Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)Vincent van Zan
Decius Vhan
Blaulichtgewitter. Heulende Sirenen, geschriene Befehle, Uniformen und entsicherte Waffen – eine Szene, wie sie Seeva schon hundertfach erlebt hatte, nur dass sie diesmal auf der anderen Seite des Gewehrlaufs stand. In wenigen Sekunden verwandelte sich ein Treffen, das sie schwüle Aura eines aufziehenden Gewitters in sich trug, in ein infernales Durcheinander. Aus der Nähe betrachtet hatte Decius Vhan abgekämpft ausgesehen und älter als jemals zuvor. Es war Seeva schwergefallen zu glauben, dass dieser Mann vor kurzem erst in einer mobilen Kampfplattform gesteckt oder bei einer Gala gute Miene zu bösem Spiel gemacht hatte. Seeva sah und erkannte die müden Augen und die gebückte Haltung eines alten Mannes, der die letzten Seiten eines lebenslang geführten Tagesbuchs mit krakeliger Handschrift schrieb, in der Hoffnung die Nachwelt würde irgendeine Glorie zwischen diesen Zeilen lesen. Jetzt schien er nicht einmal mehr die letzte Sentenz niederschreiben zu können; Beamte ließen das bizarre Treffen platzen, ehe es begonnen hatte. Kein feindseliges Knurren, kein „Wer blinzelt, verliert“ und auch kein pathetisches Lamento über die Hartherzigkeit der Galaxie.
Vhan deutete Seevas Gesichtsausdruck richtig, ehe ihn ein Gewehrkolben die wirkliche Härte der Welt lehrte.
„Sie wissen, wer ich bin“, knurrte Seeva den Polizisten an, der sein Sturmgewehr Typ Vindicator auf sie richtete. Der Kerl, der wie alle seine Kollegen einen Einsatzhelm und eine darunter eine Sturmhaube trug, nickte.
„Commander T’Saari, Sie sind verhaftet“, wiederholte eine Frauenstimme den vorherigen Ausruf. Ihr M-37 Falcon pendelte unsicher zwischen den beiden Aliens herum. Seeva fragte sich gerade, warum die C-Sicherheit ihre Polizisten mit Sturmgewehren verschiedener Machart ausrüstete, als Vhan den zweiten Kolbenhieb abbekam. „Füg dich endlich, du Stück Scheiße“, pöbelte einer der Polizisten.
„Sie sind verhaftet“, sagte die Frau erneut.
„Sie Idioten, ich bin ein Spectre. Wenn das Ihre Vorgesetzten erfahren…“
Die Frau und der Kerl, der Seeva die Waffe ins Gesicht hielt, wechselten einen Blick.
„Sie sind verhaftet“, sagte der Mann dann so, als könne er an dieser Tatsache ebenso wenig ändern wie an der Rotationsrichtung der Citadel. Seeva warf einen letzten Blick zu Vhan, ehe sie den Cops folgte. Zwei Skycars stiegen in den Himmel, die Sirenen kreischten Achtung heischend, dann zischten sie fort – fort von dem Treffen mit dem Tyrannen.
*
Odessa joggte zu Van Zans Skycar. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. Qatar war schon dort und saß auf dem Rücksitz.
„Da läuft etwas verdammt schief“, sagte er ruhig und bewies damit, dass der turianische Militärdienst seinen Rekruten mehr Resilienz verlieh als die Blue Suns ihren Aspiranten.
„Wir müssen sie befreien“, platzte es auf Odessa heraus.
„Zwecklos“, sagte Qatar, seine Tonlage nicht im Geringsten verändernd.
„Wieso?“
„Weil sie ein Spectre ist. Egal, wegen was die ihr ans Bein pissen, es wird an ihr abtropfen.“
Van Zan schnaubte leise und lächelte.
„Wieso nehmen die sie überhaupt fest?“, fragte Odessa und schaute besorgt aus dem Fenster. Qatar zuckte die knochigen Schultern.
„Unwichtig. Wir sollten uns nur bemühen, hier ungesehen wegzukommen. Gewehr dabei, Odessa?“
„Nein, ich hab’s auf meiner Position liegen lassen“, sagte die Attentäterin und wischte sich mit dem behandschuhten Rücken die Stirn, auf der ein Schleier aus Schweiß glänzte.
„Einpacken und abwarten, ich hol Sie ab“, sagte der Turianer. „Van Zan, ich denke wir sollten uns zurückziehen, bis der Commander wieder raus ist.“
*
„Das ist nicht C-Sicherheit“, dachte Seeva. Die Skycars, die merkwürdig inoffiziell aussahen und weder über die Standard-Funkgeräte verfügte, noch irgendwelche anderen an Dienstfahrzeug erinnernden Gegenstände abgesehen von Waffen, Absperrung, einer Drohne und dem Blaulicht enthielten, setzten zum Landeanflug in einer schmalen Gasse an. Die Wände zu beiden Seiten schienen mindestens einen Kilometer in die Höhe zu schießen, die Gasse an sich wiederum war so schmal, dass die beiden Skycars ein Durchgehen durch ihre Landungen unmöglich machten.
Die Cops stiegen aus und zogen Seeva in Handschellen hinter sich her. Die Spectre fand sich eingepfercht zwischen den beiden Skycars und den Wänden wieder.
„Das sind keine Cops“, wurde ihr bewusst. „Das sind Attentäter.“ Aber von wem? Vhan? Nein. Und wenn doch…
„Wieso diese Farce?“
Die Frage richtete sich an einen der „Cops“, der gerade den Kinnriemen seines Helms öffnete und mit einem erleichterten Schnaufen die Maske vom Kopf zog.
„Scheiße, war das heiß“, sagte er roh, ohne auf Seevas Frage einzugehen. Das übernahm die Frau, die Seeva die Handschellen löste und sie achtlos auf den Boden fallen ließ. Auch sie hatte den Helm und die Maske abgenommen, ebenso wie die anderen des Teams. Es waren ausnahmslos Menschen. Die Frau, eine junge Afroamerikanerin mit kantigem Gesicht, lächelte ein Gewinnerlächeln.
„Entschuldigen Sie dieses Schauspiel, Commander“, sagte sie. „Die Mission…“
„Welche Mission?“, raunte Seeva und rieb sich die Handgelenke. Die Handschellen waren nicht fest geschlossen, sie waren sogar bis zum Punkt der Vernachlässigung locker geblieben, doch das Gefühl die Hände überhaupt gefesselt zu haben behagte Seeva gar nicht.
„Die Mission. Vhan ‚verhaften‘“, sagte sie und setzte das letzte Wort via Finger in Anführungszeichen.
„Was reden Sie da?“, presste Seeva zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. Wut manifestierte sich in bläulicher Energie, die zwischen ihren Fingern zuckte wie statische Entladungen.
„Äh, die Mission, Commander. Der schwarze Mann…“
„WAS REDEN SIE DA?“, donnerte die Spectre, was die Anwesenden zusammenzucken ließ. Nervöse Blicke wurden ausgetauscht.
„Mister… dieser Mann in Schwarz… er…“
„Van Zan?“
Sie zuckte die Achseln. Auch der Kerl hinter ihr, der sie um einen Kopf überragte, schaute ratlos zu der Asari. Mit flinken Fingern tippte sie über eine Datei und öffnete das Bild, das damals an Van Zans Dossier angehängt war.„Ja“, sagte sie entschieden. „Der hat mit dem Boss geredet.“
Seeva ließ das Bild verschwinden. Sie atmete tief und brodelnd, wie ein unterschwellig bebender Vulkan.
„Geht es Ihnen gut?“, fragte die Frau.
Wie ein Vulkan entlud sich Energie. Biotische Energie, die jeden im Umkreis von drei Metern zu Boden warf und die gefälschten Sirenen der Skycars im Gleichtakt mit den Alarmanlagen der Fahrzeuge jaulen ließ. Plötzliche Unordnung wurde zu Panik, ungehörte Schreie mischten sich zwischen das Stakkato peitschender Schüsse. Dann verstummten die Sirenen und es war still.
*
Officer Claasen, der eigentlich anders hieß, setzte den Helm ab und legte ihn auf das Armaturenbrett. Im Gegensatz zu einigen seiner Spießgesellen hatte er keine Angst vor der großen Echse, die ihm gerade ins Netz gegangen war. So wie er die Sache verstanden hatte, würde der Rote ohnehin nicht lang genug leben, um ihm Schwierigkeiten beim Ausgeben der Credits zu machen, die er mit diesem Auftrag verdient hatte. Da es nie einen wirklichen Polizeieinsatz gegeben hatte, würde C-Sicherheit nichts hiervon mitbekommen, ehe er seine Fracht abgeliefert und sein Geld eingestrichen hatte.
„Wir haben ihn“, funkte er seinen Auftraggeber an. Er drehte sich im Sitz um und schaute in die hässliche Visage seines Gegenübers. „Man, ich habe Turianer immer gehasst. Widerliche Kreaturen“, sagte er, ohne den Anstand zu haben, es nicht zu tun. „Wir hätten euren beschissenen Planeten vor langer Zeit ausradieren sollen.“ Er grinste und zeigte von Zigaretten und Kaffee verfärbte Zähne. Die Nutten störte sein Gebiss nicht, solange er zahlte. Dann drehte er sich wieder um und funkte: „Abgabe am vereinbarten Treffpunkt. Bestätigt?“ Wieder an den Turianer gewandt laberter er weiter.
„Man, ich hab keine Ahnung, wer Sie sind und was Sie getan haben. Irgendein hohes Tier wurde mir gesagt, aber ich denke, Sie sind bloß irgend so ein Alien-Wichser, der vermutlich die minderjährige Tochter von unserem Auftraggeber vergewaltigt hat, oder so. Hoffentlich werden Sie wie ein Hund abgeknallt, mehr als Tiere seid ihr ja nicht.“
„Alter…“, murmelte sein maskierter Fahrer besorgt.
„Was?“
„Der kann dich hören. Ich meine, Aliens sind auch nicht anders…“
„Pfff. Mein Großvater, der Bastard, hat bei Shanxi sein Leben verloren. Nicht, dass ihn sein Gesaufe nicht so oder so bald erledigt hätte, aber schade war’s trotzdem.“
„Aber…“
„Aber, aber“, ahmte „Claasen“ seinen Fahrer nach. „Du willst dir doch bloß ne Asari über’s Spatz ziehen und machst jetzt hier einen auf liberal. Fuck you, Mann. Wenn du die bumsen willst, brauchst du bloß Credits und einen Schwanz.“
Der Maskierte seufzte und vermied weitere Argumente, die ohnehin an seinem Beifahrer abprallen würden.
„Da ist der Zielort“, sagte er schließlich mit Blick auf sein Navigationsgerät. „Mal sehen, wann der Kerl kommt. Und denkt dran: Keine Übergabe, ehe wir keine Credits sehen!“
*
Seeva betrat die Straße, an deren Ende sie Lacan auflesen sollte. Sie hatte nur ihm Bescheid gegeben, Qatar und Odessa könnten mit Van Zan zusammen sein und wenn dessen Loyalität so gekippt war, sie wie gerade den Anschein hatte, könnten sie sogar nicht mehr atmen. Die Asari war kaum zu erkennen. Jeder Zentimeter ihrer blauen Haut war mit einem roten Überzug benetzt, sodass nur wenig von dem typischen Asari-Blau gleich Flecktarn zu vermuten war. Sie sah aus, als habe jemand sie von Kopf bis Fuß mit Schlamm beworfen. Einem zähen, dunkelroten Schlamm, durchmengt mit immer wieder festen Stückchen, die noch die Andeutung eines Ohrs, einer Lunge oder eines Darms hatten.
„Jesus“, hauchte Lacan in einem Anflug ungewohnten Festhaltens an seinem Glauben, als er Seeva erblickte. „Ich will es nicht wissen, also frage ich gar nicht erst“, erklärte der Priester und verzog das Gesicht, als sich Seeva achtlos auf die cremefarbene Polsterung des Skycars fallen ließ.
„Fahren Sie“, sagte Seeva tonlos. Lacan hielt es in Angebracht der saisonalen Mode des Commanders für klug, keine Rückfrage zu stellen.
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Wortlos saß der alte Turianer auf dem Rücksitz und beobachtete alles um ihn herum. Etwas stimmte hier nicht, dessen war er sich nun sicher.
Das hier waren unmöglich normale Polizisten. C-Sec wäre unmöglich so achtlos, eine derartige Aktion durchzuziehen, ganz besonders nach dem Fiasko um den öffentlichkeitswirksamen Auftritt auf Syren Vox's Spendengala vor einigen Wochen.
Nein, das hier waren entweder ein paar korrupte Beamte, welche sich ein paar schnelle Credits nebenbei verdienen wollten, oder aber irgendwelche Ganoven, welche überhaupt nicht zu C-Sicherheit gehörten.
Einerseits kam ihm dies zugute, denn das hieß dass für den nächsten Teil des Plans ein minimal größeres Zeitfenster bestand, ehe die gesamte Station alarmiert war. Andererseits musste er jetzt gerade schneller handeln als geplant. Denn es war nicht abzusehen, was sie mit ihm vorhatten.
Ohne sich sichtbar zu bewegen drehte Decius testweise seine Hände, welche ihm immer noch auf dem Rücken verbunden waren.
Einer der "Cops", derjenige der seine Position ausgenutzt hatte um ihm mehrfach den Gewehrkolben ins Gesicht zu rammen, drehte sich um. Jedoch nicht weil er eine verdächtige Bewegung erhascht hatte. Er nutzte seine Machtposition weiter aus um ihm seine Verachtung und den Hass auf die turianische Rasse vor die Füße zu werfen.
Und dabei ahnte er nicht, was für einen großen Gefallen er ihm tat.
„Wir hätten euren beschissenen Planeten vor langer Zeit ausradieren sollen.“
Klonk. Klonk. Klonk.
In kurzer Abfolge klopften die Knöchel des Turianers auf die ungepolsterte Lehne des Rücksitzes. Das geringe Geräusch wurde vollends von der Stimme des "Officers" übertönt.
„Man, ich hab keine Ahnung, wer Sie sind und was Sie getan haben. Irgendein hohes Tier wurde mir gesagt, aber ich denke, Sie sind bloß irgend so ein Alien-Wichser, der vermutlich die minderjährige Tochter von unserem Auftraggeber vergewaltigt hat, oder so. Hoffentlich werden Sie wie ein Hund abgeknallt, mehr als Tiere seid ihr ja nicht.“
Beinahe schon musste er sich zusammenreißen um nicht laut loszulachen. Diese Menschen waren restlos bis auf das letzte Individuum primitiv und abstoßend.
Zwei weitere Male fand die dreifingrige Hand den Weg auf den Kunststoff. Diesmal mit deutlich längerem Abstand.
Claasen, falls das wirklich sein Name war, war offenbar auf den Geschmack gekommen und redete immer weiter, trotz der Tatsache dass Decius sich noch nicht zu einer einzigen Antwort hatte hinreißen lassen.
"Red noch ein wenig weiter, du Schwachkopf...." dachte er sich.
Klonk. Klonk.
„Da ist der Zielort“
Seine Alarmglocken schrillten. Es ging schneller als erwartet. Wenn jetzt nicht bald.....doch er vertraute auf den Plan. Vielleicht konnte er ja...?
"Sie sind wirklich ahnungslos, oder?"
Beide Menschen wandten überrascht die Köpfe um.
„Na sieh mal einer an, die Echse kann ja doch reden!“
"Claasen" stützte sich mit beiden Händen auf die Kopflehne und sah ihn amüsiert an, während der immer noch maskierte Kerl am Steuer leicht den Kopf gewendet ließ.
„Was, fühlst du dich jetzt furchtbar schlau weil wir nicht wissen was du angestellt hast? Newsflash Echse - es interessiert uns auch nicht! Wir kriegen einen Haufen Kohle für deinen Kadaver und - hey du Schwachkopf, pass doch auf! Kopf nach vorne und auf die Strecke achten, jetzt müssen wir nochmal umdrehen!“
"Sorry!"
Der Fahrer war so abgelenkt gewesen dass er den Spurenwechsel verpasst hatte. Genau was Decius beabsichtigt hatte.
Klonk
"Was war das?!"
„Schau auf die Spur du Idiot!“ fuhr "Claasen" den Maskierten an und blickte dann wieder zu Decius.
Klonk
„Was soll das werden wenn's fertig ist? Versucht du etwa grade dich zu befreien?“
"Das habe ich bereits." erwiderte Decius mit emotionsloser Miene.
„Du hast Wahnvorstellungen.“ lachte der Mensch nun. „Es - “
Mit einem gewaltigen Krachen raste der Transporter seitlich in sie hinein. Das Skycar wurde aus der Bahn geworfen und trudelte rauchend seitwärts gen Boden. Die beiden Menschen schrien vor Entsetzen auf, der Pilot versuchte gegenzusteuern. Decius bemerkte wie der Boden einer Gasse rasant näher kam und er biss die Zähne zusammen. Seine Hände waren immer noch gefesselt, also konnte er sich nirgendwo festhalten. Er atmete tief ein und schloss die Augen als Metall auf Metall traf.
***
"Was soll das heißen, Sie wissen nichts von einer Verhaftung?!"
Hektisch atmete Beyo ein und aus. "Irgendwer muss doch dafür verantwortlich sein und es angeordnet haben! Auf was für einer Grundlage? Wann - "
Frustriert beendete der rote Turianer die Verbindung. Das war jetzt schon die dritte Dienststelle, welche nichts davon wissen wollte. Eben noch hatten Onkel Wikon und er am Tisch gesessen, als die Meldung über die aktuelle Newsrundschau reinkam. Er hatte sofort ins Extranet geschaut und ein verwackeltes, von weitem aufgenommes Video der "Verhaftung" gefunden.
Was bitte war passiert? Und wer war die Asari neben ihm, welche aufgrund der schlechten Qualität des Videos nicht identifiziert werden konnte? Seit wann traf sein Vater sich bitte mit irgendwelchen Aliens?
Beyo versuchte es weiter. Doch egal welche Dienststelle er anrief, niemand konnte eine Antwort geben. Auch der Familienanwalt Nacus wusste von nichts. Irgendetwas konnte da doch nicht mit rechten Dingen zugehen.
"Mutter? Bist du da? Hallo?"
Niemand antwortete auf Valeynia's Leitung.
Er setzte sich hin und dachte nach. Sicher, sein Vater hatte viele Feinde. Doch wer bitte würde ihn einfach am hellichten Tag verhaften lassen? Oder es zumindest so aussehen lassen?
Mit einem Mal kam ihm unwillkürlich das Gespräch mit Vincent van Zan in den Sinn. Was hatte er noch gesagt? Irgendjemand war hinter seinem Vater her, weil sie den Verdacht hatten er würde irgendeiner Geheimorganisation angehören? Konnte es das vielleicht sein?
Wenn man bedachte wer van Zan war, dann lag es auf der Hand dass er ihm sicherlich nicht die ganze Story erzählt hatte, womöglich auch nur Halbwahrheiten. Doch irgendwie hatte er im Gefühl dass es etwas damit zu tun hatte. Und plötzlich hatte er auch eine Idee wo er womöglich Antworten finden konnte.
"Hey, warte! Beyo, wo willst du -"
***
Es dauerte einige Momente ehe Decius Vhan das Bewusstsein wiedererlangte. Das erste was er sah, war der maskierte Pilot, welcher in einer verkrümmten Haltung vornüber dem Steuer hing. Er war tot. Dann fiel ihm der leere Beifahrersitz und die geöffnete Tür auf. Doch bevor er selbst irgendetwas tun konnte, wurde die Tür links neben ihm aufgerissen. Petalin sah ihn aus roten Augen amüsiert an. Der dunkle Turianer griff hinter den Rücken seines Anführers und riss die metallernen Handschellen mit einer nebensächlichen Bewegung auseinander.
Decius drehte seine Handgelenke ein wenig um das taube Gefühl herauszukriegen. Er blickte kurz in den Rückspiegel und wischte sich das Blut von der Stirn. Dann stieg er aus.
"Was war denn das Boss? Eine Falle?"
"Unwahrscheinlich. Ich glaube eher dass wir hier zwischen die Fronten interner Machtspielchen geraten sind. Offenbar hat die Asari ihre eigenen Leute nicht so gut unter Kontrolle wie sie glaubt."
Er sah sich um. "Es ist für uns völlig irrelevant was dort vor sich geht. Wir haben nur noch ein begrenztes Zeitfenster. Das hier mögen keine Agenten von C-Sec gewesen sein, aber dennoch wird die Sache hier die echten Cops bald auf den Plan rufen. Wir müssen schnell aufbrechen. Sie fliegen sofort zu mit dem Transporter zu Lechis, helfen ihm so viel wie möglich aus seinem Labor zu verladen. Auf dem Weg dahin setzen sie mich beim Archiv ab. Ich werde ebenfalls so viel wie möglich sichern. Sobald sie alles verladen haben, holen Sie mich ab und wir fliegen umgehend zum Hafen, wo ein Schiff für uns in einem privaten Hangar bereitsteht. Rechnen Sie mit allem. Es könnte hässlich werden."
Petalin knackte amüsiert mit den Fingern. Hässlich war genau nach seinem Geschmack.
"Dann heißt es erst einmal in den Hintergrund treten. Werfen Sie noch einmal einen guten Blick auf diese Station, Petalin. Es könnte vorerst das letzte Mal sein."
Offenbar war der Hüne beinahe schon etwas irritiert davon wie fatalistisch der Alte auf einmal daherredete.
"Was ist mit ihrer Frau?"
Diese Frage ausgerechnet von Petalin zu hören war wiederum noch seltsamer.
Decius schwieg für einige Momente und seufzte dann. Beinahe geistesabwesend griff er an die zebrochene Scheibe des Wagens und zog ein größeres Scherbenstück aus der Verankerung. "Meine Frau hätte niemals in diese Sache hineingezogen werden dürfen. Es schmerzt mich, dass sie es doch wurde. Doch ich habe mein halbes Leben lang für diese Sache....unsere Sache gearbeitet."
Er betrachtete die Spiegelung in seiner Hand. "Wenn der Tag gekommen ist.....wird sie es vielleicht verstehen. Wird verstehen dass ich mir keine Schwäche leisten konnte."
Mit einem Knirschen zerdrückte er die Scherbe in seiner Handfläche, den Schmerz und den auftreten Blutfluss ignorierend. Er ließ die blutigen Einzelteile zu Boden fallen und sein Gesichtsausdruck festigte sich. Jegliche momentane Emotionalität war rücksichtsloser Entschlossenheit gewichen.
"Hrrch...."
Die Aufmerksamkeit der beiden Turianer wurden umgelenkt. Auf den sich vor Schmerzen krümmenden Haufen Elend, welcher sich sich keuchend und wimmernd über den Stationsboden zog, eine rote Spur hinter sich lassend.
Petalin machte Anstalten sich zu bewegen, doch Decius gebot ihm mit erhobener Hand zu bleiben wo er war.
Langsamen und bedächtig ging der alte Turianer auf den am Boden Liegenden zu. Als er bei ihm war stieß er ihn mit dem Fuß herum, sodass er auf dem Rücken lag und nun zu ihm aufsah.
Die scharfen, silbernen Augen des Turianers trafen die grünen Menschenaugen. Diese Augen, welche vor wenigen Minuten noch voller Herablassung und Spott waren, sahen nun in blankem Terror zu ihm auf.
Der falsche Officer öffnete seinen Mund, versuchte etwas zu sagen, doch es quoll nur Blut hervor. Einige Momente starrte Decius Vhan herunter. Die Zeit schien stillzustehen.
"Bitt - !"
Das letzte, abgehackte Wort aus der Kehle des Kerls wurde von einem ekelerregendem Geräusch unterbrochen. "Bah!"
Angewidert davon womit er sich soeben selbst beschmutzt hatte spuckte Decius auf den leblosen Körper und zog dann seinen Stiefel zurück. Von dort, wo sich eben noch das Gesicht des Menschen befunden hatte.
"Gehen wir."
***
"Yeboia!" schrie Cesudios voller Zorn. "Du wagst es wiederzukehren? Mein Reich mit dem Gifte deines Verrates weiter durchtränken zu wollen?" "Ich habe unser Volk nicht verraten, Vater! Du bist es der dies getan hat!"
Das Antlitz voller Hass zog Cesudios da seine Klinge. "Tritt beiseite! Weiche zurück von meinem Thron und dann knie nieder, wie es sich für einen Sohn vor seinem Vater geziemt!"
"Nein." Yeboia wich nicht zurück. Keine Angst erfüllte ihn mehr vor der Grausamkeit seines Vaters. Und mit der Stärke der Geister und der gesammelten Hoffnung seines Volkes stellte er sich dem Tyrannen entgegen.
"Friede! Freiheit! Gelobet seien die Geister!" So ertönte es auf allen Straßen, denn schon bald wurde die frohe Kunde auf ihnen verbreitet. Und schon bald war Yeboia's Volke mit dem von Ezinus vereint, mit welchem sie gemeinsam den Pfade des Friendens beschritten.
***
"Komm schon...."
Fieberhaft durchwühlte Beyo die Schränke. Sie waren voll mit altmodischen Datenträgern, welche sein Vater hier bereits seit Jahren angesammelt hatte.
Er hatte immer gesagt dass er eine Rückversicherung haben wollte, falls irgendeinmal ein Virus oder ein Hacker-Angriff sein virtuelles Archiv kompromittieren würde.
Doch nichts was hier lag schien von irgendeiner Wichtigkeit zu sein. Es waren alles nur Kopien von Verträgen oder Rechnungen. Aber irgendetwas musste hier sein. Das sagte ihm seine Intuition. Er wusste noch nicht genau was hier lief. Tief im Inneren hoffte er immer noch darauf, dass sein Vater hier bloß das Opfer irgendeiner Intrige war. So wie van Zan es ihm geschildert hatte. Jemand wollte ihm etwas anhängen, aus Missgunst, Hass oder sonstigen niederen Motiven.
"Er ist schon so lange ein erfolgreicher Geschäftsmann.....hat seinen Wohlstand eigenhändig und aus dem Nichts erschaffen. Natürlich wird er einige Neider haben......"
Beyo stoppte seinen Gedankengang und vergrub das Gesicht in den Handflächen. Es tat weh es zuzugeben, aber er versuchte hier vor allem sich selbst zu überzeugen. Wieso eigentlich? Er hatte die Grausamkeit seines Vaters doch selbst am eigenen Leib erfahren. Und all die Vorkommnisse, die in letzter Zeit passiert waren....konnte das wirklich alles bloß eine unglückliche Verkettung von Zufällen sein.....oder steckte etwas dahinter?
"Hallo mein Sohn."
Wie vom Donner gerührt fuhr der rote Turianer zusammen, richtete sich auf und blickte sich um. Sah direkt in das Gesicht seines Vaters, welches Spuren eines Kampfes zeigte, ebenso wie sein restlicher Körper.
"Suchst du das hier vielleicht?"
Decius zog einen kleinen Datenträger hervor, welchen er sofort in seine Tasche verschwinden ließ.
"Vater, ich....ich verstehe nicht....." "Wann hast du das jemals zuvor?" erwiderte sein Vater kalt.
"Du hast niemals irgendetwas verstanden. Weder was es heißt ein Mann zu sein, noch wie du deiner Familie keine Schande machst. Ich hatte bis zuletzt die Hoffnung, dass vielleicht irgendwann einmal der Wendepunkt kommt. Aber das war ein sinnloses Unterfangen."
Sein Vater gingen lansamen Schrittes um ihn herum. "Deine Mutter, so sehr ich sie auch liebe.....ich hätte ihr nicht erlauben sollen dich so weich zu machen. Und dein Onkel....nachdem er dir dieses ideologische Gift in deinen Verstand injiziert hatte, hätte ich dafür sorgen müssen dass er niemals irgendetwas mehr tut in seinem Leben."
"Wie kannst du so etwas sagen?!" schrie Beyo und erschrak im nächsten Moment selbst über die Schärfe in seiner Stimme.
"Was geht hier vor? Und wo ist Mutter? Wieso kann ich sie auch nicht erreichen? Hat das irgendetwas mit mir oder dem Prozess zu tun? Es - "
"Oh, du ahnungsloser Narr. Es geht hier nicht um dich. Es ging niemals um dich. Hier passieren Dinge die viel größer sind als du. Du hättest Teil davon sein können.....aber dafür ist es jetzt zu spät. Viel zu spät. Doch für jemand anderes ist es das vielleicht noch nicht....."
Ihm war sofort klar von wem hier die Rede war. "Lass meinen Sohn da raus!" "Deinen Sohn? Ha! Was hast du denn jemals für ihn getan? Sieh ihn dir an. Aus niedersten Verhältnissen, ohne jemals irgendetwas geschenkt bekommen zu haben.....und trotzdem ist er stärker als du es je sein wirst. Du bist als Vater eine ebenso große Enttäuschung wie als Sohn."
Jetzt hatte Decius aufgehört ihn zu umrunden. Nervös warf Beyo einen Blick hinter sich. Er stand nun als einziges Hindernis zwischen seinem Vater und der Tür nach draußen.
Von draußen klangen aus der Ferne, trotz der Schutzwände hörbar, Polizei-Sirenen an seinen Gehörgang. Auch Decius vernahm sie.
"Du verstehst nicht wie das ist.....sein Leben für eine Sache zu leben die größer ist als man selbst. Für ein Ideal. Eine bessere Zukunft." Seufzend schüttelte er den Kopf. "Vielleicht wirst du es bald verstehen...auch wenn es dann schon zu spät ist."
"Wofür zu spät? Vater, sag mir was du getan hast!"
Sein Vater schüttelte den Kopf. "Die Zeit der Worte ist vorbei. Ich werde anderswo gebraucht."
"Ich...ich kann dich nicht gehen lassen."
Wie ein Paukenschlang gingen diese Worte durch den Raum. ".....was?" "Ich kann und ich werde dich nicht gehen lassen! Du bleibst hier bis die Polizei da ist und dann wirst du erklären was hier vor sich geht."
Mit bedrohlicher Miene machte Decius einen Schritt auf Beyo zu. "Tritt beiseite Junge!" "Nein!"
Instinktiv erinnerte Beyo sich an die Übungen bei Doc Sowan. Sein Körper spannte sich an, er setzte einen Fuß nach hinten um einen sicheren Stand zu bekommen und hob beide Arme in Abwehrstellung.
Er bereitete sich innerlich noch auf seinen ersten Schritt vor, da spürte er mit einem Mal wie die Wucht ihn von den Füßen riss. Noch bevor er unsanft mit dem Rücken gegen die Wand prallte und an ihr herunterrutschte wurde ihm schwarz vor Augen.
***
Verächtlich blickte Decius auf seinen Sohn herab, welcher wie der kümmerliche Haufen Elend der er war verkrümmt am Boden lag. Hatte er gerade ernsthaft versucht sich ihm in den Weg zu stellen? Ein beiläufiger Schlag. Mehr hatte es nicht gebraucht. Selbst nachdem er wenigstens den Ansatz eines Rückgrats gefunden hatte, blieb er eine Enttäuschung.
Er richtete seine Jacke und ging dann schnellen Schrittes nach unten. Der Transporter war noch nicht da. Doch ein Streifenwagen von C-Sicherheit war gerade im Begriff zu landen.
"Halt!" Zwei Beamte stiegen aus. Ein grünfarbener Salarianer und eine dunkelhaarige Menschenfrau. Beide zogen sofort ihre Waffen als sie ihn erblickten.
"Decius Vhan? Sie werden gesucht aufgrund einer möglichen Beteiligung an einer gewaltsamen Auseinandersetzung und anschließender Flucht! Außerdem liegen mehrere Anzeigen wegen diverser anderer Gesetzesverstöße gegen sie vor! Sie sind vorläufig festgenommen!"
Mit einem Mal wurde die Szenerie von einem Scheinwerfer geblendet. Decius reagierte blitzschnell - er riss der Menschenfrau die Waffe aus der Hand und schoss dem Salarianer zielgenau in den Kopf. Noch bevor die entsetzte Polizistin reagieren konnte, hatte er sie fest am Hals ergriffen.
Mit einem halblauten Knacken brach er ihr das Genick und warf den leblosen Körper dann von sich. Nun war es offziell. Das Gesetz war auf der Suche nach ihnen. Sie mussten schnell weg von der Station.
Petalin und Dr. Lechis kamen aus dem Wagen gestiegen.
"Wir dürfen keine Zeit verlieren! Haben sie alles essentielle verladen und gesichert!"
"Ja Sir.....inklusive Raxh...."
"Gut. Lechis, zurück in den Wagen, ich fliege! Petalin, auf die Ladefläche. Sie geben uns Deckung. Keine Rücksicht auf irgendetwas, verstanden?"
Der dunkle Turianer lud mit amüsiertem Blick sein schweres Sturmgewehr durch. "Mit Vergnügen."
,,Sind Sie vollkommen bescheuert?!“, schrie Odessa ihn an, nachdem Vincent ihr und Qatar die Lage, die wirkliche Lage diesmal, erklärt hatte.
Es wäre ebenso möglich und gewiss weniger nervenaufreibend gewesen, die beiden verschwinden zu lassen, aber nachdem man beim Zugriff auf Vhan im Nachhinein nicht wirklich von einem Erfolg sprechen konnte, beabsichtigte der Mann in Schwarz, die Ressourcen ihres Teams besser zu schonen.
,,Sie haben uns alle hinters Licht geführt! Sie haben den Commander belogen!“, fluchte Odessa weiter und gestikulierte wild. Sie schien außer sich vor Wut, was Vincent vor allem auf den letzten Teil ihrer Vorwürfe zurückführte. Er lehnte sich in seinem Stuhl etwas zurück und wartete, dass das Unwetter vorüber zog.
,,Wieso erzählen Sie uns das?“, fragte Qatar ohne hörbare Emotion in der Stimme. Der Turianer lehnte an der gegenüberliegenden Wand des Raums, von wo aus er Vincent, Odessa, die einzige Tür des Raumes und alle Ecken im Blick halten konnte.
,,Weil es wichtig für unser weiteres Vorgehen sein wird“, gab Vincent zurück und war erleichtert, dass Qatar in der Lage war, mit kühlem Kopf an die Situation zu gehen und die richtigen Fragen zu stellen.
,,Unser weiteres Vorgehen? Wir sollten Sie umlegen für diesen Verrat! Was haben Sie sich gedacht?“, unterbrach Odessa ihr Gespräch und trat näher an den Mann in Schwarz heran.
Vincent schaute zu ihr hoch und faltete die Hände im Schoß, die Beine weiterhin auf dem schmucklosen Tisch in der Raummitte abgelegt und überschlagen.
,,Der Plan von Commander T’Saari war sowohl vom Prinzip her als auch in der Ausführung mangelhaft und hätte, wenn er zu Ende gebracht worden wäre, unsere gesamte Operation gefährdet, wenn nicht sogar direkt zum Scheitern geführt“, erklärte Vincent so sachlich er konnte. Der Teil seines Wesens, der sich nicht gern von fuchsteufelswilden Auftragsmörderinnen anschreien ließ, äußerte säuerliches Bedauern, dass Vincent Odessa damals nicht hatte verbluten lassen.
,,Ich hatte meine Bedenken mehrfach deutlich geäußert, aber da T’Saari ein strenges Regiment führt und es auf diesem Schiff kein Procedere für den Fall gibt, dass der Kapitän den Kurs aus den Augen verliert, sah ich mich gezwungen, selbst aktiv zu werden.
,,Sie haben sie verraten. Sie haben uns alle verraten!“, blaffte Odessa zurück und verzog das Gesicht zu einer angewiderten Miene.
,,T’Saari ist Ihr kommandierender Offizier…“, ließ Qatar von jenseits des Tisches verlauten. Es schien ihn unbehaglich zu sein, den gleichen Standpunkt zu vertreten wie Odessa, aber seine Meinung kam klar zur Geltung.
Der Mann in Schwarz hatte Mühe, über die zur Schau gestellte Loyalität zur Befehlskette nicht die Augen zu verdrehen, konnte sich aber beherrschen. Er rechnete zwar eher bei Odessa mit Ablehnung bis hin zur Gewaltbereitschaft, aber Qatar konnte sich genau so gut entschließen, das meuternde Crewmitglied über die Planke laufen zu lassen.
,,Ich habe Ihnen beiden dargelegt, was geschehen ist und was meine Beweggründe waren. Ich kann Ihren Ärger verstehen, aber selbst jetzt, wo Vhan entkommen konnte, bin ich davon überzeugt, dass der Verlauf der Ereignisse unserer Sache dienlicher ist, als alles, was bei diesem Treffen mit Vhan hätte herauskommen können. Ich bin mehr als gewillt, T’Saari Rechenschaft abzulegen und weiter mit ihr und Ihnen Vhan das Leben schwer zu machen“, erklärte er und blickte dabei abwechselnd zu Odessa und Qatar, in deren Gesichtern er Feindseligkeit und Verachtung in unterschiedlichem Maß und Mischungsverhältnis sah.
,,Was ich von Ihnen verlange ist, dass Sie mit mir hier bleiben und den Frieden wahren, bis T’Saari hier ist und ich mit ihr sprechen konnte.“
,,Verlange … pah!“, spunkte Odessa förmlich aus, verschränkte dann aber die Arme und wandte sich ab, so als könne sie den Anblick des Verräters nicht länger ertragen.
,,Sie haben Ihr unsere Position mitgeteilt?“, fragte Qatar und wirkte fast verwundert, dass Vincent nicht alles tat, um T’Saari aus dem Weg zu gehen.
Vincent schüttelte den Kopf und schnaubte ein freudloses Lachen.
,,Ich bitte Sie. Als ob das nötig wäre.“