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100 mrd für die Verteidigung

  1. #1 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Foodin
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    Ich habe mich letztens gefragt, da deutschland eine hohe Recourzen abhängigkeit hat, wäre es da nicht sinnvoller die 100mrd oder ein guter anteil davon, eher in andere Dinge zu investieren als ins militär. Bsp. forschung oder ausbau erneuerbare energien.

    Egal wie hoch die militärische stärke deutschland ist, die abhängigkeit an anderen staaten ist eine deutlich größere schwäche, als die verteidigungsbereitschaft der Bundeswehr. Da ein Krieg mit den Nachbarn unwahrscheinlich ist und ein Nuklearkrieg eh Panzernutzlos macht, weil die wie fliegen vom brot weg gefegt werden, ist eine reale bedrohnung eher die abhängigkeit.

    Vom einen Unrecht staat zu anderen Unrecht staat haben wir unsere Abhängigkeit geändert und werden diese auch nicht so schnell loswerden.
    Foodin ist offline

  2. #2 Zitieren
    Mythos
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    Schwierige Frage. Ich denke, die Bundeswehr gehört modernisiert. Das heißt insbesondere, dass unnötige Ausgaben abgeschnitten werden müssen und nötige Ausgaben getätigt werden. Die 100Mrd. Gießkanne wird dem wohl aber nicht gerecht, weil sie vielfach wieder an falscher Stelle ankommt. Es ist meiner Meinung nach also insbesondere ein Verteilungsproblem der Gelder (auch schon vor den Sonderschulden).

    Allerdings hast du ebenfalls einen guten Punkt gebracht, den wir in den letzten Jahrzehnten viel zu sehr vernachlässigt haben. Mindestens eine europäische Unabhängigkeit benötigen wir. Und da sind wir in einigen Punkten zu sehr von den USA und China abhängig. Die Russlandabhängigkeit ist vergleichsweise ein Witz gewesen, da es sich "nur" um austauschbare Energie gehandelt hat. Aber wenn man überlegt, dass die meisten Rechner in Europa mit einem Windows laufen und wir auch keine europäische Suchmaschine besitzen usw, dann ist das gar nicht so lustig.

    Bezüglich Atomkrieg ... ich glaube nicht daran. Ein Atomkrieg wird von allen Seiten aus gemieden, denn alle würden gleichermaßen verlieren. Würde Russland z.B. eine Atomwaffe gegen die Ukraine einsetzen, würden Putin sogar Moskau mit der eigenen Waffe gefährden. Das zeigt das Ausmaß dieser Waffe an. Die Waffen sind nämlich deutlich stärker als die 2 abgefeuerten im WK II. und Putin würde gleich mehreren Atommächten gegenüber stehen. Erst wenn Putin sein eigenes Leben egal ist (mit dem Rücken zur Wand stehend), würde ich eine solche Gefahr als realistisch einschätzen. So nach dem Motto "dann nehme ich euch alle einfach mit mir". Aber bis dahin wird der Krieg wohl mit normalen Truppen stattfinden. Vielleicht täusche ich mich, aber so schätze ich das momentan ein und damit ist es auch nicht völlig sinnfrei Geld in die Bundeswehr zu setzen (z.B. Munitionskauf).

    Außerdem: was hindert den Bund daran weitere 100Mrd. Schulden zu machen um sich unabhängiger zu machen? Ja, wir halsen es den kommenden Generationen auf, aber auf der anderen Seite spart man dann in Zukunft Geld ein. Alles Notwendige, was nicht rechtzeitig investiert wurde, kann sich langfristig zu höheren Kosten entwickeln.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline Geändert von Xarthor (29.11.2022 um 17:29 Uhr)

  3. #3 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Foodin
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    Von der ukraine war ja kein punkt. Ein Krieg mit russland ist unwahrscheinlich und wenn ja wäere er nuklear. Daher sehe ich keinen punkt, wieso man extrem viel geld in die Bundeswehr stecken soll. VIel wertvoller wäre eine abbau von verschwendericher/unoptimaler Bürokratie. Das Verteidigungsetage von Deutschland ist so groß wie das von Russland. Wahrscheinlich sogar noch effektiver eignesetzt, weil in russland sicherlich genauso viel oder mehr durch korruption verschwendet wird.

    Mehr geld in die Bundeswehr bringt deutschland nicht weiter. Eine militärische bedrohung ist nicht vorhanden aber eine abhängigkeit von unrechtstaaten. Diese abhängigkeit zu reduzieren, wäre deutlich sinnvoller, als die Bundeswehr zu stärken außér man hat vor in Katar, Dubai und Saudienarabien oder in irgendein andres land mit Öl und Wasserstoff einzumaschieren.

    Die Recourcen abhängigkeit scheint mir persönlich deutlich wichtiger zu sein, als die wehrhaftigkeit der bundeswehr und wahrscheinlich würde die bundeswehr mit der russischen Armee fertig werden.+


    Gegen eine abhängigkeit von katar, Russland, China und co kann man sich deutlich schwerer wehren. Da hilft nur alternativen schaffen und alternative
    erforschen.




    Selbst wenn 100mrd oder 50mrd effektiv eingesetzt werden würde, was bringt das genau? Ein angriff russland ist unwahrscheinlich und wäre nicht auf herkömmlichen weggeführt sondern nuklear. Egal wie effizent die 100mrd eigensetzt werden würde, eine bessere wehrhaftigkeit gegen einen natofeind, würde man so kaum erreichen. eine wirtschaftliche unabhängigkeit zu schaffen, wäre deutlich wertvoller.
    Foodin ist offline Geändert von Foodin (29.11.2022 um 22:25 Uhr)

  4. #4 Zitieren
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    Woher willst du wissen, dass es ein Nuklearkrieg wird? Russland müsste von mehreren Seiten Raketen abfangen. Ein einziger Sprengkörper würde ganz Westrussland töten können. Glaubst du ernsthaft, dass Putin daran Interesse hat? Selbst wenn er eine Rakete abfeuert, die über der Ukraine oder Polen abgefangen wird, verteilt sich die Todeszone der Radioaktivität sehr wahrscheinlich bis hin zu Moskau.

    Ich bin übrigens auch der Meinung, dass ein Großteil der 100Mrd in den Sand gesetzt werden. Ich argumentiere nur für den Fall, dass sich auch strukturell etwas in der Bundeswehr tut, was längst überfällig zu sein scheint. Und sollte Polen doch angegriffen werden, dann müssen unsere Einheiten schnell bereit sein deren Grenze dauerhaft zu sichern. Wenn die Munition ausgeht, wars das, genauso wie das ganze andere Gerät. Zumindest das Notwendigste sollte zeitnah in Ordnung gebracht werden. Übrigens weiß ich auch nicht, wie viel tatsächlich notwendig und sinnvoll wäre - über den Betrag kann und sollte man diskutieren.

    Aber ich sehe auch nicht die Abhängigkeit des "entweder oder". Ich wäre auch für eine Billiarde Euro "Sondervermögen", dass in den nächsten 10 Jahren für Klimaschutz (das macht uns automatisch unabhängig) ausgegeben werden würde - völlig unabhängig zu sonstigen Ausgaben. Einzig wo ich einen "entweder oder" Zusammenhang sehe sind 45Mrd € Klimaschädliche Subventionen für Dinge wie Kohlebergbau usw. Würde man das abschaffen, hätte man sogar mit dem regulären Haushalt knapp 50% dessen, was wir benötigen um unabhängig und klimaneutral zu werden.

    Öl und Gas sehe ich übrigens gar nicht so eng ... das beziehen wir mittlerweile von mehreren Anbietern. Bricht einer weg, können wir es deutlich einfacher auffangen. Es gibt auch noch ungenutzte Vorkommen, an die wir in kürzester Zeit herankommen könnten, die bisher nur ignoriert werden (warum auch immer). Das größere Problem ist nicht die Abhängigkeit, sondern das Klima bei den Energieträgern.

    Und wenn es dir um Abhängigkeit geht, dann gibt es wesentlich kritischere Infrastruktur, die geschützt werden sollte: die ganze IT, sowie Produkte, die aktuell nur noch in China und Taiwan produziert werden. Wenn wir darüber angegriffen werden, sind wir richtig am Arsch, um es noch äußerst freundlich auszudrücken.
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    Xarthor ist offline

  5. #5 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Foodin
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Woher willst du wissen, dass es ein Nuklearkrieg wird? Russland müsste von mehreren Seiten Raketen abfangen. Ein einziger Sprengkörper würde ganz Westrussland töten können. Glaubst du ernsthaft, dass Putin daran Interesse hat? Selbst wenn er eine Rakete abfeuert, die über der Ukraine oder Polen abgefangen wird, verteilt sich die Todeszone der Radioaktivität sehr wahrscheinlich bis hin zu Moskau.

    Ich bin übrigens auch der Meinung, dass ein Großteil der 100Mrd in den Sand gesetzt werden. Ich argumentiere nur für den Fall, dass sich auch strukturell etwas in der Bundeswehr tut, was längst überfällig zu sein scheint. Und sollte Polen doch angegriffen werden, dann müssen unsere Einheiten schnell bereit sein deren Grenze dauerhaft zu sichern. Wenn die Munition ausgeht, wars das, genauso wie das ganze andere Gerät. Zumindest das Notwendigste sollte zeitnah in Ordnung gebracht werden. Übrigens weiß ich auch nicht, wie viel tatsächlich notwendig und sinnvoll wäre - über den Betrag kann und sollte man diskutieren.

    Aber ich sehe auch nicht die Abhängigkeit des "entweder oder". Ich wäre auch für eine Billiarde Euro "Sondervermögen", dass in den nächsten 10 Jahren für Klimaschutz (das macht uns automatisch unabhängig) ausgegeben werden würde - völlig unabhängig zu sonstigen Ausgaben. Einzig wo ich einen "entweder oder" Zusammenhang sehe sind 45Mrd € Klimaschädliche Subventionen für Dinge wie Kohlebergbau usw. Würde man das abschaffen, hätte man sogar mit dem regulären Haushalt knapp 50% dessen, was wir benötigen um unabhängig und klimaneutral zu werden.

    Öl und Gas sehe ich übrigens gar nicht so eng ... das beziehen wir mittlerweile von mehreren Anbietern. Bricht einer weg, können wir es deutlich einfacher auffangen. Es gibt auch noch ungenutzte Vorkommen, an die wir in kürzester Zeit herankommen könnten, die bisher nur ignoriert werden (warum auch immer). Das größere Problem ist nicht die Abhängigkeit, sondern das Klima bei den Energieträgern.

    Und wenn es dir um Abhängigkeit geht, dann gibt es wesentlich kritischere Infrastruktur, die geschützt werden sollte: die ganze IT, sowie Produkte, die aktuell nur noch in China und Taiwan produziert werden. Wenn wir darüber angegriffen werden, sind wir richtig am Arsch, um es noch äußerst freundlich auszudrücken.
    ein krieg mit der nato würde immer nuklear enden, sobald die eine seite zu gefährlich wird, wird man aus selbst schutz nuklearwaffen verwenden. Daher ist ein krieg mit russland unwahrscheinlich weil es zu eigene vernichtung führen würde.
    Foodin ist offline

  6. #6 Zitieren
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    Reine Stammtischspekulation. Der Einsatz von Nuklearwaffen würde immer auch eine Selbstzerstörung bedeuten. Da wäre selbst eine Niederlage das bessere Ergebnis. Ich stufe die Gefahr jedenfalls als niedrig ein, auch im Kriegsfall mit der Nato. Niedrig bedeutet natürlich nicht "undenkbar", ein gewisses Risiko gibt es alleine durch die Existenz der Bomben.

    Edit:
    Vielleicht sollte ich noch etwas ergänzen. Im Falle eines Krieges mit der Nato werden wir parallel jedoch eine Art kalten Krieg haben, was das Ganze tatsächlich recht gefährlich macht. Das bedeutet, keine der beiden Seiten will eine Rakete abfeuern (davon bin ich aktuell überzeugt), sie werden es aber tun, wenn sie die Annahme besitzen, dass der Gegner Atomwaffen abfeuert. Ein technischer Fehler kann dann schon ausreichen um einen Gegenschlag zu starten, obwohl man nicht angegriffen wird. Das ist aber immer noch etwas anderes als das, von dem du ausgehst.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline Geändert von Xarthor (30.11.2022 um 08:19 Uhr)

  7. #7 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Peregrine
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    Zitat Zitat von Foodin Beitrag anzeigen


    Selbst wenn 100mrd oder 50mrd effektiv eingesetzt werden würde, was bringt das genau? Ein angriff russland ist unwahrscheinlich und wäre nicht auf herkömmlichen weggeführt sondern nuklear. Egal wie effizent die 100mrd eigensetzt werden würde, eine bessere wehrhaftigkeit gegen einen natofeind, würde man so kaum erreichen. eine wirtschaftliche unabhängigkeit zu schaffen, wäre deutlich wertvoller.
    Du zeigst hier ein Ausmaß an Arroganz das schlichtweg atemberaubend ist.
    Weil Deutschland von anderen Staaten umgeben ist sollen also gefälligst diese die Verteidigung übernehmen weil ein Gegner ja eh erst an denen vorbei muss? Hast du dir auch mal überlegt was die Nachbarn von so einem Standpunkt halten? Deutschland ist Mitglied der NATO und hat als solches Verpflichtungen einzuhalten, auch wenn diese Verpflichtungen in den letzten 20 Jahren nicht wirklich eingehalten wurden! (Stichwort 2% BIP)
    Ich vertraue ganz auf meine Sinne: Wahnsinn, Irrsinn, Blödsinn, Unsinn!
    Peregrine ist offline

  8. #8 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Foodin
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    Zitat Zitat von Peregrine Beitrag anzeigen
    Du zeigst hier ein Ausmaß an Arroganz das schlichtweg atemberaubend ist.
    Weil Deutschland von anderen Staaten umgeben ist sollen also gefälligst diese die Verteidigung übernehmen weil ein Gegner ja eh erst an denen vorbei muss? Hast du dir auch mal überlegt was die Nachbarn von so einem Standpunkt halten? Deutschland ist Mitglied der NATO und hat als solches Verpflichtungen einzuhalten, auch wenn diese Verpflichtungen in den letzten 20 Jahren nicht wirklich eingehalten wurden! (Stichwort 2% BIP)
    Deutschland hat ein Etage das genauso hoch ist wie das von Russland. Wenn das effektiv éingesetzt wird, würde das schon mehr als ausreichend sein und wenn die 100mrd nicht in nuklearwaffen investiert werden, wäre es im falle eines krieges nur als schießbodenfigur taugbar. Die meisten Kriegsthematiken die entstehen könnten, wären nuklear geführt, weil beide Seiten nuklear waffen haben, sobald eine seite in die enge getrieben wird, würde diese dann auch verwendet werden,

    Da bringt eine Bundeswehr die das Material wie im kaltenkrieg hat, nicht so viel. Natürlich müsste sich was verbessern, aber der Recourzenpunkt ist eine deutlich realere Bedrohung als irgendwelche Kriege mit China oder Russland.

    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Reine Stammtischspekulation. Der Einsatz von Nuklearwaffen würde immer auch eine Selbstzerstörung bedeuten. Da wäre selbst eine Niederlage das bessere Ergebnis. Ich stufe die Gefahr jedenfalls als niedrig ein, auch im Kriegsfall mit der Nato. Niedrig bedeutet natürlich nicht "undenkbar", ein gewisses Risiko gibt es alleine durch die Existenz der Bomben.

    Edit:
    Vielleicht sollte ich noch etwas ergänzen. Im Falle eines Krieges mit der Nato werden wir parallel jedoch eine Art kalten Krieg haben, was das Ganze tatsächlich recht gefährlich macht. Das bedeutet, keine der beiden Seiten will eine Rakete abfeuern (davon bin ich aktuell überzeugt), sie werden es aber tun, wenn sie die Annahme besitzen, dass der Gegner Atomwaffen abfeuert. Ein technischer Fehler kann dann schon ausreichen um einen Gegenschlag zu starten, obwohl man nicht angegriffen wird. Das ist aber immer noch etwas anderes als das, von dem du ausgehst.
    deine aussage ist genauso stammtichspekulation wie meine.

    Allein dsa Bedrohung potential die andere Seite würde im Krieg Nuklearwaffen verwenden, würde dafür sorgen, dass der Finger immer am Rotenknopf bleibt. Außerdem gab es schon kleinere Brennherde wo es keienn krieg gab, wo die welt kurz vor einem nuklearkrieg stand und das wäre bei einem realen krieg sicherlich nicht anders.


    Da es Pakistan und Indien trotz nuklearwaffen, gebe ich dir den Punkt, würde die situation aber nicht mit Nato und Russland vergleichen.
    Foodin ist offline

  9. #9 Zitieren
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    Ist es bei mir nicht. Natürlich können wir nicht wissen, was tatsächlich passieren wird. Es gibt aber einen Unterschied zwischen deiner Annahme und Meiner. Deine Begründung ist im Grunde "weil sie Atomwaffen haben" und du blendest dabei all die anderen Informationen aus, etwa das die NATO kein Interesse an einem Atomkrieg hat und einen Erstschlag mehr als deutlich verneint und das dauerhaft kommuniziert (der Kreml ist diesbezüglich also up to date). Und Putin weiß, dass der Einsatz einer Atomwaffe sein Ende bedeutet, weshalb er sie eher als Droh-blabla einsetzen wird als sie ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

    Ein Krieg mit der NATO steigert das Atomwaffenrisiko insgesamt, dem widerspreche ich nicht. Aber du tust so, als ob deren Einsatz unvermeidbar sein wird und dem muss ich klar widersprechen. Und das sage ich, obwohl mir bewusst ist, dass ein kleiner Fehler ausreichen kann um die Lage zu eskalieren.

    Die größte Gefahr ist meiner Ansicht nach, wenn Putin im Krieg mit der NATO am Ende mit dem Rücken zur Wand steht und ihm alles egal ist (weil er eh mit seinem Tod rechnet). Aber das dürfte auch den Entscheidungsträgern der NATO bewusst sein und dementsprechend werden sie eine Situation vermeiden wollen, bei der Putin nur noch die Racheoption hat.

    Und es gibt noch einen Unterschied zwischen deiner Ansicht und Meiner: Du begründest damit, dass deshalb jedes andere militärische Mittel sinnlos ist und wärst im Falle deines Irrtums nicht auf die Situation entsprechend vorbereitet. Angenommen ich irre mich, wäre es sowieso egal wo wir das Geld vorher investiert hätten, dann sind wir alle Tod. Irre ich mich hingegen nicht, sind wir auf eine solche Situation vorbereitet. Und gibt es gar keinen Krieg zwischen Russland und NATO ist es immer noch besser Geld rausgeworfen zu haben als mal wieder das Nachsehen zu haben, weil man vergessen hat, was Vorsorge bedeutet. Wäre auch typisch modernes Deutsch.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  10. #10 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Foodin
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Ist es bei mir nicht. Natürlich können wir nicht wissen, was tatsächlich passieren wird. Es gibt aber einen Unterschied zwischen deiner Annahme und Meiner. Deine Begründung ist im Grunde "weil sie Atomwaffen haben" und du blendest dabei all die anderen Informationen aus, etwa das die NATO kein Interesse an einem Atomkrieg hat und einen Erstschlag mehr als deutlich verneint und das dauerhaft kommuniziert (der Kreml ist diesbezüglich also up to date). Und Putin weiß, dass der Einsatz einer Atomwaffe sein Ende bedeutet, weshalb er sie eher als Droh-blabla einsetzen wird als sie ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

    Ein Krieg mit der NATO steigert das Atomwaffenrisiko insgesamt, dem widerspreche ich nicht. Aber du tust so, als ob deren Einsatz unvermeidbar sein wird und dem muss ich klar widersprechen. Und das sage ich, obwohl mir bewusst ist, dass ein kleiner Fehler ausreichen kann um die Lage zu eskalieren.

    Die größte Gefahr ist meiner Ansicht nach, wenn Putin im Krieg mit der NATO am Ende mit dem Rücken zur Wand steht und ihm alles egal ist (weil er eh mit seinem Tod rechnet). Aber das dürfte auch den Entscheidungsträgern der NATO bewusst sein und dementsprechend werden sie eine Situation vermeiden wollen, bei der Putin nur noch die Racheoption hat.

    Und es gibt noch einen Unterschied zwischen deiner Ansicht und Meiner: Du begründest damit, dass deshalb jedes andere militärische Mittel sinnlos ist und wärst im Falle deines Irrtums nicht auf die Situation entsprechend vorbereitet. Angenommen ich irre mich, wäre es sowieso egal wo wir das Geld vorher investiert hätten, dann sind wir alle Tod. Irre ich mich hingegen nicht, sind wir auf eine solche Situation vorbereitet. Und gibt es gar keinen Krieg zwischen Russland und NATO ist es immer noch besser Geld rausgeworfen zu haben als mal wieder das Nachsehen zu haben, weil man vergessen hat, was Vorsorge bedeutet. Wäre auch typisch modernes Deutsch.
    Ok, die begründung sehe ich- Da hast du definitiv ein punkt aber unabhängig von der krieg frage, sehe ich nicht, dass es von nöten wäre, das verteidigungsetage zu erhöhen. Wie gesagt, der Haushalt der bundeswehr ist in etwa so groß wie das Verteidigungsetage von Russland. Dabei russland instanthaltung der nuklearwaffen hinzukommt, sehe ich kein grund, dass man hier mehr geld reinstecken muss, sondern eher dsa vorhandene Budget effektiver nutzen.

    Eine realer bedrohung als der Krieg mit Russland ist die Technologie und Recourzen frage.

    Allein das halbe budget würde ausreichen um genug Material beschaffen. ein leopard 2 Panzer kostet bsp. 3 bis 7 mio euro
    F35 ist unter 100 mio euro zu haben
    ...
    Foodin ist offline

  11. #11 Zitieren
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    Die 100Mrd € Sondervermögen sollen auch nicht den Verteidigungsetage erhöhen, sondern verpennte, aber notwendige Investitionen schultern. Sprich, hier geht es nur darum die Bundeswehr wieder auf das Level zu bringen, auf das sie mit dem üblichen Geld sein sollte. Über die notwendige Höhe streite ich aber nicht, da ich schlicht keine Ahnung habe, was tatsächlich benötigt wird.

    Ich stimme dir aber auch zu, dass man das vorhandene Budget besser einsetzen muss. Das dürfte letztlich auch der Grund für den derzeitigen Zustand der Bundeswehr sein. Ziel muss es sein, dass nach diesen extra Schulden die übliche Verteidigungsetage wieder reicht, ohne das sich der Zustand wieder verschlechtert. Allerdings glaube ich nicht, dass die es hinbekommen werden ... in 20 Jahren stehen wir vielleicht schon wieder vor der selben Situation.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  12. #12 Zitieren
    Drachentöter Avatar von Foodin
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Die 100Mrd € Sondervermögen sollen auch nicht den Verteidigungsetage erhöhen, sondern verpennte, aber notwendige Investitionen schultern. Sprich, hier geht es nur darum die Bundeswehr wieder auf das Level zu bringen, auf das sie mit dem üblichen Geld sein sollte. Über die notwendige Höhe streite ich aber nicht, da ich schlicht keine Ahnung habe, was tatsächlich benötigt wird.

    Ich stimme dir aber auch zu, dass man das vorhandene Budget besser einsetzen muss. Das dürfte letztlich auch der Grund für den derzeitigen Zustand der Bundeswehr sein. Ziel muss es sein, dass nach diesen extra Schulden die übliche Verteidigungsetage wieder reicht, ohne das sich der Zustand wieder verschlechtert. Allerdings glaube ich nicht, dass die es hinbekommen werden ... in 20 Jahren stehen wir vielleicht schon wieder vor der selben Situation.
    man müsste den ganzen apparat aufräumen.

    Ja ich stimme dir im oberen absatz zu aber ob man dafür 100mrd braucht. entsprechendes gerät is jetzt auch nicht so teuer. vom gefühl her würdei ch 10 bis 50 mrd als vollkommen ausreichend bezeichnen, um sich das nötige material zu kaufen, damit die Bundeswehr wieder als "wehrfähig" gilt.

    Selbst wenn man 50 mrd rein investiert oder 100 mrd. es dauert jahre bis die bestellungen fertig sind.
    Foodin ist offline

  13. #13 Zitieren
    Schwertmeister Avatar von Peregrine
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    Zitat Zitat von Foodin Beitrag anzeigen
    man müsste den ganzen apparat aufräumen.

    Ja ich stimme dir im oberen absatz zu aber ob man dafür 100mrd braucht. entsprechendes gerät is jetzt auch nicht so teuer. vom gefühl her würdei ch 10 bis 50 mrd als vollkommen ausreichend bezeichnen, um sich das nötige material zu kaufen, damit die Bundeswehr wieder als "wehrfähig" gilt.

    Selbst wenn man 50 mrd rein investiert oder 100 mrd. es dauert jahre bis die bestellungen fertig sind.
    Du übersiehst das der bürokratische Wasserkopf auch seinen Anteil an den 100Mrd haben will, irgendwie müssen die Schreibtische aus Pterodactylus-Zähnen ja bezahlt werden, ebenso die Einweg-Kugelschreiber aus Diamant, und hab ich schon die persönlichen Sessel mit Froschfellbezug für die Praktikanten erwähnt?
    Das so eine Rechnung schnell mal ein wenig eskalieren kann sieht man ja zB an der Gorch Fock, das Schiff wurde ja praktisch neu gebaut, ich denke da wäre es billiger gewesen wenn man das aktuelle Schiff verschrottet hätte und stattdessen die identische Vorgängerin renoviert hätte, die ist nur 20 Jahre älter und liegt in Stralsund im Hafen, anno 2014 hab ich die mal besichtigt, die ist immernoch ein tolles Schiff.
    Ich vertraue ganz auf meine Sinne: Wahnsinn, Irrsinn, Blödsinn, Unsinn!
    Peregrine ist offline

  14. #14 Zitieren
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    Wenn man sich darauf verlässt, was andere so tun werden und es passiert dann tatsächlich auch so,
    sähe die Welt heute doch gänzlich anders aus.
    Überall auf der Welt passieren Dinge, die man sich nicht vorstellen konnte. Quasi täglich.

    Selbst die 100 Mrd. Euro reichen nicht aus, damit Deutschland die geforderten 2% vom BIP für die Verteidigung nicht einhalten.
    Und wie hier schon geschrieben wurde, wurde die Verteidigung doch arg vernachlässigt.

    Zu sehr auf Wandel mit Handel gesetzt, was ja nun leider nicht wirklich funktioniert hat.

    Nun sind 100 Mrd. Euro erstmal nur eine Zahl. Aber das ist überall so. 100 Mrd. kann man genauso gut
    beim Ausbau erneuerbarer Energie verprassen, ohne dass da irgendwas nennenswertes dabei rauskommt.

    Wie mit den Mitteln umgegangen wird, ist ein gänzlich anderes Thema. Das sich da was ändern muss, ist klar. Andererseits gibt es auch andere Anforderungen.
    Man kann nicht jeden Tag mit neuem um die Ecke kommen. Ganze Systeme sind voneinander abhängig.
    Die Leute müssen damit umgehen können und es muss schnell ausgetauscht und gewartet werden können.

    Davon mal abgesehen gibt es kein Energieproblem. Es gibt weltweit mehr als genug Erdöl, Erdgas Kohle, usw..
    Energie ist jetzt aktuell ein knappe Ressource und entsprechend teuer ist es, weil der Handel damit gestört ist.
    Wir haben nicht so viele Rohstoffe und müssen handeln.
    Russland hat davon mehr als genug. Dafür haben sie derzeit andere knappe Ressourcen.
    Und da wir gerade dabei sind, Panzer, Kampfflugzeuge und vieles mehr, das wird noch ein wenig dauern, bis es dafür vergleichbare Antriebe gibt,
    die ohne fossile Brennstoffe funktionieren.

    Vor ein paar Tagen gab es einen Artikel im Spiegel, in dem hieß es, dass Taiwan womöglich in spätestens drei, vier Jahren in China integriert werden soll.
    Sozusagen als Lebenswerk von Xi. In einem solchen Fall werden auf einmal ganz andere Ressourcen knapp werden.
    Autark wird kein Land werden. Allerhöchsten wird das von außen aufgezwungen, was in der Regel damit einhergeht,
    dass jeglicher Standard in diesem Land drastisch sinkt, weil in vielen Bereichen vieles sehr knapp werden wird.

    Gleichwohl, zu sehr abhängig von einem einzigen Land zu machen, birgt Gefahren, wie wir ja gerade aktuell sehen können.
    Allerdings, schauen wir uns die EU an, es geht ja nicht nur um Rohstoffe.
    Ohne den Center USA im Rücken beispielsweise, wie steht es da mit den Verteidigungsmöglichkeiten? Ganz knapp vor strebt gegen Null würde ich sagen.
    Wir wissen auch nicht, wie sich die USA entwickeln wird. Kann ja auch in alle möglichen Richtungen gehen.

    Massive Aufrüstung ist sicher nicht hilfreich. Das sich da was tun muss, liegt mMn auf der Hand, dann wenn der Center nicht mehr zur Verfügung steht,
    sind noch ganz andere Szenarien denkbar. Abseits von massiver Aufrüstung ist auch noch viel Platz dafür, dass sich die EU selbst verteidigen kann.
    Das wird jede Menge Geld brauchen. Aber es ist auch nicht so teuer, als wenn man einfach nicht beachtet und vergisst, dass sich ein Dritter darüber freut und die
    Situation ausnutzt.

    Bündnisse kommen, Bündnisse gehen. Wer könnte es besser wissen, als wir Europäer?
    Ein unfassbarer Erfolg, dass hier in den letzten 75 Jahren kein Krieg war. Das können wir auch anders.
    Jahrhunderte von Kriegen mit ständig wechselnden Bündnissen können davon erzählen.

    Einen Atomkrieg möchte keiner. Es wird allerdings nicht wirklich funktionieren, wenn dann jemand kommt und einen ganz normalen Krieg führt
    und ggfs. droht, Atomwaffen einzusetzen, wenn man ihn nicht lässt.
    Russland möchte keinen Atomkrieg, die Natoländer auch nicht und trotzdem ist in der Ukraine gerade Krieg.
    Da ist es doch sehr viel besser, anderen zu zeigen, dass es auch ohne Atomwaffen außerordentlich weh tun wird,
    wenn jemand versucht mit militärischen Mitteln reinzukommen.

    Das Atomwaffenspektakel bleibt ja dann immer noch. Die letzte Möglichkeit, die niemand auf der Welt will.
    Da ist es doch gut, wenn es noch reichlich Möglichkeiten dazwischen gibt und nicht nur die greifst Du mich an, vernichte ich die ganze Welt.
    Stiller Leser ist offline Geändert von Stiller Leser (05.12.2022 um 08:37 Uhr)

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