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Victoria 3 - Einschätzung, Fragen und Antworten

  1. #1 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Da es doch ein paar Leute hier gibt, die sich das Spiel gekauft haben oder noch kaufen wollen, dachte ich mir mal einen entsprechenden Thementhread zu machen für Feedback und für Fragen und Antworten zum Spiel aufgrund der Komplexität.
    Ich hab jetzt ein paar Stunden gespielt (ich weiß aber nicht exakt wie viele da Steam nicht mitzählt weils mit dem Paradoxlauncher Probleme gibt) und bin soweit eigentlich ganz zufrieden. Die Meinungen der "Fachpresse" unterscheiden sich mittlerweile recht stark von den Nutzerrezensionen, die auf Steam nur 6/10, also Ausgeglichen, sind. Soweit ich das sehen kann werden insbesondere der runtergedampfte Militärpart kritisiert und vor allem der Gameplayloop, der Hauptsächlich daraus besteht, seine Zeit im Markt- und Baubildschirm zu verbringen. So kurze Zeit nach Release sind Reviews natürlich immer mit Vorsicht zu genießen aber ich sehe da schon ein paar valide Kritikpunkte. Meine persönliche Einschätzung bisher ist folgende

    Pro:

    - Grafik gemessen am Genre ganz schick
    - Musik ist sehr atmosphärisch und wenig aufdringlich
    - Das Spielprinzip ist, obwohl nicht neu, recht originell und immernoch unverbraucht. Es gibt kaum Spiele in diesem Bereich, die auch nur annährend die Production Value von Vic3 erreichen
    - Sämtliche Spielmechaniken greifen mehr oder minder stark ineinander. Man muss jedoch nicht alle vollständig verstehen oder beachten um gut zu spielen
    - Vic3 übernimmt das Tooltip-Konzept von CK3, was prinzipiell sehr gut ist da es, theoretisch, die Notwendigkeit auf externe Quellen zugreifen zu müssen um das Spiel zu kapieren reduzieren soll. Leider funktioniert das nicht vollständig, aber das beschreibe ich dann auf der Contraseite

    Contra:

    - Tutorials sind, entgegen einiger Meinungen aus der "Fachpresse", ziemlich schlecht. Das Spiel hat so eine Art one the fly system und hangelt sich an gewissen aufgaben entlang, die im Laufe einer Tutorialkampagne zu erfüllen sind, lassen aber viele Spielmechaniken aus oder decken sie vom Informationsgehalt nicht ausreichend ab
    - Übersichtlichkeit. Das Spiel hat viele, viele Menüs und leider sind viele Infos sehr versteckt oder überhaupt nicht ersichtlich. Hier ein paar Beispiele:
    • Kulturen und Religionen werden in einigen Ländern diskriminiert. Es gibt keine übersichtliche Liste, welche Kulturen und Religionen diskriminiert werden, das erfährt man nur über Tooltips, die man für jede Kultur/Religion einzeln aufrufen muss
    • verschiedene Fabriken können mehrere Güter produzieren. Allerdings kann man nur auf Umwegen herausfinden, was eine Fabrik alternativ produziert und auch dann weiß man nur das Produkt, aber nicht, welche Rohstoffe es benötigt oder wie es sich sonst auswirkt
    • bestimmte Produktionsmethoden erfordern bestimmte Forschungen. Zwar wird im Tooltip beschrieben, welche das ist, allerdings muss man sie im Technologiebaum immernoch selber suchen, sofern sie nicht direkt erforscht werden kann


    und das zieht sich durchs ganze Spiel. Hier fehlt es massive an Komfort-Funktionen
    - Automatisierungsoptionen scheitern an dummer KI und Programmierfehlern. So kann man beispielsweise Infrastruktur automatisch bauen lassen. Infrastruktur bietet regionale Transportkapazität und gleichzeitig "Transport" als abstraktes Gut, welches die Bevölkerung konsumiert. Wenn man die Automatik nutzt, scheint die KI den ersten Wert jedoch völlig zu ignorieren, was dazu führt, dass die Infrastruktur regional nicht ausgebaut wird obwohl die Firmen diese dringend benötigen. Das führt bei großen Nationen zu unnötigem Mikromanagement
    - diverse weitere Probleme, entweder Programmierfehler oder fragwürdige Gameplayelemente. So habe ich beispielsweise ein Zentralafrikanisches land gespielt und das BIP innerhalb von 10 Jahren vervierfacht und einen sehr hohen Lebensstandard generiert, was ziemlich unrealistisch ist
    - Kapitalisten sind die mit Abstand wichtigste Bevölkerungsgruppe. Es gibt zwar sehr viele Möglichkeiten, ein Land zu gestalten, aber die sind relativ unsinnig außer vielleicht aus Roleplay-Gründen. Am Effektivsten ist es mit weitem Abstand, Kapitalisten gut verdienen zu lassen, weil die die Wirtschaft hart pumpen. Eine reine Planwirtschaft, komplett aus dem Stadtsäckel finanzierter Industrieaufbau ist extrem teuer und als Staat kann man auch nur relativ wenig Kapital in Form von Gold anhäufen ohne negative Auswirkung auf die Wirtschaft. Das Problem haben Kapitalisten nicht. Je reicher sie sind, desto mehr können sie investieren und tun das bei passender Gesetzeslage auch

    Mir macht das Spiel insgesamt Spaß, es hat aber viele Macken, die meisten davon lassen sich aber sicher wegpatchen und bei Paradox kann man schon davon ausgehen, dass die im Laufe der Zeit Spielsysteme nochmal überdenken.

    Habt ihr das Spiel schon? Gefällt es euch?
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    Heinz-Fiction ist offline

  2. #2 Zitieren
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    Ich warte erstmal, bis ich bei Steam ganz viele detaillierte Reviews mit 100+ Stunden finde, die ich mir durchlesen kann.
    ulix ist offline

  3. #3 Zitieren
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    Ich habe bisher etwas unter zehn Stunden gespielt, eigentlich nur mit verschiedenen Ländern jeweils die ersten zwei bis drei Jahre. Von daher würde ich mir jetzt noch keine Rezension auf Steam zutrauen. Finde es eh immer schwierig, wenn Leute mit 0,5 oder 1,5 Stunden Spielzeit Spiele beurteilen. Aber das ist ein anderes Thema.

    Insgesamt macht Victoria 3 mir Spaß. Ich habe zwar noch absolut keinen Durchblick, wie alles genau funktioniert, aber man merkt mit jeder Stunde im Spiel, dass man Dinge besser versteht. Habe extra mit sehr kleinen Ländern (z.B. Bhutan) angefangen, um mich nach und nach den einzelnen Bereichen zu widmen. Auch Tutorial-Videos auf YouTube helfen. Da bringt Steinwallen aktuell eine schöne Serie raus, in der er jeden Aspekt einzeln erklärt. An große Nationen habe ich mich noch nicht getraut.

    Pro:

    - Die Verzahnung von Bevölkerung, Wirtschaft und Handel ist sehr tiefgreifend. Man muss wirklich auf alles ein Auge haben. Das dürfte die ersten hundert Spielstunden überwältigend sein und den Spieler an vielen Dingen scheitern lassen. Aber man spürt, dass dort eine sehr spannende Wirtschaftssimulation drin steckt. Ich freue mich auf den Zeitpunkt, an dem ich sie verstanden habe!

    - Die Grafik ist wirklich sehr hübsch. Ich erinnere mich an die ersten Screenshots, die von Paradox damals veröffentlicht wurden und die optisch eher wie eine Mod zu CK3 aussahen. Seitdem hat sich die Grafik stark verbessert und aktuell ist Victoria 3 das optisch stimmigste und hübscheste Grand-Strategy-Game von Paradox.

    - Wie auch in anderen Spielen dieser Art von Paradox dürfte wieder jede Partie anders aussehen. Wird Preußen Europa beherrschen oder doch Frankeich? Wird Österreich sich auf dem Balkan ausbreiten oder wird das Osmanische Reich wieder erstarken? Werden die Briten und Amerikaner gut miteinander auskommen? Was machen Japan und China? Viele spannende Fragen, auf die man viele verschiedene Antworten bekommen wird.

    Neutral:

    - Die Komplexität des Spiels wird sehr viele Menschen abschrecken. Im Vergleich zu Victoria 3 erscheinen EUIV oder HoI4 kaum komplexer als Monopoly. Das Spiel bemüht sich zwar, über Tooltipps alles zu erklären, was man wissen muss, aber bei der schieren Menge an Statistiken, Zahlen und ineinandergreifenden Mechaniken ist das einfach nicht möglich. Man muss es lernen, indem man es immer wieder versucht und scheitert und wieder neu versucht. Auf der anderen Seite ist diese Komplexität auch genau das, was Victoria 3 im Endeffekt so einzigartig und spannend macht. Von daher würde ich gar nicht wollen, dass Paradox da irgendwas vereinfacht. Es wäre nur schön, wenn es ein richtiges Tutorial gäbe und die Community sich dort nicht selbst überlassen wird.

    Contra:

    - Ich stimme den Leuten zu die sagen, Kriege wären zu simpel geworden. Ich verstehe zwar, dass Paradox weg wollte von dem Verschieben von Einheiten und dem Spieler mehr das Gefühl geben wollte, im Hintergrund die Fäden zu ziehen statt General zu sein. Aber ein bisschen sind sie da über's Ziel hinausgeschossen. Dass ich meinen Generälen nur drei verschiedene Befehle geben kann, nämlich Angriff, Verteidigung und Bereitschaft, ist doch etwas ernüchternd. Da hätte ich es besser gefunden, wenn man wie bei HoI4 einen groben Schlachtplan erstellen kann und die KI dann eben entscheidet, wie sie diesen umsetzt.

    - Ich finde es etwas schade, dass man viele Nationen nicht spielen kann, weil es eben keine Nationen in dem Sinne sind. Länder, die keine zentrale Regierung haben, sind in Victoria 3 nicht spielbar. Das ist circa ein Drittel der Länder auf der Karte. Zwar sind viele davon sowieso Länder, die durch Eroberung bzw. Kolonialisierung recht schnell von der Karte verschwinden werden, aber ich hätte es trotzdem schön gefunden, auch solche Länder spielen zu können - und sei es nur als Herausforderung.
    Carador ist offline

  4. #4 Zitieren
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    Nach den verschiedenen kritischen Reviews die ich nun gelesen und gesehen habe, hab ich mich entschieden erstmal ein Jahr oder so zu warten, bevor ich mir das Spiel kaufe. Prinzipiell sieht es schon interessant aus, aber auch ziemlich halbgar.

    Es fehlt offenbar jeglicher regionale Flavour, und der Haupt-Gameplay-Loop ist wohl auch nicht besonders spannend: Schauen was man braucht -> entsprechende Gebäude bauen -> Schauen was man braucht -> entsprechende Gebäude bauen -> etc.
    ulix ist offline

  5. #5 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Je mehr ich es spiele desto mehr ungereimtheiten fallen mir auf. Die schmälern den Spielspaß zwar nicht erheblich, nerven aber, machen keinen Sinn. Das schlimmste ist eigentlich die fehlende Übersicht. Selbst wenn man gecheckt hat wie das Spiel funktioniert findet man nur sehr umständlich die passenden Informationen teilweise. Da muss Paradox noch erheblich nachbessern, ich glaub da wird ein Jahr nicht reichen weils einfach so massiv viel ist. Die Gameplayloop find ich gar nicht so unspannend, es ist halt doch schon deutlich mehr als einfach Gebäude zu bauen um Bedarfe zu decken. Dass das trotzdem einigermaßen funktioniert liegt meiner Erfahrung nach hauptsächlich an der Schwachen KI
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    Heinz-Fiction ist offline

  6. #6 Zitieren
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    Ich werd wohl demnächst mal Imperator mit dem Invictus Mod spielen. Der soll das Spiel quasi "gut" patchen, und es hat so gesehen auch Vorteile dass Paradox die Updates für das Spiel so früh eingestellt hat. So können Modder fröhlich werkeln ohne ständig ihre Mods updaten zu müssen.

    Imperator und jetzt Victoria zeigen aber wieder ganz gut, dass man ein Paradox-Spiel nicht unbedingt bei Release kaufen sollte, auch wenn die "professionellen" Reviews erstmal gut sind. Die Probleme merkt man oft erst nach dutzenden, wenn nicht hunderten Spielstunden, und dann nerven sie einen richtig.
    ulix ist offline

  7. #7 Zitieren
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Imperator und jetzt Victoria zeigen aber wieder ganz gut, dass man ein Paradox-Spiel nicht unbedingt bei Release kaufen sollte, auch wenn die "professionellen" Reviews erstmal gut sind. Die Probleme merkt man oft erst nach dutzenden, wenn nicht hunderten Spielstunden, und dann nerven sie einen richtig.
    Also mit dem furchtbaren Zustand, in dem sich Imperator Rome zu Release befand, kann man Victoria 3 nicht vergleichen. Das Spiel hat durchaus noch einige Ungereimtheiten. Welches (Paradox-) Spiel hat das heutzutage nicht? Aber bei Imperator Rome hat man gleich zu Beginn gemerkt, dass da ganz früh in der Konzeption viel falsch gemacht wurde. Bei Victoria 3 sind es eher Kleinigkeiten, aber keine grundlegenden Gameplay-Probleme. Außer vielleicht die Kriegsführung.

    Aber natürlich wird das Spiel in einem Jahr in einem besseren Zustand sein als heute. Auch bei CK3 war zu Release schnell ein Punkt erreicht, an dem es "langweilig" wurde und sich viel wiederholte. Erst mit den Updates des vergangenen Jahres hat sich das gebessert. Das ist halt das Gute an Paradox-Spielen. Sie werden über Jahre hinweg stetig gepflegt und verbessert.
    Carador ist offline

  8. #8 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Imperator war wirklich schrecklich, allerdings schon vom Grundgerüst her. Da ist Vic3 bereits jetzt meilenweit vorne.
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    Heinz-Fiction ist offline

  9. #9 Zitieren
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    Während bei CK3 jetzt nach 2 Jahren immer noch einiges an Content fehlt, war das Gameplay-Grundgerüst von Anfang an ziemlich gut, und eine ordentliche Weiterentwicklung von CK2. Das Spiel ist also in einem sehr guten Zustand erschienen, im Sinne eines nicht nur soliden sondern sogar ausgezeichneten Fundaments. Das scheint ja bei Victoria eher weniger der Fall.
    ulix ist offline

  10. #10 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Während bei CK3 jetzt nach 2 Jahren immer noch einiges an Content fehlt, war das Gameplay-Grundgerüst von Anfang an ziemlich gut, und eine ordentliche Weiterentwicklung von CK2. Das Spiel ist also in einem sehr guten Zustand erschienen, im Sinne eines nicht nur soliden sondern sogar ausgezeichneten Fundaments. Das scheint ja bei Victoria eher weniger der Fall.
    Nein, das ist Unsinn. Das einzige, was wirklich richtig schlecht ist, ist die Kriegsführung. Das Wirtschaftssystem hat ne gute Basis, die Außenpolitik ist im Grunde auch gelungen, Innenpolitik ist so mittelmäßig, aber das kann man auch fixen. Das Spiel braucht viel Arbeit, das ist klar, und es ist auch nicht so stabil wie CKIII zu Beginn, aber um welten besser als Imperator
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    Heinz-Fiction ist offline

  11. #11 Zitieren
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    Ich denke auch, dass der Release von Victoria 3 eher mit dem von CK3 vergleichbar ist. Beide sind als sehr solides Grundgerüst erschienen, denen es an Inhalt und Feinschliff fehlt. Ich habe trotz der kleineren Schwächen auf jeden Fall Spaß am Spiel.
    Carador ist offline

  12. #12 Zitieren
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    Ich hab ja nicht gesagt dass der Launch genauso katastrophal sei wie der von Imperator. Sondern dass man bei Paradox zu Release oft erstmal die Katze im Sack kauft, da man sich auf Presse-Reviews auch nicht verlassen kann (siehe Imperator), speziell in diesem Genre.
    ulix ist offline

  13. #13 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Das ist doch bei paradox immer so. Ich hab nichts anderes erwartet. Was mir viel mehr Sorgen macht ist die Patch und dlc-politik von paradox. Bei hoi4 wurde erst in junger Vergangenheit das Problem mit der Luftwaffe gefixt soweit ich weiß und das Spiel ist 2016 erschienen. Bei der Masse an Baustellen in vic 3 rechne ich in frühestens 3, 4 Jahren mit Änderungen, die das Spiel wirklich empfehlenswert machen. Es ist eigentlich ein early Access Spiel.
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  14. #14 Zitieren
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    Nach etwas über 25 Stunden habe ich Victoria 3 jetzt erst mal pausiert. Auch wenn ich noch keine Partie bis 1936 gespielt habe. Im letzten Versuch mit Preußen habe ich es zumindest geschafft, erst den Norddeutschen Bund und dann Deutschland zu gründen. Mein Versuch, die Monarchie zugunsten einer Demokratie abzuschaffen, ging aber leider in die Hose und der folgende aristokratische Aufstand war dann mein Ende.

    Generell ist mein Eindruck von Victoria 3 unverändert: Es ist ein gutes Spiel mit viel Potenzial, dem es aber noch an Inhalten und Feinschliff fehlt. Die Idee hinter der Kriegsführung finde ich zwar gut, aber auf Dauer ist es doch etwas langweilig. Und bis auf Gebäude bauen und ab und zu mal ein Gesetz erlassen kann man aktuell leider nicht viel tun. Das führt dazu, dass zumindest ich die ganze Zeit auf +5 Geschwindigkeit laufen lasse und nur ab und zu pausiere. Etwas, was für mich bei EUIV oder HoI4 undenkbar wäre.

    Manche Sachen sind außerdem viel zu undurchsichtig. Das ganze Thema Wirtschaft / Handel / BIP meine ich dabei gar nicht. Aber neben der Tatsache, dass die Kriegsführung (vor allem Seekriegsführung) langweilig ist, sind die bestimmenden Faktoren auch nicht immer ganz eindeutig. Auch bei der Diplomatie sind manche Sachen komisch. Ich hatte z.B. ein Bündnis mit Frankreich. Trotzdem haben die sich dann im Diplomatiespiel auf die gegnerische Seite gestellt. Das führte dann zu der merkwürdigen Situation, dass ich gleichzeitig mit Frankreich verbündet und im Krieg war. Also hier und da muss Paradox auf jeden Fall noch mal ran. Und ich hoffe auf baldige neue Inhalte wie neue Ereignisketten und mehr Entscheidungen.
    Carador ist offline

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