[John Irenicus]

Die lange überfällig gebliebene sechste Ausgabe des „Schreim naoch Buchstohm“-Wettbewerbs biegt nunmehr in die Zielgerade ein. Links und rechts von uns erstreckt sich die Allee der Wahlurnen, und am Horizont sehen wir bereits das Siegertreppchen nahen.

Zwar besteht das Siegerpodest diesmal nur aus zwei Säulen, weil sich der SnB mal wieder von seiner gnadenlosesten Seite gezeigt hat und eine Vielzahl vielversprechender Vorgabengeschichten auf der Strecke hat liegen lassen. Auch diesen Geschichten gebühren aber Respekt und Applaus, zumal es wieder einmal Teilnehmer*innen gab, die gleich mehrere Geschichten auf einmal ins Rennen geschickt haben!

Den Entbehrungen und Anstrengung getrotzt haben dann tatsächlich noch zwei Teilnehmer. Hier sind die beiden Geschichten, die sich mysteriös-spektakulär durch die Endrunde und in die Abstimmung geschlichen haben:

Fersengold von Ronsen

Gothic Love von Laidoridas

Diesen Werken und ihren Autoren gebührt allein schon für den Finaleinzug ein kräftiger Applaus!

Nichtsdestotrotz: Jetzt wird es noch einmal ernst. Frei nach Marijke Amados Motto Alle waren Sieger, auch wenn einer nur gewinnen kann, gilt es nun herauszufinden, welche dieser Geschichten an der Spitze der Ehrung stehen soll.

Jedes WoP-Mitglied, insbesondere Story-Forum-User*innen und noch insbesondere natürlich alle aktiven und ausgeschiedenen Wettbewerbsteilnehmer*innen sind ab nun dazu aufgerufen, die Geschichten – falls noch nicht geschehen – zu lesen und sich für einen Favoriten zu entscheiden.

Eure Entscheidung tut ihr sodann bitte dadurch kund, indem ihr in der Umfrage eure Stimme für die Story eurer Wahl abgebt und diese Stimme zusätzlich in diesem Thread hier begründet. Die Begründung kann auch ruhig kurz sein, muss aber erkennen lassen, dass ihr euch hinreichend mit den zur Wahl stehenden Geschichten auseinandergesetzt habt. Im Zweifel behalte ich mir vor, eine ad-hoc-Jury einzuberufen, um über diesbezügliche Streitfragen betreffend die Begründung einer Stimme zu entscheiden.

Stimmen ohne (hinreichende) Begründung zählen nicht.

Die Teilnahme mit Zweitaccounts, das Einkaufen von Stimmen und andere schurkische Aktivitäten von vergleichbarer Niedertracht sind natürlich sowieso wie immer strengstens verboten.

Als Enddatum für die Abstimmung habe ich mir Freitag, den 18.11.2022, 22:15 Uhr notiert!

Bleibt mir nur noch zu sagen: Viel Spaß beim Lesen und beim Abstimmen!

[Ronsen]

So, frei nach dem Motto: Ronsen legt mal wieder vor, will ich das jetzt hier auch tun.

Laido. Junge.
Was.
Bei.
Beliar?!

Hast du hier bitte abgeliefert?

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich habe ja schon während des laufenden Wettbewerbs gesehen, was du für absurde Postlängen rausgebrettert hast. Ich wollte erst einmal abwarten, ob du das auch wirklich durchziehst. Manchmal hattest du ja nur noch eine Minute übrig und dann kam doch noch ein 50-Seiter. Und ich bin ehrlich, ich habe geflucht, geächzt und gestöhnt. Wann soll ich das alles lesen? Wie soll bei so einem Brett überhaupt eine Vergleichbarkeit der Storys gegeben sein? Ich habe deine Geschichte auf meinem Rechner nicht unter "Gothic Love" abgespeichert, sondern unter dem Titel: "Laidos Brecher".

Und dann habe ich es in (für mich) Rekordgeschwindigkeit gelesen.
Das letzte Kapitel allein am heutigen Tag.

Bitte sag mir, dass du das beruflich machst oder reich bist und sonst nichts anderes tust. Dass du die letzten drei Monate einfach jeden Tag acht Stunden an dieser Story gearbeitet hast, gemeinsam mit zehn Ghostwritern und Supportern, die dir Ideen zugesteckt haben. Anders kann ich mir das nicht erklären, alles andere ist für mich einfach unbegreiflich. Wie kann man sich in so kurzer Zeit eine derart lange, aber auch liebevoll gestaltete und komplex konstruierte Story ausdenken? Und dann auch noch unter SnB-Vorgaben. Sei ehrlich, bist du selbst eine künstliche Intelligenz?

*heavy breathing*

Okay, das war jetzt noch nicht in einem hohen Detailgrad, aber ich habe mir wirklich alles von vorn bis hinten durchgelesen und schaffe es sicherlich nicht einmal, ein Review zu verfassen, das auch nur ansatzweise alle Eindrücke einfängt.

Das Setting: Gothic-Themenpark. Name Word of Gothic. Das ist schon dermaßen kreativ und völlig außerhalb der Bubble, in der ich immer Storys lese, dass einfach das Konzept schon unvergleichbar ist. Und es passte natürlich genial zur Vorgabe mit den Verkleidungen. Und der ganze Park war so dermaßen liebevoll gestaltet, dass ich am Anfang nichts lieber wollte, als ihn selbst zu besuchen (oh boy, was war ich froh, dass ich dann doch nicht da war). Ich meine Crazy Crawlers, dieser Xardas-Freefalltower, aber auch so Kleinigkeiten wie Wasilis Münzautomat, das Gothic-typische Essen (Moleratwurst war das oder? ^^) du hast absolut jede Skala bedient.

Dann das Hintergrundwissen. Die ganze Gothic Lore und insbesondere die aufgetretenen Piranhas. Ich habe nie so tief darin gesteckt, aber du hast ja sämtliche Register gezogen. Die In Extremos, Mike und Björn, die Kontroversen um Gothic 3 und dieses andere Spiel, was er entwickeln wollte. Diese geniale Anspielung darauf, dass das G3 Remake genauso scheiße wird wie das Original xD ich musste so grinsen. Und ich habe gefühlt auch echt viel gelernt über den Entstehungsprozess der Spiele.

Stina. Dieser Main-Charakter war einfach nur der Wahnsinn. Eine nerdige Stalkerin, das ist schon mal so weit ab vom Normalo-Charakter. Dann die Sache mit den Medikamenten und der Mutter. Diese krassen Plottwists um ihre Krankheit. Wie? Als ich die Begebenheit im Aufzug las, dachte ich mir einfach nur: Wie konntest du das so weit im Voraus schon plotten? Das muss doch von langer Hand geplant gewesen sein. Das muss dir John doch schon vorgesagt haben!
Aber auch die anderen Chars waren so liebevoll gestaltet. Diese Familie, die eigentlich gar nix von Stina und Gothic wissen will. Die Stärke-Äpfel (!), dann Lars und die ganzen Connections. Ich blubbere jetzt einfach ein paar der markantesten Dinge heraus, die mir noch im Gedächtnis sind, will aber nicht die anderen spoilern.

Dann die Story. Holy moly. Also die ersten beiden Kapitel dauerten bei mir noch ziemlich lange. Aber danach, in welche Richtung das abdriftete. Mecha-Cyber-Horror vom allerfeinsten. Hier muss ich meinen ersten Kritikpunkt anbringen: Ich fand es stellenweise echt too much. Also Horror funktioniert gut, aber es hatte manchmal echt auch was von Splatter. Du hast dich langsam gesteigert. Als das Molerat sich selbstständig gemacht hatte, da war der Spannungsbogen definitiv da. Aber spätestens bei der Szene mit dem Bürgermeister und dem Sumpfhai wurde es ein bisschen... puh, ich will nicht sagen trashig, aber vielleicht überspitzt? Also wenn ich etwas reduziert hätte, dann vielleicht die Monsterbegegnungen.
Und man wusste am Anfang nicht, dass es in so eine Horror-Richtung gehen könnte. Also gerade bei Horror-Geschichten ist es ja immer ganz gut, schon am Anfang klarzumachen, worauf man sich einlässt. Die Überraschung kam dick, aber für manche Leser könnte das auch der Grund sein, die ganze Sache ab Kapitel 3 abzubrechen. Denn es wurde ja wirklich ziemlich blutig und brutal.

Dann der Plot um die KI, die geheimen Aktivitäten, die rivalisierenden Großunternehmer. Es war genial, aber es war mir auch hier too much. Also ich würde nicht sagen, dass ich den Plot im letzten Kapitel bis zum Ende verstanden habe. Da waren dann wirklich eine Menge Twists drin, gerade mit Wingeford und diesem Scheich. So ganz wurde mir auch nicht klar, wozu man die Roboter wirklich so baut, dass sie Menschen angreifen können. Es hat für die Story natürlich super gepasst, aber für meine Vorstellungskraft war das teilweise sehr weit hergeholt, kampffähige Robos in einem Vergnügungspark aufzustellen.
Dann die beiden sich bekämpfenden künstlichen Intelligenzen. Diese Neuronalen Bomben. Michael Bay wäre stolz auf dich. Für mich hätte eine Nummer Kleiner ausgereicht. Richtig genial dagegen die Idee mit dem Chromanin-Erz und dem Vulkan. Und diese politische Komponente von Bergbau im Ruhrpott und den aktuellen Debatten. Wie kann so eine Geschichte nur so gut in die reale Welt passen? Ich kann es mir nicht erklären.
Herrlich auch diese Spitzen in Richtung: "Bundeskanzler Merz", Kasino-Kubicki oder auch die Familie, die so gern zu Tim Bendzko oder Mario Barth will (cringe).

Die Verwendung der Vorgaben war dir, soweit ich das beurteilen kann, auch immer übermäßig gut gelungen. Ich kann aktuell nur mit mir vergleichen, der es sich da (vermeintlich) einfach gemacht hat, aber hier wird halt um jedes Element eine riesige Substory gesponnen. Einfach nur krass. Ich wusste ja z.B., dass Stina sterben muss, aber dann diese Wiedervereinigung mit ihrer Mutter oder auch die KI-gesteuerte Szene ihres Wunschlebens. Das war einfach nur emotional pur. Das namenlose Baby fällt mir da noch ein. So krass. Einfach diese ganzen kleinen Details. Auch Y'Berion als Repräsentant der guten KI war so sympathisch. Die Liste ist schier endlos und du siehst, auch hier fehlt mir die Energie, auch nur halbwegs so viel zu schreiben, wie die Story wert wäre.

Ich bin alles in allem sehr, sehr, sehr, sehr, sehr begeistert.
Absolute Leseempfehlung.
Meine beste Leseerfahrung der letzten Jahre.

Natürlich bekommst du meine Stimme (und ich hoffe, ich konnte das ansatzweise begründen). Für dieses Werk solltest du alle Stimmen bekommen und vor allem viele Leser. Bei letzterem Punkt mache ich mir aber so meine Gedanken, daher hier noch mal ein genereller Kritikpunkt für den Wettbewerb. Sorry, ich kann mich da nicht zurückhalten, weil es einfach tagelang in mir brodelte.

Das ist unvergleichbar.
Wie soll ein normaler Typ mit einem mäßig ausgebuchten Zeitfenster auch nur ansatzweise die Zeit finden, einen vergleichbaren Text zu schreiben? Wie soll man eine 250 Seiten Geschichte mit einer 50 Seiten Geschichte vergleichen? Kann es sein, dass Leute deswegen abgesprungen sind, weil sie einfach nicht die Energie hatten, dagegen antreten zu wollen? Ich könnte es verstehen. Ich hätte nie gedacht, dass die Regeln derart ausgespielt werden. Ich habe auch anfangs innerlich den Kopf über MiMo und Xrystal geschüttelt für ihre Mehrfachanmeldungen. Weil ich vielleicht zu kompetitiv denke und das Gefühl habe, damit verschafft man sich doch automatisch einen unfairen Vorteil. Von letzterem bin ich inzwischen abgekommen. Aber die Sache mit der Länge ist vielleicht wirklich etwas, was man mal bedenken muss.
Denn wenn ich eine Obergrenze von z.B. 10.000 Wörtern pro Kapitel vorlege:
- ist eine bessere Vergleichbarkeit gegeben
- hat jeder die Chance, diese auch in angemessener Zeit zu füllen
- schreckt man Leute nicht durch die pure Länge ab (vom Antreten und vom Lesen selbst)

Ich begnüge mich damit, dass ich einfach unglaublich stolz darauf bin, hier eine Story abgeschlossen zu haben. Denn wann schaffe ich schon mal eine Geschichte mit mehreren Kapiteln? Das ist jedenfalls meine erste Nicht-Kurzgeschichte dieses Jahr. Dafür war der Wettbewerb richtig toll. Auch einen riesigen Dank an John nochmals an dieser Stelle! Die Vorgaben waren ausgezeichnet. Und ich bin auch sehr zufrieden mit meinem eigenen Ergebnis, wenngleich ich hier keinen Stich sehe. Auf sowas war ich auch einfach eingangs gar nicht eingestellt. Ich hatte stellenweise einen derartigen Frust und tagelang gegrübelt, wie ich die Vorgaben halbwegs sinnvoll umsetze (vor allem im letzten Kapitel). Es war eine wirklich tolle Erfahrung.

Und jetzt nehmt euch die Zeit und lest Laidos Geschichte! Noch habt ihr Zeit, aber es dauert auch eine Weile, also nehmt sie euch und stimmt ab. Er verdient es, dass dieses Werk gelesen wird. Gothic Love. Das Motto trifft absolut zu. Laido muss Gothic wirklich lieben, daran besteht für mich kein Zweifel mehr. Ich ziehe meinen Hut und gebe Fersengold

[John Irenicus]

Ich frage mich manchmal, was schwieriger ist: Bei einer Vielzahl von Kandidaten herauszufinden, welche Geschichte nun einem am besten gefallen hat, oder sich in einer Duellsituation für die bessere Story entscheiden zu müssen. These: Ist beides gleich schwierig, nur eben jeweils anders!

Beide Geschichten haben ihre Stärken und Schwächen, beide Geschichten gebrauchten stellenweise durchaus Aufwand, die Vorgaben harmonisch in den Handlungsverlauf zu integrieren, und beide Geschichten sähen an mancher Stelle wohl durchaus anders aus, wenn den Autoren mehr Zeit und mehr Spielraum zur Verfügung gestanden hätte. Insofern sind die Geschichten also durchaus vergleichbar!

Die ganz große Vergleichbarkeitsdiskussion wurde und wird allerdings an anderer Stelle geführt, weshalb ich das hier jetzt einfach mal ausblende.

Beide Geschichten haben mir gut gefallen und ich habe mich bei beiden insbesondere gefreut, dass sie es ins Finale geschafft haben, weil ich auch schon während des laufenden Wettbewerbs und des parallelen Lesens das Gefühl hatte, dass sie durchaus Titelfavoriten sein können.

An Ronsens Geschichte, „Fersengold“, hat mir insbesondere das waschechte Gothic-Koloniefeeling gefallen. Ronsen beherrscht es hier im Forum wie kaum ein Zweiter, das raue, erbarmungslose, korrupte und stets von Misstrauen und Übervorteilung geprägte Umfeld unseres liebsten Gefängnisse darzustellen. Ich finde das immer wieder aufs Neue erstaunlich! Mit dem Unglücksritter Ormond hat sich Ronsen außerdem eine richtig interessante Figur ausgedacht und diese dann auch noch mehr oder weniger geschickt in den aus dem Spiel bekannten Chromanin-Mythos eingebunden. Zwischendrin schwächelte die Geschichte meiner Meinung nach zwar darin, die vielen unterschiedlichen Stränge und Ideen, die teils auch den Vorgaben geschuldet waren, zu einem Ganzen zusammenzuhalten. Auch war mir die Motivation der handelnden Charaktere nicht immer ganz klar, auch wenn Ronsen sich ausweislich seiner Erwiderung auf meinen Kommentar durchaus Gedanken darüber gemacht hat und alles plausibel erklären konnte – in der Geschichte selbst wurde dem meiner Meinung nach aber nicht immer der nötige Raum gegeben. Diese gewisse Formschwäche überwindet die Geschichte in ihrem starken letzten Post aber doch ziemlich gut, indem hier versucht wird, nochmal alles zusammenzubinden. Zudem schließt die Geschichte meinem Empfinden nach mit einer wirklich starken Endszene ab und ist der hier ins Rennen geschickten Konkurrenzgeschichte zumindest in diesem Punkt eindeutig überlegen.

Jene Konkurrenzgeschichte ist „Gothic Love“ von Laido, und diese Geschichte hat es in sich – nicht nur in Sachen Länge, weshalb ich mich ja geradezu dazu genötigt gesehen habe, die Geschichte mündlich statt in Textform zu kommentieren. Im Prinzip sind es hier ja auch zwei Geschichten, die miteinander in einer Erzählung verbunden sind und beide von der Protagonistin Stina ausgehen oder jedenfalls sie als Flucht- und Bezugspunkt haben. Zum einen die Geschichte an der Oberfläche, die Geschichte des Vergnügungsparks selbst, der binnen weniger Kapitel von Himmel zu Hölle wechselt und dabei ein – gerade für Laidogeschichten – doch erstaunliches Maß an Gewalt, Gore und Leichen bietet. Es geht um mächtige CEOs und noch mächtigere Scheichs, es geht um geheime Erzvorkommen und die Verheißungen Künstlicher Intelligenz – und irgendwie auch um ein Kollektiv von Enthüllungsjournalisten und noch ein paar weitere Dinge, die aber nicht immer alle ganz „fleshed out“ sind, wie der Engländer sagen würde. Das macht die Story für sich genommen schon zu einem groß angelegten Werk, zumal die vordergründige Action – die ja durchaus Geschmackssache sein kann – durchaus von ein paar Hintergründen und interessanten Themen und Fragen getragen wird, die auch für unsere Echtwelt Relevanz haben. Abseits dieser Ernsthaftigkeit kann die Geschichte um den Vergnügungspark in ihren humorigen Passagen auch als Satire auf alles Mögliche gelesen werden. Mit dieser Vergnügungspark-Geschichte verwoben (aber auch durchaus unabhängig davon) ist dann auch Stinas eigene Geschichte und ihr eigener Charakter, angefangen von dem bedrückenden, zwiespältigen Verhältnis zu ihrer Mutter (auch daher: gothic love) bis hin zu ihrer ganz eigenen Sicht auf die Welt, in der es auch mal gerechtfertigt sein kann, andere Menschen zu stalken. Laidos Geschichte bietet somit auch eine ganze Bandbreite an Gefühlen, die man beim Lesen haben kann: Man kann viel lachen, gespannt und gerührt sein, aber je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr bleiben einem das Lachen im Halse und die Rührungstränen in den Augen stecken, wie nach und nach sowohl das Geheimnis des Parks als auch Stinas persönliche Geheimnisse gelüftet werden.

Letztlich ist das für mich auch der ausschlaggebende Punkt dafür, dass ich mich in dieser Umfrage für „Gothic Love“ entscheide. Die Geschichte bietet beim Lesen eine Mischung an Eindrücken, Gefühlen und Ideen, die ich für einen und in einem guten Roman – denn genau das ist die Story ja – auch erwarten würde (und die ich in so manch kommerziell vertriebenem Werk auch mal vermisse). Dass die Geschichte auch nicht makel- und fehlerlos ist, sei dabei geschenkt: Nicht jede Idee kann gleich gut sein, aber im Großen und Ganzen ist es eben eine gut erdachte und gut erzählte Geschichte, zumal im vorgabenthematischen und zeitlichen Kontext dieses Schreim naoch Buchstohm.

Ronsen hat zwar in seiner Geschichte auch einen Treffer nach dem anderen gelandet. Und dass seine Geschichte nicht so groß angelegt ist, sondern sich im Wesentlichen auf ein Thema und eine Grundstimmung konzentriert, ist auch kein Nachteil, denn jedenfalls letztere hat er, ich erwähnte es bereits, wieder einmal beneidenswert gekonnt und intensiv rübergebracht. Kurz gesagt: Bei manchen Geschichten hier im Story-Forum kann man ja durchaus Kolonie- und Lagerromantik empfinden – nach Ronsens Geschichten aber ist mir oft immer sehr deutlich klar, warum die Kolonie unter der Barriere alles andere als ein gemütlicher Ort ist. Diese Geschichte bildet hier keine Ausnahme! Schaut man von der Stimmung weg und nimmt man den restlichen Teil der Erzählung in den Blick – Handlungszusammenhänge, Einbindung der Ideen in ein großes Ganze, Nachvollziehbarkeit des Handelns der Figuren –, so weist die Story in den Punkten häufiger mal Schwächen auf, jedenfalls häufiger, als ich das bei Laidos Story sehen würde.

Schon aus diesem Grund sehe ich hier also den Vorteil bei Laido, mag dessen Geschichte in dieser Hinsicht auch nicht ganz lupenrein sein. Vielleicht hat Laido hier aber dann das Glück, dass sich diese Schwächen auf den vielen, vielen Seiten seiner Story einfach besser verlaufen, wohingegen die Schwächen in Ronsens Geschichte auf kleinerem Raum umso mehr im Scheinwerferlicht stehen und nicht so sehr von den auch vorhandenen Stärken überstrahlt werden können.

Bei allen wortreichen wie hilflosen Begründungsversuchen steht letztlich ja ohnehin der subjektive Leseeindruck im Vordergrund: Welche Geschichte hat mir besser gefallen? Das ist nicht immer ganz einfach zu beantworten. Letztlich entscheide ich das nach der Stärke der Eindrücke und Gefühle, die die Geschichte während und nach dem Lesen bei mir hinterlassen hat. Und die waren beim Lesen von „Gothic Love“ für mich einfach nochmal stärker als bei „Fersengold“ – auch wenn ich beide Geschichten sehr gerne gelesen habe.

[John Irenicus]

Morgen um 22:15 Uhr ist eigentlich Umfragenende.

Ich würde aber vorsichtshalber jetzt schon einmal nachfragen, ob Bedarf an einer Verlängerung besteht.

Dadurch, dass sich ja leider eine absolute Wichtelflaute abzeichnet (), fällt ein maßgeblicher Grund weg, warum ich die Abstimmungsfrist vergleichsweise knapp gehalten habe.

Eine Verlängerung bis zum Sonntagabend (20.11.) sollte also eigentlich drin sein. Wer noch länger braucht oder wer sich erst durch eine noch längere Abstimmungsfrist zum Lesen und zur Teilnahme an der Umfrage motivieren lässt, möge sich melden!

[DerGroßeDummeMann]

Naja, grundsätzlich habe ich beide Geschichten gelesen und weiß auch schon, für wen ich stimme, war aber bisher halt einfach zu faul, eine Begründung zu schreiben. Von daher bräuchte ich jetzt eigentlich keine Verlängerung. Wenn wir Ajanna noch dazu kriegen, ihre Stimme noch zu begründen, wären das vier Stimmen, was ja gar nicht so schlecht ist.

Wenn jemand anderes gerne noch mehr Zeit hätte, spricht natürlich auch nichts dagegen

[Laidoridas]

Ich brauche ausnahmsweise mal keine Verlängerung und verkünde hiermit feierlich und ohne den Spannungsbogen noch weiter zu strapazieren, dass ich meine Stimme an Ronsens "Fersengold" vergebe!

Hier in meinem Kommentar steht alles Weitere. Mir hat die Story jedenfalls echt Spaß gemacht, die Posts haben sich sehr unterhaltsam durchgelesen und es wurden auch alle Vorgaben einwandfrei umgesetzt, insofern gibt es da ja auch gar nix mehr zu überlegen.

[Lady Xrystal]

Ich werds wohl nicht mehr rechtzeitig schaffen, beide Stories zu Ende zu lesen und daran wird eine Verlängerung bis Sonntag auch nichts ändern. Ich werde aber auf jeden Fall noch ausführliche Kommentare zu den Stories schreiben (oder wenigstens zu dem Teil, den ich bisher gelesen habe), nur eben nicht mehr in dieser Woche.

Tut mir leid!

Naja, grundsätzlich habe ich beide Geschichten gelesen und weiß auch schon, für wen ich stimme, war aber bisher halt einfach zu faul, eine Begründung zu schreiben.

Eine Begründung kann ja (gerade bei Stammusern) auch recht knapp ausfallen, finde ich. Ein stichpunktartiger Vergleich hat in der Vergangenheit auch schon ausgereicht, damit eine Stimme gültig ist (wie z.B. bei mir während der Speedbattle-WM, hier). Und gerade den Stammusern hier vertraue ich auch soweit, dass sie alle teilnehmenden Geschichten wirklich lesen, bevor sie für eine davon stimmen.

[Laidoridas]

Ist doch kein Problem, gibt ja keine Abstimmungspflicht oder so.

Ich weiß jetzt natürlich nicht was genau du schon gelesen hast, aber für den Fall dass du Ronsens Story durchgelesen haben solltest (und gut findest) und dich mit meiner abquälst, dann fänd ich es auch gerechtfertigt, wenn du die Stimme Ronsen gibst. Ich will ja jetzt auch nicht nur deshalb gewinnen, weil es alle, die die Story nicht so dolle finden, gar nicht erst zur Abstimmung schaffen.

Übrigens wär ich natürlich auch mit einer Verlängerung einverstanden, wenn da noch Aussicht auf zusätzliche Stimmen besteht. El Toro hatte ja eigentlich angekündigt, die Storys lesen zu wollen, aber es kann natürlich leider gut sein, dass sie jetzt durch ihre Verletzung außer Gefecht gesetzt wurde.

[El Toro]

Ist doch kein Problem, gibt ja keine Abstimmungspflicht oder so.

Ich weiß jetzt natürlich nicht was genau du schon gelesen hast, aber für den Fall dass du Ronsens Story durchgelesen haben solltest (und gut findest) und dich mit meiner abquälst, dann fänd ich es auch gerechtfertigt, wenn du die Stimme Ronsen gibst. Ich will ja jetzt auch nicht nur deshalb gewinnen, weil es alle, die die Story nicht so dolle finden, gar nicht erst zur Abstimmung schaffen.

Übrigens wär ich natürlich auch mit einer Verlängerung einverstanden, wenn da noch Aussicht auf zusätzliche Stimmen besteht. El Toro hatte ja eigentlich angekündigt, die Storys lesen zu wollen, aber es kann natürlich leider gut sein, dass sie jetzt durch ihre Verletzung außer Gefecht gesetzt wurde.

"Habe Ronsens Geschichte gelesen und finde sie im besten Sinne cool, aber für deine war die Zugfahrt dann doch nicht lang genug", erwiderte El Toro, indem sie mit ihrer aus der Schiene herausragenden rechten Zeigefingerspitze tippte.
Mit anderen Worten: Für Begründungen würde es in diesem Schneckentempo nicht mal reichen, wenn ich mit deiner Story schon durch wäre.

[John Irenicus]

Ja, also zur Klarstellung nochmal:

- Die Verlängerung kann natürlich auch über den 20.11. hinausgehen, z. B. bis zum 27.11., uns hält ja nichts davon ab

- Die Begründung muss keine epische Textschlacht werden, sondern kann auch nur aus ein oder zwei Absätzen bestehen

[DerGroßeDummeMann]

So jetzt will ich lagsam auch mein Urteil abgeben.

Rosen hat auf jeden Fall eine nette, unterhaltsame Geschichte mit viele Ideen geschrieben, die aber mit der sehr starken Konkurrenz leider nicht mitteilen kann. Das liegt zum einen an der Handlung, die durch die Vorgaben etwas "zerstückelt" wirkt, nicht wie ein organisches Ganzes. Das ist natürlich viel verlangt, wenn man im voraus noch nicht weiß, wie es weitergeht, aber genau das ist ja die Herausforderung dieses Wettbewerbs und gerade hier sticht Laidos Geschichte hervor, der das im besonderen Maße gelungen ist.
Das ist dann auch der Hauptgrund, aus welchem ich mich für Laidos Geschichte entscheide, die insgesamt, die geschlossenere, rundere Geschichte war.

[Ajanna]

Ich habe mich mich für Laidos Geschichte entschieden, weil sie so neuartig ist und wirklich sehr spannend.
Ronsens Geschichte gefiel mir zunächst am besten, zusammen mit dem Wettbewerb der Klippenspringer , aber nachdem letztere leider nicht fertig wurde und ich Ronsens Geschichte nicht mehr so gut folgen konnte, ist Laido der klare Sieger.
Ronsens Geschichte ist sicher am authentischsten in der Gothic Welt. Aber wir sind hier im Story Forum ja glücklicherweise etwas freier.

[John Irenicus]

Okay, dann denke ich, ist die Umfrage jetzt offiziell abgelaufen, wenn keiner mehr nach Verlängerung ruft. Wir sehen uns im Thread zur Siegerehrung!