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    Ritter Avatar von Tjordas
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    Er konnte es auch einfach aufgeben, richtig? Leifs Augen und sein Kopf sanken ab, sahen wieder runter auf seine Schuhe und die schmuddelige Hose. Er wusste gar nicht recht, wie er diese Frage beantworten sollte. Nicht weil er keine Antwort wusste, sondern weil es ihm so absurd vorkam, dass Gaius diese Fragen stellte. “Sie hat meine Zulassung gerettet.“, erwiderte Leif, weil es die Situation war, die Gaius im Grunde ebenso gut wie er mitbekommen hatte. „Auf Proteus wäre ich gestorben, hätte sie nicht ihren Willen durchgesetzt und eine Ärztin gezwungen mich zu operieren.“, erklärte der Schwede weiter. Und sehr schnell fielen ihm so unendlich viele Dinge ein. „Ich bin L2 Biotiker. Du weißt das…“, begann er, „Jedes Mal wenn mich die Schmerzen wegen dieses Implantats beinahe umbringen, ist Luci für mich da. Einfach jedes einzelne Mal, selbst nach einem Streit.“, beteuerte Leif und sein Lächeln war unaufhaltsam. „Als ich erfahren habe, dass ich doch noch Familie habe…eine Cousine, hat sie mich in den Arm genommen, weil ich geweint hab wie ein Baby.“, gab er außerdem zu und hätte endlos Beispiele aufzählen können. „Ich liebe sie-…abgöttisch und völlig maßlos und es tut mir leid, dass du denkst wir könnten nicht glücklich miteinander werden, aber ich denke, dass ich Luceija anders kenne als du und du einfach-…dass du dieses Privileg nicht besitzt, sie so erleben zu dürfen. Ohne respektlos sein zu wollen.“, die letzten Worte kamen mit einem sanften und entschuldigenden Nicken über seine Lippen.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich je wieder etwas lieber tun werde, als bei ihr zu sein. Zehn Stunden sind-…ich halte es ja jetzt kaum aus.“


    Lucis Vater blieb eisern, behielt seine breite Körperhaltung bei, die er auch seinen Untergebenen gegenüber zeigte, wenn sie seinem Willen widersprachen. Doch je länger Leif seine Beispiele ausführte, je mehr sich trotz der beschämenden Situation ein Lächeln auf dessen Gesicht legte und seine Stimme weicher wurde, desto mehr begann auch Gaius Mimik und Körperhaltung sich zu lockern. Noch bevor Leif ganz ausgeführt hatte, nahm Gaius sein Glas wieder vom Beistelltisch und stellte sich neben den Kamin, eine Hand in seiner Morgenmanteltasche. Ein Schluck vom Brandy löste nach einigen Sekunden der von Knistern erfüllten Stille seine Worte.
    "Vielleicht hast du auch recht, dass ich sie nicht so gut kenne, wie ich es als Vater sollte. Wenn stimmt, was du sagst, was sie getan hat, dann hast du wohl Seiten an ihr geweckt, die ich nie kennengelernt habe. Dennoch bin ich mir tatsächlich nicht sicher, ob ihr gemeinsam glücklich werdet... Aber, meine Güte, ich bin es ja auch nicht. Wenn irgendetwas von mir in ihr aufblüht, dann ist es die generelle Unzufriedenheit der Ascaiaths. Bei mir erwuchs daraus Ehrgeiz und aus Ehrgeiz formte ich mein Imperium. Schau, was du aus Lucis Gier nach mehr machen kannst. Mit Glück eine Familie. Und seien wir ehrlich, du hast das Schlimmste an ihr doch sicher schon längst erlebt, so lange hätte sie es dir nicht verbergen können. Und wenn du sie selbst jetzt noch willst und sie es auch will... Mein Gott, wie soll ich dich dann noch aufhalten können, dir dein Grab zu schaufeln"
    Seine letzten Worte mochten dramatisch oder gar verbittert klingen, doch er sprach sie mit einem Lächeln im Gesicht und einer sanften Stimme. Eine Weile schaute er noch ins Feuer, trank aus seinem Glas und nickte dann leicht, bevor er zu Leif zurück ging.
    "Und eines muss ich dir hoch anrechnen: Du bittest mich um ihre Hand. Gebückt und mit schmutzigen Hosen. Aber innerlich fest entschlossen. Du weißt was du willst, und du nimmst es dir mit Stolz. Vielleicht bereust du es, aber das ist das Los des Lebens. Also nimm schon endlich dein Glas und stoß mit mir auf deine Hochzeitspläne an!", lachte er und stieß mit seinem Glas gegen Leifs Schulter.
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  2. #82
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    Er hätte wirklich würdevoller ausgesehen, hätte er nur einen verdammten Anzug getragen. Und womöglich wäre er sicherer aufgetreten, hätte ernstzunehmender gewirkt und ihm wäre nicht dieses verunsicherte "Wirklich?", über die trockenen Lippen gerutscht. Seine grauen Augen hätten nicht so verzweifelt in Gaius Augen gestarrt. Fragend, ob er es wirklich ernst meinte. Ob er ja sagte. Zustimmte. Aber das hatte er. Richtig? Das hatte er wirklich.
    Leifs Atem war für gefühlte Stunden stehen geblieben. Sein ganzes Gesicht schien einzufrieren, ebenso sein Körper. Bis er diesen beinahe verzweifelten Sprung nach vorn machte, am Glas des Italieners vorbei und ihm in die Arme fiel. Nicht dass Gaius etwas derartiges erwartet hatte, wenigstens war das nicht anzunehmen. Leif tat es einfach. Er japste dieses "Danke!", umschlang den Älteren, als wäre er ein altbekannter Schulfreund und atmete tief und lange aus. Über die Schulter des Italieners hinweg, den er...zugegeben, wohl etwas zu lang drückte, bis er sich endlich wieder aufrichtete, wieder ein gutes Stück größer wurde, als sein Gegenüber und dabei eine Art Knicks machte. "Ich...hab irgendwie nicht erwartet, dass du einverstanden bist. Jetzt bin ich wirklich heilfroh.", gab er zu und lächelte kraftlos. Dabei nahm er endlich das Glas an sich, das Gaius ihm offeriert hatte und nahm, typisch Leif, viel zu schnell einen viel zu großen Schluck, wischte sich beim Absetzen ungelenk einen verlorenen Tropfen aus dem Mundwinkel und sah Gaius entschuldigend an. Oder war es mehr die Verlegenheit ob der etwas eigenartigen Bitte, die er hatte? "Luceija weiß noch nichts von alldem. Ich hab...diese Idee nur angedeutet und ich kann nicht einschätzen, ob sie überhaupt will, aber ich will sie fragen und-...also...ich hab diesen Ring meiner Mutter. Den Verlobungsring. Er ist ziemlich groß und auffällig und eigentlich gar nicht Luceijas Stil, aber...ich glaube es wäre richtig, dass sie ihn trägt. Wenn sie ihn will.", er erschlug fast selbst mit all dieser Bedeutung. Es war schwer diese Worte so offen jemanden zu sagen, der eben nicht Luci selbst war und zu dem Leif für gewöhnlich eine recht große Distanz verspürte. "Würdest du ihn dir ansehen? Einfach...nur ansehen und mir sagen was du davon hältst. Er muss sowieso nochmal überarbeitet, wenigstens poliert werden.", bat der Blonde und die ursprüngliche Unsicherheit kehrte in sein Gesicht zurück, während seine freie Linke aus einer seiner Hosentaschen diese absolut eindeutige, schwarze Schachtel zog.
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  3. #83
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    "Und was denkst du, was ich jetzt tun soll?! Sein Leben ist nicht mein Leben. Aber es betrifft das Leben meiner Schwester und ich sag es ungern nochmal, aber: Sieh sie dir an, verdammt. Wenn sie nicht bald was isst, ist es wahrscheinlicher, dass Leif ihren Totenschein ausfüllt als, wie er sollte, auf Knien bei ihr um Vergebung bettelt."
    , sprach er ihr gegenüber aus. Er wurde wenigstens mit seiner Stimme etwas ruhiger, aber wirklich ruhiger war er kaum. "Du verheimlichst mir sowas nicht mehr, Zora. Ich meins ernst." Erst jetzt, den Finger fast in Zoras Auge bohrend, hob er die Gabel auf und schmiss sie mit extra Nachdruck in den Müll. Danach strich er sich mit der Hand über die Stirn und war sich sicher: Luci war eine unendliche Arbeit und eine einzige, permanente Sorge. Und Fehler an ihrem Zustand gab er nicht allein Leif, sondern auch sich. Er hätte da sein müssen. Es wissen müssen. Immer. Er musste diese Kameras wieder anzapfen. Er musste Kontrolle zurückbekommen, auch wenn es falsch war. Denn Gil sah sie abrutschen, wenn es genau so weiterging.

    "Luci..", sprach er und lief aus dem Raum in Richtung Wohnzimmer, an dessen Schwelle er stehen blieb, sichtbar halb aus Richtung Küche, und seine Schwester auf dem Sofa sitzen sah. Bleich. Hände zitterten. Er dachte an Entzug, wusste aber nicht, wie sie aktuell drauf war. "...Luci, mi dispiace che tu abbia dovuto sentirlo.
    ...Luci, entschuldige dass du das hören musstest. "
    , leitete er ein. "Vuoi... almeno mangiare ancora un po'? C'è altro? Willst du-...wenigstens noch ein bisschen was essen? Irgendwas anderes?"
    Sie antwortete ihm nicht. Sie seufzte.
    "Non ha assolutamente senso discutere su di me. Es ist absolut sinnlos, euch wegen mir zu streiten.", sagte sie gefühlte Minuten später. "Sto bene. Ok. Per favore, smettete di chiedere. Sì, mi viene a prendere e sì, stiamo insieme e torniamo a Palermo insieme. Mir geht's gut. Okay. Bitte hör einfach auf zu fragen. Ja, er wird mich abholen und ja, wir sind zusammen und wir gehen zusammen zurück nach Palermo.", offenbarte sie ihrem Bruder und damit auch ihrer Schwägerin. Sie sah nicht gänzlich nach 'mir gehts gut' aus. Auch Gil sah das. Aber nur Zora wusste warum. Und sie brachte es nicht übers Herz, irgendetwas daran zu ändern. Auch wenn es bedeutete, ihrem Bruder einmal mehr vor den Kopf zu stoßen.


    Zora bekam die Worte ihrer Schwägerin nicht mit. Ihre böse Ahnung der Rückkehr dieses Idioten hatte sich längst bestätigt und die Britin blieb mit giftiger Miene in der Küche zurück, gierig auf eine der Weinflaschen im Regal stierend und gedanklich vielfach ihren Mann verteufelnd. Nachäffend. "Du verheimlichst mir nichts mehr, Zora!", unkte sie halblaut und benahm sich-...nein, nicht wie ein Kind. Sondern vielmehr wie Leif, der diese Angewohnheit mit ihr teilte, ohne dass sie es wusste und den sie womöglich in einer anderen Welt und unter anderen Umständen hätte liebgewinnen können. Aber-...Sie wusste schlicht und ergreifend zu viel. Und dieses Wissen machte ihr Sorgen. Große Sorgen.
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  4. #84
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    Zora bekam die Worte ihrer Schwägerin nicht mit. Ihre böse Ahnung der Rückkehr dieses Idioten hatte sich längst bestätigt und die Britin blieb mit giftiger Miene in der Küche zurück, gierig auf eine der Weinflaschen im Regal stierend und gedanklich vielfach ihren Mann verteufelnd. Nachäffend. "Du verheimlichst mir nichts mehr, Zora!", unkte sie halblaut und benahm sich-...nein, nicht wie ein Kind. Sondern vielmehr wie Leif, der diese Angewohnheit mit ihr teilte, ohne dass sie es wusste und den sie womöglich in einer anderen Welt und unter anderen Umständen hätte liebgewinnen können. Aber-...Sie wusste schlicht und ergreifend zu viel. Und dieses Wissen machte ihr Sorgen. Große Sorgen.


    "COME? WIE?!", echauffierte sich Vigilio. Er war nah genug in ihrer Nähe, stand am Ende sogar vor ihr, die auf diesem Sofa Platz genommen hatte und breitete und typisch italienischer Manier die Arme aus, gestikulierte vielsagend und unterstrich damit: "Dici "sto bene", "sto bene" ogni volta che te lo chiedo e vorrei tanto crederti Luci, ma ogni volta, davvero OGNI volta, sembri più debole, più intimidito e più distrutto di prima. Du sagst jedes Mal 'es geht mir gut', 'es geht mir gut', egal wann ich dich frage und ich würde dir SO gerne glauben Luci, aber jedes Mal, wirklich JEDES Mal siehst du schwächer, eingeschüchterter und gebrochener aus als vorher.". Vigilio sah seine kleine Schwester durchdringend an, obwohl er ihr nicht so auf die Pelle rücken oder sie gar in eine Ecke drängen wollte. Nichts davon war sein Anliegen, er wollte einfach nur Klarheit. Er lief einen Schritt zur Seite, sah auf dem Fenster und immer wieder zu der Schwarzhaarigen zurück. "Possiamo continuare a giocare in questo modo. Quanto pensi che durerà, eh? Giorni? Mesi? Anni? Guardarti morire e non poter fare NULLA, assolutamente NULLA? Wir können das Spielchen so weitertreiben. Wie lange denkst du, geht es noch so, hm? Tage? Monate? Jahre? In denen ich mir mit ansehe, wie du vor dich hin krepierst und ich NICHTS tun kann, absolut NICHTS?" Luceijas Hände lagen inzwischen irgendwo an ihrem Gesicht, sie stöhnte überlastet, lehnte sich vor, stützte einen viel zu schweren Kopf beidhändig und die Arme mit den Ellbogen auf ihren Oberschenkeln. Besah sich den Boden, denn er wirkte von allen Alternativen am Friedlichsten.

    Gil ging vor der Jüngeren in die Hocke, war nah, aber ließ ihr wenigstens noch dieses Bisschen Freiraum. Sicherlich nicht genug. Trotzdem. Es half ihr nicht aus dieser unangenehmen Situation.
    "Voglio aiutarti, Luci. Voglio che tu stia bene, non voglio rovinarti tutto. Ma per questo, anche VOI dovete fare qualcosa. Devi parlare con me. Cosa ho fatto perché non ti fidassi di me? Ich will dir helfen, Luci. Ich will, dass es dir gut geht, ich wills dir nicht kaputt machen. Nur dafür musst auch DU was tun. Du musst mit mir sprechen. Was hab ich getan, dass du mir nicht vertraust?", interessierte ihn ernsthaft am Meisten. Es traf ihn nicht, dass Luci sich an Zora wandte. Im Gegenteil, es freute sie, dass sie miteinander warm wurden und es irgendeine Basis zu geben schien, aber im Vergleich schien eben diese Basis zwischen den Geschwistern zu bröckeln, wenigstens kam es ihm so vor. Er ließ ihr nach dieser Frage etwas Zeit. Senkte die Stimme. Beruhigte sich bewusst. Nein, er war sicher nicht perfekt. Aber es war schwer für jemanden da zu sein, der einem nie etwas erzählte.

    "Le vostre domande. Fai troppe domande, Gil. Lei pone domande PERMANENTI. Datemi un po' d'aria, cazzo! Hai mai pensato che non potessi parlarne?! Che mi uccide se ci provo?! O anche solo pensarci? Anche se non lo voglio, eppure è sempre lì, SEMPRE, ed è peggio - molto peggio - di tutta la merda che mi porto dietro. Sono vuoto, Gil. Se c'è un cazzo di problema, è quello. Sono vuoto. Deine Fragen. Du stellst zu viele Fragen, Gil. Du stellst PERMANENT Fragen. Gib mir Luft, verdammt nochmal! Hast du einmal darüber nachgedacht, dass ich nicht darüber sprechen KANN?! Dass es mich umbringt, wenn ichs versuche?! Oder auch nur darüber NACHDENKE?! Obwohl ich es nicht will und trotzdem ist es immer da, IMMER und es ist schlimmer - viel schlimmer - als die ganze Scheiße die ich ohnehin mit mir rumtrage. Ich bin leer, Gil. Wenn es ein fucking Problem gibt, dann das. Ich bin leer.". Luci war nicht fair. Nicht gegenüber Vigilio und nicht in diesem Moment, der sie aufpeitschte, anstachelte mit einer Sprache rauszurücken, die sie weder begriff noch in irgendeiner Form verarbeitet hatte. Dann war da eben ein Bild. Aber wie realisierte man das schon. Wie ordnete man ein, dass es einen zerstörte, wenn solche Emotionen vorher einfach nicht existiert hatten. Es war nicht dieses eine Ereignis. Es war das Endergebnis aus allem. Aus ihrem gesamten Leben. Und alles, was es zusammenhielt war Leif. "Con tutto quello che dici vuoi dare la colpa a Leif, ma non ti viene mai in mente che il colpevole potrei essere io. Ho fatto così tante cazzate che non potete immaginare. Questo ti fa perdere tutto il rispetto per me. Mit allem was du sagst willst du Leif die Schuld in die Schuhe schieben, aber kommst nie auf die Idee, dass ich die Schuldige sein könnte. Ich hab so viel Scheiße gebaut, dass du sie dir nicht vorstellen kannst. Die dich jeglichen Respekt vor mir verlieren lässt."

    "Come ho potuto? Tu sei mia sorella. Non c'è niente che tu possa fare per farmi vedere qualcosa di peggio. Wie könnte ich das?! Du bist meine Schwester. Du kannst nichts tun, was mich dazu bringt dich als etwas Schlechteres zu sehen."
    "Oh sì. Posso. Oh doch. Ich kann."
    "Luci. Conosco le cose che hai fatto. Cosa c'è di peggio di questo?! Ti conosco. Non c'è niente. Luci. Ich weiß welche Dinge du getan hast. Was in aller Welt soll 'schlimmer' sein als das?! Ich kenne dich. Da gibt es nichts.". Luci sah auf, zwischen Strähnen ihrer Haare hindurch in seine Augen. Gil schien hieran fast zu verzweifeln und sich an der Sturheit seiner Schwester die Zähne auszubeißen. Natürlich sah sie das. Aber es gab Dinge, die sagte man seinem Bruder, der gerade unweit davon entfernt war zum zweiten Mal Vater zu werden, einfach nicht so leichtfertig.
    Zwischen ihnen herrschte kurz diese Stille. Gil der nach ihren Händen griff, die an ihrem Kopf lagen. Sie hielt und ansah, in der Hoffnung, sie würde etwas sagen. Irgendwas. Aber da kam nichts. Und auch wenn selbst Zora sie nicht mehr bedenkenlos ansehen konnte, hoffte Luci in diesem Moment nur zu sehr, sie möge diese Situation irgendwie entzerren.
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  5. #85
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    Er hätte wirklich würdevoller ausgesehen, hätte er nur einen verdammten Anzug getragen. Und womöglich wäre er sicherer aufgetreten, hätte ernstzunehmender gewirkt und ihm wäre nicht dieses verunsicherte "Wirklich?", über die trockenen Lippen gerutscht. Seine grauen Augen hätten nicht so verzweifelt in Gaius Augen gestarrt. Fragend, ob er es wirklich ernst meinte. Ob er ja sagte. Zustimmte. Aber das hatte er. Richtig? Das hatte er wirklich.
    Leifs Atem war für gefühlte Stunden stehen geblieben. Sein ganzes Gesicht schien einzufrieren, ebenso sein Körper. Bis er diesen beinahe verzweifelten Sprung nach vorn machte, am Glas des Italieners vorbei und ihm in die Arme fiel. Nicht dass Gaius etwas derartiges erwartet hatte, wenigstens war das nicht anzunehmen. Leif tat es einfach. Er japste dieses "Danke!", umschlang den Älteren, als wäre er ein altbekannter Schulfreund und atmete tief und lange aus. Über die Schulter des Italieners hinweg, den er...zugegeben, wohl etwas zu lang drückte, bis er sich endlich wieder aufrichtete, wieder ein gutes Stück größer wurde, als sein Gegenüber und dabei eine Art Knicks machte. "Ich...hab irgendwie nicht erwartet, dass du einverstanden bist. Jetzt bin ich wirklich heilfroh.", gab er zu und lächelte kraftlos. Dabei nahm er endlich das Glas an sich, das Gaius ihm offeriert hatte und nahm, typisch Leif, viel zu schnell einen viel zu großen Schluck, wischte sich beim Absetzen ungelenk einen verlorenen Tropfen aus dem Mundwinkel und sah Gaius entschuldigend an. Oder war es mehr die Verlegenheit ob der etwas eigenartigen Bitte, die er hatte? "Luceija weiß noch nichts von alldem. Ich hab...diese Idee nur angedeutet und ich kann nicht einschätzen, ob sie überhaupt will, aber ich will sie fragen und-...also...ich hab diesen Ring meiner Mutter. Den Verlobungsring. Er ist ziemlich groß und auffällig und eigentlich gar nicht Luceijas Stil, aber...ich glaube es wäre richtig, dass sie ihn trägt. Wenn sie ihn will.", er erschlug fast selbst mit all dieser Bedeutung. Es war schwer diese Worte so offen jemanden zu sagen, der eben nicht Luci selbst war und zu dem Leif für gewöhnlich eine recht große Distanz verspürte. "Würdest du ihn dir ansehen? Einfach...nur ansehen und mir sagen was du davon hältst. Er muss sowieso nochmal überarbeitet, wenigstens poliert werden.", bat der Blonde und die ursprüngliche Unsicherheit kehrte in sein Gesicht zurück, während seine freie Linke aus einer seiner Hosentaschen diese absolut eindeutige, schwarze Schachtel zog.



    Die Umarmung kam tatsächlich überraschend, jagte Gaius fast sogar einen Schrecken ein, angesichts der Tatsache, dass er üblicherweise bei den meisten Menschen, die ihm körperlich zu nahe kamen, einen Anschlagsversuch vermuten musste. Dennoch erwiderte er nach einigen Moment die Umarmung kurz, wenn auch etwas peinlich berührt, klopfte Leif dabei mehrfach auf den Rücken, um ihm das Signal zu geben, dass er nun locker lassen konnte, was dieser jedoch erst nach einiger Zeit tat. Er hob sein Glas erneut, als Leif zum Trinken ansetzte, und leerte es gemeinsam mit seinem Schwiegersohn in spe.
    "Naja, sagen wir, ich bin auch noch ein bisschen skeptisch. Wer gibt schon gern seine Tochter her? Aber um ehrlich zu sein, ich denke, wenn sie überhaupt bei irgendjemandem glücklich werden kann, dann bei dir. Und bevor sie mit irgendeinemm Dealer vor der Tür steht - dann doch lieber ein Arzt ohne gültige Zulassung", witzelte er ein wenig spöttisch, boxte Leif erneut gegen die Schulter, um ihm zu zeigen, dass er es wohl nur halb ernst meinte.
    "Aber die Angst vor dem Antrag kann ich dir nicht nehmen, das ist jetzt dein Problem. Luci wird schon wissen, dass du der Richtige bist, aber wer versteht die Frauen schon, hm?", lachte er erneut in relativ guter Stimmung, obwohl doch ein Hauch der Traurigkeit in seinen Augen zu finden war. Seine Kleine herzugeben, war ihm bei Sergio fast leichter gefallen - doch jetzt, da es bedeutete, dass sie ihre Unabhängigkeit von ihm weiter vergrößerte, kamen schon die üblichen Verlustängste eines Vaters auf. Egal, wie sehr er sie in der Vergangenheit vielleicht vernachlässigt hatte, hergeben wollte er sie auch nicht.
    Bei der Idee des vererbten Rings hingegen änderte sich sein Gemütszustand etwas: Er wirkte etwas verwirrt davon, dass er sich den Ring ansehen sollte, fühlte sich im Anschluss daran aber offenbar eher geschmeichelt und legte Leif eine Hand auf die Schulter, während er sich neugierig zu ihm lehnte, um die schwarze Ringschatulle besser sehen zu können.
    "Warum nicht. Ich bin generell immer ein Freund von Traditionen, also was spricht gegen den Ring deiner Mutter. Lass mich mal einen Blick darauf werfen"
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  6. #86
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    "COME? WIE?!", echauffierte sich Vigilio. Er war nah genug in ihrer Nähe, stand am Ende sogar vor ihr, die auf diesem Sofa Platz genommen hatte und breitete und typisch italienischer Manier die Arme aus, gestikulierte vielsagend und unterstrich damit: "Dici "sto bene", "sto bene" ogni volta che te lo chiedo e vorrei tanto crederti Luci, ma ogni volta, davvero OGNI volta, sembri più debole, più intimidito e più distrutto di prima. Du sagst jedes Mal 'es geht mir gut', 'es geht mir gut', egal wann ich dich frage und ich würde dir SO gerne glauben Luci, aber jedes Mal, wirklich JEDES Mal siehst du schwächer, eingeschüchterter und gebrochener aus als vorher.". Vigilio sah seine kleine Schwester durchdringend an, obwohl er ihr nicht so auf die Pelle rücken oder sie gar in eine Ecke drängen wollte. Nichts davon war sein Anliegen, er wollte einfach nur Klarheit. Er lief einen Schritt zur Seite, sah auf dem Fenster und immer wieder zu der Schwarzhaarigen zurück. "Possiamo continuare a giocare in questo modo. Quanto pensi che durerà, eh? Giorni? Mesi? Anni? Guardarti morire e non poter fare NULLA, assolutamente NULLA? Wir können das Spielchen so weitertreiben. Wie lange denkst du, geht es noch so, hm? Tage? Monate? Jahre? In denen ich mir mit ansehe, wie du vor dich hin krepierst und ich NICHTS tun kann, absolut NICHTS?" Luceijas Hände lagen inzwischen irgendwo an ihrem Gesicht, sie stöhnte überlastet, lehnte sich vor, stützte einen viel zu schweren Kopf beidhändig und die Arme mit den Ellbogen auf ihren Oberschenkeln. Besah sich den Boden, denn er wirkte von allen Alternativen am Friedlichsten.

    Gil ging vor der Jüngeren in die Hocke, war nah, aber ließ ihr wenigstens noch dieses Bisschen Freiraum. Sicherlich nicht genug. Trotzdem. Es half ihr nicht aus dieser unangenehmen Situation.
    "Voglio aiutarti, Luci. Voglio che tu stia bene, non voglio rovinarti tutto. Ma per questo, anche VOI dovete fare qualcosa. Devi parlare con me. Cosa ho fatto perché non ti fidassi di me? Ich will dir helfen, Luci. Ich will, dass es dir gut geht, ich wills dir nicht kaputt machen. Nur dafür musst auch DU was tun. Du musst mit mir sprechen. Was hab ich getan, dass du mir nicht vertraust?", interessierte ihn ernsthaft am Meisten. Es traf ihn nicht, dass Luci sich an Zora wandte. Im Gegenteil, es freute sie, dass sie miteinander warm wurden und es irgendeine Basis zu geben schien, aber im Vergleich schien eben diese Basis zwischen den Geschwistern zu bröckeln, wenigstens kam es ihm so vor. Er ließ ihr nach dieser Frage etwas Zeit. Senkte die Stimme. Beruhigte sich bewusst. Nein, er war sicher nicht perfekt. Aber es war schwer für jemanden da zu sein, der einem nie etwas erzählte.

    "Le vostre domande. Fai troppe domande, Gil. Lei pone domande PERMANENTI. Datemi un po' d'aria, cazzo! Hai mai pensato che non potessi parlarne?! Che mi uccide se ci provo?! O anche solo pensarci? Anche se non lo voglio, eppure è sempre lì, SEMPRE, ed è peggio - molto peggio - di tutta la merda che mi porto dietro. Sono vuoto, Gil. Se c'è un cazzo di problema, è quello. Sono vuoto. Deine Fragen. Du stellst zu viele Fragen, Gil. Du stellst PERMANENT Fragen. Gib mir Luft, verdammt nochmal! Hast du einmal darüber nachgedacht, dass ich nicht darüber sprechen KANN?! Dass es mich umbringt, wenn ichs versuche?! Oder auch nur darüber NACHDENKE?! Obwohl ich es nicht will und trotzdem ist es immer da, IMMER und es ist schlimmer - viel schlimmer - als die ganze Scheiße die ich ohnehin mit mir rumtrage. Ich bin leer, Gil. Wenn es ein fucking Problem gibt, dann das. Ich bin leer.". Luci war nicht fair. Nicht gegenüber Vigilio und nicht in diesem Moment, der sie aufpeitschte, anstachelte mit einer Sprache rauszurücken, die sie weder begriff noch in irgendeiner Form verarbeitet hatte. Dann war da eben ein Bild. Aber wie realisierte man das schon. Wie ordnete man ein, dass es einen zerstörte, wenn solche Emotionen vorher einfach nicht existiert hatten. Es war nicht dieses eine Ereignis. Es war das Endergebnis aus allem. Aus ihrem gesamten Leben. Und alles, was es zusammenhielt war Leif. "Con tutto quello che dici vuoi dare la colpa a Leif, ma non ti viene mai in mente che il colpevole potrei essere io. Ho fatto così tante cazzate che non potete immaginare. Questo ti fa perdere tutto il rispetto per me. Mit allem was du sagst willst du Leif die Schuld in die Schuhe schieben, aber kommst nie auf die Idee, dass ich die Schuldige sein könnte. Ich hab so viel Scheiße gebaut, dass du sie dir nicht vorstellen kannst. Die dich jeglichen Respekt vor mir verlieren lässt."

    "Come ho potuto? Tu sei mia sorella. Non c'è niente che tu possa fare per farmi vedere qualcosa di peggio. Wie könnte ich das?! Du bist meine Schwester. Du kannst nichts tun, was mich dazu bringt dich als etwas Schlechteres zu sehen."
    "Oh sì. Posso. Oh doch. Ich kann."
    "Luci. Conosco le cose che hai fatto. Cosa c'è di peggio di questo?! Ti conosco. Non c'è niente. Luci. Ich weiß welche Dinge du getan hast. Was in aller Welt soll 'schlimmer' sein als das?! Ich kenne dich. Da gibt es nichts.". Luci sah auf, zwischen Strähnen ihrer Haare hindurch in seine Augen. Gil schien hieran fast zu verzweifeln und sich an der Sturheit seiner Schwester die Zähne auszubeißen. Natürlich sah sie das. Aber es gab Dinge, die sagte man seinem Bruder, der gerade unweit davon entfernt war zum zweiten Mal Vater zu werden, einfach nicht so leichtfertig.
    Zwischen ihnen herrschte kurz diese Stille. Gil der nach ihren Händen griff, die an ihrem Kopf lagen. Sie hielt und ansah, in der Hoffnung, sie würde etwas sagen. Irgendwas. Aber da kam nichts. Und auch wenn selbst Zora sie nicht mehr bedenkenlos ansehen konnte, hoffte Luci in diesem Moment nur zu sehr, sie möge diese Situation irgendwie entzerren.


    Wann genau Zora aufmerksam auf das Gespräch der beiden Geschwister wurde, war nicht ganz klar. Nicht einmal für sie. Doch an irgendeinem Punkt wurde sie hellhörig. Später wurde sie ein stummer Teil des Gesprächs, stand im Türrahmen und irgendwann dann, als Luceijas ihr Gesicht halb in den Händen vergrub, wurde sie sich mehr und mehr ihrer eigenen Verfehlungen und denen ihres Mannes bewusst. Und seufzte. Sendete sich selbst in ein paar wenigen Schritten in Richtung des Sofas auf dem die Schwarzhaarige saß und ließ sich dann neben ihr nieder. Eine Hand platzierte sie sanft auf dem Rücken ihrer Schwägerin und zog leichte Kreise darauf. "Ist schon ok...", lenkte sie erstmals ein, "Es tut mir leid. Und Gil-...tut es auch leid.", beschloss sie mit einem vielsagenden Blick in Richtung ihres Mannes. "Die letzten Wochen waren schwer genug. Du bist keinem Rechenschaft schuldig."
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  7. #87
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    Die Umarmung kam tatsächlich überraschend, jagte Gaius fast sogar einen Schrecken ein, angesichts der Tatsache, dass er üblicherweise bei den meisten Menschen, die ihm körperlich zu nahe kamen, einen Anschlagsversuch vermuten musste. Dennoch erwiderte er nach einigen Moment die Umarmung kurz, wenn auch etwas peinlich berührt, klopfte Leif dabei mehrfach auf den Rücken, um ihm das Signal zu geben, dass er nun locker lassen konnte, was dieser jedoch erst nach einiger Zeit tat. Er hob sein Glas erneut, als Leif zum Trinken ansetzte, und leerte es gemeinsam mit seinem Schwiegersohn in spe.
    "Naja, sagen wir, ich bin auch noch ein bisschen skeptisch. Wer gibt schon gern seine Tochter her? Aber um ehrlich zu sein, ich denke, wenn sie überhaupt bei irgendjemandem glücklich werden kann, dann bei dir. Und bevor sie mit irgendeinemm Dealer vor der Tür steht - dann doch lieber ein Arzt ohne gültige Zulassung", witzelte er ein wenig spöttisch, boxte Leif erneut gegen die Schulter, um ihm zu zeigen, dass er es wohl nur halb ernst meinte.
    "Aber die Angst vor dem Antrag kann ich dir nicht nehmen, das ist jetzt dein Problem. Luci wird schon wissen, dass du der Richtige bist, aber wer versteht die Frauen schon, hm?", lachte er erneut in relativ guter Stimmung, obwohl doch ein Hauch der Traurigkeit in seinen Augen zu finden war. Seine Kleine herzugeben, war ihm bei Sergio fast leichter gefallen - doch jetzt, da es bedeutete, dass sie ihre Unabhängigkeit von ihm weiter vergrößerte, kamen schon die üblichen Verlustängste eines Vaters auf. Egal, wie sehr er sie in der Vergangenheit vielleicht vernachlässigt hatte, hergeben wollte er sie auch nicht.
    Bei der Idee des vererbten Rings hingegen änderte sich sein Gemütszustand etwas: Er wirkte etwas verwirrt davon, dass er sich den Ring ansehen sollte, fühlte sich im Anschluss daran aber offenbar eher geschmeichelt und legte Leif eine Hand auf die Schulter, während er sich neugierig zu ihm lehnte, um die schwarze Ringschatulle besser sehen zu können.
    "Warum nicht. Ich bin generell immer ein Freund von Traditionen, also was spricht gegen den Ring deiner Mutter. Lass mich mal einen Blick darauf werfen"


    Leif nickte eifrig, so als habe sein Vater ihn gerade zu etwas großem angeleitet und tatsächlich-...ein bisschen fühlte sich die Situation so an. Ein bisschen war Gaius diese Vaterfigur, wenn er auch nicht sein Vater war. Sein Vater war tot. Und Leif hatte das wohl selten so sehr bedauert wie genau in diesem Moment.
    Er stellte sein Glas ab und öffnete mit der freigewordenen Hand die kleine Schatulle. Ein an den Kanten abgerundet geschliffener, goldener Ring kam zum Vorschein. Er trug einen üppigen, großen Stein, der von zwei kleineren umgarnt wurde. Alle drei in ihren eigenen, kleinen und silbrigen Fassungen fest verankert.
    Leif stellte ihn direkt vor Gaius ab und ließ ihn das Stück inspizieren, als sei der Ring ein brandneuer und spektakulärer archäologischer Fund. "Ich schätze, dass er nicht wirklich ihr Stil ist. Andererseits hab ich das Gefühl, dass es ihr gefallen würde, wenn-...Naja, ich denke sie weiß, was er für mich bedeutet und sie ist die erste Frau, die ihn bekommen würde. Die ihn überhaupt zu Gesicht bekommt. Meine Exfrau...Ich hab das damals für keine so gute Idee gehalten, schätz ich mal."
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  8. #88
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    Wann genau Zora aufmerksam auf das Gespräch der beiden Geschwister wurde, war nicht ganz klar. Nicht einmal für sie. Doch an irgendeinem Punkt wurde sie hellhörig. Später wurde sie ein stummer Teil des Gesprächs, stand im Türrahmen und irgendwann dann, als Luceijas ihr Gesicht halb in den Händen vergrub, wurde sie sich mehr und mehr ihrer eigenen Verfehlungen und denen ihres Mannes bewusst. Und seufzte. Sendete sich selbst in ein paar wenigen Schritten in Richtung des Sofas auf dem die Schwarzhaarige saß und ließ sich dann neben ihr nieder. Eine Hand platzierte sie sanft auf dem Rücken ihrer Schwägerin und zog leichte Kreise darauf. "Ist schon ok...", lenkte sie erstmals ein, "Es tut mir leid. Und Gil-...tut es auch leid.", beschloss sie mit einem vielsagenden Blick in Richtung ihres Mannes. "Die letzten Wochen waren schwer genug. Du bist keinem Rechenschaft schuldig."



    Das Gefühl von Enge und Zwang klang längst nicht gänzlich ab. Sie sollte dieses Gefühl bei ihrem Bruder und ihrer Schwägerin nicht haben - nicht haben müssen, aber es war da und ihre eiskalten Hände, welche immer wieder zum nervösen zittern neigten, wenn sie sich nicht darauf stützte, machten es kaum besser. Wieder eine neue Situation, der sie nicht im geringsten gewachsen schien. Wie sollte sie auch. Vor schätzungsweise einem Monat oder mehr wusste sie noch rein gar nichts über das, was passiert war. Sie war im naiven glauben, Leif habe keine andere gehabt als sie, und noch naiver darin, dass eine Umstellung ihrer Medikamente nicht gravierende Änderungen herbeiführen würden. In ihrem speziellen Fall diese Fehldiagnose einer Unfruchtbarkeit. 'Massivst unwahrscheinlich' war eben etwas anderes als 'unfähig'. Dass ihr genau das zum Verhängnis wurde und es, beschissener sogar, genau so ausgehen musste, war grauenvoll. Aus jeder Scheiße in die sie hätte greifen können zog sie den Hauptgewinn. Fuck.

    Vigilio streichelte über die Handrücken seiner Schwester. Ja. Sie waren eiskalt und fühlten sich gleichzeitig etwas schwitzig an. Er glaubte zu wissen, dass er damit richtig lag, wenn er sich vorstellte, dass sie grade von irgendwas runterkam. Das würde auch erklären, weshalb sie so abwesend wirkte. "Sì, ha ragione. Mi dispiace. Ja. Sie hat Recht. Es tut mir leid.", sprach Vigilio leise. Er sah kurz an Luci vorbei zu Zora. Musterte sie und...hmpf. Ja. Mit Blicken wiederholte er diese Entschuldigung selbst bei ihr. Sie alle liefen aktuell wohl auf dem Zahnfleisch.
    Halten oder gänzlich vermeiden konnte er es trotzdem nicht. Es war nun mal Gil. Er, der Bruder, der sich verdammte Sorgen machte und an dieser Mauer verzweifelte. So sehr.
    "...was war die letzten Wochen so wahnsinnig schwer, Luci..?", flüsterte er, sah regelrecht verzweifelnd drein und verdammt, selbst seine Augen glänzten verhängnisvoll. Immer wieder richtete er einen kurzen Blick auf Zora. Eine nonverbale Entschuldigung galt nunmehr, erneut, allein Luci. Er sollte nicht fragen. Ja. Aber wie sollte er stoppen. Wie.

    Aus dem Nichts zog Luci die Nase hoch. "Cazzo...", fluchte sie leise und nutzte ihre linke Hand, die sie mühelos aus Gils Halt bekam, um sich etwas aus dem Gesicht zu wischen. Aufsah. Einmal mehr Gil betrachtete. Absah. Zu Zora sah. Absah. Luft holte.
    "Niente. Nichts.", klang es ihrerseits und wog schwer. Nichts war nicht nur eine Lüge, es war nicht, was sie sagen wollte, sondern nur ein Anfang. "Niente di buono. Le ultime settimane sono state un vero inferno. Nichts Gutes. Die letzten Wochen waren die absolute Hölle.", machte Luci es kurz. Es bedurfte nicht die letzten Wochen haarklein auseinander zu nehmen und hatte keinen Mehrwert. Dahingehend hatte Zora alles gesagt. Und vielleicht würde sie es nicht einmal selbst über die Lippen bekommen. Würde es nicht aussprechen können, weil es in ihrem Kopf einfach nicht richtig angekommen war. Glaubte sie.
    Luci sah Vigilio wahnsinnig ernst an. Nichts ließ darauf schließen, dass sie nicht ernst meinte, was sie ihm sagte. Was sie verlangte. "Non so se posso dirvelo. Ich weiß nicht, ob ichs dir sagen kann.", war sie ehrlich und zuckte entschuldigend mit der Schulter.
    "Ma se c'è, c'è una condizione. Nessuno... potrebbe mai saperlo. Nessuno, capito? Nemmeno Leif. Soprattutto non Leif. No, se non è da parte mia. Se mai dovessi dire una parola di questo a qualcuno, Gil, ti prometto che taglierò tutti i contatti, tutti i legami con te, e non mi vedrai mai più. Avete capito? Aber falls, gibts ne Bedingung. Niemand...darf jemals davon erfahren. Niemand, hörst du? Erstrecht nicht Leif. Ganz besonders nicht Leif. Nicht wenn es nicht von mir kommt. Wenn du jemals auch nur ein Wort davon an irgendjemanden verlierst, Gil, dann verspreche ich dir, dass ich jeglichen Kontakt, jegliche Bindung in deine Richtung vollkommen abbrechen werde und du mich niemals wiedersiehst. Verstanden?", sagte sie in aller, absolut aller Deutlichkeit. Jedes Wort wie ein Messerstich durch eine zittrige, bebende Stimme. Sie meinte, was sie sagte. Sie würde keine Sekunde zögern.
    "Se Cerberus. Leif. Emma. O il vostro parrucchiere. Nessuno. Mai. Egal ob Cerberus. Leif. Emma. Oder deine Friseurin. Niemandem. Jemals."

    Und Gil sah sich verwirrt. Sehr verwirrt und Hitze und fuck, ja, Angst, brodelte in ihm herauf. Und langsam, viel zu langsam, sah sie von seiner Schwester zu Zora. Mit eben genau diese, fragenden, hilfesuchenden Blick.
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  9. #89
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    Leif nickte eifrig, so als habe sein Vater ihn gerade zu etwas großem angeleitet und tatsächlich-...ein bisschen fühlte sich die Situation so an. Ein bisschen war Gaius diese Vaterfigur, wenn er auch nicht sein Vater war. Sein Vater war tot. Und Leif hatte das wohl selten so sehr bedauert wie genau in diesem Moment.
    Er stellte sein Glas ab und öffnete mit der freigewordenen Hand die kleine Schatulle. Ein an den Kanten abgerundet geschliffener, goldener Ring kam zum Vorschein. Er trug einen üppigen, großen Stein, der von zwei kleineren umgarnt wurde. Alle drei in ihren eigenen, kleinen und silbrigen Fassungen fest verankert.
    Leif stellte ihn direkt vor Gaius ab und ließ ihn das Stück inspizieren, als sei der Ring ein brandneuer und spektakulärer archäologischer Fund. "Ich schätze, dass er nicht wirklich ihr Stil ist. Andererseits hab ich das Gefühl, dass es ihr gefallen würde, wenn-...Naja, ich denke sie weiß, was er für mich bedeutet und sie ist die erste Frau, die ihn bekommen würde. Die ihn überhaupt zu Gesicht bekommt. Meine Exfrau...Ich hab das damals für keine so gute Idee gehalten, schätz ich mal."


    Mit dem skeptischen Blick eines Juweliers nahm Gaius den Ring zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände und hielt ihn leicht gegen das fahle Licht. Er wirkte erst wenig beeindruckt, dann sogar wie ein wenig verstört, als habe er einen essentiellen Makel entdeckt. Erst nach einer ganzen Weile der ausführlichen inspektion gab er Leif den Ring zurück in die Hände und nickte ohne jegliches Lächeln bedächtig.
    "Ist schon ein ziemlicher Brocken. Das Material ist schon sehr angelaufen, die Steine auch leicht verkratzt. An einer Stelle scheint die Fassung leicht verbogen zu sein. Und außerdem ist es vielleicht wirklich nicht ihr Stil, da hast du wohl recht. Eine so kleine Frau mit einem solchen Ring...", gab er zu bedenken, doch plötzlich schob sich durch seine eiserne Mimik mehr und mehr ein Grinsen, dann ein fröhliches, leises Lachen, das seine Ernsthaftigkeit ein weiteres Mal als Spaß enttarnte.
    "Sie wird ihn lieben, Leif. Gerade weil sie keine Ringe trägt oder eher zu feinem Schmuck tendiert, ist das genau das Richtige für sie. Ein Statement. Ein Hühne wie du und meine Luci - was repräsentiert das besser als ein großer, bedeutungsschwerer Stein? Und außerdem finde ich, es symbolisiert, dass diese Verbindung zwischen euch etwas Außergewöhnliches in ihrem Leben ist. Etwas, das anders sein soll als ihre Vergangenheit aus Leid und Entbehrung, dann wieder Überschwang und moralischem Exzess. Nein, in dir hat sie etwas anderes, neues gefunden, und dafür ist der Ring perfekt."
    Er drückte Leif den Ring fester in die Handfläche und schloss seine Hände darum.
    "Ich geb dir die Adresse von meinem Stammjuwelier, der bringt das Stück würdevoll auf Vordermann. Ein wenig Patina sollte er schon behalten, oder? Das steht dann für Lucis alten Herrn", schmunzelte er.
    Tjordas ist offline

  10. #90
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Das Gefühl von Enge und Zwang klang längst nicht gänzlich ab. Sie sollte dieses Gefühl bei ihrem Bruder und ihrer Schwägerin nicht haben - nicht haben müssen, aber es war da und ihre eiskalten Hände, welche immer wieder zum nervösen zittern neigten, wenn sie sich nicht darauf stützte, machten es kaum besser. Wieder eine neue Situation, der sie nicht im geringsten gewachsen schien. Wie sollte sie auch. Vor schätzungsweise einem Monat oder mehr wusste sie noch rein gar nichts über das, was passiert war. Sie war im naiven glauben, Leif habe keine andere gehabt als sie, und noch naiver darin, dass eine Umstellung ihrer Medikamente nicht gravierende Änderungen herbeiführen würden. In ihrem speziellen Fall diese Fehldiagnose einer Unfruchtbarkeit. 'Massivst unwahrscheinlich' war eben etwas anderes als 'unfähig'. Dass ihr genau das zum Verhängnis wurde und es, beschissener sogar, genau so ausgehen musste, war grauenvoll. Aus jeder Scheiße in die sie hätte greifen können zog sie den Hauptgewinn. Fuck.

    Vigilio streichelte über die Handrücken seiner Schwester. Ja. Sie waren eiskalt und fühlten sich gleichzeitig etwas schwitzig an. Er glaubte zu wissen, dass er damit richtig lag, wenn er sich vorstellte, dass sie grade von irgendwas runterkam. Das würde auch erklären, weshalb sie so abwesend wirkte. "Sì, ha ragione. Mi dispiace. Ja. Sie hat Recht. Es tut mir leid.", sprach Vigilio leise. Er sah kurz an Luci vorbei zu Zora. Musterte sie und...hmpf. Ja. Mit Blicken wiederholte er diese Entschuldigung selbst bei ihr. Sie alle liefen aktuell wohl auf dem Zahnfleisch.
    Halten oder gänzlich vermeiden konnte er es trotzdem nicht. Es war nun mal Gil. Er, der Bruder, der sich verdammte Sorgen machte und an dieser Mauer verzweifelte. So sehr.
    "...was war die letzten Wochen so wahnsinnig schwer, Luci..?", flüsterte er, sah regelrecht verzweifelnd drein und verdammt, selbst seine Augen glänzten verhängnisvoll. Immer wieder richtete er einen kurzen Blick auf Zora. Eine nonverbale Entschuldigung galt nunmehr, erneut, allein Luci. Er sollte nicht fragen. Ja. Aber wie sollte er stoppen. Wie.

    Aus dem Nichts zog Luci die Nase hoch. "Cazzo...", fluchte sie leise und nutzte ihre linke Hand, die sie mühelos aus Gils Halt bekam, um sich etwas aus dem Gesicht zu wischen. Aufsah. Einmal mehr Gil betrachtete. Absah. Zu Zora sah. Absah. Luft holte.
    "Niente. Nichts.", klang es ihrerseits und wog schwer. Nichts war nicht nur eine Lüge, es war nicht, was sie sagen wollte, sondern nur ein Anfang. "Niente di buono. Le ultime settimane sono state un vero inferno. Nichts Gutes. Die letzten Wochen waren die absolute Hölle.", machte Luci es kurz. Es bedurfte nicht die letzten Wochen haarklein auseinander zu nehmen und hatte keinen Mehrwert. Dahingehend hatte Zora alles gesagt. Und vielleicht würde sie es nicht einmal selbst über die Lippen bekommen. Würde es nicht aussprechen können, weil es in ihrem Kopf einfach nicht richtig angekommen war. Glaubte sie.
    Luci sah Vigilio wahnsinnig ernst an. Nichts ließ darauf schließen, dass sie nicht ernst meinte, was sie ihm sagte. Was sie verlangte. "Non so se posso dirvelo. Ich weiß nicht, ob ichs dir sagen kann.", war sie ehrlich und zuckte entschuldigend mit der Schulter.
    "Ma se c'è, c'è una condizione. Nessuno... potrebbe mai saperlo. Nessuno, capito? Nemmeno Leif. Soprattutto non Leif. No, se non è da parte mia. Se mai dovessi dire una parola di questo a qualcuno, Gil, ti prometto che taglierò tutti i contatti, tutti i legami con te, e non mi vedrai mai più. Avete capito? Aber falls, gibts ne Bedingung. Niemand...darf jemals davon erfahren. Niemand, hörst du? Erstrecht nicht Leif. Ganz besonders nicht Leif. Nicht wenn es nicht von mir kommt. Wenn du jemals auch nur ein Wort davon an irgendjemanden verlierst, Gil, dann verspreche ich dir, dass ich jeglichen Kontakt, jegliche Bindung in deine Richtung vollkommen abbrechen werde und du mich niemals wiedersiehst. Verstanden?", sagte sie in aller, absolut aller Deutlichkeit. Jedes Wort wie ein Messerstich durch eine zittrige, bebende Stimme. Sie meinte, was sie sagte. Sie würde keine Sekunde zögern.
    "Se Cerberus. Leif. Emma. O il vostro parrucchiere. Nessuno. Mai. Egal ob Cerberus. Leif. Emma. Oder deine Friseurin. Niemandem. Jemals."

    Und Gil sah sich verwirrt. Sehr verwirrt und Hitze und fuck, ja, Angst, brodelte in ihm herauf. Und langsam, viel zu langsam, sah sie von seiner Schwester zu Zora. Mit eben genau diese, fragenden, hilfesuchenden Blick.


    Nicht nur Vigilios Blick traf sie. Fragend. Auch die Stille tat es irgendwie. Und irgendwann gesellte sich sogar ein kurzer Blick Luceijas hinzu. Fragend. Vielleicht sogar hilfesuchend. Es war schwer das zu deuten, denn er entglitt der Britin rasch wieder. Und auch sie sah wieder zu Vigilio. Selbst hilfesuchend. Selbst unwissend, ob ihre Worte die richtigen waren. Ob sie das recht hierzu hatte, aber es kam so leicht und wie eine Erleichterung, selbst für sie. Diese ganze, detaillierte Erklärung der Ärztin, zusammengefasst durch Zora, die es eher laienhaft, dafür aber verständlich umriss. "Im Rahmen des Trainings für das Projekt hat Leif ein Medikament abgesetzt, welches er wohl-...für hinderlich hielt, was den Erfolg der Sache angeht. Es hemmt irgendwelchen-...irgendwas in dieser ganzen Biotiksache eben. Ich weiß nicht genau, die Ärztin könnte es besser erklären, aber...", sie sog scharf Luft ein und sah noch einmal prüfend zu Luci, die sich immer mehr zu vergraben schien. Und doch machte Zora weiter, weil sie das Gefühl hatte, dass Luceija es ebenso loswerden, wie Vigilio es wissen wollte. "Er hat...mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach den Fakt übersehen, dass dieses Medikament für Luceijas...Unfruchtbarkeit verantwortlich war. Es ist ein Präparat, das nicht mehr regulär hergestellt wird, aber eine Nebenwirkung war immer schon, dass Frauen die es einnehmen, meistens Biotikerinnen, nicht schwanger werden. Und Luci...war schwanger. Nachdem sie es nicht mehr genommen hatte.", ließ sie die Bombe platzen. Einfach so. Doch die Erleichterung stellte sich, wenigstens bei ihr, nicht einfach so ein. Sie sah abwartend in das Gesicht ihres Mannes.
    AeiaCarol ist offline

  11. #91
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    Mit dem skeptischen Blick eines Juweliers nahm Gaius den Ring zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände und hielt ihn leicht gegen das fahle Licht. Er wirkte erst wenig beeindruckt, dann sogar wie ein wenig verstört, als habe er einen essentiellen Makel entdeckt. Erst nach einer ganzen Weile der ausführlichen inspektion gab er Leif den Ring zurück in die Hände und nickte ohne jegliches Lächeln bedächtig.
    "Ist schon ein ziemlicher Brocken. Das Material ist schon sehr angelaufen, die Steine auch leicht verkratzt. An einer Stelle scheint die Fassung leicht verbogen zu sein. Und außerdem ist es vielleicht wirklich nicht ihr Stil, da hast du wohl recht. Eine so kleine Frau mit einem solchen Ring...", gab er zu bedenken, doch plötzlich schob sich durch seine eiserne Mimik mehr und mehr ein Grinsen, dann ein fröhliches, leises Lachen, das seine Ernsthaftigkeit ein weiteres Mal als Spaß enttarnte.
    "Sie wird ihn lieben, Leif. Gerade weil sie keine Ringe trägt oder eher zu feinem Schmuck tendiert, ist das genau das Richtige für sie. Ein Statement. Ein Hühne wie du und meine Luci - was repräsentiert das besser als ein großer, bedeutungsschwerer Stein? Und außerdem finde ich, es symbolisiert, dass diese Verbindung zwischen euch etwas Außergewöhnliches in ihrem Leben ist. Etwas, das anders sein soll als ihre Vergangenheit aus Leid und Entbehrung, dann wieder Überschwang und moralischem Exzess. Nein, in dir hat sie etwas anderes, neues gefunden, und dafür ist der Ring perfekt."
    Er drückte Leif den Ring fester in die Handfläche und schloss seine Hände darum.
    "Ich geb dir die Adresse von meinem Stammjuwelier, der bringt das Stück würdevoll auf Vordermann. Ein wenig Patina sollte er schon behalten, oder? Das steht dann für Lucis alten Herrn", schmunzelte er.


    Leif lachte. Erst hatte dieses Lachen etwas nervöses, ungläubiges an sich, aber sehr schnell entspannte er sich. Besser hätte er es nicht treffen können. Und ehrlicher wohl auch kaum.
    Er nahm den Ring wieder an sich, öffnete die Schachtel noch einmal, für einen letzten Blick und presste die Lippen aufeinander. Daran denkend oder-...mit der Gewissheit, dass seine Mutter Luceija zweifellos gemocht hätte. Vielen ging es anders. Abu zum Beispiel. Edna schien sich umentschieden zu haben, was auch immer zwischen den Frauen passiert war, aber Leif machte es überglücklich. Und seine Mutter, ja, wirklich, sie hätte Luceija gemocht. Mehr als das. Sie hätte von jedem ihrer großschnäuzigen Sprüche Bauchschmerzen der Lachkrämpfe halber bekommen und sie hätte es geliebt, wie glücklich Leif durch sie war. Dessen war er sich absolut sicher. Also musste es dieser Ring sein.
    "Das wäre großartig.", sagte Leif, steckte die Schatulle zurück in seine Hosentasche und sandte Gaius einen dankbaren Blick zu. "Ich hab noch keinen genauen Plan wie...oder wo ich sie frage. Es soll sich gut anfühlen. Für uns beide. Aber ich werde mich in jedem Fall melden, wenn ich gefragt habe.", versprach er und musste plötzlich leise lachen. "Sollte sie nein sagen, könnte das vielleicht ein paar Tage länger dauern, aber naja.."
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  12. #92
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Leif lachte. Erst hatte dieses Lachen etwas nervöses, ungläubiges an sich, aber sehr schnell entspannte er sich. Besser hätte er es nicht treffen können. Und ehrlicher wohl auch kaum.
    Er nahm den Ring wieder an sich, öffnete die Schachtel noch einmal, für einen letzten Blick und presste die Lippen aufeinander. Daran denkend oder-...mit der Gewissheit, dass seine Mutter Luceija zweifellos gemocht hätte. Vielen ging es anders. Abu zum Beispiel. Edna schien sich umentschieden zu haben, was auch immer zwischen den Frauen passiert war, aber Leif machte es überglücklich. Und seine Mutter, ja, wirklich, sie hätte Luceija gemocht. Mehr als das. Sie hätte von jedem ihrer großschnäuzigen Sprüche Bauchschmerzen der Lachkrämpfe halber bekommen und sie hätte es geliebt, wie glücklich Leif durch sie war. Dessen war er sich absolut sicher. Also musste es dieser Ring sein.
    "Das wäre großartig.", sagte Leif, steckte die Schatulle zurück in seine Hosentasche und sandte Gaius einen dankbaren Blick zu. "Ich hab noch keinen genauen Plan wie...oder wo ich sie frage. Es soll sich gut anfühlen. Für uns beide. Aber ich werde mich in jedem Fall melden, wenn ich gefragt habe.", versprach er und musste plötzlich leise lachen. "Sollte sie nein sagen, könnte das vielleicht ein paar Tage länger dauern, aber naja.."


    Auf Gaius Gesicht lag ein Grinsen, diesmmal weniger ein fröhliches als ein schadenfrohes. Leise lachend ging er zur Minibar zurück, wo er sich hinunterkniete und eine Weile im Schränkchen nach etwas zu suchen schien, während er Leif weiter zuhörte. Bei seinen einsetzenden Zweifeln sah er kurz vom Schrank auf und schüttelte vehement den Kopf, die Lippen leicht nach vorn geschoben.
    "Sie wird nicht Nein sagen, Leif. Und selbst wenn sie Nein sagen sollte, wird sie es nicht meinen. Dann versuch es weiter und lass sie nicht gehen. Manche Mädchen sind wie Katzen, die nur zu dir kommen, wenn du sie nicht zu sehr bedrängst. Und was den Antrag angeht...", er holte eine tief dunkel gefärbte, längliche Weinflasche heraus und kam zu Leif zurück.
    "...Ist es immer gut, wenn man den Kreis schließt und die Frau an den Tag erinnert, als man sich kennenlernte oder sich zum ersten Mal näher kam. War das nicht in eurem Fall die Hochzeit auf Tjolöholm?", fragte er neugierig nach und schmunzelte bedächtig, als er nur leicht von unten mit einem mysteriösen Blick zu Leif hinaufsah. "Ihr hattet einen Wein am Ufer, soweit ich weiß. Müsste von diesem Weingut gewesen sein, aber ich könnte mich irren. Ein 1999er aus Palermo", murmelte er und gab Leif die Flasche in die Hand, bevor er sich selbst wieder zum Kamin begab und sich auf seinen Sessel setzte. Woher er diese Fakten kannte, behielt er für sich - und auch, ob er und, wenn ja, welche Botschaft er vielleicht damit senden wollte.
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  13. #93
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Nicht nur Vigilios Blick traf sie. Fragend. Auch die Stille tat es irgendwie. Und irgendwann gesellte sich sogar ein kurzer Blick Luceijas hinzu. Fragend. Vielleicht sogar hilfesuchend. Es war schwer das zu deuten, denn er entglitt der Britin rasch wieder. Und auch sie sah wieder zu Vigilio. Selbst hilfesuchend. Selbst unwissend, ob ihre Worte die richtigen waren. Ob sie das recht hierzu hatte, aber es kam so leicht und wie eine Erleichterung, selbst für sie. Diese ganze, detaillierte Erklärung der Ärztin, zusammengefasst durch Zora, die es eher laienhaft, dafür aber verständlich umriss. "Im Rahmen des Trainings für das Projekt hat Leif ein Medikament abgesetzt, welches er wohl-...für hinderlich hielt, was den Erfolg der Sache angeht. Es hemmt irgendwelchen-...irgendwas in dieser ganzen Biotiksache eben. Ich weiß nicht genau, die Ärztin könnte es besser erklären, aber...", sie sog scharf Luft ein und sah noch einmal prüfend zu Luci, die sich immer mehr zu vergraben schien. Und doch machte Zora weiter, weil sie das Gefühl hatte, dass Luceija es ebenso loswerden, wie Vigilio es wissen wollte. "Er hat...mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach den Fakt übersehen, dass dieses Medikament für Luceijas...Unfruchtbarkeit verantwortlich war. Es ist ein Präparat, das nicht mehr regulär hergestellt wird, aber eine Nebenwirkung war immer schon, dass Frauen die es einnehmen, meistens Biotikerinnen, nicht schwanger werden. Und Luci...war schwanger. Nachdem sie es nicht mehr genommen hatte.", ließ sie die Bombe platzen. Einfach so. Doch die Erleichterung stellte sich, wenigstens bei ihr, nicht einfach so ein. Sie sah abwartend in das Gesicht ihres Mannes.


    Sie versank deutlich in diesem Loch. Immer tiefer. Irgendwann schien sie nicht mehr da zu sein. Ihr Blick hatte sich irgendwohin verabschiedet, aber sah nichts relevantes mehr. Das hier war die Hölle. Wieder. Erneut. Als habe sie sie nicht schon oft genug durchquert und genau deshalb...exakt wegen diesen Momenten wollte Luci vermeiden, dass es irgendjemand erfuhr. Niemand. Am wenigsten Leif. Niemals er. Es ging nicht. Denn als ihre Wahrnehmung zurückzukehren drohte, waren es die Augen ihres Bruders, die sie ansahen und voller Entsetzen schienen. Genau das hier ertrug sie nicht zu sehen. Wie mitleidig man sie ansah. Dass in den Augen die sie ansahen Tränen lagen.

    "-...Luci..", sagte er leise und vorsichtig. Als müsse er sich an ein wildes Tier anschleichen, dass zusammenzucken und wegrennen würde, wenn er ihm zu nahe kam. Genau so musste sich Leif fühlen, jedes Mal, wenn sie dieses mitleidige '...Leif' äußerte. Es war genau derselbe Ton. Nur eben von ihrem Bruder. Ihrem regelrechten Gegenstück, dass ihre Hände hielt und sich so unfassbar nutzlos fühlte. So verdammt hilflos. "...war....heißt...du hast...", sprach er gebrochen und stellte dieselbe Frage noch einmal auf Italienisch, fast so, als habe er vergessen, dass sie Englisch genauso gut verstand, "significa che hai... das heißt du hast...". Luci schluckte. Sie wich so unendlich müde seinem Blick aus. Zoras Blick aus. Sah zwischen ihnen hindurch, herunter und nickte einmal kurz und knapp. Wieder sog sie Luft ein. Die Nase hoch. Und es sah aus, als gebe sie einen weiteren Teil von sich ab und auf.

    Vigilio verfolgte eine nervige, deutliche Stimme in seinem Hinterkopf, die ihm anfing immer und immer wieder zu sagen, dass es eine absolut dumme Idee gewesen war. Jeder Schritt. Sie zu fragen. Sie zu einer Antwort zu drängen. Das hier zu hören. Er wusste und sah, dass er sie durch die Hölle schickte und gewann keine Befriedigung dadurch. Aber er war im Bilde. Alles ergab irgendwie Sinn. Ihr Zustand. Zoras Einmischen. Diese Verschwiegenheit. Die Tatsache, dass sie auf Leif geschossen haben muss. Wie verdammt dünn sie war und er schalt sich, diesen kurzen, automatischen Blick auf Höhe ihres Bauches zu werfen und noch mehr, sich den Gedanken zu erlauben, wie dieses-...Kind....wie irgendetwas lebendiges in ihr eine Chance haben sollte. Der Gedanke demolierte alles Gute an das er glaubte und zerriss ihn. Und unweigerlich, die Hände seiner Schwester fest in seinen, sie deutlich haltend, während seine selbst leicht zitterten, musste er seine Frau ansehen. Selbst schlucken. Und erinnert werden an den Moment, den sie im Hotel auf der Citadel verbrachten und sie ihm gestanden hatte, sein Kind verloren zu haben. Er wusste nicht ob Zora wusste, was er gerade dachte, aber irgendwie wirkte es so. Verdammte Scheiße. Sie mussten verflucht sein. Sie alle unter einem schlechten Stern stehen, und das dachte er, obwohl er diesem irrationalen Schwachsinn keinen Glauben schenken konnte. Eigentlich. Gerade fühlte es sich an wie eine Strafe. Und er hatte nicht im Ansatz ein Gefühl dafür, was in seiner Schwester vorging.

    Er atmete zittrig ein. Presste die Lippen gegeneinander. Seine rechte Hand ließ ihre ungern los, aber sie legte sich an Schläfe und Wange der Sizilianerin und hob ihr Gesicht an. Sein Daumen hätte die Tränen auf ihrem Gesicht entfernen können, aber dafür gab es keinen Grund. Sie hatte einen verdammt guten Grund zu weinen und genau das zu spüren, was sie gerade spürte. Ein verdammtes Recht darauf. "Ascoltami... Hör mir zu..", sprach er mit einer Stärke, die keine echte war. Stark sein für sie alle. Das war, was er konnte. Können musste. Eine starke Frau wie Zora brach an einer Nachricht wie dieser, obwohl sie eines, bald zwei, wundervolle, gesunde Kinder zur Welt brachte. Eine labile Frau wie Luci? Er wollte es sich kaum vorstellen. Konnte er nicht. "...voglio che tu senta e capisca quello che sto per dirti, Luci: non è colpa tua. Non - è colpa - tua. ...ich will, dass du hörst und verstehst, was ich dir jetzt sage, Luci: Du bist nicht schuld. Du - bist nicht - schuld.". Luci atmete tief ein und zittrig aus, die Augen schlossen sich leicht, öffneten sich nur noch halb und Tränen begannen, ihre Wimpern zu verkleben. "Zora e io siamo con voi. Non importa cosa succede. Non è vero, tesoro? Riceverete tutto l'aiuto di cui avete bisogno, assolutamente tutto l'aiuto di cui avete bisogno. Sempre. So che pensate di dover affrontare tutto questo da soli, ma non è così. Potete sempre venire da noi. Zora und ich, wir sind bei dir. Egal was passiert. Stimmt doch, Liebling? Du bekommst jede, absolut jede Hilfe die du brauchst. Immer. Ich weiß du denkst, dass du da alleine durch musst, aber das musst du nicht. Du kannst immer zu uns kommen."
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    Sie versank deutlich in diesem Loch. Immer tiefer. Irgendwann schien sie nicht mehr da zu sein. Ihr Blick hatte sich irgendwohin verabschiedet, aber sah nichts relevantes mehr. Das hier war die Hölle. Wieder. Erneut. Als habe sie sie nicht schon oft genug durchquert und genau deshalb...exakt wegen diesen Momenten wollte Luci vermeiden, dass es irgendjemand erfuhr. Niemand. Am wenigsten Leif. Niemals er. Es ging nicht. Denn als ihre Wahrnehmung zurückzukehren drohte, waren es die Augen ihres Bruders, die sie ansahen und voller Entsetzen schienen. Genau das hier ertrug sie nicht zu sehen. Wie mitleidig man sie ansah. Dass in den Augen die sie ansahen Tränen lagen.

    "-...Luci..", sagte er leise und vorsichtig. Als müsse er sich an ein wildes Tier anschleichen, dass zusammenzucken und wegrennen würde, wenn er ihm zu nahe kam. Genau so musste sich Leif fühlen, jedes Mal, wenn sie dieses mitleidige '...Leif' äußerte. Es war genau derselbe Ton. Nur eben von ihrem Bruder. Ihrem regelrechten Gegenstück, dass ihre Hände hielt und sich so unfassbar nutzlos fühlte. So verdammt hilflos. "...war....heißt...du hast...", sprach er gebrochen und stellte dieselbe Frage noch einmal auf Italienisch, fast so, als habe er vergessen, dass sie Englisch genauso gut verstand, "significa che hai... das heißt du hast...". Luci schluckte. Sie wich so unendlich müde seinem Blick aus. Zoras Blick aus. Sah zwischen ihnen hindurch, herunter und nickte einmal kurz und knapp. Wieder sog sie Luft ein. Die Nase hoch. Und es sah aus, als gebe sie einen weiteren Teil von sich ab und auf.

    Vigilio verfolgte eine nervige, deutliche Stimme in seinem Hinterkopf, die ihm anfing immer und immer wieder zu sagen, dass es eine absolut dumme Idee gewesen war. Jeder Schritt. Sie zu fragen. Sie zu einer Antwort zu drängen. Das hier zu hören. Er wusste und sah, dass er sie durch die Hölle schickte und gewann keine Befriedigung dadurch. Aber er war im Bilde. Alles ergab irgendwie Sinn. Ihr Zustand. Zoras Einmischen. Diese Verschwiegenheit. Die Tatsache, dass sie auf Leif geschossen haben muss. Wie verdammt dünn sie war und er schalt sich, diesen kurzen, automatischen Blick auf Höhe ihres Bauches zu werfen und noch mehr, sich den Gedanken zu erlauben, wie dieses-...Kind....wie irgendetwas lebendiges in ihr eine Chance haben sollte. Der Gedanke demolierte alles Gute an das er glaubte und zerriss ihn. Und unweigerlich, die Hände seiner Schwester fest in seinen, sie deutlich haltend, während seine selbst leicht zitterten, musste er seine Frau ansehen. Selbst schlucken. Und erinnert werden an den Moment, den sie im Hotel auf der Citadel verbrachten und sie ihm gestanden hatte, sein Kind verloren zu haben. Er wusste nicht ob Zora wusste, was er gerade dachte, aber irgendwie wirkte es so. Verdammte Scheiße. Sie mussten verflucht sein. Sie alle unter einem schlechten Stern stehen, und das dachte er, obwohl er diesem irrationalen Schwachsinn keinen Glauben schenken konnte. Eigentlich. Gerade fühlte es sich an wie eine Strafe. Und er hatte nicht im Ansatz ein Gefühl dafür, was in seiner Schwester vorging.

    Er atmete zittrig ein. Presste die Lippen gegeneinander. Seine rechte Hand ließ ihre ungern los, aber sie legte sich an Schläfe und Wange der Sizilianerin und hob ihr Gesicht an. Sein Daumen hätte die Tränen auf ihrem Gesicht entfernen können, aber dafür gab es keinen Grund. Sie hatte einen verdammt guten Grund zu weinen und genau das zu spüren, was sie gerade spürte. Ein verdammtes Recht darauf. "Ascoltami... Hör mir zu..", sprach er mit einer Stärke, die keine echte war. Stark sein für sie alle. Das war, was er konnte. Können musste. Eine starke Frau wie Zora brach an einer Nachricht wie dieser, obwohl sie eines, bald zwei, wundervolle, gesunde Kinder zur Welt brachte. Eine labile Frau wie Luci? Er wollte es sich kaum vorstellen. Konnte er nicht. "...voglio che tu senta e capisca quello che sto per dirti, Luci: non è colpa tua. Non - è colpa - tua. ...ich will, dass du hörst und verstehst, was ich dir jetzt sage, Luci: Du bist nicht schuld. Du - bist nicht - schuld.". Luci atmete tief ein und zittrig aus, die Augen schlossen sich leicht, öffneten sich nur noch halb und Tränen begannen, ihre Wimpern zu verkleben. "Zora e io siamo con voi. Non importa cosa succede. Non è vero, tesoro? Riceverete tutto l'aiuto di cui avete bisogno, assolutamente tutto l'aiuto di cui avete bisogno. Sempre. So che pensate di dover affrontare tutto questo da soli, ma non è così. Potete sempre venire da noi. Zora und ich, wir sind bei dir. Egal was passiert. Stimmt doch, Liebling? Du bekommst jede, absolut jede Hilfe die du brauchst. Immer. Ich weiß du denkst, dass du da alleine durch musst, aber das musst du nicht. Du kannst immer zu uns kommen."


    "Auf jeden Fall.", bestätigte Zora leise. Sie legte ihren Arm gänzlich um ihre Schwägerin und platzierte ihren Kopf an deren Schulter, als müsse sie sich selbst trösten. Musste sie wohl auch. Gewissermaßen. Sie wusste genau was Luceija durchmachte, aber sie...war irgendwie anders gestrickt. Sie war darauf vorbereitet, wenigstens kannte sie das Risiko, hatte schwanger werden wollen und ein Kind bedrohte nicht gleich ihr Leben und schon gar nicht ihre Beziehung. "Wann immer du etwas brauchst, bin-...sind wir da."
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  15. #95
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    Auf Gaius Gesicht lag ein Grinsen, diesmmal weniger ein fröhliches als ein schadenfrohes. Leise lachend ging er zur Minibar zurück, wo er sich hinunterkniete und eine Weile im Schränkchen nach etwas zu suchen schien, während er Leif weiter zuhörte. Bei seinen einsetzenden Zweifeln sah er kurz vom Schrank auf und schüttelte vehement den Kopf, die Lippen leicht nach vorn geschoben.
    "Sie wird nicht Nein sagen, Leif. Und selbst wenn sie Nein sagen sollte, wird sie es nicht meinen. Dann versuch es weiter und lass sie nicht gehen. Manche Mädchen sind wie Katzen, die nur zu dir kommen, wenn du sie nicht zu sehr bedrängst. Und was den Antrag angeht...", er holte eine tief dunkel gefärbte, längliche Weinflasche heraus und kam zu Leif zurück.
    "...Ist es immer gut, wenn man den Kreis schließt und die Frau an den Tag erinnert, als man sich kennenlernte oder sich zum ersten Mal näher kam. War das nicht in eurem Fall die Hochzeit auf Tjolöholm?", fragte er neugierig nach und schmunzelte bedächtig, als er nur leicht von unten mit einem mysteriösen Blick zu Leif hinaufsah. "Ihr hattet einen Wein am Ufer, soweit ich weiß. Müsste von diesem Weingut gewesen sein, aber ich könnte mich irren. Ein 1999er aus Palermo", murmelte er und gab Leif die Flasche in die Hand, bevor er sich selbst wieder zum Kamin begab und sich auf seinen Sessel setzte. Woher er diese Fakten kannte, behielt er für sich - und auch, ob er und, wenn ja, welche Botschaft er vielleicht damit senden wollte.


    Ein bisschen gruslig war es. Aber Leif stellte keine Fragen, auf die er die Antwort gar nicht erst hören wollte. "Danke.", sagte er ehrlich und betrachtete die Flasche. Das Etikett erkannte er wieder. "Beim Jahrgang bin ich mir nicht sicher, aber Luci könnte es noch wissen.", mutmaßte er lächelnd. Sein Blick schwenkte von der Flasche um auf Gaius, dem er nicht folgte, indem er sich in einen anderen Sessel setzte. "Ich hab das Gefühl dieser Tag liegt Jahrzehnte in der Vergangenheit, dabei ist er gar nicht so lang her, dass-...", gab der Schwede zu und ließ sich kurz fesseln vom Anblick der knisternden Flammen. Es war trotz ihrer beachtlichen Größe kaum zu warm im Raum. Nichts desto Trotz führten ihn seine letzten Worte gedanklich zurück zur Hochzeit. Zu den weniger schönen Momenten. Und damit auch zu Proteus und den ebenso unschönen Momenten dort. Doch egal wie furchtbar und traumatisierend es war. Wie schrecklich die Erinnerung an den eiskalten Boden und die Löcher in seiner Brust, die er nicht einmal wirklich gespürt hatte...Er dachte sofort daran, wie perfekt diese Zeit für ihn war, seit Luceija an seiner Seite war. Und wie leblos alles zuvor gewesen war. Und die gesamten sechs Wochen, die er gerade hinter sich hatte. Und als nächstes war es wieder da. Diese zehn Stunden, von denen Gaius gesprochen und die Leif kaum ohne seine Freundin aushalten konnte. Nicht jetzt. Vielleicht nie mehr. Er sah auf die Uhr im Raum und es war keine Stunde vergangen. Fühlte sich aber um ein vielfaches länger an.
    Er wandte sich, mit einem Schritt vorwärts dazu, noch einmal direkt an seinen Gastgeber. "Danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast. Es war mir verdammt wichtig dich darum zu bitten. Deinen...Segen. Deine Meinung dazu.", seine Worte klangen nach viel mehr als reiner Höflichkeit. "Luceija ist hier in London bei Zora und Vigilio. Ich wollte sie heute Abend noch nach Hause bringen, also verabschiede ich mich schon wieder, wenn es in Ordnung ist."
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  16. #96
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    "Auf jeden Fall.", bestätigte Zora leise. Sie legte ihren Arm gänzlich um ihre Schwägerin und platzierte ihren Kopf an deren Schulter, als müsse sie sich selbst trösten. Musste sie wohl auch. Gewissermaßen. Sie wusste genau was Luceija durchmachte, aber sie...war irgendwie anders gestrickt. Sie war darauf vorbereitet, wenigstens kannte sie das Risiko, hatte schwanger werden wollen und ein Kind bedrohte nicht gleich ihr Leben und schon gar nicht ihre Beziehung. "Wann immer du etwas brauchst, bin-...sind wir da."


    Ihr Hirn fuhr Achterbahn. Alles fühlte sich schummrig an und wie Brei, nichts wirkte mehr wirklich echt. Morphium. Sie hätte es so gerne wieder zurück. Irgendwas. Eine Pille. Schmerztablette. Einfach irgendwas. Irgendwas, damit sie nicht dieses leise Schluchzen herauslassen musste. Es aushalten und spüren musste, wie es sich anfühlte als lägen tausende Felsen auf ihrer Brust. Und während Zora sie rechts hielt, setzte Gil sich auf und schließlich gegenüber auf den Couchtisch, den er etwas näher an die beiden Frauen heranzog. Ein kurzer Kuss auf ihre Stirn folgte, ehe er ihre Hände losließ und sie dann umarmte. Mit ihr auch seine Frau. Seine Wange drückte sich gegen Lucis Kopf, seine linke Hand an der Schulter seiner Frau.
    "Va tutto bene. E' tutto a posto. Es ist okay. Es ist okay.", flüsterte er. Minutenlang sie so haltend. Sie beide haltend. So lange sie es auch immer brauchte. Und ließ sie weinen, wenn sie es konnte und wollte.
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  17. #97
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    Eine ganze Weile lang wurden nur diese Worte gesagt. Wieder und wieder. Von Vigilio. Oder von Zora. Und selbst Emma schien auf eine magische Weise genau jetzt zu schlafen und nicht zu unterbrechen, was hier gerade geschah.
    Zora richtete sich nur geringfügig auf. Irgendwann, es konnte eine gute halbe Stunde vergangen sein, aber auch weniger. Ihre Hand fuhr hoch, vom Rücken der Sizilianerin und strich mehr über ihren Nacken und ihr Haar, als über ihren Rücken.
    "Es ist spät. Willst du heute wirklich noch nach Hause?"
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  18. #98
    Ritter Avatar von Tjordas
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    Ein bisschen gruslig war es. Aber Leif stellte keine Fragen, auf die er die Antwort gar nicht erst hören wollte. "Danke.", sagte er ehrlich und betrachtete die Flasche. Das Etikett erkannte er wieder. "Beim Jahrgang bin ich mir nicht sicher, aber Luci könnte es noch wissen.", mutmaßte er lächelnd. Sein Blick schwenkte von der Flasche um auf Gaius, dem er nicht folgte, indem er sich in einen anderen Sessel setzte. "Ich hab das Gefühl dieser Tag liegt Jahrzehnte in der Vergangenheit, dabei ist er gar nicht so lang her, dass-...", gab der Schwede zu und ließ sich kurz fesseln vom Anblick der knisternden Flammen. Es war trotz ihrer beachtlichen Größe kaum zu warm im Raum. Nichts desto Trotz führten ihn seine letzten Worte gedanklich zurück zur Hochzeit. Zu den weniger schönen Momenten. Und damit auch zu Proteus und den ebenso unschönen Momenten dort. Doch egal wie furchtbar und traumatisierend es war. Wie schrecklich die Erinnerung an den eiskalten Boden und die Löcher in seiner Brust, die er nicht einmal wirklich gespürt hatte...Er dachte sofort daran, wie perfekt diese Zeit für ihn war, seit Luceija an seiner Seite war. Und wie leblos alles zuvor gewesen war. Und die gesamten sechs Wochen, die er gerade hinter sich hatte. Und als nächstes war es wieder da. Diese zehn Stunden, von denen Gaius gesprochen und die Leif kaum ohne seine Freundin aushalten konnte. Nicht jetzt. Vielleicht nie mehr. Er sah auf die Uhr im Raum und es war keine Stunde vergangen. Fühlte sich aber um ein vielfaches länger an.
    Er wandte sich, mit einem Schritt vorwärts dazu, noch einmal direkt an seinen Gastgeber. "Danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast. Es war mir verdammt wichtig dich darum zu bitten. Deinen...Segen. Deine Meinung dazu.", seine Worte klangen nach viel mehr als reiner Höflichkeit. "Luceija ist hier in London bei Zora und Vigilio. Ich wollte sie heute Abend noch nach Hause bringen, also verabschiede ich mich schon wieder, wenn es in Ordnung ist."


    "Hmm. Ein Jammer...", brummte er nachdenklich vor sich hin, etwas traurig darüber, dass die angenehme ABwechslung ihr Ende nahm und der graue Alltag zurückkehren würde, während er in die selben Flammen schaute wie Leif, doch wirklich überrascht schien er ebensowenig über den schnellen Abschied.
    "Ich schätze sehr, dass du hier nach alter Schule handelst, Leif. Die meisten Liebhaberinnen hat mir Gil damals nichtmal vorgestellt - eher verheimlicht. Und auch Lucis Bekanntschaften hatten wohl zurecht Angst, auch nur einen meiner Handlanger von Weitem zu sehen. Das Gespräch mit mir zu suchen, erfordert Mut. Vielleicht hast du bei uns Ascaiaths eine Zukunft, mein guter... Und jetzt scher dich weg, bevor ich es mir doch anders überlege", spöttelte er und fuchtelte mit seiner Hand in die grobe Richtung der Tür, wohl in der Absicht, seine Geschäfte jetzt hier im Kaminzimmer weiterzuführen. Wie gerufen - hatte er etwa gelauscht? - öffnete James im fast gleichen Moment die Tür und war bereit, Leif nach draußen zu begleiten.
    "Ach und Leif:", rief Gaius ihm doch noch nach, "Gil wirst du genauso fragen müssen wie mich. Nicht, dass er etwas darüber zu entscheiden hätte, aber er ist sehr protektiv gegenüber seiner Schwester, weißt du? Um nicht zu sagen: Besitzergreifend."
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  19. #99
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    "Hmm. Ein Jammer...", brummte er nachdenklich vor sich hin, etwas traurig darüber, dass die angenehme ABwechslung ihr Ende nahm und der graue Alltag zurückkehren würde, während er in die selben Flammen schaute wie Leif, doch wirklich überrascht schien er ebensowenig über den schnellen Abschied.
    "Ich schätze sehr, dass du hier nach alter Schule handelst, Leif. Die meisten Liebhaberinnen hat mir Gil damals nichtmal vorgestellt - eher verheimlicht. Und auch Lucis Bekanntschaften hatten wohl zurecht Angst, auch nur einen meiner Handlanger von Weitem zu sehen. Das Gespräch mit mir zu suchen, erfordert Mut. Vielleicht hast du bei uns Ascaiaths eine Zukunft, mein guter... Und jetzt scher dich weg, bevor ich es mir doch anders überlege", spöttelte er und fuchtelte mit seiner Hand in die grobe Richtung der Tür, wohl in der Absicht, seine Geschäfte jetzt hier im Kaminzimmer weiterzuführen. Wie gerufen - hatte er etwa gelauscht? - öffnete James im fast gleichen Moment die Tür und war bereit, Leif nach draußen zu begleiten.
    "Ach und Leif:", rief Gaius ihm doch noch nach, "Gil wirst du genauso fragen müssen wie mich. Nicht, dass er etwas darüber zu entscheiden hätte, aber er ist sehr protektiv gegenüber seiner Schwester, weißt du? Um nicht zu sagen: Besitzergreifend."


    Leif lachte. Er hatte sich bereits James zugewandt, drehte sich aber jetzt noch einmal um und sah Gaius direkt an. "Das werde ich. Nicht heute Abend, aber ich wollte ohnehin mit ihm darüber sprechen. Ich denke-...protektiv ist da wirklich eine sehr diplomatische Umschreibung.", verriet Leif nichts neues und beugte abschließend noch einmal leicht den Oberkörper. "Danke nochmal. Auch für den Wein. Und selbst wenn meine Hochzeit nicht die nächste Familienfeier wird, auf der wir uns sehen-...Naja. Allzu lang wird's hoffentlich nicht dauern.", hoffte er ehrlich und verabschiedete sich, bevor er endgültig mit James aus der Tür verschwand.
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  20. #100
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    Eine ganze Weile lang wurden nur diese Worte gesagt. Wieder und wieder. Von Vigilio. Oder von Zora. Und selbst Emma schien auf eine magische Weise genau jetzt zu schlafen und nicht zu unterbrechen, was hier gerade geschah.
    Zora richtete sich nur geringfügig auf. Irgendwann, es konnte eine gute halbe Stunde vergangen sein, aber auch weniger. Ihre Hand fuhr hoch, vom Rücken der Sizilianerin und strich mehr über ihren Nacken und ihr Haar, als über ihren Rücken.
    "Es ist spät. Willst du heute wirklich noch nach Hause?"


    Selten hatte sie so erschöpft geweint. Sie konnte einfach nicht mehr. Keine Tränen mehr produzieren, diese erschöpfende Prozedur mitmachen oder Zora oder Gil weinen sehen. Gil hatte sie ohnehin nie wirklich weinen sehen. Vielleicht tat er es für sie, weil sie es nicht mehr konnte. Sie war einfach nur noch müde. Die sanften Berührungen Zoras machten es ihr noch einfacher in diesen Zustand zu verfallen. Irgendwie tat es gut. Nahm ihr aber diese Bürde nicht. Niemand konnte das wirklich. Am ehesten, vielleicht, würde es Leif können. Aber sie sah, was sie hier anrichtete. Es durfte ihn nicht erreichen. Alles würde untergehen. Und sie würde mit all dem untergehen.
    "...ich muss-.....ich muss auf Leif warten..", wisperte sie zierlich. Egal wie müde sie war, sie würde es nicht verschlafen wollen. Musste hoffen. Flehen, dass er zu ihr kommen würde, sie nicht hier ließ und abstreifte wie die Last, die sie zweifelsohne war. "-...ich muss nach Hause.. ."

    "Puoi sdraiarti finché non arriva Luci. Non è necessario rimanere svegli. Du kannst dich hinlegen, bis er vorbei kommt Luci. Du musst nicht wach bleiben.", argumentierte Vigilio. Aber selbst Vigilio konnte an diesem Punkt nicht sicher sagen, ob dieser Moment eintraf. Er nahm es an, aber in Stein würde er es nicht meißeln. Nicht nachdem, was er heute hörte. War es falsch? Wahrscheinlich.
    "Sì, voglio tornare a Palermo. Voglio... la pace. Finalmente un po' di pace, cazzo. Ja, ich-...ich will zurück nach Palermo. Ich will-...Ruhe. Endlich verdammte Ruhe."
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