[Tharisa]

Durch die tolle Glasscheibe meines PC hat man einen wunderbaren Blick auf den Staub im Innern. Der müsste dringend sauber gemacht werden. Problem: Ich habe so was noch nie gemacht. Nachdem ich etliche Videos geschaut und Forenbeiträge gelesen habe, bin ich zwar etwas schlauer, was das eigentliche Prozedere angeht. Leider aber mehr und mehr verunsichert, ob ich mir das zutrauen kann. Die einen gehen völlig unbekümmert mit Staubsauger, Pinsel und Druckluft an die Sache heran, die anderen sind übervorsichtig und man bekommt den Eindruck, dass die Innereien schon bei der kleinsten Berührung kaputt gehen oder einen elektischen Schlag bekommen.
Ich habe Staubsauger, Mikrofasertuch, antistatische Pinsel, Druckluftspray. Würde die Dinge auch in dieser Reihenfolge einsetzen wollen. Ich wollte nur die Glasscheibe entfernen (lässt sich per Knopfdruck ausklappen und herausnehmen) und dann säubern, was ich erreichen kann. Ich werde nichts (!) ausbauen. Kann ich das, soll ich das? Wenn ja, was muss ich grundlegend beachten? Habt ihr praktische Tipps für mich oder soll ich die ganze Sache doch lieber einem Fachmann überlassen?

[Morrich]

Du hast dich also bereits belesen und Videos geschaut und willst von uns jetzt nochmal das Gleiche vorgekaut bekommen?

Mach den Rechner doch einfach sauber und gut ist. Mit Pinsel und Drucklauftspray kannst du die groben Verschmutzungen lösen. Im Anschluss nimmst du den Staubsauger her (vorzugsweise mit einem Bürstenaufsatz, falls vorhanden) und saugst den gelösten Dreck weg. Fertig ist der Lack.

Soooooo mega empfindlich sind die Teile nun wahrlich nicht.
Du musst mit dem Staubsaugerrohr ja nicht unbedingt über die Oberflächen kratzen.

[Tharisa]

Entschuldige bitte, dass ich gefragt habe. Ich werde es nicht wieder tun.

[Multithread]

Soooooo mega empfindlich sind die Teile nun wahrlich nicht.
Du musst mit dem Staubsaugerrohr ja nicht unbedingt über die Oberflächen kratzen.

Wenn du dies beachtest und die Lüfterblätter (der PC Lüfter) beim Reinigen mit dem Staubsauger/Druckluf Festhälst, damit die nicht Vollgas drehen, wirst du beim Reinigen keine Probleme haben.

Am Empfindlichsten ist wohl die Rückseite der Grafikkarte, mit den vielen kleinen Bauteilen, dort würde Ich nur mit dem Druckluftspray und ggf. dem Pinsel dahinter. Alles was nicht so aussieht wie dort ist etwas robuster gegen Mechanische Belastung.

Gegen den "Elektrischen Schlag" hilft es: PC ausstecken und danach den Einschaltknopf mehrere male betätigen. damit kriegt man einen grossen Teil der Restladung weg.
Innerhalb des PC hast du aber maximal 12V, wenn du es nicht ableckst, wirst du davon nicht viel spüren, wenn sich das über dich entlädt (weniger als wenn du dich am Auto entlädst).
Electroboom und LTT haben über die Statische Entladung ein Video gemacht, falls es dich interessiert. Es braucht viel um damit eine PC Komponente zu töten.

[Xarthor]

Ich baue eigentlich IMMER die Grafikkarte raus. Diese richtig im inneren zu reinigen ist wichtiger als die optische Reinigung des Bords, weil sie Einfluss auf die Kühlleistung hat. Je nach Grafikkartenmodell kann es sogar bis zur Überhitzung führen (musste die damals 1x im Jahr reinigen, damit der PC beim zocken nicht plötzlich schutzabgeschalten wurde). Viel kann man beim Aus- und Einbauen auch nicht falsch machen (Kabel ab, Stromkabel gehen oft schwer, von Rückwand die 1-2 Schrauben ab drehen und Halterungsschutz im Steckbereich zur Seite schieben, dann kann man sie rausnehmen). Zudem kommst du am Bord dahinter leichter ran zum reinigen.

Wenn du dich trotzdem nicht ranwagen willst, wovon ich fast ausgehe, empfehle ich dir mit dem Sauger so gut es geht den Dreck aus dem inneren zu saugen (und wie Multithread sagt, Lüfter dabei festhalten). Ansonsten auch das Eisending vom CPU-Lüfter aussaugen, dort kann ähnliches mit dem CPU passieren, aber man kommt in der Regel deutlich besser ran.

[Tharisa]

Vielen Dank euch für die Hinweise. Ich werde mich dann mal gaaanz vorsichtig daran wagen.

[foobar]

Ich persönlich trage den Rechner immer ins Freie und blase ihn mit Druckluft aus. Die Blätter von Lüftern halte ich vorsichtig fest. Mit Reibung (Pinsel, Tuch, etc.) arbeite ich praktisch nie. Könnte ich zwar (habe antistatische Pinsel), ist mir aber zu viel Arbeit. Die paar Staubkörner, die nach dem Ausblasen immer noch drin sind, machen auch nix.

Electroboom und LTT haben über die Statische Entladung ein Video gemacht, falls es dich interessiert. Es braucht viel um damit eine PC Komponente zu töten.

Das Video war cool, hat aber den Haken, dass die beiden (prinzipbedingt) nur direkte Ausfälle feststellen konnten. Keine Beschädigungen, die dann schleichend zu Defekten führen. Siehe auch diesen Post.

[CKomet]

Ich persönlich trage den Rechner immer ins Freie und blase ihn mit Druckluft aus. Die Blätter von Lüftern halte ich vorsichtig fest. Mit Reibung (Pinsel, Tuch, etc.) arbeite ich praktisch nie. Könnte ich zwar (habe antistatische Pinsel), ist mir aber zu viel Arbeit. Die paar Staubkörner, die nach dem Ausblasen immer noch drin sind, machen auch nix.

Was nimmst du für Druckluft? Weil die kleinen Dosen, die ich testweise mal hatte brachten nicht viel. Ansonsten würde ich wenn möglich das auch immer draussen machen.

[foobar]

Was nimmst du für Druckluft? Weil die kleinen Dosen, die ich testweise mal hatte brachten nicht viel. Ansonsten würde ich wenn möglich das auch immer draussen machen.

Ich habe einen Druckluftkompressor. Der liefert so viel Luft, wie ich brauche. Meiner ist ein vergleichsweise teures Profi-Gerät, das ich sowieso aus beruflichen Gründen brauche, da kann ich es auch zum PC ausblasen nehmen. Aber kleine Geräte kosten auch nicht die Welt (ab ca. 30 Euro) und sollten eigentlich reichen. Du musst nur darauf achten, dass sie ölfrei sind.

https://geizhals.de/?cat=wkompres&xf...rt=p&bl1_id=30

[CKomet]

danke für die Info

da werde ich mal stöbern gehen

[Nobbi Habogs]

Du hast dich also bereits belesen und Videos geschaut und willst von uns jetzt nochmal das Gleiche vorgekaut bekommen?

Und du hast wieder nix besseres zu tun, als Leuten die sich unsicher sind und freundlich nach Hilfe fragen erstmal wie ein Macho von oben herab jedem klar zu machen, dass dieser keine Ahnung zu haben scheint?

Entschuldige bitte, dass ich gefragt habe. Ich werde es nicht wieder tun.

Aber nicht doch
Morrich ist leider oft so "elitär" unverschämt, lass dich davon nicht abschrecken



Unterscheiden sollte man zwischen Funktion und Optik.
Es gibt stellen, diese regelmäßig zu reinigen ist sinnvoll oder teils notwendig für eine gute Kühlung. Der Rest ist nicht notwendig und dient nur dem optischen Erscheinungsbild. Für die Funktion wichtig sind:

• Alle Lüfter
• Alle Kühlkörper
• Lufteinlasse und -auslässe

Folgend Bilder von ein paar wichtigen Dingen wo man als Laie ein Augenmerk für haben muss:


Hier ein Beispielbild aus dem Internet von einem (alten) Mainboard mit Fokus auf dem CPU-Kühler, der auf der CPU (Prozessor) sitzt. Bedenke: Staub sammelt sich immer dort gerne, wo es eng wird, vergleichbar mit einem Sieb.
[Bild: 500-cpu-luefter-verstb2dip.jpg]

Es gibt auch Staubfilter, meistens vorne verdeckt von der Frontblende, die man meist mit unangenehmer Gewalt entfernen muss oder unten am Boden des PCs, weil das Netzteil oft unten-hinten montiert ist. Es kann aber auch oben-hinten sein, dann dient es gleichzeitig dazu warme Luft aus dem PC zu befördern.
[Bild: computer-innenreinigu39clc.jpg]

Das Netzteil selbst sieht so aus, es ist aber immer so verbaut, dass die Kabel innen sind unter der Lüfter nach unten zeigt.
[Bild: 2522789-l1xyily.jpg]
Wichtig hierbei: Nicht in das Netzteil reinstochern, z.B. mit einem Druckluftspay mit so einem Röhrchen als Aufsatz.


Regeln:

1. Zuerst immer den PC ausschalten
2. Falls vorhanden: Netzteil separat ausschalten "I" -> "O")
3. Kaltgerätekabel aus dem Netzteil stecken.
4. Pinsel benutzen um von empfindlicheren Teilen zum Staub lösen
5. Lüfter wenn möglich demontieren
6. Lüfter beim Reinigen vorsichtig festhalten, damit diese nicht durch Druckluft/Saugen schneller drehen können als sie verkraften
7. Kühlkörper sind vergleichsweise robust!
8. Die Platinen selbst sind auch recht stabil, aber die Oberfläche ist anfällig gegen Kratzer (Leiterbahnen) und alle Kontakte sowie kleinen, verlöteten Teile sind sehr empfindlich!

Solange du den Prozessor nie aus dem Sockel entfernst, kannst du eine Platine mit einem weicheren Pinsel reinigen (Keine Zahnbürste). Stell dir einfach vor, die Platine ist so empfindlich wie ein gemaltes Bild in einem Rahmen aus Glas. Du kannst es vorsichtig anfassen und hinstellen, aber es darf nicht umkippen. Du kannst vorsichtig mit einem Pinsel über Bild gehen, aber eben nicht zu fest wie mit einer Zahnbürste.
Und: Wenn ein bisschen Staub übrig bleibt, ist das nicht schlimm. Nach 1-2 Wochen liegt sowieso wieder überall ein wenig Staub drauf.

[Tharisa]

Vielen Dank euch allen, für die ausführlichen Informationen. Das war sehr hilfreich.

Ich habe tatsächlich nicht viel Ahnung vom Innenleben eines PC und das Ding war zu teuer, um es aus Unwissenheit zu ruinieren. Daher wollte ich zunächst so viel Infos sammeln, wie möglich und mich dann langsam an die Dinge herantasten. Ich werde mich nun in das Abenteuer stürzen und dann hoffentlich einen wieder sauberen und noch immer funktionierenden PC haben.

[Nobbi Habogs]

Tipp für Anfänger:
Mache ein Foto am Anfang! (oder 2)
Man kann die Kabel zwar eigentlich nicht falsch anschließen, aber wenn doch mal etwas sein sollte, kannst du immerhin gucken wie es vorher war!

[Xarthor]

Keine Beschädigungen, die dann schleichend zu Defekten führen. Siehe auch diesen Post.

Das wusste ich tatsächlich auch nicht. Ich habe meinen vorherigen PC auch 1x im Jahr mit handelsüblichem Pinsel gereinigt, der nie defekt geworden ist (habe vorher mich selbst 1x durch Metall geerdet und das wars). Die Hardware ist jetzt nicht so empfindlich, dass das auf jeden Fall passiert - vermutlich ist das sogar eher die Ausnahme. Aber wenn es passiert, wäre es schon äußerst ärgerlich. Danke für die Aufklärung.