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Microsoft Update Catalog - Treiber isolieren und exportieren

  1. #1 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Moin,

    Gemeint ist folgendes:
    Es gibt einige ältere Hardware die offiziell nicht mehr vom Hersteller unterstützt wird mit Treibern, z.B. Grafiktreiber für diverse Grafikkarten. AMD Grafikkarten unter Windows 10 werden offiziell nur bis HD 5000 Reihe unterstützt. Die HD 4000er Reihe dagegen nicht mehr.

    Nutzt man aber z.B. eine HD 4870 unter Windows 10, lädt das Betriebssystem üblicherweise automatisch einen passenden Anzeigetreiber herunter um die Videobeschleunigung zu ermöglichen. Dazu zählt auch 3D-Beschleunigung. Normalerweise ist eine Installation ohne tiefgründiges Wissen und manueller Manipulation wohl nicht möglich. Es gibt aber einen Treiber und jeder Hersteller diese sogar Microsoft zur Verfügung, die bekommen dann auch leicht andere Nummer zugewiesen. Bei AMDs aktuellsten Treiber Adrenalin 22.12.2 sieht das wie folgt aus:

    "Graphics Driver Version 22.40.00.61 for Windows® 10 and Windows® 11 (Windows Driver Store Version 31.0.14000.61002)."

    Der Update Catalog von Microsoft ist nicht ganz so aktuell, dieser reicht nur bis zur Version 31.0.12018.5, aber das ist ja normal.
    Über diese Dokumentation von AMD kann man noch froh sein, bei Intel findet man dazu fast gar nix. Trotzdem ist nich nachvollziehbar in welchem AMD Adrenalin / Catalyst Treiber nun welcher eigentlich "display driver" bzw. neuerdings "graphics driver" vorhanden ist. Es findet sich als Download immer nur die neuste (passende) Adrenalin / Catalyst Version.
    Die Release Notes lassen sich zwar anscheinend alle aufrufen, allerdings nur wenn man die direkte URL kennt. Zwar ist Adrenalin Version 22.11.2 die aktuellste und sichtbare für einen Download, trotzdem lassen sich problemlos die Release Note zu Version 22.11.1 direkt aufrufen.


    Lange Rede kurzer Sinn:
    Weiß jemand also ob das einfach so funktioniert, wenn ich die Treiber eines beliebigen Gerätes einfach auslese, manuell isoliere und als eigenes Treiberpaket exportiere, um sie dauerhaft archivieren und offline zugänglich machen zu können?
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    Oder die bessere Variante natürlich: Ich kann die heruntergeladene Treiber Version mit der identifizieren, die im Update Catalog hochgeladen ist. Das sind zwar *.cab Dateien, aber die lassen sich mit 7-zip entpacken (auch wenn eine Meldung angezeigt wird, die keinerlei Auswirkung zu haben scheint). Der Vorteil liegt auf der Hand: Es ist eine richtige Installationsroutine.
    Oder man könnte in Erfahrung bringen in welchen Dateipfad die Treiber heruntergeladen werden und kopiert sie dort heraus, wäre das gleiche Ergebnis.

    Das mit AMD ist aber nur ein recht anschauliches Beispiel. Gelegentlich passiert mir das hin und wieder mal bei älteren System und jetzt gerade bei einem Intel Core i5 650.
    Mit einem korrupten Speicherstand ist nicht zu spaßen. Sicherheitshalber würde ich die beiden Slots über und unter dem korrupten besser auch frei lassen. Man weiß ja nie. - Matteo
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    Nobbi Habogs ist gerade online Geändert von Nobbi Habogs (03.01.2023 um 06:54 Uhr)

  2. #2 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Falls der Treiber installiert ist:

    Powershell als Administrator öffnen, dann eingeben (bei mir wurde rund 1,6 GB belegt, also etwas freien Platz einplanen):
    Code:
    Export-WindowsDriver -Online -Destination D:\Drivers
    Nachzulesen z.B. hier:
    https://learn.microsoft.com/en-us/po...sserver2019-ps
    Dort sind noch viele andere interessante Commandlets, die vielleicht mal nützlich werden könnten, aufgeführt.

    Ich habe mal manuell gesucht und dieselben Treiber als Untermenge dieses Verzeichnisses gefunden (ohne Gewähr, da ich nur Stichproben genommen habe):
    Code:
    C:\Windows\System32\DriverStore\FileRepository\[Name-des-Pakets]

    Es ist natürlich nicht das volle quietschbunte Paket für Endkunden drin, sondern nur, was üblicherweise auch in diesen *.cab-Dateien liegt, wobei die Steuerung normalerweise über ein INF-Skript erfolgt (was über einen Co-Installer ergänzt sein kann). Normalerweise ist das genau das, was du suchst (zumal es für die HD4000er nichts mehr passend zu aktuellem Windows 10 per AMD gibt, aber netterweise über den Umweg via Microsoft, dann aber abgespeckt, zumindest bei meiner mobilen damals). Von Microsoft bereitgestellte Treiber (auch von AMD angelieferte) werden ja genau so zusammengestellt. Falls etwas fehlt, so könnte es (separat) in einem anderen Verzeichnis liegen, also die Flinte nicht vorschnell ins Korn werfen, falls etwas unvollständig erscheint.

    Falls der Treiber nicht installiert ist, könnte das Erlauben der automatischen Installation von Treiberupdates evtl. helfen (wurde oft deaktiviert). Andere Treiber, die man beim "Update Catalog" findet, sind oft unpassend, obwohl sie angeblich passen sollen und sich installieren lassen. Irgendwie muss Microsoft intern eine Liste mit getesteten Treibern haben, wogegen die anderen wohl ungetestet sind und nicht auf jeder Hardware funktionieren. Das sieht mir so aus, als könnten Hersteller einfach ihre schlampig zusammengeflickten Treiber hochladen. Da kann man Glück haben, hatte ich schon, aber man kann auch stundenlang erfolglos probieren, indem die Informationen zur Kompatibilität einfach nicht stimmen. Manchmal funktioniert die Installation nicht, und manchmal funktioniert sie, und es passiert irgendein Murks. Trotzdem ist es besser, dass es die Möglichkeit gibt, für den Fall der Fälle, sozusagen. Nach der automatischen Installation kann man ja durch Vergleich die richtige Version aus dem Updatekatalog identifizieren. Mit dem Gerätemanager und der oben angegebenen Methode ließe sich kontrollieren, ob das zusammenpasst.

    Die INF-Skripte lassen sich leider nicht mehr manipulieren, weil der Kram inzwischen passend signiert sein muss. Früher konnte man Windows sagen, dass es den Kram trotzdem installieren soll, hatte mir schon mal aus der Patsche geholfen. Das geht inzwischen nicht mehr (zumindest bei 64-Bit-Windows, bei 32 Bit kann ich es nicht ausprobieren). Die "guten Zeiten" (je nach Perspektive) sind vorbei, im Tausch für die verdammte Sicherheit.

    Bis zu einer bestimmten Windows-10-Version funktionierten übrigens noch die Grafiktreiber zumindest der mobilen HD4000-Serie für Windows 7, 8 und 8.1 per zwangsweiser Installation. Man musste zuerst die INF-Methode anwenden, die Warnung wegklicken und konnte danach den Rest über die bunte Setup.exe nachinstallieren. So bin ich jahrelang gut gefahren. Aber irgendwann bestand Windows nach einem Versionsupdate auf ein neues Treibermodell (Abwärtskompatibilität wurde verworfen), weswegen das nicht mehr ging. Der abgespeckte Treiber war natürlich ein Rückschritt, auch weil die Leistung knapp war und die alten Tweaks nicht mehr griffen. Aber ich war heilfroh, dass es den wenigstens gab.
    jabu ist offline Geändert von jabu (03.01.2023 um 11:45 Uhr)

  3. #3 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Die Learn Seite ist echt hilfreich, wusste gar nicht, dass das mit DISM geht. Vermutlich geht das auch nur mit PowerShell und nicht mit CMD.

    Bei einem frischen Windows kann ich ja direkt gucken was in dem Ordner bereits drin ist bzw neu dazukommt und das beste wäre dann, es funktioniert einfach wenn ich es mir rausfische. Ich weiß halt nur nich wie man so etwas komplexes wie einen Grafiktreiber dann installieren soll, schließlich installiert die Routine normalerweise den ganzen Kram in einer bestimmten Reihenfolge und erst dadurch ploppen teilweise neue Geräte im Gerätemanager auf für die dann wiederum Treiber installiert werden können. Denke ich müsste also die Reihenfolge wissen.

    Habe da auch schon mit wühlen was gefunden. Die Ordner für den reinen Grafiktreiber heißen z.B.:
    u0384804.inf_amd64_41ca4ca6939f5e56
    Also beginnen mit "u", 7 Zahlen + .inf
    Hebt sich relativ leicht ab. Den ganzen Kram kann man vermutlich einfach über den Gerätemanager einbinden, Windows befolgt dann die INF Datei und installiert den Treiber.
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  4. #4 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Die Learn Seite ist echt hilfreich, wusste gar nicht, dass das mit DISM geht. Vermutlich geht das auch nur mit PowerShell und nicht mit CMD.
    Richtig, das geht nur mit PowerShell (evtl. auch, indem man per CMD PowerShell mit Parametern startet, wäre dann auch PowerShell, habe ich aber nicht probiert).

    Bei einem frischen Windows kann ich ja direkt gucken was in dem Ordner bereits drin ist bzw neu dazukommt und das beste wäre dann, es funktioniert einfach wenn ich es mir rausfische.
    Könnte man machen. Ich würde das locker sehen, denn nachdem der Treiber installiert wurde, verrät der Gerätemanager genug. Falls das automatische Herunterladen nicht klappt, hast du sowieso das Elend mit dem Durchforsten des Updatekatalogs am Hals und weißt über den Weg, was drin ist.

    Eine Heuristik für Faule (wie mich):
    Der Name der Hauptkomponente des Kernelmodustreibers endet normalerweise auf ".sys", z.B. nach dem Muster "ati*.sys". Die hat auch normalerweise eine Versionsnummer, die der Explorer anzeigt. Und der Gerätemanager zeigt beim installierten Treiber mit Glück auch diese Nummer an. Eventuell genügt das schon, z.B. wenn Mehrdeutigkeiten ausgeschlossen werden können. Falls nicht, empfiehlt es sich, die INF-Datei mit dem zu vergleichen, was der Gerätemanager bei den Treibereigenschaften unter der Registerkarte "Details" verfügbar macht.

    Ich weiß halt nur nich wie man so etwas komplexes wie einen Grafiktreiber dann installieren soll, schließlich installiert die Routine normalerweise den ganzen Kram in einer bestimmten Reihenfolge und erst dadurch ploppen teilweise neue Geräte im Gerätemanager auf für die dann wiederum Treiber installiert werden können. Denke ich müsste also die Reihenfolge wissen.
    Das ist normalerweise nicht so wild, zumal es bei den von Microsoft bereitgestellten abgespeckten Treibern für die HD4000-Serie nicht viel Zubehör gibt. Bei dem von Microsoft aus angebotenen Treiber für meine mobile HD4000er gab es nicht mal ein Catalyst Control Center.

    Falls du mit dem Grafiktreiber anfängst, sollte das schon mal nicht verkehrt sein. Später könnte evtl. noch HD-Audio relevant sein. Bei HD-Audio kommt es manchmal vor, dass man mehrere Versionen vorfindet. Man könnte einfach alle Versionen sichern, die sich anbieten, da man künftige Probleme nicht voraussehen kann, braucht doch nicht viel Platz. Man kann sich notieren, welche Version noch keine Probleme gezeigt hat, z.B. die gerade installierte. HD-Audio-Treiber sollten bei der Installationsmethode normalerweise in separaten Verzeichnissen liegen (jedoch ohne Gewähr meinerseits).

    Habe da auch schon mit wühlen was gefunden. Die Ordner für den reinen Grafiktreiber heißen z.B.:
    u0384804.inf_amd64_41ca4ca6939f5e56
    Also beginnen mit "u", 7 Zahlen + .inf
    Hebt sich relativ leicht ab. Den ganzen Kram kann man vermutlich einfach über den Gerätemanager einbinden, Windows befolgt dann die INF Datei und installiert den Treiber.
    Wenn Windows den Treiber automatisch installiert oder die Option zur Rückkehr zum vorherigen Treiber anbietet, dann hat Windows auch nicht mehr Informationen an der Hand. Von daher muss der ganze Kram so ausgelegt sein, dass es funktioniert. Ob du hiermit den richtigen Treiber erwischt hast, kann ich dir auswendig leider nicht sagen. Ob er zumindest formal geeignet ist (garantiert nicht, dass er dann funktioniert), lässt sich durch Nachschlagen der Vendor-ID und der Device-IDs in entsprechenden Datenbanken oder Tabellen herausfinden. Die bei Google einzuwerfen, genügt manchmal schon, um solche Datenbanken oder Tabellen zu finden. Falls der Treiber sich installieren ließ und man weiß, was verbaut ist, kann man sich das Suchen sparen.

    Falls es wichtig ist, dass der Kram später mal offline funktioniert, würde ich das Installieren und Funktionieren der Treiber testen, da man sonst nichts von Verwechslungen oder Fehlern wüsste. Das liefe dann mit diesen Schritten:
    1. Automatische Treiberinstallation unterbinden, vorsichtshalber Rechner von Internet trennen.
    2. Treiber deinstallieren, dabei die Option zum Löschen der Treiberdateien wählen.
    3. Windows mehrmals neustarten, nötigenfalls zwischendrin ggf. auch all die anderen untergejubelten Treiber mitsamt Löschoption deinstallieren (außer den Microsoft Basic Display Adapter)
    4. Mit dem Display Driver Uninstaller (DDU) die Treiberdeinstallation erneut versuchen, um auch übriggebliebene Registryeinträge vorheriger Treiber loszuwerden.
    5. Die Monitore deinstallieren, ggf. auch im Gerätemanager ausgeblendete (sollte jeweils bei aktuellem Windows 10 nicht unbedingt nötig sein, aber wer weiß...).
    6. Neustarten und sicherstellen, dass Windows nichts mehr unterjubelt.
    7. Den gewünschten Treiber installieren, und zwar per Gerätemanager über die Option, bei der ein Datenträger (mit Diskettenlaufwerksbuchstabe voreingestellt) angegeben werden soll (jeweils die unteren Optionen), denn nur hier bevormundet Windows einen nicht. Per "Durchsuchen" kommt man überall hin.
    8. Den Erfolg überprüfen (Version, Vollständigkeit, Funktion).

    Falls dann alles läuft, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass es nicht durch Übriggebliebenes funktioniert. Man könnte natürlich noch mehr Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, aber irgendwann ist es auch mal gut.
    jabu ist offline Geändert von jabu (03.01.2023 um 17:05 Uhr)

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