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  1. Beiträge anzeigen #1 Zitieren
    General Avatar von Korken
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    Korken ist offline

    Schizophrenie

    Menschen mit einer Schizophrenie durchleben akute Psychosen – Phasen, in denen sie die Welt oft ganz anders wahrnehmen als sie es normalerweise tun. Sie hören Stimmen, fühlen sich verfolgt oder von anderen Menschen beeinflusst. Auch ihr Verhalten verändert sich, viele sprechen unzusammenhängend. Manche verlieren den Bezug zur Realität fast völlig.
    Psychosen treten meist in vorübergehenden Phasen auf. Einige Betroffene erleben nur einmal oder wenige Male eine psychotische Phase. Andere haben dauerhafte Beschwerden und benötigen viel Unterstützung.
    Der Begriff Schizophrenie bedeutet „gespaltener Geist“. Mit dem Begriff wird oft die Vorstellung einer „gespaltenen Persönlichkeit“ verbunden. Dies ist jedoch falsch und befördert Vorurteile gegenüber Menschen mit Schizophrenie: Zwar sind ihre Wahrnehmung und ihr Verhalten phasenweise stark verändert, sie haben aber keine andersartige Persönlichkeit. Zudem sind die Beschwerden, die Ursachen und der Verlauf der Erkrankung oft sehr unterschiedlich.
    Kennt ihr Menschen die unter Schizoprenie leiden? Leidet ihr selbst unter der Krankheit?

    Im Gegensatz zur Depression oder Angststörung ist die Schizoprenie noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen, obwohl 1% der Menschen unter ihr leidet.
    Ich selbst bin auch betroffen und es fällt mir sehr schwer mich in der Gesellschaft zurecht zu finden.

    Wenn ihr Fragen habt könnt ihr sie gerne stellen!

  2. Beiträge anzeigen #2 Zitieren
    Antihegemonial Avatar von Alo
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    Zitat Zitat von Korken Beitrag anzeigen
    Kennt ihr Menschen die unter Schizoprenie leiden? Leidet ihr selbst unter der Krankheit?

    Im Gegensatz zur Depression oder Angststörung ist die Schizoprenie noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen, obwohl 1% der Menschen unter ihr leidet.
    Ich selbst bin auch betroffen und es fällt mir sehr schwer mich in der Gesellschaft zurecht zu finden.
    Ich habe einen Kumpel mit Schizophrenie.

    Zitat Zitat von Korken Beitrag anzeigen
    Wenn ihr Fragen habt könnt ihr sie gerne stellen!
    Wie sehen deine Psychosen aus?
    Nimmst du Medikamente?

  3. Beiträge anzeigen #3 Zitieren
    General Avatar von Korken
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    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Wie sehen deine Psychosen aus?
    Nimmst du Medikamente?
    Ich hatte bisher 4-5 langanhaltende psychotische Phasen die immer unterschiedlich aussahen. Bei meiner ersten Psychose habe ich mich von dunklen Mächten kontrolliert gefühlt, bei meiner zweiten und dritten hatte ich Paranoia vor der AfD und hatte Angst als Jude vergaßt zu werden (obwohl ich Christ bin) bei meiner letzten Phase dachte ich ich würde ein muslimisches Mädchen heiraten dass Gott für mich ausgewählt hat.

    Derzeit nehme ich "nur" 100 mg Quentiapin Abends ich habe aber auch schon viel höhere Dosen von stärken Medikamenten bekommen die mich zum Zombie gemacht haben.

    Noch vor ein paar Wochen habe ich täglich Stimmen gehört, die allerdings mit den Medikamenten bekämpft werden konnten.

    Die Themen waren recht profan aber ich musste von morgens bis abends mit ihnen diskutieren was das Arbeiten nicht möglich machte.

  4. Beiträge anzeigen #4 Zitieren
    Antihegemonial Avatar von Alo
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    Alo ist offline
    Zitat Zitat von Korken Beitrag anzeigen
    Ich hatte bisher 4-5 langanhaltende psychotische Phasen die immer unterschiedlich aussahen. Bei meiner ersten Psychose habe ich mich von dunklen Mächten kontrolliert gefühlt, bei meiner zweiten und dritten hatte ich Paranoia vor der AfD und hatte Angst als Jude vergaßt zu werden (obwohl ich Christ bin) bei meiner letzten Phase dachte ich ich würde ein muslimisches Mädchen heiraten dass Gott für mich ausgewählt hat.

    Derzeit nehme ich "nur" 100 mg Quentiapin Abends ich habe aber auch schon viel höhere Dosen von stärken Medikamenten bekommen die mich zum Zombie gemacht haben.

    Noch vor ein paar Wochen habe ich täglich Stimmen gehört, die allerdings mit den Medikamenten bekämpft werden konnten.

    Die Themen waren recht profan aber ich musste von morgens bis abends mit ihnen diskutieren was das Arbeiten nicht möglich machte.
    Also sehr langanhaltende Psychosen über Monate hinweg quasi? Weil bei dem Fall den ich kannte gab es eher Visualisierungen die in Schüben kamen, ohne "eine komplexe Geschichte" drum herum.

    Warum hast du bis vor ein paar Wochen noch Stimmen gehört? Hattest du bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Schizophrenie-Diagnose oder warum hast du vorher keine effektive Hilfe bekommen?
    Geändert von Alo (18.07.2022 um 19:27 Uhr)

  5. Beiträge anzeigen #5 Zitieren
    General Avatar von Korken
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    Korken ist offline
    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Also sehr langanhaltende Psychosen über Monate hinweg quasi? Weil bei dem Fall den ich kannte gab es eher Visualisierungen die in Schüben kamen, ohne eine komplexe Geschichte drum herum.

    Warum hast du bis vor ein paar Wochen noch Stimmen gehört? Hattest du bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Schizophrenie-Diagnose oder warum hast du vorher keine effektive Hilfe bekommen?
    Über Monate und sogar Jahre. Jedesmal wurde es mit starken Medikamenten aber schlagartig besser.

    Die Diagnose Schizophrenie habe ich erst seit ein paar Monaten, vorher wurden die Psychosen als alleinstehend betrachtet. Meine Medikamente wurden jedesmal testweise reduziert und nach ein paar Monaten kam dann wieder ein psychotischer Schub.

    Derzeit ist meine Dosis ja auch wieder gering. Es ist nur so, dass die Nebenwirkungen der stärken Medikamente so starke Nebenwirkungen haben, dass es auch keine Lösung ist.

    Visuelle Halluzinationen sind eher selten, da hat er noch Glück. Nimmt dein Kumpel auch Medikamente?

  6. Beiträge anzeigen #6 Zitieren
    Antihegemonial Avatar von Alo
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    Alo ist offline
    Zitat Zitat von Korken Beitrag anzeigen
    Über Monate und sogar Jahre. Jedesmal wurde es mit starken Medikamenten aber schlagartig besser.

    Die Diagnose Schizophrenie habe ich erst seit ein paar Monaten, vorher wurden die Psychosen als alleinstehend betrachtet. Meine Medikamente wurden jedesmal testweise reduziert und nach ein paar Monaten kam dann wieder ein psychotischer Schub.

    Derzeit ist meine Dosis ja auch wieder gering. Es ist nur so, dass die Nebenwirkungen der stärken Medikamente so starke Nebenwirkungen haben, dass es auch keine Lösung ist.
    Ah ok. Und wann ist es das erste mal aufgetreten bzw. auffällig geworden?

    Zitat Zitat von Korken Beitrag anzeigen
    Visuelle Halluzinationen sind eher selten, da hat er noch Glück. Nimmt dein Kumpel auch Medikamente?
    Ja, der nimmt auch Medikamente und kommt damit seit Jahren sehr gut zu recht und kann im Grunde ein sehr normales Leben, im positiven Sinne, führen.
    Stimmen hört er auch, das kommt aber auch eher schubweise, wenn ich das richtig verstanden habe. Unterhalten konnte er sich auch nicht mit denen.
    Nebenwirkungen hat er glaube ich kaum, aber ich weiß auch nicht mehr was er genau nimmt.

    Ich würde vielleicht noch anfügen, dass mir seine Geschichte einige meiner negativen Vorurteile gegenüber Psychopharmaka genommen hat.
    Geändert von Alo (18.07.2022 um 19:38 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #7 Zitieren
    General Avatar von Korken
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    Korken ist offline
    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Ah ok. Und wann ist es das erste mal aufgetreten bzw. auffällig geworden?
    Mit 23 hatte ich meine erste Episode heute bin ich 32.

  8. Beiträge anzeigen #8 Zitieren
    banned
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    ulix ist offline
    Kenne Leute mit (wahrscheinlich drogen-induzierten) Psychosen, aber ich glaube niemanden mit Schizophrenie.

    Ab wann verläuft denn da die Grenze?

    Wünsche auf jeden Fall dass du es in den Griff kriegst.

  9. Beiträge anzeigen #9 Zitieren
    General Avatar von Korken
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    Korken ist offline
    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Ab wann verläuft denn da die Grenze?
    Gute Frage!

    Eine Psychose allein ist ja nur der verlorene Bezug zur Realität wobei die Schizoprenie auch noch negative Symptome kennt. (Negative weil etwas wegfällt.) Es gibt aber auch Psychater die Schizophenie "nur" als besondere Psychosenanfälligkeit bezeichnen.

    Negative Symptome einer Schizophrenie sind zum Beispiel:

    - vearmung der Sprache
    - verlorener Antrieb
    - Apathie
    - abgeflachte Mimik
    - geringe Lebensfreude

  10. Beiträge anzeigen #10 Zitieren
    Vizekanzler WoP
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    Xarthor ist offline
    1% Wahrscheinlichkeit für Schizophrenie? Das kommt mir etwas hochgegriffen vor. Mich würde die Dunkelziffer der Fehldiagnoserate interessieren. Ich kenne einen Fall im privaten Umfeld und jene Person (damals minderjährig) hatte noch viele Jahre später mit den Folgen der Fehldiagnose zu kämpfen. Was die Person hatte waren Depressionen, die durch äußere Umstände verursacht wurden (und durch Änderung dieser wieder verschwunden sind). 4 von den 5 von Korken genannten Symptome traten bei der Person auf (wobei die abgeflachte Mimik nur das "Pokerface" war) und die verarmte Sprache als #5 durch Medikamenteneinsatz entstand (sind falsch eingesetzt auch nur Drogen). Meine Vermutung: es wurde damit auch Geld gemacht, denn da waren einige Ungereimtheiten dabei. Der ganze Ablauf hat mich daran zweifeln lassen, ob wir wirklich so viele von Krankheiten geplagte Menschen haben oder ob hier und da nicht doch etwas zu viel diagnostiziert wurde.

    Aber nur weil ich die 1% anzweifle heißt es nicht, dass ich die Krankheit verharmlose oder das Problem kleinreden will. Die Worte von Korken und Alo stehen für sich. Ich kann da nur dauerhafte gute Besserung wünschen.

  11. Beiträge anzeigen #11 Zitieren
    Halbgott Avatar von Progrinator
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    Progrinator ist offline
    Ka ob ich irgendwas habe.

    Gute Besserung.

  12. Beiträge anzeigen #12 Zitieren
    Antihegemonial Avatar von Alo
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    Alo ist offline
    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    1% Wahrscheinlichkeit für Schizophrenie? Das kommt mir etwas hochgegriffen vor. Mich würde die Dunkelziffer der Fehldiagnoserate interessieren. Ich kenne einen Fall im privaten Umfeld und jene Person (damals minderjährig) hatte noch viele Jahre später mit den Folgen der Fehldiagnose zu kämpfen. Was die Person hatte waren Depressionen, die durch äußere Umstände verursacht wurden (und durch Änderung dieser wieder verschwunden sind). 4 von den 5 von Korken genannten Symptome traten bei der Person auf (wobei die abgeflachte Mimik nur das "Pokerface" war) und die verarmte Sprache als #5 durch Medikamenteneinsatz entstand (sind falsch eingesetzt auch nur Drogen). Meine Vermutung: es wurde damit auch Geld gemacht, denn da waren einige Ungereimtheiten dabei. Der ganze Ablauf hat mich daran zweifeln lassen, ob wir wirklich so viele von Krankheiten geplagte Menschen haben oder ob hier und da nicht doch etwas zu viel diagnostiziert wurde.

    Aber nur weil ich die 1% anzweifle heißt es nicht, dass ich die Krankheit verharmlose oder das Problem kleinreden will. Die Worte von Korken und Alo stehen für sich. Ich kann da nur dauerhafte gute Besserung wünschen.
    Harter Tobak. Aber an sich glaube ich nicht unbedingt, dass man mit der Diagnose Schizophrenie sonderlich viel mehr Geld machen lässt als mit Depressionen. Schließlich können beide Krankheitsbilder klinisch und mit Psychopharmaka behandelt werden.

  13. Beiträge anzeigen #13 Zitieren
    Vizekanzler WoP
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    Xarthor ist offline
    Habe ich auch nicht behauptet. Ich denke allgemein, dass zu viele psychische Erkrankungen diagnostiziert werden. Ob am Ende Schizophrenie oder Depression herauskommt, ist da schon fast zweitrangig. Jedenfalls bin ich dadurch mit dem Thema in Kontakt bekommen, auch wenn ich niemand (wissentlich) kenne, der an dieser Krankheit leidet. Im Gegensatz zu Depression spricht man es vermutlich auch noch weniger gerne an, von daher weiß ich es vielleicht auch einfach nicht, dass so eine Person im Umfeld existiert.

  14. Beiträge anzeigen #14 Zitieren
    Antihegemonial Avatar von Alo
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    Alo ist offline
    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Habe ich auch nicht behauptet. Ich denke allgemein, dass zu viele psychische Erkrankungen diagnostiziert werden. Ob am Ende Schizophrenie oder Depression herauskommt, ist da schon fast zweitrangig. Jedenfalls bin ich dadurch mit dem Thema in Kontakt bekommen, auch wenn ich niemand (wissentlich) kenne, der an dieser Krankheit leidet. Im Gegensatz zu Depression spricht man es vermutlich auch noch weniger gerne an, von daher weiß ich es vielleicht auch einfach nicht, dass so eine Person im Umfeld existiert.
    Achso. Naja, was das an geht gebe ich dir recht. Bestes Beispiel wo es meines Erachtens völlig offenkundig ist: ADHS. Man muss allerdings faierweise dazu sagen, dass bei vielen psychischen Krankheitsbildern die Dunkelziffer extrem hoch ist. Gerade bei Depressionen z.B., aber auch bei z.B. Narzismus.

    Bei Schizophrenie sind die Falschdiagnosen, denke ich aber sehr selten, ähnlich wie bei Borderline. Das sind eigentlich auch ziemlich komplizierte Diagnosen.
    Bei einem Kind kann sowas wohl noch am ehesten falsch diagnostiziert werden. Das man in dem von dir beschriebenen Fall nicht auch andere Diagnosemöglichkeiten in Betracht gezogen hat, kann durchaus als grobe Fahrlässigkeit gelten.

    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    1% Wahrscheinlichkeit für Schizophrenie? Das kommt mir etwas hochgegriffen vor. Mich würde die Dunkelziffer der Fehldiagnoserate interessieren. Ich kenne einen Fall im privaten Umfeld und jene Person (damals minderjährig) hatte noch viele Jahre später mit den Folgen der Fehldiagnose zu kämpfen. Was die Person hatte waren Depressionen, die durch äußere Umstände verursacht wurden (und durch Änderung dieser wieder verschwunden sind). 4 von den 5 von Korken genannten Symptome traten bei der Person auf (wobei die abgeflachte Mimik nur das "Pokerface" war) und die verarmte Sprache als #5 durch Medikamenteneinsatz entstand (sind falsch eingesetzt auch nur Drogen). Meine Vermutung: es wurde damit auch Geld gemacht, denn da waren einige Ungereimtheiten dabei. Der ganze Ablauf hat mich daran zweifeln lassen, ob wir wirklich so viele von Krankheiten geplagte Menschen haben oder ob hier und da nicht doch etwas zu viel diagnostiziert wurde.

    Aber nur weil ich die 1% anzweifle heißt es nicht, dass ich die Krankheit verharmlose oder das Problem kleinreden will. Die Worte von Korken und Alo stehen für sich. Ich kann da nur dauerhafte gute Besserung wünschen.
    Btw. habe es nochmal nachgeguckt. Wikiepdia spricht von 0,3-0,7% die während ihres Lebens eine Schizophrnie-Diagnose erhalten. Wenn man diese Zahl zu Grunde legt, könnte man durchaus, mit etwas Kreativität, auf 1% kommen (~0,7% + ~0,3% Dunkelziffer).

  15. Beiträge anzeigen #15 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Heinz-Fiction ist offline
    Kenne nur drogeninduzierte Psychosen. Wenn man das aber einfach so bekommt ist das mit Sicherheit ziemlicher abfuck

    Ich hab in nen Krankenhaus mal jemanden getroffen der Stimmen im Kopf hatte. Der meinte das seien zwei Personen, die da zu ihm reden, die hatten auch Namen. Ist für außenstehende wie die meisten psychischen Krankheiten schwer nachvollziehbar. Ich hoffe du hast ein verständnisvolles Umfeld
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"

  16. Beiträge anzeigen #16 Zitieren
    Alter Medizinmann Avatar von Tentarr
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    Tentarr ist offline
    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Habe ich auch nicht behauptet. Ich denke allgemein, dass zu viele psychische Erkrankungen diagnostiziert werden. Ob am Ende Schizophrenie oder Depression herauskommt, ist da schon fast zweitrangig. Jedenfalls bin ich dadurch mit dem Thema in Kontakt bekommen, auch wenn ich niemand (wissentlich) kenne, der an dieser Krankheit leidet. Im Gegensatz zu Depression spricht man es vermutlich auch noch weniger gerne an, von daher weiß ich es vielleicht auch einfach nicht, dass so eine Person im Umfeld existiert.
    Worauf begründest du das? Ist das mehr deine subjektive Wahrnehmung oder glaubst du das viele Menschen einfach nicht psychisch krank sind?

    In der Wissenschaft ist eher Konsens, dass heutzutage mehr diagnostiziert werden, da mehr Menschen inzwischen in Behandlung gehen, es also keinen tatsächlichen Anstieg gab sondern nur mehr Menschen jetzt eine Diagnosen haben, mal losgelöst von den aktuellen Krisen.

    Als Frage in die Runde, wisst ihr was die klinische Bedeutung einer Diagnose ist? Bzw. die aus dem noch immer aktuellen ICD-10 in Deutschland Diagnosen gedeutet werden?

    Ist vielleicht für eine Diskussion über Fehldiagnosen relevant.
    Forumsuche ist blöd ? Dann benutz doch einfach die Threadinternesuche,einfach hier nachlesen:
    https://forum.worldofplayers.de/foru...1#post26090118

    Fragen zu Returning 2.0 oder alternativem Balacing?
    Fast alle Antworten gibt es entweder im Startpost oder als bereits gestellte Frage in diesem Thread

    https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1536606-RETURNING-v2-0-und-Alternatives-Balancing-Installation-Stand-Fragen-Antworten-28




  17. Beiträge anzeigen #17 Zitieren
    objektiv falsch Avatar von Heinz-Fiction
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    Heinz-Fiction ist offline
    Ich hab mal mit nem Chefarzt einer Krankenhaus Psychiatrie gesprochen der meinte, dass man bei etwa der Hälfte der Bevölkerung eine psychische Störung diagnostizieren könnte. Da sind sicherlich auch sehr viele dabei wo das kein Problem ist da sie keinen Leidensdruck haben aber ich denke, die aktuellen Zahlen sind tatsächlich noch zu niedrig
    "Taucht ein in die Schönheit der deutschen Sprache. Ich tue das. Für mich sind Anglizismen ein No-Go"

  18. Beiträge anzeigen #18 Zitieren
    Antihegemonial Avatar von Alo
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    Alo ist offline
    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Kenne nur drogeninduzierte Psychosen. Wenn man das aber einfach so bekommt ist das mit Sicherheit ziemlicher abfuck
    Schizophrenie ist genetisch bedingt, der genetische Code kann aber durchaus auch durch Drogen getriggert werden.

    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Ich hab in nen Krankenhaus mal jemanden getroffen der Stimmen im Kopf hatte. Der meinte das seien zwei Personen, die da zu ihm reden, die hatten auch Namen. Ist für außenstehende wie die meisten psychischen Krankheiten schwer nachvollziehbar. Ich hoffe du hast ein verständnisvolles Umfeld
    Vorsicht vor dem Klischee! Multiple Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie sind zwei unterschiedliche Sachen.

    Zitat Zitat von Heinz-Fiction Beitrag anzeigen
    Ich hab mal mit nem Chefarzt einer Krankenhaus Psychiatrie gesprochen der meinte, dass man bei etwa der Hälfte der Bevölkerung eine psychische Störung diagnostizieren könnte. Da sind sicherlich auch sehr viele dabei wo das kein Problem ist da sie keinen Leidensdruck haben aber ich denke, die aktuellen Zahlen sind tatsächlich noch zu niedrig
    Gibt dazu ja auch Manfred Lütz Buch "Irre: Wir behandeln die Falschen".

    Gerade Narzismus wird, wie gesagt, fast gar nicht diagnostiziert und ist sehr stark verbreitet, gilt aber oft auch als sozial-akzepetiert.
    Gibt ja auch Studien dazu, dass Merkmale von Narzismus und/oder Psychopathie unter Politikern und Aktientradern überproportational hoch, aber ohne Diagnosen, verbreitet sind.

    Zitat Zitat von Tentarr Beitrag anzeigen
    Worauf begründest du das? Ist das mehr deine subjektive Wahrnehmung oder glaubst du das viele Menschen einfach nicht psychisch krank sind?

    In der Wissenschaft ist eher Konsens, dass heutzutage mehr diagnostiziert werden, da mehr Menschen inzwischen in Behandlung gehen, es also keinen tatsächlichen Anstieg gab sondern nur mehr Menschen jetzt eine Diagnosen haben, mal losgelöst von den aktuellen Krisen.

    Als Frage in die Runde, wisst ihr was die klinische Bedeutung einer Diagnose ist? Bzw. die aus dem noch immer aktuellen ICD-10 in Deutschland Diagnosen gedeutet werden?

    Ist vielleicht für eine Diskussion über Fehldiagnosen relevant.
    Guter Hinweis. Hab mal reingeguckt und dort wird auch "Schizophrenes Residuum" und die " Postschizophrene Depression" welche durchaus im von Xarthor beschriebenen Fall diagnostiziert hätten werden können.

    Aber nein, über die Deutung weiß ich nichts, klär uns doch auf. Würde mich sehr interessieren

    Edit: @ Xarthor: Ich bin mir btw. ziemlich sicher, dass die Diagnose schon stand bevor dein Freund die Medikamente bekam und die Nebenwirkungen der Medikamente nicht in die Diagnostik einflossen.
    Geändert von Alo (19.07.2022 um 09:49 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #19 Zitieren
    Alter Medizinmann Avatar von Tentarr
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    Tentarr ist offline
    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Schizophrenie ist genetisch bedingt, der genetische Code kann aber durchaus auch durch Drogen getriggert werden.


    Vorsicht vor dem Klischee! Multiple Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie sind zwei unterschiedliche Sachen.


    Gibt dazu ja auch Manfred Lütz Buch "Irre: Wir behandeln die Falschen".

    Gerade Narzismus wird, wie gesagt, fast gar nicht diagnostiziert und ist sehr stark verbreitet, gilt aber oft auch als sozial-akzepetiert.
    Gibt ja auch Studien dazu, dass Merkmale von Narzismus und/oder Psychopathie unter Politikern und Aktientradern überproportational hoch, aber ohne Diagnosen, verbreitet sind.


    Guter Hinweis. Hab mal reingeguckt und dort wird auch "Schizophrenes Residuum" und die " Postschizophrene Depression" welche durchaus im von Xarthor beschriebenen Fall diagnostiziert hätten werden können.

    Aber nein, über die Deutung weiß ich nichts, klär uns doch auf. Würde mich sehr interessieren

    Edit: @ Xarthor: Ich bin mir btw. ziemlich sicher, dass die Diagnose schon stand bevor dein Freund die Medikamente bekam und die Nebenwirkungen der Medikamente nicht in die Diagnostik einflossen.
    Puh das ist ein langes Thema bzw. eine Vorlesung wäre angemessen.

    Das bei Schizophrenie ist zum Beispiel bis heute nicht raus. Es wird immer noch darüber diskutiert, ob Drogen Gene aktiveren oder Drogen doch Psychosen unabhängig von Genen auslösen können.

    Den Narzissmus den du ansprichst ist ebenfalls keineswegs so einfach zu betrachten. Die narzisstische PKS (Persönlichkeitsstörung) ist bis heute nur eine Forschungsdiagnose im ICD-10. Bedeutet bis heute gibt es nur wenige wissenschaftliche Nachweißbarkeit dafür. Mal abgesehen davon, dass jeder Mensch Akzentuierungen für bestimmte Persönlichkeiten hat und selbst wenn ein Mensch narzisstischer ist wie der Rest, hat er deswegen keine ausgeprägte Störung -> also keine Diagnosen. PKS sind schwerwiegende Störungen mit hohen diagnostischen Voraussetzungen und sollte auf Grund der Stigmatisierung auch nicht leichtfertig vergeben werden.

    Man sollte wohl damit anfangen das sowohl Behandler als auch Forscher immer noch sehr wenig über psychische Erkrankungen wissen bzw. man sich bereits von einem Krankheitsmodell verabschiedet hat und beim Störungsmodell angekommen ist. Das bedeutet wir wissen nicht wie das alles funktioniert, also können wir die Menschen nicht heilen sondern nur helfen mit ihren Störungen besser umzugehen -> Ausdruck von Hilflosigkeit bei mangelndem Wissen.

    Dann sollte einem klar sein, dass Diagnosen niemals die Wirklichkeit abbilden. Diagnosen sind über die verschiedenen Versionen des ICDs bzw. DSMs immer nur unsere Vorstellung und Beschreibungen von Erkrankungen die Autoren in bestimmte Muster/Schublanden pressen. Die reale Störung ist viel zu komplex und vom Individuum abhängig, sodass auch 10 Menschen mit der Diagnosen einer Depression völlig unterschiedliche Ausprägungen und individuelle Symptome haben können und dies auch Diagnostiker ganz unterschiedlich wahrnehmen können.

    Danach kommt noch der Aspekt heraus, dass Diagnosen in Deutschland auch Eintrittskarten für bestimmte Leistungen/Hilfesysteme sein können oder auch oft aus sozialem Druck entstehen, Beispiel: Eltern aus einer niedrigen Sozialenschicht sind mit einem Kind überfordert, bräuchte mehr Hilfe, dass Kind hat keine psychische Erkrankung aber eine Verhaltensstörung auf Grund der Hilflosigkeit in seinem System -> Folge Kind bekommt eine Diagnose damit bestimmte Hilfe einfacher gehen. Ist das Beispiel in einem guten Fall. Es gibt auch unzählige schlechte Fälle in denen dann Kinder Medis bekommen, falsch beschult werden wegen vermeintlicher Intelligenzminderungen, usw.

    Dann hast du noch das Problem das quasi jeder Arzt in Deutschland unabhängig von seinem Fachgebiet und daher seiner Eignung Diagnosen vergeben kann. Opa bekommt bei psychotischem Verhalten auf Grund eines Alterdelirs keine Demenzdiagnostik sondern eine Schizophrenie.

    So schon allein das sollte zeigen wie Komplex das Thema Diagnosenstellung und mögliche Fehldiagnosen sind bzw. welche Bedeutung aber eine Diagnosen im deutschen Sozialsystem haben können. Bevor ihr also über Falschdiagnosen diskutiert solltet ihr euch darauf einigen um was es euch geht.
    Geht es um Diagnosen nach dem ICD-10? Geht es darum wie Störungen in der Realität aussehen? Vielleicht doch lieber das Modell nach dem DSM? Oder doch lieber gleich vom Krankheits/Störungsmodell lösen, den ICF (Klassifikation nach Funktionen) nehmen und Störungen in Zukunft über Einschränkungen der Funktionalität diagnostizieren? Das Thema ist insgesamt riesig und ich bin zu alt um lange Text zu tippen

    Übrigens als Erfahrungswert widerspreche ich dir in deinem Post bezüglich Schizophrenien und Borderline. Beide Störungen werden in deutschen Psychiatrien zu schnell und zu einfach vergeben, teils nach Bauchgefühl oder nach Fremdanamnese von Angehörigen. Das Problem bei beiden Störungen ist, dass sobald jemand psychotisch (hört beispielsweise Stimmen) ist, gerne die F20.0 (paranoide Schizophrnie) genommen wird ohne das weitere Differenzialdianstik gemacht wird. In Deutschland geben knapp 20% der Menschen an Stimmen zu hören. Autisten beschreiben Gedankengänge häufig ähnlich und 5 weitere Störungen ebenfalls. Dennoch wird meist immer die F20.0 genommen, damit man schnell Neuroleptika ansetzen kann und sich nicht mit dem Rest aufhalten muss, da die meisten Menschen in einer Allgemeinpsychiatrie landen und da die Spezialisierung auf unterschiedliche Diagnosen gering ist.
    Bei Borderline ist das ähnlich, jeder der mal zickig ist und "manipulieren" kann, hat schnell Borderline aber das ist nicht korrekt. PKS haben sehr hohe Voraussetzungen nachdem ICD-10 und müssen schon mehr sein als Manipulieren und sich selbst zu verletzen. Dennoch wird Borderline schnell gegeben, da es häufig eine Entlastung für das soziale Umfeld bringt -> ist schwierig muss man hinnehmen oder distanzieren und auch für das psychiatrische System -> ist schwierig, kann ich eh nichts machen -> bald wieder entlassen.

    So jetzt ist mein Post leider doch wieder so ein Gemisch aus Punkte aufklären und anderem geworden. Muss mich doch immer wieder darauf konzentrieren nur einen Punkt auszuführen. Hoffentlich versteht jemand was
    Forumsuche ist blöd ? Dann benutz doch einfach die Threadinternesuche,einfach hier nachlesen:
    https://forum.worldofplayers.de/foru...1#post26090118

    Fragen zu Returning 2.0 oder alternativem Balacing?
    Fast alle Antworten gibt es entweder im Startpost oder als bereits gestellte Frage in diesem Thread

    https://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1536606-RETURNING-v2-0-und-Alternatives-Balancing-Installation-Stand-Fragen-Antworten-28




  20. Beiträge anzeigen #20 Zitieren
    Veteran Avatar von glozee
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    glozee ist offline
    Zitat Zitat von Alo Beitrag anzeigen
    Gerade Narzismus wird, wie gesagt, fast gar nicht diagnostiziert und ist sehr stark verbreitet, gilt aber oft auch als sozial-akzepetiert.
    Naja relativ egozentrische Menschen haben noch nicht automatisch eine Narzissistische Persönlichkeitsstörung. Borderline dürfte von den Cluster-B-Störungen deutlich verbreiteter sein.

    Zitat Zitat von Tentarr Beitrag anzeigen
    Bei Borderline ist das ähnlich, jeder der mal zickig ist und "manipulieren" kann, hat schnell Borderline aber das ist nicht korrekt. PKS haben sehr hohe Voraussetzungen nachdem ICD-10 und müssen schon mehr sein als Manipulieren und sich selbst zu verletzen. Dennoch wird Borderline schnell gegeben, da es häufig eine Entlastung für das soziale Umfeld bringt -> ist schwierig muss man hinnehmen oder distanzieren und auch für das psychiatrische System -> ist schwierig, kann ich eh nichts machen -> bald wieder entlassen.
    Viele Borderliner verletzen sich ja gar nicht und Borderline gilt heute als relativ gut therapierbar.

    Geändert von glozee (19.07.2022 um 11:29 Uhr)

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