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Verständnisfrage Glasfaserausbau Telekom

  1. #1 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Saiyajin
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    Hallo zusammen

    ich habe mal eine kleine Verständnisfrage zu dem aktuellen Glasfaserausbau.

    Wir haben ein Einfamilienhaus und bald wird auch bei uns (endlich) von der Telekom Glasfaser ausgebaut.

    Im Internet finde ich verschiedene Varianten mit unterschiedlicher Anzahl von "Dosen".

    Da ich ein großer Fan von so wenig Übergängen bzw. "Knoten / Adaptern / Konvertern / Dosen" etc. wie möglich bin, suche ich immer den direktesten Weg.

    Bitte korrigiert mich, falls ich was falsches erzählen.
    1) Der längste Weg wäre = vom ISP → zum Verteilerkasten → vom Verteilerkasten per LWL zur eigenen Wohnung (wo es an den Hausübergangspunkt [HÜP] angeschlossen wird) → danach an ein Glasfaserhausanschluss (APL) → danach an das Glasfasemodem (ONT) → und letzendlich an den Router (z.B. Fritz!Box 7530)

    2) Der kürzeste Weg wäre = vom ISP → zum Verteilerkasten → vom Verteilerkasten per LWL zur eigenen Wohnung (wo es direkt an den Glasfaserhausanschluss [APL] angeschlossen wird → und dann per LC oder SC-Stecker direkt an einen Fiber Router (z.B. Fritz!Box 5590 Fiber)

    Also um es nochmal kurz zu fassen
    Längster Weg = Internet-Service-Provider (ISP) → Verteilerkasten → HÜP → APL → ONT → Router
    Kürzester Weg = Internet-Service-Provider (ISP) → Verteilerkasten → APL → Router [/I]


    Durch den kürzesten Weg würde ich den HÜP und den ONT einsparen, ist das korrekt?

    Habe ich sonst irgendeinen Übergangspunkt vergessen oder liege ich mit meinen Annahmen erst mal richtig?
    Saiyajin ist offline Geändert von Saiyajin (07.10.2022 um 22:20 Uhr)

  2. #2 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Im Prinzip ja, AFAIK. Aber: Zunächst mal endet die Zuständigkeit des Providers am HÜP. Wenn der nun defakto bei dir in der Wohnung liegt, gehört ihm im Umkehrschluss alles davor. Das kann z.B. bei einem späteren Providerwechsel zum Problem werden. Auch das Verlegen in einen anderen Raum, weil sich z.B. deine Wohnsituation ändert (Kinder oder so), kann problematisch werden. Und es kostet auch meist mehr, denn üblicherweise ist halt nur eine Wanddurchführung im Preis enthalten. Da muss man halt genau das Kleingedruckte lesen. Umgekehrt, endet die Zuständigkeit des Providers am Anschlusspunkt im Keller, dann hast du freie Verfügung über alles danach. Du kannst also frei bestimmen, was wo hin soll. Auch später noch. Manche Anbieter ziehen die Faser direkt ohne Dose zum ONT, um damit den Anspruch des Kunden auf freie Routerwahl zu unterlaufen.

    Glasfasermodem brauchst du halt nur, wenn du den Router nicht wechseln willst. Ja, man hat ein zusätzliches Teil rumfliegen, das auch ein bisschen Strom verbraucht. Aber man verliert keine Leistung dadurch und der Verbrauch der Dinger ist so gering, dass sich zumindest alleine dadurch ein neuer Router kaum finanziert. Soll es ein Glasfaser-Router sein, nimm einen mit SFP-Port. Die Terrorkom testet bereits einen neueren Standard (XGS-PON statt GPON) und wenn der mal irgendwann kommt, muss der optische Transceiver gewechselt werden. Bei SFP also nur das SFP-Modul. Ansonsten der ganze Router.

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    foobar ist offline

  3. #3 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Saiyajin
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    Hey foobar,

    entschuldige die späte Rückmeldung, ich dachte, dass ich hier bereits geantwortet habe

    Es gibt mitlerweile jedoch neue Entwicklungen. Die Bauarbeiter der Telekom standen plötzlich vor unserer Tür und haben bereits ein leeres Rohr in unser Haus verlegt. In 1-2 Wochen wird ein Techniker kommen, um den Rest der Arbeit zu erledigen.

    Das Problem ist, dass das Rohr sich in unserem Haus direkt im Heizungskeller befindet, wo auch der große Öltank steht (richtig blöde stelle für ein Router!).
    Wir würden den Anschluss lieber auf unserem Dachboden haben, da wir dringend mehrere LAN-Anschluss im oberen Stockwerk benötigen und das WLAN dort auch viel besser genutzt werden kann.

    Unsere Idee ist daher, selbst wieder ein Loch nach draußen zu bohren und dort ein langes Kabel bis auf den Dachboden zu verlegen.

    Der Telekomtechniker kann im Heizungskeller ja diese APL-Dose installieren, und wir werden danach ein etwa 15 Meter langes LC/APC zu SC/APC-Kabel bis zu unserem Dachboden verlegen. Durch das andere Loch was wir gebohrt haben.

    Jetzt stellt sich jedoch die große Frage: Laut der Telekom-Broschüre gibt es neben dem Hausanschluss (APL) auch eine Glasfaserdose. Diese Glasfaserdose könnte im Prinzip direkt neben dem APL installiert werden. Allerdings sagt die Telekom folgendes:

    Je näher die Glasfaserdose mit dem Modem und Router an die von Ihnen genutzten Endgeräte gelangt, desto stärker ist die Übertragungsleistung. Daher empfehlen wir Ihnen, die Glasfaserdose für Ihr glasfaserfähiges Modem oder Ihren glasfaserfähigen Router möglichst im Zentrum Ihrer Wohnräume zu platzieren.
    Nun, wenn wir jedoch ein 15 oder sogar 20 Meter langes Kabel von dieser Dose bis zu unserem Dachboden legen, wo auch der Glasfaserrouter stehen soll, gibt es dann erhebliche Leistungseinbußen?

    Wir würden gerne diese Glasfaßer-Dose selbst im Speicher anschließen, da das die Telekom wohl laut Broschüre nicht macht, sondern maximal 3 Meter von der Hauseinführung...

    Und warum muss überhaupt noch eine separate Glasfaserdose installiert werden? Reicht es nicht aus, den Glasfaserrouter direkt an den APL anzuschließen?

    Das Problem haben doch sicherlich noch mehrere Leute die ein Einfamilienhaus besitzen oder?
    Saiyajin ist offline

  4. #4 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Also als die Drückerkolonne der Terrorkom hier bei uns vor der Tür stand, hieß es, dass sie uns die Faser da hin legen, wo wir sie haben wollen. Also auch in die Wohnung oder den Dachboden. Also stelle im Zweifel sicher, dass das bei dir nicht auch geht. Natürlich müssen die erst mal rein ins Haus und das geht eben durch den Keller, weil das Kabel ja unterirdisch verlegt wird. Aber wo steht, dass es von da nicht woanders hingehen darf?

    Ansonsten, wenn ihr es wirklich selbst machen wollt, ist die einfachste Lösung, das Glasfasermodem im Keller zu lassen und dann mit einem normalen CAT6-Ethernetkabel zum Router zu gehen. Und nur den dann auf dem Dachboden zu montieren. Aber wenn das Modem partout nicht gewünscht ist, müsste eine Verlängerung auch gehen. Beachte aber, dass das Selberkonfektionieren von Glasfaser-Kabeln nicht trivial ist und spezielle Geräte benötigt. Da muss man dann entweder ein vorgefertigtes Kabel nehmen oder einen Fachmann kommen lassen. Letzteres hat auch den Vorteil, dass man sich keinen Kopf machen muss. Wenn es nicht geht, haftet der Installateur.

    Dein Telekom-Zitat verwirrt mich etwas. Bist du sicher, dass der Kontext hier nicht WLAN ist? Nach dem Motto: Der Router (mit dem WLAN) muss halt nahe an die Endgeräte ran, damit man den besten Empfang hat. Ansonsten ergibt die Aussage nämlich für mich wenig Sinn. Natürlich haben längere Leitungen (egal, ob Kupfer oder Glasfaser) auch höhere Dämpfungen, aber die Übertragung ist digital. Solange der SNR oberhalb des Grenzwerts für die jeweilige Bandbreite liegt, sollte es – nach meinem Verständnis – keine Rolle spielen.

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  5. #5 Zitieren
    Ehrengarde Avatar von Saiyajin
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    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    Also als die Drückerkolonne der Terrorkom hier bei uns vor der Tür stand, hieß es, dass sie uns die Faser da hin legen, wo wir sie haben wollen. Also auch in die Wohnung oder den Dachboden. Also stelle im Zweifel sicher, dass das bei dir nicht auch geht. Natürlich müssen die erst mal rein ins Haus und das geht eben durch den Keller, weil das Kabel ja unterirdisch verlegt wird. Aber wo steht, dass es von da nicht woanders hingehen darf?

    Ansonsten, wenn ihr es wirklich selbst machen wollt, ist die einfachste Lösung, das Glasfasermodem im Keller zu lassen und dann mit einem normalen CAT6-Ethernetkabel zum Router zu gehen. Und nur den dann auf dem Dachboden zu montieren. Aber wenn das Modem partout nicht gewünscht ist, müsste eine Verlängerung auch gehen. Beachte aber, dass das Selberkonfektionieren von Glasfaser-Kabeln nicht trivial ist und spezielle Geräte benötigt. Da muss man dann entweder ein vorgefertigtes Kabel nehmen oder einen Fachmann kommen lassen. Letzteres hat auch den Vorteil, dass man sich keinen Kopf machen muss. Wenn es nicht geht, haftet der Installateur.

    Dein Telekom-Zitat verwirrt mich etwas. Bist du sicher, dass der Kontext hier nicht WLAN ist? Nach dem Motto: Der Router (mit dem WLAN) muss halt nahe an die Endgeräte ran, damit man den besten Empfang hat. Ansonsten ergibt die Aussage nämlich für mich wenig Sinn. Natürlich haben längere Leitungen (egal, ob Kupfer oder Glasfaser) auch höhere Dämpfungen, aber die Übertragung ist digital. Solange der SNR oberhalb des Grenzwerts für die jeweilige Bandbreite liegt, sollte es – nach meinem Verständnis – keine Rolle spielen.
    Heyo, ja Du hast recht, bis zu 20 Meter nach dem Eintrittspunkt ins Haus würden die das Glasfaser verlegen. Wir haben jetzt auch eine Leerrohr Leitung bis in den Dachboden verlegt, aber ob der Typ das da Durchzieht, ist ne' andere Frage er müsste ja irgendwie durch die kurven kommen (Nagut, kann man im Notfall auch abstecken die Leerröhe) aber ob die so viel Aufwand für einen machen!? Notfalls kann er auch die Glasfaserdose direkt in den Tank-Keller setzen wir wir verlegen selbst das Glasfaser... per Dose wird ja nur noch gesteckt und bei Amazon gibts für ca. 20€ ein 20m langes gepanzertes Glasfaser-Kabel. Am optimalsten wäre es jedoch, wenn die Glasfaser-Dose direkt auf dem Dachboden installiert wird. Naja mal gespannt wenn und vor allem, WANN er kommt

    Also die Bauarbeiter müssen lt. dem Bauleiter (wir haben extra mit dem Telefoniert) immer zuerst in den Keller gehen und dürfen das lange orangen Glasfaser vom DSLAM nicht direkt in das Dachgeschoss legen. kA aber hat bestimmt seine Gründe.

    Das Telekom-Zitat kommt wirklich so 1 zu 1 aus nem' Flyer. Vielleicht meinten die aber wirklich das WLAN und haben es nur etwas ungünstig ausgedrückt, weil ich glaub auch nicht, dass Glasfaser so eine kurze Leitung hat.. das sollte ja eigentlich Kilometer weit gehen ohne Probs. Naja je nachdem ob Multimode oder Singlemode.

    Hier, wir bleiben gespannt, ich kann ja nochmal Feedback geben wenn der Techniker da war
    Saiyajin ist offline

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