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  1. #341
    Ritter Avatar von Khardim
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    Beyo Vhan


    "31....32.....33.....34!"
    Das war die letzte! Und keine Sekunde zu früh. Kraftlos sank er für einen Moment auf der Matte zusammen, ehe er es schaffte sich aufzurichten und nach der Wasserflasche zu greifen.
    Es war zunächst gut gelaufen, doch gegen Ende war er zu übermutig geworden. Ob das wohl symbolhaft für die Situation stand, in welcher er aktuell steckte?
    Er trank die Flasche in einem Zug leer und ging dann in Richtung Bad, wo er die 2. Dusche für den heutigen Tag nahm. Morgen würde es weitergehen. Und er war fest entschlossen, es dieses Mal besser zu machen.




    Karvas Rarkin


    "Verdammt nochmal, das sieht aus als wären es nochmal mehr als gestern."
    Tulsio blickte bei diesen Worten nicht wenig nervös zu Karvas.
    "Wenigstens hat man uns Verstärkung geschickt. Aber leider muss ich dich gleich alleine lassen."
    Er war heute als zweites dran, nach der Anhörung der Nebenklage, welche gestern offensichtlich entschieden zu kurz gekommen war.
    Leben kam in die Menge, denn der Livestream startete. Irritiert blickte Karvas auf die Übertragung. Die Verhandlung hatte doch noch nicht begonnen! Und tatsächlich sah er in einen leeren Saal. Bis eine nur allzu bekannte rote Gestalt in die Kamera trat.
    "Sehr verehrte Demonstranten beider Seiten. Völlig egal aus welchem Grund sie heute hier zusammengekommen sein mögen, es ist ihr gutes Recht und niemand wird Sie davon abhalten. Aber ganz gleich was Sie von mir halten mögen, sowohl sämtliche Mitarbeiter des Gerichts, als auch sämtliche Mitarbeiter der C-Sec tun hier und heute nur ihren Job und ihre moralische Pflicht. Sie trifft keine Schuld. Daher bitte ich einfach jeden von Ihnen: Verzichten Sie auf jegliche Gewalt, tun Sie ihre Meinung laut, aber friedlich kund. Das wäre alles."
    Stimmen gingen durch die Menge, einige waren empört, andere schienen ein wenig nachdenklich geworden zu sein.
    "Wenn das mal nicht nach hinten losgeht....." seufzte Karvas.




    Octarian Nacus


    Hatten sie am gestrigen Tag noch auf ihn gewartet, so stand sein Mandant heute früher als der ganze Rest im Gerichtssaal. Zudem war auch nicht mehr der Eindruck vorhanden als wäre er zuvor betrunken gewesen oder als könnte ihn im nächsten Moment ein neuer Schwächeanfall von den Füßen holen. Nein, seine Körperhaltung signalisierte diesmal eine feste Entschlossenheit. Aber ob ihnen das auch im Prozess weiterhelfen würde? Es blieb abzuwarten.
    "Heute ist zuerst die Nebenklage dran." wisperte er dem jungen Herrn Vhan zu, während sie sich aufgrund der Ankunft von Richter Wilkens erhoben.




    Decius Vhan


    "Miss Zokhar, können Sie eine Verbindung zu der Tür an meinen Koordinaten aufnehmen?"
    ".....Interferenzen - .......-suche aufzubauen......Minuten...."
    "Das dauert zu lange!"
    Petalin drängte sich vor und stellte sich vor die verschlossene Drucktür. "Hrrrr!"
    Er trieb die Finger beider Hände in den engen Spalt zwischen den Türhälften und stemmte seine gesamte, rohe Kraft in beide Richtungen. Langsam begannen sie sich zu bewegen, und mit einem elektrischen Funkenregen rissen sie schließlich mit einem krachenden Geräusch auseinander.
    Decius schüttelte den Kopf. Dieser Klotz löste wirklich alle Probleme auf diese Weise. Doch wirksam, das musste er zugeben.
    ".....hör'n Sie mich jetz' besser?"
    "Bestätige."
    Offenbar hatten die 2 Vettern einen Link für sie gefunden, und sie war nun im System.
    "Rücken weiter zur Steuerung vor, schwerer Widerstand voraus!" tönte es derweil über den anderen Kanal.
    Sie mussten schnell machen, allzu viel Zeit bis der Zug an seinem Ziel ankam hatten sie nicht mehr.
    "Stehen bleiben!"
    Der Turianer fuhr herum und erblickte 2 Asari-Soldatinnen, welche durch das selbe Loch gesprungen kamen, welches sie in die Außenhülle gesprengt hatten. Sie waren übersät von dunkelblauem Blut.
    "Verdammt."
    Offensichtlich hatte er diese Aliens unterschätzt. Dann musste jetzt Plan B her.
    "Lechis, Abwurf an meinen Koordinaten. Sofort!"
    "Unmöglich! Der Schild ist noch aktiv!"
    Ernsthafte Nervosität überkam ihn. "Aufhalten!" sagte er an Petalin gewandt, welcher die beiden Aliens sogleich mit seinem Sturmgewehr zu beharken begann. Eine der beiden Asari errichtete einen biotischen Schild.
    "Ich brauche sofort einen Zugang zur Steuerung!"



    ,,Vielen Dank, Frau Tulias. Euer Ehren, ich habe keine weiteren Fragen an die Zeugin“, schloss Isaac seine Befragung der Ehefrau von Urax Tulias.
    Schweigen legte sich über den größtenteils leeren Saal, in der Stille war nur das leise Schluchzen der Turianerin zu hören, die mit hängenden Schultern im Zeugenstand saß.

    ,,Möchte die Staatsanwaltschaft die Befragung fortsetzen?“, fragte Richter Wilkens an Van der Vliet gerichtet. Der Staatsanwalt schüttelte den Kopf: ,,Nein, Euer Ehren.“

    Ohne eine Miene zu verziehen wandte sich Wilkens der Verteidigung zu: ,,Herr Nacus?“

    ,,Keine Fragen, Euer Ehren“, gab Vhans Verteidiger einsilbig zurück. Er hatte offensichtlich erkannt, dass hier kein Blumentopf zu gewinnen war.

    ,,Vielen Dank, Frau Tulias. Sie dürfen gehen“, entließ Wilkens die Zeugin, die mit einem wortlosen Nicken aufstand und den Saal verließ. Die Qual der Erinnerungen, die Isaac während seiner Befragung heraufbeschworen hatte, stand ihr ins Gesicht geschrieben.

    ,,Möchte die Nebenklage einen weiteren Zeugen aufrufen?“, fragte Wilkens.

    ,,Vorerst nicht, Euer Ehren. Ich möchte jedoch kurz die Aussage von Frau Tulias rekapitulieren“, antwortete Isaac mit Nachdruck.
    Wilkens hob eine Augenbraue, schien einen Augenblick nachzudenken und gab dann nickend seine Zustimmung. ,,Kurz.“

    Isaac stand von seinem Platz auf und trat vor den leeren Zeugenstand, in dem vor wenigen Augenblicken die hinterbliebene Ehefrau eines der Geschädigten gesessen hatte.

    ,,Hohes Gericht, verehrte Geschworene: Zu Beginn des Prozesses am gestrigen Tage wurde die Nebenklage mit der Forderung konfrontiert, die Schadensersatzansprüche der Geschädigten gegenüber dem Beklagten zu rechtfertigen; einen Grund vorzubringen, aus dem eine Wiedergutmachung in solcher Höhe gerechtfertigt sei. Ich denke, dass nun, nachdem wir alle gehört haben, welches Leid Herrn Urax Tulias und mittelbar seiner Frau durch die Taten von Herrn Vhan und seines Komplizen zugefügt wurde, keine weitere Begründung notwendig sein wird.“
    Er durchmaß den Saal langsamen Schrittes, schwenkte vor der Geschworenenbank ein und schritt diese mit auf dem Rücken verschränkten Händen ab.

    ,,Wie entschädigt man Misshandlung? Welchen Preis hat Demütigung?“ Er blieb stehen und suchte den Blick einiger Geschworener, hielt ihn mit seinem eigenen gefangen. Er suchte vor allem nach Frauen, die so aussahen als wären sie selbst verheiratet und konnten den Schmerz von Tulias nachvollziehen. Eine üppig gebaute Asari hing an seinen Lippen, wirkte, als wäre sie den Tränen nahe.
    ,,Geehrte Geschworene, wir haben alle gehört, wie Urax Tulias durch das, was ihm in einem Verhör – und ich erinnere daran: Ein Verhör, dass laut Berichten weniger als eine halbe Stunde gedauert haben soll – für immer verändert wurde. Wir haben gehört, was für Verletzungen seine Frau an ihm gefunden hat, Verletzungen, für die es in besagten Berichten keine Erklärungen gibt. Wir haben von den Alpträumen gehört, den Panikattacken. Vom Schmerz, der nicht nur eine Seele zerrissen, sondern auch die von Frau Tulias erfasst hat.“

    Isaac schritt bis zum Ende der Geschworenenbank weiter und lehnte sich darauf, den Blick gen Boden gewandt. Er gab den Geschworenen einen Augenblick, sich in diesen Schmerz hineinzufühlen, nachzuempfinden, was Tulias’ Frau in dieser Zeit durchgemacht haben muss.

    Er hob den Kopf, wandte sich um und zeigte auf den leeren Zeugenstand.
    ,,Wir haben gehört wie ein Mann sich weiter und weiter in sich zurückzog, den Halt in dieser Welt verlor. Wir haben von Alkohol, von Rauschmitteln und Krankenhausaufenthalten gehört, von Dramen die sich vor den Augen einer liebenden Ehefrau abspielten, die immer mehr darum kämpfen musste, den Zugang ihrem Mann nicht zu verlieren. Die immer mehr darum kämpfen musste, nicht gemeinsam mit ihrem Mann in die Armut abzurutschen, nachdem dieser nicht mehr fähig war, seinem Beruf nachzugehen. Wir alle haben gehört, wie sie diesen Kampf verloren hat, wie sich ihr Mann, gezeichnet von diesem einen, entsetzlichen Moment, schließlich das Leben nahm und sie mit all dem Schmerz, der Einsamkeit und zahllosen offenen Rechnungen zurückließ.“

    Er wandte sich erneut der Jury zu, man hätte im Saal eine Stecknadel fallen hören können.

    ,,Geehrte Geschworene, ich bitte sie inständig: Wenn unter ihnen jemand ist, der die Summe, die die Nebenklage für den angerichteten Schaden verlangt, für zu hoch hält, möge sie oder er es mir jetzt sagen. Und mir dann bitte erklären, welche Summe für dieses Leid angemessen ist, damit ich zu Frau Tulias gehen und ihr erklären kann, dass die Jury eines Gerichts auf der Citadel ihren Schmerz nicht für ausreichend hält.“


    Er blickte in die Gesichter vor ihm; Menschen, Asari, Salarianer, Elcor … niemand sagte ein Wort.

    ,,Vielen Dank. Euer Ehren, ich beende meine Ausführungen“, schloss er sein Plädoyer und kehrte in vollkommener Stille zu seinem Platz zurück.
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    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
    Khardim ist offline Geändert von Khardim (22.03.2023 um 16:42 Uhr)

  2. #342
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Es kam, wie sie befürchtet hatte. Nachdem Orlowski erfuhr, wie nutzlos Charis von nun an sein würde, wandte sie sich ab und verließ das Separee. Die Asari blieb allein und geknickt zurück. Zum Glück gab es noch Drogen in diesem Raum und eine Theke voller Alkohol in nicht allzu weiter Ferne. Ein paar Credits würden sich schon noch locker machen lassen und wer weiß, mit etwas Glück fanden diese bemalten Asari sie hier im Club und erschossen sie, während sie gerade im Rausch war. Eine der angenehmeren Arten abzutreten, sicherlich.

    Dann plötzlich kam die Menschenfrau zurück, wischte sich den Mund und setzte sich wieder zu der Asari. Sie legte ihren Arm um sie und – ob das Gas diesen Effekt wohl ausmachte oder nicht? – Charis fühlte eine innere Wärme in diesem Moment. Gefühle übermannten sie, als sie voller Mitleid sprach und sie sanft hielt. Charis merkte, wie Tränen ihr in die Augen schossen. Sie schniefte, wischte sich über die feuchte Nase und schluckte die Trauer, tupfte sich die Augen mit dem Handrücke trocken. Es war weniger der Verlust als mehr die ehrliche Anteilnahme, die sie zu Tränen rührte. Oder beides. Auf Omega hätte man die Achseln gezuckt und „Da bist du wohl im Arsch“ gesagt. Und sie dann gedanklich zum Vorcha-Abschaum geschoben, der ebenso nur nervte und nix tat.

    Orlowski fragte nach, worauf Charis skeptisch eine Augenbraue hob.
    Ja, die Mission war ein Erfolg. Glaube ich zumindest. Ich… Sie werden es ja niemandem sagen, was ich erzähle, sonst bin ich unter Garantie toter als tot. Aber… ich habe Kämpfe gehört und T’Saari hat jemanden von Bekenstein verschleppt. Eine Frau, soweit ich es erkannt habe. Eine Menschenfrau.“ Sie zuckte mit den Schultern, fühlte Kathys warme Finger gegen sie stoßend. Charis lehnte sich an. Die Drogen nahmen ihr die Hemmung durch Müdigkeit. „Ich hab das Schiff geflogen, keiner hat uns erwischt. Zurück auf der Citadel sind die ganzen Krieger von Bord gegangen und seitdem habe ich nichts mehr von Commander T’Saari gehört“, erzählte sie und setzte leiser nach: „Nicht, dass die mich jemals in ihre Pläne eingeweiht hätte…
    Charis schob sich ein Stück von Orlowski fort, um dann seitlich abzusinken und ihren Kopf in den Schoß der Schwarzhaarigen zu legen. Sie starrte an die dunkle Decke, an der gleich Sternen in der Schwärze des Alls, kleinste Lämpchen in einem strahlenden Weiß brannten. „T’Saari… Die hätte mich jederzeit umlegen können.“ Ihre geweiteten Pupillen verengten sich minimal. „Nein, die war’s nicht. Aber ich kann sie nicht mehr erreichen.“ Sie schaute in Orlowskis Gesicht, dass praktisch über ihr schwebte. „Glauben Sie, dass diese bemalten Asari… meinen Sie, dass eine Gang es mit einem Spectre aufnehmen könnte?“ Der Unterton berechtigter Zweifel lag in ihrer Stimme.

    Orlowski ließ sich einen Drink reichen, die Hörnchen des knapp bekleideten Teufels zeichneten sich spitz gegen das Neonrot des hinter ihr liegenden Gangs ab. „Hey, passen Sie auf, wo Sie hintreten!“, grummelte Charis und winkte mit der linken Hand, dass das Teufelchen verschwinden solle und sie nicht weiter in ihrer auf alarmierende Weise fokussierten Gedanken unterbrach. Sie wandte ihre Augen wieder der Decke zu und sah nicht, dass die Kellnerin Charis die Zunge raussteckte, ehe sie auf hohen Stiefeln davonklackerte. „Was, wenn T’Saari tot ist?“, überlegte die Schmugglerin laut. „Und was hätte das mit mir zu tun? Hmm...“ Der Gedanke schien abwegig. „Oder jemand aus Terminus. Ich… bin nicht überall so beliebt, wissen Sie…“ Oder jemand, der Orlowski hasste.


    Kathy kamen Erinnerungen hoch, wie sie im Drogenrausch auf Charis Schoß gelegen hatte. Jetzt waren die Rollen umgekehrt, wobei sie noch recht nüchtern war. Vielleicht war das auch besser so. Diese ganze Geschichte schien ein wenig Hirnkapazität zu erfordern.
    "Ich glaube diese bemalten Schlampen werden merken das sie es nicht mal mit mir aufnehmen können.", murmelte sie nachdenklich auf Charis These. Nein, die Mask wären auch nicht so dämlich einen Spectre direkt anzugreifen. Es hatte keinen Gewinn für sie.
    Die Mask waren ein unglücklicher Zufall, in diesem speziellen Fall vielleicht sogar ein glücklicher. Ansonsten wäre Charis vielleicht mit ihrem Schiff atomisiert worden. Hier war vieles zusammengekommen, was es schwierig machte.
    Sie nippte an dem Negroni. Der Drink war zwar italienisch, aber irgendwie passte Wermut nicht gut zu Quattro Formaggi.
    Ihre freie Hand strich gedankenverloren über den Kopf der Asari, entlag der Schläfe, den Tentakeln hinunter zu diesen Halswülsten von denen sie keine Ahnung hatten was das eigentlich war. Es hatte was entspannendes, vermutlich für beide Frauen. Asari Haut hatte eine andere Textur, fühlte sich ungewohnt an. Kathy wusste nicht woran es lag, andere Pigmente, keine Haare?
    "Tot? Schwer zu glauben, die Alte ist zäh. Aber wenn man sie nicht erreichen kann...das könnte natürlich andere Gründe haben. Allerdings hat sie vermutlich auch viele Feinde, die sind sicherlich mächtiger als ein paar bemalte Asari. Haben sie Feinde die sich die Mühe machen würden ihr Schiff zu sprengen? Hier auf der Citadel? Nichts gegen sie, aber ich glaube den Aufwand macht sich keiner." Falls man ihr selbst schaden wollte, wieso Charis Schiff sprengen. Das sie mit der Schmugglerin befreundet war, war nicht unbedingt ein Allgemeingut, außer Charis ging damit hofieren. Jeder bei klarem Verstand hätte sie einfach nach dem Gerichtstag abgefangen, vor allem da ihre beiden Leibwächterinnen nicht erreichbar war. Auch wenn ihr das ein wenig Sorgen bereitete.
    "Falls es T'Saari wirklich erwischt hat, würde das nicht lange geheim bleiben. Und falls man ihr Team ausschalten wollte, also auch sie..hm wie groß war ihr Team? Ich erinnere mich noch an diesen Turianer, Qatar oder so. War nach den Takedas eine große Nummer im Geschäft, würde auffallen wenn er abkratzt. Und dann diese Nervöse vom Treffen damals.", sinnierte Kathy und vollführte mit ihrem Zeigefinger eine kreisende Bewegung auf Charis Schläfe.
    Sie brauchte mehr Informationen, aber sie musste wissen wonach zu schauen war. Wenn es ein Angriff auf die Spectre war, ging er dann auch auf sie? Oder zahlte sich der lose Status ihres, wohlwollend formuliert, Bündnis aus?
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  3. #343
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    Mit einem leisen Klirren stellte Ze’sa das nun leere Glas wieder auf den Tisch und ließ sich zurück in die Polster sinken.
    ,,Ich suche zwei Typen, die was ausgefressen haben und eine ...“ - sie schielte zu Rose – ,, … wohlwollende Ermahnung brauchen.“
    Sie zuckte mit den Schultern und machte eine ungerichtete Geste in Richtung der Tanzfläche, die irgendwie den ganzen Club mit einschließen sollte.
    ,,Was den Rest angeht … das brauche ich nicht zu suchen, das passiert einfach.“
    Bevor sie selbst über die Bedeutung ihrer Worte nachdenken konnte, zuckte neben ihr Tela heftig aus einem Sekundenschlaf hoch, ein Träger ihres Kleides war ihr über die Schulter gerutscht. Ze’sa musste lachen und brachte ihre Kameradin mit einem Schubs in eine halbliegende Position auf der Couch, wo Tela mit einem leisen Grunzen liegen blieb.

    ,,Okay, das ist dann wohl das Signal für den Abflug“, verkündete sie grinsend und deutete mit dem Daumen auf die Alkoholleiche.
    ,,Pala, fass hier mal mit an ...“

    *
    Der Marsch nach Draußen war zäh wie Gummi; Malen lehnte sich schwer an Ilias, die in ihrer freien Hand noch ein Bier hielt, Palara und Ze’sa stützten die schwankende Tela und Rose und ihre andere Kollegin tänzelten irgendwie um den Haufen herum.
    ,,Ruf ein Taxi!“, befahl Ze’sa ohne jemanden genau anzuschauen. Jetzt, nachdem die dröhnende Musik sie nicht mehr umgab merkte die Söldnerin, wie rau und trocken ihre Stimme klang. Neben ihr kicherte Malen wie bescheuert vor sich hin, während sie ihr Gesicht in Ilias Hals vergrub. Outfit und Einmaltatoos hatten deutlich gelitten, aber generell war bei ihnen allen, abgesehen von Palara, der Lack ab.

    ,,Runde Sache“, resümierte Ze’sa mit einem Nicken an Rose gewandt, nachdem sie Tela an die erstbeste Wand gelehnt hatte.
    ,,Könnte passieren, dass ich länger bleibe als gedacht, bisher gefällt mir die Station.“
    ,,Hängt natürlich davon ab, wie der Job läuft“, ergänzte sie mit einem Schulterzucken.


    Das Signal zum Aufbruch kam nicht ganz ungelegen, merkte Rose doch beim Aufstehen eine leichte Störung ihres Gleichgewichts. Sie war gut dabei und mitten drinnen. So wie der Rest der Abendgesellschaft, Ausnahme waren Zees Psycho Partnerin und ihre eigene Partnerin welche nach der Tanzerei jedoch auch ein wenig durch wirkte. Die Polizistin nutzte ihre karamellfarbende Schulter beim verlassen ab und an als Stütze. Wieder einmal zahlte sich das Buddy Prinzip von C-Sec aus.

    "Tja, damit ist mein Werk wohl vollbracht.", erwiderte Rose grinsend als ihre alte Kameradin ihr Wohlwollen ausdrückte.
    "Wenn du es schaffst nicht bei deinem Aufenthalt auf der Fahndungsliste zu landen..können wir uns gerne nochmal für sowas treffen. Ansonsten würde es wohl eine andere Art von Tanz. Habe ich aber keine Lust drauf, klingt nach Arbeit.", fügte sie an und zuckte mit den Schultern. Sie traute sich durchaus zu Ze'sa im Ernstfall beizukommen. Aber einfach wäre es nicht und der Ausgang ungewiss. Zum Glück lag ein solches Szenario zum gegenwärtigen Zeitpunkt in weiter Ferne.
    "Also benehmt euch Mädels! Und Zee...schön dich mal wieder zu sehen. Kommt gut heim, ich melde mich falls ich was rausfinden sollte.", sagte sie dann lächelnd und umarmte die lila Asari herzlich. Es war wirklich schön gewesen ein altes Gesicht wieder zu sehen.

    Nachdem sie sich von ihrer alten Kampfgefährtin gelöst hatte, wandte sie sich ihrer menschlichen, blonden Kampfgefährtin zu.
    "Schön das sie vorbei geschaut haben. Wie es aussieht scheint es ja noch ein aufregender Abend zu werden.", meinte sie an Hanna gewandt, die schon recht kuschlige Malen betrachtend. Beim nächsten Mal konnte es gut sein das die beiden Kugeln statt Küsse austauschten. Das Universum war lustig, aber Ilias nun wirklich groß genug eigene dumme Entscheidungen zu treffen.
    "Und keine Sorge. Falls die Interne mich fragt werde ich nicht erzählen das mit einer Eclipse Schwester gebummst haben.", fügte sie kollegial an und lachte kurz. Was sollte es schon, im derzeitigen Moment waren alle Anwesenden unbescholtene Bürger.
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  4. #344
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    Kathy kamen Erinnerungen hoch, wie sie im Drogenrausch auf Charis Schoß gelegen hatte. Jetzt waren die Rollen umgekehrt, wobei sie noch recht nüchtern war. Vielleicht war das auch besser so. Diese ganze Geschichte schien ein wenig Hirnkapazität zu erfordern.
    "Ich glaube diese bemalten Schlampen werden merken das sie es nicht mal mit mir aufnehmen können.", murmelte sie nachdenklich auf Charis These. Nein, die Mask wären auch nicht so dämlich einen Spectre direkt anzugreifen. Es hatte keinen Gewinn für sie.
    Die Mask waren ein unglücklicher Zufall, in diesem speziellen Fall vielleicht sogar ein glücklicher. Ansonsten wäre Charis vielleicht mit ihrem Schiff atomisiert worden. Hier war vieles zusammengekommen, was es schwierig machte.
    Sie nippte an dem Negroni. Der Drink war zwar italienisch, aber irgendwie passte Wermut nicht gut zu Quattro Formaggi.
    Ihre freie Hand strich gedankenverloren über den Kopf der Asari, entlag der Schläfe, den Tentakeln hinunter zu diesen Halswülsten von denen sie keine Ahnung hatten was das eigentlich war. Es hatte was entspannendes, vermutlich für beide Frauen. Asari Haut hatte eine andere Textur, fühlte sich ungewohnt an. Kathy wusste nicht woran es lag, andere Pigmente, keine Haare?
    "Tot? Schwer zu glauben, die Alte ist zäh. Aber wenn man sie nicht erreichen kann...das könnte natürlich andere Gründe haben. Allerdings hat sie vermutlich auch viele Feinde, die sind sicherlich mächtiger als ein paar bemalte Asari. Haben sie Feinde die sich die Mühe machen würden ihr Schiff zu sprengen? Hier auf der Citadel? Nichts gegen sie, aber ich glaube den Aufwand macht sich keiner." Falls man ihr selbst schaden wollte, wieso Charis Schiff sprengen. Das sie mit der Schmugglerin befreundet war, war nicht unbedingt ein Allgemeingut, außer Charis ging damit hofieren. Jeder bei klarem Verstand hätte sie einfach nach dem Gerichtstag abgefangen, vor allem da ihre beiden Leibwächterinnen nicht erreichbar war. Auch wenn ihr das ein wenig Sorgen bereitete.
    "Falls es T'Saari wirklich erwischt hat, würde das nicht lange geheim bleiben. Und falls man ihr Team ausschalten wollte, also auch sie..hm wie groß war ihr Team? Ich erinnere mich noch an diesen Turianer, Qatar oder so. War nach den Takedas eine große Nummer im Geschäft, würde auffallen wenn er abkratzt. Und dann diese Nervöse vom Treffen damals.", sinnierte Kathy und vollführte mit ihrem Zeigefinger eine kreisende Bewegung auf Charis Schläfe.
    Sie brauchte mehr Informationen, aber sie musste wissen wonach zu schauen war. Wenn es ein Angriff auf die Spectre war, ging er dann auch auf sie? Oder zahlte sich der lose Status ihres, wohlwollend formuliert, Bündnis aus?


    Die Asari gab ein leises monotones Schnurren von sich, als Orlowskis Finger ihre Schläfen massierten. Sie lächelte mit geschlossenen Augen.
    Das ist echt schön“, sagte sie nicht, denn es war eindeutig an ihrem Gesicht abzulesen. Die Menschenfrau philosophierte über das Für und Wider des Mordes an einer Schmugglerin, streckte gedankliche Fühler in jedwede Richtung potentieller Feinde und schien die eigene Verwicklung in den Fall einzubeziehen.

    Für Charis war die Situation klar: Die Renacimiento war weg. Die Drogen ballerten rein. Die Massage war schön. Zwei von drei Dingen gefielen ihr, sie bewertete den aktuellen Stand des Lebens also als aufsteigend positiv.
    Vorsichtig hier“, sagte Charis und deutete auf eine der Tentakel, die weniger schön als die anderen mit einer hellblauen Narbe gezeichnet war. Batarianischer Hurensohn! Wobei die Batarianer ihres Wissens nicht an die Ehe glaubten, womit wohl alle Batarianer automatisch zu Hurensöhnen wurden.
    Hmm, war ein kleines Team“, schnurrte Charis entspannt. „Ja, Qatar. Der ist ein harter Kerl. Hab selten jemanden erlebt, der so ruhig und entschlossen wirkte. Und die Frau war Odessa, eine Scharfschützin und soweit ich weiß eine Blue Sun. Oder nicht? Ich weiß nicht. Bei dem Angriff auf Bekenstein waren auf jeden Fall Suns dabei und die schienen den Commander bereits zu kennen.

    Charis wandte den Kopf und kuschelte sich noch bequemer auf die Oberschenkel, sodass die langen Tentakelspitzen die Oberfläche des Sofas nur leicht und ohne Druck berührten. Sie wollte rauchen, aber das hatte Ray ihr verboten. Andererseits roch Orlowski gut, nach irgendeinem nicht aufdringlichen, aber geschmackvollen Parfüm.

    Dann gab es noch zwei Menschenmänner, beide immer in Schwarz gekleidet, aber der eine war ein… Priester? Mönch? Jemand, der einer alten Gottheit von der Erde dient. Er hatte so einen weißen Kragen“, erklärte sie und zeigte mit der rechten Hand die Stelle, an der sie einmal Lacans Römerkragen gesehen hatte. „Vielleicht waren noch ein paar andere dabei, aber wenn, dann habe ich die nie gesehen.
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    Zee

    Rose

    Die Prozession verließ den Club mit stark erleichterten Konten. Mindestens die Hälfte der Anwesenden hatte das aktuelle Haltbarkeitsdatum bereits überschritten. Malen kicherte und schien in überhaupt sehr vorfreudiger Stimmung zu sein, etwas, was Hanna sowohl schätzte als auch teilte. Sie bemerkte kaum, wie sie den Club verließen und was danach gesprochen wurde. Hanna packte Malens Unterkiefer und drehte ihren Kopf zu sich, zwang ihren Lippen einen Kuss auf, den die Asari stürmisch erwiderte.

    Währenddessen verabschiedeten sich die ehemaligen Kameradinnen voneinander. Hanna trennte sich kurz von ihrer Beute und winkte Zee kurz zu. „Was auch immer Sie suchen: Viel Erfolg.
    Peresa’an indes verabschiedete hier wie dort und war zeitgleich damit beschäftigt eine müde und zugleich aufgedrehte Kadam zu bändigen.

    Schön, dass Sie vorbeigeschaut haben. Wie es aussieht, scheint es ja noch ein aufregender Abend zu werden“, erklärte der Asari-Cop.
    Wird es wohl“, erwiderte Hanna mit einem schiefen Grinsen. Malen gab eine Mischung wie ein Jauchzen und ein Knurren gleichermaßen von sich und vergrub ihr Gesicht in Hannas Blond. Ihre warmen Lippen stempelten feuchte Küsse auf der Seite ihres Halses und ließen sie wohlig erschauern. Kleine Feuerchen direkt auf der Haut. Rose sagte noch etwas zu Abschied, doch das konnte die Blondine ob der saugend-schmatzenden Kussgeräusche nicht richtig verstehen.
    Was?“, fragte sie, ihre Aufmerksamkeit kurz von Malen reißend. Doch Peresa’an entfernte sich bereist, grinste und hob zum Abschied die Hand. „Dann eben nicht“, murmelte Hanna und schaute in das vor Lust verzückte Gesicht der Asari.
    Zu mir also.
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    ,,Vielen Dank, Frau Tulias. Euer Ehren, ich habe keine weiteren Fragen an die Zeugin“, schloss Isaac seine Befragung der Ehefrau von Urax Tulias.
    Schweigen legte sich über den größtenteils leeren Saal, in der Stille war nur das leise Schluchzen der Turianerin zu hören, die mit hängenden Schultern im Zeugenstand saß.

    ,,Möchte die Staatsanwaltschaft die Befragung fortsetzen?“, fragte Richter Wilkens an Van der Vliet gerichtet. Der Staatsanwalt schüttelte den Kopf: ,,Nein, Euer Ehren.“

    Ohne eine Miene zu verziehen wandte sich Wilkens der Verteidigung zu: ,,Herr Quorick?“

    ,,Keine Fragen, Euer Ehren“, gab Vhans Verteidiger einsilbig zurück. Er hatte offensichtlich erkannt, dass hier kein Blumentopf zu gewinnen war.

    ,,Vielen Dank, Frau Tulias. Sie dürfen gehen“, entließ Wilkens die Zeugin, die mit einem wortlosen Nicken aufstand und den Saal verließ. Die Qual der Erinnerungen, die Isaac während seiner Befragung heraufbeschworen hatte, stand ihr ins Gesicht geschrieben.

    ,,Möchte die Nebenklage einen weiteren Zeugen aufrufen?“, fragte Wilkens.

    ,,Vorerst nicht, Euer Ehren. Ich möchte jedoch kurz die Aussage von Frau Tulias rekapitulieren“, antwortete Isaac mit Nachdruck.
    Wilkens hob eine Augenbraue, schien einen Augenblick nachzudenken und gab dann nickend seine Zustimmung. ,,Kurz.“

    Isaac stand von seinem Platz auf und trat vor den leeren Zeugenstand, in dem vor wenigen Augenblicken die hinterbliebene Ehefrau eines der Geschädigten gesessen hatte.

    ,,Hohes Gericht, verehrte Geschworene: Zu Beginn des Prozesses am gestrigen Tage wurde die Nebenklage mit der Forderung konfrontiert, die Schadensersatzansprüche der Geschädigten gegenüber dem Beklagten zu rechtfertigen; einen Grund vorzubringen, aus dem eine Wiedergutmachung in solcher Höhe gerechtfertigt sei. Ich denke, dass nun, nachdem wir alle gehört haben, welches Leid Herrn Urax Tulias und mittelbar seiner Frau durch die Taten von Herrn Vhan und seines Komplizen zugefügt wurde, keine weitere Begründung notwendig sein wird.“
    Er durchmaß den Saal langsamen Schrittes, schwenkte vor der Geschworenenbank ein und schritt diese mit auf dem Rücken verschränkten Händen ab.

    ,,Wie entschädigt man Misshandlung? Welchen Preis hat Demütigung?“ Er blieb stehen und suchte den Blick einiger Geschworener, hielt ihn mit seinem eigenen gefangen. Er suchte vor allem nach Frauen, die so aussahen als wären sie selbst verheiratet und konnten den Schmerz von Tulias nachvollziehen. Eine üppig gebaute Asari hing an seinen Lippen, wirkte, als wäre sie den Tränen nahe.
    ,,Geehrte Geschworene, wir haben alle gehört, wie Urax Tulias durch das, was ihm in einem Verhör – und ich erinnere daran: Ein Verhör, dass laut Berichten weniger als eine halbe Stunde gedauert haben soll – für immer verändert wurde. Wir haben gehört, was für Verletzungen seine Frau an ihm gefunden hat, Verletzungen, für die es in besagten Berichten keine Erklärungen gibt. Wir haben von den Alpträumen gehört, den Panikattacken. Vom Schmerz, der nicht nur eine Seele zerrissen, sondern auch die von Frau Tulias erfasst hat.“

    Isaac schritt bis zum Ende der Geschworenenbank weiter und lehnte sich darauf, den Blick gen Boden gewandt. Er gab den Geschworenen einen Augenblick, sich in diesen Schmerz hineinzufühlen, nachzuempfinden, was Tulias’ Frau in dieser Zeit durchgemacht haben muss.

    Er hob den Kopf, wandte sich um und zeigte auf den leeren Zeugenstand.
    ,,Wir haben gehört wie ein Mann sich weiter und weiter in sich zurückzog, den Halt in dieser Welt verlor. Wir haben von Alkohol, von Rauschmitteln und Krankenhausaufenthalten gehört, von Dramen die sich vor den Augen einer liebenden Ehefrau abspielten, die immer mehr darum kämpfen musste, den Zugang ihrem Mann nicht zu verlieren. Die immer mehr darum kämpfen musste, nicht gemeinsam mit ihrem Mann in die Armut abzurutschen, nachdem dieser nicht mehr fähig war, seinem Beruf nachzugehen. Wir alle haben gehört, wie sie diesen Kampf verloren hat, wie sich ihr Mann, gezeichnet von diesem einen, entsetzlichen Moment, schließlich das Leben nahm und sie mit all dem Schmerz, der Einsamkeit und zahllosen offenen Rechnungen zurückließ.“

    Er wandte sich erneut der Jury zu, man hätte im Saal eine Stecknadel fallen hören können.

    ,,Geehrte Geschworene, ich bitte sie inständig: Wenn unter ihnen jemand ist, der die Summe, die die Nebenklage für den angerichteten Schaden verlangt, für zu hoch hält, möge sie oder er es mir jetzt sagen. Und mir dann bitte erklären, welche Summe für dieses Leid angemessen ist, damit ich zu Frau Tulias gehen und ihr erklären kann, dass die Jury eines Gerichts auf der Citadel ihren Schmerz nicht für ausreichend hält.“


    Er blickte in die Gesichter vor ihm; Menschen, Asari, Salarianer, Elcor … niemand sagte ein Wort.

    ,,Vielen Dank. Euer Ehren, ich beende meine Ausführungen“, schloss er sein Plädoyer und kehrte in vollkommener Stille zu seinem Platz zurück.


    Staatsanwalt Kim van der Vliet startete den zweiten Tag des Prozesses so, wie er jeden Tag eines Prozesses begann: Mit der Auswahl der passenden Garderobe. Er legte sehr viel Wert auf sein Aussehen, denn er wusste, dass die Jury und gegebenenfalls die Presse es ebenso tat. Und nicht zuletzt der Anwalt der Gegenseite würde ihn nicht nur wegen seiner Fähigkeiten in der Ermittlung, sondern auch ob der Wahl des Schneiders beurteilen. Da war sich Kim sicher.

    An diesem Tag entschied er sich für Marineblau, keine Muster oder Streifen, dazu eine schmale Krawatte in Anthrazite. Er stutzte seinen Bart nach und hielt nach grauen Haaren Ausschau, ehe er sich anzog und vom unbemannten Skycar zum Gerichtssaal fliegen ließ. Als er ausstieg lächelte er breit, obwohl nirgendwo eine Kamera zu sehen war. Das musste nicht bedeuten, dass sie nicht dort waren – und Kim hatte Großes vor.

    *

    Fletcher machte seinem Boxerimage alle Ehre, denn er landete einen K.O. Wenn Kim selbst in der Jury gewesen wäre, hätte er Vhan ohne Umstände zur Zahlung der Ansprüche verdonnert. Allerdings war der Holländer nicht hier, um für Geld zu streiten, sondern für Gerechtigkeit. Echte Gerechtigkeit.

    Wilkens betrachtete ein Dokument auf seinem Datenpad. „Mister Van der Vliet, Sie haben an dieser Stelle das Abspielen des Beweisstückes erbeten. Können Sie uns etwas dazu sagen?“
    Kim stand auf, straffte das Jackett und lächelte sein Eine-Millionen-Credit-Lächeln. „Euer Ehren, wie Sie wissen ermittelt die Staatsanwaltschaft immer äußerst präzise und genau. Daher hielt ich es für angemessen nicht nur die Opfer der Vergangenheit zu diesem Prozess zu zitieren, sondern das Ausmaß von Mister Vhans Aktionen bis zum heutigen Tag zu dokumentieren. Ihnen liegt eine Aufnahme von Miss Braelyn Gavros vor, der sogenannten Kryptogramm-Killerin, die vor wenigen Monaten im Rahmen eines Einsatzes der Rats-Abteilung Special Tactics and Reconnaissance gefasst wurde. Die Beziehung beziehungsweise die Taten von Mister Vhan haben zu jenem Terroranschlag in den Green Meadows geführt, ebenso wie zu den Serienmorden, die Miss Gavros ihren unrühmlichen Spitznamen einbrachten. Ich beantrage, das Beweisstück zuzulassen und abzuspielen.
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  7. #347
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    Das Signal zum Aufbruch kam nicht ganz ungelegen, merkte Rose doch beim Aufstehen eine leichte Störung ihres Gleichgewichts. Sie war gut dabei und mitten drinnen. So wie der Rest der Abendgesellschaft, Ausnahme waren Zees Psycho Partnerin und ihre eigene Partnerin welche nach der Tanzerei jedoch auch ein wenig durch wirkte. Die Polizistin nutzte ihre karamellfarbende Schulter beim verlassen ab und an als Stütze. Wieder einmal zahlte sich das Buddy Prinzip von C-Sec aus.


    "Tja, damit ist mein Werk wohl vollbracht.", erwiderte Rose grinsend als ihre alte Kameradin ihr Wohlwollen ausdrückte.
    "Wenn du es schaffst nicht bei deinem Aufenthalt auf der Fahndungsliste zu landen..können wir uns gerne nochmal für sowas treffen. Ansonsten würde es wohl eine andere Art von Tanz. Habe ich aber keine Lust drauf, klingt nach Arbeit.", fügte sie an und zuckte mit den Schultern. Sie traute sich durchaus zu Ze'sa im Ernstfall beizukommen. Aber einfach wäre es nicht und der Ausgang ungewiss. Zum Glück lag ein solches Szenario zum gegenwärtigen Zeitpunkt in weiter Ferne.
    "Also benehmt euch Mädels! Und Zee...schön dich mal wieder zu sehen. Kommt gut heim, ich melde mich falls ich was rausfinden sollte.", sagte sie dann lächelnd und umarmte die lila Asari herzlich. Es war wirklich schön gewesen ein altes Gesicht wieder zu sehen.


    Nachdem sie sich von ihrer alten Kampfgefährtin gelöst hatte, wandte sie sich ihrer menschlichen, blonden Kampfgefährtin zu.
    "Schön das sie vorbei geschaut haben. Wie es aussieht scheint es ja noch ein aufregender Abend zu werden.", meinte sie an Hanna gewandt, die schon recht kuschlige Malen betrachtend. Beim nächsten Mal konnte es gut sein das die beiden Kugeln statt Küsse austauschten. Das Universum war lustig, aber Ilias nun wirklich groß genug eigene dumme Entscheidungen zu treffen.
    "Und keine Sorge. Falls die Interne mich fragt werde ich nicht erzählen das mit einer Eclipse Schwester gebummst haben.", fügte sie kollegial an und lachte kurz. Was sollte es schon, im derzeitigen Moment waren alle Anwesenden unbescholtene Bürger.



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    Zee


    Rose


    Die Prozession verließ den Club mit stark erleichterten Konten. Mindestens die Hälfte der Anwesenden hatte das aktuelle Haltbarkeitsdatum bereits überschritten. Malen kicherte und schien in überhaupt sehr vorfreudiger Stimmung zu sein, etwas, was Hanna sowohl schätzte als auch teilte. Sie bemerkte kaum, wie sie den Club verließen und was danach gesprochen wurde. Hanna packte Malens Unterkiefer und drehte ihren Kopf zu sich, zwang ihren Lippen einen Kuss auf, den die Asari stürmisch erwiderte.

    Währenddessen verabschiedeten sich die ehemaligen Kameradinnen voneinander. Hanna trennte sich kurz von ihrer Beute und winkte Zee kurz zu. „Was auch immer Sie suchen: Viel Erfolg.
    Peresa’an indes verabschiedete hier wie dort und war zeitgleich damit beschäftigt eine müde und zugleich aufgedrehte Kadam zu bändigen.

    Schön, dass Sie vorbeigeschaut haben. Wie es aussieht, scheint es ja noch ein aufregender Abend zu werden“, erklärte der Asari-Cop.
    Wird es wohl“, erwiderte Hanna mit einem schiefen Grinsen. Malen gab eine Mischung wie ein Jauchzen und ein Knurren gleichermaßen von sich und vergrub ihr Gesicht in Hannas Blond. Ihre warmen Lippen stempelten feuchte Küsse auf der Seite ihres Halses und ließen sie wohlig erschauern. Kleine Feuerchen direkt auf der Haut. Rose sagte noch etwas zu Abschied, doch das konnte die Blondine ob der saugend-schmatzenden Kussgeräusche nicht richtig verstehen.
    Was?“, fragte sie, ihre Aufmerksamkeit kurz von Malen reißend. Doch Peresa’an entfernte sich bereist, grinste und hob zum Abschied die Hand. „Dann eben nicht“, murmelte Hanna und schaute in das vor Lust verzückte Gesicht der Asari.
    Zu mir also.



    ,,Sonny hatte mir schon erzählt, wonach Ihr sucht“, bestätigte der Broker, ein grauhäutiger Salarianer mit Augen wie Teergruben, nachdem sie die üblichen Vorstellungsfloskeln ausgetauscht hatten
    ,,Ihr habt Euch da ganz schön was vorgenommen ...“. Er zog an seiner E-Zigarette und blies eine blasse Wolke mit dem Geruch von Karamell in die regelmäßig umgewälzte Luft des Diners.

    ,,Dann komm besser zur Sache, klingt nach viel Arbeit“, brummte Ze’sa. Mit jedem Wort versuchte der widerwärtige Nachgeschmack der durchzechten Nacht in ihrem Rachen aufzusteigen. Neben ihr scrollte Tela scheinbar teilnahmslos durch ihr OmniTool, eine große Sonnenbrille verdeckte die verräterischen Augenringe in ihrem Gesicht.

    Ihr Kontakt zuckte unbeeindruckt mit den Schulter, steckte den Verdampfer in die Innentasche seiner Weste und lehnte sich vor.
    ,,Der Turianer: Kein Problem. Tiberias Qatar; Ex-Soldat, Türsteher, Söldner. Zuverlässiger Typ, erledigt seine Jobs ohne viel Aufmerksamkeit. Ich habe seine Adresse und den des Clubs, in dem er zuletzt die Tür gemacht hat. Wird Euch aber nicht viel nützen, Qatar ist seit mehreren Wochen wie vom Erdboden verschluckt.“ Der Broker schob dennoch den Datensatz rüber, auf Telas Schirm tauchte zudem ein Bild des Turianers auf.
    ,,Normalerweise wäre es bestimmt nicht allzu schwer, so jemanden ausfindig zu machen, aber von normal kann hier keine Rede sein“, prophezeite der Salarianer mit einem wissenden Gesichtsausdruck.

    ,,Und ich bin mir sicher, dass Du uns genau erklären kannst, warum und wieso alles komplizierter und damit auch teurer ist, nicht wahr?“, gab Ze’sa unbeeindruckt zurück. Sie verachtete Broker und andere glorifizierte Spitzel. Information mochte eine Waffe sein, aber solange ihr niemand zeigte, wie man mit einem Geheimnis über 200 Meter einen Kopfschuss platzierte, würden Gestalten wie der Salarianer vor ihr weiterhin hochgespülter Abschaum bleiben.

    ,,Wegen der anderen Person, die ihr sucht“, ging der Broker zum nächsten Teil über und schickte ihnen erneut einen Datensatz. Telas OmniTool zeigte eine verwaschene Photographie, vermutlich von einer Überwachungskamera, die bestenfalls erkennen ließ, dass es sich um einen männlichen Menschen mit dunklem Haar handelte.
    ,,Ein absolutes Phantom. Wir wissen, dass er selbst Informationbroker ist und unter dutzenden Pseudonymen arbeitet, meistens hört man vom Mann in Schwarz. Niemand weiß, woher er kommt oder wie groß sein Netzwerk ist, aber seine Arbeit deutet darauf hin, dass es groß sein muss. Hat vermutlich eigene Leute hier auf der Station und gewaltige finanzielle Ressourcen. Gesicherte Kontakte zu Syren Vox, einem turianischen Lokalpolitiker hier auf der Station, Terra Firma, der katholischen Kirche; überall mit anderen Namen aufgetaucht, nirgends ein Bild oder eine Nachricht, die sich zurückverfolgen ließe. Habt Ihr von der Geschichte um Decius Vhan gehört?“
    Ze’sa schüttelte den Kopf, Tela rührte nicht einen Muskel; ob sie konzentriert der Geschichte folgte oder hinter ihrer Sonnenbrille schlief, war nicht zu sagen.

    ,,Schlagt das bei Gelegenheit mal nach, große Nummer. Auch sein Werk, hat sich dafür eine Spectre gekauft, niemanden anderes als Seeva T’Saari.“
    Als auch dieser Name keine sichtbare Reaktion, geschweige denn Ehrfurcht auf den Gesichtern der beiden verkaterten Asari erscheinen ließ, seufzte der Salarianer entnervt und schüttelte den Kopf.
    ,Ihr seid richtige Landeier, nicht wahr? Recherchiert mal „Braelyn Gavros“, schadet auch nicht für die Allgemeinbildung.“

    ,,Was hältst Du davon, wenn Du aufhörst, mit Namen um Dich zu schmeißen und uns endlich erzählst, wo wir diesen Typen finden. Es liegt ja auf der Hand, dass er die Fäden zieht und wir Qatar dort finden werden, wo er steckt“, erwiderte Ze’sa trocken und überschlug die Beine. Alles abwärts der Hüfte war ein einziger Muskelkater, aber was sie im Moment viel mehr störte als der Schmerz war die billige Show, die der Salarianer hier abzog.

    ,,Könnte man meinen, aber pass auf: Die Spectre muss Qatar angeworben haben, deswegen so lange keine Spur mehr von ihm. Der perfekte Mann für einen gradlinigen Job und günstig war er vermutlich auch noch. Aber jetzt wird’s spannend: Auch von T’Saari hat seit ein paar Tagen niemand etwas gesehen oder gehört, außer, dass ihr Status als Spectre annuliert wurde. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass der alte Vhan nur kurz vorher zwei Cops umgelegt und die Station verlassen hat, nimmt das Bild Gestalt an:“, fasste der Broker zusammen und redete dabei mit immer schneller werdender Stimme, während seine Hände imaginäre Linien auf der Tischfläche miteinander verbanden.

    Ze’sa schlug mit der flachen Hand dazwischen und fixierte die dunklen Augen ihres Gegenübers.
    ,,Alter, ich sage es noch einmal: Komm zum Punkt!“, fauchte sie ihn an.

    ,,Ist ja gut, ist ja gut“, wiegelte der Broker ab und hob die Hände entschuldigend.
    ,,Das ganze ist eine Riesensache, allein die Tatsache, dass Ihr jetzt noch aufgetaucht seid und nach dem Mann in Schwarz sucht, zeigt das.“
    Er holte Luft und kehrte zur Geschichte zurück:
    ,,Der Mann in Schwarz hat irgendeinen Beef mit Decius Vhan angefangen und dem alten Turianer sprichwörtlich den Krieg erklärt: Tagelang hat sich die Presse mit skandalösen Meldungen über Vhan und seinen Konzern überschlagen, es gab Demonstrationen und Ausschreitungen vor seiner Spendengala, Details aus seinen Geschäftsbüchern kamen ans Licht, eine richtig hässliche Angelegenheit. Anschläge auf Außenstellen der Firma auf anderen Planeten, zurückgezogene Baugenehmigungen, das volle Programm. Der Mann in Schwarz hat Vhan Stück für Stück demontiert, immer weiter in die Ecke gedrängt. Wenn es nicht eindeutig zu sehen gewesen wäre, würde ich sogar glauben, dass er ihm den Mord an den beiden Bullen nur in die Schuhe geschoben hat, aber vermutlich ist der alte Vhan einfach endgültig durchgedreht und fristet jetzt als Pirat im Terminus seinen Lebensabend oder so.“
    Er räusperte sich und fuhr direkt fort, als er die schwindende Geduld in Ze’sas Augen sah:
    ,,Und jetzt, wo sein Konkurrent verschwunden ist, beseitigt der Mann in Schwarz seine Spuren: Unten am Hafen ist ein Schiff explodiert, das mit T’Saari in Verbindung gebracht werden kann, von der Pilotin ist nur ein gut durchgebratenes Stück Fleisch übrig geblieben. Die Spectre selbst wurde geschasst und ist verschwunden. Ihr könnt Euch denken, was mit Qatar geschehen ist. An Eurer Stelle würde ich mir sehr gut überlegen, ob Ihr diesen Mann wirklich finden wollt.“

    ,,Das lass mal unsere Sorge sein“, winkte Ze’sa ab und gab Palara ein Zeichen, dass alles in Ordnung war; die dritte Asari im Bunde stand an der Tür des Diners Schmiere und hatte ihr einen fragenden Blick zugeworfen. Scheinbar dauerte die ganze Sache nicht nur Ze’sa schon viel zu lange.
    ,,Ich habe nur zwei Fragen. Erstens: Wie finde ich diesen Kerl?“
    Der Broker schnaubte ein ungläubiges Lachen, so als ob er daran zweifeln würde, dass Ze’sa ihm überhaupt zugehört hatte.
    ,,Ich habe mich scheinbar nicht klar genug ausgedrückt: Seit Jahren versucht jeder in diesem Business herauszufinden, wer er ist und wo er steckt. Ihr könnt ihn nicht finden. Ihr könnt bestenfalls so viel Ärger machen, dass er Euch findet, aber davon würde ich Euch dringend abraten, verstanden?“
    ,,Verstanden: Genug Ärger machen und der Mann in Schwarz kommt zu mir. Klingt wie eine Schauergeschichte, aber soll mir Recht sein. Zweite Frage:“

    Unter der Tischplatte zog Ze’sa ihre Carnifex und drückte die dem Broker gegen das Knie.
    ,,Warum sollte ich ein Wort von der Scheiße, die Du gerade verzapft hast, glauben?“
    ,,Was soll der Scheiß?!“, zischte der Salarianer, nahm den Blick aber nicht von Ze’sas Augen.
    ,,Du kennst uns nicht, diese Sonny von der Du sprachst hat uns nie persönlich getroffen und trotzdem plauderst Du hier los als ob Dein Leben davon abhängt, alles bevor Du einen einzigen Credit gesehen hast. Entweder bist Du der schlechteste Broker der Galaxie oder Du verarscht uns. Wenn dieser Mann in Schwarz wirklich so ein großes Netzwerk hat, wer sagt mir, dass Du nicht auf seiner Gehaltsliste stehst?“
    Auf dem Gesicht des Brokers erschien eine unzufriedene Grimasse, seine Augen wanderten unruhig durch das gut gefüllte Diner.
    ,,Du kannst mich nicht am helllichten Tag hier abknallen, C-Sec steht in Sekunden auf der Matte und sackt Euch ein. Außerdem habe ich einen Schild, also drück ruhig ab, Du dumme Schlampe und grüß mir die einfühlsamen Batarianer-Ladies im Knast!“
    Ein elektrisches Flackern schoss über die graue Haut des Brokers und verursachte ein hörbares Knistern, Ozongeruch stieg ihnen in die Nase.
    ,,Hattest“, korrigierte Tela, die eine Schaltfläche auf ihrem Tool bedient hatte und ansonsten weiterhin regungslos dasaß. ,,Du hattest einen Schild.“
    Der Salarianer presste die Kiefer aufeinander und spannte sich, rührte sich aber keinen Fleck von der Stelle.

    ,,Ganz schön kleinlaut, jetzt wo kein Energiefeld mehr Deine Eier beschützt, hm?“, zog Ze’sa ihn auf.
    ,,Pass mal auf: Ich habe schon wichtigere Leute als Dich an belebteren Orten als diesem umgelegt; wie ich aus der Situation rauskomme, soll Deine Sorge nicht sein, denn Du bist dann tot. Es muss aber nicht so enden, wenn Du mir erzählst, was Du hier wirklich spielst und warum Du uns mit Informationen fütterst, für die wir ansonsten heftig in Vorzahlung gehen müssten? Ich würde also vorschlagen, dass Du auspackst und diesmal direkt zur Sache kommst.“

    Der Broker zog scharf die Luft ein, hielt sie an und erschlaffte dann sichtlich auf der Sitzbank; er hatte kapituliert.
    ,,Der Shadowbroker war hinter dem Mann in Schwarz her, ich suche seit drei Jahren alle Informationen über ihn zusammen, um herauszufinden, ob man ihn und sein Netzwerk übernehmen kann oder ob er ausgeschaltet werden muss. Drei Jahre Arbeit im Nebel mit einem Auftraggeber im Nacken, der Versagen nicht akzeptiert: Immer Nachfragen, immer neue Aufträge, wenig Schlaf, selbst für einen Salarianer“, quasselte er los und schien die Waffe in seinem Schritt gar nicht mehr wahrzunehmen.
    ,,Und dann, kurz nachdem Gavros geschnappt wurde und der ganze Kram mit Vhan losging: Nichts mehr. Keine Nachfragen mehr vom Shadowbroker, kein Interesse mehr. So als wäre der Mann in Schwarz plötzlich egal geworden oder als ob der Shadowbroker auf einmal eine andere Person geworden wäre. Meine ganze Arbeit, alles umsonst. Ins Leere gelaufen, obwohl ich alles, alles getan habe, jeden Stein umgedreht!“ Er hob frustriert die Hände und schüttelte den Kopf.

    ,,Und wieso erzählst Du uns jetzt alles, wenn es so schwierig war, es herauszufinden? Verkaufen Broker solche Infos nicht für gewöhnlich?“, hakte Ze’sa nach. Die ganze Sache stank nach wie vor zum Himmel.

    Der Salarianer schwieg für einen Augenblick und schaute ihr direkt in die Augen. Seine Stimme hatte Eifer und Dringlichkeit verloren, als er antwortete:
    ,,Der Shadowbroker lässt niemanden vom Haken. Wenn er sich einmal an eine Fährte geheftet hat, bringt er sein Ziel zur Strecke. Ich habe so etwas noch nie erlebt, also was ist passiert? Haben der Shadowbroker und der Mann in Schwarz einen Deal gemacht? Hat der Mann in Schwarz den Shadowbroker geschluckt, so wie er ihn schlucken wollte? Egal was er getan hat, der Mann in Schwarz hat sich erfolgreich die mächtigste Person der Galaxie vom Leib gehalten und meine jahrelange Arbeit zunichte gemacht.“
    Verbitterung und eine Art von Trauer klangen in der Stimme des Brokers mit.
    ,,Ich habe Euch alles erzählt, was ich herausgefunden habe, damit Ihr wisst, mit wem Ihr es zu tun habt und vorbereitet seid, denn ich will, dass dieser Typ ins Gras beißt; niemand, der mächtig genug ist, dem Shadowbroker zu widerstehen, sollte frei herumlaufen. Ich fürchte Eure Chancen sind wirklich, wirklich schlecht, aber vielleicht sind sie jetzt ein kleines bisschen besser und eventuell schafft Ihr es ja zumindest, ihn aus der Reserve zu locken. Glaubt mir, Ihr seid nicht die ersten, die hinter diesem Gespenst her sind und bisher hat er alle seine Verfolger überlebt. Aber jetzt seid Ihr die vermutlich am besten informierten Gegner, die er je hatte.“

    Ze’sa schwieg und dachte über das Gehörte nach. Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum, während die Waffe weiter an Ort und Stelle blieb.

    ,,Gute Antwort, Du bleibst am Leben“, sagte sie schließlich und holsterte ihre Carnifex.
    ,,Komm, wir hauen ab“, sagte sie zu Tela, schob sich von der Sitzbank und ließ den Broker sitzen. Ob irgendetwas von dem, was er erzählt hatte, wahr war, wusste sie nicht, aber sie war sich sicher, dass sie von ihm auch nichts Brauchbares mehr erfahren würde.
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
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  8. #348
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    Als sich die Tür zum Apartment öffnete, stürzte Malen beinahe. Hanna, die den Prachtkörper der Asari mit ihrem eigenen gegen das Portal gedrückt hatte, konnte sie gerade noch halten.
    Diese Heels sind echt nicht gut für so ein Intermezzo geeignet“, kicherte Malen, hob den Fuß und berührte den Pfennigabsatz, unter dem der Schmutz von eintausend durchtanzten Nächten klebte, mit der Hand. Vermutlich eine Demonstration ihrer Gelenkigkeit, dachte Hanna bei sich.
    Aber du siehst verflucht heiß damit aus“, sagte die Menschenfrau, betrat die Wohnung hinter der Asari und zog sich stürmisch die Jacke aus. Sie landete auf dem Boden, ebenso wie Malens und Hannas Schuhe. Sock- beziehungsweise barfuß verlegten die beiden ihr Ingame, gekonnt die Zungen verknotend, auf das Sofa. Hanna drückte die Asari sachte in die Kissen, sie spürte den sanften Widerstand der noch verdeckten Asari-Brüste gegen die ihren.

    Schick“, dachte sie, als Malen das Latex ihrer Kleidung mit manikürten Fingernägeln von der blauen Haut schälte und zeigte, was sie hatte. Edelsteine aus Schweißperlen glitzerten im Deckenlicht.
    Willst du ein Bier?“, fragte Hanna, sich von der Couch hochstemmend, um einen besseren Blick auf die sich räkelnde Schönheit zu haben, deren Finger ihren eigenen Körper abtasteten, als suchten sie nach einem Reißverschluss. Wenn es einen gab, hatte Hanna ihn an diesem Abend weder gesehen noch gefühlt.
    Ich will Sex!
    Klar. Das will ich auch“, erklärte Hanna. Sie brannte innerlich, wollte die Asari aber noch ein wenig reizen. Ein kaltes Dosenbier aus dem Kühlschrank angelnd, betrachtete sie Malen, die an ihrem Zeigefinger saugte und ihn woanders platzierte. Hanna grinste schief, wie es ihre Art war und öffnete zischend die Dose. In wenigen Zügen war das Bier leer und Hanna zurück bei der Couch. Malen roch nach süßlichem Schweiß, einem über sie verkippten noch süßere Drink und insgesamt so, als hätte nicht an einer Striptease- sondern einer Zuckerstange getanzt. Hanna presste ihre Lippen auf die der Asari. Sie spürte Malens Hände auf ihrem Rücken, die sie mit sanfter Bestimmtheit an sich zogen. Die Asari begann, ihren Leib in rhythmische Bewegungen gegen den von Hanna gleiten zu lassen. Mit einem Geräusch, als würde man einen Gummistiefel aus einer Matschpfütze ziehen, trennten sich die Lippen der beiden Frauen. Malens lustvolles Atmen wurde zu einem heißen Keuchen, das sie warm gegen Hannas wohlig erschauernden Hals stieß.

    Vielleicht sollten wir das Ganze ins Schlafzimmer verlegen“, raunte die Blondine und nickte in die entsprechende Richtung. Malen grinste und nickte eifrig. Ihre Finger zerrten an Hannas T-Shirt, also gab sie nach und streifte es sich über den Kopf. Es landete irgendwo auf der Sofalehne, wo das Schwarz des Stoffs gegen das Grau des Sofas ein cineastisches Symbol der ausbrechenden Lust war.
    Mmmmh“, schnurrte Malen und biss sich auf die Unterlippe. Ihre blauen Finger fuhren an Hannas Bauch hinauf und in das Tal zwischen ihren Brüsten.
    Oh, was hast du da gemacht?“, fragte sie und tippte mit dem Zeigefinger auf die Narbe, die das fehlgeschlagene Attentat auf sie hinterlassen hatte.
    Unwichtig.
    Und hier?“, fragte die Asari und zeichnete mit selbigen Finger, der zuvor in ihrem Mund gewesen war, eine feine feuchte Spur auf dem Ratscher nach, der Beyo Vhans Unkontrollierbarkeit bezeugte.
    Noch unwichtiger“, gab Hanna zurück.
    Ich mag dein Tattoo.
    Zieh dich aus.
    Malen grinste breit. „Nur, wenn du ganz lieb ‚Bitte‘ sagst.
    Sofort!“ Das Grinsen wurde breiter, während Malen gehorsam Folge leistete. Natürlich. Mädchen wie Malen suchen sich keine unterwürfige Partnerin für das Liebesspiel aus. Das lag nicht in ihrer Natur. Ansonsten würde sie die Bande führen und nicht Ze‘sa. Malen erhob sich vom Sofa zu befreite sich von überflüssiger – also aller – Kleidung. Sie drehte Hanna den blauen Po zu, dem die Blondine einen recht harten Klaps gab, den Malen mit einem leisen „Au!“ quittierte.

    In diesem Moment fiel Hanna das grüne blinkende Licht des Kommunikations-Tools auf dem Tisch auf. Sie bekam ständig Nachrichten aus dem lokalen Netzwerk der Citadel, hatte diese aber vor ihrem Gang ins Purgatory gecheckt. Die meisten dieser Nachrichten hatten mit der Arbeit zu tun. Jetzt aber hatte sie dienstfrei und die VI ihres Filters hielt jene Mails auf, die bis zum nächsten Tag warten konnten. Das bedeutete, dass es entweder eine Meldung von außerhalb oder aber eine wichtige Neuigkeit sein musste.

    Geh schonmal vor“, sagte sie und erhob sich mit einem Stirnrunzeln.
    Noch ein Bier? Glaubst du nicht, dass das dein Erleben ein wenig trüben wird? Und deine Leistung?
    Glaub mir, Zuckerschnecke, ich gebe immer einhundertzwanzig Prozent, an schlechten Tagen einhundertzehn“, sagte Hanna, ohne Malen anzuschauen. Wie ein vom Licht angezogenes Insekt steuerte sie auf das Tool zu. In ihrem Magen regte sich etwas. Die Asari zuckte mit den Schultern und schlenderte mit verführerischem Hüftschwung gen Boudoir.
    Lass mich nicht zu lange warten!
    Fang ruhig an. Ich komm dann dazu. Wie beim Seilspringen.
    Was?
    Was?
    Hast du irgendwelche Spielzeuge?
    Hanna aktivierte den Kommunikator und gab ihr Passwort ein.
    Ähm, guck mal unterm Bett.
    Gefunden!
    Hmm“, machte Hanna und scrollte durch den Nachrichteneingang. Sie erwartete halb etwas zum Prozess zu finden oder eine Information zu ihren mittlerweile zwei Mordfällen. Im schlechteren Fall würde es ein drittes und mit ihrem Fall verknüpftes Opfer geben. Dann aber sah sie, dass es sich um die Benachrichtigung eines verpassten Anrufs handelte. Sie schaute nach und erkannte den ihr so bekannten und doch selten angewählten Kontakt. „Dad?


    Story:

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    Ihr Vater hatte scheinbar vor gut zwei Stunden versucht, sie zu erreichen. Wie Hanna sich zu ihrer Schande eingestehen musste, wusste sie nicht, welche Uhrzeit zu diesem Moment auf dem Mars herrschte. „Ob wohl etwas mit Mom ist“, dachte Hanna. „Vermutlich nicht. Dann hätte er zusätzlich eine Nachricht geschrieben oder um Rückruf gebeten“, beruhigte sie sich selbst und scrollte vorsichtshalber durch den Nachrichteneingang. Nichts.
    Kommst du?“ Malen stand im Türrahmen und – wow – das wäre eine echt vertane Chance, wenn sie jetzt abbrach.
    Ich bin schon bei dir, Sexy“, sagte Hanna und deaktivierte das Tool. Sie würde sich morgen um diese Sache kümmern. Einen letzten gedankenverlorenen Blick auf das verstummte Leuten werfend, wandte sie sich dem Schlafzimmer zu, in dessen Türrahmen Malens Silhouette einer erotischen Fotografie glich.
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  9. #349
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    Garcia

    Neumann

    Tabor/Cohen

    Na, das ist doch mal eine ganz phänomenale Scheiße!“, knurrte Fraser. Der Kerl von Cerberus stellte eine ungerührte zur Schau, so als wäre er völlig unbeteiligt anstatt der Quelle des brodelnden Konflikts.
    „Tut mir leid, Soldat, aber so ist das hier draußen. Hier überleben nur die Starken und diejenigen, die ein gutes Geschäft erkennen“, erklärte Holland. „Und jetzt, bei allem nötigen Respekt: verpissen Sie sich.“ Bei diesen Worten hoben die Milizionäre ihre Waffen, ohne sie anzulegen.

    Fraser dachte kurz nach, dann nickte er, drehte sich wortlos um und ging zum Ausgang. Sein Zeigefinger beschrieb eine kreisende Bewegung und die Soldaten folgten ihm.

    *

    Garcia hatte das Shuttle an der Landezone geparkt. Die Marines bildeten eine kreisförmige Verteidigung um das Vehikel.
    Garcia, stellen Sie eine Verbindung zur Columbia her“, befahl der Schotte. Die Pilotin tat wie ihm geheißen. „Captain Mitchell, ich muss das Oberkommando informieren. Wir sind hier auf Präsenz von Cerberus gestoßen. Das Objekt ist laut Aussage von Dr. Holland von der Organisation gekauft worden.
    Verdammt“, ließ Mitchell vernehmen. Das passte eigentlich nicht zu ihm, verdeutlichte aber, dass er den Ernst der Lage erkannte.
    Ich erwarte Befehle.
    Ich kümmere mich sofort darum. Commander Padukone!
    Die Verbindung wurde gehalten, aber das Gespräch nicht fortgesetzt. Schließlich, ein paar Minuten später, erklang Mitchells Stimme erneut. Er sagte: „Captain Fraser, das Oberkommando befiehlt den sofortigen Abzug zur neuen Lagebesprechung an Bord der Columbia.
    Verstanden.
    Fraser gab das Kommando zum Abrücken. In umgekehrter Reihenfolge zogen die Marines, die Soldaten vom Techniker Corps und Frasers Team sich mit dem Shuttle zurück. Fraser wusste, dass argwöhnische Blicke und alte Waffen vonseiten der Anlage auf ihn gerichtet waren.

    *

    Die neue Lagebesprechung fand direkt im Hangar statt. Captain Mitchell selbst war in den großräumigen grauen Raum gekommen, was mit einem „Achtung!“ quittiert wurde. Es war dieselbe Truppe, die am Boden gewesen waren. Sie alle hatten die Helme abgesetzt, manche saßen. Der Tech der Cohen begleitet hatte war weiß wie Kreide und zuckte nervös mit den Beinen.

    Das Oberkommando hat die Lage analysiert und seinen Befehl geschickt“, erklärte Mitchell. Der Captain hob ein Datenpad, dass die schriftlichen Befehle enthielt. Jedweder Zweifel daran sollte ausgemerzt werden. „Der Befehl ist klar: Das Objekt ist zu allen Umständen zu bergen. Das bedeutet, dass wir das Objekt mit Gewalt holen sollen. Cerberus ist als Terror-Organisation eingestuft, Dr. Holland unterstützt folglich Terroristen. Seine ohnehin zweifelhafte Loyalität zur Allianz ist nun definitiv inexistent. Seine Miliz gilt als feindselig.“ Er schaute in die Gesichter der Marines, von denen einige mit grimmigen Mienen nickten. „Das Objekt hat für die Allianz offenbar eine enorme Bedeutung. Ihre Befehle, Captain Fraser: Dringen Sie in die Anlage ein und sichern Sie das Objekt, bevor Cerberus es fortschaffen kann. Schaffen Sie es unbeschadet und mit dem Ihnen zur Verfügung gestellten Sicherheitsschild auf die Columbia. Wir werden dann auf direktem Wege zur Citadel reisen.
    Citadel?“, fragte Fraser. „Sollten wir es nicht in den Allianz-Raum bringen?“ Mitchell zuckte die Achseln. „Ein Angriff auf eine Anlage innerhalb des Rats-Sektors und das Bergen eines unbekannten Objektes, um es Cerberus vorzuenthalten – da ist Politik oder höheres im Spiel, Captain. Entscheidungen wie diese werden von Leuten gefällt, die in ihre Positionen gewählt und nicht ernannt werden."

    Fraser nickte. „Wie sollen wir vorgehen?
    Die Einsatzplanung am Boden überlasse ich Ihnen, Captain Fraser. Wenn Sie mehr Marines brauchen, fordere ich die bei Captain Macnab an.
    Ich denke, die Truppe wird genügen“, erwiderte der Schotte. „Aber wir könnten gegebenenfalls Luftunterstützung gebrauchen.
    Verstanden. Lieutenant Garcia, Sie bemannen einen der Jäger.
    Captain Mitchell, ein Vorschlag: Unsere Truppe ist zu groß, um sie mit einer Shuttle-Tour abzusetzen. Ich würde vorschlagen, dass die Flight-Lieutenants Garcia und O’Connor uns mit zwei Shuttles in einiger Entfernung zur Anlage absetzen, etwa zwei Meilen. Die Vegetation ist dort sehr dicht, weshalb wir vermutlich langsam vorankommen werden. Die Piloten kehren zur Columbia zurück, Lieutenant Garcia besteigt den Jäger und O’Connor übernimmt das Schiff. Wir schlagen uns zur Anlage durch. Einsatzzeit: nulleinhundert. Die Dunkelheit sollte uns zusätzlich Deckung geben.
    Michell nickte den Plan ab. „Gut. Ich gebe ans Oberkommando weiter, dass wir den Befehl ausführen werden.“ „Danke, Captain.
    Fraser schaute auf sein digitales Chronometer. „Soldaten: Sie haben viereinhalb Stunden Zeit. Um Punkt Null Uhr treten Sie hier in Ausrüstung wieder an.
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  10. #350
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    Die Asari gab ein leises monotones Schnurren von sich, als Orlowskis Finger ihre Schläfen massierten. Sie lächelte mit geschlossenen Augen.
    Das ist echt schön“, sagte sie nicht, denn es war eindeutig an ihrem Gesicht abzulesen. Die Menschenfrau philosophierte über das Für und Wider des Mordes an einer Schmugglerin, streckte gedankliche Fühler in jedwede Richtung potentieller Feinde und schien die eigene Verwicklung in den Fall einzubeziehen.

    Für Charis war die Situation klar: Die Renacimiento war weg. Die Drogen ballerten rein. Die Massage war schön. Zwei von drei Dingen gefielen ihr, sie bewertete den aktuellen Stand des Lebens also als aufsteigend positiv.
    Vorsichtig hier“, sagte Charis und deutete auf eine der Tentakel, die weniger schön als die anderen mit einer hellblauen Narbe gezeichnet war. Batarianischer Hurensohn! Wobei die Batarianer ihres Wissens nicht an die Ehe glaubten, womit wohl alle Batarianer automatisch zu Hurensöhnen wurden.
    Hmm, war ein kleines Team“, schnurrte Charis entspannt. „Ja, Qatar. Der ist ein harter Kerl. Hab selten jemanden erlebt, der so ruhig und entschlossen wirkte. Und die Frau war Odessa, eine Scharfschützin und soweit ich weiß eine Blue Sun. Oder nicht? Ich weiß nicht. Bei dem Angriff auf Bekenstein waren auf jeden Fall Suns dabei und die schienen den Commander bereits zu kennen.

    Charis wandte den Kopf und kuschelte sich noch bequemer auf die Oberschenkel, sodass die langen Tentakelspitzen die Oberfläche des Sofas nur leicht und ohne Druck berührten. Sie wollte rauchen, aber das hatte Ray ihr verboten. Andererseits roch Orlowski gut, nach irgendeinem nicht aufdringlichen, aber geschmackvollen Parfüm.

    Dann gab es noch zwei Menschenmänner, beide immer in Schwarz gekleidet, aber der eine war ein… Priester? Mönch? Jemand, der einer alten Gottheit von der Erde dient. Er hatte so einen weißen Kragen“, erklärte sie und zeigte mit der rechten Hand die Stelle, an der sie einmal Lacans Römerkragen gesehen hatte. „Vielleicht waren noch ein paar andere dabei, aber wenn, dann habe ich die nie gesehen.


    Dafür das Charis ihr Schiff verloren hatte und potenziell auf mehreren Todeslisten war, schien sie Kathy sehr entspannt in ihrem Schoß. Entweder hatte sie magische Hände, oder diverse Drogen zeigte ihre Wirkung. Der Menschenfrau war beides recht. Ab und schienen sich eine Art biotische Felder zu bilden, welche sich wieder entluden und leicht an ihren Fingern kitzelten. Ein wenig sonderbar aber doch recht angenehm. Sie betrachtete nachdenklich die von Charis erwähnte Stelle. Die Narbe war ihr noch nie direkt aufgefallen, auch wenn sie sicher schon gesehen hatte. Wenn man ihr das Alter auch nicht ansah, dann immerhin das Leben welche sie führte. Kathy hatte keine Narben, höchstens seelische. Aber von denen schleppte Charis auch mehr als genügend herum. Einer der Gründe warum sie im Laufe der Zeit ein Gefühl der Verbundenheit mit ihr entwickelt hatte.
    "Ein christlicher Priester? Das sind wirklich seltsame Bettgenossen. Der Turianer, Blue Suns...und ich dachte ich habe eine seltsame Truppe.", sprach sie nachdenklich. Blue Suns gab es viele, aber nicht so viele auf der Citadel. Es würde auffallen wenn welche von ihnen in der Leichenhaale landeten. Und Priester gab es vermutlich auch nicht so viele. Der Tod von T'Saari wäre aber letztendlich das Ereignis welches wirklich nicht lange geheim bleiben würde. Sie hatte ein paar Richtungen in die sie schauen konnte. Herausfinden was passiert war und wo sie gerade stand.
    "Ich muss sagen, ihr beiden seid wirklich ein süßes Pärchen. Kann ich euch noch was bringen?", meinte eines der Teufelchen neckisch und ließ einmal mit der freien Hand ihren spitzen Schwanz rotieren. Kathy betrachtete ihr fast leeres Glas.
    "Neunzig Prozent Sugar, zehn Prozent Spice. So muss es sein. Auf jedenfall ein Kompliment was ich nicht von einem Teufelchen erwartet hätte. Wusste doch das ich mich in der Hölle heimisch fühle.", erwiderte die Menschenfrau und leerte ihre Martinischale.
    "Ich nehme noch so einen und für sie..."
    , sie blickte zu Charis herunter und in ihre sehr entspannten Pupillen,"..einen Freshmaker."

    *

    "Für so einen Dreh hätte ich wirklich nicht erwartet das ihr eine Artisan 4000 Kameradrohne habt. Ist die Shibaru Linsenerweiterung?", erkundigte sich Yuika interessiert bei dem Techniker, welche diese beim Dreh gesteuert hatte.
    "Ach, das Studio hat das Teil natürlich auch nur geliehen, aber ja da wurde ordentlich Geld reingesteckt. Du wirst also mehr als lebensecht rüberkommen.", erwiderte er freundlich und ging ein paar der Aufnahmen durch.
    "Ich habe ein paar echt gute Einstellungen von dir. Die wo du eine Kaugummiblase platzen lässt und mit der Zunge ableckst würde ich auf jedenfall nehmen.", meinte er anerkennend und zeigte der Japanerin den Ausschnitt.
    "Gefällt mir, aber haben wir das noch ein wenig mehr frontal und weniger close-up? Sonst wirkt mein Gesicht so schmal."
    "Die Zauber des Editings machen alles möglich. Ich glaube bei deinem Tool blinkt es auffällig.", sagte er die Einstellungen ändernd.
    "Nani? Ist mir gar nicht aufgefallen.", erwiderte sie überrascht und öffnete das UI. Sie hatte mehrere Anrufe verpasst, von Charis und Orlowski. Letztere hatte mehrmals angerufen und dann eine Nachricht geschrieben. Yuika spielte nervös mit einem ihrer Pigtails. Stimmt sie hatten das Omnitool während des Drehs inaktiv geschaltet. Sie wunderte sich das Orlowski schon so früh durch war und das Charis so kurze Zeit später wieder anrief. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus.
    "Orlowski-san? Ich sollte sie anrufen?", sprach sie zögerlich nachdem Kathy den Kanal geöffnet hatte.
    "Yuika. Na endlich, ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Ist bei ihnen und ihrer Schwester alles in Ordnung?", antwortete Kathy, den neuen Drink schwenkend welchen ihr der freundliche Succubus gebracht hatte.
    "Ähm, ja? Wir sind auf einer..ach ist ja nicht so wichtig. Wieso fragen sie? Ist etwas passiert?", fragte Yuika vorsichtig.
    "Ja, ein paar von der Golden Mask wollten Charis umbringen. Und die Renacimiento ist explodiert. Und zu allem Überfluss glaube ich das beide Ereignisse voneinander unabhängig sind.", erklärte sie kühl und stellte ihr Glas vor sich ab.
    "Explodiert? Heute? Aber Charis-san war doch bei uns..hat es sie erwischt?", fragte Yuika besorgt nach. Die Schmugglerin hatte versucht sie anzurufen, aber wer wusste schon zu welchem Zeitpunkt?
    "Nein, sie hatte Glück. Ich bin gerade bei ihr, sie hat sich in einen Club geflüchtet. Es geht ihr gut, den Umständen entsprechend. Unverletzt.", sagte Kathy was Yuika erleichterte. Kein schöner Gedanke wenn die Schmugglerin wegen eines stumm geschalteten Kommkanals gestorben wäre.
    "Aber wer..ich meine, brauchen sie uns jetzt? Sollen wir in diesen Club kommen?", fragte sie, während ihre Gedanken kreisten.
    "Nein, kommen sie zu meiner Wohnung. Es gibt einiges zu besprechen. Und halten sie die Augen offen. Ich weiß nicht ob wir auf irgendwelchen Abschusslisten sind.", meinte Kathy zum Abschluss.
    "Verstanden, ich suche Airi, dann kommen wir.", versprach sie und hielt Ausschau nach dem gemeinsamen Skycar.

    "Yuika, scheint sie ins Herz geschlossen zu haben. Sie klang sehr besorgt.", meinte Kathy welche mit ihrer Hand an der Stelle zwischen Charis Hals und Schulter entlangstrich. Die Zwillinge waren recht ordentlich für ihre Profession.
    "Hm, so gerne ich mit ihnen Zeit in der Hölle verbringe, ich glaube das ist kein Dauerzustand.", meinte sie dann.
    "Ich habe Yuika gesagt das wir uns in meiner Wohnung treffen. Ist neu, habe selbst noch nicht drinnen geschlafen.", erklärte sie auf die Asari hinabschauend. Das Universum war zwar gegen sie, doch Charis sah recht zufrieden in ihrem Schoß aus.
    "Dort können wir ungestört planen. Und da sie ja heute obdachlos geworden sind..dürfen sie dort erstmal unterkommen. Es ist groß genug, keine Sorge.", sprach sie zu der Asari und lächelte aufmunternd. Sie wusste nicht genau was passiert war und weshalb. Aber im Moment mussten die geheimen Gegenspieler, als auch die Mask annehmen das Charis bei der Explosion umgekommen war. Eine Fehlmeldung die besser erstmal in der Welt bleiben sollte.
    "Denken sie das die freundlichen Teufelchen dieses Clubs für sich behalten können das sie heute hier waren?", fragte sie nachdenklich, während sie ein Taxi orderte.

    *

    Blaue Lippen lösten sich von rosa Lippen als Candy ihre Zunge wieder aus dem Mund von Airi zog.
    "Kann ich eigentlich schon das Bandana abnehmen? Du wolltest mir doch nach der Fahrt deine Tätowierungen zeigen.", fragte die Asari verspielt deren Augen mit dem goldenen Stofftuch der Japanerin verdeckt waren. Diese legte ihren Zeigefinger auf ihre Lippen und schüttelte den Kopf. Nicht das die Asari es sehen konnte.
    "Das würde doch die Überraschung verderben. Du erkundest hier ein Gesamtkunstwerk. Wenn du die Orchidee gefunden hast, darfst du es abnehmen und betrachten?", meinte Airi neckisch, welche ebenso wie die Asari mit nacktem Oberkörper auf dem Rücksitz saß. Eine Hand von ihr lag im Nacken, die andere unter dem Rock des Aliens.
    "Und wie soll ich sie blind finden?", scherzte Nafari und küsste dann den Hals der Japanerin.
    "Genau so. Arbeite dich einfach nach unten durch, ich sage dir schon wenn du da bist!", erwiderte sie. Die Asari lächelte und begann dann mit ihrem Mund die fleischige Leinwand abzuarbeiten.

    "Wärmer.", meinte sie als sie die blauen Lippen bei ihren Brüsten fühlte. Ihre Hand zog fast schon nebensächlich den String der Asari in die Kniekehlen herunter.

    "Noch wärmer.", sagte sie wohlig als eine Zunge leicht in ihrem Bauchnabel kitzelte.

    "Du bist fast da.", sprach sie aufmunternd als die Asari beim Bund ihrer Shorts ankam. Nafari schüttelte amüsiert den Kopf und begann blind, aber routiniert den Knopf der Shorts zu öffnen und diese herunterzustreifen. Airi spürte zwei blaue Daumen an dem Bund ihrer Unterwäsche und legte ihre Hand an den Knoten des Bandana..

    Bumm Bumm Bumm
    .

    Es klopfte dreimal am Skycar. Beide Frauen schreckten irritiert hoch, doch Airi drückte den blauen Kopf wieder sanft nach unten als wäre nichts gewesen.
    "Ich will nicht wissen was du machst, aber wir müssen los!", rief ihre Schwester von draußen. Airi schüttelte entgeistert den Kopf.
    "Das kann wohl nicht dein Ernst sein. Unterhalte dich noch mit dem Techniker, geh zu den Ständen was weiß ich.", erwiderte sie.
    Plötzlich hörte sie das vertraute Geräusch wenn Yuika das Türschloss überschrieb und die Türe entriegelte. Zischend öffnete sich die Türe. Licht brach herein und öffenbarte die Zwillingsschwester welche die Fäuste in die Hüfte stemmte.
    "Was ist los, will sie jetzt auch mitmachen?", fragte Candy verwirrt, leicht das Bandana anhebend.
    "Ich weiß nicht, das wäre irgendwie verwirrend..hey da ist ja die Orchidee!", fügte sie an, einen Blick auf Airis Schambein werfend.
    "Verdammt Schwesterchen! Was bedeutet wohl ein verschlossenes Skycar?", fuhr sie ihre Yuika wütend an.
    "Glaub mir, ich würde diesen Anblick auch lieber vermeiden. Aber wir müssen los! Orlowski-san hat angerufen."
    "Ich denke sie kommt auch ohne uns nach Hause. Oder kann noch zehn Minuten warten. Oder eher zwanzig. Ich nehme mir gerne Zeit.", meinte Airi forsch und lächelte zu der Asari hinunter. Diese lächelte irritiert. Der Moment war noch nicht komplett verflogen.
    "Die Renacimiento ist explodiert!", sagte Yuika und schritt in Richtung Fahrersitz.
    "Was? Aber Charis-san war doch vorhin noch bei..mit ihr?", fragte sie ungläubig. Yuika ließ den Motor warm laufen.
    "Nein, glücklicherweise nicht. Aber hier stinkt irgendwas und es nicht euer Lustschweiß. Kommst du mit, oder soll ich dich mit deiner Bekanntschaft hier lassen?", meinte Yuika und sah ihre Schwester fragend an. Diese überlegte nur kurz. Der Moment war vorbei.
    "Sorry, Nafari. Ein Notfall. War schön, ich hoffe du mochtest den Rundflug.", meinte sie resigniert und zog ihre Hose wieder an.
    "Äh, okay? Soll ich jetzt gehen?" "Du bist nicht die einzige die unzufrieden ist, glaub mir. Falls du mal Lust hast, meine Nummer steht im Bandana, hier der gehört dir.", erklärte sie und reichte der Asari ihren BH von der Rückbank.

    "Deine Nummer steht auf deinem Bandana?", fragte Yuika nachdem Airi die Asari sanft aus dem Skycar geschoben hatte und sie abgehoben waren. Airi schüttelte resigniert den Kopf und kletterte nach vorne auf den Beifahrersitz.
    "Nein, natürlich nicht. Wo geht es überhaupt hin?"
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  11. #351
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    Dafür das Charis ihr Schiff verloren hatte und potenziell auf mehreren Todeslisten war, schien sie Kathy sehr entspannt in ihrem Schoß. Entweder hatte sie magische Hände, oder diverse Drogen zeigte ihre Wirkung. Der Menschenfrau war beides recht. Ab und schienen sich eine Art biotische Felder zu bilden, welche sich wieder entluden und leicht an ihren Fingern kitzelten. Ein wenig sonderbar aber doch recht angenehm. Sie betrachtete nachdenklich die von Charis erwähnte Stelle. Die Narbe war ihr noch nie direkt aufgefallen, auch wenn sie sicher schon gesehen hatte. Wenn man ihr das Alter auch nicht ansah, dann immerhin das Leben welche sie führte. Kathy hatte keine Narben, höchstens seelische. Aber von denen schleppte Charis auch mehr als genügend herum. Einer der Gründe warum sie im Laufe der Zeit ein Gefühl der Verbundenheit mit ihr entwickelt hatte.
    "Ein christlicher Priester? Das sind wirklich seltsame Bettgenossen. Der Turianer, Blue Suns...und ich dachte ich habe eine seltsame Truppe.", sprach sie nachdenklich. Blue Suns gab es viele, aber nicht so viele auf der Citadel. Es würde auffallen wenn welche von ihnen in der Leichenhaale landeten. Und Priester gab es vermutlich auch nicht so viele. Der Tod von T'Saari wäre aber letztendlich das Ereignis welches wirklich nicht lange geheim bleiben würde. Sie hatte ein paar Richtungen in die sie schauen konnte. Herausfinden was passiert war und wo sie gerade stand.
    "Ich muss sagen, ihr beiden seid wirklich ein süßes Pärchen. Kann ich euch noch was bringen?", meinte eines der Teufelchen neckisch und ließ einmal mit der freien Hand ihren spitzen Schwanz rotieren. Kathy betrachtete ihr fast leeres Glas.
    "Neunzig Prozent Sugar, zehn Prozent Spice. So muss es sein. Auf jedenfall ein Kompliment was ich nicht von einem Teufelchen erwartet hätte. Wusste doch das ich mich in der Hölle heimisch fühle.", erwiderte die Menschenfrau und leerte ihre Martinischale.
    "Ich nehme noch so einen und für sie..."
    , sie blickte zu Charis herunter und in ihre sehr entspannten Pupillen,"..einen Freshmaker."

    *

    "Für so einen Dreh hätte ich wirklich nicht erwartet das ihr eine Artisan 4000 Kameradrohne habt. Ist die Shibaru Linsenerweiterung?", erkundigte sich Yuika interessiert bei dem Techniker, welche diese beim Dreh gesteuert hatte.
    "Ach, das Studio hat das Teil natürlich auch nur geliehen, aber ja da wurde ordentlich Geld reingesteckt. Du wirst also mehr als lebensecht rüberkommen.", erwiderte er freundlich und ging ein paar der Aufnahmen durch.
    "Ich habe ein paar echt gute Einstellungen von dir. Die wo du eine Kaugummiblase platzen lässt und mit der Zunge ableckst würde ich auf jedenfall nehmen.", meinte er anerkennend und zeigte der Japanerin den Ausschnitt.
    "Gefällt mir, aber haben wir das noch ein wenig mehr frontal und weniger close-up? Sonst wirkt mein Gesicht so schmal."
    "Die Zauber des Editings machen alles möglich. Ich glaube bei deinem Tool blinkt es auffällig.", sagte er die Einstellungen ändernd.
    "Nani? Ist mir gar nicht aufgefallen.", erwiderte sie überrascht und öffnete das UI. Sie hatte mehrere Anrufe verpasst, von Charis und Orlowski. Letztere hatte mehrmals angerufen und dann eine Nachricht geschrieben. Yuika spielte nervös mit einem ihrer Pigtails. Stimmt sie hatten das Omnitool während des Drehs inaktiv geschaltet. Sie wunderte sich das Orlowski schon so früh durch war und das Charis so kurze Zeit später wieder anrief. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus.
    "Orlowski-san? Ich sollte sie anrufen?", sprach sie zögerlich nachdem Kathy den Kanal geöffnet hatte.
    "Yuika. Na endlich, ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Ist bei ihnen und ihrer Schwester alles in Ordnung?", antwortete Kathy, den neuen Drink schwenkend welchen ihr der freundliche Succubus gebracht hatte.
    "Ähm, ja? Wir sind auf einer..ach ist ja nicht so wichtig. Wieso fragen sie? Ist etwas passiert?", fragte Yuika vorsichtig.
    "Ja, ein paar von der Golden Mask wollten Charis umbringen. Und die Renacimiento ist explodiert. Und zu allem Überfluss glaube ich das beide Ereignisse voneinander unabhängig sind.", erklärte sie kühl und stellte ihr Glas vor sich ab.
    "Explodiert? Heute? Aber Charis-san war doch bei uns..hat es sie erwischt?", fragte Yuika besorgt nach. Die Schmugglerin hatte versucht sie anzurufen, aber wer wusste schon zu welchem Zeitpunkt?
    "Nein, sie hatte Glück. Ich bin gerade bei ihr, sie hat sich in einen Club geflüchtet. Es geht ihr gut, den Umständen entsprechend. Unverletzt.", sagte Kathy was Yuika erleichterte. Kein schöner Gedanke wenn die Schmugglerin wegen eines stumm geschalteten Kommkanals gestorben wäre.
    "Aber wer..ich meine, brauchen sie uns jetzt? Sollen wir in diesen Club kommen?", fragte sie, während ihre Gedanken kreisten.
    "Nein, kommen sie zu meiner Wohnung. Es gibt einiges zu besprechen. Und halten sie die Augen offen. Ich weiß nicht ob wir auf irgendwelchen Abschusslisten sind.", meinte Kathy zum Abschluss.
    "Verstanden, ich suche Airi, dann kommen wir.", versprach sie und hielt Ausschau nach dem gemeinsamen Skycar.

    "Yuika, scheint sie ins Herz geschlossen zu haben. Sie klang sehr besorgt.", meinte Kathy welche mit ihrer Hand an der Stelle zwischen Charis Hals und Schulter entlangstrich. Die Zwillinge waren recht ordentlich für ihre Profession.
    "Hm, so gerne ich mit ihnen Zeit in der Hölle verbringe, ich glaube das ist kein Dauerzustand.", meinte sie dann.
    "Ich habe Yuika gesagt das wir uns in meiner Wohnung treffen. Ist neu, habe selbst noch nicht drinnen geschlafen.", erklärte sie auf die Asari hinabschauend. Das Universum war zwar gegen sie, doch Charis sah recht zufrieden in ihrem Schoß aus.
    "Dort können wir ungestört planen. Und da sie ja heute obdachlos geworden sind..dürfen sie dort erstmal unterkommen. Es ist groß genug, keine Sorge.", sprach sie zu der Asari und lächelte aufmunternd. Sie wusste nicht genau was passiert war und weshalb. Aber im Moment mussten die geheimen Gegenspieler, als auch die Mask annehmen das Charis bei der Explosion umgekommen war. Eine Fehlmeldung die besser erstmal in der Welt bleiben sollte.
    "Denken sie das die freundlichen Teufelchen dieses Clubs für sich behalten können das sie heute hier waren?", fragte sie nachdenklich, während sie ein Taxi orderte.

    *

    Blaue Lippen lösten sich von rosa Lippen als Candy ihre Zunge wieder aus dem Mund von Airi zog.
    "Kann ich eigentlich schon das Bandana abnehmen? Du wolltest mir doch nach der Fahrt deine Tätowierungen zeigen.", fragte die Asari verspielt deren Augen mit dem goldenen Stofftuch der Japanerin verdeckt waren. Diese legte ihren Zeigefinger auf ihre Lippen und schüttelte den Kopf. Nicht das die Asari es sehen konnte.
    "Das würde doch die Überraschung verderben. Du erkundest hier ein Gesamtkunstwerk. Wenn du die Orchidee gefunden hast, darfst du es abnehmen und betrachten?", meinte Airi neckisch, welche ebenso wie die Asari mit nacktem Oberkörper auf dem Rücksitz saß. Eine Hand von ihr lag im Nacken, die andere unter dem Rock des Aliens.
    "Und wie soll ich sie blind finden?", scherzte Nafari und küsste dann den Hals der Japanerin.
    "Genau so. Arbeite dich einfach nach unten durch, ich sage dir schon wenn du da bist!", erwiderte sie. Die Asari lächelte und begann dann mit ihrem Mund die fleischige Leinwand abzuarbeiten.

    "Wärmer.", meinte sie als sie die blauen Lippen bei ihren Brüsten fühlte. Ihre Hand zog fast schon nebensächlich den String der Asari in die Kniekehlen herunter.

    "Noch wärmer.", sagte sie wohlig als eine Zunge leicht in ihrem Bauchnabel kitzelte.

    "Du bist fast da.", sprach sie aufmunternd als die Asari beim Bund ihrer Shorts ankam. Nafari schüttelte amüsiert den Kopf und begann blind, aber routiniert den Knopf der Shorts zu öffnen und diese herunterzustreifen. Airi spürte zwei blaue Daumen an dem Bund ihrer Unterwäsche und legte ihre Hand an den Knoten des Bandana..

    Bumm Bumm Bumm
    .

    Es klopfte dreimal am Skycar. Beide Frauen schreckten irritiert hoch, doch Airi drückte den blauen Kopf wieder sanft nach unten als wäre nichts gewesen.
    "Ich will nicht wissen was du machst, aber wir müssen los!", rief ihre Schwester von draußen. Airi schüttelte entgeistert den Kopf.
    "Das kann wohl nicht dein Ernst sein. Unterhalte dich noch mit dem Techniker, geh zu den Ständen was weiß ich.", erwiderte sie.
    Plötzlich hörte sie das vertraute Geräusch wenn Yuika das Türschloss überschrieb und die Türe entriegelte. Zischend öffnete sich die Türe. Licht brach herein und öffenbarte die Zwillingsschwester welche die Fäuste in die Hüfte stemmte.
    "Was ist los, will sie jetzt auch mitmachen?", fragte Candy verwirrt, leicht das Bandana anhebend.
    "Ich weiß nicht, das wäre irgendwie verwirrend..hey da ist ja die Orchidee!", fügte sie an, einen Blick auf Airis Schambein werfend.
    "Verdammt Schwesterchen! Was bedeutet wohl ein verschlossenes Skycar?", fuhr sie ihre Yuika wütend an.
    "Glaub mir, ich würde diesen Anblick auch lieber vermeiden. Aber wir müssen los! Orlowski-san hat angerufen."
    "Ich denke sie kommt auch ohne uns nach Hause. Oder kann noch zehn Minuten warten. Oder eher zwanzig. Ich nehme mir gerne Zeit.", meinte Airi forsch und lächelte zu der Asari hinunter. Diese lächelte irritiert. Der Moment war noch nicht komplett verflogen.
    "Die Renacimiento ist explodiert!", sagte Yuika und schritt in Richtung Fahrersitz.
    "Was? Aber Charis-san war doch vorhin noch bei..mit ihr?", fragte sie ungläubig. Yuika ließ den Motor warm laufen.
    "Nein, glücklicherweise nicht. Aber hier stinkt irgendwas und es nicht euer Lustschweiß. Kommst du mit, oder soll ich dich mit deiner Bekanntschaft hier lassen?", meinte Yuika und sah ihre Schwester fragend an. Diese überlegte nur kurz. Der Moment war vorbei.
    "Sorry, Nafari. Ein Notfall. War schön, ich hoffe du mochtest den Rundflug.", meinte sie resigniert und zog ihre Hose wieder an.
    "Äh, okay? Soll ich jetzt gehen?" "Du bist nicht die einzige die unzufrieden ist, glaub mir. Falls du mal Lust hast, meine Nummer steht im Bandana, hier der gehört dir.", erklärte sie und reichte der Asari ihren BH von der Rückbank.

    "Deine Nummer steht auf deinem Bandana?", fragte Yuika nachdem Airi die Asari sanft aus dem Skycar geschoben hatte und sie abgehoben waren. Airi schüttelte resigniert den Kopf und kletterte nach vorne auf den Beifahrersitz.
    "Nein, natürlich nicht. Wo geht es überhaupt hin?"


    Eine Übergangswohnung klang natürlich verlockender, als hier im Club auf dem – aktuell sehr gemütlichen – Sofa zu schlafen. Vermutlich würde sich Charis dann früher oder später jemand aufdrängen. Während Orlowski ein Telefonat mit den Takedas führte und die Misere der Asari beschrieb, richtete Charis sich auf. Sie strich sich über den Kopf und schenkte Orlowski ein freundliches Lächeln.
    Danke für das Angebot“, sagte sie. Das letzte Mal hatte sie bei Sonny gepennt, aber Sonny war verrückt. Und zu Omon und dessen hartem Feldbett im Lager konnte sie auch nicht zurück. Wenn der Volus überhaupt noch lebte, stand er jetzt auf ihrer Feindesliste.

    Man hatte Charis auf Orlowskis Geheiß einen Drink gebracht, der zwar wie eine flüssige Zahnreinigung schmeckte, aber den unangenehmen Nebeneffekt hatte, den sanften, tiefen Nebel in den Tälern ihres Verstehens zu zerreißen wie laternenbewehrte Reiter im Morgen. „Nein!“, jammerte Charis, als sie klarer sehen, hören und fühlen konnte. Verdammte Realität! Sie seufzte und unterdrückte erneut den Drang, sich hier und jetzt eine Zigarette anzustecken. „Sorry, der Drink war heftig.“ Sie streckte den Rücken durch. „Dann mal auf zu Ihnen“, sagte sie, erhob sich und streckte die Arme von sich. Die kurze Ruhephase war das mit Abstand entspannteste gewesen, was sie seit langem erlebt hatte. Wäre da nicht die schreckliche Gewissheit, dass ihr schönes Schiff pulverisiert worden war, hätte sie sich ihres Lebens gefreut. Die Tatsache, dass jemand sie tot sehen wollte hatte erschreckend wenig Einfluss auf ihre Gemütslage. Charis sammelte alle Lachgas-Ballons, derer sie habhaft werden konnte, auf und schaute zu ihrer baldigen Schlafplatz-Gönnerin. „Da ich ohnehin nichts besitze, was ich zu packen hätte: ich bin bereit.“ Ein paar Drogen, ein paar Zigaretten, ein Feuerzeug, ein paar Credits, einen Schlagring und etwas Geld. Mehr, als sie zu ihrer Geburt gehabt hatte. „Passt schon“, dachte sie.
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  12. #352
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    Irgendwo da draußen.....
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    Ulic Dromas


    "Aye, direkt nach der Grundausbildung." antwortete der Turianer. "Bisher keine Sekunde bereut. Naja, vielleicht ändert sich das ja heute." fügte er in einem halb-scherzhaftem Ton hinzu.
    Der Tag war noch relativ jung, und er hatte das Gefühl er würde noch verrückter werden. Wenn nicht sogar die ganze Woche.
    "Omega, hm? Nicht gerade der Wohnort meiner Träume. Aber aufregend ist es sicherlich."
    Im Gegensatz zu dem was auf diesem Asteroiden abging war das Leben auf der Citadel sicherlich die reinste Entspannung. Verrückte Mordfälle außen vor gelassen.

    Das Fahrzeug landete und sie stiegen aus. Wie von ihm vermutet war der Tatort mittlerweile geräumt, zumindest soweit man sehen konnte.
    "Ich würde sagen wir teilen uns auf." sagte Ulic, während er seine neueste Zigarre ausmachte. "Jeder nimmt sein Omni-Tool und scannt. Vielleicht haben wir ja Glück."


    Decius Vhan


    "Uplink-Schnittstelle gefunden!"
    Endlich! Nun musste es schnell gehen.
    "Miss Zokhar, diese Schilde müssen runter. Sofort." ".....Moment....überbrücke Cyberwiderstand.....unten!"
    Keine Sekunde zu früh. "Lechis, Abwurf. Jetzt!"
    Ohrenbetäubend laut wie ein Geschoss und mit einem hellen biotischen Leuchten krachte er durch das Dach des Waggons.
    Verwirrt und überrascht blickten die beiden Soldatinnen in seine Richtung.
    >>A-SA-RI !<<"
    "Raus hier!" rief Decius Petalin zu und die beiden sprangen in den nächsten Zugteil. "Abkoppeln!" befahl er durch den Funk. Im nächsten Moment blieb der Waggon hinter ihnen mit quietschendem Geräusch zurück.
    "Schilde wieder hoch!" Petalin und er hatten Mühe sich festzuhalten und dem Sog zu widerstehen, der durch das nun entstandene Loch zog. Eine bläuliche Barriere stopfte die Öffnung. "...Verteidigung.....zu stark....verliere Zugrif...."
    Der Kontakt zu Zokhar riss ab. "Wozyos, beeilen Sie sich! Wir brauchen Zugriff auf die Hauptsteuerung!"
    Während er sich nebenbei daran machte weitere Teile der Ladung einzupacken, hörte er am anderen Ende des Waggons bereits wieder Stimmen und Getrampel. Die Wachmannschaft war zahlreicher als er erwartet hatte. Offenbar hatte man die Warnung des Verräters Kaar sehr ernst genommen.


    Pekkena Floduul


    Die Befragung der Nebenklage war vorbei und der Anwalt der selbigen richtete eine äußerst emotionalisierte Bitte an die Jury, somit auch an Pekkena.
    "<Verwirrt> Ist es wirklich üblich, persönliche Einsprüche mitten in der Verhandlung zu äußern? Ich dachte man berät sich bloß am Ende, im Stillen." flüsterte die Elcor-Dame zu ihrer Nebenfrau.
    Das Ende dieses Prozesses konnte gar nicht schnell genug kommen. Dieses Chaos war sicherlich nicht das, woran sie als erstes gedacht hatte, als sie hierhin gezogen war.
    Andererseits verstand sie, warum man sie ausgewählt hatte. Dieser ganze Prozess war extrem aufgeladen, und auf der Station Leute zu finden die dieser Sache neutral gegenüber eingestellt waren, war sicherlich nahezu unmöglich.
    Die Forderung von knapp 70 Millionen Credits war nun zudem weitaus verständlicher als zu Beginn des Prozesses.


    Beyo Vhan


    "Bisher haben Sie bloß die entspannende und die defensive Seite von Tor'zhak Vuh kennengelernt." "Ich dachte das wäre auch der Kern des Ganzen?" "Ist es. Aber es gibt einen Aspekt, der sich der 7. Pfad nennt. Oder auch der verborgene Pfad. Ich möchte Ihnen diesen heute zeigen. Denn ich habe das Gefühl, dass Sie teilweise von ruhig und im inneren Gleichgewicht zu sehr in die Passivität verfallen. Manchmal muss man aber aus der Defensive in die Offensive gehen...."

    Beyo rief sich vor seinem inneren Auge eine der letzten Stunden mit Doc Sowan hervor um seinen Geist weiter ruhig zu halten. Er hatte sich heute stetig gefestigt präsentiert, keine Halluzinationen, keine Anfälle, nicht einmal die äußerst detailreiche Schilderung seitens der Angehörigen hatte ihn aus der Ruhe gebracht. Aber das.....
    "Stattgegeben." erwiderte Richter Wilkens knapp auf den Antrag des Staatsanwaltes.
    "Erwarten Sie, dass ich Ihnen bahnbrechende Enthüllungen über Beyo Vhan erzähle, Herr Staatsanwalt?
    In diesem Falle muss ich Sie enttäuschen. Aber ich kann Ihnen gerne die Augen öffnen, wenn Sie wollen…."

    Er schluckte. Nicht nur eine Stimmaufnahme, nein, es war sogar visuelles Material dabei. Seine ehemalige Assistentin, offenbar fixiert und auf den Knien, sah auch auf dem eher suboptimalen Bild furchtbar aus. Sie wirkte als ob sie locker 10-12 kg abgenommen hatte. Sie wies mehrere Wunden und blaue Flecken auf. Doch das verstörendste war ihr Gesichtausdruck. Hatte sie zuvor schon teilweise manisch und unkontrolliert gewirkt, so hatte sie doch meistens zumindest die Maske einer kühlen Planerin nach außen getragen.
    Diese Maske war nun vollends dem nackten Wahnsinn gewichen.
    "Nun, darüber wie tief die Korruption in ihrer geliebten Station geht und was sie wirklich angerichtet hat. Sie halten mich sicherlich für verrückt. Oder für ein Monster. Aber die Wahrheit ist, dass seine Taten zu all diesen Toten geführt haben, nicht meine. Er und seine Freunde haben einem Opfer des selben korrupten System für welches sie eintraten etwas angehängt, was er nicht getan hat.
    Um einen Sündenbock zu haben. Zu schade nur, dass Sie nicht damit gerechnet hatten dass sich eines Tages einmal jemand dafür rächen könnte….."

    Dann fing sie an von Kalio Aritus zu erzählen. Das Material wirkte plötzlich so, als wäre rasch vorgespult oder etwas übersprungen worden. Offensichtlich wollte man gewisse Dinge nicht zeigen. Doch es war immer noch mehr als genug.
    Sie sprach von ihrer eigenen Akte, bekräftigte noch einmal dass er, und nicht sie, all diese Leute getötet hatte und wünschte dem Staatsanwalt offenbar auf ihre Weise viel Glück bei seinem Vorhaben. Dann war alles glücklicherweise bereits zu Ende.
    "Nun, Herr Staatsanwalt." Nacus richtete zuerst das Wort an van der Vliet.
    "Teilen Sie die Auffassung von Miss Gavros, dass mein Mandant für die Toten ihres Bombenterrors verantwortlich ist?"


    Karvas Rarkin


    "Fuck." murmelte Karvas und sah zu Tulsio, dessen Gesichtsausdruck ähnlich besorgt war. Nicht zu Unrecht:
    In der Menge regte sich bereits ein kleiner Aufruhr. Auf beiden Seiten. Offensichtlich war man sich wenigstens in dieser Sache einig. Kein Wunder, die Spur der Zerstörung und des Terrors, welche Braelyn Gavros auf dieser Station hinterlassen hatte, war noch viel zu frisch.
    Diese Mörderin nun zu sehen, wie sie breit grinsend all ihren Opfern quasi ins Gesicht lachte, würde viele emotionale Trigger auslösen.
    "Zentrale, die Stimmung heizt sich auf! An alle, Eskalationen jeglicher Art vermeiden, wir sitzen hier auf einem Pulverfass!"
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  13. #353
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    Ulic Dromas


    "Aye, direkt nach der Grundausbildung." antwortete der Turianer. "Bisher keine Sekunde bereut. Naja, vielleicht ändert sich das ja heute." fügte er in einem halb-scherzhaftem Ton hinzu.
    Der Tag war noch relativ jung, und er hatte das Gefühl er würde noch verrückter werden. Wenn nicht sogar die ganze Woche.
    "Omega, hm? Nicht gerade der Wohnort meiner Träume. Aber aufregend ist es sicherlich."
    Im Gegensatz zu dem was auf diesem Asteroiden abging war das Leben auf der Citadel sicherlich die reinste Entspannung. Verrückte Mordfälle außen vor gelassen.

    Das Fahrzeug landete und sie stiegen aus. Wie von ihm vermutet war der Tatort mittlerweile geräumt, zumindest soweit man sehen konnte.
    "Ich würde sagen wir teilen uns auf." sagte Ulic, während er seine neueste Zigarre ausmachte. "Jeder nimmt sein Omni-Tool und scannt. Vielleicht haben wir ja Glück."


    Decius Vhan


    "Uplink-Schnittstelle gefunden!"
    Endlich! Nun musste es schnell gehen.
    "Miss Zokhar, diese Schilde müssen runter. Sofort." ".....Moment....überbrücke Cyberwiderstand.....unten!"
    Keine Sekunde zu früh. "Lechis, Abwurf. Jetzt!"
    Ohrenbetäubend laut wie ein Geschoss und mit einem hellen biotischen Leuchten krachte er durch das Dach des Waggons.
    Verwirrt und überrascht blickten die beiden Soldatinnen in seine Richtung.
    >>A-SA-RI !<<"
    "Raus hier!" rief Decius Petalin zu und die beiden sprangen in den nächsten Zugteil. "Abkoppeln!" befahl er durch den Funk. Im nächsten Moment blieb der Waggon hinter ihnen mit quietschendem Geräusch zurück.
    "Schilde wieder hoch!" Petalin und er hatten Mühe sich festzuhalten und dem Sog zu widerstehen, der durch das nun entstandene Loch zog. Eine bläuliche Barriere stopfte die Öffnung. "...Verteidigung.....zu stark....verliere Zugrif...."
    Der Kontakt zu Zokhar riss ab. "Wozyos, beeilen Sie sich! Wir brauchen Zugriff auf die Hauptsteuerung!"
    Während er sich nebenbei daran machte weitere Teile der Ladung einzupacken, hörte er am anderen Ende des Waggons bereits wieder Stimmen und Getrampel. Die Wachmannschaft war zahlreicher als er erwartet hatte. Offenbar hatte man die Warnung des Verräters Kaar sehr ernst genommen.


    Pekkena Floduul


    Die Befragung der Nebenklage war vorbei und der Anwalt der selbigen richtete eine äußerst emotionalisierte Bitte an die Jury, somit auch an Pekkena.
    "<Verwirrt> Ist es wirklich üblich, persönliche Einsprüche mitten in der Verhandlung zu äußern? Ich dachte man berät sich bloß am Ende, im Stillen." flüsterte die Elcor-Dame zu ihrer Nebenfrau.
    Das Ende dieses Prozesses konnte gar nicht schnell genug kommen. Dieses Chaos war sicherlich nicht das, woran sie als erstes gedacht hatte, als sie hierhin gezogen war.
    Andererseits verstand sie, warum man sie ausgewählt hatte. Dieser ganze Prozess war extrem aufgeladen, und auf der Station Leute zu finden die dieser Sache neutral gegenüber eingestellt waren, war sicherlich nahezu unmöglich.
    Die Forderung von knapp 70 Millionen Credits war nun zudem weitaus verständlicher als zu Beginn des Prozesses.


    Beyo Vhan


    "Bisher haben Sie bloß die entspannende und die defensive Seite von Tor'zhak Vuh kennengelernt." "Ich dachte das wäre auch der Kern des Ganzen?" "Ist es. Aber es gibt einen Aspekt, der sich der 7. Pfad nennt. Oder auch der verborgene Pfad. Ich möchte Ihnen diesen heute zeigen. Denn ich habe das Gefühl, dass Sie teilweise von ruhig und im inneren Gleichgewicht zu sehr in die Passivität verfallen. Manchmal muss man aber aus der Defensive in die Offensive gehen...."

    Beyo rief sich vor seinem inneren Auge eine der letzten Stunden mit Doc Sowan hervor um seinen Geist weiter ruhig zu halten. Er hatte sich heute stetig gefestigt präsentiert, keine Halluzinationen, keine Anfälle, nicht einmal die äußerst detailreiche Schilderung seitens der Angehörigen hatte ihn aus der Ruhe gebracht. Aber das.....
    "Stattgegeben." erwiderte Richter Wilkens knapp auf den Antrag des Staatsanwaltes.
    "Erwarten Sie, dass ich Ihnen bahnbrechende Enthüllungen über Beyo Vhan erzähle, Herr Staatsanwalt?
    In diesem Falle muss ich Sie enttäuschen. Aber ich kann Ihnen gerne die Augen öffnen, wenn Sie wollen…."

    Er schluckte. Nicht nur eine Stimmaufnahme, nein, es war sogar visuelles Material dabei. Seine ehemalige Assistentin, offenbar fixiert und auf den Knien, sah auch auf dem eher suboptimalen Bild furchtbar aus. Sie wirkte als ob sie locker 10-12 kg abgenommen hatte. Sie wies mehrere Wunden und blaue Flecken auf. Doch das verstörendste war ihr Gesichtausdruck. Hatte sie zuvor schon teilweise manisch und unkontrolliert gewirkt, so hatte sie doch meistens zumindest die Maske einer kühlen Planerin nach außen getragen.
    Diese Maske war nun vollends dem nackten Wahnsinn gewichen.
    "Nun, darüber wie tief die Korruption in ihrer geliebten Station geht und was sie wirklich angerichtet hat. Sie halten mich sicherlich für verrückt. Oder für ein Monster. Aber die Wahrheit ist, dass seine Taten zu all diesen Toten geführt haben, nicht meine. Er und seine Freunde haben einem Opfer des selben korrupten System für welches sie eintraten etwas angehängt, was er nicht getan hat.
    Um einen Sündenbock zu haben. Zu schade nur, dass Sie nicht damit gerechnet hatten dass sich eines Tages einmal jemand dafür rächen könnte….."

    Dann fing sie an von Kalio Aritus zu erzählen. Das Material wirkte plötzlich so, als wäre rasch vorgespult oder etwas übersprungen worden. Offensichtlich wollte man gewisse Dinge nicht zeigen. Doch es war immer noch mehr als genug.
    Sie sprach von ihrer eigenen Akte, bekräftigte noch einmal dass er, und nicht sie, all diese Leute getötet hatte und wünschte dem Staatsanwalt offenbar auf ihre Weise viel Glück bei seinem Vorhaben. Dann war alles glücklicherweise bereits zu Ende.
    "Nun, Herr Staatsanwalt." Nacus richtete zuerst das Wort an van der Vliet.
    "Teilen Sie die Auffassung von Miss Gavros, dass mein Mandant für die Toten ihres Bombenterrors verantwortlich ist?"


    Karvas Rarkin


    "Fuck." murmelte Karvas und sah zu Tulsio, dessen Gesichtsausdruck ähnlich besorgt war. Nicht zu Unrecht:
    In der Menge regte sich bereits ein kleiner Aufruhr. Auf beiden Seiten. Offensichtlich war man sich wenigstens in dieser Sache einig. Kein Wunder, die Spur der Zerstörung und des Terrors, welche Braelyn Gavros auf dieser Station hinterlassen hatte, war noch viel zu frisch.
    Diese Mörderin nun zu sehen, wie sie breit grinsend all ihren Opfern quasi ins Gesicht lachte, würde viele emotionale Trigger auslösen.
    "Zentrale, die Stimmung heizt sich auf! An alle, Eskalationen jeglicher Art vermeiden, wir sitzen hier auf einem Pulverfass!"


    Die verstärkte Stimme von Braelyn Gavros hallte durch den Gerichtssaal. Im ausgezehrten Gesicht der Turianerin spiegelten blanken Hass wider. Sie beschuldigte Beyo Vhan, für den Tod ihrer Opfer verantwortlich zu sein. Der rote Turianer sank dabei in sich zusammen.
    Nachdem sie ihn hinreichend angeklagt hatte, erlosch die Aufnahme. Im Saal dehnte sich eine unangenehme Stille aus, die keiner zu durchbrechen wagte. Keiner bis auf Mister Nacus. Wie üblich, wenn er sich nicht weiterzuhelfen wusste, riss der Turianer die Dinge aus dem Zusammenhang. In diesem Fall mit einem passiv-aggressiven Angriff.
    Diese Frage entbehrt jedweder Relevanz, Herr Verteidiger“, sagte Kim. „Beyo Vhan ist hier nicht angeklagt, weil er Bomben gelegt und gezündet hat. Braelyn Gavros ist lediglich eine weitere Zeugin, die Mister Vhans Verbrechen, in diesem Fall an einer ihr nahestehenden Person, bezeugen kann. Die daraus erwachsenen Konsequenzen sind nicht Teil dieser Verhandlung.“ Der Staatsanwalt hatte sich während des Abspielens der Aufnahme gesetzt und einen Schluck Wasser getrunken, jetzt erhob er sich, prüfte den Sitz seines Sakkos und schritt in die Mitte des Saals. „Braelyn Gavros Taten waren grauenvoll und sprechen für die erfahrene Ungerechtigkeit, derer sie sich ausgesetzt sah, weil unser System versagt hatte. Wir haben die Aussage des Vorgesetzten von Mister Vhan gehört, der – seien wir ehrlich – die Augen etwas sehr zudrückte. Das System hatte versagt – es darf nicht noch einmal versagen.“ Er warf einen Blick zur Jury, damit die Geschworenen sich der Wichtigkeit ihrer Aufgabe bewusstwurden. „Leider ist es uns nicht möglich von Miss Gavros mehr als diese Aufnahme zu bekommen. Mir selbst wurde der Besuch seitens der turianischen Hierarchie nur unter Auflagen genehmigt, weshalb diese Aufnahme als Beweisstück einzuordnen ist.
    Schließlich schaute er zu den beiden Turianer.
    Möchten Sie sich zu dem eben gehörten äußern, Mister Vhan?
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  14. #354
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    Sam Fraser

    Chey stand mit dem Rücken ans Shuttle gelehnt und hörte den beiden Captains bei der Lagebesprechung aufmerksam zu. Die Situation war ernst, die Allianz wollte dieses Artefakt um jeden Preis und damit mussten sie es sich nun mit Gewalt wiederholen.
    Ich denke, die Truppe wird genügen“, erwiderte der Schotte. „Aber wir könnten gegebenenfalls Luftunterstützung gebrauchen.“ schlug Fraser vor und die junge Pilotin wurde hellhörig.
    Captain Mitchell blickte nachdenklich zu Chey.
    Verstanden. Lieutenant Garcia, Sie bemannen einen der Jäger.“ Die junge Pilotin wollte gerade ein "Ja, Sir" von sich geben...
    Captain Mitchell, ein Vorschlag: Unsere Truppe ist zu groß, um sie mit einer Shuttle-Tour abzusetzen. Ich würde vorschlagen, dass die Flight-Lieutenants Garcia und O’Connor uns mit zwei Shuttles in einiger Entfernung zur Anlage absetzen, etwa zwei Meilen. Die Vegetation ist dort sehr dicht, weshalb wir vermutlich langsam vorankommen werden. Die Piloten kehren zur Columbia zurück, Lieutenant Garcia besteigt den Jäger und O’Connor übernimmt das Schiff. Wir schlagen uns zur Anlage durch. Einsatzzeit: nulleinhundert. Die Dunkelheit sollte uns zusätzlich Deckung geben.
    Chey seufzte leise. Wie gerne wäre sie sofort in den Jäger gestiegen. Aber sie wusste auch, dass Sam recht hatte. Erst musste die Truppe rasch und im Idealfall unbemerkt ins Einsatzgebiet.
    Michell nickte den Plan ab. „Gut. Ich gebe ans Oberkommando weiter, dass wir den Befehl ausführen werden.“ „Danke, Captain.
    Fraser schaute auf sein digitales Chronometer. „Soldaten: Sie haben viereinhalb Stunden Zeit. Um Punkt Null Uhr treten Sie hier in Ausrüstung wieder an.

    *****


    Chey blieb unten im Hangar und bereitete beide Shuttles und den Jäger vor.
    "Hey." Flight Lieutenant Noah O´Connor ließ sich im Hangar blicken. "Du überlässt wohl nichts dem Zufall, hm?" Er lehnte sich seitlich ans Shuttle und beobachtete Chey grinsend.
    "Kennst mich doch." gab sie mit einem sanften Lächeln zurück.
    "Hör zu..." begann Noah leise und fasste sanft Cheys Arm. Sie wandte sich ihm zu.
    "Es tut mir leid, was die letzte Zeit geschehen ist. Ich...." Chey fiel ihm ins Wort. "Nicht bei mir musst du dich entschuldigen, sondern bei unseren Vorgesetzten."
    "Nein! Wir sind Kameraden und Freunde und ihr müsst euch auf mich verlassen können, also auch du." sagte Noah kleinlaut. "Verdammt richtig, Noah." gab Chey harscher als gewollt von sich und sah ihn eindringlich an. "Aber schön zu sehen, dass du selbst darauf gekommen bist." sagte sie in einem versöhnlicheren Tonfall.
    "Die Verhandlungen schienen nicht gut verlaufen zu sein." wechselte Noah schließlich das Thema.
    "Cerberus hat das Artefakt und wir sollen das jetzt um jeden Preis zurück holen." erklärte Chey knapp.
    "Dann fliegen wir also wirklich in einen Kampfeinsatz?" stellte Noah entsetzt fest. "Also, freiwillig werden die uns das Artefakt sicherlich nicht aushändigen." gab Chey leise zurück und wollte gerade ins Shuttle krabbeln, als Noah sie zurück hielt. Er packte ihre Schultern und sah sie ernst an.
    "Pass da draußen auf dich auf, ja?!" sagte er leise.
    Sie sah zu ihm auf, sah den besorgten Ausdruck in seinem Gesicht.
    "Mach dir keine Sorgen um mich und pass du besser auf dich auf, und anschließend auf die Columbia." sagte sie leise und lächelte zuversichtlich.
    Noah nickte lächelnd und stieg ins zweite Shuttle.
    Chey kletterte ins erste Shuttle und meldete über den Bordfunk: "Die Shuttles sind bereit!"
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  15. #355
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Eine Übergangswohnung klang natürlich verlockender, als hier im Club auf dem – aktuell sehr gemütlichen – Sofa zu schlafen. Vermutlich würde sich Charis dann früher oder später jemand aufdrängen. Während Orlowski ein Telefonat mit den Takedas führte und die Misere der Asari beschrieb, richtete Charis sich auf. Sie strich sich über den Kopf und schenkte Orlowski ein freundliches Lächeln.
    Danke für das Angebot“, sagte sie. Das letzte Mal hatte sie bei Sonny gepennt, aber Sonny war verrückt. Und zu Omon und dessen hartem Feldbett im Lager konnte sie auch nicht zurück. Wenn der Volus überhaupt noch lebte, stand er jetzt auf ihrer Feindesliste.

    Man hatte Charis auf Orlowskis Geheiß einen Drink gebracht, der zwar wie eine flüssige Zahnreinigung schmeckte, aber den unangenehmen Nebeneffekt hatte, den sanften, tiefen Nebel in den Tälern ihres Verstehens zu zerreißen wie laternenbewehrte Reiter im Morgen. „Nein!“, jammerte Charis, als sie klarer sehen, hören und fühlen konnte. Verdammte Realität! Sie seufzte und unterdrückte erneut den Drang, sich hier und jetzt eine Zigarette anzustecken. „Sorry, der Drink war heftig.“ Sie streckte den Rücken durch. „Dann mal auf zu Ihnen“, sagte sie, erhob sich und streckte die Arme von sich. Die kurze Ruhephase war das mit Abstand entspannteste gewesen, was sie seit langem erlebt hatte. Wäre da nicht die schreckliche Gewissheit, dass ihr schönes Schiff pulverisiert worden war, hätte sie sich ihres Lebens gefreut. Die Tatsache, dass jemand sie tot sehen wollte hatte erschreckend wenig Einfluss auf ihre Gemütslage. Charis sammelte alle Lachgas-Ballons, derer sie habhaft werden konnte, auf und schaute zu ihrer baldigen Schlafplatz-Gönnerin. „Da ich ohnehin nichts besitze, was ich zu packen hätte: ich bin bereit.“ Ein paar Drogen, ein paar Zigaretten, ein Feuerzeug, ein paar Credits, einen Schlagring und etwas Geld. Mehr, als sie zu ihrer Geburt gehabt hatte. „Passt schon“, dachte sie.


    "Sie wollen jetzt nicht wirklich all diese Lachgas Ballons mit in meine Wohnung nehmen, oder?", fragte Kathy skeptisch woraufhin sie einen trotzigen Dackelblick als nonverbale Entgegnung bekam. Sie leerte ihr Glas und stellte es auf dem Tisch ab.
    "Also gut, Einen! Nehmen sie den, der scheint immerhin noch eine Füllung zu haben.", meinte sie dann kopfschüttelnd.
    Sie war nicht in der Stimmung wegen Luftballons zu verhandeln.
    "Wir verabschieden uns. Falls jemand fragt, was ich bezweifle, kann ich darauf zählen das sie nie hier war?", meinte sie an ihre Bedienung gewandt und gab dieser einen Credstick. Die Frau im roten Kostüm wiegte diesen gutgelaunt in der Hand.
    "Sofern ihr mal wieder kommt, das lässt sich einrichten- Wer sollte denn nach ihr fragen?", fragte sie neugierig.
    "Das wüsste ich auch gerne.", gab Kathy aufrichtig zu, wissend wie dämlich das klingen musste. Unwissenheit war scheiße.

    *

    "So, da wären wir schon.", meinte die Schwarzhaarige nachdem sie das Foyer der Tiberium Towers durchschritten und aus dem Fahrstuhl stiegen. Sie erinnerte sich noch an den Besichtigungstermin. Diese Maklerin welche ihr diese Asari empfohlen hatte, war recht findig gewesen. Das aus einem Vollsuff noch was Gutes entstand, wie hatte diese Asari nochmal geheißen? Irgendwas mit T.
    Die Eingangstür scannte die biometrischen Daten der Menschenfrau und ging dann surrend auf. Charis, an der Wand gelehnt wie ein Schluck Wasser in der Kurve, stieß sich ab und folgte ihr. In der Hand hatte sie immer noch einen Luftballon und vom Taxi bis ins Foyer mindestens zwei Kippen gequarzt. Angesichts ihres aktuellen Vorrates keine nachhaltige Entscheidung.
    Die beiden Frauen betraten das Apartement, welches durch die großen Fenster sehr hell war und auch so glänzte als wäre es gerade erst fertig gestellt worden. Die Wohnungen im Tiberium Tower hatten zwar alle einen ähnlichen Schnitt, waren aber in ihrer Einrichtung individuell angepasst worden. Wenn man Kathy nach essentiellen Einrichtungsgegenständen fragte, waren übliche Antworten, ein Bett, ein Sofa, Kaffemaschine, Kühlschrank und Whirpoolwanne. Alle diese Punkte waren vorhanden.
    "Fühlen sie sich wie zu Hause Charis, ich versuche das gleiche.", meinte Kathy sich erst langsam daran gewöhnen das dies alles ja wirklich ihr gehörte. Keine schimmligen Wände mehr, frieren im Winter und das stetige Gefühl jederzeit aufbrechen zu müssen.
    "Dawww. Die beiden können schon sehr knuffig sein wenn sie wollen.", meinte sie fröhlich als sie ein kunstfertig zusammengestelltes Blumenbukett und ein gerahmtes Bild auf dem Küchentisch entdeckte. Es war das Gruppenbild welches Yuika im Restaurant geschoßen hatte. Kathy und Charis waren in der Mitte flankiert von den beiden Zwillingen. Damals war das Universum mal für einen kurzen Moment in Ordnung gewesen. Jetzt war schon alles wieder ungewiss. Dennoch mochte Kathy das Bild, es zeigte das nicht immer alles scheiße war. Ihr Blick schweifte durch die Wohnung. In einer Ecke standen ein paar Kisten, nicht viel. Ihre alte Habe war recht gering, wenn auch nicht so gering wie das was Charis noch ihr eigen nannte.
    "Setzen sie sich ruhig auf das Sofa. Ich mache uns einen Kaffee. Nein, vielleicht besser einen doppelten Espresso!", schlug sie vor sich kurz mit der Kaffeemaschine vertraut machend.

    "Schön das sie es geschafft haben.", begrüßte Kathy die beiden Zwillinge, nachdem diese einige Zeit später an der Wohnung eintrafen. Yuikas Outfit war ziemlich niedlich, ihrer Meinung nach. Ihr Blick blieb ein wenig länger auf Airi hängen. Sie folgte der Spur von goldenen Lippenstift Abdrücken angefangen vom Kopf, den Hals hinunter wandernd, durch das Top unterbrochen um dann wieder auf dem Bauch fortgeführt zu werden. Sie endete augenscheinlich bei Airis Hosenbund.
    "Jetzt weiß ich warum ihre Schwester zurückgerufen hat.", sagte sie schließlich. Der Duft von billigem Parfum kitzelte ihre Nase, es war eindeutig nicht das der Japanerin. Diese machte eine wegwerfende Handbewegung.
    "Was soll es Orlowski-san. Scheine ja nicht die einzige zu sein deren Tag verdorben wurde. Mochten sie den Blumenstrauß?"
    "Er ist wunderschön, danke. Wollen sie was trinken?", bedankte sie sich ehrlich. Die Tür schloß sich hinter den Beiden.
    "Ich rieche Kaffee, ich nehme gerne einen Kaffe.", erwiderte Airi und streckte sich einmal müde.
    Yuika war nach der Begrüßung durch Kathy ins Wohnzimmer gelaufen, wo sie Charis auf dem Sofa entdeckte.
    "Ohh, Charis-san. Ich habe von ihrem Verlust gehört. Es tut mir sehr leid um ihr Schiff. Geht es ihnen soweit gut?", fragte sie die Asari besorgt, sich leicht zu ihr herunterbeugend. Ihre beiden Pig-tails wackelten dabei leicht auf und ab. Hinter dem Sofa trat ihre Schwester dazu, welche sich erschöpft auf das Polster niederließ.
    "Scheiß Tag, hm? Hey, cooler Ballon!", meinte sie, zeigte auf Charis Lachgasballon und legte dann den Kopf in den Nacken.
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  16. #356
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    Stephen, Crusher, Sahenia, Jewel und Liz

    Ulic Dromas

    Stephen Connor und Nakmor Crush/ Citadel; der Tatort, an dem das Asari Massaker stattfand

    "Ach, Omega ist gar nicht so schlimm." erwiderte der Kroganer halb ernst und erntete einen skeptischen Blick des Turianers. Der Blondschopf grinste nur.

    Das Fahrzeug setzte sanft auf dem Boden auf und die drei stiegen aus.
    "Ich würde sagen wir teilen uns auf." sagte Ulic und machte die Zigarre aus.
    "Jeder nimmt sein Omni-Tool und scannt. Vielleicht haben wir ja Glück." Ulic Dromas ging voraus und scannte los.
    Crusher warf Stephen einen irritierten Blick zu. Stephen verstand diesen.
    "Wirst nicht daran sterben, mal die Anweisungen eines Turianers zu befolgen." sagte Stephen leise und klopfte seinem Kumpel freundschaftlich auf die Schulter.
    "Sterben vielleicht nicht...." Der Kroganer unterbrach sich selbst. Er wusste genau, dass dies zu nichts führte.
    Die beiden aktivierten die Scanner auf ihren Omni-Tools und teilten sich auf.

    Wie Dromas schon vermutet hatte, war der Tatort komplett geräumt. Nichts deutete mehr daraufhin, dass sich vor einigen Wochen hier vier Asari gegenseitig abgeschlachtet hatten.
    "Hier ist alles sauber!" meldete der Blondschopf ein wenig enttäuscht.
    "Ja, hier auch." antwortete der Turianer.
    Crusher scannte weiter, als er im Augenwinkel Bewegung war nahm. Er wandte den Kopf in Richtung aus der er die Bewegung gesehen hatte. Er entdeckte eine seltsam aussehende Silhouette. "Hey!" rief der Kroganer und die Gestalt rannte weg.
    "Stephen.... Ulic, hier her. Schnell! Ich glaube, ich hab was." rief der Kroganer und nahm die Verfolgung auf.
    Stephen und Ulic folgten dem Kroganer.....

    *****


    Liz Lopez / Industriegebiet / Citadel

    "Warum treffen wir uns hier?" wollte Liz von der Wissenschaftlerin wissen.
    "Weil ich mir kein schickes, scheisse teures Apartment auf der Citadel leisten kann." antwortete Kaneolani bissig. Liz musterte die Wissenschaftlerin skeptisch. "Ich habe seltsame Haustiere, Mitbringsel von Forschungsreisen aus der Galaxie, u.a, auch zwei Pyjaks und das wird hier nicht so gerne gesehen." gab die Wissenschaftlerin versöhnlicher von sich und ging voraus.
    "Du hast Pyjaks als Haustiere?" hakte die Halb Spanierin ungläubig nach.
    "Ja, zwei Jungtiere. Cevap und Cici." antwortete Kaneolani grinsend.
    "Cevap und Cici?" kicherte Liz amüsiert.
    "Mir ist nichts gutes eingefallen für die beiden Wildfänge. Aber ich mag Cevapcici, was aber jetzt nicht heißen soll, das ich die beiden zu Cevapcici verarbeiten werde." plapperte die Wissenschaftlerin wirr vor sich hin und blieb vor einem herunter gekommenen Gebäude stehen. Die Container ähnliche Aufbauten erinnerte Liz stark an die Gebäude von Menschen Kolonien, nur das diese hier sehr verwahrlost aussahen.
    Kaneolani öffnete mit einer Keycard das Schloss der Tür, die zischend aufsprang. Anschließend deutete die Wissenschaftlerin ihr an zu folgen.
    Sie durchquerten den ersten Bereich, wo sie in einen kleinen Innenhof gelangten. Von dort aus ging es über eine schmale Treppe nach oben. Im oberen Bereich dieser Container Aufbauten sah es deutlich gemütlicher aus und Kaneolani öffnete eine weitere Tür mit ihrer Keycard.
    Kaum als die Tür offen war, wurde die Wissenschaftlerin von zwei kleinen Pyjaks begrüßt.
    "Na, ihr beiden, wart ihr auch ganz brav? Ja, Mami ist wieder da." begrüßte Kaneolani ihre tierischen Mitbewohner und blickte kurz über die Schulter. "Komm ruhig herein, die fressen dich schon nicht."
    "Sehr beruhigend." kicherte Liz amüsiert und betrat die kleine Container Wohnung.
    Im inneren herrschte das reinste durcheinander. Überall lagen Sachen herum, die kleine Küche war unaufgeräumt und an der einen Wand standen einige Terrarien und Aquarien, in denen alle mögliche Viecher drin saßen und schwammen.
    Neugierig betrachtete Liz die Aquarien und Terrarien und musste feststellen, dass sie die meisten dieser Viecher noch nie im Leben gesehen hatte. Währenddessen hüpften ihr die kleinen Pyjaks neugierig auf den Füßen herum. Liz kicherte amüsiert, während sie immer wieder die kleinen beobachtete. "Magst was trinken? Ich habe sogar noch Original Coca Cola von der Erde." kam die Frage aus der Küche. Kaneolani richtete gerade noch Futter für die Pyjaks. "Sehr gerne." antwortete Liz.
    Kaneolani stellte den kleinen was zu futtern hin, woraufhin die beiden von Liz abließen. Die Wissenschaftlerin überreichte Liz ein großes Glas Coca Cola und blieb neben ihr vor der Anlage stehen. Liz bedankte sich und trank genüsslich einen Schluck.
    "Diese Tierchen waren nicht einfach zu finden und wenn man nicht weiß, wo man suchen muss, kriegt man die überhaupt nicht zu Gesicht. Diese Käfer hingegen sind häufiger in der Galaxie an zu treffen." erklärte die Wissenschaftlerin.
    "Faszinierend." sagte Liz leise und linste neugierig in die Aquarien und Terrarien, ehe sie weitersprach. "Du hast Informationen für mich?!"
    "Ja, genau...." Kaneolani deutete auf eine kleine Sitzecke hin und die beiden setzten sich dort hin. Während Kaneolani ihren Laptop aus der Tasche kramte und diesen hoch fahren ließ, schaute Liz sich ein wenig um. Die Sitzecke war Wohnzimmer und Schlafzimmer zu gleich. An den Wänden hingen überall Artikel über die Trockenland Partei, die sie aus dem Extra-Net kopiert und ausgedruckt hatte. Meist handelten die Artikel über Pro Mensch Aktionen.
    Nachdem der Laptop hoch gefahren war, setzte sich Kaneolani neben Liz und zeigte ihr, die bisherigen Ergenisse.
    "Ich habe heute verschiedene Tests gemacht mit diesem seltsamen Implantat. Testsubjekte waren Labor Ratten! Interessant war, dass dieses Implantat nur auf lebende Subjekte reagiert hatte, tote Subjekte hatte es ignoriert. Das Implantat verhält sich wie ein Parasit. Es saugt sich an seinem Wirt fest und beginnt damit, diesen zu verändern. Bei diesen Labor Ratten verlief dieser Prozess in kürzester Zeit. Bei größeren Subjekten, wie beispielsweise Menschen dürfte dieser Prozess schätzungsweise mehrere Stunden oder sogar Tage gehen, je nach Widerstandskraft des Subjektes." erklärte Kaneolani die gezeigten Szene aus der Aufnahme ihrer Arbeit.
    Liz beobachtete die Aufnahme entsetzt.
    "Weißt du, wie das Implantat genau funktioniert, bzw. was die Reaktion auslöst?" wollte Liz wissen. "Ja." antwortete sie knapp, tippte auf dem Laptop herum und startete eine weitere Aufnahme.
    "Ich habe eines dieser Dinger auseinander genommen und festgestellt, dass sie sowohl mechanisch, wie auch organisch sind. Siehst du, da!" Kaneolani stoppte die Aufnahme, vergrößerte das Standbild und man sah deutlich die mechanische Außenhülle und das organische Innenleben.
    "Ich habe sowas noch nie zuvor gesehen und ich habe schon einige Kreaturen und Parasiten studiert. Das Artefakt, dass wir im Labor haben scheint eine ähnliche Außenhülle zu besitzen. Leider lässt mich Bishop da nicht ran, er ist wie besessen davon und will das selbst studieren, dieser Vollidiot. Der hat keine Ahnung." erklärte Kaneolani weiter.
    Liz hörte aufmerksam zu und betrachtete die Aufnahme. Sie erinnerte sich an die junge Asari.
    "Was ist mit dieser Asari, die dein Chef aus dem Labor werfen ließ? Sie hat auf mich nicht gerade den Eindruck gemacht, dass sie eine verrückte Irre ist. Ich denke sogar, dass sie mehr darüber weiß und dir sogar helfen kann." schlug Liz vorsichtig vor.
    "Mag sein... Vielleicht! Aber ich hasse Aliens und will mit denen nichts zu tun haben, also auch nicht mit ihnen arbeiten. Schlimm genug, dass ich wegen diesem Job hier auf der Citadel fest sitze." gab die Wissenschaftlerin bissig zurück und fügte noch leise hinzu: "Außerdem ist diese Asari die einzige Überlebende von diesem Asari Massaker von vor einigen Wochen. Daher wäre ich mir nicht so sicher, ob die nicht doch verrückt ist."
    "Woher kommt dieser Hass?" hakte Liz nach und beobachtete die Wissenschaftlerin von der Seite.
    Kaneolani sah Liz mit einem traurigen Blick an. "Wenn du es unbedingt wissen willst... Ich war auf Eden Prime als die Kolonie von Saren und seinen Geth angegriffen wurde. Musste hilflos mit ansehen, wie meine Eltern erst getötet und dann diese Dinger, die Allianz bezeichnet sie als Husks verwandelt wurden. Anschließend wurde ich von Alien Studenten gehänselt, misshandelt und missb....." Kaneolani brach nachdenklich ab und sah traurig zu Boden.
    "Entschuldige bitte, ich wollte dir nicht zu nahe treten." entschuldigte sich Liz leise.
    "Schon okay. ich komme irgendwie klar." sagte Kaneolani leise.
    "Wenn du den Job bei der Allianz nicht ausstehen kannst, bzw. es hassen tust hier zu sein. Warum wechselst du den Arbeitgeber nicht?" fragte Liz.
    "Wer würde denn schon eine verrückte Wissenschaftlerin mit gruseligen Haustieren haben wollen? Ich meine, ich habe ja ein paar lukrative Angebote bekommen, witzigerweise alle von Aliens." antwortete Kaneolani lachend. Dann wurde sie wieder ernst und fügte hinzu: "Die einzige Alternative wäre wohl Cerberus, aber die wollen mich wohl nicht."
    Ein sanftes Lächeln huschte über Liz´Gesicht. "Und wenn ich dir jetzt sage, dass ich den Kontakt zu Cerberus herstellen kann!?" schlug Liz vor.
    "Dann würde ich dich für total verrückt erklären." lachte die Wissenschaftlerin und sah Liz an. Liz verzog keine Miene. "Kannst du?" hakte Kaneolani verdutzt nach. Liz nickte.
    "Gehörst du evtl. zu Cerberus?" fragte Kaneolani, Hoffnung blitzte durch ihre Augen.
    "Nein." log sie erstmal. Kaneolani würde die Wahrheit noch früh genug erfahren. "Aber ich kenne jemand, der dich bei Cerberus rein bringen kann." fügte sie hinzu.
    "Aber du gehörst doch zur Allianz." erinnerte sich Kaneolani. Liz lachte.
    "Nein. Aber von vorne. Mein richtiger Name ist Liz Lopez...." Kaneolani fiel ihr ins Wort.
    "Okay, okay.... du hast mich mit dem Namen und der Zugehörigkeit zur Allianz belogen. Stimmt dann wenigstens, dass du den Kontakt zu Cerberus herstellen kannst?" hakte Kaneolani irritiert nach.
    "Ja!" antwortete Liz knapp.
    "Aber wie? Wird das nicht sehr teuer für mich und darf ich meine Tiere mitnehmen?" wollte die Wissenschaftlerin aufgeregt wissen.
    "Das mit deinen Tieren kann ich arrangieren. Und die Antwort auf das wie...." Sie machte eine kurze Pause und beobachtete ihr Gegenüber. "Ich schlage dir einen Deal vor. Du hilfst mir und ich helfe dir."
    "Okay. Scheiss auf die Allianz, auf die Citadel und alle Aliens. Was brauchst du?" gab Kaneolani aufgeregt zurück. Liz grinste.
    "Ich brauch das Artefakt und eines der Implantate. Verschaffe mir Zugang zum Labor und ich sorge für den Kontakt zu Cerberus." sagte Liz.
    "Morgen Nachmittag , etwa 16:30 Uhr hat Bishop einen Termin bei irgendwelchen hohen Tieren von der Allianz, er wird also nicht im Labor sein. Ich werde dort auf dich warten und die Sicherheitssysteme deaktivieren. Schwierig wird nur der Raum in dem das Artefakt steht, der ist extra gesichert." erklärte Kaneolani.
    Liz tippte rasch eine kurze Nachricht ans Cerberus Oberkommando, um sie über das hier beschlossene in Kenntnis zu setzen, dann wandte sie sich Kaneolani zu.
    "Dieser Raum ist kein Problem, da hacke ich mich rein. Das gute an der Allianz ist, gerade in solchen Dingen hinken sie dem Fortschritt immer hinterher." grinste Liz.
    Kaneolani kicherte. "Wäre es evtl. möglich, dass ich direkt nach unserem Job von der Citadel verschwinden kann?" fragte sie leise. Eine Nachricht kam auf Liz Omni-Tool an.
    >>Wir kümmern uns um alles. Cerberus Oberkommando<<
    "Ich denke, dass sollte kein Problem sein. Ich habe eben auch Antwort von meinem Kontakt bekommen, sie kümmern sich um alles." antwortete Liz.
    "Danke Liz." sagte Kaneolani leise. Da es bereits ziemlich spät war, trennten sich die Wege der beiden erst mal wieder....

    *****


    Sahenia Feysaara und Jewel`Yen nar Chayym; Huerta Krankenhaus, Reha-Klinik; Citadel

    Die Fortschritte bei Sahenia´s Genesung gingen nur langsam voran und die sonst so beherrschte Asari wurde langsam ungeduldig. Sie hievte sich aus dem Rollstuhl, versuchte ein paar Schritte zu gehen, nur um fest zu stellen, dass dies noch nicht funktionierte und stürzte hilflos auf die Matte.
    Wütend schlug sie mit der Faust auf die Matte, den Tränen nahe.
    "Warum? Warum kriege ich das nicht hin?" fluchte die junge Asari. Die Quarianerin, die bereits heran geeilt war, um ihr zu helfen, antwortete leise: "Das brauch Zeit, hab Geduld."
    "Ich will wieder laufen können." schluchzte die Asari.
    Ju saß hilflos daneben, während sie zu schaute, wie Sahenia langsam die Hoffnung verlor.
    "Ich bin mir sicher, dass du bald wieder laufen wirst. Du darfst jetzt nur nicht aufgeben." sagte Ju mit zuversichtlicher Stimme und half Sahenia wieder in den Rollstuhl.
    "Ja ja." motzte die Asari und bewegte den Rollstuhl in Richtung Tür. "Für heute habe ich auf jeden fall die Nase voll." sagte die Asari über die Schulter blickend.
    Ju seufzte.

    ~•~ Lavoriamo al buio, per servire la luce. Siamo assassini! ~•~
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  17. #357
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    "Sie wollen jetzt nicht wirklich all diese Lachgas Ballons mit in meine Wohnung nehmen, oder?", fragte Kathy skeptisch woraufhin sie einen trotzigen Dackelblick als nonverbale Entgegnung bekam. Sie leerte ihr Glas und stellte es auf dem Tisch ab.
    "Also gut, Einen! Nehmen sie den, der scheint immerhin noch eine Füllung zu haben.", meinte sie dann kopfschüttelnd.
    Sie war nicht in der Stimmung wegen Luftballons zu verhandeln.
    "Wir verabschieden uns. Falls jemand fragt, was ich bezweifle, kann ich darauf zählen das sie nie hier war?", meinte sie an ihre Bedienung gewandt und gab dieser einen Credstick. Die Frau im roten Kostüm wiegte diesen gutgelaunt in der Hand.
    "Sofern ihr mal wieder kommt, das lässt sich einrichten- Wer sollte denn nach ihr fragen?", fragte sie neugierig.
    "Das wüsste ich auch gerne.", gab Kathy aufrichtig zu, wissend wie dämlich das klingen musste. Unwissenheit war scheiße.

    *

    "So, da wären wir schon.", meinte die Schwarzhaarige nachdem sie das Foyer der Tiberium Towers durchschritten und aus dem Fahrstuhl stiegen. Sie erinnerte sich noch an den Besichtigungstermin. Diese Maklerin welche ihr diese Asari empfohlen hatte, war recht findig gewesen. Das aus einem Vollsuff noch was Gutes entstand, wie hatte diese Asari nochmal geheißen? Irgendwas mit T.
    Die Eingangstür scannte die biometrischen Daten der Menschenfrau und ging dann surrend auf. Charis, an der Wand gelehnt wie ein Schluck Wasser in der Kurve, stieß sich ab und folgte ihr. In der Hand hatte sie immer noch einen Luftballon und vom Taxi bis ins Foyer mindestens zwei Kippen gequarzt. Angesichts ihres aktuellen Vorrates keine nachhaltige Entscheidung.
    Die beiden Frauen betraten das Apartement, welches durch die großen Fenster sehr hell war und auch so glänzte als wäre es gerade erst fertig gestellt worden. Die Wohnungen im Tiberium Tower hatten zwar alle einen ähnlichen Schnitt, waren aber in ihrer Einrichtung individuell angepasst worden. Wenn man Kathy nach essentiellen Einrichtungsgegenständen fragte, waren übliche Antworten, ein Bett, ein Sofa, Kaffemaschine, Kühlschrank und Whirpoolwanne. Alle diese Punkte waren vorhanden.
    "Fühlen sie sich wie zu Hause Charis, ich versuche das gleiche.", meinte Kathy sich erst langsam daran gewöhnen das dies alles ja wirklich ihr gehörte. Keine schimmligen Wände mehr, frieren im Winter und das stetige Gefühl jederzeit aufbrechen zu müssen.
    "Dawww. Die beiden können schon sehr knuffig sein wenn sie wollen.", meinte sie fröhlich als sie ein kunstfertig zusammengestelltes Blumenbukett und ein gerahmtes Bild auf dem Küchentisch entdeckte. Es war das Gruppenbild welches Yuika im Restaurant geschoßen hatte. Kathy und Charis waren in der Mitte flankiert von den beiden Zwillingen. Damals war das Universum mal für einen kurzen Moment in Ordnung gewesen. Jetzt war schon alles wieder ungewiss. Dennoch mochte Kathy das Bild, es zeigte das nicht immer alles scheiße war. Ihr Blick schweifte durch die Wohnung. In einer Ecke standen ein paar Kisten, nicht viel. Ihre alte Habe war recht gering, wenn auch nicht so gering wie das was Charis noch ihr eigen nannte.
    "Setzen sie sich ruhig auf das Sofa. Ich mache uns einen Kaffee. Nein, vielleicht besser einen doppelten Espresso!", schlug sie vor sich kurz mit der Kaffeemaschine vertraut machend.

    "Schön das sie es geschafft haben.", begrüßte Kathy die beiden Zwillinge, nachdem diese einige Zeit später an der Wohnung eintrafen. Yuikas Outfit war ziemlich niedlich, ihrer Meinung nach. Ihr Blick blieb ein wenig länger auf Airi hängen. Sie folgte der Spur von goldenen Lippenstift Abdrücken angefangen vom Kopf, den Hals hinunter wandernd, durch das Top unterbrochen um dann wieder auf dem Bauch fortgeführt zu werden. Sie endete augenscheinlich bei Airis Hosenbund.
    "Jetzt weiß ich warum ihre Schwester zurückgerufen hat.", sagte sie schließlich. Der Duft von billigem Parfum kitzelte ihre Nase, es war eindeutig nicht das der Japanerin. Diese machte eine wegwerfende Handbewegung.
    "Was soll es Orlowski-san. Scheine ja nicht die einzige zu sein deren Tag verdorben wurde. Mochten sie den Blumenstrauß?"
    "Er ist wunderschön, danke. Wollen sie was trinken?", bedankte sie sich ehrlich. Die Tür schloß sich hinter den Beiden.
    "Ich rieche Kaffee, ich nehme gerne einen Kaffe.", erwiderte Airi und streckte sich einmal müde.
    Yuika war nach der Begrüßung durch Kathy ins Wohnzimmer gelaufen, wo sie Charis auf dem Sofa entdeckte.
    "Ohh, Charis-san. Ich habe von ihrem Verlust gehört. Es tut mir sehr leid um ihr Schiff. Geht es ihnen soweit gut?", fragte sie die Asari besorgt, sich leicht zu ihr herunterbeugend. Ihre beiden Pig-tails wackelten dabei leicht auf und ab. Hinter dem Sofa trat ihre Schwester dazu, welche sich erschöpft auf das Polster niederließ.
    "Scheiß Tag, hm? Hey, cooler Ballon!", meinte sie, zeigte auf Charis Lachgasballon und legte dann den Kopf in den Nacken.


    Ein „Ich bin im falschen Gewerbe tätig“ wäre angesichts der Wohnung, in die Orlowski Charis führte zwar angemessen, aber eigentlich nicht ganz korrekt. Die Asari staunte nicht schlecht angesichts des schieren Luxus, mit dem die Menschenfrau sich umgeben konnte. Gut, sie hatte es auch geschafft, ihr die Renacimiento auf einen Schlag zurückzukaufen. Charis selbst hatte das Schiff über Jahrzehnte bei den Eclipse abstottern müssen. Trotzdem war es beeindruckend, zumal die Preise der Citadel andere waren als beispielsweise Illium. Selbst dort wäre eine solche Bleibe hochpreisig gewesen, andererseits kauften die wirklich reichen Leute auf dem Asari-Planeten keine Wohnungen, sondern ganze Türme. Die Dantius-Tower waren vor ein oder zwei Jahren für ihre Dekadenz und den Fakt bekannt geworden, dass ihre Besitzerin kurz vor der Fertigstellung einem Attentat zum Opfer gefallen war. Jetzt befanden sich die Prunkbauten im Besitz irgendeiner Volus-Financial-Broker-Company.

    Charis wanderte förmlich durch die Gegend, bestaunte die edlen Oberflächen und das auf Knopfdruck entzündete Kaminfeuer. Die für das Auge unsichtbar verbauten Boxen spielten auf Orlowskis Befehl hin unterschwellig wabernde Musik ab. Indes freute sich die Menschenfrau sehr über die Blumen und das Foto, auf dem auch die Asari vertreten war. Was für ein kleiner Personenkreis, dachte sie bei sich. Ansonsten gab es hier noch nicht viel Persönliches von Orlowski, was irgendwie auf sie schließen ließ. Keine Fotos von Freunden – nicht einmal von diesem Menschenmann, von dem sie erzählt hatte – keine Kunst, Kleidung aber immerhin eine Kaffeemaschine. Orlowski brachte zwei Tassen, gut gezuckert. Charis überschlug die Beine und legte sie auf dem Couchtisch ab, bevor sie merkte, dass es wohl unangemessen war und sie wieder absetzt. „Fühlen Sie sich wie zuhause“ kannte sicherlich Grenzen.
    Danke. Und nochmals danke, dass ich hier unterkommen darf. Ich… ich bleibe auch nur eine Nacht. Versprochen.
    Die Takedas trafen kurz nach dem ungleichen Duo bei der Wohnung ein. Charis wusste nicht, ob ihr die markanten Panzerungen oder diese nicht weniger auffälligen Outfits mehr standen. Die Takedas wussten auf jeden Fall aufzufallen. Sie selbst mochte die Art und Weise wie sich Orlowski kleidete mehr, dezenter aber die richtigen Akzente setztend.

    Danke“, sagte die Asari auf Yuikas Beileidsbekundung. Merkwürdig. Eigentlich war es nur ein Gegenstand, keine geliebte Person und doch schien jede der Frauen zu wissen, wie viel ihr das Schiff bedeutet hatte. Vielleicht war ihnen auch nur klar, dass die Renacimiento gewissermaßen Charis‘ Existenz gewesen war. „Ja, es geht mir gut. Den Umständen entsprechend. Ich lebe immerhin noch“, setzte sie nach und seufzte. Vermutlich würde sie die Details im Laufe des Tages ausbreiten müssen, um Yuika die Umstände zu erklären, dennoch sagte sie: „Irgendjemand versucht mich umzubringen und sprengt mein Schiff. Mit meinen Angreifern. Das bedeutet dann wohl, dass mich mehr als eine Gruppe tot sehen will.“ Sie zuckte mit den Schultern. Berufsrisiko. Meistens allerdings verlangte niemand im Speziellen nach dem Tod von Charis Vale, sondern dem einer nervigen Schmugglerin ohne persönlichen Bezug.

    Scheiß Tag, hm? Hey, cooler Ballon!“, sagte Airi weniger mitfühlend als ihre Schwester. Bei Zwillingen verteilten sich die Attribute vielleicht ungleich.
    Kann man so sagen“, kommentierte Charis den ersten Part und stupste den Ballon in der Luft haltend mit dem Finger an. „Ich hatte noch mehr, aber die habe ich alle platzen lassen. Sonst hätte ich Ihnen einen geschenkt“, erklärte sie aufgeschlossen. „Ich durfte die nicht behalten“, fügte sie grummelnd mit einem Seitenblick auf die mit der Kaffeemaschine beschäftigte Orlowski an. Charis hatte es unfair, ja gar frevelhaft gefunden, dass Orlowski ihr die Mitnahme der leichten Drogenpakete untersagt hatte. Da dies jedoch ihre Wohnung und damit auch ihre Regeln waren, hatte die Asari kapituliert. Damit sich jedoch nicht irgendwelche anderen Clubgänger auf ihre Kosten an der von ihr so teuer erworbenen Partydroge berauschten, hatte Charis die restlichen Ballons kurzerhand zertreten. Orlowski hatte bei dem Geknalle nur genervt die Augen gerollt, aber da musste sie durch.
    Orlowski gab Airi den von ihr verlangten Kaffee. Die Japanerin sah mäßig lädiert aus, das Getränk würde sie aber sicherlich gleich wieder auf Sendung bringen. Charis fing den Ballon und legte die Arme um ihn. Sie musterte die drei Frauen und stellte fest, dass sie sich in deren Mitte merkwürdig aufgehoben fühlte. Sie vertraute jeder von ihnen vorbehaltlos. Das bedeutete vermutlich, dass sie eine Idiotin war, schoss es ihr durch den Kopf. Die Besitzerin eines Drogenkartells und zwei angeheuerte Assassinen – die besten Voraussetzungen für einen Schuss in den Rücken. Und trotzdem konnte sie nicht umhin, die drei Frauen als Vertraute und Orlowski sogar als Freundin zu betrachten.
    Ist das hier eigentlich ein Nichtraucher-Haushalt?“, stellte sie die Frage, die sie seit fünf Minuten – seit dem Betreten der Wohnung – quälte.
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    "Kommen sie Rose, ich bringe sie nach Hause.", meinte Nisha nachdem sich der Rest ihrer Begleitung verabschiedet hatte.
    Es war ein wilde Nacht gewesen. Sie hatte sich zwar irgendwie fehl am Platz gefühlt, dennoch Spaß gehabt. Manchmal war es einfach das Beste den Kopf auszuschalten und zu tanzen. Die Inderin stützte ein wenig ihre Kollegin welche ordentlich getankt hatte.
    "Sie sind mit dem Skycar hier? Sie sind immer so optimistisch Kadam.", erwiderte Rose und grinste albern.
    "Außer ein Shot von diesem Pfefferminz-Gesöff, kein Alkohol Rose. Aber ich denke ich lasse den Autopiloten die Arbeit machen.", erwiderte sie gutmütig und führte die Asari zur nahen Landeplattform. Schließlich erreichten sie das elegante Skycar der Inderin.
    "Sie haben da ein echt schickes Gefährt Nisha. Rot scheint ihre Farbe zu sein. Was ist das für eine Lackierung?", meinte Rose anerkennend und strich über den strahlenden roten Lack des Gefährts. Die Flügeltüren öffneten sich beinahe lautlos.
    "Dankeschön. Die Farbe nennt sich Rosso Corsa. Italienisch, wird ihnen nichts sagen. Hat mir damals mein Großonkel geschenkt, als ich die Zulassungsprüfung bestanden habe. Er war schon immer vom Weltraum fasziniert und fand es super das ich zu den Sternen aufbreche.", erklärte sie und setzte sich nach rechts auf die Fahrerseite. Rose, deren Fahrerseite gewöhnlich links war, stolperte einmal um die Motorhaube und ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder. Das schwarze Leder der Sitze war sehr bequem.
    "Von meinem Polizistengehalt in Kalkutta hätte ich mir die Kiste hier sicher nicht leisten können. Da hatte ich so ein altes Ding, an dem ich in der Werkstatt eines anderen Onkel gerne mal rumgeschraubt habe.", fügte sie an während sich die Türen schlossen.
    "Selbstverständlich alles legal, hm?", meinte Rose schmunzelnd und kuschelte sich entspannt in den Sitz.
    "Wissen sie, in meinem Heimatland sieht man es nicht sonderlich eng mit Modifikationen. Hier ist es ein wenig anders."
    "Ist an diesem Flitzer alles original?", erkundigte sich die Asari und stricht über die Mittelkonsole.
    "Fast. Aber alles eingetragen, keine Sorge. Würde auf einem Tunter Treff nicht für Erstaunen sorgen.", erwiderte sie.

    Schließlich erreichten sie die Wohnung der Detective. Rose bot ihrer Kollegin an noch kurz reinzukommen und da sie ein wenig neugierig war, stimmte Nisha zu. Es war ein sehr geräumiges Apartment, insgesamt jedoch schlicht gehalten. Nisha entdeckte verschiedene Biotiball Poster, signierte Poster der vorhergehenden Blasto-Filme. Zwei Gemälde fielen ihr ins Auge. Beide zeigten archaisch wirkende Asari, welche vermutlich Vorläufer der Asari Jägerinnen darstellen sollte. Mehr abstrakt als detailliert, aber Nisha gefiel der Zeichenstil. Auf einem Tisch entdeckte sie ein Bild von Rose und einer anderen Asari. Die andere Asari hatte zwar Handschellen an, lächelte aber angeheitert in die Kamera und schien gut gelaunt. Ein Schriftzug war auf dem Bild.

    Für Detective Peresa'an, sie haben es drauf! Thadera Cas'tivera, was mit einem kleinem Herzsymbol verziert war.

    Sie entdeckte auch ein paar ältere Extranet Berichte die ausgedruckt worden waren, augenscheinlich Fälle von Rose. Leider hatte sie keine Zeit sie näher zu studieren, da die Asari sie ins Wohnzimmer mit zog. Sie schaltete nebensächlich die Kaffemaschine an und ließ sich auf ein großes Sofa fallen. Dieses war beige und hatte deutliche Gebrauchsspuren. Die Stelle auf der Rose saß, war deutlich abgewetzter als der Rest, vermutlich ihr Standardplatz. Die Polizistin streifte die Stiefel ab und kickte sie in eine Ecke.
    "Sie haben eine echt hübsche Wohnung Rose.", meinte Nisha und schaute auf die gegenüberliegende Wand, bis sie realisierte das es mehr ein Bildschirm als Wand war, flankiert von einer monolithischen Soundanlage. Das hier war Wohnzimmer und Heimkino in einem. Es fehlte nur noch eine Popcornmaschine, aber sie hatte ja auch noch nicht die Küche inspiziert.
    "Nicht so hübsch wie sie.", erwiderte Rose worauf die Inderin ihre Kollegin irritiert musterte und leicht errötete.
    "Wie bitte?", fragte sie woraufhin die Asari lauthals lachte und sich kurz auf die Schenkel klopfte.
    "Hihi, nur ein Scherz Kadam, sie hätten ihr Gesicht sehen müssen. Keine Sorge, ich habe nicht vor sie kollegial wegzuflanken.", meinte sie immer noch kichernd. Nisha schüttelte beleidigt den Kopf und knuffte ihre Kollegin gegen die Schulter. Der Humor der Asari war bisweilen schon sehr krude, vielleicht auch so eine Militärgeschichte.
    "Wobei ich sagen muss, es wundert mich das sie mit mir nach Hause sind und nicht mit jemand anderen. War niemand für sie dabei?", erkundigte sich Rose, während im Hintergrund die Kaffeemaschine gurgelte. Es musste natürlich nicht jeder den Arm ins Hornissennest stecken wie Ilias, allerdings waren vor Ort ja genügen Gäste gewesen die keine erprobten Mörder waren.
    "Ich habe nicht konkret gesucht. Ich meine sie sind ja auch nur mit mir hier, oder?", erwiderte sie schulterzuckend. Sie war nicht unbedingt in der Stimmung für das Thema, aber anderseits hatte sie keine Hemmungen mit Rose darüber zu reden.
    "Ach, ich wollte nur mit einer alten Kameradin saufen, die Tanzerei hat sich ergeben. Aber sie waren ordentlich in Schale. Ich habe mehrere Typen gesehen die sie mit den Augen ausgezogen haben.", meinte Rose und ging zur Maschine.
    "Wirklich? Nun, ich gebe zu. Ich stehe nicht unbedingt auf Typen.", erwiderte sie während die Asari Tassen raussuchte.
    "Ahh, verstehe. Nun gut, an der Damenfraktion war auch kein Mangel oder auch nicht ihres?", hakte sie nach und füllte die Tassen mit schwarzer Bohnenbrühe. Sexuelle Präferenzen gab es auf dieser Station wie Keeper. Mehr als man zählen konnte.
    "Doch, doch. Bei der Damenfraktion sehe ich mich schon aufgehoben. Aber ich war heute mehr am gucken. Und tanzen."
    "Verstehe, sie sind mehr die Schüchterne. Ich will sie jetzt nicht komplett ausquetschen, aber haben sie schon jemanden hier auf der Citadel..also mal was Neues ausprobiert. Zum Beispiel der Zeh ins blaue Wasser getunkt? Oder sind sie mehr Earth, Sweet Earth?", fragte Rose vollkommen ungehemmt und gab ihr den Kaffee. Nisha nahm diese und guckte leicht verlegen.
    "Nein, habe ich nicht. Die Arbeit, alles ist neu und..ach ich weiß nicht. Können wir ein andernmal über das Thema reden. Ich sehe schon wie sie gleich Vaenia anspielen oder sowas.", meinte sie schließlich und schüttelte den Kopf.
    "Haben sie den denn gesehen? Ich weiß gar nicht ob ich den habe. Der Streifen ist gefühlt älter als ich..wir könnten den Directors Cut von Blasto 2 schauen, da habe ich einen Cameo. Ich meine, wir haben morgen frei!", bot freundlich an.
    "Ich weiß nicht, ich bin nicht unbedingt für einen Filmabend gekleidet. Und muss ich Blasto 1 gesehen haben um 2 zu verstehen?", erwiderte Nisha skeptisch einen Schluck von ihrem Kaffee nehmend. Rose erstarrte kurz, dann schüttelte sie sich.
    "Nicht zwingend, aber da sie eine so gewaltige Bildungslücke haben, werden wir beide schauen. Ich leihe ihnen eine bequeme Hose, keine Sorge.", sprach die Asari bestimmend und schaltete den Fernseher an, woraufhin das Zimmer kurz komplett erhellt wurde.
    "Apfel-Zimt Popocorn in Ordnung für sie?", fragte Rose, in Richtung Küche schreitend.
    "Ich wusste es!", schoß es Nisha durch den Kopf, bevor sie kapitulierte: "Ja, das ist fein, danke."
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  19. #359
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    Die Würfel waren gefallen, aus einer Abholaktion war eine Extraktion im Feindesland geworden. Wer Freiheit und Demokratie ablehnte, bekam die Konsequenzen seiner falschen Entscheidung vor Augen geführt. Niemand hatte Lust sich mit einer ganzen feindseligen Kolonie anzulegen, also musste diese Aktion schnell durchgeführt werden. Rein und wieder raus, bevor sich die lokalen Kräfte sammeln konnten. Werner bezweifelte das Ceberus und diese Separatisten unvorbereitet sein würden, also musste eventueller Widerstand möglichst schnell gebrochen werden. Sie hatten den Vorteil der Luftunterstützung und notfalls hatte die Columbia genügend Feuerkraft die Oberfläche in Glas zu verwandeln. In diesem Szenario wollte allerdings keiner von ihnen mehr auf dem Planeten sein. Sie hatten etwas über vier Stunden Zeit und diese Zeit wollte genutzt werden.

    Werner war mit seinem Team in der Waffenkammer wo sie sich für die neuen Einsatzparameter ausrüsteten. Häuserkampf stand auf der Tagesordnung, weshalb er seine Marines mit mehr Granaten ausrüsten ließ, stärkere Frontalpanzerung wo es möglich und sinnvoll war. Avenger mit verkürzten Schulterstück wurden ausgegegeben, dazu SMGs und Schrotflinten. Sprengladungen wurden zu Haftladungen umfunktioniert um Durchbrüche durch Wände zu ermöglichen. Tabor und ihr Granatenwerfer würden ein taktisches Powerhouse sein, Werner überlegte noch ob ein Flammenwerfer eine sinnvolle Ergänzung war.
    Levy und sein Team wurden gleichzeitig mit Cobra Missile Launcher ausgestattet, Einweg Raketenwerfer. Für den Fall das die Kolonisten Fahrzeuge zur Verstärkung schickten. Al-Shadi, Thunder und ein Marine Rifleman mit Scharfschützengewehr würder zusätzlich die Umgebung spotten und eventuelle Feindkräfte ausschalten.
    Aus den Boxen dröhte motivierende Musik, während Werner die Ausrüstung seines Teams überwachte und Rücksprachen hielt.
    Hinsichtlich des Technik Korps hoffte er das eine Auswechslung für einen klaren Kampfeinsatz gab. Allerdings hatte Fraser da den Hut auf, jedoch offensichtlich Prasad als Schwachstelle identifiziert. Macnab war auch in der Waffenkammer unterwegs, zeigte Präsenz und unterhielt sich mit den Marines die runter gehen würden. Sie wäre vermutlich auch mit dem ganzen Zug runtergegangen, jedoch würde die Landung Zeit erfordern die ihnen den Überraschungseffekt rauben würde.
    "Meine Güte Duong, das klingt bei ihnen wieder so Ernst. Spielen sie doch was heiteres!", meinte Macnab zur Halbasiatin.
    "Das ist heiter, aber wenn sie meinen Captain. Ist das hier genehm?", erwiderte die Unteroffizierin.
    "Geht so, das Dudelsack-Solo ist nicht so dolle." "Keinen Wunder, das sind Deutsche.", entgegnete Liz.
    "Dann sollte ich froh sein das überhaupt ein Ton rauskommt. Apropos, Neumann!"
    "Ja Ma'am?", meinte Werner und schloss zu seiner befehlshabenden Offizierin auf.
    "Viel Erfolg da unten. Ihrer Akte nach, ist das ja eine Mission nach ihrem Gusto. Ich erwarte also das sie alle wieder mit hoch bringen.", meinte die Schottin freundlich und nickte ihm anerkennend zu.
    "Ich tue was in meiner Macht steht, Captain.", erwiderte er pflichtbewusst. Er hatte nicht vor wieder eine Leiche mitzubringen.
    "Gut. Sie haben kein leichtes Flottenpraktikum. Ich bin aber froh das sie dabei sind und keiner dieser Rohrkrepierer die mir die Akademie bisweilen an die Titte setzt. Ich werde das in meinem Bericht berücksichtige falls sie überleben."
    "Zu gütig Ma'am." "So bin ich Neumann. Und jetzt weitermachen, sie haben noch etwas über zwei Stunden bis zum Abmarsch!"

    **

    Die Lampen in der Landebucht leuchteten zum Aufbruch, dröhnende Musik pumpte aus den Boxen. Unten war Nacht, doch hier war alles im sterilen, künstlichen Licht getaucht. Die Squads waren bereit, dieses mal deutlich martialischer ausgerüstet als bei dem ersten Landgang. Die Ausrüstung und Gesichter ließen keinen Zweifel daran das die Marines auf Blut aus waren. Dafür waren sie gemacht. Werner sah in die Gesichter seines Teams, nach Zögern oder Angst Ausschau haltend. Das war keine Schande, es konnte sein das einem Marine mit Jahrzehnten Erfahrung die Nerven durchging. Doch hier sah er nur Anspannung und kalte Entschlossenheit. Sie waren bereit.
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  20. #360
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    Ein „Ich bin im falschen Gewerbe tätig“ wäre angesichts der Wohnung, in die Orlowski Charis führte zwar angemessen, aber eigentlich nicht ganz korrekt. Die Asari staunte nicht schlecht angesichts des schieren Luxus, mit dem die Menschenfrau sich umgeben konnte. Gut, sie hatte es auch geschafft, ihr die Renacimiento auf einen Schlag zurückzukaufen. Charis selbst hatte das Schiff über Jahrzehnte bei den Eclipse abstottern müssen. Trotzdem war es beeindruckend, zumal die Preise der Citadel andere waren als beispielsweise Illium. Selbst dort wäre eine solche Bleibe hochpreisig gewesen, andererseits kauften die wirklich reichen Leute auf dem Asari-Planeten keine Wohnungen, sondern ganze Türme. Die Dantius-Tower waren vor ein oder zwei Jahren für ihre Dekadenz und den Fakt bekannt geworden, dass ihre Besitzerin kurz vor der Fertigstellung einem Attentat zum Opfer gefallen war. Jetzt befanden sich die Prunkbauten im Besitz irgendeiner Volus-Financial-Broker-Company.

    Charis wanderte förmlich durch die Gegend, bestaunte die edlen Oberflächen und das auf Knopfdruck entzündete Kaminfeuer. Die für das Auge unsichtbar verbauten Boxen spielten auf Orlowskis Befehl hin unterschwellig wabernde Musik ab. Indes freute sich die Menschenfrau sehr über die Blumen und das Foto, auf dem auch die Asari vertreten war. Was für ein kleiner Personenkreis, dachte sie bei sich. Ansonsten gab es hier noch nicht viel Persönliches von Orlowski, was irgendwie auf sie schließen ließ. Keine Fotos von Freunden – nicht einmal von diesem Menschenmann, von dem sie erzählt hatte – keine Kunst, Kleidung aber immerhin eine Kaffeemaschine. Orlowski brachte zwei Tassen, gut gezuckert. Charis überschlug die Beine und legte sie auf dem Couchtisch ab, bevor sie merkte, dass es wohl unangemessen war und sie wieder absetzt. „Fühlen Sie sich wie zuhause“ kannte sicherlich Grenzen.
    Danke. Und nochmals danke, dass ich hier unterkommen darf. Ich… ich bleibe auch nur eine Nacht. Versprochen.
    Die Takedas trafen kurz nach dem ungleichen Duo bei der Wohnung ein. Charis wusste nicht, ob ihr die markanten Panzerungen oder diese nicht weniger auffälligen Outfits mehr standen. Die Takedas wussten auf jeden Fall aufzufallen. Sie selbst mochte die Art und Weise wie sich Orlowski kleidete mehr, dezenter aber die richtigen Akzente setztend.

    Danke“, sagte die Asari auf Yuikas Beileidsbekundung. Merkwürdig. Eigentlich war es nur ein Gegenstand, keine geliebte Person und doch schien jede der Frauen zu wissen, wie viel ihr das Schiff bedeutet hatte. Vielleicht war ihnen auch nur klar, dass die Renacimiento gewissermaßen Charis‘ Existenz gewesen war. „Ja, es geht mir gut. Den Umständen entsprechend. Ich lebe immerhin noch“, setzte sie nach und seufzte. Vermutlich würde sie die Details im Laufe des Tages ausbreiten müssen, um Yuika die Umstände zu erklären, dennoch sagte sie: „Irgendjemand versucht mich umzubringen und sprengt mein Schiff. Mit meinen Angreifern. Das bedeutet dann wohl, dass mich mehr als eine Gruppe tot sehen will.“ Sie zuckte mit den Schultern. Berufsrisiko. Meistens allerdings verlangte niemand im Speziellen nach dem Tod von Charis Vale, sondern dem einer nervigen Schmugglerin ohne persönlichen Bezug.

    Scheiß Tag, hm? Hey, cooler Ballon!“, sagte Airi weniger mitfühlend als ihre Schwester. Bei Zwillingen verteilten sich die Attribute vielleicht ungleich.
    Kann man so sagen“, kommentierte Charis den ersten Part und stupste den Ballon in der Luft haltend mit dem Finger an. „Ich hatte noch mehr, aber die habe ich alle platzen lassen. Sonst hätte ich Ihnen einen geschenkt“, erklärte sie aufgeschlossen. „Ich durfte die nicht behalten“, fügte sie grummelnd mit einem Seitenblick auf die mit der Kaffeemaschine beschäftigte Orlowski an. Charis hatte es unfair, ja gar frevelhaft gefunden, dass Orlowski ihr die Mitnahme der leichten Drogenpakete untersagt hatte. Da dies jedoch ihre Wohnung und damit auch ihre Regeln waren, hatte die Asari kapituliert. Damit sich jedoch nicht irgendwelche anderen Clubgänger auf ihre Kosten an der von ihr so teuer erworbenen Partydroge berauschten, hatte Charis die restlichen Ballons kurzerhand zertreten. Orlowski hatte bei dem Geknalle nur genervt die Augen gerollt, aber da musste sie durch.
    Orlowski gab Airi den von ihr verlangten Kaffee. Die Japanerin sah mäßig lädiert aus, das Getränk würde sie aber sicherlich gleich wieder auf Sendung bringen. Charis fing den Ballon und legte die Arme um ihn. Sie musterte die drei Frauen und stellte fest, dass sie sich in deren Mitte merkwürdig aufgehoben fühlte. Sie vertraute jeder von ihnen vorbehaltlos. Das bedeutete vermutlich, dass sie eine Idiotin war, schoss es ihr durch den Kopf. Die Besitzerin eines Drogenkartells und zwei angeheuerte Assassinen – die besten Voraussetzungen für einen Schuss in den Rücken. Und trotzdem konnte sie nicht umhin, die drei Frauen als Vertraute und Orlowski sogar als Freundin zu betrachten.
    Ist das hier eigentlich ein Nichtraucher-Haushalt?“, stellte sie die Frage, die sie seit fünf Minuten – seit dem Betreten der Wohnung – quälte.


    "Nun, wenn es ihnen das fehlen des Aschenbechers aus Massivgold nicht verrät...", erwiderte Kathy und lächelte süffisant.
    "Aber keine Sorge, sie dürfen gerne auf dem Balkon rauchen, wir können uns eigentlich auch dorthin setzen.", meinte sie dann die aufkommende Anspannung der Asari zerstreuend. Nicht alle Wohnungen des Turms hatten einen Balkon, doch sie hatte sich für diese Ausführung entschieden. Der Balkon nahm den Platz der halben Fensterfront ein und hätte vermutlich den perfekten Außenbereich für ein Café ergeben. So beherbergte er allerdings nur einen geschmackvollen Tisch und vier bequem gepolsterte Stühle. Unter dem Balkon erstreckte sich die Citadel und bot ein zauberhaftes Panorama, den lilanen Widow Nebel im Hintergrund.
    "Klingt nicht übel, kommen sie Charis-san, dann kann ich ein wenig dampfen.", stimmte Airi zu und zauberte ihren Vaporizier hervor. Die beiden schlenderten schonmal nach draußen, während Kathy mit Yuika noch kurz in die Küche ging, dieser einen Tee und sich selbst einen neuen Kaffee organisierend. Der Wasserkocher begann nach kurzer Zeit zu sprudeln.
    "Ich stelle mir einen Haufen Fragen Yuika, auf die meisten habe ich noch keine Antwort. Aber eine können sie mir vielleicht beantworten. Die Mask ist bei Charis aufgetaucht, weil Onom gesungen hat. Onom war dieser Volus den sie wegen der Prostituierten ausgequetscht haben, richtig?", fragte sie die Japanerin mit ihrem Blick fixierend. Yuika nickte leicht angespannt.
    "Wie kommt es also das dieser Onom noch lebt? Und ich nichts davon weiß?", hakte Kathy nach, sie fragend anschauend.
    "Nun, es war der Kontakt von Charis-san. Also ließ ich ihr die Wahl ob er ausgeschaltet werden soll..ich wollte es ihnen noch sagen. Aber die Rettungsaktion, die Vorbereitung...ich habe es vergessen.", gab die Japanerin zu und senkte beschämt das Haupt.
    "Verdammt Yuika! Sehen sie, ich mag Charis. Aber sehen sie sich an. Sie trifft nun wirklich nicht die richtigen Entscheidungen, oder? In manchen Bereichen ist sie einfach zu weich. Kein Beinbruch an sich, solange sie Leute wie uns kennt. Aber sie wissen doch was ich von losen Enden halte. Oder nicht?", sprach Kathy vorwurfsvoll jedoch ohne dabei laut zu werden.
    "Ja, ich..ja Orlowski-san. Es war mein Fehler, es wird nicht wieder vorkommen.", versprach Yuika, den Kopf gesenkt haltend sich dabei leicht verbeugend. Kathy schaute sie kurz nachdenklich an, dann legte sie ihre Hand auf die Schulter der Söldnerin.
    "Ich vertraue dem Urteil von ihnen und ihrer Schwester, deswegen lasse ich ihnen freie Hand. Bei solchen Entscheidungen brauche ich aber mindestens eine Rückmeldung.", meinte sie. Yuika hob wieder den Kopf und nickte dann zustimmend.
    "Gut. Letztendlich kann ich ihnen auch keine Vorwürfe machen. Letztendlich scheint ihre und Charis Barmherzigkeit eine Rolle gespielt zu haben die sie nicht absehen konnten. Wäre nicht diese Mask Schlampe ins Schiff gestiegen, sondern Charis...Bumm.",sprach sie dann nachdenklich und klatschte kurz beide Hände zusammen.
    "Schmetterlingseffekt.", murmelte Yuika nachdenklich und tauchte Tee in das heiße Wasser. "Hm?"
    "Schmetterlingseffekt, Orlowski-san. Die kleinsten Dinge können an anderer Stelle große Auswirkungen haben.", erklärte Yuika.
    "Sagen wir eher das ganze Universum ist ein chaotischer Haufen Scheiße!", erwiderte Kathy und lächelte sie jetzt wieder an.
    "Das nennt man wiederum die Chaos Theorie.", meinte Yuika und drückte den Teebeutel mit einem Löffel ins Wasser.

    "Das ist eine verdammt schöne Aussicht. Mit Geld bekommt man schon tolle Sachen.", meinte Airi anerkennend und blies etwas süßlich riechenden Dampf aus ihrem Mund. Neben ihr sonderte Charis blauen Dunst ab und aschte in eine leere Espresso Tasse.
    Die Japanerin hatte ein Feuchttuch aus ihrer Tasche gekramt und wischte sich damit ein wenig im Gesicht herum.
    "Ist der Lippenstift weg?", fragte sie die Schmugglerin nachdem sie aus einen Abdruck einen goldenen Streifen im Gesicht gezaubert hatte. Airi schaute das golden gefärbte Tuch an, vermutlich musste sie später Orlowskis Bad nutzen. Oder besser eine Dusche, wenn man die Positionen des Lippenstifts bedachte.
    "Und sind die Stühle bequem?", erkundigte sich Kathy nachdem sie zusammen mit Yuika den Balkon betreten hatte.
    "Sehr gut. Wollten sie denn nicht so einen Pool Balkon? Die habe ich mal auf Illium gesehen. Wild.", meinte Airi.
    "Ja, das will ich sehen wenn ich schwimme. Hunderte Meter freien Fall!", entgegnete Kathy sarkastisch.

    "Gut, fassen wir die Lage zusammen. Die Golden Mask hat durch Onom herausgefunden das Charis uns bei der Befreiung der Prostituierten geholfen hat..", begann Kathy woraufhin Yuika nochmal kurz rot anlief was die Halbasiatin aber überging, "und sie im Hangar aufgespürt. Bevor sie aber nicht sonderlich schöne Dinge anstellen, oder Charis befragen konnten, hat jemand die Renacimiento in die Luft gesprengt. Charis hat die überlebende bemalte Asari in die Ewigkeit befördert." Die Anwesenden nickten.
    "Da die Mask zwei Asari geschickt hat, können wir ausschließen das sie das Schiff in die Luft gesprengt haben. Schließlich wollten sie sicher herausfinden für wen Charis geflogen ist. Und ein Gratis Schiff wäre für sie auch nicht zu verachten. Das heißt wir haben mindestens zwei Parteien die unserem blauen Unglücksraben hier ans Leder wollten. Die Frage ist, ihr direkt oder ist sie nur Teil eines großen Ganzen?", reüssierte Kathy und nippte nachdenklich an ihrem Kaffee.
    "Nun wenn Charis-san nicht noch weitere geheime Freunde hat, gibt es da eigentlich nur zwei übergeordnete Instanzen. Sie Orlwoski-san und die Spectre. Diese hätte natürlich auch die Bombe im Schiff zünden können, aber wieso sollte sie? Ein Schiff hat auch dann Nutzen für sie, wenn es die Pilotin nicht mehr hätte. Außerdem lief die Mission nach Aussage von Charis-san ja gut."

    "Eben. Und mir feindliche Parteien hier auf der Citadel wurden mit in die Luft gesprengt. Ich denke nicht das aus Korlus sich jemand die Mühe macht, abseits davon lebt eigentlich niemand mehr mit genügend Macht um das in die Wege zu leiten."
    Kathy war in dieser Hinsicht sehr gründlich gewesen und hatte in jüngerer Zeit auch nichts gegenteiliges gehört.

    "Ein Spectre hat viele Feinde. Ich meine wir wissen nur von diesem alten Vhan. Der hat sich ja aus dem Staub gemacht.", meinte Airi und inhalierte Dampf aus ihrem Vaporizer. Die Bilder davon waren durch alle Medien gegangen.
    "Sicherlich. Aber wenn man T'Saari angreift, dann nicht nur indem man Charis und ihr Schiff in die Luft sprengt. Das würde sie ja nur leicht verärgern. Nein, man schlägt der Schlange den Kopf ab und schaltet ihr Team aus. Möglichst zeitgleich.", erklärte Kathy die schließlich selbst diese Optionen als Back-up Plan mit den beiden Zwillingen damals nach dem ersten Treffen besprochen hatte.
    "Und wenn man das macht, bleibt das nicht unentdeckt. Man legt sich mit dem Rat an, außer man hat dort Verbündete."
    "Und man braucht mehrere Leute für einen ordentlichen Schlag. Wenn man es nur eine Person machen lässt, steigen die Chancen das es schief geht. Ich meine alleine für die Spectre braucht man einen sehr kompetenten Attentäter.", meinte Yuika.
    "Ja und für Leute wie Qatar vermutlich auch mindestens einen weiteren. Ein harter Knochen.", stimmte Airi zu.
    "Das wissen sie besser als ich. Dann ist da noch diese Scharfschützin Odessa, ein Priester, Blue Suns..", zählte Kathy auf.
    "Eine Menge Leute..eine Gleichung mit sehr vielen Unbekannten. Das geht nicht lautlos von der Bühne.", sagte Airi.
    "Blue Suns, hm? Der Kontaktmann von denen auf der Citadel ist ein Mann namens Coltrane...", sinnierte Yuika.
    "Dort könnte man ansetzen, dann noch ein paar Kontakte in den Leichenhallen anfragen, Credits rollen lassen.."
    "Samantha könnte ein wenig das Extranet durchforsten, Ragan herausfinden was auf den Straßen umgeht."
    "Wenn wir es machen, sollte es subtil sein. Ich will keine Aufmerksamkeit. Eigentlich muss ich nur wissen ob man uns auch an den Kragen will. Wenn man uns für bedeutungslos hält, bin ich damit sehr zufrieden.", warf Kathy ein.
    "Ich denke nicht das sie jemand während des Prozesses angreifen würde Orlowski-san. Diese Aufmerksamkeit wollen solche Leute nicht. Es könnte kein Zufall sein das dieser Kram während mit dem Prozessbeginn passiert. Eine willkommene Ablenkung."
    Eine kurze Stille kehrte ein. Allein darüber zu sprechen offenbarte welche Dimensionen diese Sache haben könnte. Könnte.

    "Nun, das einzige was ich als positiv bezeichnen könnte ist, das wer auch immer dahinter steckt, man Charis mit hoher Wahrscheinlichkeit für Tod hält. Diese Illusion sollten wir aufrecht erhalten.", sprach Kathy schließlich und schaute die Asari an.
    "Für das Erste halten sie den Kopf unten Charis, versuchen niemanden aus ihrem alten Team zu erreichen. Am besten besorgen wir ihnen ein komplett neues Omnitool, löschen ihre Konten. Ich habe jemanden der das machen kann. So als wären sie wirklich mit ihrem Schiff untergegangen.", schlug sie der Schmugglerin vor.
    "Erstmal dürfen sie auch hier wohnen, keine Sorge während des Prozesses stören sie mich sicherlich nicht. Hier sind sie sicher und können sich ausruhen. Und in Ruhe überlegen wie es mit ihnen weitergeht, während wir rausfinden was los ist."
    So wie es derzeit aussah war Charis wieder frei von dem Einfluss der Spectre, dafür ohne Schiff. Fraglich ob sie es als guten Tausch betrachtete. Letztendlich hatte man nur das Blatt das einem das Universum zuteilte.
    "Wäre das für sie in Ordnung?", fragte sie dann die Asari, welche sie als Freundin betrachtete. Sie konnte Charis letztendlich nicht zwingen hier zu bleiben, beziehungsweise wollte es nicht. Jedoch hoffte sie das die Schmugglerin nicht aus falschem Stolz in ihr Verderben lief.
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