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Zitat von Stiller Leser
Das blöde an diesen Fronten ist, dass nicht gerade viel dafür getan wird, dass sehr viel weniger abgetrieben wird. Sind in Deutschland ja auch immerhin 100.000 pro Jahr.
Das eigentliche, um was es denen geht, sind Gesetze. Und da ist eine Kriminalisierung durch und durch kontraproduktiv. Anstatt dafür zu sorgen, dass es eher weniger Zukunftsängste gibt, wird auf der einen Seite noch mehr Angst gemacht und gedroht und auf der anderen Seite so getan, als ob Frauen nicht genauso darauf angewiesen darauf sind, dass bei deren Geburt vorher jemand den Daumen nach oben gehalten hat, selbst wenn die ganze Zeit die Wahrscheinlichkeit eher auf Daumen runter stand, ganz zu schweigen davon, dass u.U. auch deren Eltern es sehr schwer hatten, sie aber jetzt da sind, weil der Daumen nach oben gehalten wurde.
In der Zeit war vor kurzem mal ein Artikel darüber, da wurde von einem Parasiten gesprochen, der heranwächst und die Mütter doch wohl entscheiden dürfen müssen, den Parasiten loszuwerden. Das ist natürlich auch nur eine weitere Radikalmeinung. Genauso wie der Welt keinen neuen CO2 Verbraucher zumuten. Da fragt man sich schon, wie die das verantworten können, selbst zu leben.
Nächstenliebe, nicht drohen. Nächstenliebe gilt der Mutter und dem werdenden Menschen.
Naja auf einer gewissen art und weise ist es ja ein Parasit.
Ich kenne mich mit der Biologie nicht gut genug aus, um entscheiden zu können bis zu welchen Monat es erlaubt sein soll, abzutreiben.
Es kann gut sein, dass man die Wochenzahl hochschrauben könnte
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In Deutschland sind meiner Meinung weniger die Fristen das größte Problem, sondern das Werbeverbot (das jetzt aufgehoben wird) und die Beratungspflicht (weil die Beratung in ihrer derzeitigen Form relativ sinnfrei erscheint und hauptsächlich darauf hinaus läuft, dass auf die Option zur Adoptionsfreigabe hingewiesen wird).
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Zitat von Stiller Leser
Das blöde an diesen Fronten ist, dass nicht gerade viel dafür getan wird, dass sehr viel weniger abgetrieben wird. Sind in Deutschland ja auch immerhin 100.000 pro Jahr.
Leider richtig. Wo genau man da eben ansetzen kann ist aber halt der Knackpunkt und auch wirklich nicht leicht zu beantworten.
Sicherlich kann man einiges tun für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sicherlich kann man staatliche Hilfen schaffen, nur genau da geht es ja schon los: Wer will denn, im schlechtesten Fall noch alleinerziehend, zum Sozialfall werden?
Das eigentliche, um was es denen geht, sind Gesetze. Und da ist eine Kriminalisierung durch und durch kontraproduktiv.
Eine Kriminalisierung allein? Sicherlich. Eine Entkriminalisierung allein aber leider ebenso, weil sie bereits die Grundsatzannahme, dass das Ungeborene ein Recht auf Leben haben sollte, auch unabhängig von Eigenschaften wie Behinderung, Geschlecht, etc. - verneint. Siehe hierzu das Stichwort "Untermaßverbot", auch im einschlägigen Urteil des BVerfG.
Zitat von Alo
In Deutschland sind meiner Meinung weniger die Fristen das größte Problem, sondern das Werbeverbot (das jetzt aufgehoben wird) und die Beratungspflicht (weil die Beratung in ihrer derzeitigen Form relativ sinnfrei erscheint).
Ein Werbeverbot macht durchaus Sinn, da es das gesellschaftliche Klima bzw. den Diskurs allgemein beeinflusst. Vgl. hierzu auch Leitsatz 10 BVerfGE 88, 203: "Der Schutzauftrag verpflichtet den Staat ferner, den rechtlichen Schutzanspruch des ungeborenen Lebens im allgemeinen Bewußtsein zu erhalten und zu beleben." Auf eine Antwort des Gesetzgebers, wie dies ohne Werbeverbote gelingen soll, darf man gespannt bleiben.
Was die Beratungspflicht angeht: Diese wurde ebenfalls kritisiert nachdem sie beschlossen wurde, da es sich hierbei um ein rein prozedurales Hindernis handelt. An einem Grundrecht sowie der Verletzung eines solchen ändert sich ja nichts, wenn jemand einmal irgendwo hingelaufen ist.
Geändert von Kernel Panic (10.05.2022 um 19:19 Uhr)
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Zitat von Alo
In Deutschland sind meiner Meinung weniger die Fristen das größte Problem, sondern das Werbeverbot (das jetzt aufgehoben wird) und die Beratungspflicht (weil die Beratung in ihrer derzeitigen Form relativ sinnfrei erscheint und hauptsächlich darauf hinaus läuft, dass auf die Option zur Adoptionsfreigabe hingewiesen wird).
stimmt, damit wäre auch schon viel geholfen.
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Zitat von Kernel Panic
Eine Kriminalisierung allein? Sicherlich. Eine Entkriminalisierung allein aber leider ebenso, weil sie bereits die Grundsatzannahme, dass das Ungeborene ein Recht auf Leben haben sollte, auch unabhängig von Eigenschaften wie Behinderung, Geschlecht, etc. - verneint. Siehe hierzu das Stichwort "Untermaßverbot", auch im einschlägigen Urteil des BVerfG.
Das ist doch aber ironischerweise schon jetzt der Fall. Vorgeburtliche Untersuchungen des Fötus sind ein jahrzehntelanger Standard, mit eugenischem Beigeschmack.
Mittlerweile gibt es zum Glück moderne Verfahren, aber früher hat man mit der Fruchtwasseruntersuchung ein gewisses Fehlgeburtrisiko riskiert und das nur um sicher zu gehen, dass das Kind noch abgtrieben werden kann wenn es "behindert" ist bzw. sein könnte.
Schon auch ein moralischer Doppelstandard.
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Zitat von Alo
Das ist doch aber ironischerweise schon jetzt der Fall. Vorgeburtliche Untersuchungen des Fötus sind ein jahrzehntelanger Standard, mit eugenischem Beigeschmack.
Stimmt. Und grundgesetzwidrig diskriminierend.
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Zitat von Kernel Panic
Ein Werbeverbot macht durchaus Sinn, da es das gesellschaftliche Klima bzw. den Diskurs allgemein beeinflusst. Vgl. hierzu auch Leitsatz 10 BVerfGE 88, 203: "Der Schutzauftrag verpflichtet den Staat ferner, den rechtlichen Schutzanspruch des ungeborenen Lebens im allgemeinen Bewußtsein zu erhalten und zu beleben." Auf eine Antwort des Gesetzgebers, wie dies ohne Werbeverbote gelingen soll, darf man gespannt bleiben.
Nur das es in der Praxis eben kein Werbeverbot ist, sondern ein Aufklärungsverbot.
Es ging nämlich vorwiegend nicht um Fälle mit Plakaten die für eine billige Abtreibung geworben haben, sondern um Infoprospekte zur Verfahrensweise und Risiken.
Das Werbeverbot hat faktisch jede Form von Aufklärung verboten, egal wie objektiv. Nur einseitige Propaganda gegen Abtreibungen war weiterhin legal.
Zitat von Kernel Panic
Was die Beratungspflicht angeht: Diese wurde ebenfalls kritisiert nachdem sie beschlossen wurde, da es sich hierbei um ein rein prozedurales Hindernis handelt. An einem Grundrecht sowie der Verletzung eines solchen ändert sich ja nichts, wenn jemand einmal irgendwo hingelaufen ist.
Ist es ist ja auch faktisch nichts weiter als eine bürokraitsche Hürde, dabei suggeriert das Wort "Beratung", dass den Betroffenen geholfen werden sollte.
Geändert von Alo (10.05.2022 um 19:26 Uhr)
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Zitat von Alo
Nur das es in der Praxis eben kein Werbeverbot ist, sondern ein Aufklärungsverbot.
Es ging nämlich vorwiegend nicht um Fälle mit Plakaten die für eine billige Abtreibung geworben haben, sondern um Infoprospekte zur Verfahrensweise und Risiken.
Das ist hier nicht entscheidend, es ging darum dass die "Information" (wie auch immer diese gestaltet sein mag) nicht durch diejenigen veröffentlicht werden darf, die selbst diese Dienstleistung auch anbieten. Ein Aufklärungsverbot hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben - das würde ja auch Aufklärung durch die BzGA, Beratungsstellen oder andere Einrichtungen untersagen.
Das Werbeverbot hat faktisch jede Form von Aufklärung verboten, egal wie objektiv.
Bitte was? Das Werbeverbot ist klar eingeschränkt, siehe § 219 StGB.
Betroffen ist ausschließlich, wer wegen seines Vermögensvorteils oder in grob anstößiger Weise handelt. Nachtrag: Auch Ärzte die Abtreibungen vornehmen dürfen selbstverständlich darüber aufklären, im persönlichen Gespräch oder am Telefon. Nur eben nicht in öffentlicher Form.
Es gibt hunderte von Aufklärungsangeboten (google Stichwort "Schwangerschaftsabbruch").
Nur einseitige Propaganda gegen Abtreibungen war weiterhin legal.
Ist das hier illegal? Das hier? Wie einseitige Pro-Life-Propaganda sieht das nicht aus.
Ist es ist ja auch faktisch nichts weiter als eine bürokraitsche Hürde, dabei suggeriert das Wort "Beratung", dass den Betroffenen geholfen werden sollte.
Meine Meinung ist dass eine Beratung schon was helfen kann, speziell weil die dortigen Mitarbeiter ja auch geschult und erfahren sind (oder es zumindest sein sollten). Nur ist das einfach ein komplett anderes Thema, weil eine Beratungspflicht eben hier an den rein grundrechtsrelevanten Tatsachen nichts ändert.
Geändert von Kernel Panic (10.05.2022 um 19:34 Uhr)
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Zitat von Kernel Panic
Das ist hier nicht entscheidend, es ging darum dass die "Information" (wie auch immer diese gestaltet sein mag) nicht durch diejenigen veröffentlicht werden darf, die selbst diese Dienstleistung auch anbieten. Ein Aufklärungsverbot hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben - das würde ja auch Aufklärung durch die BzGA, Beratungsstellen oder andere Einrichtungen untersagen.
Bitte was? Das Werbeverbot ist klar eingeschränkt, siehe § 219 StGB.
Betroffen ist ausschließlich, wer wegen seines Vermögensvorteils oder in grob anstößiger Weise handelt. Nachtrag: Auch Ärzte die Abtreibungen vornehmen dürfen selbstverständlich darüber aufklären, im persönlichen Gespräch oder am Telefon. Nur eben nicht in öffentlicher Form.
Es gibt hunderte von Aufklärungsangeboten (google Stichwort "Schwangerschaftsabbruch").
Ist das hier illegal? Das hier? Wie einseitige Pro-Life-Propaganda sieht das nicht aus.
Meine Meinung ist dass eine Beratung schon was helfen kann, speziell weil die dortigen Mitarbeiter ja auch geschult und erfahren sind (oder es zumindest sein sollten). Nur ist das einfach ein komplett anderes Thema, weil eine Beratungs pflicht eben hier an den rein grundrechtsrelevanten Tatsachen nichts ändert.
genau das fehlen des öffentlichen Forum ist das Problem. Man sollte es einfacher machen, darüber aufzuklären. Das Werbeverbot hat keinerlei vorteile. Wenn durch ein wegfallen, die informationsbeschaffung besser geht, sollte dies passieren. wem ist denn durch ein nicht vorhandenes Werbeverbot geschadet?
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Zitat von Progrinator
genau das fehlen des öffentlichen Forum ist das Problem. Man sollte es einfacher machen, darüber aufzuklären. Das Werbeverbot hat keinerlei vorteile. Wenn durch ein wegfallen, die informationsbeschaffung besser geht, sollte dies passieren. wem ist denn durch ein nicht vorhandenes Werbeverbot geschadet?
Siehe hierzu wissenschaftlicher Dienst des dt. Bundestages.
Zitiert dort LG Bayreuth:
Das Verbot, Schwangerschaftsabbrüche anzubieten, wurde in § 219a StGB deshalb ausgesprochen und unter Strafe gestellt, um zu verhindern, dass die Abtreibung in der Öffentlichkeit als etwas normales dargestellt und kommerzialisiert wird (Tröndle/Fischer,, StGB, 53. Auflage, § 219a, Rdnr. i). Mit dieser Vorschrift kommt der Staat seiner Verpflichtung nach, ungeborenes Leben zu schützen. Eine einschränkende Auslegung dieser Vorschrift dahingehend, dass sachliche Informationen eines Arztes über seine Bereitschaft zum Schwangerschaftsabbruch erlaubt sind, scheitert am eindeutigen Wortlaut des § 219a Abs. 1 StGB und dem Willen des Gesetzgebers. Wie sich aus § 219a Abs. 2 StGB ergibt, ist es dessen Wille, dass Frauen, die abtreiben und sich darüber kundig machen wollen, welche Ärzte einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen, über die anerkannten Beratungsstellen oder andere Ärzte, nicht aber über die Öffentlichkeit informiert werden.
Sowie LG Gießen, auch im Rahmen der Verurteilung von Frau Hänel:
Die Schwangeren selbst können sich ungehindert bei ihren Frauenärzten, den Beratungsstellen, Gesundheitsämtern und Ärztekammern über Methoden der Schwangerschaftsunterbrechung und Anschriften abtreibungsbereiter Ärztinnen und Ärzte informieren. Die Behandlungsmethoden erläutern allgemein zugängliche Quellen der medizinischen Literatur. (...) Die Kammer verkennt hierbei nicht die zahlreichen Zielkonflikte. Das ungeborene Leben soll geschützt, der Schwangeren in Not ein würdiges Leben ermöglicht, erlaubte Schwangerschaftsabbrüche durch fachgerechte ärztliche Leistungen gesichert und die Banalisierung und Kommerzialisierung von Schwangerschaftsabbrüchen verhindert werden. Ohne Abstriche auch bei den Rechten der Ärzte kann hier kein Ausgleich geschaffen werden. Die Kammer kann dabei nicht feststellen, dass die Regelung des § 219a StGB zur Erreichung der Regelungszwecke völlig ungeeignet ist, des Weiteren wenigstens einen übermäßigen Eingriff darstellte und zuletzt die betroffenen Grundrechte von Ärzten außer Verhältnis zum verteidigten Recht des ungeborenen Lebens beschränkte, womit die betroffenen Grundrechte im Kern verletzt sein könnten.
Das ganze wurde auch in irgendeinem Bundestagsdokument ausführlich erläutert, das ich aber gerade nicht mehr finde.
Letzten Endes handelt es sich dabei - wie leicht durchschaubar - um eine "Stellvertreterdiskussion". Es geht um den § 218.
Nachtrag: Ich bin raus, sorry wenn ich jemandem Antwort schuldig bleiben sollte.
Geändert von Kernel Panic (10.05.2022 um 20:00 Uhr)
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Das Problem am bisherigen Werbeverbot war, dass es sich um einen Gummiparagraphen handelte der Aufklärung durch Ärzt*Innen kriminalisierte.
Schon dass man auf der Webseite angab, Schwangerschaftsabrüche durchzuführen, war laut Gerichtsentscheid illegale Werbung.
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Zitat von Kernel Panic
Das ist hier nicht entscheidend, es ging darum dass die "Information" (wie auch immer diese gestaltet sein mag) nicht durch diejenigen veröffentlicht werden darf, die selbst diese Dienstleistung auch anbieten. Ein Aufklärungsverbot hat es zu keinem Zeitpunkt gegeben - das würde ja auch Aufklärung durch die BzGA, Beratungsstellen oder andere Einrichtungen untersagen.
Bitte was? Das Werbeverbot ist klar eingeschränkt, siehe § 219 StGB.
Betroffen ist ausschließlich, wer wegen seines Vermögensvorteils oder in grob anstößiger Weise handelt. Nachtrag: Auch Ärzte die Abtreibungen vornehmen dürfen selbstverständlich darüber aufklären, im persönlichen Gespräch oder am Telefon. Nur eben nicht in öffentlicher Form.
Es gibt hunderte von Aufklärungsangeboten (google Stichwort "Schwangerschaftsabbruch").
So bald du Schwangerschaftsabbruchsinformationen auf einen Blog stellst der auch Werbeeinahmen generiert (oder ähnliche Einnahmen hat), lieferst du bereits eine Angriffsfläche für Klagen.
Und quantiativ-viele Googleanzeigen sagen nichts über die QUalität des Angebotes aus und auch nicht darüber ob diese Seiten aus Deutschland stammen.
Oder um es nochmal deutlicher zu sagen: Jede Form von Aufklärung zu Abtreibung, die aus sich selbst heraus fianzierbar ist, ist verboten. Das ist halt was ganz anderes als die Terminologie "Werbe-Verbot" suggeriert.
Zitat von Kernel Panic
Meine Meinung ist dass eine Beratung schon was helfen kann, speziell weil die dortigen Mitarbeiter ja auch geschult und erfahren sind (oder es zumindest sein sollten). Nur ist das einfach ein komplett anderes Thema, weil eine Beratungspflicht eben hier an den rein grundrechtsrelevanten Tatsachen nichts ändert.
Das würde ich auch nicht bestreiten.
Nur die Beratung in ihrer derzeitigen Form ist halt nicht hilfreich, weil dort fast gar nicht beraten wird und das Angebot auch durch das Werbeverbot eingeschränkt wird (simple Dinge wie z.B. Infoflyer mitgeben fällt z.B. schon mal weg, weil verboten).
Ich wäre in dem SInne auch eher für eine Reformierung der derzeitigen Beratung als eine ersatzlose Streichung.
Geändert von Alo (10.05.2022 um 20:22 Uhr)
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Zitat von Alo
Genau darauf wollte ich ja hinaus. Die Leute haben ihr komplettes Leben das deutsche Abtreibungsrecht nie hinterfragt, aber jetzt wo man bequem mit dem Finger auf die USA zeigen kann sind natürlich viele direkt dabei.
Es wurde durchaus hinterfragt - woher käme sonst die Diskussion um das "Werbeverbot". Das war ein prominentes Thema bei der Bundestagswahl.
In Texas (30 Mio Einwohner) ist man jetzt schon bei ~6 Wochen-Frist und Stasimethoden, um das zu kontrollieren. Hat nichts mit Finger zeigen zu tun, wenn man das befremdlich findet.
We are going to have to act, if we want to live in a different world.
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Der Gouverneur von Nebraska:
Vergewaltigte Frauen müssen gezwungen werden, ihre Kinder zur Welt zu bringen.
https://www.salon.com/2022/05/16/neb...urned_partner/
85% der Amerikaner*Innen sind dagegen. Aber sie werden sich schon fügen und sich dran gewöhnen (müssen).
Demokratie, Baby.
Geändert von ulix (19.05.2022 um 19:01 Uhr)
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Ach das Land der Freiheit, wundervoll
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Zitat von Stiller Leser
Ist doch eine gute Mischung. 28% geerbt, 41% selbst erarbeitet, 31% Mischung aus beiden.
Wenn lange kein Krieg ist, die Amis hatten sehr lange kein Krieg, aber wir ja jetzt immerhin die letzten 77 Jahre auch nicht, sollte es eigentlich recht normal sein, dass das, was vererbt wird, steigt und steigt
Man könnte da auch mit ner Vermögensteuer rangehen und für eine bessere Mischung sorgen, für mehr Chancengleichheit.
Außerdem: Was zum Lindner bin ich in Posts #16 ff. lesend?
Zitat von Baldurs_Gate_2
Langsam aber sicher wird USA zu Gilead aus Handmaid's Tale. Mich gruselt es.
Ja.
Zitat von Alo
Genau darauf wollte ich ja hinaus. Die Leute haben ihr komplettes Leben das deutsche Abtreibungsrecht nie hinterfragt, aber jetzt wo man bequem mit dem Finger auf die USA zeigen kann sind natürlich viele direkt dabei.
Sowas wie die Heartbeat Bill und was da noch alles kommen kann ist aber schon noch was restriktiver als Deutschland:
Zitat von Tagesschau, 01.12.2021
Sollte Roe gegen Wade tatsächlich gekippt werden, dann stehen ein Dutzend Bundesstaaten in den Startlöchern, um Abtreibungen direkt zu verbieten.
https://www.tagesschau.de/ausland/am...ungen-101.html
Und wer ist "die Leute"? Es gibt auch genug Leute, die das deutsche Abtreibungsrecht auch schon hinterfragt haben, insbesondere ja mal die Strafbarkeit für die Schwangere und dass die Ampel § 219a StGB streichen will kommt ja auch nicht aus dem Nichts.
"wenn ich jmd respektlos behandelt habe warst dass immer nur du" - wahre Freunde!
Legen Sie das verdammte Eis zurück auf Ihre Zwei-Millionen-Dollar-Hand!
EDL: Es wird Menschenansammlungen in allen Größenordnungen geben in hinreichender Zahl.
Mission Impossible mit Heinzi Cruise
Geändert von Heinzi (19.05.2022 um 23:03 Uhr)
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Zitat von Heinzi
Man könnte da auch mit ner Vermögensteuer rangehen und für eine bessere Mischung sorgen, für mehr Chancengleichheit.
Aber genau deshalb sparen die Eltern doch. Damit ihre Kids Vorteile haben. Genau darum geht es doch. Sie geben das Geld nicht aus oder geben weniger aus, als sie könnten und möchten, dass es ihre Kinder mal besser haben. Da werden teils riesige Mühen auf sich genommen.
Und es spricht nichts, wirklich gar nichts dafür, dass wenn Eltern das tun, dagegen vorgehen zu wollen. Auch hier sind die Voraussetzungen sehr unterschiedlich. Manche können ihren Kindern aufgrund der Erziehung sehr viel mehr mitgeben als anderen, weil sie ihren Kids sehr viel mehr beibringen können. Auch nicht jeden gegeben und auch ein Startvorteil.
Man muss unterscheiden zwischen riesigen Vermögen und das, was viele Eltern sowieso versuchen. Vorteile für ihre Kinder zu schaffen. Schule und Co können nur ein wenig ausgleichen. Aber wenn der Vater Sokrates ist oder Rockefeller, da müsstest Du denen die Kinder schon wegnehmen für mehr Chancengleichheit bei den anderen. Wobei es eigentlich um eine manipulierte Verschlechterung der Chancen bei deren Kinder gehen würde.
Es gibt keine gleichen Chancen.
Bis zu einem gewissen Grad kann man was tun für eine bessere Chancengleichheit und wird ja auch.
Kindergärten, öffentliche Schulen, usw., aber wenn sich die Eltern erst mal richtig dahinter klemmen, da kommt kein Staat der Welt gegen an. Zudem wäre es ein ziemlich dämliches Handeln, weil jeder Staat davon profitiert, wenn die Eltern solches tun.
Kann man ja in Geld nicht aufwiegen.
Zitat von Heinzi
Außerdem: Was zum Lindner bin ich in Posts #16 ff. lesend?
Was Du hiermit meinst, weiß ich nicht.
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Faszinierend!
Zitat von MisterXYZ
Tatsächlich bin ich weder Linker noch Rechter.
Ich glaube daher nicht an Minderheiten, sondern an die gleichen Rechte jedes Individuums.
Weil ich Liberaler bin.
Linke möchten, dass Linke Linke bleiben, da sie nur dann für sie stimmen. Und arm und links bleiben.
Konservative möchen, dass Konservative Konservative bleiben, da sie nur dann für sie stimmen. Und konservativ bleiben.
Liberale glauben an gleiche Chancen für alle Menschen. Unabhängig von Geschlecht, vermeintlicher "Rasse" oder gesellschaftlicher und finanzieller Situation
Solltet ihr Liberalen aber nicht für nur ansatzweise gleiche Chancen sorgen, wird dies ein frommer Wunsch bleiben.
Linke Politik orientiert sich immer am Gemeinwohl, sie zielt darauf ab, dass die Ärmsten der Gesellschaft bessere Lebenschancen erhalten, und daher letztendlich die ganze Gesellschaft davon profitiert. Selbst die Reichen, welche wir stärker zur Kasse bitten wollen, hätten etwas von dieser Entwicklung.
Daher ist linke Politik vernünftig, alle anderen politischen Ansätze dienen nur der Sicherung von Provilegien ihrer jeweiligen Klientel.
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Zitat von smiloDon
Daher ist linke Politik vernünftig, alle anderen politischen Ansätze dienen nur der Sicherung von Provilegien ihrer jeweiligen Klientel.
Nein, linke Politik führt genauso zu Problemen wie kapitalistische Politik oder rechte Politik. Linke Politik ist lediglich von diesen 3 Ansätzen die Vernünftigste, aber sie ist auch stark ideologisch geprägt. Dieses Ideologische ist das Problem, weil es sich im Zweifel über die bessere Lösung stellt. Und genau hier liegt der Unterschied zwischen "am Gemeinwohl orientiert", was du über die linke Seite denkst und dem, was die linke Politik tatsächlich macht.
Wer mit Sonderzeichen gendert, diskriminiert jene, die sich nicht zu Mann oder Frau zuordnen lassen. Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache erreicht man nur mit gender-neutralen Begriffen. Wer das weiß und dennoch gendert, diskriminiert mit Vorsatz!
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Zitat von Stiller Leser
Aber genau deshalb sparen die Eltern doch. Damit ihre Kids Vorteile haben. Genau darum geht es doch. Sie geben das Geld nicht aus oder geben weniger aus, als sie könnten und möchten, dass es ihre Kinder mal besser haben. Da werden teils riesige Mühen auf sich genommen.
Und es spricht nichts, wirklich gar nichts dafür, dass wenn Eltern das tun, dagegen vorgehen zu wollen. Auch hier sind die Voraussetzungen sehr unterschiedlich. Manche können ihren Kindern aufgrund der Erziehung sehr viel mehr mitgeben als anderen, weil sie ihren Kids sehr viel mehr beibringen können. Auch nicht jeden gegeben und auch ein Startvorteil.
Es geht ja auch nicht darum, alle komplett gleichzuschalten, es geht darum für MEHR Chancengleichheit zu sorgen. Wie du weiter unten richtig anmerkst gibt es für Kinder aus armem Haus öffentliche Schulen und sowas - mit dem Privatisierungswahn der Liberalen wär das bald auch Geschichte, siehe Entwicklung in den USA - aber was spricht denn dagegen auch beim Vermögen für mehr Chancengleichheit zu sorgen? Ich mein, es gibt doch auch Schülergeld und Bafög, das ist ja auch schon eine Umverteilung in ganz klein.
Und es geht ja auch nicht um eine Erbschaftssteuer von 100%, eine Vermögensteuer von 100% und dann noch ne Schenkungssteuer von 100% obendrauf und das alles ab dem ersten Euro.
Zitat von Stiller Leser
Man muss unterscheiden zwischen riesigen Vermögen und das, was viele Eltern sowieso versuchen. Vorteile für ihre Kinder zu schaffen.
Es geht um echten Reichtum. Ich hab nix dagegen wenn meine Eltern meiner Schwester ein Auto zum 18. schenken. Meine Eltern haben halt ein bisschen Geld. Wenn unsere Nachbarn der Tochter dann nen Ferrari für ne Viertelmillion vor die Haustür stellen, ja ok, die haben halt ein bisschen mehr Geld. Aber was spricht denn dagegen das zu besteuern? Also über die Höhe kann man ja diskutieren, ab wann man Erbschaften, Schenkungen und Vermögen besteuert, aber spätestens wenn das in die Millionenhöhe geht wäre es doch angebracht wenigstens mal 10% oder so an den Staat abzuführen, damit das Geld an Kinder verteilt werden kann, die nicht das Glück hatten, in einem reichen Elternhaus geboren worden zu sein. Dann haben meine Schwester und meine Nachbarin immer noch ihre Autos und sind immer noch reicher mit mehr Vorteilen als andere Kinder, aber die anderen sind wenigstens ein bisschen näher dran.
Das mal ganz konservativ gedacht. Damit müsste doch jede*r einverstanden sein können.
Geht natürlich auch etwas radikaler, dass man Einkommen, Vermögen, Erbschaft und Schenkung höher besteuert und auch schon ab 200k Euro oder sowas - gerne auch abgestuft, dass man Vermögen ab 200k erstmal mit x% besteuert und ab 1 Million dann mit y%. Nutzt ja auch der Wirtschaft wenn das Geld direkt wieder in den Kreislauf zurückkommt statt in irgendwelchen Goldbarren auf den Caymans zu versauern.
Zitat von Stiller Leser
Was Du hiermit meinst, weiß ich nicht.
smiloDon hat drauf geantwortet. Da waren noch ein paar andere liberale Posts - nicht von dir - bei denen mir die Sprache im Halse steckenblieb - ff. bedeutet fortfolgende. Wtf ist ja so ein Ausdruck, um das zu beschreiben, wobei man das Wort, auf das geflucht wird, auch austauschen kann (im Deutschen ja auch eher üblich) à la was zum Teufel, was zur Hölle, was zum Geier, da habe ich eben den bekanntesten deutschen Liberalen hergenommen.
/edit
Zitat von Xarthor
Nein, linke Politik führt genauso zu Problemen wie kapitalistische Politik oder rechte Politik. Linke Politik ist lediglich von diesen 3 Ansätzen die Vernünftigste, aber sie ist auch stark ideologisch geprägt. Dieses Ideologische ist das Problem, weil es sich im Zweifel über die bessere Lösung stellt. Und genau hier liegt der Unterschied zwischen "am Gemeinwohl orientiert", was du über die linke Seite denkst und dem, was die linke Politik tatsächlich macht.
Inwiefern ist linke Politik nicht am Gemeinwohl orientiert und warum ist es falsch das Gemeinwohl als Ideologie zugrundezulegen?
"wenn ich jmd respektlos behandelt habe warst dass immer nur du" - wahre Freunde!
Legen Sie das verdammte Eis zurück auf Ihre Zwei-Millionen-Dollar-Hand!
EDL: Es wird Menschenansammlungen in allen Größenordnungen geben in hinreichender Zahl.
Mission Impossible mit Heinzi Cruise
Geändert von Heinzi (20.05.2022 um 10:41 Uhr)
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