
    Dann bewegte sie sich zur Kabine, wo Amaia und Rebecca zuvor benutzt hatte und hievte sich aus dem Rollstuhl.
    Ein wenig umständlich schlüpfte sie nun in den weißen Rock und kombinierte dies mit dem weißen, bauchfreien Tanktop.
    Schwungvoll öffnete sie den Vorhang, mit der anderen Hand hielt sie sich an der Kabine fest.
    "Na, was meint ihr?" kicherte die Asari auffordernd.

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  12. #92
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    Sahenia und Ju

    "Sieht gleich ganz anders aus, wenn man ein bisschen mehr Hautfarbe hat, nicht?", merkte Amaia mit Blick zu ihrer besten Freundin an. Tatsächlich war das starke Blau der Asari ein starker Kontrast zu der Farbe der Kleidung.
    Rebecca hätte gerne zugestimmt, doch stattdessen schlug sie sich gegen die Stirn und zeigte dann mit entrücktem Gesichtsausdruck auf Sahenia. "F-F-F-Fisch! Fuck off! Fisch!"
    "Nicht schlecht! Da merkt man schon gar nicht mehr, wie alt du eigentlich bist!" Die Einschätzung von Amaia kam nicht von ungefähr, es war tatsächlich recht eigenartig zu sehen, wie sich Sahenia kleidete, wenn man ihr Alter bedachte. Das recht hautfreie Outfit würde bei Menschen viel eher zu jungen Frauen in ihren Zwanzigern passen, während Sahenia schon mehr als fünfmal so alt sein musste. Aber letztlich war das die Besonderheit der Asari und ihren langen Lebensspannen.
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  13. #93
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    Rebecca und Amaia

    Die junge Asari prustete laut los. "Der der Göttin, was denkt ihr bloß von mir?" Sie wusste ja, dass Menschen eine sehr kurze Lebensspanne haben und für sie 105 Jahre uralt sein musste.
    "Okay, ich bin 105 Jahre alt, für Asari Verhältnisse praktisch noch ein Kind, junge Erwachsene, bezieht man das jetzt auf die Lebensspanne der Menschen, bin ich höchstens Anfang zwanzig." erklärte sie kichernd und blickte neugierig in die Runde, ehe sie weitersprach: "Wenn ich nicht gerade in der Uni auf Thessia hocke und lerne, mache ich vermutlich die gleichen Dinge, wie ihr... Freunde treffen, feiern gehen, Hobbys, Shopping..." Sahenia grinste breit.
    "Apropos..." Sie verschwand wieder in der Kabine und präsentierte dann anschließend die anderen Oberteile zum Rock.
    Anschließend wechselte sie zur Hotpants und kombinierte diese mit dem schwarzen, schulterfreien Oberteil.
    Dann kam sie wieder heraus und betrachtete sich im Spiegel.
    "Was denkt ihr? Kann man das tragen?" Sahenia blickte ein wenig verunsichert zu den anderen.

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  14. #94
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    Sahenia und Ju

    Sowohl Rebecca als auch Amaia lächelten nachsichtig über die Erklärung der Asari, verständigten sich aber mit einem Blick, der sagte: 'Ja, ist klar...' Sahenia dachte wohl an den Mythos des vergleichbaren Alters, eine Idee, welche bei Asari völlig normal war. Irgendwie war es süß zu sehen, wie die Asari nicht einmal merkte, wie viel sie Ju, Rebecca und Amaia durch ihre Lebenserfahrung jetzt schon voraus hatte. Dass sie trotzdem so unschuldig darüber dachte, veranschaulichte nur noch mehr, wie unterschiedlich ihre Spezies dann doch waren.
    Doch was auf der anderen Seite das Äußerliche anging, war Sahenia wie alle ihres Volkes fast schon erschreckend menschlich, sodass sie problemlos das Outfit einer Erdenfrau tragen konnte. Sie könnte locker als Cosplayerin für irgendeinen Fantasy-Charakter durchgehen und man würde schnell vergessen, dass sie eigentlich eine Außerirdische war.
    "Das passt irgendwie besser zu dir", stellte Amaia mit Blick auf die Hotpants fest. Ein heimtückisches Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. "Lässt dich jünger aussehen..."
    "Aber irgendwie finde ich...du bist hässlich! Buuuiieeeh! Ähm...tut mir leid...fuck off! Tut es gar nicht!" Rebecca atmete tief durch und versuchte sich zu konzentrieren. Dann schlug sich gegen die Schläfe. "Au! Also, ich finde das Schwarz irgendwie so...fuck off! Fuck off! ...so düster! Zusammen mit deiner Haut..."
    Neben ihr schnaubte ihre beste Freundin belustigt. "Ja, weil du immer an Bildkomposition und Farblehre denkst!"
    "Ja und?", grinste Rebecca frech. "Wer sonst soll dir denn sagen, wenn deine Fotos überbelichtet sind? Oder völlig verwackelt..."
    Natürlich wusste die Māori, dass Rebecca auf die Bilder anspielte, welche sie bei ihrem letzten nächtlichen Ausflug in Tauranga geschossen hatte. Allerdings konnte Amaia darauf nichts erwidern, denn dann hätte sie zugeben müssen, wie betrunken sie an diesem Abend gewesen war. Also grummelte sie nur leise und wandte sich schließlich an Sahenia: "Das, was Rebecca sagt..."
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  15. #95
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    Rebecca und Amaia

    Sahenia quittierte Rebecca und Amaia´s Aussage mit einem frech grinsend Zunge heraus strecken und lachte anschließend über sich selbst. Natürlich hatten die beiden Menschen Frauen recht, aber musste man so darauf rum reiten?!
    Sie ging zurück in die Kabine und zog sich ihre Kleidung an, eine hell blaue Jeans mit einem lockeren weißen Oberteil. Dann setzte sie sich wieder in den Rollstuhl und überlegte, welche der Stücke sie nun behalten wollte.
    Sie nahm die Hotpants und die helleren Oberteile und legte sich diese auf den Schoss. Den weißen Rock und das schwarze Oberteil brachte sie zurück.
    "So, ich hab alles. Und was nun?" fragte die junge Asari neugierig.
    "Wir können ja noch in einen anderen Laden?!" schlug Ju vor und blickte in Richtung Uhr, wobei sie erschrak. Waren sie wirklich schon so lange im Upstyle gewesen?
    "Müsste aber dann schnell gehen." meinte Ju nur und deutete auf die Uhr.

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  16. #96
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    Die Selbstsicherheit in des Gesicht des Briten verschwand, das übliche, lächelnde Pokerface kehrte nicht wie gewohnt zurück. Ward hörte der Aufnahme zu, sie zweifellos nach wenigen Sekunden erkennend. Starrte zu Boden, als wäre es ihm peinlich. Peinlich wegen der Tat, oder der Tatsache erwischt zu werden? Akinas Blick unbetrübt, kein Ausdruck des Triumphs glitt über ihr Gesicht.
    Starr wie die Maske in einem Kabuki Theater, die braunen Augen beobachtend auf den Briten geheftet.
    Das hier war kein Sieg für sie, kein Triumph der Gerechtigkeit. Eine Gelegenheit die genutzt werden musste, bevor sie verschwand, wie so viele Gelegenheiten seit sie die Ermittlungen gestartet hatte. Ein Kratzen an der Oberfläche. Nicht schön, aber bestenfalls lästig. Sie hatte nach Hinweisen für die seltsamen Vorfälle gesucht und war auf Beweise für sexuellen Missbrauch gestoßen.
    Dutzende Hinweise fanden sich in ihrem Notizbuch, doch keines ergab ein Bild welches zu dem passte welches sie gerade präsentierte. Wie bei einem Puzzle, wo man sich sicher war welches Bild am Ende herauskam. Und dann war es keine Ente, sondern ein Hase. Ein Ergebnis, aber nicht das was man haben wollte.
    Ward hatte natürlich seine Antwort parat, aber sie strahlte nicht vor Selbstbewusstein wie üblich. Keine der üblichen Nebelkerzen, oder Relativierungen. Nichts was elegant den Kopf aus der Schlinge zog.
    Anders als Leena erzeugte es bei Akina keine sichtbare emotionale Reaktion. Ihr Gesicht blieb ausdruckslos, sie selbst stumm.
    Ravi stoppte den Eifer der Psychologin, riss die Situation an sich. Wie es sich für einen Commander gehörte. Ein Befehlshaber dem die Informationen fehlten. Es war nur logisch das er sich an die Japanerin wandte. Logik hielt die Welt zusammen.
    "Wie sie wünschen Commander.", erwiderte sie und blätterte zielgerichtet zu einer Seite ihres Notizbuches.
    "Miss Preston kam in Rahmen ihrer psychologischen Betreuung zu mir, weil sie eine stärkere emotionale Bindung von Miss Vandernot zu ihrem Arzt feststellte. Nicht komplett ungewöhnlich angesicht der Situation, jedoch weckte das Verhalten ihrer Patientin, einen gewissen Verdacht. Angesichts der Sensibilität des Projekts und der jüngeren Vergangenheit dieser Station..ein mögliches Problem. Vor allem weil angesichts der Isolation und nötigen Expertise eine gewisse Abhängigkeit entstanden ist.", erklärte die Japanerin und strich eine Seite glatt die fein säuberlich in Kanji beschrieben war.
    "Die Therapie, die Überwachung der Patientin all dies gestaltete sich recht schwierig angesichts ihres Zustandes. Hinzu kamen kleine Auffälligkeiten in Protokollen, nichts was man bemerken konnte wenn man nicht danach sucht. Angesichts der Möglichkeit das Vandernot eine Art Diggles 2.0 werden konnte, ein Risiko.", fuhr sie fort und legte ihre Hände sanft ineinander.
    "Im Vorfeld hatte ich dazu im Rahmen meiner Ermittlungen ein Gespräch mit der ehemaligen Patientin Ascaiath. Im Zuge dessen behauptete diese das Doktor Ward ihr Drogen im Austausch gegen eine Untersuchung, sowie Filmaufnahmen von ihr in Reizwäsche gegeben hatte.", fügte sie noch an, eine der Sachen die tatsächlich zur aktuellen Situation passten.
    "Ich bin der Sache natürlich nachgegangen. Es gab keine Videoaufnahmen, Doktor Ward gab jedoch zu ihr eine minimale Menge gegen Schmerzen gegeben zu haben. Mit der Bedingung eines Entzuges bei weiteren Bedarf, aber das geht jetzt zu sehr ins Detail. Letztendlich fehlte eine größere Menge als von ihm angenommen, insgesamt stand jedoch Aussage gegen Aussage. Und angesichts fehlender Beweise und den erwiesenen Falschaussagen von Miss Ascaiath in London..beschloß ich die Sache als Verstoß gegen Protokollierungen abzuhaken. Der Bericht dazu tauchte sicherlich bei ihnen auf Kennziffer 312-4 wenn ich mich richtig erinnere.", sprach sie zu ihrem Vorgesetzten der diesen Bericht vermutlich als so unwichtig angesehen hatte wie sie selbst.
    "Jedoch kam mir diese Sache bei Miss Prestons Verdacht wieder in den Sinn und war wohl auch einer der Gründe warum ich Doktor Ward nicht direkt darauf ansprach. Die Beweislage war dürftig, klare Aussagen bei emotionaler Befangenheit von Vadernot nicht zu erwarten. Überwachungsaufnahmen innerhalb gab es nicht.", fuhr sie fort.
    "Lieutenant Cherenkov schlug deswegen diese sehr einfache Methode mittels Aufnahmegerät vor und brachte dieses selbst an. Selbstverständlich hatten wir so nur ein sehr schmales Zeitfenster. Wir gaben Doktor Ward ein schmales Zeitfenster wo er ungestört mit der Patientin agieren konnte. Es hätte auch nichts passieren können. Das er es jedoch direkt nutzte, spricht Bände. Vermutlich ist es nicht das erste Mal, was bedeutet das es unserem Wachpersonal hätte auffallen müssen. Gesetzt dem Fall wäre es auch noch ein direktes Sicherheitsrisiko.", meinte sie und sah ihren Vorgesetzten mit ernster Miene an.
    "Außerdem hat er seinen freien Mitarbeiter, Mister Moreau genutzt, digitale Spuren in den Protokollen zu entfernen. Lieutenant Cherenkov befragt Mister Moreau in diesem Moment, er wird ihnen dann sicher einen Bericht vorlegen wenn er fertig ist. Es tut mir natürlich Leid sie in der Sache zunächst außen vor gelassen zu haben, Commander. Ich wollte jedoch zunächst Beweise haben, bevor ich sie mit so einem Verdacht behellige.", entschuldigte sie sich bei Ravi.



    Der Lieutenant Commander zeigte an diesem Punkt seine methodische, berechnende Seite, lauschte den Anschuldigungen und Hinweisen Akinas aufmerksam und notierte die für ihn wichtigen Punkte in sein eigenes digitales Notizbuch, während sie sprach. Nur gelegentlich sah er von seinem Text auf, ließ die Augen bei besonders schweren oder absurden Punkten zwischen Akina und Julian hin und her wandern, der selbst überraschend still im Raum stand, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, der Blick ebenfalls auf seine Anklägerin gerichtet, aber emotionslos, ruhig und beinahe gelangweilt. Offensichtlich war der Moment des ersten eingesteckten Hiebs für ihn überwunden, bevor er nun zu seinem Pokerface zurückfand. Als Watabe am Ende ihrer Notizen angekommen war, hob auch Ravi wieder seine Augen von der Holoprojektion seines Omnitools und deutete mit einer Sekung des Kopfes seinen Dank dafür an.
    "Kein Grund für Entschuldigungen, Lieutenant, Sie hatten Ihre berechtigten Gründe. Gute Arbeit."
    Dann wandte er sich zu Ward und ging chronologisch die Liste der Vorwürfe durch.
    "Nehmen Sie nun bitte Stellung dazu, Ward, aber sprechen Sie nur, wenn Sie direkt von mir befragt werden und vermeiden Sie Abschweifungen und Exkurse."
    Julian nickte, räusperte sich, trat einen Schritt nach vorne und erlaubte sich gar ein leichtes Schmunzeln.
    "Wir hatten die Fälle Diggles und Iiyama schon durchgekaut, daher mache ich es kurz: Gibt es aus Ihrer Sicht irgendeinen Zusammenhang zwischen den bisherigen Vorfällen und dem aktuellen Fall Vandernot?"
    "Natürlich. Aus meiner aktuellen Perspektive lässt sich sagen, dass für alle drei Fälle die Geth-Technologie verantwortlich ist.
    "Und hatten Sie selbst an irgendeinem Punkt die Möglichkeit zur Einflussnahme auf das Verhalten der betroffenen Patienten Vandernot und Iiyama? Genauer gefragt: Ist es denkbar, dass irgendeine Ihrer Behandlungen die besagte Technologie beeinflusst und deren Wirkung aktiviert oder zumindest verschlimmert hat?"
    "Denkbar ist vieles... Die Naniten sind uns allen bisher völlig neu und auch mein Wissen aus meinen vorangegangenen Forschungsprojekten ist sehr begrenzt. Aber ich hatte an keinem Punkt die Verschlimmerung des Verhaltens der Patienten beabsichtigt oder auch nur billigend in Kauf genommen. Ich handelte immer so gewissenhaft ich konnte und auf Basis bisheriger Erkenntnisse."
    "Es ist also möglich, dass Sie Iiyamas Wahn unwissentlich verursacht haben. Ja, oder Nein?"
    Julian schluckte, pausierte, nickte dann aber und nuschelte beinahe ein leises: "Ja, das wäre nicht völlig unmöglich"
    "Und ist es ebenfalls denkbar, dass Vandernots Transformation durch Ihre Experimente beschleunigt oder in ihrer Wirkung verschlimmert wurde?"
    "Nein, alle meine Ergebnisse widersprechen dem", antwortete er jetzt noch bevor dieletzte Silbe der Frage gesprochen war.
    Ravi blickte Ward kurz durchdringend über den Rand seines Holotools hinweg an, nickte dann aber und fuhr fort.
    "Waren Ihre Behandlungsmethoden und Experimente stets und ich meine zu jedem Zeitpunkt im Interesse der Patienten?"
    Julian überlegte kurz, rang sich aber zu keinem Nicken oder Kopfschütteln durch.
    "Das ist schwer zu beantworten, Commander. Viele Entscheidungen waren auch mein Versuch, Symptome zu untersuchen und so ein zugrundeliegendes Syndrom aufzudecken. Das widerspricht oft dem direkten Wohlbefinden des Patienten, diente aber dem Allgemeinwohl. Nehmen wir nur an, es hätte sich um eine Endemie oder um eine Vergiftungskkrankheit gehandelt. Das nicht zu untersuchen hätte zahlreiche andere Leben gefährdet. Ich möchte daher sagen, immer wenn meine Methoden nicht direkt dem Patienten dienten, so dienten Sie dem Schutz der Allgemeinheit"
    "Und was sagen Sie in diesem Zusammenhang zu den Anschuldigungen bezüglich Ascaiath?"
    "Leere Behauptungen einer Drogensüchtigen, Commander. Wie Lt. Watabe richtig rezitiert, habe ich Subjekt... Ich meine, Patientin Ascaiath geringe Dosen Opiate zur Verfügung gestellt, um ihre Suchtsymptomatik unterhalb der halluzinogenen Schwelle zu mildern. Sie ist freiwillig zu mir gekommen und wurde zu keinerlei sexueller Handlung gezwungen, wie es mir hier unterstellt wird."
    "Haben Sie sie tatsächlich genötigt, sich Ihnen in irgendwelchen Miederwaren zu zeigen?"
    "Nun also...", er widersprach nicht sofort, biss sich auf die Unterlippe und sah sich im Raum um, bevor er antwortete. "Ihnen ist bewusst, dass die Untersuchung von Patienten das Entkleiden manchmal unmöglich macht. Und tatsächlich trug sie... Verzeihen Sie, wenn ich auf Ihre Frage antwortete, aber ja, sie trug an diesem Tag aufreizende Kleidung. Es steht mir allerdings nicht zu, zu urteilen, was sie damit bezweckte. Wir leben nicht im viktorianischen England. Patienten können unter der Uniform tragen, was sie möchten."
    "Das ist nicht mein Punkt. Haben Sie sie gezwungen, sowas anzuziehen?"
    Er schüttelte vehement den Kopf.
    "Absolut nicht. Sie kam freiwillig zu mir in die Praxis und entschied sich selbst, zu tragen was sie trug."
    "Haben Sie ihr in Aussicht gestellt im Austausch für sexuelle Handlungen Betäubungsmittel zu bekommen?"
    "Ebenfalls Nein. Ich habe Ihr eine begrenzte Menge Opiate in Aussicht gestellt, unter der Bedingung, dass ich sie zuvor untersuchen darf. Das diente der Vermessung und Bestimmung ihrer körperlichen Tauglichkeit. So konnte ich die nötige Dosis und ihren aktuellen Gesundheitszustand nachvollziehen"
    "Sie verschreiben also Drogensüchtigen Drogen?"
    "Nur sehr geringe Mengen, die keinen euphorischen Schub bewirken. Gerade soviel, dass die Suchtsympomatik unauffällig bleibt und die sonstigen Therapien unbehindert fortgeführt werden können. Ich hätte Methadon oder ähnliche nicht-halluzinogene Substitute bevorzugt, aber diese stehen uns hier nicht zur Verfügung"
    "Über welche Mengen sprechen wir hier?"
    "Wenige Milligramm Opiate in Retardkapselform."
    "Wie erklären Sie sich dann, dass wesentlich mehr Opiate fehlen, als protokolliert wurden?"
    "Ich... muss leider annehmen, dass Patientin Ascaiath diese gestohlen haben muss."
    "Haben Sie den Giftschrank stets abgeschlossen gehalten?"
    "Es... wäre möglich, dass ich ihn an diesem Tag nicht direkt hinter mir geschlossen habe, als ich Ms. Ascaiath untersuchte. Vielleicht nahm sie sich unbemerkt etwas, als sie dann ging."
    "Womit Sie Ihrer Aufsichtspflicht für Medikamente nicht nachgekommen sind. Sie erhalten für dieses Zuwiderhandlung eine Abmahnung. Sollte das erneut vorkommen, muss ich Sie vom Dienst suspendieren... Wie erklären Sie sich, dass Ms. Ascaiath etwas anderes gegen Sie aussagt?"
    "Ich vermute, dass sie vor ihrer Affäre, Dr. Svensson, verschleiern möchte, dass sie an diesem Abend Drogen von mir gestohlen hat. Er sieht ihren Konsum verständlicherweise skeptisch. Aus Ascaiatahs Akte geht eindeutig hervor, dass sie selbst aus geringen Beweggründen zu drastischen, unmoralischen Mitteln greift. Mich als Triebtäter hinzustellen erspart ihr die Erklärungsnot gegenüber Dr. Svensson. Etwas zu nehmen, was ich angeblich anbiete überträgt die Schuld auf mich."
    Ravi nickte langsam, sah kurz zu Akina und Leena hinüber und strich dann den entsprechenden Punkt von seinem Holopad.
    "Allein diesbezüglich sehe ich keinerlei Handlungsbedarf. Ich verstehe Watabes Verdacht, der daraus hervorgeht, muss angesichts der geringen Beweislast aber sagen, dass ich keine Probleme sehe. Der Fall Vandernot lässt das alles jetzt aber in einem ganz anderen Licht erscheinen. Haben Sie Vandernot in irgendeinerweise wissentlich beeinflusst, mit Ihnen zu schlafen?"
    "Auf keinen Fall. Jegliche Annäherungsversuche gingen von ihr aus und ich hatte diese auch nie beabsichtigt. Wie gesagt: Sie stand unter großem emotionalen Stress und ich war ihre einzige Kontakt- und Vertrauensperson. Ihre Gefühle sind verständlich, aber meinerseits besteht weder romantische noch sexuelle Motivation. Ich befürchtete, dass sie abzuweisen mich in ihren Augen weniger vertrauenswürdig machen würde."
    "Ich sehe hier ein viel gravierenderes Problem als sexuelle Motive, Ward. Ich glaube, Sie wollten Vandernot emotional manipulieren, bei ihrer Behandlung mitzumachen und was Sie gerade sagten, bestätigt meinen Verdacht nur... Sie haben an diesem Abend ohne Absprache mit der Anlagenleitung einen schwerwiegenden, ungetesteten medizinischen Eingriff durchgeführt. Sicher, die Patientin hat Ihnen die Erlaubnis gegeben und Sie hatten sie ausreichend über die Risiken informiert, also kann ich hier nicht von einem Zwang zu medizinischen Experimenten oder von bewusster Täuschung sprechen. Allerdings wies mich Ms. Preston darauf hin, dass Vandernot gar nicht in der emotionalen und körperlichen Verfassung war, um solche Entscheidungen zu treffen. Der psychologische Bericht darüber lag Ihnen zu diesem Zeitpunkt schon vor. Wir kommen Sie also darauf, dass Vandernot überhaupt darüber entscheiden kann, ob Ihr Eingriff sicher und sinnvoll ist?"
    "Der psychologische Bericht lag mir vor, aber an keinem Punkt wird dort Vandernot Ihre Zurechnungsfähigkeit abgesprochen. Im Ernstfall, also der Verschlimmerung der Transformation, hätte Preston im Schnellverfahren die sofortige Aberkennung der Zurechnungsfähigkeit erklären können, aber der ist bis heute nicht eingetreten. Vandernot stand aus Sicherheitsgründen unter Beobachtung, galt aber als voll zurechnungsfähig. Ihre Erlaubnis, den Eingriff durchzuführen, nachdem ich sie über alle Risiken aufgeklärt und auf ihre geringen Erfolgsaussichten aufmerksam gemacht hatte, geben mir rechtlich die Möglichkeit, diesen Eingriff durchzuführen. Eine Ärztekammer kann im Anschluss darüber urteilen, wie moralisch an diesem Punkt mein eiliges Vorgehen unter Zeitdruck war. Fakt ist, dass es offensichtlich keine Scharlatanerie war. Vandernot lebt und ist nachweislich auf dem Weg der Besserung. Sie können mir ein ungesundes Arzt-Patienten-Verhältnis unterstellen. Darüber wird eine Ärztekammer befinden und mir unter Umständen im Anschluss daran die Zulassung entziehen. Sie können mir außerdem vorwerfen, die Hierarchie der Anlage umgangen und Befehlsstrukturen ignoriert zu haben. Als Zivilist unterliege ich aber keiner militärischen Ordnung und ich handelte aus meiner Position als medizinischer Leiter heraus, was mir die Berechtigung zu eigenmächtigen Entscheidungen gibt, sofern diesen nicht ausdrücklich widersprochen wird. Es steht Ihnen also frei, mir das Vertrauen abzusprechen, aber ich habe mich keinerlei Straftat schuldig gemacht."
    Ravi biss sich seitlich auf die Unterlippe, strich mit einem Knirschen mehrfach über seinen Stoppelbart und nickte dabei langsam und nachdenklich zu sich selbst, bevor das Thema mit einem etwas kräftigeren Nicken beendete.
    "Ich stimme Ihnen zu. Ich sehe hier zumindest keine juristischen Schwierigkeiten, eher moralische und disziplinäre. Wir behalten uns daher die Möglichkeit vor, die Vorkommnisse an die für Sie zuständige Ärztekammer London weiterzuleiten, woraufhin diese über Ihre Zulassung entscheiden würden. Das bespreche ich später mit Admiral Butke. Auch was Ihr Vertrauensverhältnis als medizinischer Leiter angeht, werde ich mich mit dem Admiral beraten müssen. Ich sehe hier erhebliche Probleme, Ihnen weiterhin volle Befugnisse zukommen zu lassen... Abschließend noch zu Mr. Moreaux, Ihrem freien Mitarbeiter. Wir kennen derzeit nicht den Ausgang des Verhörs, aber in jedem Fall muss ich Sie auffordern, Ihr Geschäftsverhältnis mit diesem aufzukündigen. Es bestehen auch meinerseits erhebliche Bedenken, dass Sie seine Expertise nutzen, um Informationen und Vorkommnisse unbemerkt an der Anlagenleitung vorbeizuschmuggeln. Schon der Verdacht dazu genügt mir, der Sache ein Ende zu setzen. Mr. Moreuax ist mit sofortiger Wirkung entlassen und wird in jedem Fall der Anlage verwiesen. Ob rechtliche Schritte für ihn folgen, werden wir später entscheiden. Nächster Punkt: Ihre Weiterarbeit mit Vandernot. Die Sache als emotionale Befangenheit zu bezeichnen, wäre eine maßlose Untertreibung. Ich muss Sie deshalb mit sofortiger Wirkung vorerst von der Therapie mit Vandernot entbinden. Sie dürfen dem medizinischen Personal Handlungsprotokolle auftragen, um die Behandlung nach Ihrer Anleitung fortzusetzen, aber Sie selbst werden keinen Kontakt mehr zu ihr haben und keine Hand mehr an sie legen, bis ich zusammen mit Ms. Preston und Lt. Watabe entschieden habe, wie Vandernots emotionaler Zustand ihre eigene Gesundheit und ihren Therapieerfolg gefährdet. Desweiteren stelle ich Sie für die nächsten 8 Stunden unter Arrest. Sie werden Ihre Wohnquartiere nicht verlassen, bis das weitere Vorgehen mit dem Admiral abgesprochen ist. Ich werde Ihre Quartiere zudem bewachen und Ihren Comm-Kontakt abhören lassen. Wegtreten."
    Er deutete mit den Augen zwei im Raum befindlichen Wachleuten selbiges Kommando an.
    "Begleiten Sie Ward auf seine Quartiere. Ich will sein dummes Grinsen für die nächsten 8 Stunden nicht mehr sehen müssen."
    Die Wachleute bestätigten ihm sein Kommando, stellten sich zu Julians Seiten auf und deuteten ihm nur an, vorauszugehen, was dieser widerstandslos tat. Sein Ausdruck blieb weiterhin neutral, enthielt einen Hauch gespieltes Schuldgefühl, das ihm nur aus dem Gesicht fiel, als er an Akina vorbeiging, der er ein kurzes, freundliches, vielleicht sogar triumphierendes Lächeln zuwarf, bevor er wieder falsche Traurigkeit simulierte. Erst als sich die Tür hinter ihnen schloss, fuhr Ravi fort.
    "Watabe, Preston: Vorgetreten. Ihre Einschätzung. Soll ich den Witzbold dorthin schicken, wo der Pfeffer wächst, oder brauchen wir ihn?"
    Tjordas ist offline

  17. #97
    Provinzheld Avatar von Majonese
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    Sahenia und Ju

    "Also, wir können auch noch gerne woanders hingehen", meinte Amaia mit einem Schulterzucken. "Rebecca und ich bleiben eh noch eine Weile hier. Bis zum Konzert dauert es noch."
    Die vier Frauen machten wieder ihren Weg durch den Laden, wobei Rebecca sich den Rock und das grüne Oberteil von vorher mitnahm. Als sie in Richtung Kasse ging, sank ihr ein wenig das Herz in die Hose.
    Sie hatte insgeheim darauf gehofft, dass der Verkauf hier auf der Citadel vielleicht automatisiert war oder von einer VI übernommen wurde. Stattdessen wartete am Tresen aber eine menschliche Verkäuferin, um das Geld entgegenzunehmen. Das bemerkte auch Amaia und blickte sofort zu ihrer besten Freundin. "Becky, soll ich...?"
    Am liebsten hätte Rebecca 'ja' gesagt. Schon die ganze Zeit über trat ihre Krankheit deutlich hervor und sie hatte nur wenig Lust, vor der Verkäuferin herumzuticcen. Allerdings war es ihr unangenehm, vor Ju und Sahenia so zu wirken, als könne sie sich nicht selbst um solche Kleinigkeiten kümmern. Also murmelte sie nur "Nee, geht schon...", ihre Anspannung stieg aber entsprechend an.
    Auch wenn die Interaktion nur einen Augenblick dauerte, in dem Rebecca ihre Sachen einscannen ließ und sie anschließend bezahlte, reichte das aus, um die befreite Stimmung, welche sich in der letzten Stunde im Upstyle für sie breitgemacht hatte, völlig zu zerstören. Aufgepeitscht durch ihre Nervosität ließen ihr die Tics keine Pause und sie stand mit zuckendem Gesicht vor der Verkäuferin, während sie immer wieder "Fuck off!" und "Hey!" rief. Die Frau vor ihr wirkte sichtlich genervt und dachte offenbar, Rebecca erlaubte sich einen Spaß mit ihr. Und als sie die Kleidungsstücke in eine Tüte packte und diese an Rebecca reichte, warf die Neuseeländerin diese mit Schwung einfach über ihren Kopf, wo sie auf einer Kleiderablage hinter ihr landete. Mit hochrotem Gesicht eilte Rebecca zu ihren Sachen und hob sie auf, ehe die Verkäuferin sie zurechtweisen konnte.
    "Komm, gehen wir...", murmelte sie an die anderen drei gewandt, während sie vor Scham am liebsten im Boden versunken wäre.
    Die vier Frauen verließen das Upstyle und suchten sich ein anderes Kleidergeschäft, was auch nicht lange dauerte. Auswahl gab es im Monument mehr als genug.
    Doch Amaia hatte eine spannende Idee. Statt in einen der recht generischen Läden zu gehen, machte die Māori die Gruppe auf ein Geschäft mit dem Namen 'AOKI' aufmerksam, welches nicht ganz so riesig war, dafür aber ein deutlich spezielleres Angebot hatte. Neben vielen typischen traditionell japanischen Artikeln, wie Kimonos, zeigten hier selbst schlichte T-Shirts eine ganz klare kulturelle Identität, denn anstelle von römischen Buchstaben prangten auf den meisten Kleidungsstücken Kanji. Rebecca und Amaia erklärten ihren beiden Begleitern, was es mit dem AOKI auf sich hatte und zeigten ihnen einige der Unterschiede und Eigenheiten der japanischen Kultur. Sie waren lange keine Experten auf dem Gebiet, doch da Sahenia und Ju vermutlich noch keinen großen Kontakt mit verschiedenen Kulturen der Erde gehabt hatten, reichte es aus, um den Besuch im Laden recht spannend zu machen.
    Die beiden Neuseeländer hielten sich hier weitestgehend zurück und überließen es Sahenia und Ju, sich ein wenig das Angebot anzuschauen oder Sachen anzuprobieren. Dabei fiel vor allem Rebecca wie schon zuvor im Upstyle auf, dass die Quarianerin irgendwie fehl am Platz wirkte. Zwar lief sie mit der Gruppe mit, beteiligte sich an den Gesprächen und kommentierte auch die verschiedenen Kleidungsstücke, doch am Ende blieb eine gewisse Distanz. Ju war die ganze Zeit über zum Zuschauen verdammt, während die anderen nach Lust und Laune Stücke anprobieren und kaufen konnten. Wie sehr sich die Quarianerin daran störte, konnte Rebecca nicht sagen, doch auffällig war diese Zurückhaltung trotzdem.
    Nachdem sie noch eine Weile im AOKI gestöbert hatten, ohne aber irgendetwas zu kaufen, machte Ju Sahenia wieder auf die Uhrzeit aufmerksam und sie machten sich zum Gehen fertig.
    "Hey, war echt schön mit euch beiden!", meinte Amaia lächelnd, als sie das AOKI verließen und gab den beiden Frauen zum Abschied eine kurze Umarmung.
    Rebecca hielt sich mit Körperkontakt zurück, stimmte ihrer besten Freundin aber zu. "Ja, das hat...fuck off! Fisch! ...Spaß gemacht!"
    "Vielleicht sehen wir uns ja nochmal", verabschiedete sich die Māori augenzwinkernd. "Man weiß ja nie!"
    Majonese ist offline

  18. #98
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Rebecca und Amaia

    Auch Ju und Sahenia blieb Rebecca´s Nervosität nicht unbemerkt, als sie Richtung Kasse gingen und sie ahnten, was kommen würde. Amaia bot gleich an, das Bezahlen zu übernehmen, doch Rebecca wimmelte dies Angebot ab. Sahenia, die eh an die Kasse musste, versuchte erst gar nicht Rebecca umzustimmen. Als die Tics auch schon los gingen und die Verkäuferin das ganze für einen schlechten Scherz hielt, die junge Frau schnell und ziemlich genervt abkassierte.
    Dann war Sahenia an der Reihe und die Verkäuferin musterte sie genervt von oben herab.
    "Überlegen sie sich jetzt gut, wie sie sich mir gegenüber verhalten. Ich kann meine Credits auch woanders ausgeben." warnte Sahenia und legte ihre Kleidungsstücke auf den Tresen.
    Ohne eine Wort zu sagen, scannte die Verkäuferin die Sachen ab und Sahenia bezahlte.
    "Danke schön und einen schönen Tag wünsche ich ihnen." gab Sahenia breit grinsend von sich und nahm die Einkaufs Tüte zu sich. Ju lachte.
    Anschließend gingen sie noch in einen anderen Laden, AOKI nannte dieser sich und Amaia erklärte, was es damit auf sich hatte. Ju und Sahenia hörten aufmerksam zu.
    Nachdem sie eine Weile geschmökert und rum probiert hatten, verließen sie das Geschäft wieder, ohne etwas zu kaufen. Vielleicht einander mal, zumal sich Ju ein wenig Fehl am Platze fühlte.
    Dann war es Zeit Abschied zu nehmen.
    "Hey, war echt schön mit euch beiden!", meinte Amaia lächelnd, als sie das AOKI verließen und gab den beiden Frauen zum Abschied eine kurze Umarmung. Sahenia und Ju erwiderten diese Geste mit einem freundlichen Lächeln. Rebecca verzichtete darauf, stimmte aber ihrer besten Freundin zu. "Ja, das hat...fuck off! Fisch! ...Spaß gemacht!"
    "War wirklich total schön mit euch beiden." Sahenia blickte abwechselnd zu Amaia und Rebecca und lächelte freundlich.
    "Vielleicht sehen wir uns ja nochmal", verabschiedete sich die Māori augenzwinkernd. "Man weiß ja nie!"[/QUOTE] "Wenn ihr mal nicht wisst, was ihr anstellen wollt, meldet euch ruhig bei uns." sagte Ju kichernd und gab den beiden ihre Kontaktdaten, Sahenia nickte zustimmend.
    Dann wandte sich Sahenia und Ju zum gehen ab.
    Sahenia hielt in der Bewegung inne. "Ach ja, viel Spaß beim Konzert heute Abend." sagte die junge Asari augenzwinkernd.

    Als Amaia und Rebecca nicht mehr zu sehen waren, blickte Sahenia nachdenklich zu Ju auf.
    "Alles okay?"
    "Ja, alles gut." antwortete Ju leise. Sahenia warf ihr einen skeptischen Blick zu.
    "Es war jetzt doch ein wenig schwer für mich mit an zu sehen, wie du, Rebecca und Amaia so unbeschwert Kleidung stöbern und ausprobieren konntet und ich nur zuschauen konnte. Hätte gerne mit gemacht." gestand sie verlegen kichernd und sah Sahenia an, ehe sie weitersprach: "Aber es ist wirklich alles gut, ehrlich und es hat trotz allem irre viel Spaß gemacht. Wollen wir noch irgendwo was Trinken gehen?"
    Sahenia nickte.

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
    eis engel ist offline

  19. #99
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Seine unfassbar süße Naivität in dieser Hinsicht alleine machte sie fertig. Auf so vielen Ebenen waren sie so anders und am Ende sich doch viel ähnlicher, als irgendjemand außerhalb dieser Beziehung glauben vermochte. Sie lachte. Wieder. Gegen seine warmen Lippen, die sie immer wieder mit sich selbst besetzte und deutlich machte, dass kein anderer dazu mehr irgendein Recht hatte. „Das siehst du dann. Kannst du…Fliegen?“, wollte sie fast unschuldig wissen. „Also ein Shuttle, kleine Raumschiffe, sowas..? Nicht du ansich.“


    "Fliegen?", wollte Leif in einem Ton wissen, als habe Luceija ihn gerade danach gefragt, ob er uneheliche Kinder oder eine Drogenvergangenheit verbarg.
    "Ich-...also...nicht wirklich? Im Notfall kann ich wohl ein Shuttle starten und landen und ein bisschen blind durch die Gegend fliegen, Koordinaten eingeben und so, aber wirklich fliegen darf man das kaum nennen. Erfüllt lediglich den Zweck, dass man im Notfall das Steuer übernehmen kann.", erklärte er sich und weil sie das mit einer solchen Selbstverständlichkeit gefragt hatte, wurde ihm leicht unwohl, weil er es eben nicht konnte. Das war Leif schlicht nicht gewohnt.
    "Wieso fragst du das? Sollte ich?"
    AeiaCarol ist offline

  20. #100
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
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    "Fliegen?", wollte Leif in einem Ton wissen, als habe Luceija ihn gerade danach gefragt, ob er uneheliche Kinder oder eine Drogenvergangenheit verbarg.
    "Ich-...also...nicht wirklich? Im Notfall kann ich wohl ein Shuttle starten und landen und ein bisschen blind durch die Gegend fliegen, Koordinaten eingeben und so, aber wirklich fliegen darf man das kaum nennen. Erfüllt lediglich den Zweck, dass man im Notfall das Steuer übernehmen kann.", erklärte er sich und weil sie das mit einer solchen Selbstverständlichkeit gefragt hatte, wurde ihm leicht unwohl, weil er es eben nicht konnte. Das war Leif schlicht nicht gewohnt.
    "Wieso fragst du das? Sollte ich?"


    "Klingt...für mich nach Fliegen.", summierte sie mit der obligatorischen Augenbraue alles, was Leif gerade von sich gegeben hatte. Starten? Koordinaten eingeben? Im Zweifelsfall Steuer übernehmen? Landen? Für sie machte das einen vollumfänglichen Piloten aus ihm. Der nächste Kuss war eine Art Motivation, nach der sie sich auf dem Boden der rutschigen, gefüllten Wanne vor ihm erhob und sich andreistete, den Ort des Geschehens, zumindest bis auf nächste Nähe, zu verlassen. Ihr Ziel hierbei war ein großes Handtuch, in dem sie sich abtrocknen konnte. Den Rest Schaum auf ihrer Haut, der kaum dass sie aufgestanden war an ihr wie eine große Wolke herabglitt, schien sie zu übersehen. "Perfekt! Dann sind wir wies aussieht ziemlich startklar. Besonders wenn wir eh über die Citadel müssen, wir brauchen-...hm. Wir müssen dich noch ein bisschen...vorbereiten, schätze ich."
    Luceija ist offline

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