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Empfehlenswerte Filterlisten und Anfängertipps für uBlock Origin

  1. #1 Zitieren
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    Ich habe mich jetzt mal der uBlock Origin Thematik gewidmet und das AddOn im Firefox installiert.
    Jabu hatte dazu hier mal was geschrieben, dass man bzgl. der Filterlisten etwas aufpassen muss, da es zu Schnittmengen und komplementäre Ergänzungen kommen kann.

    Standardmäßig sieht das ganze bei mir so aus.

    Habt ihr bzgl. Filterlisten für Malware- und Phishing-Seiten noch Tipps? Und gibt es seriöse Seiten wo man die Filterlisten herunterladen kann?
    Sonst noch Tipps und Tricks für eine sichere und effiziente Anwendung?

    Vielen Dank euch!
    Lerran ist offline

  2. #2 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Zitat Zitat von Lerran Beitrag anzeigen
    Ich habe mich jetzt mal der uBlock Origin Thematik gewidmet und das AddOn im Firefox installiert.
    Jabu hatte dazu hier mal was geschrieben, dass man bzgl. der Filterlisten etwas aufpassen muss, da es zu Schnittmengen und komplementäre Ergänzungen kommen kann.
    Das war von mir als ein erster Hinweis auf das Verhalten und damit als Einstiegshilfe gemeint, z.B. um sich unnötige Probiererei mit suboptimalen Ergebnissen zu ersparen. Ich meinte kein ernsthaftes Problem. Die Sache lässt sich ziemlich entspannt handhaben.

    Wenn man weiß, dass es Schnittmengen gibt, dann kann man sich denken, dass es bei unterschiedlichen und doch ähnlichen Listen unterschiedliche Autorenschaften und Schwerpunktsetzungen gibt.

    Wenn man vom Charakter komplementärer Ergänzung weiß, dann kann man sich denken, dass manches wie füreinander geschaffen ist und anderes nicht so ganz.
    Ein triviales Beispiel ist, dass die allgemeine EasyList durch die jeweiligen landesspezifischen Listen komplementär ergänzt wird. Deswegen bringen die landesspezifischen Ergänzungen einen echten Zusatznutzen.
    Ein komplizierteres Beispiel ist, dass Listen zum Umgehen von Werbeblocker-"Erkennungen" nicht unbedingt mit allen anderen einzelnen Filterregeln harmonieren, da für das Funktionieren der Kniffe nicht zu viel weggefiltert werden darf. Manches muss bleiben, damit die Website einem nicht anstelle des Inhaltes den Hinweis, man möge den Werbeblocker abschalten, unterjubelt. Manche Listen zeigen sich teils eher nicht als komplementär geeignet, andere schon. Es gibt keine allgemeine Regel dafür, welche Kombination sich eignet und welche nicht. Man muss es ausprobieren.
    Voreingestellte Listen werden noch am ehesten beim Testen einbezogen (und andersherum), weswegen hier tendenziell eher eine komplementäre Ergänzug als mit anderen (z.B. dem Projekt fremderen) Listen besteht. Das muss nicht immer so sein und auch nicht immer funktionierende Ergebnisse liefern, ist eben eine Tendenz, dass es so eher klappt.

    Nachdem man herausgefunden hat, was am besten miteinander harmoniert, kann man sich ggf. weniger gut harmonierende Listen, falls sie sowieso zu den ggf. besser harmonierenden größtenteils redundant sind und daher wenig Mehrwert brächten, sparen.

    Die Grundeinstellung ist für die allermeisten Fälle für den Anfang sinnvoll.

    Standardmäßig sieht das ganze bei mir so aus.
    Die von dir gezeigte Auswahl erscheint mir sinnvoll. Ich bevorzuge, noch einige Listen hinzuzunehmen.

    Habt ihr bzgl. Filterlisten für Malware- und Phishing-Seiten noch Tipps?
    Man könnte z.B. noch folgende Filterlisten hinzunehmen (können teils bis ganz vorgegeben sein, zum Anzeigen der ungenutzten Filterlisten in der jeweiligen Rubrik auf das +-Symbol klicken):

    - Phishing URL Blocklist (vereint phishtank.com, openphish.com, phishunt.io)
    Homepage: https://gitlab.com/malware-filter/phishing-filter

    - Online Malicious URL Blocklist
    Homepage: https://gitlab.com/malware-filter/urlhaus-filter

    - Dan Pollock's hosts file
    Homepage: http://someonewhocares.org/hosts/

    - Block Outsider Intrusion into LAN
    Homepage: https://github.com/uBlockOrigin/uAssets

    Diese hier sind von mir nicht abschließend gemeint, da ich natürlich nicht ständig irgendwelche Listen durchprobiere. Ich würde erst einmal bei Listen, die von uBlock Origin aus angeboten werden oder die zumindest von denselben Autoren wie denen der von uBlock Origin aus empfohlenen Listen stammen, bleiben. Es gibt z.B. Listen, die nicht so kompatibel zu anderen Filterlisten sind oder die von sich behaupten, sie würden mehrere vereinen, aber gegenüber den Originalen zu spät aktualisiert werden. Es ist auch doof, wenn eine Liste nicht weitergeführt wird, ohne dass es einem auffällt. Gegen Malware und Phishing ist Aktualität besonders wichtig, weswegen dabei gutgemeinte Einzelkämpferprojekte nicht immer günstig sind. Es gibt einige Listen mit wenigen Einträgen, an deren Aktualität sich selten etwas ändert. Dort können auch Einzelkämpfer angemessen sein, bei riesigen Listen dagegen eher nicht.

    Bei manchen Listen geht es ganz oder teilweise um die Verletzung des (mehr oder minder guten) Geschmacks, religiöser Gefühle usw. Ich kann diesbezüglich keinen Rat geben, da Menschen diesbezüglich teils sehr unterschiedliche Präferenzen haben und mich das nie so richtig interessiert hat (außer wo es mal um Kinder ging, aber ist zu lange her). Bei der Liste von Dan Pollock geht es teils um Ekelkram, den manche Leute trotzdem sehen wollen, weswegen die nicht unbedingt vorausgewählt ist. Ich habe die Liste vorsichtshalber mit drin, da solche Seiten teils auch sonst nicht so ganz edle Motive haben (und z.B. ein Ganove gerne einem anderen seine Domain verkauft (gegenüber seriösen Käufern sind sie sozusagen verbrannt), woraufhin es schlimmer werden kann, etc.).

    Am Rande bemerkt: Ich sollte die Listen, die ich verwende, auch mal wieder überprüfen...

    Für komplette Anleitungen fehlt mir die Energie. Vieles ist selbsterklärend, und über das, was sich nicht erschließt, könnte man diskutieren.

    PS
    Man kann mit dem Tool noch viel mehr machen, z.B. Skripte blockieren (wofür es auch andere Tools gibt) und sogar teilweise selektiv Inhalte blockieren (muss freigeschaltet werden). Eigene Filterregeln kann man auch erstellen, teilautomatisiert wie auch manuell. Wenn man alles ausreizt, geht mit diesem einen einzigen Add-on schon sehr viel. Man kann sich auch von manchem SocialMedia befreien lassen oder teils von den lästigen Overlays, die einem ein Anmelden aufdrängen sollen. Speziell um JavaScript einzudämmen, ist NoScript eine leichter handhabbare Alternative. Man kann auch beides kombinieren.
    jabu ist offline Geändert von jabu (17.02.2023 um 07:45 Uhr)

  3. #3 Zitieren
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    Hi jabu,

    vielen Dank für deine Tipps und Filterlisten

    Zitat Zitat von jabu Beitrag anzeigen
    Das war von mir als ein erster Hinweis auf das Verhalten und damit als Einstiegshilfe gemeint, z.B. um sich unnötige Probiererei mit suboptimalen Ergebnissen zu ersparen. Ich meinte kein ernsthaftes Problem. Die Sache lässt sich ziemlich entspannt handhaben.
    Ah gut, dachte nämlich schon, dass dann ggf. der Filter gar nicht funktioniert. Aber dann hat man das ja echt entspannt.


    Man kann mit dem Tool noch viel mehr machen, z.B. Skripte blockieren
    Bzgl. dem Skripte blockieren habe ich noch ein paar Fragen.
    uBlock zeigt hier ja einiges an mit Ressourcen aus Drittquellen, Inline-Skripte, Skripte und Frames aus Drittquellen.

    Ich denke mit „Ressourcen aus Drittquellen“ wird dann komplett alles rausgeschmissen was aus Drittquellen kommt, also z. B. auch ein verlinktes Video oder Bild, richtig?

    Skripte dieser Domain dürften dann nur die Skripte sein, die für die Funktionalität der jeweiligen Webseite tatsächlich benötigt werden.


    Sollte man hier etwas blocken, z. B. die Skripte aus Drittquellen? Das müssten doch welche sein, die auf der Homepage für den eigentlichen Betrieb nicht relevant sind oder?


    Für was werden dann noch die Inline-Skripte und Frames benötigt?
    Lerran ist offline

  4. #4 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
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    Es gibt unzählige Webseiten, die Skripte aus Drittquellen bei ihnen einbinden, und bei deren Blockieren dann nicht mehr komplett funktionieren, oder praktisch gar nicht.
    Oder anders: Es ist inzwischen eher üblich, als die Ausnahme.

    Wenn man bereit ist, für jede neue Webseite dies jedes mal herauszufinden, dann kann man es Global blockieren und jeweils separat aktivieren.

    uBlock ist beim blockieren von Skripte jedoch nicht die beste Wahl, mit NoScript oder ScriptSafe - abhängig von deinem Browser ist nur das eine oder andere verfügbar - kann man viel differenzierter vorgehen. Dies erhöht aber auch den Zeitaufwand, wenn man das eine Skript sucht das benötigt wird damit diese oder jene Funktion einer Webseite funktioniert.

    - Keine verdammte Hechtrolle zum ausweichen in Kämpfe!
    - 01100100 00100111 01101111 01101000 00100001
    Homerclon ist offline

  5. #5 Zitieren
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    Zitat Zitat von Homerclon Beitrag anzeigen
    Es gibt unzählige Webseiten, die Skripte aus Drittquellen bei ihnen einbinden, und bei deren Blockieren dann nicht mehr komplett funktionieren, oder praktisch gar nicht.
    Oder anders: Es ist inzwischen eher üblich, als die Ausnahme.
    Ach okay, danke für den Hinweis Homerclon.
    D. h. das kann man sich dann fast sparen.
    Ich gehe davon aus, dass es bei den Inline-Skripten das gleiche Thema ist oder?

    Mh, wie sieht das dann eig. mit diesen „Frames aus Drittquellen“ aus? Das scheint ja kein Skript zu sein oder?
    Lerran ist offline

  6. #6 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Zitat Zitat von Lerran Beitrag anzeigen
    Bzgl. dem Skripte blockieren habe ich noch ein paar Fragen.
    uBlock zeigt hier ja einiges an mit Ressourcen aus Drittquellen, Inline-Skripte, Skripte und Frames aus Drittquellen.
    Du hast dir wohl den "medium mode" freigeschaltet.

    Ich denke mit „Ressourcen aus Drittquellen“ wird dann komplett alles rausgeschmissen was aus Drittquellen kommt, also z. B. auch ein verlinktes Video oder Bild, richtig?
    So sollte es normalerweise sein - wobei natürlich nicht reine Links unterdrückt werden, sondern Einbettungen (erwähnt, um Missverständnissen vorbeugen). Das Wörtchen "kommt" in deinem Satz ist schon ein Hinweis darauf, worauf es ankommt.

    Nun müsste man noch klären, was unter "Drittquellen" zu verstehen sein soll. Strengenommen könnten bereits Subdomains als Drittquellen verstanden werden, ist hier aber aus Vereinfachungsgründen wohl nicht so. Die gehen wohl munter alle in einen Topf hinein.

    Skripte dieser Domain dürften dann nur die Skripte sein, die für die Funktionalität der jeweiligen Webseite tatsächlich benötigt werden.
    Leider werden häufig doch Skripte aus Drittquellen benötigt (siehe dazu auch die Antwort von Homerclon). Ich mag das gar nicht. Man besucht die Website von jemandem, bei dem man geneigt ist, ihm zu vertrauen, dass da alles aus seiner Hand kommt, aber nein, seine Website sagt mir, dass ich diesen oder jenen Code von fremden Servern abholen möge und dazu denen meine Daten anvertrauen möge und das auch noch, ohne mir zu sagen, was das soll. Ich bin in solchen Fällen durchaus geneigt, einfach zu ignorieren, was da ohne die fremden Skripte nicht funktioniert. Hin und wieder mache ich eine Ausnahme, aber eher nicht, falls zu persönliche Daten involviert sind. Die muss ich nicht machen, solange ich noch gar nicht weiß, ob die Website mir das liefert, was ich suche.

    Durch das Blockieren von Drittanbieter-JavaScript fällt neben denkbarem Ausnutzen von Sicherheitslücken viel vom webseitenübergreifenden Tracking mittels Browser-Fingerprinting weg. Tracking über das Laden anderer Ressourcen, sofern diese nicht blockiert werden, verbleibt dabei natürlich, ist aber weniger mächtig und liefert eher nicht so zuverlässige Ergebnisse wie JavaScript, da die anfallenden Daten weniger spezifisch sind und sich leichter anonymisieren lassen.

    Warum das so ist, müsste wohl etwas ausgeführt werden, denn eigentlich könnte der Browser doch die vielen Infos, die sich per JavaScript auslesen lassen, allgemein und unpräzise machen, falls der User nichts dagegen hat:
    Firefox verwendet absichtlich halbherzige Methoden zum Anonymisieren, um den wichtigen Geldgeber Google nicht zu verärgern, z.B. indem per JavaScript doch viele unverschleierte Informationen auslesbar sind (als ob sich das nicht am einfachsten und besten direkt im Quelltext des Browsers ändern ließe, hahaha...). Mozilla verwendet eine Salamitaktik, indem gerade so viel Privacy eingebaut wird, dass es Google nicht stört. Mit zunehmender Verbesserung der Techniken von Google darf Mozilla (scheibchenweise) etwas mehr Privacy wagen, immer so, dass es Google gerade noch nicht stört. In der Reklame erweckt Mozilla einen unterschwelligen Eindruck, als täte Mozilla alles für Privacy und stünde an der Seite der User. Wenn es wirklich so wäre, dann würde Mozilla es auch so direkt sagen, anstatt per vagen Aussagen mit Begriffen zu jonglieren, die das den User selber hineineinterpretieren lassen. Es ist auch die etablierte Methode einer gewissen Vierbuchstabenzeitung.

    NoScript hat schon einige auswählbare Deaktivierungen dabei, die Fingerprinting (teils auch Ausnutzen bestimmter Sicherheitslücken, z.B. bei WebGL) zusätzlich erschweren, selbst wenn man JavaScript an sich zulässt (vorausgesetzt, man nutzt die detaillierteren Einstellungen). Aber NoScript nervt damit, dass es bei websitespezifischen Einstellungen umständlich zu bedienen ist und nicht genügend zu speichern erlaubt. Diesbezüglich ist uMatrix (vom selben Autor wie uBlock Origin) weit überlegen, aber dafür wird es nicht mehr weiterentwickelt, und es fehlen einige sinnvolle Optionen zum Deaktivieren von missbrauchbarem Gedöns, die NoScript hat. Nicht dass uMatrix so etwas nicht hätte, aber etwas fehlt, und bei NoScript fehlt auch etwas. Alles zusammen ist wohl nicht zu bekommen. Die Performance und die Konsistenz, die man bekommt, wenn man uBlock Origin alleine für alles benutzt, ist bei Kombinationen schwer zu bekommen, aber dafür fehlen Features.

    Manche benutzen daher einfach NoScript und sonst nichts. Ich habe zwar nichts grundsätzlich dagegen, zumal NoScript inzwischen besser als damals ist und die allermeiste störende Werbung schon alleine mit NoScript verschwindet. Aber alle Probleme löst es nicht. Wenn man z.B. auf eine grundsätzlich fragwürdige Site kommt oder wenn man per NoScript herumexperimentiert, wäre man sonst, zumindest vorübergehend, wieder ungeschützt. Daher halte ich persönlich nichts davon, jemandem zu empfehlen, ausschließlich NoScript zu verwenden. In Filterlisten steckt doch viel wertvolle Erfahrung. Auch sonst merkt man im Vergleich zwischen uBlock Origin und NoScript sehr deutlich, wo jeweils die Grenzen sind, z.B. indem sich mit den Listen, da sie differenziertere Aktionen erlauben, etwas nutzen lässt, was sich mit einfachem Abschalten von JavaScript nicht nutzen lässt.

    Man könnte jetzt dagegenhalten, dass die Websites es dann nicht wert sind, dass man sie besucht. Manchmal ist etwas dran. Aber bei solchem Philosophieren passiert es manchmal, dass die Realität davon abweichende Anforderungen stellt und man selber manchmal der Beschissene ist, wenn man Idealismus vor alles stellt, z.B. indem man sich von etwas aussperrt, wozu alle anderen Leute Zugang haben. Man kommt doch um ein Abwägen nicht ganz herum, und manchmal ist es so, dass die idealistische Sicht doch kontraproduktiv ist, z.B. indem es einer reichen Betreiberfirma noch die Effizienz erhöht, z.B. indem es ihr Traffic erspart. Dann freut man sich, wenn man das Tool nutzen kann. Was soll die aufdringliche Werbung bringen, wenn man den Kram doch nicht kauft und doch nur genervt ist. Da lügen sich doch welche in die Tasche. Zur Zielgruppe gehören andere Leute, nicht die Nerds, die sparen müssen.

    NoScript zusammen mit uBlock Origin im normalen Modus zu verwenden, ist ziemlich gängig. Aber ich finde es nicht verkehrt, auch mal auszuprobieren, was uBlock Origin selber schon kann. Vielleicht wird das doch mal irgendwann so weit ausgebaut, dass es genügt. Vielleicht geschieht es erst bei einem Fork, wer weiß. Das könnte ziemlich schnell passieren, sobald einer mit genügend Freizeit den bisher entgangenen Nutzen versteht.

    Sollte man hier etwas blocken, z. B. die Skripte aus Drittquellen?
    Das kann ich sehr empfehlen. Irgendwann hast du so viel Erfahrung, das du schon erraten kannst, welche Drittquellen man braucht. Gibt man diese frei, so verbleiben ja immer noch die Filterlisten als zusätzliche Schutzschicht, wenn ich die (etwas dürftig strukturierte und formulierte) Doku nicht missverstanden habe.

    Das müssten doch welche sein, die auf der Homepage für den eigentlichen Betrieb nicht relevant sind oder?
    Es wird sich leider nicht vermeiden lassen, dass du hin und wieder Skripte aus bestimmten Drittquellen wirst freigeben müssen (was bedeutet, dass Regeln hinzukommen). Weil man am Anfang leicht Chaos anrichten kann, richtet sich der Modus an Fortgeschrittene. Aber ich sehe es entspannt, da die Filterlisten immer noch verbleiben und man die Regeln zurücksetzen kann, wobei man die permanent gespeicherten auch entfernen kann, nachdem man es einmal kapiert hat.

    Ich sehe viel mehr Probleme darin, wenn sich jemand nicht mit solchen Sachen befasst und nichts lernt, als wenn er mal etwas durcheinanderbringt.

    Bestimmte Websites, bei denen nichts durcheinandergebracht werden darf - z.B. damit alle Angebote und Optionen angezeigt werden oder damit eine Transaktion vollständig abläuft - kann man mit einem anderen Browserprofil nutzen. Zumindest bei Firefox funktioniert das gut. Dann muss man nicht extra die Add-ons, bei denen man sich nicht sicher ist, ob sie nicht doch wichtige Sachen blockieren, deaktivieren oder mühsam überprüfen und umkonfigurieren. Ein separates Profil hat auch den Vorteil, dass man die vertraulichen Informationen nicht mit einem allgemeinen Profil teilt.

    Für was werden dann noch die Inline-Skripte und Frames benötigt?
    Mit Frames können mehrere HTML-Dokumente auf einer Website angezeigt werden. Früher wurde das gerne benutzt, um beim Seitenwechsel das kunterbunten Drumherum mitsamt Navigation, welches sich selten ändert, nicht neu laden zu müssen. Bei den damaligen Übertragungsgeschwindigkeiten und Kosten war das sinnvoll. Inzwischen ist diese Art von Aufbau wegen diverser Nachteile aus der Mode gekommen. Aber wo es um unkompliziertes Einbinden von fremden Inhalten geht, sind sie häufig anzutreffen, und zwar in ihrer modernen Variante, als sog. Inlineframes. Der Websitebetreiber möchte etwas verdienen und kopiert sich vom Werbetreibenden ein Stück Markup in seine Website hinein und gibt ihm damit einen Bereich, mit dem er weitgehend tun und lassen kann, was er will. Wie Werbetreibende so sind, untervermieten sie solche Plätze gerne. Und schwups, wird da plötzlich von irgendeinem Mieter irgendein dubioser Mist angestellt, z.B. das Ausführen von Schadcode oder das Unterbreiten von schädlichen Tools, die erstaunlich präzise zum Thema des Artikels passen. Knapp darüber oder darunter ist z.B. das harmlose Tool, um das sich der Artikel dreht, verlinkt. Aber der Button zum Download des schädlichen Tools ist viel leichter zu finden. Oft ist der Websitebetreiber selber der Betrüger, aber das ist nicht immer so.

    Inline-Skripte sind Skripte, die ins HTML eingebettet sind, vereinfacht gesagt. Die können sehr gefährlich werden, z.B. wenn sie jemand postet (so wie wir hier posten) und sie dann vom Server als Bestandteil der aktualisierten Website anderen Nutzern ausgeliefert werden, indem sie persönliche Informationen abgreifen (z.B. beim Absenden eines Formulars) oder Irreführungen oder anderweitigen Schadcode einbauen. Es betrifft also das dynamische Generieren von Websites. Deswegen muss z.B. eine Forensoftware wie diese die Beiträge zuverlässig filtern und von allem befreien, was die Darstellung verunstalten oder Code (z.B. Inline-JavaScript) einschleusen könnte. Noch besser ist es, wenn die Site (zusätzlich zum Filtern) ohne Inline-JavaScript auskommt und das Ausführen von Inline-Skripten verbietet (bei modernen Browsern per Content Security Policy). Leider kommen immer noch viele Websites nicht ohne Inline-Skripte aus. Die Methode ist jedoch, für sich genommen, nicht wasserdicht, sondern eine zusätzliche Schutzschicht.

    Auch mal hier lesen, da kann einem schon schlecht werden:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Cross-Site-Scripting

    Dass Server sich etwas unterjubeln lassen und dadurch u.U. Schädliches, ausliefern, funktioniert also auch schon ohne JavaScript. Das heißt aber nicht, dass es nichts brächte, JavaScript abzuschalten, z.B. um gewieftere Kniffe auszuschalten. Mehrere Schutzschichten sollen die Lücken abdecken, indem man sie kombiniert. Sozusagen als "verseucht" bekannte Server bzw. Websites ohne großen Mehrwert lassen sich durch Filterlisten exkludieren, um andere Benutzer vor Schaden zu bewahren. Es ist natürlich Glückssache, ob ein solcher Eintrag existiert. Daher: Mehrere Schutzschichten nutzen, der gesunde Menschenverstand ist eine davon. Manchen Websites gibt man nur erfundene Daten. Niemand hindert einen daran, sie sich aufzuschreiben.
    jabu ist offline Geändert von jabu (19.02.2023 um 22:22 Uhr)

  7. #7 Zitieren
    Adventurer
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    Ein großes Dankeschön für deine ausführliche Antwort, jabu

    Das hat mir schon sehr geholfen das ganze Allgemeinwissen „dahinter“.
    Ich werde das mit dem „Skripte aus Drittquellen blocken“ Schritt für Schritt ausprobieren – wie du schon schreibst, da muss man sich voran tasten.

    Sonst gefällt mir uBlock eigentlich recht gut bis jetzt
    Lerran ist offline

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