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  1. #1
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Einen intakten Arm würde ich schätzen.", antwortete Leif prompt und grinste schief, mit einem Blick auf Luceija herab. Dabei bewegte sie sich von ihm weg, trat in den kleinen Laden und löste bei Leif den Automatismus aus, ihr wie ein Dackel zu folgen. Achja. Man konnte sagen was man wollte, man sah einfach, dass sie ihn im Griff hatte. Und auch der Schwede war sich dessen bewusst. Und gleichzeitig konnte er es nicht lassen. Sah statt der Auslage lieber seine Freundin an und grinste nur umso breiter. "Was kleines und süßes...", frotzelte er. "Und ein Getränk, das mir keinen Herzstillstand beschert."


    Über die Auslage selbst hätte er ohnehin nicht viel gefunden. Vielleicht waren sie etwas spät unterwegs aber wenn es nach Luci ging fühlte es sich verdammt früh an. Sie sah selbst hinein, sah Brioche-Brötchen, ein paar Ciabatta-Brote, Croissants von denen sie wusste, dass sie mit Marmellata di albicocche oder Cioccolato gefüllt waren, oder einer Milchcreme, die Luci persönlich nicht mochte. Generell wirkte das, was hier zu kaufen war wie sehr wenig, nebst weiteren Süßspeisen jedenfalls, aber sie waren hier ja auch nur an einem winzigen Eckcafé.
    "Boggiornu - Cosa posso purtari? Guten Morgen - was kann ich euch bringen?", sagte dieser, ein relativ junger Mann, der aus dem Hinteren des Ladens nach Vorne kam, durch einen Fadenvorhang hindurch, als er merkte, dass Kunden in seiner Bar waren. Es schien, als habe er im Hinterzimmer Fernseh geschaut, man sah einen Bildschirm flackern und hörte etliche, italienische Worte einer Nachrichtensprecherin. "Um...giornu, eh-...allora, che ne dici di due cafè doppi e...un cornetto per il simpatico straniero qui presente. Uhm...morgen, eh-...also, wie wärs mit zwei Espresso doppio und...ein cornetto für den niedlichen Ausländer hier." "Certo. Sicuro. Ja. Sicher.", reagierte der hinter dem Tresen etwas verwirrt, distanziert genug in jedem Fall. Offensichtlich hatte er die Nase voll von so Leuten. SO Leuten. Pärchen. Luci hingegen hatte diesen grinsenden, unnatürlich strahlenden Blick auf Leif hinter sich geworfen und verwirrte damit offensichtlich nicht nur die Bedienung. Es war selbst für sie komisch, als sie es bemerkte, ihre Hand sich an ihr Gesicht legte und spürte, wie übertrieben es sich zu diesem Lächeln verformt hatte, dass schon weh tat weil es zu oft vorgekommen war. "Al bar, per pi favuri.", streute sie problemlos ein und während der Erste Espresso schon durch eine riesige, silberglänzende Maschine ratterte, stellte sich Luci , kaum einen Schritt weiter, an die Bar, die ihr fast bis zur Schulter reichen wollte und bedeutete den Blonden zu sich. Es dauerte nicht lange bis der Geruch von Kaffee überall war. Sich die Credits automatisch von ihrem Tool abbuchten und der Mann auf einem Teller das gefüllte Hörnchen zu Leif schob. Und er von diesem ein flaches Lächeln erhielt. Luci wirkte winzig wie sie sich mit der Lederjacke einarmig am Tresen abstützte und ihn sich besah.
    Luceija ist offline Geändert von Luceija (15.09.2022 um 12:37 Uhr)

  2. #2
    Provinzheld Avatar von Majonese
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    Langsam ging Rebecca durch den Flur und blieb vor der Tür zum Gästezimmer stehen. Sie hob bereits die Hand um anzuklopfen, hielt dann aber inne und atmete tief durch. Zweifel stiegen in ihr auf und sie fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee war. Schon schlug sie sich mit der Handfläche gegen die Schläfe und kniff die Augen zusammen. Schließlich riss sie sich zusammen und holte Luft. Das Klopfen an der Tür hatte denselben hastigen Rhythmus wie ihr Herz und nur einen Moment später ertönte ein gedämpftes "Ja?" aus dem Raum dahinter.
    Obwohl sie noch keine zwei Wochen hier wohnte, hatte sich Amaia offenbar schon ganz gut in ihrer neuen Unterkunft eingelebt. Auf dem Schreibtisch stand ihre kleine Zimmerpflanze und ihr Laptop, über dem Stuhl hing ihre Jacke, in dem Regal neben dem Bett, das vorher leer gewesen war, standen nun einige Bücher und neben dem Schreibtisch lehnte Amaias Gitarre auf ihrem Gestell. Die Bettdecke lag ein wenig unordentlich auf der Matratze, während die Schranktür halb offenstand. Das Zimmer hatte diese leicht schludrige, aber nicht völlig chaotische Anmutung, welche so typisch für die Māori war. Für gewöhnlich war der Raum die meiste Zeit über ungenutzt, doch man konnte eindeutig sehen, dass nun hier jemand wohnte.
    Trotzdem fiel Rebecca die große Reisetasche auf, welche geöffnet und auffällig neben dem Bett stand, so als ob Amaia jeden Moment bereit sein wollte, ihre Sachen wieder zu packen.
    Die junge Frau saß gerade an ihrem Laptop und schien wie so oft auf InSync unterwegs zu sein. "Hey!", begrüßte sie Rebecca und stutzte kurz, als sie die Gitarre bemerkte, welche ihre beste Freundin in der Hand hielt. Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln, bei dem die dunklen Striche auf ihrem Gesicht deutlich sichtbar wurden. Die Wunden waren größtenteils gut verheilt, doch der lange Schnitt über die Wange bis zu ihrer Oberlippe wollte nicht so recht verschwinden. Amaia drehte sich gänzlich um und lehnte sich leicht nach vorne, ihre Miene zeigte unverhohlene Neugier.
    Etwas unsicher trat Rebecca einen Schritt ins Zimmer. "Ich...ähm, ich hoffe, ich störe dich gerade nicht..."
    Ertappt warf Amaia einen kurzen Seitenblick zu ihrem Laptop, auf dem ihr InSync-Feed zu sehen war. "Zumindest nicht bei etwas Wichtigem", grinste sie verlegen.
    Rebecca lächelte knapp, doch die Nervosität überwog schließlich und sie ging mit leicht steifen Bewegungen zu Amaias Bett und ließ sich darauf nieder, ihr Instrument legte sie auf ihren Schoß. "Ich...ähm...ich wollte dir mal was zeigen...meine Vagina! Buuuiieeeh! Fuck off!" Rebecca schlug sich mit der Hand an die Stirn und kniff die Augen zusammen. "Einen...neuen Song...", erklärte sie überflüssigerweise, auch wenn ihre beste Freundin längst eins und eins zusammengezählt hatte.
    "Oh...cool! Dann lass mal hören!"
    Das war leichter gesagt als getan. Es war bei Weitem nicht das erste Mal, dass Rebecca ihrer besten Freundin einen Song vorspielte, von dem sie glaubte, er würde der Māori gefallen. Doch das hier war nicht einfach nur ein Cover eines Pop-Songs aus den Zweitausendern.
    "Ähm...okay..." Rebecca legte die Hände an ihr Instrument und spielte wahllos ein paar Töne. Nun bereute sie es, sich nicht vorher noch einmal warmgespielt zu haben. Ihre Finger zitterten leicht, sodass sie das Plektrum kaum festhalten konnte und sie musste sich mehrmals räuspern, ehe sie ihre Stimme mit einem leichten Summen vorbereitete.
    Noch einmal holte sie tief Luft und setzte zum Spielen an, doch schon nach ein paar Takten unterbrach sie sich und schüttelte kurz ihre Hände aus. Sie warf Amaia einen entschuldigenden Blick zu, ehe sie ein zweites Mal loslegte. Eigentlich wollte sie einen beschwingten, lockeren Rhythmus anschlagen, doch stattdessen stolperte sie nur so durch die Akkorde, ohne dass ein erkennbares Muster aufkam. Ihre Hände schienen plötzlich nicht mehr zu gehorchen, dabei sollten sie eigentlich nur Bewegungen machen, mit denen Rebecca doch eigentlich so vertraut war. Und das hatte ausnahmsweise nichts mit ihrer Krankheit zu tun.
    Als sie es bei ihrem dritten Versuch nicht einmal mehr schaffte, einen C-Dur-Akkord zu spielen, ohne dass das hässliche Knarzen der unsauber gegriffenen Saiten ertönte, schnaubte sie mit wachsender Verzweiflung auf. "Tut mir leid...", stieß sie hervor und machte ihrem Frust Luft, in dem sie energisch einige harte Akkorde auf ihrem Instrument schlug, wie um Amaia zu beweisen, dass sie eigentlich Gitarre spielen konnte.
    "Was ist denn los?", wollte die Māori von ihr wissen. "Stimmt was nicht?" Sie wirkte in erster Linie belustigt, doch ihr Gesicht zeigte auch eine Spur der Verwunderung. Wenn Rebecca einen Song nicht spielen konnte, lag das in aller Regel nicht an ihrem musikalischen Können.
    "Naja...es ist...Fisch! Es ist ein Fisch! Meeresfrüchte! Hey!" Rebecca klatschte sich schmerzhaft mit der flachen Hand gegen die Stirn und schüttelte dann heftig ihren Kopf hin und her. "Es ist...irgendwie nicht so einfach."
    Amaia überlegte einen Moment. "Hey, warum hören wir uns nicht einfach nochmal das Original an? Vielleicht geht's ja leichter, wenn ich den Song schon mal gehört habe..." Sie griff bereits nach ihrem Smartpad und öffnete ihren Extranet-Browser. "Also...wie heißt der Song?"
    "Ähm...das weiß ich nicht..." Es war eine ziemlich lahme Antwort, doch mehr fiel Rebecca auf die Schnelle nicht ein. Sie überlegte noch fieberhaft nach einer Ausrede, ehe Amaia nachsetzte.
    "Das weißt du nicht?", echote ihre beste Freundin und stutzte. "Okay...und vom wem ist der Song? Vielleicht finden wir ihn ja über die Band..."
    "Nee...das ist...den findest du nicht im Extranet..." Ihr Gestammel machte es sicher nicht besser.
    Nun wirkte Amaia zum ersten Mal irritiert. "Häh? Wieso das denn? Und woher hast du ihn dann?" Mit leichter Ungeduld in der Stimme fragte sie: "Also im Ernst, von wem ist er denn?" Noch während sie die Worte aussprach, schien sie ein Verdacht zu beschleichen und sie hob eine Augenbraue.
    Rebecca mied ihren Blick und starrte stattdessen auf ihre Knie, während sie am Saum ihres Kleides herumfummelte. Ausgerechnet in diesem Augenblick hätte sie einen Tic wirklich gut gebrauchen können, der Amaia ablenkte, doch ihr Tourette schien peinlich darauf bedacht, ihr bloß nicht zu helfen. Ihr wurde bewusst wie rot sie schon angelaufen war und ihr war klar, dass es albern war, die Wahrheit länger hinauszuzögern. Nur hatte sie irgendwie damit warten wollen, bis sie den Song zumindest einmal vorgespielt hatte. Außerdem war es gar nicht so einfach. "Der Song...also...der ist...ähm...fuck off! Fuck off! Hey! Der ist...von...naja...von mir..."
    Obwohl Rebecca die Worte fast flüsterte, konnte Amaia sie offenbar sehr genau hören, denn ihr Gesicht schien für einen Moment einzufrieren. Dann zeigte ihre Miene in kurzer Abfolge Überraschung, Skepsis und Verwirrung. Im ersten Moment bekam sie keinen Ton heraus, auch wenn sie stockend den Mund öffnete, um etwas zu sagen. Schließlich entfuhr ihr ein ungläubiges Lachen. "Du meinst...von dir, also...du hast den selbst geschrieben?" Mit jeder Sekunde schien sie mehr und mehr zu verstehen, was Rebecca ihr gerade gesagt hatte. "Wirklich...komplett? Das ist kein Cover oder sowas? Der ist komplett von dir?"
    Mittlerweile glaubte Rebecca, ihr Gesicht würde glühen und sie nickte leicht.
    "Woah! Das ist so cool! Ich hatte keine Ahnung, dass du an einem Song gearbeitet hast...!" Amaia konnte kaum noch still sitzen bleiben und hüpfte aufgeregt auf ihrem Stuhl herum, ehe sie sich gespannt nach vorne beugte. "Jetzt will ich ihn aber auch hören!"
    Eigentlich wusste Rebecca nicht einmal, was für eine Reaktion sie von ihrer besten Freundin erwartet hatte. Dafür war ihr aber sehr wohl klar gewesen, wie absolut unmöglich es war, ihren Song vorzuspielen, wenn Amaia schon wusste wer ihn geschrieben hatte. Wieder fingen ihre Finger an zu zittern und ihr Herz pochte schmerzhaft in ihrer Brust. "Ähm...ich weiß nicht...er ist ja eigentlich eh noch nicht fertig..."
    "Ach, komm schon! Du kannst mich doch nicht jetzt so hängen lassen!"
    Rebecca konnte nicht anders als über Amaias Reaktion zu lächeln. Zwar brauchte sie einen Moment, um sich zu sammeln, doch sie nickte schließlich mit einem Seufzen. Jetzt wo sie schon einmal hier war und das Ganze so groß angekündigt hatte, gab es wohl kein Zurück mehr. "Okay...ich versuche es...aber du musst versprechen, dass du nicht lachst, ja?"
    Der Māori entfuhr ein belustigtes Schnauben. "Warum sollte ich dich denn auslachen...?"
    "Mai!"
    Etwas verwundert hob Amaia eine Braue, nickte dann aber. "Okay! E kore ahau e kata. Ka oati ahau."
    Es mochte eine unscheinbare Geste sein, doch Rebecca wusste es zu schätzen und tatsächlich beruhigte es sie ein wenig. Ja, Amaia würde sich nicht über sie lustig machen, egal wie schlecht ihr Song war. Ein weiteres Mal holte sie tief Luft und legte ihre Hände an das Instrument auf ihrem Schoß. Wieder beschleunigte sich ihr Herzschlag und sie hatte das Gefühl, der Blick der Māori bohrte sich in sie hinein. Doch sie versuchte an nichts anderes mehr zu denken als ihren Song. An dieses Gedicht, das sie mit zehn Jahren geschrieben hatte und an das Gefühl, welches sie damit verband. Little Flower...
    Wie von selbst strummte sie die ersten Akkorde und zwang sich dazu weiterzuspielen, auch als sie mit einer Hand etwas abrutschte und die Töne versaute. Sie stoppte auch nicht, als sie die Stimme zum Singen anhob und die ersten Worte als wenig mehr als ein Krächzen hervorkamen.
    "Hey little flower,
    can you tell me a story
    of your friends down in the fields
    and of the wind?
    Can you show all of your colors?
    You don't need to hide them from me
    Let your beauty shine
    in every place we've been."

    Sie spielte nicht besonders gut; ihre Stimme zitterte und ihre Hände stolperten recht steif über die Saiten des Instruments. Trotzdem brach sie dieses Mal nicht ab. Denn der muntere Rhythmus und die zunächst so unbeschwerten Zeilen hatten sie längst gepackt. Es war Musik im demselben altmodischen Stil, den die beiden Frauen sonst auch so sehr mochten, eine eigenartige Mischung aus Pop, Country, Indie, Rock und irgendetwas dazwischen.
    Schon beim zweiten Refrain verschwamm das Gästezimmer um sie herum und Rebecca verlor sich in der Geschichte, welche sie erzählte.
    "Hey little flower,
    can you tell me a story
    of the world that you make brighter
    every day?
    There's no place that I would rather be,
    let's spend our time together
    We can watch the world go by
    and drift away."

    Es war unheimlich schön. Jeder Schlag ihrer rechten Hand über die Saiten und die rhythmischen Klänge, welche dabei entstanden, waren unbeschreiblich. Rebecca konnte die Musik in jeder Faser ihres Körpers spüren, sie freute sich über jede neue Note, über jeden neuen Takt, den ihr Spiel und ihr Gesang erzeugte und den Raum ausfüllte.
    Doch wie alles Schöne endete letztlich auch dieses Gefühl.
    "Hey little flower,
    Now I miss all of your stories
    of your friends down in the fields
    and of the wind.
    I am thinking of your colors,
    the world is grey without them.
    And I wish that you could be
    with me again.
    With me again."

    Die Saiten der Gitarre vibrierten noch einen Moment, ehe die Töne allmählich verhallten. Rebecca verweilte in der Melancholie des letzten Refrains und den bittersüßen Erinnerungen an eine schöne und unbeschwerte Zeit in ihrem Leben, welche nun in der Vergangenheit lag. Genau deshalb mochte sie diese Musik. Es war so viel wirkungsvoller, Gefühle über die Klänge ihres Instruments und ihre Stimme zum Ausdruck zu bringen, als es einfach nur stumpf auszusprechen.
    Doch innerhalb von Sekunden kehrte Rebecca wieder in das Gästezimmer auf das Bett ihrer besten Freundin zurück und wurde mit Wucht von der Angst erfasst, welche sie vorhin schon gepackt hatte. Sie nahm ihre Finger, die mit einem Mal wieder zittrig wurden, von der Gitarre und hob scheu ihren Blick. Erst jetzt bemerkte sie, wie gebannt Amaia ihr gelauscht hatte.
    Auf dem Gesicht der Māori war ein schwer zu deutender Ausdruck. Amaia hatte die Stirn leicht gerunzelt, ihr Blick wirkte verwundert und lag auf Rebecca. "Wow!"
    Verunsichert rutschte Rebecca auf dem Bettlaken hin und her. "Ähm...war es...Fisch! War es Fisch? War es nicht gut?", fragte sie kleinlaut.
    Amaia antwortete nicht, stattdessen erschien ein ungläubiges Lächeln auf ihrem Gesicht. "Du hast das geschrieben?", lautete ihre Gegenfrage.
    "Jaah...jaah, schon..."
    "Nicht dein Ernst! Alles? Das ist alles von dir?"
    "J-ja?"
    Für einen unangenehmen Augenblick schien es so, als wollte Amaia lachen, doch stattdessen wurde ihr Lächeln nur breiter. Sie schüttelte bloß den Kopf und schnaubte laut. "Oh, Mann...Becky...das war toll! Ich kann das gar nicht...du hast dir das alles selbst ausgedacht? Die Melodie? Den Text?" Die Māori war zutiefst beeindruckt. "Ich glaub das gar nicht...das war super! Ich würde es am liebsten direkt nochmal hören." Sie zwinkerte ihrer besten Freundin zu. "Ich hatte keine Ahnung, dass du was geschrieben hast!"
    Nun konnte Rebecca nicht anders, als verlegen zu grinsen. "Ähm...ich wollte...ich wollte ein Kind von dir! Hey! Ich wollte...Liebe! Und Fisch! F-F-F-Fisch! Fuck off! Ich wollte dich irgendwie...überraschen."
    "Also, das hast du auf jeden Fall geschafft! Den Song müssen wir unbedingt zusammen spielen. Hast du schon eine Bassstimme geschrieben?"
    "Nee...noch nicht. Ich wollte eigentlich erstmal nur wissen, ob...ob du hässlich bist! Ob es dir gefällt."
    "Aber hallo!" Amaia lehnte sich auf ihrem Stuhl nach hinten. "Mehr als nur gefallen! Ich finde irgendwie...das passt einfach total zu dir."
    Mit einem Grinsen legte Rebecca ihre Gitarre auf das Bett neben sich und biss sich auf die Unterlippe. Ihr ganzer Körper fühlte sich weich und zittrig an, doch eine Woge der Erleichterung wusch über sie hinweg. Seit Tagen schon hatte sie diese Sorge mit sich herumgeschleppt, ihr Song wäre mies und würde Amaia nicht gefallen. Diese Last fiel nun mit einem Mal von ihr ab, als hätte sie einen schweren Rucksack von ihren Schultern geworfen.
    "Hey, sag unbedingt Bescheid, wenn du Feedback mit den anderen Stimmen brauchst", bot die Māori mit sichtbarer Begeisterung an.
    Etwas verlegen spielte Rebecca wieder mit dem Saum ihres Kleides herum. Eigentlich hatte sie noch ein wenig damit warten wollen, um sich einen Plan überlegen und die richtigen Worte zurechtlegen zu können. Doch es war in diesem Moment einfach zu verlockend. "Naja...eigentlich hatte ich gehofft...du würdest dir den Text vielleicht nochmal anschauen. Du kannst ja ganz gut schreiben..." Sie warf ihrer besten Freundin einen hoffnungsvollen Blick zu.
    Amaia stutzte einen Moment. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie begriff, was hinter Rebeccas Frage steckte, doch auf ihrem Gesicht ließ sich jeder Schritt ablesen. Anfänglich Verwunderung, gefolgt von Überraschung, dann klappte ihr ungläubig der Mund auf und schließlich leuchteten ihre Augen förmlich auf. Zu guter Letzt machte sich ein glückseliges Lächeln auf ihrem Gesicht breit. "Ja! Auf jeden Fall! Das wäre...toll!"
    Rebeccas Herz machte einen Hüpfer und sie erwiderte grinsend den Blick der Māori. "Dann schicke ich dir nachher...Fisch! Fisch! Ich bin eine Biene. Fuck off! ...den Text, okay?"
    "Unbedingt!" Tatsächlich schien Amaia ganz aus dem Häuschen bei dem Gedanken zu sein, den Songtext selbst nochmal anschauen zu können. Doch Rebecca musste gar nicht groß nachfragen, denn ihre beste Freundin erklärte schon von sich aus. "Ich habe schon die ganze Zeit mit dem Gedanken gespielt, selbst mal sowas zu machen. Ich schreibe ja ganz gerne Gedichte und habe mich schon häufiger gefragt, ob man das Ganze nicht auch musikalisch rüberbringen könnte. Aber irgendwie...ich stecke ja nicht so in der ganzen Musiktheorie drin und das war dann doch alles so viel auf einmal..."
    "Du hättest ja einfach mich fragen können", merkte Rebecca kichernd an.
    Es war nur ein scherzhaft gemeinter Kommentar, doch sofort legte sich ein Schatten über sie beide. Amaias Gesicht verlor jede Spur an Fröhlichkeit, ihr Blick wurde finster.
    Hatte sie etwas Schlimmes gesagt? Rebecca rutschte unruhig auf der Bettdecke herum. "Mai?"
    Die Māori nahm sich einen Moment Zeit, ehe sie antwortete. "Um ehrlich zu sein...ich wusste nicht, ob du überhaupt Lust darauf gehabt hättest." Sie schaute ihre beste Freundin direkt an. "Ich wollte dich nicht noch weiter nerven. Weißt du noch, wie du mich am Strand zusammengeschissen hast?", fragte sie mit dem Anflug eines gequälten Lächelns, das sofort wieder verlosch. "Ich habe auch danach noch echt viel darüber nachdenken müssen..."
    In Amaias Stimme lag nicht die Spur eines Vorwurfs, doch Rebecca spürte sofort dieses Brennen in ihrer Brust. "Es tut mir wirklich leid! Ich wollte nicht..."
    "Du hattest ja recht!", wehrte Amaia den Versuch einer Entschuldigung sofort ab. "Ich weiß doch, wie schwer für dich im Moment alles ist. Und trotzdem habe ich dich dazu gedrängt, jeden Quatsch mitzumachen, weil ich genau wusste, dass du niemals 'nein' sagen würdest. Das war wirklich daneben und du hattest jedes Recht mir das auch zu sagen."
    Mit leicht geöffnetem Mund starrte Rebecca ihre beste Freundin an und wusste nicht, was sie erwidern sollte. Nach allem, was in den letzten Wochen passiert war, hatte sie nicht mehr damit gerechnet, noch einmal über ihren Ausbruch am Strand zu sprechen. Schon gar nicht hatte sie erwartet, dass Amaia ihre Gedanken so direkt offenbaren würde.
    Die Māori fuhr mit einem Seufzen fort. "Es ist halt so...in Alaska habe ich fast jeden Tag an dich gedacht. An uns. Egal, was ich gemacht habe, ich habe mir immer vorgestellt, wie es wäre, wenn du dabei wärst." Bei diesen Worten musste Amaia grinsen und ein Hauch Rosa erschien auf ihren Wangen. "Das klingt irgendwie albern...aber so war es halt. Ich hatte echt das Gefühl, dass wir so viel Zeit zusammen versäumen und das nur, weil ich von zuhause abgehauen bin. Und als ich dann endlich nach Neuseeland zurückgekommen bin...ich musste das alles unbedingt nachholen. Aber...nach dem Musikabend...und der Sache mit Madison...und meiner Mom...ich wollte dir einfach nicht noch mehr Schwierigkeiten machen."
    Wie so häufig wirkte Amaia sichtlich unwohl damit, ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Dafür fand sie aber genau die richtigen Worte.
    "Ich wollte dich nicht schon wieder mit irgendeiner dummen Idee überrumpeln, weißt du?", erklärte die Māori weiter. "Und ich...Becky? Was ist los?"
    Rebeccas Sicht verschwamm, als sich ihre Augen mit Tränen füllten. Sie hatte selbst keine Ahnung warum eigentlich. Es war ohnehin schon kaum zu glauben, dass Amaia überhaupt über ihre Gefühle sprach. Und ihre Worte erzeugten bei Rebecca ein unendlich tiefes Gefühl von Dankbarkeit. Dankbarkeit für ihre Ehrlichkeit, für ihre Nähe, ihre Freundschaft...und überhaupt dafür, dass sie hier war. Deshalb hatte Rebecca auch keine Ahnung, warum ihr gerade so zum Heulen zumute war. Doch sie wollte Amaia nicht das Gefühl geben, als hätte sie etwas Falsches gesagt. Also sprang sie auf, warf sich ihrer besten Freundin um den Hals und raunte ihr zu: "Ko ia tāku tino hoa!"
    Im ersten Moment war Amaia zu überrumpelt, um etwas zu sagen. Stattdessen erwiderte zögerlich sie die Umarmung und meinte amüsiert: "Es heißt 'koe', nicht 'ia'."
    Nach einer Weile löste sich Rebecca von ihr und setzt sich wieder auf Amaias Bett. "Du weißt doch, was ich meine", grinste sie, während sie sich mit der Hand über die Augen wischte. Mehr sagte sie nicht, denn sie wollte diesen Moment um nichts in der Welt kaputtmachen. Amaia hatte etwas angesprochen, was sie beide schon seit Jahren beschäftigte. Ihre Worte waren eine Entschuldigung, welche Rebecca niemals eingefordert hätte und doch war sie so unendlich froh um diese versöhnlichen Worte.
    Auch Amaia schwieg verlegen lächelnd und schien nicht so recht zu wissen, was sie sagen konnte.
    Sie verharrten in dieser Stille, zufrieden darüber, ihre jeweiligen Anliegen vorgebracht zu haben und auch zufrieden über die Reaktion ihrer besten Freundin. Es war schon fast, als ob keine von ihnen die Erste sein wollte, welche diese wohlige Stille durchbrach, doch irgendwann hob Amaia plötzlich einen Zeigefinger, so als ob ihr plötzlich etwas einfiel. "Ach, übrigens...ich will dir auch noch etwas zeigen!"
    Nun lag die Neugier bei Rebecca und sie beobachtete, wie sich die Māori umwandte, um ihr Smartpad vom Schreibtisch zu fischen. Zumindest so lange, bis sie die Augen zusammenkniff und wild mit einer Hand in der Luft herumfuchtelte, ehe sie sich mit der Handfläche gegen die Schläfe schlug. "Fuck off!"
    "Hier...hör dir das mal an!" Amaia hielt ihr Smartpad zu Rebecca und startete eine Audiodatei.
    Recht belebte, flotte Musik begann zu spielen, welche sich am ehesten als poppigen Rock beschreiben ließ. Man konnte sehr deutlich den E-Bass unter die Drums hören, sowie einen Synthesizer und eine Akustikgitarre. Das Ganze war mit zusätzlichen subtilen Effekten abgemischt worden, wie etwa einem leichten Echo und dezenten Tonverzerrungen.
    Rebecca wollte gerade schon den Mund öffnen um nachzufragen, was genau sie sich anhörte, als plötzlich ein Gesang einsetzte.
    "Your fear came from a place unknown,
    sat down, made itself at home."

    Die Worte blieben ihr im Hals stecken. Sie erkannte die Stimme sofort wieder.
    "It called your name the whole night through,
    until it got the best of you-u.
    It's wide awake, it never rests,
    it follows each one of your ste-eps.
    And it hits you hard with ruthless fists,
    can I kill it with a kiss?"

    Es dauerte einen Moment, doch Rebecca erinnerte sich genau an das, was sie da hörte. Verblüfft starrte sie ihre beste Freundin an, ihr Gesicht ein einziges Fragezeichen.
    "I wish I could blow it off
    Find a way to shut its hungry mouth
    Change the locks and chase it out
    I'll shield you 'til it disappears
    All my love against your fear"

    Sie war sich absolut sicher, es musste die Aufnahme sein, welche Amaia vor einigen Wochen in Wellington gemacht hatte. Es war genau der Song, welchen sie damals gesungen hatte und die Akustikgitarre klang auch genau so, wie sie und Rebecca den Song für gewöhnlich spielten.
    Bloß klangen alle anderen Instrumente so gar nicht nach demselben Lied. Zwar stimmten das Tempo und die Tonart mit Amaias Gesang überein, doch alles andere schien ein ganz eigenes Stück zu sein. Ohne Amaias Part hätte Rebecca nie erraten, dass es sich um 'Fear' gehandelt hätte. Stattdessen wäre sie davon ausgegangen, es wäre einfach irgendein anderes Lied.
    "...we find a way to shut its hungry mouth!
    We chase it down the street and out of town.
    I'll shield you 'till it disappears.
    All my love against your fear"

    Anders als das Original hatte diese Version des Songs ein eigenartig langes Outro, in dem der Bass plötzlich total präsent wurde, wo er vorher noch völlig unauffällig gewesen war. Es dauerte noch gut eine halbe Minute, ehe der Song schließlich endete.
    Rebecca wartete keine Sekunde länger. "Was ist das?"
    Die Māori kaute auf ihrer Unterlippe herum und grinste verlegen. "Also...Tomas hat mich vor ein paar Tagen angeschrieben und mir die Datei zugeschickt", erklärte sie mit kaum verhohlener Begeisterung und bestätigte damit Rebeccas Verdacht. "Er hat gemeint, er hätte ein wenig mit der Aufnahme rumgespielt und einfach ein paar Tonspuren dazugelegt."
    Nach dem Gespräch, welches sie mit dem Musikproduzenten gehabt hatten und seine Erzählungen darüber, wie er für gewöhnlich arbeitete, war es eigentlich wenig verwunderlich, dass er Amaias Aufnahme zu einem eigenen kleinen Song gewandelt hatte. "Das ist eigentlich ziemlich...hässlich! Hässlich! So wie du! Ich liebe dich! ...ziemlich cool, dass er dir das noch zugeschickt hat!", stellte Rebecca fest.
    "Oh, ja! Ich hätte auch nicht gedacht, dass er sich die ganze Arbeit macht, aber das ist echt cool von ihm. Er ist ja irgendwie sowieso toal...locker, nicht?"
    "Finde ich auch..." Rebecca klatschte in die Hände. "Buuuiieeh!"
    "Und wie fandest du den Song?"
    "Ähm..." Einen Moment suchte Rebecca nach den richtigen Worten. Sie wollte nicht gemein wirken. "Es war eigentlich...ganz gut. Aber auch ziemlich...anders? Weißt du, was ich meine? Es hat sich kaum noch nach dem eigentlichen Song angehört."
    Ihre beste Freundin nickte zustimmend. "Ja, es ist schon ein bisschen was Anderes. Vor allem der Bass...den finde ich im Original so gut, aber Tomas hat eigentlich nicht viel damit gemacht."
    "Jaah...ähm...nur am Ende..."
    "Das Ende finde ich aber irgendwie blöd", schnaubte Amaia. "Wenn ich singe, hat man ja die meiste Zeit über die Melodie, aber der ganze Teil, den er noch hinten drangehangen hat, passt einfach überhaupt nicht mehr zum Song."
    "Und der Rhythmus klingt total steif! Deine Gitarrenstimme hat viel mehr Variation als die Drums, die er drübergelegt hat."
    Wieder unterstrich Amaia die Aussage mit einem Nicken. "Man merkt halt, dass Tomas das Original nicht kennt. Ich schätze mal, er weiß nicht, was genau ich eigentlich spiele und hat einfach ein bisschen rumprobiert, was vielleicht dazu passen könnte. Nur es klingt halt echt nicht so gut wie der eigentliche Song."
    Rebecca war recht froh, dass ihre beste Freundin selbst so kritisch war, sodass sie nicht lügen musste. Tatsächlich überraschte sie es fast schon ein wenig, wie negativ sich Amaia zu dem Lied äußerte. Vor allem, weil die Māori überhaupt nicht enttäuscht oder frustriert mit dem Song wirkte, eher im Gegenteil. Stattdessen lächelte sie zufrieden und schien überaus gut gelaunt zu sein.
    "Es ist einfach toll, sich mal selbst so zu hören", sagte Amaia mit einem glückseligen Seufzen. "Ich meine...der Song mag vielleicht nicht so wahnsinnig gut sein, aber es ist trotzdem...hm...cool. Es ist einfach cool." Sie grinste verlegen als sie einsah, dass ihr keine bessere Beschreibung in den Sinn kommen wollte.
    "Hast du Tomas noch Feedback gegeben? Darüber, was dir nicht so gefallen hat?"

    Die Māori schüttelte sofort den Kopf. "Nee, ich will ihn ja auch nicht weiter nerven. Er hat mit Sicherheit eh genug zu tun, außerdem war es einfach eine nette Geste von ihm. Und schlecht ist der Song nun auch nicht. Bloß...anders. Eigentlich wollte ich dich was fragen." Amaia blickte ihre beste Freundin direkt an. "Ich hatte mir überlegt...ich würde das gerne bei mir auf InSync hochladen. Denkst du...naja...das wird gut ankommen?"
    Mit so einer Frage hatte Rebecca überhaupt nicht gerechnet und sie hatte im ersten Moment überhaupt keine Ahnung, wie sie reagieren sollte. Stattdessen übernahm ihre Krankheit. Sie verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse, reckte den Kopf krampfartig nach vorne und riss ihre Hände mit nach oben gestreckten Daumen hoch. "Ich liebe dich! Fuck off!" Die Frage kam aus dem nichts und sie brauchte einen Moment, um überhaupt zu erfassen, was genau Amaia eigentlich wissen wollte.
    Natürlich wusste sie um Amaias öffentliches InSync-Profil, auf dem sie praktisch seit ihrem Geburtstag regelmäßig Videos von ihren Song-Covers postete. Sie hatte dort schon dutzende Videos hochgeladen, von denen einige schon mehrere hundert Abrufe angehäuft hatten. Ihr Cover von einem halbwegs aktuellen Song von 'Last Day on Earth', den sie vor zwei Wochen aufgenommen hatte, war schon jetzt mit fast zweitausend Aufrufen ihr meistgeklicktes Video. Mittlerweile hatte ihr Profil sogar schon einige Follower, die nicht nur aus ihrer Schwester Kiri bestanden.
    Womit Rebecca aber überhaupt nicht gerechnet hätte, war, dass die Māori ihre Meinung zu einem Upload wissen wollte. Für gewöhnlich lud Amaia ihre Covers nach eigenem Ermessen hoch und ihre Frage wirkte eher wie ein Vorwand. Wofür genau konnte Rebecca aber nicht erkennen und so zuckte sie bloß mit den Schultern und antwortete ehrlich: "Warum denn nicht? Weil du hässlich bist! Hey! Ist doch eigentlich cool, wenn du mal was hochladen kannst, was ein bisschen professioneller klingt."
    "Guter Punkt", stimmte Amaia zu. "Ich habe auch schon ein bisschen darüber nachgedacht, was ich vielleicht noch für Sachen hochladen könnte. Immer nur Cover-Songs, wo ich ein bisschen Gitarre spiele und singe, ist auf Dauer ja auch irgendwie langweilig. Ich wollte vielleicht auch mal ein bisschen...Abwechslung mit reinbringen, weißt du?"
    Der Blick, mit dem Amaia sie bedachte, war so entlarvend, dass Rebecca ein Schnauben entfuhr. Schon wurde ihr klar, warum die Māori ihr InSync-Profil erwähnt hatte und sie verstand sofort die unausgesprochene Frage, welche hinter Amaias Worten stand. "Du bist echt unglaublich", murmelte sie kopfschüttelnd und warf unkontrolliert ihren Kopf hin und her. "Fuck off! Hey!"
    Als sie bemerkte, dass ihre beste Freundin sie direkt durchschaut hatte, hob Amaia abwehrend die Hände. "Du kannst auch 'nein' sagen!", versicherte sie Rebecca hastig. "Das meine ich ernst! Du musst mir nicht einmal antworten. Mir ist nur wichtig, dass du weißt, ich würde das gerne mit dir machen. Lass mich einfach wissen, falls du Interesse hättest, okay? Und wenn nicht, ist das auch in Ordnung."
    "Buuuiieeeh!" Mehr als ein heftiges Zucken ihres Gesichtes und ein ungewolltes Kopfschütteln brachte Rebecca nicht zustande. Mit Amaia zusammen Songs aufzunehmen und auf dem InSync-Profil der Māori mit der Welt zu teilen, klang durchaus verlockend. Vor einigen Wochen hätte sie es auf der Stelle kategorisch abgelehnt, doch nach dem letzten Musikabend im Harmony war sich Rebecca schon nicht mehr so sicher. Es hatte sich einfach so gut angefühlt, vor einem Publikum zu spielen und all diese Reaktionen auf ihre Musik zu sehen. Zwar behagte ihr der Gedanke nicht, dass es Videoaufzeichnungen von ihr im Extranet gab, doch tatsächlich sträubte sich ein Teil von ihr nun, einfach 'nein' zu sagen. Es war derselbe Teil, der sich noch immer verzückt an diesen Abend zurückerinnerte.
    Allmählich dämmerte ihr, dass ihr Auftritt im Harmony eine Tür geöffnet hatte, welche sich nun nicht mehr schließen ließ. Oder besser gesagt, welche Rebecca gar nicht mehr schließen wollte. "Na gut...ich denke mal drüber nach." Es war ihre Standard-Antwort, welche sie sonst auch immer gab, doch dieses Mal war es anders. Sie sagte das nicht nur, um ihre beste Freundin nicht zu enttäuschen. Dieses Mal meinte sie es ernst.
    Majonese ist offline Geändert von Luceija (15.09.2022 um 12:36 Uhr)

  3. #3
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Uhm-...Espresso? Doch nicht etwa doppelt, oder?", glaubte Leif verstanden zu haben, doch bevor er eine kleine Szene machte, musste er es genau wissen. Eine wirklich verwertbare Reaktion aber bekam er nicht. "Uff-...ich...bestell was, wovon sich mein armer Magen nicht umdreht. Einen normalen Kaffee oder...weiß ich nicht, heiße Schokolade?", bat er sie ernsthaft und sah sie mit latenter Bestürzung an. Sein Blick ging auch zu dem Kellner, der gar nichts verstand und einfach weiter die zweite Tasse, besser-...das Tässchen vorbereitete und Leif damit einen seufzenden Laut entlockte. "Oder...Tee?", jammerte er weiter.
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  4. #4
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    "Uhm-...Espresso? Doch nicht etwa doppelt, oder?", glaubte Leif verstanden zu haben, doch bevor er eine kleine Szene machte, musste er es genau wissen. Eine wirklich verwertbare Reaktion aber bekam er nicht. "Uff-...ich...bestell was, wovon sich mein armer Magen nicht umdreht. Einen normalen Kaffee oder...weiß ich nicht, heiße Schokolade?", bat er sie ernsthaft und sah sie mit latenter Bestürzung an. Sein Blick ging auch zu dem Kellner, der gar nichts verstand und einfach weiter die zweite Tasse, besser-...das Tässchen vorbereitete und Leif damit einen seufzenden Laut entlockte. "Oder...Tee?", jammerte er weiter.


    Sie musste ernsthaft Lachen. Es war, ja, sie würde es zugeben, süß, wie er sich vor der Vorstellung dieses Espresso wandte und hoffte, er könne noch irgendwie umlenken. Ihr Grinsen drehte beinahe Kreise. Beschwichtigend legte sie, für welche der Tresen eine gute Stufe zu hoch schien, die eigens auf dem Tresen abgelegte Hand auf die abgelegte des Schweden. "Durchatmen.", beruhigte sie ihn viel zu flachs auf dieselbe Weise wie jedes Mal, wenn sie sich auf irgendeinen Trip schossen oder er eine Nadel aushalten sollte, die er zwar perfekt setzen konnte, aber so sehr darüber wimmerte wie seine allerjüngsten Patienten. "Es IST hier normaler Kaffee. Sizilianischer Kaffee, kein Desinfektionsmittel. Ganz mild. Iss was dazu, spüls mit dem Kaffee runter. Schmeckt nicht schlechter als den den ich unten mache und den trinkst du auch.", sagte sie fast schon sacht und schob ihm den bereits bereitgestellten Teller mit dem cornetto-Hörnchen zu.
    Leiser fügte Luci an: "-...und ich sags mal so, wenn-...du was anderes willst, dann musst du selbst bestellen.". Es zeichnete sich nur sehr, sehr langsam und leicht ein diabolisch anmutendes Grinsen in ihr Gesicht. Und das sachte wippen ihrer Augenbrauen deutete schon an: Wenn er das wollte, musste er es auf Italienisch. Einen Communicator würde sie ihm im Zweifelsfall immer wieder in den Müll werfen. Nicht, dass sie ihm das sagen würde.
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  5. #5
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Sie musste ernsthaft Lachen. Es war, ja, sie würde es zugeben, süß, wie er sich vor der Vorstellung dieses Espresso wandte und hoffte, er könne noch irgendwie umlenken. Ihr Grinsen drehte beinahe Kreise. Beschwichtigend legte sie, für welche der Tresen eine gute Stufe zu hoch schien, die eigens auf dem Tresen abgelegte Hand auf die abgelegte des Schweden. "Durchatmen.", beruhigte sie ihn viel zu flachs auf dieselbe Weise wie jedes Mal, wenn sie sich auf irgendeinen Trip schossen oder er eine Nadel aushalten sollte, die er zwar perfekt setzen konnte, aber so sehr darüber wimmerte wie seine allerjüngsten Patienten. "Es IST hier normaler Kaffee. Sizilianischer Kaffee, kein Desinfektionsmittel. Ganz mild. Iss was dazu, spüls mit dem Kaffee runter. Schmeckt nicht schlechter als den den ich unten mache und den trinkst du auch.", sagte sie fast schon sacht und schob ihm den bereits bereitgestellten Teller mit dem cornetto-Hörnchen zu.
    Leiser fügte Luci an: "-...und ich sags mal so, wenn-...du was anderes willst, dann musst du selbst bestellen.". Es zeichnete sich nur sehr, sehr langsam und leicht ein diabolisch anmutendes Grinsen in ihr Gesicht. Und das sachte wippen ihrer Augenbrauen deutete schon an: Wenn er das wollte, musste er es auf Italienisch. Einen Communicator würde sie ihm im Zweifelsfall immer wieder in den Müll werfen. Nicht, dass sie ihm das sagen würde.


    "Mil-...pfff...MILD!", wiederholte er ihre Worte und lachte auf diese schäbig unehrliche Weise der Verzweiflung. Seine Augen schielten zu ihr herüber und seine Lippen presste er aufeinander. Fehlte nur, dass er vor lauter Unruhe durch das Café zu tigern begann. Sein Blick wandte sich von ihr ab, hin zum Kellner, obgleich er noch ein paar Worte an Luceija richtete, die ihn durchaus würden umbringen können. "Möglicherweise trinke ich deinen Kaffee ja nur unter vorgespieltem Genuss, damit ich nicht am Ende doch noch ein Ei verliere oder so, huh?", gab er zu bedenken und schnippte mit dem Finger in Richtung der Bedienung, die ganz offensichtlich schwer genervt davon war. Leif zog entschuldigend die Schultern hoch und dann begann es. Man konnte ihn für die wenigen und inkorrekten Worte so laut DENKEN hören, dass es selbst das Geräusch aller Kirchturmglocken, aller ihre Söhne rufenden Mütter und allen hupenden Autos UND Roller übertönt hätte, selbst wenn all diese Dinge im selben Moment ertönt wären. "Eh-...oh man, ich will...uhm-...Un agua...?", nein, verdammt, das war spanisch. Wenigstens die Hälfte. Aber der Kellner nickte. Abwartend, scheinbar wissend, dass da noch mehr kam.
    Es war ein kleines Trauerspiel, wie Leif sich in seiner absoluten Unkenntnis abmühte. "...och t-...", er schüttelte unwirsch den Kopf. Schwedisch. Kein Mensch außerhalb Schwedens verstand Schwedisch, gefühlt. "Äh...Te?", war er wieder ganz der Schwede. Aber verdächtig nah an dem was man hier dazu sagte. Und auch dieses Mal schien der Mann hinter der Theke zu verstehen, hatte aber keine Hoffnung, dass Leif seinen Wunsch genauer formulieren konnte und fischte auf seiner Seite der Theke ein kleines laminiertes Kärtchen, auf welchem Pfefferminztee, sowie Kamille, schwarzer Tee und andere Dinge auftauchten, die Leif für zu dubios hielt, um sie zu trinken. Was der Bauer nicht kennt-...Naja. Er tippte auf die Minze und der junge Mann nickte nur, das Wasser bereitend und dem Schweden hinstellend. Der sah mit glühenden Wangen und hervorgestrecktem Kinn zu Luceija. Seine Süßigkeit auf dem Teller, sowie das Wasser nahm er bereits an sich und setzte dazu an, seine Freundin kurzerhand für eine der Sitzgelegenheiten zu verlassen. "Jetzt sieh lieber zu, dass der arme Mann erfährt, dass ich hier essen werde, ehe er noch unfreiwillig den Fiskus bescheißt oder so, weil du mir so wenig beigebracht hast.", frotzelte Leif.
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  6. #6
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Charis

    Kathy war in ihrem Element und es war ein Element das sie mit Charis teilte. Wuchtige Bässe, ekstatische Bewegungen und feiner Schweiß der gleichsam von blauer und heller Haut perlte. Die Asari hatte dabei jedoch den Vorteil das sie sich keine Sorge um ihre Frisur machen musste. Einen Umstand den die Menschenfrau damit umging das sie sich einfach keine Sorgen um ihre Frisur mehr machte. Nachdem sich mehere Locken aus den hochgesteckten Haaren gelöst hatte, löste sie die Konstruktion einfach auf und ließ die schwarze Pracht frei.
    Alles schien losgelöst, alles egal. Als sie zusammenstießen, hielten sich beide Frauen und hatten einfach weiter Spaß. Wozu Sorgen machen auf der Tanzfläche, wozu sich ärgern? Dazu war abseits der Musik immer noch Zeit. Irgendwann wenn der Moment endete und die Musik den Körper verließ. Doch dieser Augenblick schien ihr derzeit noch unendlich fern.
    Nachdem sich die beiden wieder gegenseitig stabilisiert hatten und mehr Leute auf die Fläche strömten, stupste Kathy die Asari leicht an.
    Ihr Blick lenkte den von Charis in die Richtung aus der Yuika und Airi jetzt dazu kamen. Beide hatten ihre Schuhe ausgezogen, mögliche Konventionen geflissentlich ignorierend. Es gab hier nur eine Regel, tanzen!
    Sie winkte die beiden heran, worauf sie sich elegant durch die Menge tanzten. Airi bewegte sich hinter Yuika um diese nicht zu verlieren. Diese war zwar vielleicht nicht mehr komplett koordinativ auf der Höhe, aber offensichtlich gutgelaunt. Außerdem bewegte sie sich noch ausreichend geschmeidig, ohne direkt mit den umliegenden Tänzern anzustoßen.
    Schließlich erreichten sie Kathy und Charis und fügten sich in das Gros der bewegenden Leiber ein.
    "Sie tanzen echt super, Charis-san. Und sie auch Orlowski-san.", bemerkte Yuika anerkennend gegen die Musik anschreiend. Ein fast schon seliges Grinsen lag auf ihrem Gesicht, während sie sich von dem Beat treiben ließ. Die Schmetterlingsklammer vibrierte scheinbar im Takt.
    "Da muss ich Madame Butterfly zustimmen. Sie kann auch ansehlich tanzen, aber erwarten sie in dem Zustand nicht zu viel.", sprach Airi.
    "Wo haben sie denn ihre Schuhe gelassen?", erkundigte sich Kathy lachend. Airi machte eine Kopfbewegung hinter sich.
    "An der Bar. Erschien mir sicherer für Yuikas Knöchel. Der Barkeeper hat mit den Schultern gezuckt, das ist ein klares Zeichen der Zustimmung.", erklärte sie lächelnd gegen die Akkustik ankämpfend. Airis Bewegungen waren noch geschmeidiger als die ihrer Schwester.
    "Hier sind die Leute zu reich zum Schuhe klauen. Und ich hoffe das keine Fuß Fetischisten hier rumlaufen.", fügte sie an.
    "Und wenn wären die jetzt auf der Tanzfläche, den Füßen folgend!", warf Yuika vergnügt ein und vollführte dabei eine Bewegung mit Hüfte und Füßen die man ihr gar nicht mehr zugetraut hätte. Daraufhin tanzten alle vier. Unterschiedlich gut, aber alle mit viel Enthusiasmus. Dem einem Lied folgte das nächste, die vier Damen anpeitschend. Inzwischen war die Fläche eindeutig voller geworden, der Bewegungsspielraum enger. Der eigene Körper berührte öfter einen anderen, oft gefolgt von dem Blick wem die Hüfte gehörte die man gerade leicht touchiert hatte.
    Ein Spiel der Leiber tausendmal zelebriert doch jedes mal einzigartig, mit ungewissen Ausgang.

    In Kathys Fall war es allerdings ein Artgenosse der mit seinem Salarianer Kumpel ein wenig zu ausgelassen tanzte und so eine grazile Asari die sich gerade in die Nähe der Menschenfrau manövriert hatte, aus dem Gleichgewicht brachte. In einer Kettenreaktion die einen Billardprofi die Stolzestränen ins Gesicht getrieben hätte, leitete das blaue Alien die kinetische Energie zu Kathy um, welche dadurch in ihrer Bewegung gestört wurde. Unglücklicherweise beinhaltete diese Bewegung ein umsetzen des Fußes, welcher dadurch äußerst ungeplant aufsetzte. Der stechende Schmerz überdehnter Bänder zuckte durch das Gesicht der Menschenfrau, gefolgt von einem schmerzerfüllten: "Fuck!", welches jedoch im Lärm der Musik unterging. Zwei geistesgegenwärtige Hände von Charis und Airi verhinderten das sie dadurch auf dem Boden landete.
    Die Menschenfrau setzte so gestützt vorsichtig den Fuß auf, sofort von ihrem Nervensystem alarmiert das sie das lieber lassen sollte.
    Kathy atmete hart zwischen den Zähnen aus, jetzt etwas wackelig auf einem bestöckelten Fuß stehend.
    "Scheiße, ich glaube das war es für mich.", stellte sie resigniert fest, den Schmerz runterschluckend. Airi nickte und legte den Arm ihrer Chefin auf ihre linke Schulter.
    "Charis nehmen sie die andere Seite? Yuika? Yuika!", rief sie ihre Schwester die sich ein wenig abseits getanzt hatte und die Szene nicht komplett realisiert hatte. Etwas verwirrt kam sie herangetippelt und schaute zu ihrer Schwester.
    "Nimmst du mal Orlowski-san die Schuhe ab und bringst sie nach?", erklärte Airi nachdem Yuika die Lage realisiert hatte.
    "Kommen sie, wir bringen sie erstmal an die Bar.", meinte Airi dann zu Charis als auch Kathy sprechend.
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  7. #7
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    "Mil-...pfff...MILD!", wiederholte er ihre Worte und lachte auf diese schäbig unehrliche Weise der Verzweiflung. Seine Augen schielten zu ihr herüber und seine Lippen presste er aufeinander. Fehlte nur, dass er vor lauter Unruhe durch das Café zu tigern begann. Sein Blick wandte sich von ihr ab, hin zum Kellner, obgleich er noch ein paar Worte an Luceija richtete, die ihn durchaus würden umbringen können. "Möglicherweise trinke ich deinen Kaffee ja nur unter vorgespieltem Genuss, damit ich nicht am Ende doch noch ein Ei verliere oder so, huh?", gab er zu bedenken und schnippte mit dem Finger in Richtung der Bedienung, die ganz offensichtlich schwer genervt davon war. Leif zog entschuldigend die Schultern hoch und dann begann es. Man konnte ihn für die wenigen und inkorrekten Worte so laut DENKEN hören, dass es selbst das Geräusch aller Kirchturmglocken, aller ihre Söhne rufenden Mütter und allen hupenden Autos UND Roller übertönt hätte, selbst wenn all diese Dinge im selben Moment ertönt wären. "Eh-...oh man, ich will...uhm-...Un agua...?", nein, verdammt, das war spanisch. Wenigstens die Hälfte. Aber der Kellner nickte. Abwartend, scheinbar wissend, dass da noch mehr kam.
    Es war ein kleines Trauerspiel, wie Leif sich in seiner absoluten Unkenntnis abmühte. "...och t-...", er schüttelte unwirsch den Kopf. Schwedisch. Kein Mensch außerhalb Schwedens verstand Schwedisch, gefühlt. "Äh...Te?", war er wieder ganz der Schwede. Aber verdächtig nah an dem was man hier dazu sagte. Und auch dieses Mal schien der Mann hinter der Theke zu verstehen, hatte aber keine Hoffnung, dass Leif seinen Wunsch genauer formulieren konnte und fischte auf seiner Seite der Theke ein kleines laminiertes Kärtchen, auf welchem Pfefferminztee, sowie Kamille, schwarzer Tee und andere Dinge auftauchten, die Leif für zu dubios hielt, um sie zu trinken. Was der Bauer nicht kennt-...Naja. Er tippte auf die Minze und der junge Mann nickte nur, das Wasser bereitend und dem Schweden hinstellend. Der sah mit glühenden Wangen und hervorgestrecktem Kinn zu Luceija. Seine Süßigkeit auf dem Teller, sowie das Wasser nahm er bereits an sich und setzte dazu an, seine Freundin kurzerhand für eine der Sitzgelegenheiten zu verlassen. "Jetzt sieh lieber zu, dass der arme Mann erfährt, dass ich hier essen werde, ehe er noch unfreiwillig den Fiskus bescheißt oder so, weil du mir so wenig beigebracht hast.", frotzelte Leif.


    Während der gesamten Tirade, die Leif da an der Theke veranstaltete und Luceija zusehen ließ, als wäre es ein massiver, brutaler, blutiger, todbringender, aber zugleich wahnsinnig kreativer und spannender Autounfall, von dem sie absolut nicht absehen KONNTE, geschweige denn würde, sah man der Sizilianerin an, wie sie sich regelrecht unter Schmerzen wand. Ihre Hand des Armes, welcher auf der Theke lehnte und sie stützte, stützte jetzt vor allem ihren Kopf an der Stirn. Mit abgespreiztem Zeigefinger und Daumen, qualvoll an den Augenbrauen angesetzt. Sie seufzte tief, sehr tief, fast mürrisch, auch wenn es offensichtlich schien, dass sie sich das Lachen wahnsinnig verkneifen musste. Trotzdem sah sie sich das an. Es war schlicht zu-..ja. Kreativ. Spannend. Todbringend. Grausam. Interessant.
    Der junge Wirtssohn drehte sich um und schlug die Hände tatsächlich über dem Kopf zusammen und Luci murrte dieses "Mi dispiace. Lui... ci prova, ma il suo italiano è ancora peggiore di quanto ricordassi. Sorry. Er-...versuchts, aber sein Italienisch ist noch schlimmer als ich es in Erinnerung hatte." "Sì, sì, non importa. Il conto lo paghi tu? Ja ja, macht nichts. Geht die Rechnung auf dich?" "Lo fa. Tut sie." Sie hob ihr Hand-Schildchen kurz von ihrem Kopf und lugte Leif an, der so triumphal damit prahlte, sich diesen Tee bestellt zu haben und Luci lächelte ihm belustigt und auch etwas Schadenfroh entgegen. Was sie dann sagte galt nicht ihm sondern dem Wirt, aber sie ließ den Blick nicht von Leif, den sie kurz aber genau musterte. "Almeno ha un bell'aspetto. Naja, wenigstens sieht er gut aus.", sagte sie und grinste ihm frech entgegen, ehe er sich einen der verdammt wenigen Tische suchte um sich zu setzen, während er das Glas, abgestellt auf dem Teller mit dem Hörnchen, einhändig mit sich balancierte. Die alten Herren vor dem Laden warfen einen kurzen, skeptischen Blick durch die Scheibe, brummten etwas, dass nach "Turisti. Touristen." klang und riefen Luci zurück auf den Plan, die es sah, hörte, die Brauen hob und noch auf dem Weg die paar Schritte zu ihnen rüber rief "Ehi! Cosa vuol dire "turisti"? Hey! Was soll das heißen "Touristen"?" Sie quetschte sich durch zwei der eng gestellten, metallernen Bistrotische - einer der an den Leif sich setzte - zwischen hindurch bis zur Scheibe, schlug sich mit der Rückenlehne eines Stuhles gegen den Arm, aber sog nur scharf Luft ein und war der Scheibe, hinter welcher die beiden saßen, dann so nah, dass sie mit dem Fingerknöchel dagegenklopfte und raus starrte. Es unterbrach das Spiel der beiden Männer, beide erschraken sich leicht, der eine genug um ein charakteristisches "Mamma mia!", in feinstem sizilianisch zu schludern und sich irritiert und leicht brüskiert der Scheibe zuzuwenden, durch welche hindurch sich das aufdringliche Gesicht Lucis abzeichnete. "Niente turisti, Giuseppe, tu sai chi diavolo sono e anche che il vichingo biondo e maldestro vive in casa mia da un bel po', dopotutto ci guardi abbastanza spesso. E tu sei sulla porta di casa ogni volta che c'è qualcosa da ascoltare, vecchio mio! Keine Touristen, Giuseppe, du weißt verdammt nochmal wer ich bin und auch, dass der tollpatschige, blonde Wikinger seit einer ganzen Weile mit in meinem Haus wohnt, immerhin siehst du oft genug rüber. Und bist jedes Mal auf der Türschwelle wenns was zu lauschen gibt, alter Mann!" Sie gestikulierte charakteristisch, wie man es von Luci eben nicht anders kannte. Der betroffene Mann, leicht übergewichtig aber nicht fettleibig, rutschte auf seinem Stuhl so, dass er durch die Scheibe sehen, seinen Arm aber auf der Rückenlehne seines Metallstuhls ablegen konnte - nichts davon hielt ihn ab, selbst zu gestikulieren als er antwortete: "Che altro dovrei fare? Con te c'è rumore, ogni giorno qualcosa di nuovo, ogni giorno... Was soll ich denn sonst machen?! Es ist laut bei euch, jeden Tag etwas neuen, jeden Tag- ". Der alte Mann machte ein seltsames Geräusch, dass an ein quietschendes Bett erinnerte und lachte - das schlimme war, nicht mal unsympathisch. Und Luci schien zwar temperamentvoll, aber nicht wahnsinnig und ungebremst aufgebracht. Nur empört genug für Palermo. Was-...für einen Skandinavier die Portion zu viel sein könnte. Trotz allem. Lucis flache Hand schlug gegen die Scheibe. Giuseppe und sein Bekannter zuckten nochmals kurz zusammen, der junge Wirt seufzte genervt und rief ein hohes "Ehi, non rompere il vetro! Che stai facendo?! Hey mach die Scheibe nicht kaputt was soll das denn?!", aber Luci ignorierte es und schien auf eine Antwort des alten Mannes zu warten. Sie äffte ihn nach und machte dieses quietschende Geräusch jetzt selbst, nur NOCH nerviger als er. "Sì, è questo il suono che ti manca, eh? Jaa, das ist der Sound den du vermisst, hm?". Sie machte das Geräusch weiter. Mehrmals. Auch dann noch, als sie sich wieder aufrichtete und umdrehte um zurück in Richtung Bar zu gehen um IHREN Kaffee abzuholen und, jetzt wo er fertig war, auch nach Leifs Tee zu greifen, den sie mit einem andeutenden Salutieren ihrer Finger an der Stirn bedankte und gleichzeitig das Geräusch weitermachte, bis sie sich wieder umdrehte - die Hände voll - und Giuseppe wieder ansah, der sie unsicherer mit Blicken verfolgte. Seine silbrige Halskette reflektierte grellendes Sonnenlicht. "Ascoltalo attentamente, Giuseppe! Davvero, ascoltate attentamente in futuro. Questo è il suono che non sentirete dalla vostra camera da letto per moooooooooooooolto tempo, quindi è meglio ricordarlo per non dimenticarlo. Hör ihn dir gut an, Giuseppe! Echt, hör in Zukunft gut hin. Das ist der Sound, den du laaaaaaaaaaange nicht mehr aus deinem Schlafzimmer hören wirst, also merk ihn dir besser, damit du ihn nicht vergisst.", singsangte sie grinsend und stellte Leif den Tee auf den Tisch, ihren eigenen Kaffee auf die andere Seite des Tisches. Kurz schien es draußen ruhig. Dann lachte Giuseppes Freund und Kartenspieler dreckig und zeigte Luci den 'Daumen hoch', während Giuseppe selbst künstlich beleidigt schnaufte und seinem gegenüber bedeutete, er solle doch endlich die nächste Karte spielen.
    "Uomini anziani... Alte Männer...", murmelte Luci, selbst bewaffnet mit einem wohlbekannten aber seltener gewordenen, halbseitigen Grinsen, und ging nur nochmal kurz an die Bar zurück um den Wirt zu fragen "Avete sigarette? Allora dammi un pacchetto e mettilo sul conto. Hast du Zigaretten? Dann gib mir ne Schachtel und schreib sie auf die Rechnung.". Er holte etwas von unter der Theke hervor und warf sie Luci, ebenso wie ein offensichtlich gebrauchtes Feuerzeug, auf das alte Holz und sie griff einhändig danach, dankend mit dem Zeigefinger auf ihn zeigend. "Ti devo un favore. Hast was gut bei mir." "L'ho fatto. Quattordici crediti e cinquantanove crediti. Hab ich. Vierzehn Credits Neunundfünfzig."

    Luci ignorierte es. Fürs Erste. Setzte sich erstmal zurück, oder überhaupt, an den Tisch neben Leif, seufzte, als trage sie selbst diesen latenten Bierbauch des alten Mannes mit sich herum, aber beide sahen, dass das Gegenteil der Fall war. Sie öffnete die Schachtel, nahm sich eine Zigarette und steckte sie sich zwischen die Lippen, um sie sich anzuzünden.
    "Il diavoletta è tornato nel quartiere. Die kleine Teufelin ist wieder in der Nachbarschaft.", seufzte Giuseppe halblachend in Richtung seines Freundes. Laut genug.
    Luceija ist offline

  8. #8
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Während der gesamten Tirade, die Leif da an der Theke veranstaltete und Luceija zusehen ließ, als wäre es ein massiver, brutaler, blutiger, todbringender, aber zugleich wahnsinnig kreativer und spannender Autounfall, von dem sie absolut nicht absehen KONNTE, geschweige denn würde, sah man der Sizilianerin an, wie sie sich regelrecht unter Schmerzen wand. Ihre Hand des Armes, welcher auf der Theke lehnte und sie stützte, stützte jetzt vor allem ihren Kopf an der Stirn. Mit abgespreiztem Zeigefinger und Daumen, qualvoll an den Augenbrauen angesetzt. Sie seufzte tief, sehr tief, fast mürrisch, auch wenn es offensichtlich schien, dass sie sich das Lachen wahnsinnig verkneifen musste. Trotzdem sah sie sich das an. Es war schlicht zu-..ja. Kreativ. Spannend. Todbringend. Grausam. Interessant.
    Der junge Wirtssohn drehte sich um und schlug die Hände tatsächlich über dem Kopf zusammen und Luci murrte dieses "Mi dispiace. Lui... ci prova, ma il suo italiano è ancora peggiore di quanto ricordassi. Sorry. Er-...versuchts, aber sein Italienisch ist noch schlimmer als ich es in Erinnerung hatte." "Sì, sì, non importa. Il conto lo paghi tu? Ja ja, macht nichts. Geht die Rechnung auf dich?" "Lo fa. Tut sie." Sie hob ihr Hand-Schildchen kurz von ihrem Kopf und lugte Leif an, der so triumphal damit prahlte, sich diesen Tee bestellt zu haben und Luci lächelte ihm belustigt und auch etwas Schadenfroh entgegen. Was sie dann sagte galt nicht ihm sondern dem Wirt, aber sie ließ den Blick nicht von Leif, den sie kurz aber genau musterte. "Almeno ha un bell'aspetto. Naja, wenigstens sieht er gut aus.", sagte sie und grinste ihm frech entgegen, ehe er sich einen der verdammt wenigen Tische suchte um sich zu setzen, während er das Glas, abgestellt auf dem Teller mit dem Hörnchen, einhändig mit sich balancierte. Die alten Herren vor dem Laden warfen einen kurzen, skeptischen Blick durch die Scheibe, brummten etwas, dass nach "Turisti. Touristen." klang und riefen Luci zurück auf den Plan, die es sah, hörte, die Brauen hob und noch auf dem Weg die paar Schritte zu ihnen rüber rief "Ehi! Cosa vuol dire "turisti"? Hey! Was soll das heißen "Touristen"?" Sie quetschte sich durch zwei der eng gestellten, metallernen Bistrotische - einer der an den Leif sich setzte - zwischen hindurch bis zur Scheibe, schlug sich mit der Rückenlehne eines Stuhles gegen den Arm, aber sog nur scharf Luft ein und war der Scheibe, hinter welcher die beiden saßen, dann so nah, dass sie mit dem Fingerknöchel dagegenklopfte und raus starrte. Es unterbrach das Spiel der beiden Männer, beide erschraken sich leicht, der eine genug um ein charakteristisches "Mamma mia!", in feinstem sizilianisch zu schludern und sich irritiert und leicht brüskiert der Scheibe zuzuwenden, durch welche hindurch sich das aufdringliche Gesicht Lucis abzeichnete. "Niente turisti, Giuseppe, tu sai chi diavolo sono e anche che il vichingo biondo e maldestro vive in casa mia da un bel po', dopotutto ci guardi abbastanza spesso. E tu sei sulla porta di casa ogni volta che c'è qualcosa da ascoltare, vecchio mio! Keine Touristen, Giuseppe, du weißt verdammt nochmal wer ich bin und auch, dass der tollpatschige, blonde Wikinger seit einer ganzen Weile mit in meinem Haus wohnt, immerhin siehst du oft genug rüber. Und bist jedes Mal auf der Türschwelle wenns was zu lauschen gibt, alter Mann!" Sie gestikulierte charakteristisch, wie man es von Luci eben nicht anders kannte. Der betroffene Mann, leicht übergewichtig aber nicht fettleibig, rutschte auf seinem Stuhl so, dass er durch die Scheibe sehen, seinen Arm aber auf der Rückenlehne seines Metallstuhls ablegen konnte - nichts davon hielt ihn ab, selbst zu gestikulieren als er antwortete: "Che altro dovrei fare? Con te c'è rumore, ogni giorno qualcosa di nuovo, ogni giorno... Was soll ich denn sonst machen?! Es ist laut bei euch, jeden Tag etwas neuen, jeden Tag- ". Der alte Mann machte ein seltsames Geräusch, dass an ein quietschendes Bett erinnerte und lachte - das schlimme war, nicht mal unsympathisch. Und Luci schien zwar temperamentvoll, aber nicht wahnsinnig und ungebremst aufgebracht. Nur empört genug für Palermo. Was-...für einen Skandinavier die Portion zu viel sein könnte. Trotz allem. Lucis flache Hand schlug gegen die Scheibe. Giuseppe und sein Bekannter zuckten nochmals kurz zusammen, der junge Wirt seufzte genervt und rief ein hohes "Ehi, non rompere il vetro! Che stai facendo?! Hey mach die Scheibe nicht kaputt was soll das denn?!", aber Luci ignorierte es und schien auf eine Antwort des alten Mannes zu warten. Sie äffte ihn nach und machte dieses quietschende Geräusch jetzt selbst, nur NOCH nerviger als er. "Sì, è questo il suono che ti manca, eh? Jaa, das ist der Sound den du vermisst, hm?". Sie machte das Geräusch weiter. Mehrmals. Auch dann noch, als sie sich wieder aufrichtete und umdrehte um zurück in Richtung Bar zu gehen um IHREN Kaffee abzuholen und, jetzt wo er fertig war, auch nach Leifs Tee zu greifen, den sie mit einem andeutenden Salutieren ihrer Finger an der Stirn bedankte und gleichzeitig das Geräusch weitermachte, bis sie sich wieder umdrehte - die Hände voll - und Giuseppe wieder ansah, der sie unsicherer mit Blicken verfolgte. Seine silbrige Halskette reflektierte grellendes Sonnenlicht. "Ascoltalo attentamente, Giuseppe! Davvero, ascoltate attentamente in futuro. Questo è il suono che non sentirete dalla vostra camera da letto per moooooooooooooolto tempo, quindi è meglio ricordarlo per non dimenticarlo. Hör ihn dir gut an, Giuseppe! Echt, hör in Zukunft gut hin. Das ist der Sound, den du laaaaaaaaaaange nicht mehr aus deinem Schlafzimmer hören wirst, also merk ihn dir besser, damit du ihn nicht vergisst.", singsangte sie grinsend und stellte Leif den Tee auf den Tisch, ihren eigenen Kaffee auf die andere Seite des Tisches. Kurz schien es draußen ruhig. Dann lachte Giuseppes Freund und Kartenspieler dreckig und zeigte Luci den 'Daumen hoch', während Giuseppe selbst künstlich beleidigt schnaufte und seinem gegenüber bedeutete, er solle doch endlich die nächste Karte spielen.
    "Uomini anziani... Alte Männer...", murmelte Luci, selbst bewaffnet mit einem wohlbekannten aber seltener gewordenen, halbseitigen Grinsen, und ging nur nochmal kurz an die Bar zurück um den Wirt zu fragen "Avete sigarette? Allora dammi un pacchetto e mettilo sul conto. Hast du Zigaretten? Dann gib mir ne Schachtel und schreib sie auf die Rechnung.". Er holte etwas von unter der Theke hervor und warf sie Luci, ebenso wie ein offensichtlich gebrauchtes Feuerzeug, auf das alte Holz und sie griff einhändig danach, dankend mit dem Zeigefinger auf ihn zeigend. "Ti devo un favore. Hast was gut bei mir." "L'ho fatto. Quattordici crediti e cinquantanove crediti. Hab ich. Vierzehn Credits Neunundfünfzig."

    Luci ignorierte es. Fürs Erste. Setzte sich erstmal zurück, oder überhaupt, an den Tisch neben Leif, seufzte, als trage sie selbst diesen latenten Bierbauch des alten Mannes mit sich herum, aber beide sahen, dass das Gegenteil der Fall war. Sie öffnete die Schachtel, nahm sich eine Zigarette und steckte sie sich zwischen die Lippen, um sie sich anzuzünden.
    "Il diavoletta è tornato nel quartiere. Die kleine Teufelin ist wieder in der Nachbarschaft.", seufzte Giuseppe halblachend in Richtung seines Freundes. Laut genug.


    Es mutete ein wenig wie der Revierkampf zweier wildgewordener Affen kurz vor der absoluten Eskalation in Form von Handgreiflichkeiten an. Glücklicherweise kam es dazu nicht. Aber Leif hätte gelogen zu behaupten, er bereite sich nicht auf den Moment vor, in welchem er aufspringen und Luceija von diesem Kerl zerren musste. Worum es ging-...Er verstand es kaum den Worten nach, aber ihm war durchaus bewusst, dass er ein Teil davon war. Aber da er eben nichts verstand, sah er etwas teilnahmslos auf sein Hörnchen, packte es mit der Hand und begann zu essen.
    Als seine Freundin kam, war er schon so gut wie fertig, schnappte sich seinen Tee und hing sein Gesicht kurz so tief darüber, um zu merken, dass der noch viel zu heiß war, um ihn zu trinken. Er schob ihn leicht von sich und sah zu Luceija. "Was hat er gesagt?", wollte er interessiert wissen, hob aber plötzlich die Hand und schüttelte dabei den Kopf. "Nicht den Teil mit dem Bett. Den hab ich verstanden.", sagte Leif und sah etwas finster weiter zu dem alten Mann, der jedoch mit dem Ausspielen einer Karte beschäftigt war.
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  9. #9
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    Es mutete ein wenig wie der Revierkampf zweier wildgewordener Affen kurz vor der absoluten Eskalation in Form von Handgreiflichkeiten an. Glücklicherweise kam es dazu nicht. Aber Leif hätte gelogen zu behaupten, er bereite sich nicht auf den Moment vor, in welchem er aufspringen und Luceija von diesem Kerl zerren musste. Worum es ging-...Er verstand es kaum den Worten nach, aber ihm war durchaus bewusst, dass er ein Teil davon war. Aber da er eben nichts verstand, sah er etwas teilnahmslos auf sein Hörnchen, packte es mit der Hand und begann zu essen.
    Als seine Freundin kam, war er schon so gut wie fertig, schnappte sich seinen Tee und hing sein Gesicht kurz so tief darüber, um zu merken, dass der noch viel zu heiß war, um ihn zu trinken. Er schob ihn leicht von sich und sah zu Luceija. "Was hat er gesagt?", wollte er interessiert wissen, hob aber plötzlich die Hand und schüttelte dabei den Kopf. "Nicht den Teil mit dem Bett. Den hab ich verstanden.", sagte Leif und sah etwas finster weiter zu dem alten Mann, der jedoch mit dem Ausspielen einer Karte beschäftigt war.


    Luci zog so tief an der Zigarette, dass das glimmende Ende dessen einen guten Zentimeter auf einmal abbrannte. Der Rauch drang in ihre Lungen und ergoss sich schon jetzt, noch ehe sie ausatmete, langsam der Rauch aus ihren Nüstern, als wäre sie ein Drache, der darauf wartete, dass ein tollkühner Abenteurer versuchte, ihr den Goldschatz zu stehlen. Erst deutlich später drang auch Rauch zwischen ihren vollen Lippen hervor. In einem zarten, unaufhaltsamen Strom, wie eine Kette die ihren Mund verließ, sich schlängelte und verschwand. Irgendwohin hinter sie, vom Luftzug getragen. Unsichtbar. Unauffällig.
    Ihr Mund verzog sich zu einem Grinsen. "-...nichts wichtiges.", bestätigte sie Leif. "Er hat uns Touri-..dich 'nen Touristen genannt. Hab ihn nu darüber aufgeklärt, was er für ein dementer alter Mann ist sich nicht daran zu erinnern, in wessen Fensterscheiben er regelmäßig neugierig seine Nase steckt. Ich schätze dann ist ihm wieder eingefallen, dass er unser Nachbar ist.". Sie grinste erneut. Ihre Hand mit der Zigarette, getragen am Ellenbogen durch die andere Hand, löste sich jetzt um nach ihrer Tasse Kaffee zu greifen, sie an die Lippen anzusetzen und zu trinken. "Mach dir wegen dem jedenfalls keine Sorgen, harmloser alter Knacker mit zu viel Zeit. Immer noch besser als die Schreckschraube von Nebenan." Nochmals linste Giuseppe in ihre beider Richtung und Luci setzte nur kurz einen giftigen Blick auf. Er nahm es wohl kaum so ernst. Sie selbst im Grunde auch nicht. Aber es war ihr wichtig hier den Standpunkt schnell klar zu machen.
    "Wenigstens zufrieden mit deinem Tee?", fragte sie und zog einmal mehr an ihrer Zigarette.
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  10. #10
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    “Tourist, hmm?“, Leifs Blick ging zu dem alten Mann vor dem Fenster. Als dessen Blick ihn traf, setzte der Schwede wie ein klischeehafter Bösewicht Zeige- und Mittelfinger vor seine Augen und deutete dann schließlich damit zurück auf sein weit entferntes Gegenüber. “Ich hab dem Kerl mal die Einkäufe ins Haus getragen, weil er auf der Straße rumgestöhnt hat wie ein alter Tennisprofi mit Hüftzwicken und er nennt mich einen Touristen-…pff.“, gab Leif sich verletzt und schüttelte den Kopf. Blickte zurück zu Luceija und hing auffällig lang an ihren Lippen, zwischen denen der Rauch sich drängte.
    Er starrte. Und seufzte lang gezogen. “-…wieso sieht alles was du tust so gut aus, hm? Zwei Jahre noch und ich sterbe am Herzinfarkt.“, war er sicher. Und grinste, bevor er weiter aß. Die Antwort auf ihre Frage auf später schiebend.
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  11. #11
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    “Tourist, hmm?“, Leifs Blick ging zu dem alten Mann vor dem Fenster. Als dessen Blick ihn traf, setzte der Schwede wie ein klischeehafter Bösewicht Zeige- und Mittelfinger vor seine Augen und deutete dann schließlich damit zurück auf sein weit entferntes Gegenüber. “Ich hab dem Kerl mal die Einkäufe ins Haus getragen, weil er auf der Straße rumgestöhnt hat wie ein alter Tennisprofi mit Hüftzwicken und er nennt mich einen Touristen-…pff.“, gab Leif sich verletzt und schüttelte den Kopf. Blickte zurück zu Luceija und hing auffällig lang an ihren Lippen, zwischen denen der Rauch sich drängte.
    Er starrte. Und seufzte lang gezogen. “-…wieso sieht alles was du tust so gut aus, hm? Zwei Jahre noch und ich sterbe am Herzinfarkt.“, war er sicher. Und grinste, bevor er weiter aß. Die Antwort auf ihre Frage auf später schiebend.


    Das Starren traf nun ihn. Sie fokussierte und musterte ihn mit einem deutlich fragenden Unterton. Was genau tat sie, dass ihn genau das sagen ließ? Während er sich den Resten des cornetto widmete und dazu seinen Tee mit zufriedenem Ausdruck trank, schien Luci noch zu überlegen was er gemeint haben könnte und gleichzeitig versuchte sie zu verdrängen, dass es sie etwas beschämte und keine wirkliche Antwort fand, sie sie ihm geben konnte, obwohl sie ihm so gerne über das Gesagte fuhr. Stattdessen grinste sie nun irgendwie schüchtern, ließ den Blickkontakt abbrechen und sah stattdessen überall hin, klemmte die Zigarette in ihren Mundwinkel, zog daran ohne sie weiter zu halten und bliess den Rauch stattdessen direkt neben dieser wieder aus dem selben Mundwinkel heraus. Dabei sah sie durch eine der vielen Scheiben auf die gegenüberliegende Straßenseite. "-..dafür klau ich ihm ständig den Roller wenn ich in die Stadt muss. Da er sich sowieso nicht mehr wirklich mit dem Ding traut zu fahren, fällts ihm sowieso nicht auf wenn er mal wieder weg ist. Mit dem hab ich sogar deine Cousine in die Stadt gefahren. Als sie hier war, meine ich."
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  12. #12
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Das Starren traf nun ihn. Sie fokussierte und musterte ihn mit einem deutlich fragenden Unterton. Was genau tat sie, dass ihn genau das sagen ließ? Während er sich den Resten des cornetto widmete und dazu seinen Tee mit zufriedenem Ausdruck trank, schien Luci noch zu überlegen was er gemeint haben könnte und gleichzeitig versuchte sie zu verdrängen, dass es sie etwas beschämte und keine wirkliche Antwort fand, sie sie ihm geben konnte, obwohl sie ihm so gerne über das Gesagte fuhr. Stattdessen grinste sie nun irgendwie schüchtern, ließ den Blickkontakt abbrechen und sah stattdessen überall hin, klemmte die Zigarette in ihren Mundwinkel, zog daran ohne sie weiter zu halten und bliess den Rauch stattdessen direkt neben dieser wieder aus dem selben Mundwinkel heraus. Dabei sah sie durch eine der vielen Scheiben auf die gegenüberliegende Straßenseite. "-..dafür klau ich ihm ständig den Roller wenn ich in die Stadt muss. Da er sich sowieso nicht mehr wirklich mit dem Ding traut zu fahren, fällts ihm sowieso nicht auf wenn er mal wieder weg ist. Mit dem hab ich sogar deine Cousine in die Stadt gefahren. Als sie hier war, meine ich."
    "Ach ehrlich?", fragte Leif. Auf seine Lippen legte sich dieses strahlende Lächeln, welches beinahe einen brüderlichen Stolz auszudrücken wusste. "Hast du mal was von ihr gehört? Ich muss mich dringend bei ihr melden, wahrscheinlich dreht sie mir gedanklich schon den Hals um oder schickt bald einen Suchtrupp los.", hatte er keinen Zweifel an derlei Dingen und schlürfte kurz mit wachsender Sorge etwas zu eilig an seinem Tee, um dann hastig etwas zu viel davon auf einmal runterzuschlucken, zu husten und Luceija mit wässrigen Augen entgegenzusehen. "Der Tee is großartig!", beantwortete er nun, japsend, endlich ihre Frage und lachte über sich selbst. Einen Daumen nach oben zeigend.
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  13. #13
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Ach ehrlich?", fragte Leif. Auf seine Lippen legte sich dieses strahlende Lächeln, welches beinahe einen brüderlichen Stolz auszudrücken wusste. "Hast du mal was von ihr gehört? Ich muss mich dringend bei ihr melden, wahrscheinlich dreht sie mir gedanklich schon den Hals um oder schickt bald einen Suchtrupp los.", hatte er keinen Zweifel an derlei Dingen und schlürfte kurz mit wachsender Sorge etwas zu eilig an seinem Tee, um dann hastig etwas zu viel davon auf einmal runterzuschlucken, zu husten und Luceija mit wässrigen Augen entgegenzusehen. "Der Tee is großartig!", beantwortete er nun, japsend, endlich ihre Frage und lachte über sich selbst. Einen Daumen nach oben zeigend.


    "Ich? Nein. Sie ist nicht wirklich meine Cousine. Sie war cool, aber-..du weißt schon, mit allem was passiert ist-.. . Zwischen uns.", sagte sie und wagte es fast nicht, zu deutlich zu werden. Als würde sie irgendetwas negatives heraufbeschwören, die selben, negativen Ereignisse, das Leid, ihr Bruch-... . Sie sprach es nicht an. Nicht wirklich. Stattdessen nahm sie eine folierte, längst überflüssige und überholte Karte, die hier auf dem Tisch auslag zur Hand und las, wieviel der Kaffee hier kostete. Oder gekostet hatte, als es noch folierte, kleine Bögen wie diesen hier benötigte. Als sie lang genug an der Zigarette zog, wieder gut ein Zentimeter abgeflammt war, legte sie ihre Finger der rechten Hand wieder an, stützte mit derselben ihr Gesicht am Kinn auf jener Hand ab, mit der anderen legte sie so die Karte beiseite. Leifs cornetto war offenbar aufgegessen, ihr Kopf legte sich ein bisschen schräg, ihr Haar kam auf der Tischplatte auf und floss über den Rand hinweg nach unten. "Also-..nein, aber du hast was von 'ner Nachricht gesagt, vielleicht antwortest du ihr einfach mal oder rufst sie an.". Luci wirkte wenig zuversichtlich als Quelle guten Rates. Ihrerseits war da auch einfach niemand, der ihr Nachrichten schickte oder sie anrief - abgesehen von Spam-Mails und Werbeanrufen vielleicht, die Potenzpillen und mysteriöse Erbschaften von Königssöhnen anpriesen. Und das, obwohl sie Familie hatte. Irgendwie. Keine, die sie besonders eng betrachtete oder liebgewann, es war immer noch seltsam und sie fühlte sich, unabhängig von Leif, in dieser Hinsicht immer noch alleine. Wahrscheinlich änderte sich daran nie wirklich etwas. Und so ganz störte es sie auch nicht. Immerhin war da Vigilio. Und Zora. Luci war schlicht weder eine gute Freundin, Schwägerin, noch Schwester. Unzuverlässig und irgendwie an der Grenze zu armselig, besonders in der Zeit in der sie um Leif geweint hatte. Oder um-... .
    Ein Schlag riss sie aus den Gedanken. Leifs Teetasse kam etwas ungelenk auf dem Tisch auf und sandte ein präsentes Geräusch aus. Sie blinzelte und fokussierte Leif wieder vor sich, der eben noch eher vor ihren Augen zu einem verschwommenem Etwas geworden war. "Huh? Was hast du gesagt?"
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  14. #14
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    Charis

    Kathy war in ihrem Element und es war ein Element das sie mit Charis teilte. Wuchtige Bässe, ekstatische Bewegungen und feiner Schweiß der gleichsam von blauer und heller Haut perlte. Die Asari hatte dabei jedoch den Vorteil das sie sich keine Sorge um ihre Frisur machen musste. Einen Umstand den die Menschenfrau damit umging das sie sich einfach keine Sorgen um ihre Frisur mehr machte. Nachdem sich mehere Locken aus den hochgesteckten Haaren gelöst hatte, löste sie die Konstruktion einfach auf und ließ die schwarze Pracht frei.
    Alles schien losgelöst, alles egal. Als sie zusammenstießen, hielten sich beide Frauen und hatten einfach weiter Spaß. Wozu Sorgen machen auf der Tanzfläche, wozu sich ärgern? Dazu war abseits der Musik immer noch Zeit. Irgendwann wenn der Moment endete und die Musik den Körper verließ. Doch dieser Augenblick schien ihr derzeit noch unendlich fern.
    Nachdem sich die beiden wieder gegenseitig stabilisiert hatten und mehr Leute auf die Fläche strömten, stupste Kathy die Asari leicht an.
    Ihr Blick lenkte den von Charis in die Richtung aus der Yuika und Airi jetzt dazu kamen. Beide hatten ihre Schuhe ausgezogen, mögliche Konventionen geflissentlich ignorierend. Es gab hier nur eine Regel, tanzen!
    Sie winkte die beiden heran, worauf sie sich elegant durch die Menge tanzten. Airi bewegte sich hinter Yuika um diese nicht zu verlieren. Diese war zwar vielleicht nicht mehr komplett koordinativ auf der Höhe, aber offensichtlich gutgelaunt. Außerdem bewegte sie sich noch ausreichend geschmeidig, ohne direkt mit den umliegenden Tänzern anzustoßen.
    Schließlich erreichten sie Kathy und Charis und fügten sich in das Gros der bewegenden Leiber ein.
    "Sie tanzen echt super, Charis-san. Und sie auch Orlowski-san.", bemerkte Yuika anerkennend gegen die Musik anschreiend. Ein fast schon seliges Grinsen lag auf ihrem Gesicht, während sie sich von dem Beat treiben ließ. Die Schmetterlingsklammer vibrierte scheinbar im Takt.
    "Da muss ich Madame Butterfly zustimmen. Sie kann auch ansehlich tanzen, aber erwarten sie in dem Zustand nicht zu viel.", sprach Airi.
    "Wo haben sie denn ihre Schuhe gelassen?", erkundigte sich Kathy lachend. Airi machte eine Kopfbewegung hinter sich.
    "An der Bar. Erschien mir sicherer für Yuikas Knöchel. Der Barkeeper hat mit den Schultern gezuckt, das ist ein klares Zeichen der Zustimmung.", erklärte sie lächelnd gegen die Akkustik ankämpfend. Airis Bewegungen waren noch geschmeidiger als die ihrer Schwester.
    "Hier sind die Leute zu reich zum Schuhe klauen. Und ich hoffe das keine Fuß Fetischisten hier rumlaufen.", fügte sie an.
    "Und wenn wären die jetzt auf der Tanzfläche, den Füßen folgend!", warf Yuika vergnügt ein und vollführte dabei eine Bewegung mit Hüfte und Füßen die man ihr gar nicht mehr zugetraut hätte. Daraufhin tanzten alle vier. Unterschiedlich gut, aber alle mit viel Enthusiasmus. Dem einem Lied folgte das nächste, die vier Damen anpeitschend. Inzwischen war die Fläche eindeutig voller geworden, der Bewegungsspielraum enger. Der eigene Körper berührte öfter einen anderen, oft gefolgt von dem Blick wem die Hüfte gehörte die man gerade leicht touchiert hatte.
    Ein Spiel der Leiber tausendmal zelebriert doch jedes mal einzigartig, mit ungewissen Ausgang.

    In Kathys Fall war es allerdings ein Artgenosse der mit seinem Salarianer Kumpel ein wenig zu ausgelassen tanzte und so eine grazile Asari die sich gerade in die Nähe der Menschenfrau manövriert hatte, aus dem Gleichgewicht brachte. In einer Kettenreaktion die einen Billardprofi die Stolzestränen ins Gesicht getrieben hätte, leitete das blaue Alien die kinetische Energie zu Kathy um, welche dadurch in ihrer Bewegung gestört wurde. Unglücklicherweise beinhaltete diese Bewegung ein umsetzen des Fußes, welcher dadurch äußerst ungeplant aufsetzte. Der stechende Schmerz überdehnter Bänder zuckte durch das Gesicht der Menschenfrau, gefolgt von einem schmerzerfüllten: "Fuck!", welches jedoch im Lärm der Musik unterging. Zwei geistesgegenwärtige Hände von Charis und Airi verhinderten das sie dadurch auf dem Boden landete.
    Die Menschenfrau setzte so gestützt vorsichtig den Fuß auf, sofort von ihrem Nervensystem alarmiert das sie das lieber lassen sollte.
    Kathy atmete hart zwischen den Zähnen aus, jetzt etwas wackelig auf einem bestöckelten Fuß stehend.
    "Scheiße, ich glaube das war es für mich.", stellte sie resigniert fest, den Schmerz runterschluckend. Airi nickte und legte den Arm ihrer Chefin auf ihre linke Schulter.
    "Charis nehmen sie die andere Seite? Yuika? Yuika!", rief sie ihre Schwester die sich ein wenig abseits getanzt hatte und die Szene nicht komplett realisiert hatte. Etwas verwirrt kam sie herangetippelt und schaute zu ihrer Schwester.
    "Nimmst du mal Orlowski-san die Schuhe ab und bringst sie nach?", erklärte Airi nachdem Yuika die Lage realisiert hatte.
    "Kommen sie, wir bringen sie erstmal an die Bar.", meinte Airi dann zu Charis als auch Kathy sprechend.


    Zum Glück funktionierte die Rettungskette und schon kurz nach Orlowskis schmerzhaftem Ende ihrer Tanzkarriere hatte die Menschenfrau einen schmerzstillenden Tequila intus.
    Sie haben sich gut geschlagen, aber…“, versuchte Charis ihre Klientin aufzumuntern, zuckte dann aber mit den Schultern. Sie legte ihr aufmunternd die Hand auf den Unterarm und schenkte ihr ein Lächeln. Merkwürdig, wie vertraut sich die Beziehung der beiden sonst so unterschiedlichen Frauen anfühlte. Es war nicht allzu lang her, da hatte Charis Orlowski noch nicht sonderlich gut leiden können und sogar noch etwas eher, da war sie bei einer ihrer Begegnungen der Überzeugung gewesen, dies sei ihr letztes Stündlein. Der erste Auftrag gen Korlus endete mit Blut, Schweiß und nicht veweinten Tränen. Dass sie die Meschenfrau nun mochte, ja sich regelrecht sorgte – auch wenn ein Knick im Fuß keine wirkliche Gefahr darstelle – hätte sie damals nicht für möglich gehalten. Charis Freunde kamen meist aus derselben Klasse, dem Fußvolk. Orlowski und ihre Elite-Twins gehörten zur kriminellen Oberschicht. Ein Dreschschlund schert sich nicht um Pyjaks, hatte ihr mal jemand gesagt. Sonny vermutlich oder jemand ähnlich psychopathisches, der wusste, wie diese Welt funktionierte.
    Wenn Sie wollen, holen wir etwas Medigel“, schlug Charis vor. Das wäre gewissermaßen übertrieben, würde Orlowski aber nahezu sofort wieder auf die Beine bringen. „Oder…“, überlegte sie laut: „…wir lassen diesen Club hinter uns, ich tätige ein, zwei Anrufe und wir begeben uns in andere Sphären des Bewusstseins. Ich kenne da jemanden, der zertifiziertes Illium-Hallex vertreibt und der mir zufällig noch einen Gefallen schuldet.“ Charis lächelte und spielte mit einem gelben Cocktailschirm, den sie auf dem Bartresen aufgelesen hatte. Vorher würde sie aber wohl noch einmal ihr Glück am Quazar-Tisch probieren müssen, überlegte die Asari, das Glücksspiel ins Auge fassend. Der heutige Abend war besser als erhofft verlaufen, der ideale Zeitpunkt, seinem finanziellen Glück auf die Sprünge zu helfen.
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  15. #15
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Ich? Nein. Sie ist nicht wirklich meine Cousine. Sie war cool, aber-..du weißt schon, mit allem was passiert ist-.. . Zwischen uns.", sagte sie und wagte es fast nicht, zu deutlich zu werden. Als würde sie irgendetwas negatives heraufbeschwören, die selben, negativen Ereignisse, das Leid, ihr Bruch-... . Sie sprach es nicht an. Nicht wirklich. Stattdessen nahm sie eine folierte, längst überflüssige und überholte Karte, die hier auf dem Tisch auslag zur Hand und las, wieviel der Kaffee hier kostete. Oder gekostet hatte, als es noch folierte, kleine Bögen wie diesen hier benötigte. Als sie lang genug an der Zigarette zog, wieder gut ein Zentimeter abgeflammt war, legte sie ihre Finger der rechten Hand wieder an, stützte mit derselben ihr Gesicht am Kinn auf jener Hand ab, mit der anderen legte sie so die Karte beiseite. Leifs cornetto war offenbar aufgegessen, ihr Kopf legte sich ein bisschen schräg, ihr Haar kam auf der Tischplatte auf und floss über den Rand hinweg nach unten. "Also-..nein, aber du hast was von 'ner Nachricht gesagt, vielleicht antwortest du ihr einfach mal oder rufst sie an.". Luci wirkte wenig zuversichtlich als Quelle guten Rates. Ihrerseits war da auch einfach niemand, der ihr Nachrichten schickte oder sie anrief - abgesehen von Spam-Mails und Werbeanrufen vielleicht, die Potenzpillen und mysteriöse Erbschaften von Königssöhnen anpriesen. Und das, obwohl sie Familie hatte. Irgendwie. Keine, die sie besonders eng betrachtete oder liebgewann, es war immer noch seltsam und sie fühlte sich, unabhängig von Leif, in dieser Hinsicht immer noch alleine. Wahrscheinlich änderte sich daran nie wirklich etwas. Und so ganz störte es sie auch nicht. Immerhin war da Vigilio. Und Zora. Luci war schlicht weder eine gute Freundin, Schwägerin, noch Schwester. Unzuverlässig und irgendwie an der Grenze zu armselig, besonders in der Zeit in der sie um Leif geweint hatte. Oder um-... .
    Ein Schlag riss sie aus den Gedanken. Leifs Teetasse kam etwas ungelenk auf dem Tisch auf und sandte ein präsentes Geräusch aus. Sie blinzelte und fokussierte Leif wieder vor sich, der eben noch eher vor ihren Augen zu einem verschwommenem Etwas geworden war. "Huh? Was hast du gesagt?"


    "Ob wir uns auf den Weg machen wollen?", wiederholte Leif seine Frage. Erst einmal leicht verunsichert, doch schließlich schickte er ein Lächeln hinterher und nahm seine eben abgestellte Tasse noch einmal auf, legte sie an die Lippen und legte den Kopf tief in den Nacken, um auch an den letzten Tropfen Flüssigkeit zu kommen. Hier wusste man ja nie. Die verdammte Hitze brachte ihn sicher früher oder später um. Und als er das dachte, kam ihm die perfekte Ausrede für folgendes in den Sinn: "In jedem Fall nehmen wir ein Taxi. Unbedingt. Ohne Klimaanlage gehe ich nirgendwohin. Der Boden ist ja quasi Lava!", befand er sich für sehr schlau und zeitgleich zerrte das schlechte Gewissen an ihm, weil er so schamlos log.
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  16. #16
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Zum Glück funktionierte die Rettungskette und schon kurz nach Orlowskis schmerzhaftem Ende ihrer Tanzkarriere hatte die Menschenfrau einen schmerzstillenden Tequila intus.
    Sie haben sich gut geschlagen, aber…“, versuchte Charis ihre Klientin aufzumuntern, zuckte dann aber mit den Schultern. Sie legte ihr aufmunternd die Hand auf den Unterarm und schenkte ihr ein Lächeln. Merkwürdig, wie vertraut sich die Beziehung der beiden sonst so unterschiedlichen Frauen anfühlte. Es war nicht allzu lang her, da hatte Charis Orlowski noch nicht sonderlich gut leiden können und sogar noch etwas eher, da war sie bei einer ihrer Begegnungen der Überzeugung gewesen, dies sei ihr letztes Stündlein. Der erste Auftrag gen Korlus endete mit Blut, Schweiß und nicht veweinten Tränen. Dass sie die Meschenfrau nun mochte, ja sich regelrecht sorgte – auch wenn ein Knick im Fuß keine wirkliche Gefahr darstelle – hätte sie damals nicht für möglich gehalten. Charis Freunde kamen meist aus derselben Klasse, dem Fußvolk. Orlowski und ihre Elite-Twins gehörten zur kriminellen Oberschicht. Ein Dreschschlund schert sich nicht um Pyjaks, hatte ihr mal jemand gesagt. Sonny vermutlich oder jemand ähnlich psychopathisches, der wusste, wie diese Welt funktionierte.
    Wenn Sie wollen, holen wir etwas Medigel“, schlug Charis vor. Das wäre gewissermaßen übertrieben, würde Orlowski aber nahezu sofort wieder auf die Beine bringen. „Oder…“, überlegte sie laut: „…wir lassen diesen Club hinter uns, ich tätige ein, zwei Anrufe und wir begeben uns in andere Sphären des Bewusstseins. Ich kenne da jemanden, der zertifiziertes Illium-Hallex vertreibt und der mir zufällig noch einen Gefallen schuldet.“ Charis lächelte und spielte mit einem gelben Cocktailschirm, den sie auf dem Bartresen aufgelesen hatte. Vorher würde sie aber wohl noch einmal ihr Glück am Quazar-Tisch probieren müssen, überlegte die Asari, das Glücksspiel ins Auge fassend. Der heutige Abend war besser als erhofft verlaufen, der ideale Zeitpunkt, seinem finanziellen Glück auf die Sprünge zu helfen.


    Der kleine Ausrutscher hatte Kathys Laune einen Dämpfer verpasst, aber war weit davon ihr den Abend zu ruinieren. Der Tequila wirkte und solange der Fuß nackt in der Luft hing war der Schmerz nur recht dumpf und entfernt zu spüren. Das Tanzen war zwar für sie vom Tisch doch glücklicherweise hatte ihr das Schicksal ja Freundin mit anderen Alternativen der Abendgestaltung angedacht. Vermutlich dummen Alternativen, aber die wenigsten guten Ideen wurden ja bekanntermaßen mit zwei Promille gefasst.
    "Mischkonsum zur späten Stunde? Welch verwegene Idee.", erwiderte sie erheitert, das leere Shotglas von sich weg schiebend.
    "Nun entgegen meiner Geschäftsfelder kenne ich mich mit Hallex nicht aus. Ein unerfahrenes Mädel von der blauen Kugel.", gab sie zu.
    "Wissen sie was, ich bin dabei. Aber nur wenn sie mir versprechen ein wenig auf mich aufzupassen. Ich will nicht unbedingt morgen alleine an unbekannten Orten aufwachen.", fügte sie an und lächelte die Asari verspielt an. Ein Abend wie dieser war wie gemacht um Dummheiten zu begehen. Die Menschenfrau massierte vorsichtig ihr Fußgelenk. Es war nicht unbedingt ein angenehmes Gefühl.
    "Aber keine Eile, wir brechen auf wenn sie bereit sind. Ich laufe schon nicht weg.", scherzte sie, den Fuß auf einem freien Hocker ablegend.
    "Und außerdem sollte ich vielleicht noch was organisieren damit das Gelenk morgen nicht so breit wie mein Oberschenkel ist.", fügte sie an.
    Ihr Blick schweifte die Theke ab. Die Zwilllinge waren nach dem Abstecher an die Theke scheinbar verschwunden.
    "Wo sind die beiden denn jetzt hin?", fragte sie sich verwundert. Nun solange sie zu zweit waren musste man sich keine Sorgen um sie machen.



    "Wirklich? Hast du es wirklich für eine gute Idee gehalten auch noch einen Shot zu bestellen?", fragte Airi leicht entgeistert während sie die schwarzen Locken ihrer Schwester sanft nach hinten hielt. Der Körper ihrer Schwester durchzuckte erneut ein Würgreiz, worauf diese eine weitere Kombination aus Tapas in die Kloschüssel göbelte. Yuikas Brustkorb hob und senkte sich schnell, während ihr ganzer Körper das Würgen mitmachte. Schwer atmend rang sie nach Luft, den nächsten Würgreiz versuchend zu unterdrücken.
    "Hm, du solltest die Garnelen besser kauen, ich erkenne noch welche.", scherzte Airi leicht angeekelt, aber auch amüsiert.
    "Mir..gings..gut.", brachte ihre Schwester stoßweise heraus, bevor sie sich ein drittes Mal erbrach.
    "Ja, der Eindruck täuscht manchmal.", meinte Airi und kraulte ihrer Schwester leicht den Nacken, während sie weiter die Haare hielt.
    "Aber der Magen müsste ja bald leer sein, so wie es klingt. Lass alles raus."
    , fügte sie an, was ihre Schwester sogleich umsetzte. Der Geschmack von Galle lag in ihrem Mund, als nur noch Flüssigkeit ihre Speiseröhre verließ. Keuchend wälzte sie sich von der Keramikschüssel und sank japsend auf den Boden. Leichter Sabber lief ihr den Mundwinkel herab, noch leichte Bröckchen enthaltend. Airi schüttelte mitleidig den Kopf, während Yuikas Brustkorb und Atmung sich langsam beruhigte. Vorsichtig half sie dieser hoch und schleppte sie zum Waschbecken.
    "Zeit dich nach Hause zu schaffen, denke ich.", stellte sie fest, während Yuika sich das Gesicht wusch. Immerhin war das Kleid sauber geblieben. Airi tätschelte ihren Rücken. Yuika schüttete sich noch eiskaltes Wasser ins Gesicht bevor sie sich abtrocknete.
    "Geht schon..", murmelte sie woraufhin Airi lächelnd den Kopf schüttelte.
    "Kleiner Sturkopf, du weisst das ich recht habe. Komm, mach dich zurecht, dann verabschieden wir uns von Charis-san und Orlowski-san. Also falls sie nicht selbst aufbrechen wollen.", entschied Airi bestimmend. Zwar hatte ihre Auftraggeberin sich den Fuß verstaucht, allerdings hatte diese auch eine fast schon unheimliche Entschlossenheit gepaart mit einer sehr ausdauernden Leber.
    numberten ist offline Geändert von numberten (21.08.2022 um 20:05 Uhr)

  17. #17
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Ob wir uns auf den Weg machen wollen?", wiederholte Leif seine Frage. Erst einmal leicht verunsichert, doch schließlich schickte er ein Lächeln hinterher und nahm seine eben abgestellte Tasse noch einmal auf, legte sie an die Lippen und legte den Kopf tief in den Nacken, um auch an den letzten Tropfen Flüssigkeit zu kommen. Hier wusste man ja nie. Die verdammte Hitze brachte ihn sicher früher oder später um. Und als er das dachte, kam ihm die perfekte Ausrede für folgendes in den Sinn: "In jedem Fall nehmen wir ein Taxi. Unbedingt. Ohne Klimaanlage gehe ich nirgendwohin. Der Boden ist ja quasi Lava!", befand er sich für sehr schlau und zeitgleich zerrte das schlechte Gewissen an ihm, weil er so schamlos log.


    Luci lachte zärtlich. Wieder zog sie an der Zigarette, wieder bliess sie den Rauch zwischen ihren Lippen hervor, diesmal aber stand sie dazu auf. "Das Taxi bestellst du.", machte sie klar, lief an ihm vorbei und berührte den ganzen Weg über seine Schulter, dann den Weg hinüber zu seiner anderen Schulter. Erst dann löste sie sich, ging zur Theke zu bezahlte ihre gemeinsame Rechnung. Eine Hand in der Hosentasche. Sie nickte ihm bedeutend in Richtung Ausgang, lief über die Türschwelle hinweg, wartete auf ihn, bis er ihr nach kam. Sie stand auf der Seite der Tür, auf welcher ihr das grelle Sonnenlicht wahnsinnig warm auf die Haut brannte. Es kribbelte sacht. Ließ sie leise seufzen.
    "-..könnten noch ein paar Grad mehr sein.", gab sie zu, regelrecht resistent gegen diese Hitze, die bereits den Asphalt flimmern ließ, Flora und Fauna belastete - aber all das schien kaum schlimm, weil der salzig-angenehme Duft von Meer mit jeder Windböe in ihre Richtung geweht wurde. Es brachte ihr Haar ein wenig durcheinander. Lies sie lächeln. Wieder. Es hätte alles nur noch weiter verbessert, wenn Sommerregen über sie gekommen wäre. Sie liebte Regen. Diese Wärme. Beides zusammen. Oder einfach nur Sizilien so sehr, dass sie jedes Wetter beispiellos zu vergöttern wusste.
    Sie rauchte die Zigarette vor der Tür zu Ende, unweit neben den beiden alten Männern mit ihrem Kartenspiel im Schatten der Häuser. Am Ende zertrat sie den Stummel unter ihrer Schuhsohle.
    Luceija ist offline

  18. #18
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Luci lachte zärtlich. Wieder zog sie an der Zigarette, wieder bliess sie den Rauch zwischen ihren Lippen hervor, diesmal aber stand sie dazu auf. "Das Taxi bestellst du.", machte sie klar, lief an ihm vorbei und berührte den ganzen Weg über seine Schulter, dann den Weg hinüber zu seiner anderen Schulter. Erst dann löste sie sich, ging zur Theke zu bezahlte ihre gemeinsame Rechnung. Eine Hand in der Hosentasche. Sie nickte ihm bedeutend in Richtung Ausgang, lief über die Türschwelle hinweg, wartete auf ihn, bis er ihr nach kam. Sie stand auf der Seite der Tür, auf welcher ihr das grelle Sonnenlicht wahnsinnig warm auf die Haut brannte. Es kribbelte sacht. Ließ sie leise seufzen.
    "-..könnten noch ein paar Grad mehr sein.", gab sie zu, regelrecht resistent gegen diese Hitze, die bereits den Asphalt flimmern ließ, Flora und Fauna belastete - aber all das schien kaum schlimm, weil der salzig-angenehme Duft von Meer mit jeder Windböe in ihre Richtung geweht wurde. Es brachte ihr Haar ein wenig durcheinander. Lies sie lächeln. Wieder. Es hätte alles nur noch weiter verbessert, wenn Sommerregen über sie gekommen wäre. Sie liebte Regen. Diese Wärme. Beides zusammen. Oder einfach nur Sizilien so sehr, dass sie jedes Wetter beispiellos zu vergöttern wusste.
    Sie rauchte die Zigarette vor der Tür zu Ende, unweit neben den beiden alten Männern mit ihrem Kartenspiel im Schatten der Häuser. Am Ende zertrat sie den Stummel unter ihrer Schuhsohle.


    "Uh-...Robby. So gelangt die noch ins Meer und einer deiner Artgenossen erstickt dran. Gar nicht gut.", kommentierte Leif neunmalklug die Überreste der Zigarette zu Luceijas Füßen.
    Er kam neben ihr zum stehen und grinste idiotisch. Wie immer feierte er sich selbst viel zu sehr für seinen Witz. Ein flacher Scherz, zugegeben, aber so ließ er sich selbst davon ablenken, was er vorhatte.
    Den rechten Unterarm hebend, tippte er mit dem Klotz einer linken Hand gegen sein gesundes Handgelenk. Es sollte zwar nur sein fehlendes Tool andeuten, wirkte aber kurz viel eher wie der Versuch irgendeinen Stammestanz aufzuführen, weil Leif zeitgleich mehrere Male mit trippelartigen Schritten vor und zurück ging, einmal zur Seite, um doch noch irgendwie kurz Schatten vor dem Gebäude zu finden. Die Sonne war-...hoffentlich gewöhnte er sich daran.
    "Du musst das mit dem Taxi aber übernehmen. Etwa meinen fehlenden Kontakt zur Außenwelt vergessen?"
    AeiaCarol ist offline

  19. #19
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Wieso Captain Krzeminski unbedingt darauf bestanden hatte, dass Hanna mitsamt Rarkin auf dem 12. erschien, war der Blondine ein Rätsel. Immerhin übernahm der Turianer das Reden. In Hannas Augen war Krzeminski ein würdiger Nachfolger von Yuhki – genauso wenig für den Posten geeignet, wie sein Vorgänger. Schließlich aber bestätigte der Pole das Anliegen der Polizistin und autorisierte die Hilfe. Die drei Cops erhoben sich, Rarkin und Krzeminski verabschiedeten sich wie alte Freunde, bei denen der eine nun etwas mehr Autorität ausüben konnte, als der andere.
    Danke, Captain“, sagte Hanna, nachdem sich die beiden Menschen die Hand gereicht hatten und der Captain ihr auf die Schulter geklopft hatte. Seine Anforderung, jeden Bericht in Kopie an ihn zu schicken, hatte Hanna bejaht, ohne auch nur den Hauch einer Absicht zu haben, dieser nachzukommen.

    Rarkin war motiviert und Hanna wollte dieses Momentum nutzen.
    Ich brauche eine Aufstellung aller Gegenstände, die das Mordopfer bei sich hatte. Die Kameras sollten wir auch checken.
    Die beiden Cops traten aus dem Revier, wo Hanna sich eine Zigarette anzündete. Sie hob ihre Finger mit dem Glimmstengel zwischen Mittel- und Zeigefinger und zählte die Aufgaben ab. „Kameras, Objektaufstellung, DNA-Abgleich – wir müssen wissen, wer sie ist.“ Heißer Rauch flutete Hannas Lungen; sie atmete grauen Dunst aus. „Vielleicht können wir dann ihren Wohnort ermitteln, Beziehungen, Mitmenschen.“ Dasselbe wie immer, hoffentlich diesmal mit mehr Aufschluss als bei Moreno.


    "Roger."
    Karvas forderte die von der Menschenfrau genannten Daten sofort von der Forensik an. Sicherlich würde es einige Minuten dauern. Diese Zeit konnten sie sinnvoll überbrücken.
    "Immer herein." Der Turianer hielt ihr die Beifahrertür auf. "Sie haben Glück, war gestern sogar mal bei der Reinigung."
    Er gab in den Navi die Koordinaten des Bezirksamts ein. Sie mussten die Kamera-Aufzeichnungen vor Ort sichten. Hoffentlich würde dabei etwas brauchbares rauskommen.
    "Und, was ist ihre Vermutung, was ist das Motiv des Kerls? Triebtäter, oder steckt etwas anderes dahinter? Vollstrecker einer kriminellen Organisation vielleicht?"
    Seine Fantasie malte sich die wildesten Szenarios aus. Ein wenig erschreckte er sich über sich selbst, dass ihn das alles so antrieb. Immerhin war das immer noch ein Mordfall, bei dem reale Personen gestorben waren. Die Angehörigen der Opfer sahen das alles sicher nicht so wie er. Also entschloss er sich, sich etwas zurückzunehmen.
    Forenperser ist offline

  20. #20
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Uh-...Robby. So gelangt die noch ins Meer und einer deiner Artgenossen erstickt dran. Gar nicht gut.", kommentierte Leif neunmalklug die Überreste der Zigarette zu Luceijas Füßen.
    Er kam neben ihr zum stehen und grinste idiotisch. Wie immer feierte er sich selbst viel zu sehr für seinen Witz. Ein flacher Scherz, zugegeben, aber so ließ er sich selbst davon ablenken, was er vorhatte.
    Den rechten Unterarm hebend, tippte er mit dem Klotz einer linken Hand gegen sein gesundes Handgelenk. Es sollte zwar nur sein fehlendes Tool andeuten, wirkte aber kurz viel eher wie der Versuch irgendeinen Stammestanz aufzuführen, weil Leif zeitgleich mehrere Male mit trippelartigen Schritten vor und zurück ging, einmal zur Seite, um doch noch irgendwie kurz Schatten vor dem Gebäude zu finden. Die Sonne war-...hoffentlich gewöhnte er sich daran.
    "Du musst das mit dem Taxi aber übernehmen. Etwa meinen fehlenden Kontakt zur Außenwelt vergessen?"


    Sie stemmte seufzend die Hände in die Hüfte, ging ein paar Schritte auf und ab und antwortete mit gespielter Enttäuschung: "-..ich vermisse fast die Zeiten, in denen du mich noch 'Süße' genannt und dir dafür meine Faust in der Seite abgeholt hast.".
    Fast so als wolle sie wortlos ein 'aber ich schätze die Zeiten sind vorbei' ergänzen, seufzte sie nochmals tief, versuchte das schelmische Grinsen auf ihren Lippen zu verstecken und hob stattdessen den Arm um etwas über ihr eigenes Tool einzugeben, was er nicht sah.

    Nach einer Weile fügte sie an "-...dauert zwei Minuten." und deutete die Straße hinunter. "Lass uns schonmal ein paar Schritte gehen. Fischtörtchen."
    Luceija ist offline

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