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Mindestlohnerhöung auf 12€. Was bedeutet das für die Durchschnitt-/Geringverdiener?

  1. #1 Zitieren
    Ritter Avatar von Grommash
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    Es soll ab Oktober angeblich der Mindestlohn auf 12,00€ erhöht werden. Klingt erstmal super, aber was bedeutet das für mich als Metallbauer, der nur nen Stundenlohn von 13,35€ hat? Trotz einer abgeschlossenen Ausbildung zum Metallbauer - Konstruktionstechnik.
    Würde ich nach der Erhöhung auch etwas mehr verdienen, oder kann mein Arbeitgeber sagen: "Mir wurscht. Du arbeitest weiter bei dem Lohn!"?
    Etwas Info hier: Ich wohne und arbeite mehr auf dem Land. Nicht in der Stadt.
    Grommash ist offline

  2. #2 Zitieren
    Mythos
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    Wenn es dabei wirklich nur um den Mindestlohn geht, hast du keine rechtlichen Ansprüche. Wenn das Lohnverhältnis aber grundsätzlich steigt, weil die Leute sonst ihren Job kündigen würden, besteht immerhin ein Verhandlungsspielraum.

    Die 12€ (die viel zu spät kommen), sollen ja nur den Inflationsausgleich des täglichen Grundbedarfs decken, damit man sich weiterhin Nudeln und Arbeitsfahrten etc leisten kann. Bei Leuten die mehr verdienen geht man davon aus, dass die monatlich etwas zurücklegen können und dadurch trotzdem um die Runden kommen können.
    Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
    Xarthor ist offline

  3. #3 Zitieren
    banned
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    Es bedeutet, dass du ein besseres Argument für eine Gehaltserhöhung hast. Aber mit dem Chef wirst du trotzdem verhandeln müssen (oder geh zur Gewerkschaft).

    Ich würd im nächsten Gespräch dann wohl 15€ fordern, aber auch das Gegenangebot von 14,50€ annehmen.

    Interessant ist bei solchen Fragen auch immer, was die Kollegen verdienen. Weißt du das? Verdient ihr alle gleich?
    ulix ist offline Geändert von ulix (16.05.2022 um 15:19 Uhr)

  4. #4 Zitieren
    Ritter Avatar von Grommash
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    Ich arbeite in einem kleinen Familienbetrieb, dass ca. 200 Mitarbeiter hat. Natürlich sind ca. 70% davon Osteuropäer, die kein deutsch können. Eine Gewerkschaft gibt es nicht.
    Ich weiß, dass die meisten auch nicht mehr verdienen. Und wenn, dann nur weil die schon 10+ Jahre da sind. Mein Vorarbeiter hatte mir schon gesagt, wenn ich wirklich Geld verdienen will, sollte ich weiterwegziehen.
    Habe erst über eine ZAF(Zeitarbeitsfirma) da gearbeitet. Mit 13€ die Stunde. Als es dann zum Thema Übernahme kam, wurde ich gleich vom Meister gefragt, was ich denn bei der ZAF kriegen würde. Nach mehrfachem Sträuben habe ich nachgegeben und es ihm gesagt. Darauf wollte er mir ebenfalls nur diesen Lohn weiterzahlen. Von wegen! Nach mehrfachem Hin und Her hat er mir noch weitere 0,35€ gegeben. Diese waren eigentlich für ein monatliches Tankgutschein von 40€ gedacht, aber da ich nur 7km entfernt wohne und die Spritpreise eh gewaltig sind, wollte ich mehr Stundenlohn, ohne den Gutschein. Hat der Geizkragen doch tatsächlich diese 40€ in Bruttostundenlohn umgerechnet (daher 0,35€).
    Angeblich würde er mit mir nach der Probezeit nochmal über ne Gehaltserhöhung sprechen, aber daran glaube ich nicht.

    Nun fragt man sich natürlich: Warum ist er dann nicht in der ZAF geblieben?
    Grund: Ich wusst nicht wohin die mich schicken würden und mit meinem Sachbearbeiter war ich auch nicht so gut zu sprechen. Hat mir mehrere Sachen gutge-, oder versprochen und nicht eingehalten. Ich hatte da ein Interesse bei einer anderen Firma zu arbeiten. Wäre dann Industrie gewesen und ich wusste, die suchen nen Metallbauer. Mein SB bot sich an mit denen zu reden und meldete dann, dass die gar nicht suchen würden. Obwohl mehre andere ZAF grad diese Stelle belegen wollen. Angeblich hätte er eine schriftliche Notiz vom Personalleiter, dass es diese Stelle gar nciht gibt. Habe verlangt, genau diese Notiz lesen zu dürfen. Ich habs nie zu Gesicht bekommen.

    Sorry für den genazen Text und Müll, aber ich wollte mal wieder Dampf ablassen
    Immer wenn ich daran Denke, werde ich wütend.
    Grommash ist offline

  5. #5 Zitieren
    banned
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    Mal ganz abgesehen davon, dass ich einen Betrieb mit 200 Mitarbeitern nicht mehr als "kleinen Familienbetrieb" bezeichnen würde, wünsche ich dir auf jeden Fall viel Erfolg.
    ulix ist offline

  6. #6 Zitieren
    General Avatar von John Henry Eden
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    Wow als Metallarbeiter hab ich 13,50 plus 7 Euro Fahrgeld bekommen, bevor ich vor 3 Jahren mir den Rücken kaputt gemacht habe. Lustig wird es bei meinen Bruder der hat im betrieb etwa 30 vor 45 Arbeitern die unter 12 Euro bekommen, wie da der Chef reagiert.
    John Henry Eden ist offline

  7. #7 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Das Problem ist der Unterschied zwischen den geringfügigen Beschäftigungen und den echten Anstellungsverhältnissen.
    Meiner Meinung nach sind erstere vor allem dazu da, um Schwarzarbeit zu kaschieren. Die meisten 450,-€-Jobber arbeiten entweder aus Not in Wirklichkeit mehr Stunden, als der Mindestlohn erlauben würde, oder kriegen die Differenz schwarz bezahlt.
    Durch die hohe Anrechnung auf die SGB-II-Leistungen (die gleichzeitig immer weniger den tatsächlichen Lebensunterhalt decken) ist das auch normal, dass das passiert.
    Es muss endlich am Steuer- und Abrechnungssystem grundlegend etwas geändert werden.

    Das echte Existenzminimum muss von den Menschen leichter selbst erwirtschaftbar sein, ohne sich kriminel machen zu müssen.
    Und gleichzeitig ist es in meinen Augen ein no-go, dass es überhaupt Beschäftigungsverhältnisse ohne Renten- und Arbeitslosenversicherungschutz gibt. Dadurch subventioniert der Staat das Elend im Alter.

    Ajanna ist offline Geändert von Ajanna (26.05.2022 um 07:31 Uhr)

  8. #8 Zitieren
    General Avatar von John Henry Eden
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    Nun was Schwarzarbeit angeht, das ist in in Deutschland sehr verbreitet ob gedeckt oder voll ins schwarze, es ist gewöhnlich führ beide lukrativ, der eine zahlt weniger der andere bekommt mehr und der Staat geht leer aus. Wo bei man auch sagen muss das viele den Gedanken haben das der Staat eh genug bekommt und sehr viel Geld einfach verschwendet wie in Entwicklungshilfe oder irgend welchen Projekten wie dem Berliner Flughafen.
    John Henry Eden ist offline

  9. #9 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Zitat Zitat von John Henry Eden Beitrag anzeigen
    Nun was Schwarzarbeit angeht, das ist in in Deutschland sehr verbreitet ob gedeckt oder voll ins schwarze, es ist gewöhnlich führ beide lukrativ, der eine zahlt weniger der andere bekommt mehr und der Staat geht leer aus. Wo bei man auch sagen muss das viele den Gedanken haben das der Staat eh genug bekommt und sehr viel Geld einfach verschwendet wie in Entwicklungshilfe oder irgend welchen Projekten wie dem Berliner Flughafen.
    Entwicklungshilfe ist normalerweise kein Almosen, sondern eine Anschubfinanzierung für Geschäftsbeziehungen, bei denen Deutschland mehr als genug auf seine Kosten kommt.
    Der Berliner Flughafen ist natürlich eine andere Sache.

    Ajanna ist offline

  10. #10 Zitieren
    General Avatar von John Henry Eden
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    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Entwicklungshilfe ist normalerweise kein Almosen, sondern eine Anschubfinanzierung für Geschäftsbeziehungen, bei denen Deutschland mehr als genug auf seine Kosten kommt.
    Nicht immer, gibt mehr als genug Beispiele wo es einfach im Sand versickert.
    John Henry Eden ist offline

  11. #11 Zitieren
    Knight Commander Avatar von BugLuke
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    Zitat Zitat von John Henry Eden Beitrag anzeigen
    Nicht immer, gibt mehr als genug Beispiele wo es einfach im Sand versickert.
    Nenn doch einfach mal welche
    Zitat Zitat von meditate;
    Ich weiß auch nicht, warum man nicht dem amerikanischen system folgen sollte. da gibts für jede nation ghettos.
    Zitat Zitat von Flux
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