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[RPi4, Libreelec] Festplattenabschaltung deaktivieren / verzögern

  1. #1 Zitieren
    Knight Avatar von Kalkihe
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    Hallo zusammen,

    ich habe ein Raspberry Pi 4 mit 4GB, auf dem ein Libreelec für Kodi läuft. Das System ist auf einer per USB angeschlossenen SSD installiert. Weiterhin habe ich eine externe Festplatte per USB angeschlossen, auf der ich diverse Daten zum Abruf für Kodi vorhalte.

    Ich habe jedoch festgestellt, dass die Festplatte immer wieder bei Nichtbenutzung vom System aktiviert wird. Das mag ja ganz sinnvoll sein, jedoch hatte ich ja auch mal gelesen, dass man Festplatte nicht sehr oft an und ausschalten soll, korrekt?

    In meinem Fall ist das nämlich relativ häufig. Wenn ich bspw. die Festplatte für zwei Minuten nicht nutze, schaltet sie sich direkt ab. Das ist definitiv zu kurz.

    Ich habe SSH-Zugriff auf die Kommandozeile von Libreeelec. Kennt ihr eine Möglichkeit, diesen Standby-Modus der Platte zu deaktivieren bzw. zumindest den Timeout zu erhöhen? Im Internet konnte ich leider nichts brauchbares dazu finden.
    Zitat Zitat von Matteo Beitrag anzeigen
    Gewagte These: Ein Bewohner von Kalkihes Wohnheim arbeitet offensichtlich in Professor Hunts Unternehmen.
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  2. #2 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Viele Wege führen nach Rom. Wie konkret LibreElec das handhabt, weiß ich auch nicht. Aber der Klassiker ist das Tool hdparm, mit welchem man alle möglichen Einstellungen an Platten vornehmen kann. Unter anderem auch in den Ruhezustand versetzen. Dazu gibt es bei Debian-basierten Distris eine /etc/hdparm.conf, in welcher alle Einstellungen hinterlegt sind und ggf. geändert werden können.

    Beispiel:

    Code:
    # /dev/sdc - Home
    /dev/disk/by-id/ata-TOSHIBA_MD04ACA200_86O5K6Y0BTAA {
            spindown_time = 360
    }
    Legt fest, dass die Platte, auf welcher die User-Homes liegen, nach 6 Minuten Leerlauf abgeschaltet werden soll. Die Konfiguration wird beim Start von abgearbeitet.

    Selbst, wenn es die Datei bei dir nicht gibt, spukt vielleicht irgendwie in den Startskripten ein entsprechender hdparm-Befehl herum. Im Zweifel mal greppen. Andere Tools, die einem begegnen können, sind beispielsweise sdparm oder hd-idle.

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  3. #3 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Gibts das auch für Windows? Habe ein ähnliches Problem mit einer Dockingbox.
    Auf Wiki steht zwar es sei für Linux und Windows, aber von Windows seh ich nix.
    Mit einem korrupten Speicherstand ist nicht zu spaßen. Sicherheitshalber würde ich die beiden Slots über und unter dem korrupten besser auch frei lassen. Man weiß ja nie. - Matteo
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  4. #4 Zitieren

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    Avatar von foobar
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    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Gibts das auch für Windows? Habe ein ähnliches Problem mit einer Dockingbox.
    Auf Wiki steht zwar es sei für Linux und Windows, aber von Windows seh ich nix.
    Unter Windoof müsste man das eigentlich im Energiesparplan einstellen können (Screenshot). Unterschiedliche Einstellungen pro Platte, falls man mehrere hat, geht aber natürlich nicht. Ist ja Windows. Evtl. gibt es Tools von Drittanbietern, die so etwas bieten. CrystalDiskInfo, oder Tools der Plattenhersteller. Keine Ahnung.

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    foobar ist gerade online Geändert von foobar (03.02.2023 um 06:36 Uhr)

  5. #5 Zitieren
    Knight Avatar von Kalkihe
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    Danke erstmal für die Antwort. Ich habe jetzt ein Bisschen mit hdparm herumgespielt, da dieses auch von Libreelec das Tool der Wahl ist. Ich wurde jedoch überrascht, dass sämtliche Befehle, selbst das Deaktivieren des Standys, das Verhalten nicht geändert haben. Dann ist mir wieder eingefallen, dass ich die selbe Platte auch mal am Router hängen hatte und sie sich dort auch nach einer gewissen Zeit selbst abgeschaltet hat. Meine dadurch abgeleitete Vermutung, dass also mein Intenso Memory Center, in welches die Platte steckt, daran Schuld ist, wurde nach kurzer Recherche durch dieses Forum bestätigt.

    Wenn ich das Verhalten also ändern will, muss ich wohl entweder das Gehäuse der Platte tauschen oder mir ein Skript schreiben, welches regelmäßig eine Datei auf der Platte öffnet. Falls da jemand zufällig was da hat, gerne her damit .

    EDIT: Gerade gesehen dass der watch-Befehl dafür ja wie gemacht ist. Wenn ich den in die autostart.sh packe, sollte ich das Problem vermeiden können.

    Edit²: Selbst da wird anscheinend die Datei, die ich per cat auslese, gebuffered, sodass die Festplatte sich im laufenden Prozess wieder abschaltet.
    Zitat Zitat von Matteo Beitrag anzeigen
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  6. #6 Zitieren

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    Zitat Zitat von Kalkihe Beitrag anzeigen
    Wenn ich das Verhalten also ändern will, muss ich wohl entweder das Gehäuse der Platte tauschen oder mir ein Skript schreiben, welches regelmäßig eine Datei auf der Platte öffnet.
    Also ein Problem des USB-SATA-Chips. Fies.

    Falls da jemand zufällig was da hat, gerne her damit .

    EDIT: Gerade gesehen dass der watch-Befehl dafür ja wie gemacht ist. Wenn ich den in die autostart.sh packe, sollte ich das Problem vermeiden können.

    Edit²: Selbst da wird anscheinend die Datei, die ich per cat auslese, gebuffered, sodass die Festplatte sich im laufenden Prozess wieder abschaltet.
    Zwei mögliche Ansätze:

    • Zufallsdaten schreiben statt immer wieder dasselbe lesen. Beispielsweise:
      Code:
      dd if=/dev/urandom of=/pfad/zur/platte/stay-awake.bin count=1 bs=20
      Liest 20 Bytes an Pseudozufall und schreibt sie in die stay-awake.bin auf der Platte.

    • Auf das Rawdevice zugreifen, was evtl. höher liegende Caches ignorieren sollte:
      Code:
      dd if=/dev/disk/by-id/ata-TOSHIBA_MD04ACA200_86O5K6Y0BTAA of=/dev/null count=1 bs=20
      Liest die ersten 20 Bytes der Platte (MBR) und schreibt sie nach /dev/null (d.h. ins Nirvana).



    Die zweite Variante wird root-Rechte brauchen. Beides kann man also globalen Cronjob einrichten. Beispielsweise in der /etc/crontab:

    Code:
    # Keep disk alive by writing every 2 minutes
    */2 *	* * *	dd if=/dev/disk/by-id/ata-TOSHIBA_MD04ACA200_86O5K6Y0BTAA of=/dev/null count=1 bs=20 status=none

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  7. #7 Zitieren
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    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    ...
    Danke für deinen Input. Daran, etwas zu schreiben, hatte ich auch gedacht. Da wollte ich aber lieber etwas vorsichtig sein, da das ja jede Minute passieren muss...

    Ich habe aber entdeckt, dass hdparm auch einzelne Sektoren auslesen kann. Daher habe ich jetzt folgendes Skript geschrieben, welches eine zufällige Sektorzahl generiert und diesen Sektor dann ausliest. Durch die Zufallszahl wird ebenfalls sichergestellt, dass der Inhalt nicht gebuffert werden kann.

    Code:
    #!/bin/bash
    
    hdparm --read-sector $((1 + $RANDOM % 10000000)) /dev/sdb
    In /storage/.config/autostart.sh habe ich dann folgendes hinterlegt, damit das Skript alle 60 Sekunden aufgerufen wird.

    Code:
    #!/bin/sh
    
    watch -n 60 /storage/disk.sh &
    Zitat Zitat von Matteo Beitrag anzeigen
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  8. #8 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
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    Nope, das ganze ist an einer USB-Dockingstation und scheinbar hat die Windows-Einstellung darauf keinen Einfluss. Das war natürlich das erste, was ich probiert habe.
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    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Nope, das ganze ist an einer USB-Dockingstation und scheinbar hat die Windows-Einstellung darauf keinen Einfluss. Das war natürlich das erste, was ich probiert habe.
    Bei meiner Recherche bzw. auch durch die Verwendung von hdparm habe ich herausgefunden, dass auch andere Hersteller wie Intenso selber im Gehäuse solche Abschaltungen vornehmen, beispielsweise Seagate oder Western Digital.

    Vielleicht hilft dir auch so ein Kommandozeilentool unter Windows weiter? In dem Forum, dass ich verlinkt habe, hatte dies auch einer als Lösung genutzt, ich meine sogar unter Windows. Wenn du das dann in den Autostart packst sollte sich das Problem ja gelöst haben.
    Zitat Zitat von Matteo Beitrag anzeigen
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