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  1. #41
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Gustaf!", rief Leif überglücklich aus. "Den hab ich in meinen einsamsten Stunden in Schweden ziemlich vermisst.", gab er zu und dann merkte er plötzlich, wie schräg das wohl klang und lachte wieder. Beigemischt diese dezente Nervosität, weil er sehr wohl die Worte zu Zora vernommen hatte. "Naja, ich hab ihr das Leben gerettet. Da ist so eine Zuneigung nicht ungewöhnlich. Darauf kann ich mir weder besonders viel einbilden, noch hätte ich je was mit einer Patientin angefangen.", erklärte er sich und sein Lachen wurde wieder lockerer, ehrlich, weil sie beide wussten, ja, wie sehr sich die Dinge eben ändern konnten.
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  2. #42
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Gustaf!", rief Leif überglücklich aus. "Den hab ich in meinen einsamsten Stunden in Schweden ziemlich vermisst.", gab er zu und dann merkte er plötzlich, wie schräg das wohl klang und lachte wieder. Beigemischt diese dezente Nervosität, weil er sehr wohl die Worte zu Zora vernommen hatte. "Naja, ich hab ihr das Leben gerettet. Da ist so eine Zuneigung nicht ungewöhnlich. Darauf kann ich mir weder besonders viel einbilden, noch hätte ich je was mit einer Patientin angefangen.", erklärte er sich und sein Lachen wurde wieder lockerer, ehrlich, weil sie beide wussten, ja, wie sehr sich die Dinge eben ändern konnten.


    "Mmhm. Hättest du niemals. Du hast da ja sowas wie 'nen...Ehrenkodex.", grinste sie breit, denn ja, sie beide wussten sehr gut, was aus diesem Schwur gen Ärztekammer wurde. Das hier. Jetzt. Sie beide. Luci selbst hatten diese Dinge niemals interessiert. Natürlich nicht, sonst wären ihre Hemmungen viel größer gewesen. Aber sie nahm es nicht für Selbstverständlich, dass er dieses Risiko wirklich ihretwegen eingehen wollte. Im Gegenteil. Wahrscheinlich wäre sonst auch das Gerichtsurteil ganz anders ausgegangen.
    "Wenn wir ehrlich sind hat sie dir wahrscheinlich einfach gern auf den Arsch gestarrt.", grinste sie. "Also, tu ich jedenfalls.". Sie sah zurück in den Londoner Verkehr. Grinsend.
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  3. #43
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Ist das so?", fragte er mit einem verlegenen Lachen, eher ein Kichern, das ziemlich untypisch war. Vermutlich hatte nur Luceija diese Art je an ihm gesehen. Jedenfalls keiner seiner Kollegen, nicht einmal seine näheren Freunde. Abu, Odinn. Der Gedanke an ihn drückte Leifs Stimmung, der plötzlich seufzte. Und doch sein Lächeln nicht ganz verlor.
    Er streckte seine Hand nach ihrer aus und lenkte einhändig den langsamer werdenden Wagen in die vorletzte Straße, ehe sie ihr Ziel erreichen würde. Gleich würde er zumindest ein, vielleicht zwei Stunden ohne sie sein und allein das gefiel ihm überhaupt nicht. Womöglich spürte sie es sogar. Er wurde ruhiger, irgendwie sogar etwas nervös. "An den Kodex habe ich mich in jeder Form gehalten und bei jeder Frau, außer dir. Scheint so, als hätte ich einfach auf die einzig Richtige gewartet.", sagte er und küsste sanft ihren Handrücken. Ja. Er war in der Tat nervös. Sie hatte ja keine Ahnung, weswegen er hier war und dass in diesem Wagen die kleine, schwarze Schatulle mitfuhr.
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  4. #44
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Charis

    Yuika betrachtete zufrieden das Ergebnis ihrer Fotodrohne, ihr Mund formte ein zufriedenes Lächeln. Airi schaute kurz über ihre Schulter, bevor sie sich mit einem anerkennenden Nicken auf ihren Platz begab. Die Zwillinge saßen sich am Tisch gegenüber, während Kathy sich gegenüber von Charis drapiert hatte. Während ihre Chefin quasi den Aperitif orderte, besah sich Airi die digitale Speisekarte.
    Kathy musste schmunzeln bei der Vorstellung wie Charis die Spectre um ein Kleid als Leihgabe gebeten hatte. Und diese der Bitte nachgekommen war. Entweder hatte die Asari gute Laune gehabt, oder war von Charis Chupze überrumpelt worden. Dem Design des Kleides schien sich die ältere Asari wohl abseits ihrer Aufgaben nicht nur mit dem rezitieren alter Asari Kriegsphilosphie und dem grimmig gucken zu betätigen. Oder was auch immer alte Kampfhunde wie T`Saari Freizeit nannten.

    Charis darauf folgende ungelenke Formulierung ihrer bisherigen Erfolge, sorgten zunächst für einen skeptischen Blick der Halbasiatin. Dieser entspannte sich jedoch direkt wieder als die Schmugglerin es wohl als Kompliment meinte und dafür von Kathy ein dankbares Lächeln geschenkt bekam. Die Menschenfrau spielte kurz scheinbar leicht verlegen mit einer ihrer herabhängenden Strähnen.
    "Danke Charis. Aus ihrem Mund bedeutet das mir etwas.", erwiderte sie freundlich. Angesichts ihrer ambivalenten Vergangenheit und ihres schlechten Startes, hatte sie eher vermutet das die Schmugglerin ihr den Pest an den Hals wünschte. Jedoch, was war seitdem schon alles passiert. Ein vergleichweiser kleiner Zeitraum, jedoch voller Ereignisse. Drogenkriege, Abstürze, Dschungel, Piraten und jetzt Spectre. Kein Raum für Grolle wenn man das alles überleben wollte. Manchmal kam es ihr vor als würde sie die Asari schon ewig kennen, obwohl das natürlich nicht der Fall war. Eigentlich wussten sie auch gar nicht so viel über die Andere. Dennoch funktionierte es.
    "Und ja, ich bin manchmal auch überrascht wie gut es gelaufen ist. Ich will auch nicht behaupten das es einfach gewesen ist. Ein paar Wochen mehr, ob auf der Kalros oder diesem Höllenplaneten...", sie machte eine wegwerfende Handgeste, "ich weiß nicht ob da dann noch viel zu retten gewesen wäre.", gab sie ehrlich zu. Vermutlich würde sie sich sonst jetzt in den Helltips rumschlagen.
    "So hatte ich allerdings den Vorteil auf Korlus einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen zu haben, genug damit man nicht direkt auf dumme Gedanken gekommen ist. Und hier vorher alles einigermaßen geregelt zu haben. Das hat es einfacher gemacht wieder reinzukommen. Der Rest war harte Arbeit, Planung, gutes Personal..", sie lächelte anerkennend in die Runde, woraufhin die Zwillinge bescheiden nickten, "und ein Quentchen Skrupellosigkeit.", erklärte sie es mit Daumen und Zeigefinger unterstreichend. Mit einem verlegenen Lächeln verbreiterte sie dann kurz den Abstand und schloss dann die Hand. Im Hintergrund sah sie die Kellnerin mit vier Margarita Schalen heranschreiten, welche leicht verführerisch im schwachen grün schimmerten. Die Getränke wurden abgestellt, Kathy mochte das sie schlicht gehalten waren. Keine unnötige Dekoration, nur ein perfekter Salzrand und eine dünne Limettenscheibe zierten die Schale.
    "Letztendlich, hätte ich das aber alles nicht alleine erreichen können. Und das werde ich wohl auch in Zukunft nicht können. Muss ich auch nicht, solange ich Leute mit den mir fehlenden Fähigkeiten habe. Und mich auf sie verlassen kann.", merkte sie an und hob ihr Glas an.
    "In diesem Sinne. Auf sie meine Damen. Und auf einen hoffentlich wunderbaren Abend.", verkündete Kathy zufrieden und lächelte jede der drei Damen kurz gutgelaunt an. Die vier Magarita Schalen stießen geräuschvoll in der Mitte des Tisches an.
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  5. #45
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Ist das so?", fragte er mit einem verlegenen Lachen, eher ein Kichern, das ziemlich untypisch war. Vermutlich hatte nur Luceija diese Art je an ihm gesehen. Jedenfalls keiner seiner Kollegen, nicht einmal seine näheren Freunde. Abu, Odinn. Der Gedanke an ihn drückte Leifs Stimmung, der plötzlich seufzte. Und doch sein Lächeln nicht ganz verlor.
    Er streckte seine Hand nach ihrer aus und lenkte einhändig den langsamer werdenden Wagen in die vorletzte Straße, ehe sie ihr Ziel erreichen würde. Gleich würde er zumindest ein, vielleicht zwei Stunden ohne sie sein und allein das gefiel ihm überhaupt nicht. Womöglich spürte sie es sogar. Er wurde ruhiger, irgendwie sogar etwas nervös. "An den Kodex habe ich mich in jeder Form gehalten und bei jeder Frau, außer dir. Scheint so, als hätte ich einfach auf die einzig Richtige gewartet.", sagte er und küsste sanft ihren Handrücken. Ja. Er war in der Tat nervös. Sie hatte ja keine Ahnung, weswegen er hier war und dass in diesem Wagen die kleine, schwarze Schatulle mitfuhr.


    Einmal mehr reagierte Luceija mit diesem schnaubenden Lachen, konnte vielleicht nicht ganz so gut damit umgehen wie unheimlich gut Leif ihr tat. Wie gut es sich anfühlte, dass er wieder bei ihr war und sie liebte. "Du bist einzigartig Leif, weißt du das?", lächelte sie. Sah ihn einen Moment lang an, bevor sie ihre eigenen Taten wiederholte, die Hand leicht an seinen Kiefer setzte um ihn zu sich zu ziehen, sanft, und diesen Kuss auf seine Lippen zu drücken, als sie gehalten hatten. Vor einem Haus, dass sie selbst nie betreten hatte.

    "-...wir schaffen das.", wiederholte sie nochmal. Ebenfalls den Kuss. "Bitte verlass dich nicht zu sehr auf den alten Sack und vor allem...wenn seine Hexe da ist, dann-...ugh-....viel Glück bei-...wasauchimmer. Pass einfach auf dich auf.", sagte sie. Seufze und man sah ihr an, dass sie...eher ungern ausstieg.
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  6. #46
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    Einmal mehr reagierte Luceija mit diesem schnaubenden Lachen, konnte vielleicht nicht ganz so gut damit umgehen wie unheimlich gut Leif ihr tat. Wie gut es sich anfühlte, dass er wieder bei ihr war und sie liebte. "Du bist einzigartig Leif, weißt du das?", lächelte sie. Sah ihn einen Moment lang an, bevor sie ihre eigenen Taten wiederholte, die Hand leicht an seinen Kiefer setzte um ihn zu sich zu ziehen, sanft, und diesen Kuss auf seine Lippen zu drücken, als sie gehalten hatten. Vor einem Haus, dass sie selbst nie betreten hatte.

    "-...wir schaffen das.", wiederholte sie nochmal. Ebenfalls den Kuss. "Bitte verlass dich nicht zu sehr auf den alten Sack und vor allem...wenn seine Hexe da ist, dann-...ugh-....viel Glück bei-...wasauchimmer. Pass einfach auf dich auf.", sagte sie. Seufze und man sah ihr an, dass sie...eher ungern ausstieg.


    "Ist gut.", erwiderte Leif wie ein braver Ehemann. Er öffnete die Augen erst, als er bereits hörte, wie Luceija die Tür ihrer Wagenseite öffnete und ausstieg.
    Er neigte den Kopf leicht und sah sie selig an. Verdammt. Es gab sie also doch. Luci. Diese eine Frau. Das was man als Gamechanger bezeichnete. Diese eine Person, die einen vollkommen veränderte, nur nicht auf die Weise, die schlecht war. Sie war überhaupt nicht schlecht für ihn. Es gab Leute, die das anders sehen wollten, zum Teufel mit denen. Er liebte sie. Und sie hatte diese immense Macht über ihn. Sie hatte aus dem Kerl, der wohl die personifizierte Definition für das Wort 'Karrieregeil' war einen Mann gemacht, der lieber Zeit Zuhause mit ihr verbrachte, als Körper aufzuschneiden und Leuten Todesnachrichten zu überbringen. Himmel. Er war so glücklich wie nie, niemals zuvor in seinem Leben. Und er lächelte so breit, das genau das klar wurde. "Danke dass du mir vertraust.", sagte er und erinnerte sie an ihre Frage am Flughafen, während sie ihren Kopf noch ins Innere des Autos steckte. "Ich liebe dich und nachher bring ich dich nach Hause, aber vorher-...Grüße diesen hässlichen Schlingel eines Bruders von mir, lass Zora besser außen vor und pass auf dich auf.", bat er sie und warf ihr einen Kuss zu. "Ich beeil mich."
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  7. #47
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    "Ist gut.", erwiderte Leif wie ein braver Ehemann. Er öffnete die Augen erst, als er bereits hörte, wie Luceija die Tür ihrer Wagenseite öffnete und ausstieg.
    Er neigte den Kopf leicht und sah sie selig an. Verdammt. Es gab sie also doch. Luci. Diese eine Frau. Das was man als Gamechanger bezeichnete. Diese eine Person, die einen vollkommen veränderte, nur nicht auf die Weise, die schlecht war. Sie war überhaupt nicht schlecht für ihn. Es gab Leute, die das anders sehen wollten, zum Teufel mit denen. Er liebte sie. Und sie hatte diese immense Macht über ihn. Sie hatte aus dem Kerl, der wohl die personifizierte Definition für das Wort 'Karrieregeil' war einen Mann gemacht, der lieber Zeit Zuhause mit ihr verbrachte, als Körper aufzuschneiden und Leuten Todesnachrichten zu überbringen. Himmel. Er war so glücklich wie nie, niemals zuvor in seinem Leben. Und er lächelte so breit, das genau das klar wurde. "Danke dass du mir vertraust.", sagte er und erinnerte sie an ihre Frage am Flughafen, während sie ihren Kopf noch ins Innere des Autos steckte. "Ich liebe dich und nachher bring ich dich nach Hause, aber vorher-...Grüße diesen hässlichen Schlingel eines Bruders von mir, lass Zora besser außen vor und pass auf dich auf.", bat er sie und warf ihr einen Kuss zu. "Ich beeil mich."



    Er meldete sich noch einmal und rief sie dazu auf, stehen zu bleiben, sich nochmal umzudrehen und durch die geöffnete Scheibe hindurch zu sehen. Es brachte sie zum Lächeln, wenn sie ihn sah, sah, wie verdammt glücklich und schön er aussah und wie perfekt dieser Blick war. Irgendwie war in genau diesem Moment...alles irgendwie wieder ok. Der Schmerz schien sich gelohnt zu haben. Irgendwie.
    "-..werd' ich.", sagte sie und grinste. "Und er wird hören, was du grade gesagt hast, alsoo...", sagte sie und zeigte hinter sich, in Richtung des Hauses. Winkte ihm nochmal kurz zu und lief dann, unsicher, ob diese Idee wirklich die Beste war, auf dieses Haus zu, dass ihr so...fremd vorkam, weil sie nie selbst bei Zora und ihrem Bruder gewesen war. Es war eigenartig. Zu wissen, dass er irgendwie ein eigenes Leben hatte, auf wenn der Gedanke natürlich lächerlich war. Mehr als offensichtlich hatten sie genug Geld. Man erreichte ohne ein Tor zu durchqueren nichtmal den Vorgarten des Hauses, ein gutes Stück ins Grundstück herein versetzt. Nicht umsonst fühlte sie sich irgendwie...beobachtet. Ein paar offensichtliche Kameras hingen hier. Wer wusste schon, ob die wirklich etwas aufnahmen. Jedenfalls kam Luci nicht dran vorbei hier am Eingang zu klingeln wie ein Postbote. Viel zu Professionell stand hier, wie in Gils Apartment weiter in der Stadt, nur der Nachname. Ein Briefschlitz war hier ebenfalls, der aber nur so dünn war, dass nicht mehr als ein sehr dünner Brief eingeworfen werden konnte. Aber das war kaum ein Problem. Kaum einer verschickte wirklich noch Briefe, außer vielleicht einige, wenige Ämter.

    Im Hintergrund war kaum zu hören wie Leif den Wagen wendete und die Straße zurück fuhr. Irgendwie fühlte es sich seltsam an, ihn wegfahren zu sehen und ein gewisser Teil ihres Innersten überkam diese Angst, die unverhältnismäßig stark ihr Herz überflutete und einige Rationale Gedanken verschluckte. Ihr Atem zitterte, als sie das Haar über ihren Kopf hinweg aus dem Gesicht strich. Es war unterdessen getrocknet. Nach wie vor glatt, nur ein klein wenig durcheinander. Sie entschied sich dazu, zu klingeln, bevor sie mehr Zeit hatte, darüber nachzudenken. Sicher war sicher.
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  8. #48
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    Leif sah ein letztes Mal in den Rückspiegel. Er fuhr mit der Geschwindigkeit eines schnelleren Fußgängers, um Luceija so lange sehen zu können, bis jemand ihr zu öffnen schien. Dann gab er etwas mehr Gas und nahm die seichte Kurve der Vorfahrtsstraße, die ihn dreieinhalb Kilometer weit und schließlich auf direktem Weg zum Ascaiathschen Anwesen führt. Gewissermaßen. In London wurden die Wege von A nach B für ihn immer zu einer breiigen Masse, nicht auseinanderzuhalten und als solches kurz, aber durch den undurchdringlichen Verkehr dauerte alles unglaublich lang.
    Das Tor der Einfahrt stand offen, so wie bisher immer, wenn Leif zu Besuch kam. Dieses Mal war er nicht angemeldet. Es bestand eine reelle Chance, dass Gaius überhaupt nicht im Haus war, geschweige denn Zeit für ihn hatte, aber Leif würde sein Glück versuchen, auch wenn der Hausherr es vermutlich für unhöflich hielt, wenn man einfach bei ihm aufschlug. Glück. Das schien ihm ein passender Ausdruck, ja. Er lachte. Einsam und das Lachen selbst klang hohl. Aber er wollte es versuchen. Sah auf den leeren Beifahrersitz neben sich.
    So lang, bis ein schmaler, hochgewachsener Mann von perfekter Haltung auf ihn zukam, während er noch den Wagen parkte. James. Der britischste aller Briten erkannte den schwedischsten aller Schweden rasch, sah dann aber doch noch einmal prüfend genauer in den Wagen und hob die Hand zu einem Gruß, bevor Leif den Motor abstellte und ausstieg. Schnell und schon jetzt-...sichtlich nervös.

    Zora

    "A letto con te! IMMEDIATAMENTE!", brüllte Zora die Treppe rauf. Schön. GUT. In jeder fragwürdigen Mittagsshow wäre sie wohl die perfekte Besetzung der überforderten Mutter gewesen, aber eigentlich verhielt es sich ja in Wahrheit ganz anders. Alles fiel wie immer zusammen. Sie war müde. Ihre gottverdammten Füße waren von morgens bis abends so massiv geschwollen, dass sie in keinen ihrer schöneren Schuhe mehr passte, sondern nun permanent etwas trug, das man wohl problemlos als Latschen bezeichnen konnte. Und zu allem Überfluss war ihre Nanny heute krank und Emma hatte erst kürzlich herausgefunden (und demonstrierte es jeden Abend mit größter Begeisterung), wie man die Tür ihres Kinderzimmers öffnete und lautstark verkündete, dass man nicht müde war. Dieses Kind war-...niemals müde. Zora hingegen war nur müde. Sie stapfte die Treppe hoch, weil es nichts brachte ihre Tochter von unten zu tadeln und das wusste sie, als es zu allem Überfluss auch noch klingelte. Ein Schnauben entfuhr ihr. "Da du in Sachen Kindererziehung offensichtlich nicht besonders fähig bist, mach WENIGSTENS die verdammte TÜR AUF!", blaffte Zora die Treppe hinunter und ihrem Mann entgegen, der in der Küche stand und Essen für sie machte, weil er exzellente diplomatische Fähigkeiten besaß und es nicht wagte, ihr den Wunsch nach Essen abzuschlagen, sie selbst eine lausige Köchin war und ein Regime des Schreckens führte, weil sie jedes noch so fürchterliche Klischee einer Schwangeren erfüllte. Nicht dass es nicht auch nette oder ausgeglichene Schwangere gab, sicher. Nur war Zora definitiv keine von ihnen.
    AeiaCarol ist offline Geändert von AeiaCarol (07.06.2022 um 19:50 Uhr)

  9. #49
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    Leif sah ein letztes Mal in den Rückspiegel. Er fuhr mit der Geschwindigkeit eines schnelleren Fußgängers, um Luceija so lange sehen zu können, bis jemand ihr zu öffnen schien. Dann gab er etwas mehr Gas und nahm die seichte Kurve der Vorfahrtsstraße, die ihn dreieinhalb Kilometer weit und schließlich auf direktem Weg zum Ascaiathschen Anwesen führt. Gewissermaßen. In London wurden die Wege von A nach B für ihn immer zu einer breiigen Masse, nicht auseinanderzuhalten und als solches kurz, aber durch den undurchdringlichen Verkehr dauerte alles unglaublich lang.
    Das Tor der Einfahrt stand offen, so wie bisher immer, wenn Leif zu Besuch kam. Dieses Mal war er nicht angemeldet. Es bestand eine reelle Chance, dass Gaius überhaupt nicht im Haus war, geschweige denn Zeit für ihn hatte, aber Leif würde sein Glück versuchen, auch wenn der Hausherr es vermutlich für unhöflich hielt, wenn man einfach bei ihm aufschlug. Glück. Das schien ihm ein passender Ausdruck, ja. Er lachte. Einsam und das Lachen selbst klang hohl. Aber er wollte es versuchen. Sah auf den leeren Beifahrersitz neben sich.
    So lang, bis ein schmaler, hochgewachsener Mann von perfekter Haltung auf ihn zukam, während er noch den Wagen parkte. James. Der britischste aller Briten erkannte den schwedischsten aller Schweden rasch, sah dann aber doch noch einmal prüfend genauer in den Wagen und hob die Hand zu einem Gruß, bevor Leif den Motor abstellte und ausstieg. Schnell und schon jetzt-...sichtlich nervös.

    Zora

    "A letto con te! IMMEDIATAMENTE!", brüllte Zora die Treppe rauf. Schön. GUT. In jeder fragwürdigen Mittagsshow wäre sie wohl die perfekte Besetzung der überforderten Mutter gewesen, aber eigentlich verhielt es sich ja in Wahrheit ganz anders. Alles fiel wie immer zusammen. Sie war müde. Ihre gottverdammten Füße waren von morgens bis abends so massiv geschwollen, dass sie in keinen ihrer schöneren Schuhe mehr passte, sondern nun permanent etwas trug, das man wohl problemlos als Latschen bezeichnen konnte. Und zu allem Überfluss war ihre Nanny heute krank und Emma hatte erst kürzlich herausgefunden (und demonstrierte es jeden Abend mit größter Begeisterung), wie man die Tür ihres Kinderzimmers öffnete und lautstark verkündete, dass man nicht müde war. Dieses Kind war-...niemals müde. Zora hingegen war nur müde. Sie stapfte die Treppe hoch, weil es nichts brachte ihre Tochter von unten zu tadeln und das wusste sie, als es zu allem Überfluss auch noch klingelte. Ein Schnauben entfuhr ihr. "Da du in Sachen Kindererziehung offensichtlich nicht besonders fähig bist, mach WENIGSTENS die verdammte TÜR AUF!", blaffte Zora die Treppe hinunter und ihrem Mann entgegen, der in der Küche stand und Essen für sie machte, weil er exzellente diplomatische Fähigkeiten besaß und es nicht wagte, ihr den Wunsch nach Essen abzuschlagen, sie selbst eine lausige Köchin war und ein Regime des Schreckens führte, weil sie jedes noch so fürchterliche Klischee einer Schwangeren erfüllte. Nicht dass es nicht auch nette oder ausgeglichene Schwangere gab, sicher. Nur war Zora definitiv keine von ihnen.



    Vigilio Gaius Ascaiath

    Vigilio hörte seine Frau nicht. Nein, eigentlich, ging es ihm im Moment sogar ausgesprochen gut. Seit etwa zwei Wochen hatte er das Rauschen und die Stimmen in seinem Hinterkopf nichtmehr wahrgenommen und die Kopfschmerzen gingen zurück. Vielleicht lag es am deutlich ausgiebigeren Schlaf, den er dank Bekenstein und einem ruhigen Wellnesshotel gehabt hatte. Und das trotz dessen, dass er bis auf den Tag seiner Abreise seine Tasche und damit sein Gepäck nicht bei sich gehabt hatte, weil die Fluggesellschaft sie am Sicherheitscheck verbummelt hatte. Und, fuck, ja, so lange gebraucht hatte, bis sie wieder bei ihm eingetroffen war. Nunja. An den Credits hatte es nicht gemangelt und selbst als er wieder Zuhause bei seiner schwangeren Frau und seiner Tochter angekommen war, die mehr Power hatte als sie alle zusammen, ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen. Wie er das schaffte? Es war eine Mischung aus gutem Essen, Schlaf, der Gewissheit, dass seine schlimmen Befürchtungen wohl doch nur Gerüchte gewesen waren und einem Podcast über True Crime Fälle, den er gespannt hörte, während er einen selbstpanierten Fisch in mehreren Stücken in eine Pfanne voller Öl legte und frittieren ließ. Ja, sie konnten sich Köche und Butler und Putzkräfte leisten, aber wieso sollte er? Er KONNTE kochen, er tat es gern und hatte ausnahmsweise mal Zeit.

    Dass es klingelte hörte der gebürtige Britaliener ebenfalls nicht. Aber - sein Handgelenk leuchtete am injizierten Chip auf, als bekäme er einen Anruf. Gerade war ein Ermittler dabei gewesen, den Fundort einer zwanzig Jahre vermissten Leiche preiszugeben, da stoppte der Podcast wie ein klassischer Cliffhanger eben wegen genau jener Benachrichtigung und ihn in seinem Flow. "Jemand ist an der Tür!", rief er Zora zu, und hatte selbst keine Ahnung von ihrem wenig charmant formulierten Ausdruck. Er nahm ein Earpiece aus dem Ohr, hörte in genau diesem Moment Zora nicht, steckte es zurück und sprach dann zu scheinbar niemandem: "Türkamera 1 auf Omnitool 2.". Mit einer Zange wendete er den Fisch auf die andere Seite um ihn beidseitig knusprig werden zu lassen und beobachtete kurz danach das Hologramm an seinem Handgelenk. "Che?", fragte er sich und gab die Anweisung: "Türkamera 1 Zoom auf 200%."

    . . .

    "Oh, cazzo, e adesso? Oh fuck was ist jetzt?". Luci. Nein, Scheiß drauf, nichts gegen ihren Besuch, aber meist, wenn sie alleine hier aufkreuzte, war irgendetwas passiert. Bitte nicht wieder. Bitte nicht. Vigilio drehte den Herd komplett runter, griff nach einem Geschirrtuch um seine Hände zu säubern, nahm die Schürze ab um sie über den Stuhl zu hängen und war bereits auf halbem Weg in Richtung Tür.



    Für Luci dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, aber sie ließ davon ab ein zweites Mal zu klingeln. Sie stand mit verschränkten Armen vor dem Eingangstor, sah sich nach links und rechts in der Nachbarschaft um und gab zu, dass es wie immer in London etwas kühler war. Ihre Jacke hatte sie dummerweise noch bei Leif im Auto, was ihr fast wieder einen Herzinfarkt bescherte, weil sie...betete, fucking betete, dass er niemals diese Jacke falsch hielt und ihm dieses Bild auffallen würde. Ihr wurde schlecht und heiß gleichzeitig und dann, plötzlich, ging die Haustür einige Meter hinter dem Tor auf und der Bewegungsmelder ließ den gesäumten Weg bis zur Garage und der Haustüre am Rande entlang aufleuchten. Sie sah einen schwarzen Schopf in der Ferne. Er erkannte sie problemlos und trat in Hausschuhen nach draußen, sagte irgendwas, was sie nicht verstand und dann fuhr das Eingangstor ratternd zur Seite hinein auf. "Luci, stai bene? Luci, bist du okay?"
    Sie seufzte. "Mi abituerò mai a questo tuo saluto? Sì, sto bene, Gil. Gewöhn ich mich irgendwann dran, dass DAS dein Hallo ist? Ja, mir gehts gut, Gil." Ja, wenigstens ein leichtes Lächeln. "Probabilmente mai. È una cattiva abitudine. Vermutlich niemals. Ist ne schlechte Angewohnheit.". Sie kamen aufeinander zu, bis er nah genug war um Luci in die Arme zu nehmen. Und-...sofort zu bemerken, dass sie so dürr geworden war wie ein Skelett. Er ließ sie noch nicht einmal los, ehe ER seufzte, ihm sein Lächeln verging und zu einem leidenden Ausdruck wurde, den sie zum Glück noch nicht sah. "Vorrei davvero crederti che va tutto bene, ma ogni volta sei ancora più magra di prima. Ich will dir wirklich glauben, dass alles ok ist, aber jedes Mal bist du NOCH dünner als vorher." "Gil..."
    "Va bene, va bene. È bello vederti. Entrate, ok, ho qualcosa in padella. Schon gut, schon gut. Ist schön dich zu sehen. Komm rein, ok, ich hab was in die Pfanne gehauen.", lenkte er relativ rasch ein und behielt lediglich einen Arm an ihr, mit dem er sie in Richtung Eingang führte.

    Seine Hausschuhe knirschten auf dem Weg bis zur Tür. Er sah über seine und ihre Schulter auf die Straße hinter dem Hof, während das Tor wieder zu glitt, hier aber niemand mehr zu sehen war. "Sei solo? Du bist allein?", war dieselbe Frage wie 'Wo ist Leif', nur anders formuliert. Sie nickte deutlich. Ein sanftes 'ohoh' bohrte sich in Gils Schädel, der sie hinein bat und die Haustür hinter ihnen beiden wieder schloss.

    "Tesoro, abbiamo una visita! Liebling wir haben Besuch!", rief ER jetzt nach oben und nahm endgültig beide Earpieces heraus um sie in seiner Hosentasche zu verstauen. "Entrate pure. Vuoi bere qualcosa? Komm ruhig rein. Willst du was trinken?", Luci lief ihrem Bruder langsam nach und sah sich auf dem Weg durch das durchaus pompöse, hochmoderne Haus, dass mit Sicherheit irgendein Stardesigner hier hingesetzt hatte, permanent um. Teure Gemälde mit Beleuchtungen, ein paar moderne, wohlplatziert eingesetzte Pflanzen, eine überaus stilvolle Einrichtung, die bis auf einem Haufen Gebasteltem und Zeichnungen eines Kindes am Kühlschrank kaum erkennen ließen, dass es sich hier um ein Haushalt mit eben bald zwei Kindern handelte. Fuck, niemand konnte alles SO sauber halten wenn man keine Keeper wie auf der Citadel hatte. DACHTE sie. "È una specie di... residenza a lungo termine, adesso? Ist das hier jetzt sowas wie...euer...Langzeitwohnsitz?", wollte Luci wissen und ließ sich zu einem Lächeln hinreißen. Gil lachte daraufhin, breitete seine Arme aus und deutete auf die Einrichtung alleine der riesigen Küche. "Almeno per ora, sì. Chissà, forse una piccola villa estiva da qualche parte sul Bekenstein o qualcosa del genere. Tutto ciò che potete permettervi. Erstmal zumindest, ja. Wer weiß, vielleicht noch ne kleine Sommervilla irgendwo auf Bekenstein oder sowas. Was man sich eben so leistet." "Sì, certo. Ja, klar.", lachte sie tonlos.
    Gil wartete nicht länger auf eine Antwort, öffnete den Kühlschrank, nahm ein Ginger Ale heraus und ein Glas aus dem Schrank, stellte Luci beides auf den nahen Esstisch und musste sie kaum lange bitten, bis sie sich setzte. Dabei...merkte, dass sie sich ein bisschen...unwohl fühlte, was wohl hauptsächlich an ihr selbst und diese paar...sehr intensiven Stunden in diesem Auto lag. "Posso fare una doccia veloce a casa tua più tardi? Kann ich bei euch nachher kurz duschen?", wollte sie wissen und schenkte sich Ginger Ale ins Glas. "Certo che si può. Rimani a cena? Natürlich kannst du das. Bleibst du zum Essen?", wollte er wissen. Luci...zuckte mit den Schultern.
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  10. #50
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    Leif sah ein letztes Mal in den Rückspiegel. Er fuhr mit der Geschwindigkeit eines schnelleren Fußgängers, um Luceija so lange sehen zu können, bis jemand ihr zu öffnen schien. Dann gab er etwas mehr Gas und nahm die seichte Kurve der Vorfahrtsstraße, die ihn dreieinhalb Kilometer weit und schließlich auf direktem Weg zum Ascaiathschen Anwesen führt. Gewissermaßen. In London wurden die Wege von A nach B für ihn immer zu einer breiigen Masse, nicht auseinanderzuhalten und als solches kurz, aber durch den undurchdringlichen Verkehr dauerte alles unglaublich lang.
    Das Tor der Einfahrt stand offen, so wie bisher immer, wenn Leif zu Besuch kam. Dieses Mal war er nicht angemeldet. Es bestand eine reelle Chance, dass Gaius überhaupt nicht im Haus war, geschweige denn Zeit für ihn hatte, aber Leif würde sein Glück versuchen, auch wenn der Hausherr es vermutlich für unhöflich hielt, wenn man einfach bei ihm aufschlug. Glück. Das schien ihm ein passender Ausdruck, ja. Er lachte. Einsam und das Lachen selbst klang hohl. Aber er wollte es versuchen. Sah auf den leeren Beifahrersitz neben sich.
    So lang, bis ein schmaler, hochgewachsener Mann von perfekter Haltung auf ihn zukam, während er noch den Wagen parkte. James. Der britischste aller Briten erkannte den schwedischsten aller Schweden rasch, sah dann aber doch noch einmal prüfend genauer in den Wagen und hob die Hand zu einem Gruß, bevor Leif den Motor abstellte und ausstieg. Schnell und schon jetzt-...sichtlich nervös.


    Man hätte es James kaum verdenken können: Die Schrotflinte musste mit nach draußen. Sicherheitsvorkehrungen. Sir Ascaiath wollte es so und Mister Harlington war gestern ebenfalls abgereist. Es waren mit keinen nennenswerten Auseinandersetzungen zu rechnen, aber um Sir und Madams Sicherheit aufrecht zu erhalten, zog es der Brite vor, insbesondere bei unangemeldetem Besuch auf Nummer Sicher zu gehen. Der Ältere kannte dieses auffällig grüne Auto nicht und es war ihm auf der Kamera, im Dunkel, erstrecht nicht bekannt vorgekommen. Ein Mietwagen, so war er sich sicher, man sah es auch am Logo. Den Insassen hingegen erkannte er selbst mit nur einem Auge und bei schwacher Beleuchtung. Es verleitete ihn zumindest dazu, die Waffe weitestgehend zu senken. Der Doktor war bereits mehrmals Gast in ihrem Hause gewesen und bei der Familienfeier war er ebenfalls anwesend gewesen. Also reichte es auch, die Flinte mit nur einer Patrone zu bestücken. Der Warnschuss würde reichen, wohin auch immer er traf.

    "Guten Abend Doktor. Ein Hausbesuch zu so später Stunde war mir nicht angekündigt. Hätten Sie sich angemeldet wäre der Mietwagen nicht nötig gewesen.", korrigierte er den Schweden bevor er wirklich da war.
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  11. #51
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    Man hätte es James kaum verdenken können: Die Schrotflinte musste mit nach draußen. Sicherheitsvorkehrungen. Sir Ascaiath wollte es so und Mister Harlington war gestern ebenfalls abgereist. Es waren mit keinen nennenswerten Auseinandersetzungen zu rechnen, aber um Sir und Madams Sicherheit aufrecht zu erhalten, zog es der Brite vor, insbesondere bei unangemeldetem Besuch auf Nummer Sicher zu gehen. Der Ältere kannte dieses auffällig grüne Auto nicht und es war ihm auf der Kamera, im Dunkel, erstrecht nicht bekannt vorgekommen. Ein Mietwagen, so war er sich sicher, man sah es auch am Logo. Den Insassen hingegen erkannte er selbst mit nur einem Auge und bei schwacher Beleuchtung. Es verleitete ihn zumindest dazu, die Waffe weitestgehend zu senken. Der Doktor war bereits mehrmals Gast in ihrem Hause gewesen und bei der Familienfeier war er ebenfalls anwesend gewesen. Also reichte es auch, die Flinte mit nur einer Patrone zu bestücken. Der Warnschuss würde reichen, wohin auch immer er traf.

    "Guten Abend Doktor. Ein Hausbesuch zu so später Stunde war mir nicht angekündigt. Hätten Sie sich angemeldet wäre der Mietwagen nicht nötig gewesen.", korrigierte er den Schweden bevor er wirklich da war.


    Ein betont peinliches Schweigen seitens Leif herrschte, kaum dass er ausgestiegen war, den Mund geöffnet hatte um doch etwas zu sagen und dann-...fiel sein Blick auf die Flinte in der dünnen Hand des Butlers. "..meine Güte, James..", japste Leif, der ganz offensichtlich ein ziemliches Problem mit Waffen hatte, wenn sie nicht in den fähigen Händen Luceijas lagen, naja-...und selbst dann kam es immer auf die Stimmung an. Es sah wohl recht merkwürdig und peinlich aus, wie er so ein Stück zurückwich und zwischen dem älteren Mann und seiner Kanone hin- und hersah. "Der-...der Besuch kommt eher spontan. Ich wollte G-...", tja, wie nannte man den Mann, den man gleich um die Hand seiner Tochter bitten würde? Sie kannten sich und irgendwie kannten sie sich doch nicht. Außerdem stieß Leif der Gedanke unangenehm auf, dass da dieser enorme Batzen Geld von vor zweieinhalb Jahren vom Konto seines potentiellen Schwiegervaters auf seines gewandert war und er es sich jetzt dennoch anmaßte, über Luceija als seine Freund und hoffentlich irgendwann Ehefrau zu sprechen. Ohja. Er kam sich gerade verdammt dämlich vor und sah über die Schulter, als suche er einen Fluchtweg. Aber-...nein. Er würde das durchziehen. Er wollte das.
    "Ich wollte zu Gaius. Mister Ascaiath. Schlagen Sie mich, weil ich es vielleicht versäume irgendeinen hochoffiziellen Titel anzuhängen, aber bitte schießen Sie bloß nicht. Ich will ihn einfach nur sprechen, wenn er Zeit hat.", sagte Leif. Und lacht. Irgendwie nervös.
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  12. #52
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    Vigilio Gaius Ascaiath

    Vigilio hörte seine Frau nicht. Nein, eigentlich, ging es ihm im Moment sogar ausgesprochen gut. Seit etwa zwei Wochen hatte er das Rauschen und die Stimmen in seinem Hinterkopf nichtmehr wahrgenommen und die Kopfschmerzen gingen zurück. Vielleicht lag es am deutlich ausgiebigeren Schlaf, den er dank Bekenstein und einem ruhigen Wellnesshotel gehabt hatte. Und das trotz dessen, dass er bis auf den Tag seiner Abreise seine Tasche und damit sein Gepäck nicht bei sich gehabt hatte, weil die Fluggesellschaft sie am Sicherheitscheck verbummelt hatte. Und, fuck, ja, so lange gebraucht hatte, bis sie wieder bei ihm eingetroffen war. Nunja. An den Credits hatte es nicht gemangelt und selbst als er wieder Zuhause bei seiner schwangeren Frau und seiner Tochter angekommen war, die mehr Power hatte als sie alle zusammen, ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen. Wie er das schaffte? Es war eine Mischung aus gutem Essen, Schlaf, der Gewissheit, dass seine schlimmen Befürchtungen wohl doch nur Gerüchte gewesen waren und einem Podcast über True Crime Fälle, den er gespannt hörte, während er einen selbstpanierten Fisch in mehreren Stücken in eine Pfanne voller Öl legte und frittieren ließ. Ja, sie konnten sich Köche und Butler und Putzkräfte leisten, aber wieso sollte er? Er KONNTE kochen, er tat es gern und hatte ausnahmsweise mal Zeit.

    Dass es klingelte hörte der gebürtige Britaliener ebenfalls nicht. Aber - sein Handgelenk leuchtete am injizierten Chip auf, als bekäme er einen Anruf. Gerade war ein Ermittler dabei gewesen, den Fundort einer zwanzig Jahre vermissten Leiche preiszugeben, da stoppte der Podcast wie ein klassischer Cliffhanger eben wegen genau jener Benachrichtigung und ihn in seinem Flow. "Jemand ist an der Tür!", rief er Zora zu, und hatte selbst keine Ahnung von ihrem wenig charmant formulierten Ausdruck. Er nahm ein Earpiece aus dem Ohr, hörte in genau diesem Moment Zora nicht, steckte es zurück und sprach dann zu scheinbar niemandem: "Türkamera 1 auf Omnitool 2.". Mit einer Zange wendete er den Fisch auf die andere Seite um ihn beidseitig knusprig werden zu lassen und beobachtete kurz danach das Hologramm an seinem Handgelenk. "Che?", fragte er sich und gab die Anweisung: "Türkamera 1 Zoom auf 200%."

    . . .

    "Oh, cazzo, e adesso? Oh fuck was ist jetzt?". Luci. Nein, Scheiß drauf, nichts gegen ihren Besuch, aber meist, wenn sie alleine hier aufkreuzte, war irgendetwas passiert. Bitte nicht wieder. Bitte nicht. Vigilio drehte den Herd komplett runter, griff nach einem Geschirrtuch um seine Hände zu säubern, nahm die Schürze ab um sie über den Stuhl zu hängen und war bereits auf halbem Weg in Richtung Tür.



    Für Luci dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, aber sie ließ davon ab ein zweites Mal zu klingeln. Sie stand mit verschränkten Armen vor dem Eingangstor, sah sich nach links und rechts in der Nachbarschaft um und gab zu, dass es wie immer in London etwas kühler war. Ihre Jacke hatte sie dummerweise noch bei Leif im Auto, was ihr fast wieder einen Herzinfarkt bescherte, weil sie...betete, fucking betete, dass er niemals diese Jacke falsch hielt und ihm dieses Bild auffallen würde. Ihr wurde schlecht und heiß gleichzeitig und dann, plötzlich, ging die Haustür einige Meter hinter dem Tor auf und der Bewegungsmelder ließ den gesäumten Weg bis zur Garage und der Haustüre am Rande entlang aufleuchten. Sie sah einen schwarzen Schopf in der Ferne. Er erkannte sie problemlos und trat in Hausschuhen nach draußen, sagte irgendwas, was sie nicht verstand und dann fuhr das Eingangstor ratternd zur Seite hinein auf. "Luci, stai bene? Luci, bist du okay?"
    Sie seufzte. "Mi abituerò mai a questo tuo saluto? Sì, sto bene, Gil. Gewöhn ich mich irgendwann dran, dass DAS dein Hallo ist? Ja, mir gehts gut, Gil." Ja, wenigstens ein leichtes Lächeln. "Probabilmente mai. È una cattiva abitudine. Vermutlich niemals. Ist ne schlechte Angewohnheit.". Sie kamen aufeinander zu, bis er nah genug war um Luci in die Arme zu nehmen. Und-...sofort zu bemerken, dass sie so dürr geworden war wie ein Skelett. Er ließ sie noch nicht einmal los, ehe ER seufzte, ihm sein Lächeln verging und zu einem leidenden Ausdruck wurde, den sie zum Glück noch nicht sah. "Vorrei davvero crederti che va tutto bene, ma ogni volta sei ancora più magra di prima. Ich will dir wirklich glauben, dass alles ok ist, aber jedes Mal bist du NOCH dünner als vorher." "Gil..."
    "Va bene, va bene. È bello vederti. Entrate, ok, ho qualcosa in padella. Schon gut, schon gut. Ist schön dich zu sehen. Komm rein, ok, ich hab was in die Pfanne gehauen.", lenkte er relativ rasch ein und behielt lediglich einen Arm an ihr, mit dem er sie in Richtung Eingang führte.

    Seine Hausschuhe knirschten auf dem Weg bis zur Tür. Er sah über seine und ihre Schulter auf die Straße hinter dem Hof, während das Tor wieder zu glitt, hier aber niemand mehr zu sehen war. "Sei solo? Du bist allein?", war dieselbe Frage wie 'Wo ist Leif', nur anders formuliert. Sie nickte deutlich. Ein sanftes 'ohoh' bohrte sich in Gils Schädel, der sie hinein bat und die Haustür hinter ihnen beiden wieder schloss.

    "Tesoro, abbiamo una visita! Liebling wir haben Besuch!", rief ER jetzt nach oben und nahm endgültig beide Earpieces heraus um sie in seiner Hosentasche zu verstauen. "Entrate pure. Vuoi bere qualcosa? Komm ruhig rein. Willst du was trinken?", Luci lief ihrem Bruder langsam nach und sah sich auf dem Weg durch das durchaus pompöse, hochmoderne Haus, dass mit Sicherheit irgendein Stardesigner hier hingesetzt hatte, permanent um. Teure Gemälde mit Beleuchtungen, ein paar moderne, wohlplatziert eingesetzte Pflanzen, eine überaus stilvolle Einrichtung, die bis auf einem Haufen Gebasteltem und Zeichnungen eines Kindes am Kühlschrank kaum erkennen ließen, dass es sich hier um ein Haushalt mit eben bald zwei Kindern handelte. Fuck, niemand konnte alles SO sauber halten wenn man keine Keeper wie auf der Citadel hatte. DACHTE sie. "È una specie di... residenza a lungo termine, adesso? Ist das hier jetzt sowas wie...euer...Langzeitwohnsitz?", wollte Luci wissen und ließ sich zu einem Lächeln hinreißen. Gil lachte daraufhin, breitete seine Arme aus und deutete auf die Einrichtung alleine der riesigen Küche. "Almeno per ora, sì. Chissà, forse una piccola villa estiva da qualche parte sul Bekenstein o qualcosa del genere. Tutto ciò che potete permettervi. Erstmal zumindest, ja. Wer weiß, vielleicht noch ne kleine Sommervilla irgendwo auf Bekenstein oder sowas. Was man sich eben so leistet." "Sì, certo. Ja, klar.", lachte sie tonlos.
    Gil wartete nicht länger auf eine Antwort, öffnete den Kühlschrank, nahm ein Ginger Ale heraus und ein Glas aus dem Schrank, stellte Luci beides auf den nahen Esstisch und musste sie kaum lange bitten, bis sie sich setzte. Dabei...merkte, dass sie sich ein bisschen...unwohl fühlte, was wohl hauptsächlich an ihr selbst und diese paar...sehr intensiven Stunden in diesem Auto lag. "Posso fare una doccia veloce a casa tua più tardi? Kann ich bei euch nachher kurz duschen?", wollte sie wissen und schenkte sich Ginger Ale ins Glas. "Certo che si può. Rimani a cena? Natürlich kannst du das. Bleibst du zum Essen?", wollte er wissen. Luci...zuckte mit den Schultern.


    "Wer?", hallte es seitens Zora von oben zurück. Die Blondine folgte ihren Worten nicht sofort, da just in dem Moment ihre Tochter wieder hinter ihr auftauchte und sie, nachdem sie das winzige Monster geschnappt hatte, eine weitere Viertelstunde damit beschäftigt war, es zu erlegen, sodass ihre Schritte erst eine gute Weile später auf der Treppe zu hören waren und sie schließlich in die Küche führten. Und wenn sie ehrlich war - auch in Hinblick auf ihre besondere Laune - dann glaubte sie nicht, was sie da sah. Oder wen. Und niemand konnte im ersten Moment genau sagen, was ihr Blick da von sich gab. Aber es war eine undurchdringliche Mischung aus purer Erleichterung, einer wohl ebenso großen Wut und Erschöpfung, als sie Luceija sah.
    Ewig sagte die Britin überhaupt nichts. Und wurde wohl zuerst auch gar nicht bemerkt. Dann öffnete sie den Mund, schloss ihn noch einmal, weil sie überlegen musste, wie viel sie überhaupt sagen durfte, ließ dabei resignierend die Schultern fallen und seufzte. "Besser für dich, dass du dich endlich wieder bei mir blicken lässt!", zischte Zora, aber ihre Wut war deutlich nicht das dominanteste Gefühl in ihrer Brust, während sie so in der Küche stand und Luceija ansah.
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  13. #53
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    "Wer?", hallte es seitens Zora von oben zurück. Die Blondine folgte ihren Worten nicht sofort, da just in dem Moment ihre Tochter wieder hinter ihr auftauchte und sie, nachdem sie das winzige Monster geschnappt hatte, eine weitere Viertelstunde damit beschäftigt war, es zu erlegen, sodass ihre Schritte erst eine gute Weile später auf der Treppe zu hören waren und sie schließlich in die Küche führten. Und wenn sie ehrlich war - auch in Hinblick auf ihre besondere Laune - dann glaubte sie nicht, was sie da sah. Oder wen. Und niemand konnte im ersten Moment genau sagen, was ihr Blick da von sich gab. Aber es war eine undurchdringliche Mischung aus purer Erleichterung, einer wohl ebenso großen Wut und Erschöpfung, als sie Luceija sah.
    Ewig sagte die Britin überhaupt nichts. Und wurde wohl zuerst auch gar nicht bemerkt. Dann öffnete sie den Mund, schloss ihn noch einmal, weil sie überlegen musste, wie viel sie überhaupt sagen durfte, ließ dabei resignierend die Schultern fallen und seufzte. "Besser für dich, dass du dich endlich wieder bei mir blicken lässt!", zischte Zora, aber ihre Wut war deutlich nicht das dominanteste Gefühl in ihrer Brust, während sie so in der Küche stand und Luceija ansah.


    Luceija hatte nicht daran geglaubt, dass es einfach sein würde. Hier her zu kommen war es, einfach nur eine kleine Fahrt zu eben jener Adresse mitten in London, aber-...beiden gegenüber zu stehen, in ihrem Fall zu sitzen, war eine nicht kalkulierte Hürde gewesen. Wenigstens schien das "Intro" passabel zu sein, Luceija sah dabei zu, wie Vigilio den Herd wieder anschmiss, nochmal zwei, dann vier Teile panierten Fisch drehte und wendete und aus einem extra Gerät eine Ladung Chips, also Pommes Frites, auf drei Teller drapierte. Dazu gesellten sich nach und nach frittierte Fischteilchen. Er kippte etwas Malzessig über die Gerichte, kleckste etwas Ketchup und Sour Cream an die Seite und schob die Teller anschließend auf den Esstisch - einen davon vor Luceija - und reichte jedem Platz Besteck.

    Der Hausherr sah auf, als seine Frau in die Küche trat. "Was willst du trinken, tesoro?", fragte er, als er sich selbst ein Malzbier aus dem Kühlschrank nahm. "Wasser? Ginger Ale?", sah er sie fragend an und registrierte rasch, dass dieser Blick, den Luci irgendwie...entschuldigend in Richtung der Blonden warf, ein ganz anderer war als der, mit dem sie ihr Haus betreten hatte. Jeder Schritt den sie weiter ins Innere getan hatte, schien ihre Stimmung mehr zu drücken und er hatte Mühe, ihr während dem Kochen überhaupt Worte zu entlocken. Weder antwortete sie richtig auf 'Was ist mit dir', noch auf 'Du bist also alleine hier-...', was ihn ein bisschen die Zähne knirschen ließ - nicht weil er glaubte, sie könne nicht ohne Leif irgendwo Fuß fassen, aber es mutete bei der Art von engen Beziehung seltsam an, wenn sie ihn nicht mal ansprach. Und jetzt dieser Blick zu Zora. Und SIE, die Luci anfuhr. "'Wieder blicken lassen'..?", fragte er und sah zwischen den beiden Fragen hin und her. "Wart ihr weg, als ich unterwegs war?", fragte er auf eine nicht wirklich einschüchternde Weise. Dagegen sprach ja nichts, es schien nur-..ungewöhnlich. Bisher hatte er eher den Eindruck gehabt, dass sich Luci absichtlich von Zora fernhielt. Genauso wie von seiner Tochter, was ihm, zugegeben, immer noch ein bisschen das Herz brach, er aber nicht zum Thema machte.

    "War vorher nicht machbar, Zo..", sagte diese regelrecht kleinlaut und drehte das Glas ablenkend zwischen ihren Fingern, dem Essen noch nicht einmal Beachtung schenkend. Es duftete großartig.
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  14. #54
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    Luceija hatte nicht daran geglaubt, dass es einfach sein würde. Hier her zu kommen war es, einfach nur eine kleine Fahrt zu eben jener Adresse mitten in London, aber-...beiden gegenüber zu stehen, in ihrem Fall zu sitzen, war eine nicht kalkulierte Hürde gewesen. Wenigstens schien das "Intro" passabel zu sein, Luceija sah dabei zu, wie Vigilio den Herd wieder anschmiss, nochmal zwei, dann vier Teile panierten Fisch drehte und wendete und aus einem extra Gerät eine Ladung Chips, also Pommes Frites, auf drei Teller drapierte. Dazu gesellten sich nach und nach frittierte Fischteilchen. Er kippte etwas Malzessig über die Gerichte, kleckste etwas Ketchup und Sour Cream an die Seite und schob die Teller anschließend auf den Esstisch - einen davon vor Luceija - und reichte jedem Platz Besteck.

    Der Hausherr sah auf, als seine Frau in die Küche trat. "Was willst du trinken, tesoro?", fragte er, als er sich selbst ein Malzbier aus dem Kühlschrank nahm. "Wasser? Ginger Ale?", sah er sie fragend an und registrierte rasch, dass dieser Blick, den Luci irgendwie...entschuldigend in Richtung der Blonden warf, ein ganz anderer war als der, mit dem sie ihr Haus betreten hatte. Jeder Schritt den sie weiter ins Innere getan hatte, schien ihre Stimmung mehr zu drücken und er hatte Mühe, ihr während dem Kochen überhaupt Worte zu entlocken. Weder antwortete sie richtig auf 'Was ist mit dir', noch auf 'Du bist also alleine hier-...', was ihn ein bisschen die Zähne knirschen ließ - nicht weil er glaubte, sie könne nicht ohne Leif irgendwo Fuß fassen, aber es mutete bei der Art von engen Beziehung seltsam an, wenn sie ihn nicht mal ansprach. Und jetzt dieser Blick zu Zora. Und SIE, die Luci anfuhr. "'Wieder blicken lassen'..?", fragte er und sah zwischen den beiden Fragen hin und her. "Wart ihr weg, als ich unterwegs war?", fragte er auf eine nicht wirklich einschüchternde Weise. Dagegen sprach ja nichts, es schien nur-..ungewöhnlich. Bisher hatte er eher den Eindruck gehabt, dass sich Luci absichtlich von Zora fernhielt. Genauso wie von seiner Tochter, was ihm, zugegeben, immer noch ein bisschen das Herz brach, er aber nicht zum Thema machte.

    "War vorher nicht machbar, Zo..", sagte diese regelrecht kleinlaut und drehte das Glas ablenkend zwischen ihren Fingern, dem Essen noch nicht einmal Beachtung schenkend. Es duftete großartig.


    "Oh, wirklich?", fragte Zora scharf und ging auf ihren Stuhl zu, allerdings ohne sich zu setzen. Auf Vigilios Frage nach dem gewünschten Getränk reagierte sie mit einem ebenso scharfen "Wasser.", obgleich WEIN ihr jetzt lieber gewesen wäre, aber...Naja.
    Sie blieb nicht länger stehen. Viel mehr machten ihre geschwollenen Füße ohnehin nicht mit, doch die Britin setzte sich ganz bewusst nicht auf ihren eigenen Platz, sondern den ihres Ehemannes, gleich gegenüber Luceija. So war es einfach, die Italienerin unentwegt und mit diesem tadelnd mütterlichen Blick anzusehen. "Und Prinz Charming und du, ihr habt seit neuestem eure Frequenzen verlegt, huh? Oder meine vergessen?! Ich hab mir so viele Sorgen gemacht wie NIE! Schön, vielleicht wie dieses eine Mal, als dieser Typ bei Kenzo versehentlich meine Tochter an der Hand aus dem Geschäft geführt und in seinen Porsche gesetzt hat und mir seinen hässlichen Sohn überlassen wollte, aber gleich danach kommst du und-...ach, dieser...Doktor...", sie schüttelte auf eine abfällige Weise die Hand, dass man glauben wollte, sie schüttele gerade die Pest selbst von ihrem Körper, "Wo ist er überhaupt? Beruflicher Höhenflug oder nackt auf der nächsten Assistentin?!", die Blonde musste nicht einmal hinsehen. Sie HÖRTE wie Vigilio neben ihr verwundert Luft einsog, den Mund dabei öffnete und eine Frage stellen wollte, aber seine Ehefrau hob sofort mahnend die Hand in seine Richtung und warf einen giftigen Blick hinterher. "Sag einfach nichts. Nicht du.", zischte sie erschöpft, schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Luceija zu. Ihren denkbar bemitleidenswerten Mann wieder ignorierend.
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  15. #55
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    "Oh, wirklich?", fragte Zora scharf und ging auf ihren Stuhl zu, allerdings ohne sich zu setzen. Auf Vigilios Frage nach dem gewünschten Getränk reagierte sie mit einem ebenso scharfen "Wasser.", obgleich WEIN ihr jetzt lieber gewesen wäre, aber...Naja.
    Sie blieb nicht länger stehen. Viel mehr machten ihre geschwollenen Füße ohnehin nicht mit, doch die Britin setzte sich ganz bewusst nicht auf ihren eigenen Platz, sondern den ihres Ehemannes, gleich gegenüber Luceija. So war es einfach, die Italienerin unentwegt und mit diesem tadelnd mütterlichen Blick anzusehen. "Und Prinz Charming und du, ihr habt seit neuestem eure Frequenzen verlegt, huh? Oder meine vergessen?! Ich hab mir so viele Sorgen gemacht wie NIE! Schön, vielleicht wie dieses eine Mal, als dieser Typ bei Kenzo versehentlich meine Tochter an der Hand aus dem Geschäft geführt und in seinen Porsche gesetzt hat und mir seinen hässlichen Sohn überlassen wollte, aber gleich danach kommst du und-...ach, dieser...Doktor...", sie schüttelte auf eine abfällige Weise die Hand, dass man glauben wollte, sie schüttele gerade die Pest selbst von ihrem Körper, "Wo ist er überhaupt? Beruflicher Höhenflug oder nackt auf der nächsten Assistentin?!", die Blonde musste nicht einmal hinsehen. Sie HÖRTE wie Vigilio neben ihr verwundert Luft einsog, den Mund dabei öffnete und eine Frage stellen wollte, aber seine Ehefrau hob sofort mahnend die Hand in seine Richtung und warf einen giftigen Blick hinterher. "Sag einfach nichts. Nicht du.", zischte sie erschöpft, schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Luceija zu. Ihren denkbar bemitleidenswerten Mann wieder ignorierend.


    Zugegeben gab es nicht viele, unter denen Luci einknickte oder gar spurte, eigentlich niemanden wirklich, aber sie glich gerade ihrem Bruder ziemlich stark, der ihr wortlos ein entschuldigendes 'sie ist sonst nicht so' andeutete und ihr, statt sich direkt einzumischen, ein Glas Wasser holte und neben ihrem Teller abstellte. Gottverdammt, er musste ernsthaft überlegen, ob er sich hiernach nicht einen Knoten in bestimmte Stellen machen würde, damit sich DAS Verhalten nicht zu einem Permanenten machte. Wieso musste er auch unbedingt seine verdammten Kinder so sehr lieben um zu weiteren einfach nicht Nein sagen zu können. Gott. Wie auch immer. Luceija blieb verdächtig Kleinlaut neben der Autoritären Blonden und schnappte selbst nach Luft. Nur wurde SIE nicht unterbrochen, nein. Zora wartete offensichtlich auf eine Antwort. Luci räusperte sich müde und sah auch entsprechend so aus. Wenigstens Vigilio fiel dieser krasse Unterschied auf. Irgendwie wirkte sie gebrochen, anders, als habe man einen Teil von ihr gänzlich verändert, bevor man es wieder eingesetzt hatte. Ihm gefiel nicht, wie wenig er im Bilde war. Und noch weniger, was er da gerade gehört hatte.
    '..auf der nächsten Assistentin.' implizierte, dass er bereits auf einer Assistentin gewesen war. In unmittelbarer Vergangenheit? Die Schlussfolgerung allein ließ Gil - ja, ganz gleich wie viel Dreck er selbst am Stecken hatte - die Ärmel hochkrempeln und ihn den nächsten Schlag ins Gesicht dieses arroganten Bastards vorbereiten. Sofern er richtig verstand. Es klang leider so, aber ihm schien man nichts erzählen zu wollen. Und Luci gefiel wiederum im Augenblick nicht, wie sehr Zora im Bilde war. Es generierte genau diese, jetzige, super unangenehme Lage, in der Luci von beiden ab und überall sonst hin sah, sich offen räusperte und mit diesem leichten Kratzen im Hals, nach einem Schulterzucken, nicht ganz so sicher antwortete: "...uhm...bei Gaius. Wahrscheinlich. Ich hab keine Ahnung warum, also fragt mich erst gar nicht." "Con nostro padre? Bei unserem Vater?" Er war verwirrt. Luci antwortete wieder mit einem Schulterzucken. Das 'Kleid', dass doch vielleicht etwas zu offensichtlich SEIN übergroßes Shirt war, rutschte ihr dabei leicht über die Schulter.
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  16. #56
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    Zugegeben gab es nicht viele, unter denen Luci einknickte oder gar spurte, eigentlich niemanden wirklich, aber sie glich gerade ihrem Bruder ziemlich stark, der ihr wortlos ein entschuldigendes 'sie ist sonst nicht so' andeutete und ihr, statt sich direkt einzumischen, ein Glas Wasser holte und neben ihrem Teller abstellte. Gottverdammt, er musste ernsthaft überlegen, ob er sich hiernach nicht einen Knoten in bestimmte Stellen machen würde, damit sich DAS Verhalten nicht zu einem Permanenten machte. Wieso musste er auch unbedingt seine verdammten Kinder so sehr lieben um zu weiteren einfach nicht Nein sagen zu können. Gott. Wie auch immer. Luceija blieb verdächtig Kleinlaut neben der Autoritären Blonden und schnappte selbst nach Luft. Nur wurde SIE nicht unterbrochen, nein. Zora wartete offensichtlich auf eine Antwort. Luci räusperte sich müde und sah auch entsprechend so aus. Wenigstens Vigilio fiel dieser krasse Unterschied auf. Irgendwie wirkte sie gebrochen, anders, als habe man einen Teil von ihr gänzlich verändert, bevor man es wieder eingesetzt hatte. Ihm gefiel nicht, wie wenig er im Bilde war. Und noch weniger, was er da gerade gehört hatte.
    '..auf der nächsten Assistentin.' implizierte, dass er bereits auf einer Assistentin gewesen war. In unmittelbarer Vergangenheit? Die Schlussfolgerung allein ließ Gil - ja, ganz gleich wie viel Dreck er selbst am Stecken hatte - die Ärmel hochkrempeln und ihn den nächsten Schlag ins Gesicht dieses arroganten Bastards vorbereiten. Sofern er richtig verstand. Es klang leider so, aber ihm schien man nichts erzählen zu wollen. Und Luci gefiel wiederum im Augenblick nicht, wie sehr Zora im Bilde war. Es generierte genau diese, jetzige, super unangenehme Lage, in der Luci von beiden ab und überall sonst hin sah, sich offen räusperte und mit diesem leichten Kratzen im Hals, nach einem Schulterzucken, nicht ganz so sicher antwortete: "...uhm...bei Gaius. Wahrscheinlich. Ich hab keine Ahnung warum, also fragt mich erst gar nicht." "Con nostro padre? Bei unserem Vater?" Er war verwirrt. Luci antwortete wieder mit einem Schulterzucken. Das 'Kleid', dass doch vielleicht etwas zu offensichtlich SEIN übergroßes Shirt war, rutschte ihr dabei leicht über die Schulter.


    "Ahja.", kommentierte Zora nur trocken und starrte Luceija weiter an. Sicherlich noch eine geschlagene Minute, bevor sie schlussendlich befand, dass diese Unterhaltung in dieser Runde nicht weitergeführt werden konnte und sie nun ihren Fisch essen musste, dessen Geruch für sie irgendwo zwischen purem Genuss und einem Würgereiz lag. Diese Schwangerschaft hier war die Hölle. Emma hatte es ihr in jeder Hinsicht leichter gemacht. Ihr und Gil, den sie in hellen Momenten schwer bemitleidete, es aber selten zugab.
    "Wer weiß wofür er ihn anheuern will oder welche dubiosen Dinge passieren, jetzt wo Leif ja quasi zur Familie und-...dem Projekt gehört.", motzte Zora kauend und dicht über ihren Teller gebeugt.
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  17. #57
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    "Ahja.", kommentierte Zora nur trocken und starrte Luceija weiter an. Sicherlich noch eine geschlagene Minute, bevor sie schlussendlich befand, dass diese Unterhaltung in dieser Runde nicht weitergeführt werden konnte und sie nun ihren Fisch essen musste, dessen Geruch für sie irgendwo zwischen purem Genuss und einem Würgereiz lag. Diese Schwangerschaft hier war die Hölle. Emma hatte es ihr in jeder Hinsicht leichter gemacht. Ihr und Gil, den sie in hellen Momenten schwer bemitleidete, es aber selten zugab.
    "Wer weiß wofür er ihn anheuern will oder welche dubiosen Dinge passieren, jetzt wo Leif ja quasi zur Familie und-...dem Projekt gehört.", motzte Zora kauend und dicht über ihren Teller gebeugt.


    Oh wow, unmöglich, dass es noch unangenehmer wurde, richtig? Zora starrte sie so sehr an dass Luci Angst haben musste, davon durchlöchert zu werden und Letztere sah betont immer wieder weg, aber der Blick zog sie zurück, ehe sie wieder weg sah. Fuck, es war als wolle sie eine Antwort aus ihr herausziehen. "...auf...der Feier war irgendwie die Rede von 'nem Bäcker und 'ner OP, hat vielleicht damit was zu tun.", mutmaßte sie, damit Zora endlich davon absah, sie mit Blicken umbringen zu wollen. Luci griff selbst, nachdem sogar Vigilio angefangen hatte zu essen, nach ihrer Gabel und stocherte gedankenverloren auf den frittierten Fisch ein, dass es einem fast schon schade ums Essen wurde. Wieder räusperte sie sich, nahm ein Stück Fisch und steckte ihn sich in den Mund - immer wieder ausatmend, weil er verflucht heiß war. "Ich hab keine Ahnung Zo. Ehrlich."
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  18. #58
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    Ein betont peinliches Schweigen seitens Leif herrschte, kaum dass er ausgestiegen war, den Mund geöffnet hatte um doch etwas zu sagen und dann-...fiel sein Blick auf die Flinte in der dünnen Hand des Butlers. "..meine Güte, James..", japste Leif, der ganz offensichtlich ein ziemliches Problem mit Waffen hatte, wenn sie nicht in den fähigen Händen Luceijas lagen, naja-...und selbst dann kam es immer auf die Stimmung an. Es sah wohl recht merkwürdig und peinlich aus, wie er so ein Stück zurückwich und zwischen dem älteren Mann und seiner Kanone hin- und hersah. "Der-...der Besuch kommt eher spontan. Ich wollte G-...", tja, wie nannte man den Mann, den man gleich um die Hand seiner Tochter bitten würde? Sie kannten sich und irgendwie kannten sie sich doch nicht. Außerdem stieß Leif der Gedanke unangenehm auf, dass da dieser enorme Batzen Geld von vor zweieinhalb Jahren vom Konto seines potentiellen Schwiegervaters auf seines gewandert war und er es sich jetzt dennoch anmaßte, über Luceija als seine Freund und hoffentlich irgendwann Ehefrau zu sprechen. Ohja. Er kam sich gerade verdammt dämlich vor und sah über die Schulter, als suche er einen Fluchtweg. Aber-...nein. Er würde das durchziehen. Er wollte das.
    "Ich wollte zu Gaius. Mister Ascaiath. Schlagen Sie mich, weil ich es vielleicht versäume irgendeinen hochoffiziellen Titel anzuhängen, aber bitte schießen Sie bloß nicht. Ich will ihn einfach nur sprechen, wenn er Zeit hat.", sagte Leif. Und lacht. Irgendwie nervös.


    Die Schrotflinte war gesenkt. Kein Grund, keine Gefahr, dass er direkt schießen würde, aber eben, es war besser sich auf gewisse Eventualitäten vorzubereiten. Besonders um diese Uhrzeit und auch unter Berücksichtigung dessen, dass der Schwede des Nachts schon einmal ungebeten in das Grundstück der Familie eingedrungen war, um vom angrenzenden Hinterhof ins Wohnzimmer zu starren, war es besser so. Der Butler legte die Waffe in seine Linke und bedeutete dem Stockholmer Gast mit seiner freien Hand an, ihm zum Eingang zu folgen.
    "Seien Sie nicht albern, Doktor, es läge mir nichts ferner, als mich mit Ihnen im Faustkampf zu messen. Folgen Sie mir in die Lobby, ich werde Mister Ascaiath informieren, dass Sie hier sind und ihn sprechen möchten. Es wäre nur besser, wenn ihre Art des Auftritts nicht zum Standard wird. Der Herr des Hauses sieht dies nicht besonders gern."
    Er machte sprichwörtlich den ersten Schritt und lief mit zügigem, aber nicht zu schnellen Schritt über den knirschenden Kiesweg zum, für Leif sicherlich wohlbekannten, Eingang der demonstrativ großen, einladenden, bauhausähnlichen Wohnvilla. Er selbst musste nur sein Handgelenk an die Tür halten, dann öffnete sich die Haustüre für ihn und ließ ihn gewähren. Nicht ohne sich vorher die glänzenden Schuhe abzustreifen, sie direkt auszuziehen, zu verstauen und passende Hausschuhe, die akkurat an der Haustür bereit standen, anzuziehen.
    "Wenn Sie so freundlich wären hier zu Ihrer Rechten im Kaminzimmer zu warten. Wenn Sie ein Getränk möchten, bedienen Sie sich gerne.", kündigte James an und 'versperrte' dem Schweden regelrecht den Weg in einen anderen Raum des Hauses. Seine ausgestreckte Hand bat ihn deutlich in jenes Zimmer dessen Türe geöffnet vor ihm stand.

    In besagtem Zimmer, sobald er eintrat, würde Leif unmittelbar verstehen, weshalb man es Kaminzimmer, auch Zigarrenzimmer, nannte. Einige ältere, aber wunderbar intakte, tiefbraune, bequeme Ledersessel standen hier bereit, vor einem Kamin an der linken Wand. Über jenem verdeckte ein verdammt großes, hochwertiges Ölgemälde die kitschig-moderne, dunkelblaue Pattern-Tapete des Raumes. Auf ihm war natürlich die Familie dieses Hauses abgebildet. Eine jüngere Version von Hayden. Eine jüngere von Gaius. Eine jüngere von Vigilio. Luceija fehlte hier. Gänzlich. Es war nicht mehr zeitgemäß, aber unterstützte die Scharade, dass die Eltern immer geglaubt hatten, Luceija wäre eine Totgeburt gewesen, die ihnen schon im Krankenhaus aus den Händen gerissen worden war. Schein war alles. Das sah man hier deutlich. Die Fassade blendete ordentlich, insbesondere in diesem Raum, der einladend groß schien und auf einem Drittel von schallisolierten Glasscheiben auf einer fast unsichtbaren Schiene abgetrennt werden konnte um Konferenzen abzuhalten, sofern sie nötig wurden. Trotz allem war die Atmosphäre hier relativ entspannt. Scheinheilig. Geriet subtil unter Druck bei dem Geld, welches hier steckte. Bücherregale standen hier ebenfalls, auch eine Kommode und ein Rolltablett, auf welchem allerlei alkoholische Getränke bereitstanden, inklusive Eis. Ja, hier würden Diskussionen und Verhandlungen...schon gerne auch mal etwas länger.

    James rauschte an Leif vorbei und entzündete mit einem Druck auf ein verstecktes Panel und einem 'wuush' den Kamin. Flammen züngelten direkt hinter einer Glasscheibe nach oben und gaben ein angenehmes Gefühl. "Ich werde jetzt nach Mister Ascaiath suchen. Fühlen Sie sich wie Zuhause, Doktor."
    Luceija ist offline

  19. #59
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Oh wow, unmöglich, dass es noch unangenehmer wurde, richtig? Zora starrte sie so sehr an dass Luci Angst haben musste, davon durchlöchert zu werden und Letztere sah betont immer wieder weg, aber der Blick zog sie zurück, ehe sie wieder weg sah. Fuck, es war als wolle sie eine Antwort aus ihr herausziehen. "...auf...der Feier war irgendwie die Rede von 'nem Bäcker und 'ner OP, hat vielleicht damit was zu tun.", mutmaßte sie, damit Zora endlich davon absah, sie mit Blicken umbringen zu wollen. Luci griff selbst, nachdem sogar Vigilio angefangen hatte zu essen, nach ihrer Gabel und stocherte gedankenverloren auf den frittierten Fisch ein, dass es einem fast schon schade ums Essen wurde. Wieder räusperte sie sich, nahm ein Stück Fisch und steckte ihn sich in den Mund - immer wieder ausatmend, weil er verflucht heiß war. "Ich hab keine Ahnung Zo. Ehrlich."



    "Wohltäter Svensson.", kommentierte Zora nur grimmig schmatzend und sah keinen ihrer beiden Gegenüber dabei an. Wieso sie angepisst war, konnte ihr Mann neben ihr wohl kaum nachvollziehen, deswegen schoss sie vorerst auch nicht weiter gegen Leif, sondern aß einfach nur stumm ihren Fisch und warf hin und wieder böse Blicke gen Luci, wobei sie doch eines wenigstens noch wissen wollte: "Kommt er nachher her und holt dich ab? Bleibst du? Oder wohnt ihr jetzt wieder zusammen?", bohrte sie gierig. Verschluckte sich fast, als ihr klar wurde, dass sie Gil beim letzten Satz eindeutig zu viel verriet.
    AeiaCarol ist offline

  20. #60
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Wohltäter Svensson.", kommentierte Zora nur grimmig schmatzend und sah keinen ihrer beiden Gegenüber dabei an. Wieso sie angepisst war, konnte ihr Mann neben ihr wohl kaum nachvollziehen, deswegen schoss sie vorerst auch nicht weiter gegen Leif, sondern aß einfach nur stumm ihren Fisch und warf hin und wieder böse Blicke gen Luci, wobei sie doch eines wenigstens noch wissen wollte: "Kommt er nachher her und holt dich ab? Bleibst du? Oder wohnt ihr jetzt wieder zusammen?", bohrte sie gierig. Verschluckte sich fast, als ihr klar wurde, dass sie Gil beim letzten Satz eindeutig zu viel verriet.


    Der Druck war einfach nur unangenehm und bedrängend. Luci aß vor sich hin, stocherte immer wieder in ihrem Essen herum, spieß ein paar Pommes auf, dippte sie in Sauce und aß so langsam, als wäre sie ein Wiederkäuer. Irgendwie ging die irrationale Angst einher, dass die Welt über ihr Zusammenbrach wenn sie als Ausrede nicht dieses Essen hatte. Immer wieder sah sie über ihre Gabel hinweg zu ihr, wollte im Grunde nur sehen ob sie immer noch von ihr angestarrt wurde und...ja. Wurde sie. Fuck.
    "Ich-....uhm....ich schätze ich werd' später wieder abgeholt.", hoffte sie. Eine winzige Chance bestand, dass er es sich anders überlegte.

    Gils Blick gen Zora war von vollkommenem Entsetzen geprägt. Was zur Hölle war mit ihr los musste er sich fragen, schluckte es aber einmal mehr herunter. "Achso. Palermo war eine Zeit lang also eine Singlewohnung.", sagte er vollkommen neutral und aß weiter. Kam sich selbst so wahnsinnig idiotisch vor, immer wieder Zeichen falsch zu deuten. "Willst du, dass er dich abholt?", fragte Vigilio weiter betont neutral, sah Luci dann aber sehr, sehr direkt an und machte unmissverständlich klar, dass er ihr hier ein Fenster bot, von ihm 'gerettet' zu werden, wenn es nötig war.
    "Di cosa stai parlando? Certo che voglio che mi venga a prendere. Was redest du da? Natürlich will ich, dass er mich abholt."
    Luceija ist offline

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