[MisterXYZ]

Habe den Startpots angepasst.

Hinzugekommen sind:
-Joe Biden (Demokraten)
-Larry Elder (Republikaner)
-Joe Exotic (Demokraten)
-Jacob Hornberger (Libertäre)

Eine Kandidatur wurde zurückgezogen:
-Joe Exotic (Libertäre)

[JägerinSkadi]

Von Joe Exotic hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben gehört. Ich denke, auch vor dem Rückzieher konnte man ausschließen, dass er gewinnt. Laut seinem Wikipediaeintrag befindet er sich derzeit wegen gesundheitlicher Probleme in einem Gefängniskrankenhaus, denn er muss eine 22-jährige Haftstrafe absitzen, weil er versucht hat, zwei Auftragsmörder anzuheuern.

Trumps Probleme mit der Justiz mögen für dessen Fan-Base ja kein Hindernis sein, sondern eher Grund, ihn zu wählen (Motto: "das korrupte System versucht ihm zu schaden"), aber jemand wie Joe Exotic wäre dann doch nicht vermittelbar.

[Jean-Luc Picard]

Er hatte das Glück, dass eine schräge Netflixserie über ihn zu Beginn der Pandemie ausgestrahlt wurde, als Millionen Amerikaner tagelang zu Hause hockten und die Streamingdienste leergesaugt haben.

Letztendlich wäre einer wie er als Präsident wahrscheinlich kein großer Unterschied zu Trump gewesen, außer dass sich die USA noch mehr international lächerlich gemacht hätten.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Trump keine Probleme haben würde jemand ermorden zu lassen wenn er sicher sein könnte, nicht erwischt zu werden.

Eine Gemeinsamkeit haben sie auf jeden Fall: Für beide ist die Präsidentschaft nichts weiter als eine PR Aktion…

[MisterXYZ]

Er kandidiert ja nach wie vor. Jetzt aber nicht mehr in den Vorwahlen der Libertären, sondern in denen der Demokraten.

[Forenperser]

Ronald DeSantis hat nun doch seine Kandidatur angekündigt

https://twitter.com/rondesantis/stat...Apru5mN8-Lv3gg

[MisterXYZ]

Habe den Startpost angepasst, folgende Kandidaturen sind dazugekommen:
- Ron DeSantis (Republikaner)
- Howie Hawkins (Grüne)
- Tim Scott (Republikaner)


Folgende Kandidaturen wurden aufgegeben:
- Jerome Segal (Demokraten)

[foobar]

Ronald DeSantis hat nun doch seine Kandidatur angekündigt

https://twitter.com/rondesantis/stat...Apru5mN8-Lv3gg

Er musste halt vorher noch das Gesetz ändern lassen, das besagte, dass er als Gouverneur zurücktreten muss, wenn er ein höheres Amt anstrebt. Immer wieder schön, wenn Politiker sich die Regeln, die sie selbst betreffen, maßschneidern lassen können.

Seine Chance hat er aber vermutlich verpasst. Vor einigen Monaten sah es für ihn noch besser aus: Bei Umfragen unter den Republikanischen Wählern lag Trump bei paarunddreißig und er selbst bei paarundzwanzig. Da konnte er sich sagen: Ich habe über 20% und nicht mal angekündigt, und über 40 Prozent sind noch unentschlossen. Ich kann mir die Nominierung sichern, ohne Trump einen einzigen Wähler abjagen zu müssen.

Inzwischen hat sich das Blatt gewendet. DeSantis ist in den Umfragen gefallen und Trump hat über 50 Prozent. Selbst, wenn er die gesamte Anti-Trump-Fraktion unter sich vereinigt, reicht es nicht, um die Vorwahlen zu gewinnen. Jetzt muss er Trump-Wähler davon überzeugen, dass er die bessere Option ist. Und ich sehe nicht, wie er das anstellen will. Wie will er die MAGA-Wähler davon überzeugen, dass er besser ist, als der Typ, der MAGA erfunden hat? Er hätte den Umfragen zufolge zwar bessere Chancen gegen Biden, aber das Argument wird nicht ziehen. Denn die Trumpisten glauben ja nicht, dass Trump die letzte Wahl wirklich verloren hat. Die glauben, er hat gewonnen und Biden hat ihm die Präsidentschaft gestohlen. Wenn Trump Biden also schon mal geschlagen hat, dann kriegt er das auch wieder hin. Außerdem ist Trump eh der Messias.

Um überhaupt erstmal gegen Biden in den Ring zu treten, muss er die Vorwahlen gewinnen. Und dem aktuellen Zustand der Republikanischen Partei nach zu urteilen sehe ich nicht, wie er das schaffen will. Seine einzige Chance wäre, wenn Trump irgendwas zustoßen würde, das ihn aus dem Rennen wirft, und DeSantis dann halt da ist, um die Stimmen aufzufangen.

Und die anderen Kandidaten haben eh keine Chance. Die gammeln bei 1-2% herum. Momentan sieht also alles danach aus, als liefe es auf Trump vs. Biden hinaus. Und da hat Biden etwas bessere Chancen als gegen DeSantis.

[Jean-Luc Picard]

Es ist wirklich absurd.

All die selbsternannten Patrioten, die das Land so heiß und innig lieben…wollen jetzt einen vollkommen irren Egomanen wieder ins Amt bringen, der nebenbei ganz frisch von den Institutionen des so heiß geliebten Landes wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt worden ist und auf den noch zahllose weitere Verfahren warten.

Schlammschlachten gehören ja ganz selbstverständlich auch zu den Kandidaturkämpfen – aber keiner wird wohl gegen Trump etwas belastenderes finden, was nicht sowieso schon überall bekannt ist. Der könnte die Leichen in seinem Keller einen Stepptanz vor dem Kapitol aufführen lassen und es würde seine Anhänger nicht stören…

Es scheint offensichtlich, dass kein Weg an Trump als Kandidat vorbei führt.

[-Gollum-]

Ein drittes Mal hintereinander Not gegen Elend. Für eine Nation von über 300 Millionen Mensch ein absolutes Armutszeugnis.

[Liferipper]

Technische Frage: Falls Trump die Wahl gewinnen würde und während seiner zweiten Amtszeit wegen irgendetwas verurteilt werden würde, könnte er sich dann selbst begnadigen?

[Jean-Luc Picard]

Technische Frage: Falls Trump die Wahl gewinnen würde und während seiner zweiten Amtszeit wegen irgendetwas verurteilt werden würde, könnte er sich dann selbst begnadigen?

Ich bin mir nicht sicher, aber soweit ich weiß wäre das vor allem eine Frage des Timings. Sobald er Präsident ist, hat er Immunität - es müsste also erst durch alle Kammern gehen, dass ihm überhaupt ein Prozess gemacht werden darf. Das würde ganz sicher nicht passieren...

Nicht wenige Stimmen behaupten ja deswegen auch, dass das eine seiner Hauptmotivatiopnen sei, nochmal anzutreten, um juristische Konsequenzen abzuwehren.

Edit: Begnadigen könnte er sich, nach Aufassung der meisten amerikanischen Rechtswissenschaftler nicht.

[foobar]

Technische Frage: Falls Trump die Wahl gewinnen würde und während seiner zweiten Amtszeit wegen irgendetwas verurteilt werden würde, könnte er sich dann selbst begnadigen?

Klare Antwort: Jein.

Wie Jean-Luc bereits schrieb: Während er im Amt ist, ist es eh schwierig, ihn wegen irgendwas vor Gericht zu zerren. Aber könnte er sich proaktiv selbst begnadigen, bevor überhaupt Anklagen erhoben werden?

Ist nicht so ganz klar. Den Fall hat es halt noch nie gegeben, also gibt es keine Präzedenzfälle. Das Argument dafür lautet: In der Verfassung heißt es, der Präsident darf jeden begnadigen (außer, wenn es um Amtsenthebungsverfahren geht). Wenn er jeden begnadigen darf, dann auch sich selbst. Das Argument dagegen lautet: Wenn das erlaubt wäre, würde der Präsident zum Richter in eigener Sache werden, was zwar nicht dem Wortlaut, aber dem Geist der Verfassung widerspricht. Ob so eine Begnadigung also Bestand hätte, müsste am Ende wohl der Supreme Court entscheiden. Und der wird von Erzkonservativen kontrolliert, drei der Richter hat Trump ernannt (und vielleicht kommt während seiner 2. Amtszeit sogar noch wer dazu). Also ich würde da keine Wetten annehmen, dass die sich an die Rechtsauffassung irgendwelcher Experten halten werden.

Es gibt theoretisch auch die Möglichkeit, dass er sich einen Jasager als Vizepräsidenten holt und dann 5 Minuten vor Ende seiner Amtszeit zurück tritt. Damit wird der Vize zum neuen Präsidenten und kann den Ex-Präsidenten Trump nun begnadigen. So ließe sich das obige Dilemma umgehen. Natürlich braucht Trump dafür jemanden, der loyal ist und ihn dann auch tatsächlich begnadigt.

Allerdings kann der Präsident nur für Vergehen gegen die Vereinigten Staaten (also auf Bundesebene) begnadigen. Was in den Zuständigkeitsbereich der einzelnen Bundesstaaten fällt (z.B. sein versuchter Wahlbetrug in Georgia, aka „I need 11 thousand votes, give me a break!”), darauf hat er keinen Einfluss. Für Begnadigungen auf Ebene der Staaten sind die jeweiligen Gouverneure zuständig.

[smiloDon]

Technische Frage: Falls Trump die Wahl gewinnen würde und während seiner zweiten Amtszeit wegen irgendetwas verurteilt werden würde, könnte er sich dann selbst begnadigen?

Das wahrscheinlich nicht, aber es gab schon öfters eine Vereinbarung zwischen ausscheidenden und neuen Präsidenten, dass Letztgenannter seinen Vorgänger in einem seiner ersten Amtshandlungen begnadigt hat.

[foobar]

Pence und Christie sind nun ebenfalls im Rennen.

https://www.nytimes.com/2023/06/05/u...candidate.html
https://www.nytimes.com/2023/06/06/u...candidate.html

[Forenperser]

Fragt sich was Mike sich davon verspricht. Wenn man bedenkt wie verhasst er ist, weil er es gewagt hat die letzte Wahl zu zertifizieren.

[foobar]

Fragt sich was Mike sich davon verspricht. Wenn man bedenkt wie verhasst er ist, weil er es gewagt hat die letzte Wahl zu zertifizieren.

Nicht nur das, er ist auch so hochgradig charismatisch und motivierend für die Wählerschaft wie eine Topfpflanze – was ja dann auch die Rolle war, die er in der Trump-Regierung gespielt hat. Von dem einen Akt der „Rebellion” mal abgesehen, als er sich nicht am Coup beteiligen wollte und für den ihn die Trumpeten dann aufknüpfen wollten.

Ich könnte mir vorstellen, dass er bei den christlichen Fundamentalisten ganz gut abkommt, schließlich ist er ja selbst einer. Aber das wird nicht für die Nominierung, geschweige denn die Präsidentschaft reichen.

[-Gollum-]

Fragt sich was Mike sich davon verspricht. Wenn man bedenkt wie verhasst er ist, weil er es gewagt hat die letzte Wahl zu zertifizieren.

Eine Teilnehmerurkunde natürlich. Und vllt denkt er schon langfristig. Klar, diese Wahl hat er nicht die geringste Chance. Aber wie wäre es 2032?

[Dream Sounds]

Ist das nicht fast immer ein Plus in Amerika, egal wie gering die chancen sind, weil man dann schön die Wahlkampfspenden einsacken kann?

Pence ist auf beiden seiten verhasst, aber irgendwie trau ich den Republikanern zu das wenns hart auf hart kommt eh drauf scheissen würden falls er irgendwie durch ein Wunder durch die Vorwahlen kommen sollten.

Wer schon so abgedriftet im Fox News propaganda Sumpf ist das die Dems eh nur üble Satanisten sind die dir alles wegnehmen wollen weil sie Dämonische Kommunisten sind, der wird dann doch sein Kreuzchen bei Pence machen, auch wenn er Daddy Trump damals ganz pÖsE verraten hat.

[-Gollum-]

Ist das nicht fast immer ein Plus in Amerika, egal wie gering die chancen sind, weil man dann schön die Wahlkampfspenden einsacken kann?

Über die Gelder muss man aber wohl auch Rechenschaft ablegen und kann sie nicht in die eigene Tasche stecken - phantasievolle Buchhaltung mal außen vorgelassen. Zudem ist so ein Wahlkampf alles andere als billig.

[foobar]

Das hast du aber immer in diesem hochpolarisierten Zweiparteien-System. Die Republikaner könnten Charles Manson nominieren und die Basis würde sagen: „Ja, gut, er hat in seiner wilden Jugend mal ein paar Leute umbringen lassen, aber ich werde doch nicht für einen Demokraten stimmen!”

Die Republikanische Partei hat es im Grunde sowieso aufgegeben, Politik zu machen. Die letzte echte Idee, die sie hatten, war dieser neoliberale Wahnsinn mit Trickle-Down-Economics in der Reagan-Ära. Seit dem war es immer nur das selbe: Steuern senken. Obama hat es mal treffend gesagt: „Egal, welches Problem, die Antwort ist immer: Steuersenkungen! Es könnte ein Meteorit auf die Erde zusteuern und alles Leben auszulöschen drohen. Und die Republikaner würden sagen: Wenn wir doch nur niedrigere Steuern hätten!”

Statt auf reale Politik konzentrieren sie sich auf den selbsterfundenen Kulturkampf (Culture War). Gegen Woke, gegen Trans, gegen Schwule, gegen Gleichberechtigung, gegen Abtreibung. Gegen irgendwie alles, was sich in der Gesellschaft seit den 1950ern als Fortschritt getan hat. Die reden nur über tatsächliche oder erfundene Missstände, an denen immer Demokraten und Einwanderer sowie andere Minderheiten Schuld sind und wiegeln damit gegen diese Gruppen auf. Die einzige Politik scheint Angst und Hass zu sein.

Beispiel: Als sie die Wahl in 2020 verloren haben, sind sie nicht in sich gegangen und haben überlegt: „Ok, mit welcher Plattform können wir in Zukunft gewinnen?”, sondern haben statt dessen die letzten 3 Jahre damit zugebracht, über die gestohlene Wahl zu jammern. Und das verängstigt die Wähler eben und macht sie wütend.

Keiner der Kandidaten hebt sich vom restlichen Feld ab mit echten individuellen Lösungsvorschlägen. Du kannst dir 100 Debatten und Interviews anhören, aber was du nicht hören wirst, sind echte Lösungsvorschläge für die Probleme der Gesellschaft. Die haben irgendwo auf ihrer Homepage vielleicht eine Unterseite zu ihrer Politik und da sind dann ein paar schön formulierte, Fokusgruppen-geteteste Buzzword-Salate. Aber zur Steuerpolitik, zum Klimaschutz, zum Krieg in der Ukraine, zum Umgang mit Russland, China und Nordkorea, zur auseinanderfallenden Infrastruktur im eigenen Lande, dazu wirst du entweder gar nichts oder nur ein paar leere Phrasen hören.

Und das ist auch, was die Basis will. Wenn du dir mal die Wahlkampfveranstaltungen oder konservative Konferenzen anguckst: Den größten Applaus und Jubel gibt es aktuell für die Anti-Trans-Rhetorik. Man könnte gerade meinen, diese kleine Minderheit und ihre Probleme wären das definierende Thema unserer Zeit.

Der Wahlkampf wird also vermutlich ein reiner Persönlichkeitswettbewerb werden. Echte Politik wird man wohl nicht betreiben. Und entsprechend haben Langweiler wie Mike Pence auch keine Chance.