Mahlzeit,


nachdem mir endlos der Mund wässrig gemacht wurde habe ich nun auch endlich mal Gwent auf GOG ausprobiert. Daß es deutlich anders wird als Gwent aus W3, davor wurde ich bereits gewarnt.


Wenn ich die Spielerbewertungen lese, dann scheint es mir, als gibt es zwei große Lager: Die Begeisterten und die Enttäuschten, um es diplomatisch auszudrücken. Dazwischen ist wenig.


Hmm, was halte ich nun davon ?
Während es in dem Spiel im Grunde immer noch um dasselbe Prinzip geht, haben sich die Optik und der Umfang wesentlich erweitert. Die Optik ist m.E. ganz witzig gemacht. Allein der Umfang der Karten jedoch läßt ein schnelles Hineinfinden in das Spiel im Gegensatz zum W3-Gwent für mich nicht zu. Die Fähigkeiten der einzelnen Karten erstmal zu begreifen und dann auch noch geschickt einzusetzen ist eine echte Herausforderung. Die Informationen, die per Rechtsklick zu den Karten geliefert werden, sind für mich nicht immer gleich glasklar zu verstehen. Wenn man also seine Karten auf die Hand bekommt, hat man erstmal eine Weile zu lesen, was diese denn so können. Die taktischen Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Karten, aus denen sich evtl. neue Fähigkeiten ergeben, sind zu komplex, um da sofort dahinterzusteigen. Wenn dann noch der Zeitdruck hinzukommt, ist man fast geliefert. So kann ich manchmal nur staunen, wie es zu von mir noch nicht immer nachzuvollziehenden Punktevermehrungen und -reduktionen auf beiden Seiten kommt.


Zu der anfänglichen Beta-Version, die sich mehr am W3-Gwent orientierte, kann ich nichts sagen, da ich sie nicht kenne. Und klar, Traditionalisten stehen allem Neuen zumindest skeptisch gegenüber. Das Theater, das die Einführung der Skellige-Fraktion in B&W verursachte, bildet das reale Leben wahrscheinlich gut ab.


Für mich ist das „neue“ Gwent kein schlechtes Spiel, man mußte sicherlich die Möglichkeiten erweitern, um es im Mehrspielermodus dauerhaft interessant zu halten. Aber man sollte viel Zeit einplanen, um die taktischen Möglichkeiten der vielen Karten und der Fraktionen verstehen und richtig einsetzen zu können. Intuitiv ist hier nicht so viel machbar. Wer gewillt ist, solange durchzuhalten, oder aber wessen Gehirn eine ausgeprägt gute Memory-Funktion hat, kann hier riesig Spaß haben. Ich bin mir nicht sicher, ob ersteres auf mich zutrifft, letzteres ganz sicher nicht.
Ich habe die Trainingsrunden erstaunlich gut überstanden, ich bin mir aber fast sicher, das meine Chancen gegen reale Gegner, die hier fest im Sattel sitzen und auch noch ihre Decks stark ausgebaut haben, nicht so gut stehen.


In diesem Jahr soll ja angeblich ein neuer Gwent-Ableger (derzeitiger Projektname „Golden Nekker“) erscheinen, der im Einzelspielermodus spielbar ist. Vielleicht kann er als Trainingswiese herhalten, bevor man sich ins große Becken wagt. Vielleicht wird er aber auch ganz anders. Lassen wir uns überraschen.


Gibt es noch Neueinsteiger unter euch für Gwent ? Wie ist euer Eindruck ? Hattet oder habt ihr auch Schwierigkeiten damit ?