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Linux – Was genau bedeutet „basiert auf“?

  1. #1 Zitieren
    Veteran Avatar von Gamer 23
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    Ich habe mich schon seit längerem gefragt was es denn genau auf sich hat bzgl. „Distribution B basiert auf Distribution A“.
    Nehmen wir mal als Beispiel Linux Mint. Mint basiert auf Ubuntu und Ubuntu wiederum auf Debian.

    Bedeutet das, dass Mint im Grunde ein „copy“ von Debian ist?
    Oder bedeutet es, dass sich die Distribution(en) „nur“ die Software und das Paketverwaltungssystem (in diesem Beispiel APT) teilen?
    Gamer 23 ist offline

  2. #2 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Es gibt da keine feste Definition von "basiert auf". Die konkreteste Definition ist wahrscheinlich: "Jemand hat sich Distribution A genommen, und so lange Änderungen daran vor genommen bis er zufrieden war und hat es dann Distribution B genannt."
    Wo diese Änderungen aufhören, und ab wann man es als eigene Distribution bezeichnet, hängt dann wieder von demjenigen ab, der sie heraus bringt.

    Es gab schon Leute, die meinten es reicht ein anderes Hintergrundbild und ein anderes Theme zu wählen, um es als eigenständige Distribution zu bezeichnen. Diese Definition wurde, meiner Meinung nach zurecht, von vielen hinterfragt.

    Ubuntu z.B. geht da noch n ganzen Schritt weiter. Ja, Ubuntu hat ein anderes Theme und ein anderes Hintergrundbild als Debian. Ja, beide nutzen apt (bzw. dpkg) als Paketverwaltung. Aber Ubuntu hat z.B. eigene Repositorys mit (teilweise) eigenen Versionen der einzelnen Programme und auch teilweise einer anderen Auswahl an Programmen. Ubuntu integriert zudem auch noch eine zweite Paketverwaltung (wenn man sie so nennen will) namens Snap, die es unter Debian so (noch) gar nicht gibt und verwendet sie auch an vielen Stellen automagisch anstelle von apt, ohne dass der Benutzer das merkt. Und die Liste der Unterschiede fängt damit gerade erst an.

    Linux Mint fing an als Ubuntu mit Cinnamon als Default Desktop und einem eigenen Theme. Aber auch da hat man sich gemausert und nach und nach mehr eigene Dinge integriert. Mint schmeißt z.B. Snap wieder raus.

    Ich würde "basiert auf" verstehen als "es gibt recht viele Gemeinsamkeiten, aber erwarte nicht, dass alles 1:1 genauso ist". Wo die Unterschiede dann genau anfangen und aufhören ... Das macht es ja so spannend sich das alles mehr im Detail an zu schauen.
    Lookbehind ist offline

  3. #3 Zitieren

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    Avatar von foobar
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    Direkt hinter dir! Buh!
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    In Ergänzung: Die Idee ist halt einfach, dass es selten einen guten Grund dafür gibt, das Rad neu zu erfinden. Man übernimmt also von einer vorhandenen Distri alles, was man gebrauchen kann, und ändert nur das, was einem nicht gefällt. Wie viel das ist, da gibt es, wie Lookbehind bereits schrieb, keine festen Regeln.

    Allerdings kann man sich ein wenig am Verbreitungsgrad orientieren. Beispiel: Theoretisch könnte ich Mint 1:1 kopieren und nur den Namen, unter dem es sich ausweist, auf „Foobar Linux 42” ändern. Kann mich keiner dran hindern. Aber natürlich stellt sich dann die Frage, wie viele Nutzer ich damit überhaupt anziehen könnte, wenn ich denen nichts biete, was sie bei Mint nicht ohnehin schon kriegen. Warum sollte sich irgendjemand Foobar Linux ziehen, wenn sie bei Mint stets das aktuellere und bessere Mint kriegen? Mein Foobar Linux würde also höchstwahrscheinlich in der Versenkung verschwinden.

    Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die meisten Distris, die auf einer anderen Distri basieren und dann auch tatsächlich größere Verbreitung finden, irgendwas anders machen, das tatsächlich für eine nennenswerte Anzahl von Leuten von Interesse ist.
    foobar ist offline Geändert von foobar (10.05.2022 um 14:51 Uhr) Grund: Ausdruck

  4. #4 Zitieren
    Veteran Avatar von Gamer 23
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    Ich danke euch für eure Antwort
    Habe ich mir schon fast gedacht, dass es da keine festen Regeln gibt. Finde ich aber auch gut, so bekommt man ja wirklich eine große und interessante Vielfalt und macht einfach Spaß mal andere Distris auszuprobieren.
    Gamer 23 ist offline

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