Ein Thema, welches immer wieder heiß diskutiert wird, ist die Erkundung der Spielwelt in Videospielen.
Es gibt Spieler, die lieber einem roten Faden folgen und Spieler, die wie ich die Erkundung bevorzugen - das ist, wie so vieles beim Gaming, Geschmackssache, trotzdem gibt es verschiedene Arten der Erkundung, die ich gerne mal aufdröseln möchte (es handelt sich um Arten, die ich mir selbst zusammengereimt habe und nicht etwa um irgendwas offizielles):
A) Erkundung anhand von Markern/interessanten Orten, die aber sichtbar auf der Karte sind
Hier wird die Erkundung vom Spiel geleitet, d.h. mir wird gezeigt, wo sich interessante Dinge/Orte befinden und ich kann diese dann bei Bedarf abklappern.
Eine Reihe, die diese Art von Erkundung nutzt, ist die Assassin's Creed Reihe. Hier werden interessante Orte meist als farbige Punkte auf der Karte markiert - schaltet man nun Aussichtspunkte frei oder nähert sich diesen Orten, sieht man genau, um was für eine Art Ort es sich handelt (in den letzten AC-Spielen wurden bspw. Ausrüstungs- und Rohstoff-Markierungen verwendet, so wusste man also bereits aus der Ferne, welche Art von Loot einen am Zielort erwartet).
Eine andere Art, solche Orte für den Spieler erkennbar zu machen, sind Fragezeichen. Das wird in vielen Spielen benutzt, wie bspw. in The Witcher 3: Wild Hunt. Hier weiß der Spieler jedoch nur, dass an dem Ort irgendetwas wartet, was sich dort jedoch genau befindet, wird erst aufgedeckt, wenn man sich in unmittelbarer Nähe des Ortes befindet.
Eine weitere Art sind vorgegebene Symbole, die dem Spieler bereits über die Karte informieren, was er am Zielort finden kann. Dieses System wird u.a. in Skyrim genutzt. Hier unterteilt das Spiel die Orte in einige Oberkategorien, wie Burgen/Festungen, Höhlen oder Drachenhorte und Riesenlager.
Die o.g. Arten bedeuten nicht zwangsläufig, dass man fernab von ihnen nichts besonderes finden kann. Die Spielwelt von Skyrim ist bspw. voll mit Dingen, die man nicht auf der Karte sieht, während man in den meisten AC-Teilen tatsächlich nur an den markierten Orten etwas findet (Rohstoffe ignorieren wir mal), was die Erkundung der Spielwelt meist unnötig macht.
B) Erkundung ohne, dass interessante Orte markiert sind (allein durch die Spielwelt und die Karte)
Diese Art der Erkundung bietet ebenfalls verschiedene Unterarten. In einigen Spielen, wie bspw. Immortals: Fenyx Rising, kann man die Umgebung durch eine Art Fernrohr absuchen - trifft man dabei auf interessante Orte und/oder Loot, vibriert der Controller und man kann - wenn man will - "freischalten", was sich an dieser Stelle befindet. Wenn man das tut, wird der Ort/der Loot/die Aufgabe jedoch auf der Karte markiert und bleibt dort auch sichtbar.
Eine andere Art ist das manuelle markieren interessanter Orte. Hier werden die Orte erst dann auf der Karte markiert/sichtbar, wenn man sie betreten und/oder abgeschlossen hat. Dieses System nutzen u.a. Elden Ring und The Legend of Zelda: Breath of the Wild. In beiden Spielen ist es nahezu unerlässlich sich die Spielwelt genau anzuschauen und dafür z.B. auch höher gelegene Positionen aufzusuchen, damit man einen besseren Überblick über die Spielwelt bekommt.
Wenn man hier dann Orte entdeckt, kann man diese selbst markieren, tut man das nicht, werden die Orte auch nicht auf der Karte vermerkt (ausgenommen sind die Gnadenpunkte in Elden Ring, die es meist an solchen Orten gibt - diese werden bei erstmaliger Rast aktiviert und dienen dann auch als kleine Markierung sowie Schnellreisepunkt, ähnlich wie die Teleporter in Breath of the Wild).
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Es gibt mit Sicherheit noch andere Arten der Erkundung (wenn man das überhaupt so nennen kann) bzw. Mischformen, aber das sind wohl die geläufigsten zwei Arten, die man in Videospielen findet.
Ich persönlich mag es, wenn mich ein Spiel kaum anleitet, weswegen ich die Systeme von Elden Ring und Breath of the Wild am liebsten mag. In beiden Spielen lohnt es sich, die Augen offen zu halten, weil man einfach immer wieder Orte entdeckt, die einen motivieren, die Spielwelt zu erkunden, statt einfach nur Marker oder Fragezeichen abzuklappern.
Natürlich sind Markierungen von div. Hauptquests sinnvoll und hilfreich, aber gerade besonderer (meist optionaler) Kram soll nicht sichtbar sein (wenn es nach mir geht) - wenn solche Orte trotzdem markiert sind, habe ich damit auch kein Problem, sofern ich in der Spielwelt trotzdem auf div. Geheimnisse stoße (wie bspw. in Elex, Gothic oder auch Skyrim) - wenn jedoch alles, was irgendwie interessant ist, markiert wird und man fernab davon nichts in der Spielwelt findet, verliere ich schnell die Lust an der Erkundung selbiger (was mir u.a. in den letzten drei AC-Spielen passiert ist, weil man da halt wirklich nichts tolles fernab der Markierungen findet).
Hier lobe ich mir Spiele, die allein durch ihre Spielwelt die Erkundung fördern und mir als Spieler allein dadurch zeigen "hier könntest du etwas besonderes finden". In Immortals: Fenyx Rising oder Elden Ring habe ich mich ganz oft dabei erwischt, wie ich mir selbst gesagt habe "du läufst noch bis zum Hügel da vorne und schaust, ob du noch etwas siehst, bevor du ausmachst" und am Ende wurde ich vom Spiel immer weiter getragen, weil es auf dem Hügel natürlich wieder ein paar Dinge in unmittelbarer Umgebung gab, bei denen man "irgendwas" vermutet hat... das motiviert mich ungemein.
Was ich damit sagen will:
Ich liebe es, wenn Spiele mich einfach auf die Spielwelt los lassen, ohne irgendwelche ewig langen Tutorials, ohne mir genau zu sagen, wo ich hin soll - die Spielwelt soll mich motivieren, sie zu erkunden, mir meine eigene Route auszudenken und meine Kreativität fördern, wenn ich auf Hindernisse und/oder Probleme stoße.
Wie ist das bei euch?
Welche Art der Erkundung mögt ihr?
Folgt ihr lieber einem roten Pfaden und erkundet auf dem Weg zum nächsten Ziel oder seid ihr wie ich und lauft einfach los und schaut, wohin euch eure Füße tragen?