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Ergebnis 1 bis 12 von 12
  1. Beiträge anzeigen #1 Zitieren
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    ulix ist offline

    Wieviel Wasser verdrängen die Niederlande?

    Gestern kam mir folgende schräge Frage in den Sinn.
    Wieviel niedriger wäre der Meeresspiegel, wenn es keine Deiche und Aufschüttungen in den Niederlanden gäbe?

    Hat das mal wer ausgerechnet? Meine Google-Skills haben mich nicht weiter gebracht.

  2. Beiträge anzeigen #2 Zitieren
    Wannen-Nikolausi  Avatar von Juli Karen
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    Juli Karen ist offline
    Ein paar Zahlen:

    * Ca. 1/4 der Fläche der Niederlande liegen unterhalb des Meeresspiegels -> bei 41.543km² wären dies 10.385,75km²

    * Das Ganze ähnelt m.E. durchaus einem Rechteck im Seitenverhältnis von etwa 1:4; demnach ergäben die Beispielseitenlängen a = 50km und b= 207,715km diese Fläche

    * Der tiefste Punkt der Niederlande liegt bei -6,74m NAP

    * Auf der Erde sind etwa 1,4Mrd km³ Wasser, davon 97,5% Salzwasser; das entspräche etwa 1,36Mrd km³ in den Ozeanen/Meeren

    Nehmen wir den Idealfall einer (in diesem Fall umgekehrten) Pyramide mit gleichlangen Kantenlängen, würde diese ein Volumen von etwa 23,33km³ ergeben
    (Volumen einer gleichseitigen Pyramide = 1/3 x Breite a x Länge b x Höhe Pyramide)

    Allerdings liegt der tiefste Punkt sehr weit im Süden, so dass die Pyramide wenigstens zwei verschiedene Kantenlängen hätte.

    Ab hier ist es mir zu kompliziert, weiter zu rechnen. Aber es gibt sicherlich fähige MathematikerInnen unter den weiteren UserInnen.

    Ich tippe mal auf Millimeter, wenn überhaupt
    Dank & Gruß, JK
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    Geändert von Juli Karen (27.04.2022 um 02:30 Uhr) Grund: prozentangabe weg, bringt mich selber durcheinander

  3. Beiträge anzeigen #3 Zitieren
    dann wähle doch deinen sonderrang Avatar von Heinzi
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    Heinzi ist offline
    Der tiefste Punkt der Niederlande ist Nieuwerkerk aan den IJssel mit 6,74 (Wikipedia) oder 6,76 (Quelle) oder 6,78 (Quelle) Metern (oder was auch immer in der Gegend je nachdem welche Quelle man fragt) unter dem Meeresspiegel.

    Etwa 26% der Landesfläche liegt unterhalb des Meeresspiegels, d.h. unterhalb NAP (Quelle), wobei das halt nicht wirklich der heutige Meeresspiegel ist:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Amsterdamer_Pegel (= NAP)

    definiert jeweils als Nullpunkt:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Normalnull (Deutschland 1879 bis 1992)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Normalh%C3%B6hennull (Deutschland seit 1993)
    https://de.wikipedia.org/wiki/United..._Levelling_Net (Europa seit 1954)

    tl;dr Das ist zwar das aktuell in Deutschland und Europa verwendete "Normalnull", ist aber halt auf ne Messung des Meeresspiegels in Amsterdam anno 1683/1684 kalibriert.

    Laut NOAA ist der Meeresspiegel dank des Klimawandels bereits 21-24 Zentimeter seit 1880 gestiegen.

    Und laut den Netherlands Insiders sind 59% der Landesfläche bedroht wenn die Flut kommt.

    Laut holland.com liegt "fast ein Drittel" unter dem Meeresspiegel, auf ne veraltete Version davon bezog sich auch Wikipedia, die wie die Netherlands Insiders von 26% schreiben (siehe hier). Also ka vll meinen die 26% und fast ein Drittel klingt näher am Volk oder cooler oder so.

    Es gibt zwar auch Höhenkarten der Niederlande, aber die sind nur metergenau und man müsste das alles erstmal auswerten. Also was da jetzt seit 1880 alles unter dem Meeresspiegel verschwunden ist weiß der Geier, die 21-24 Zentimeter kann man ja nicht auf der Karte sehen, da bräuchte man vll die UELN-Karte für. Dabei geh ich mal davon aus, dass der Meeresspiegel zwischen 1684 und 1880 quasi gleich geblieben ist, da war ja noch nicht so viel mit industrieller Revolution und Klimawandel.

    Wenn wir jetzt aber einfach mal eine obere Grenze haben wollen können wir ja mal annehmen die gesamten 59% der Landesfläche, die vulnerabel für Hochwasser sind und die 17% Flüsse und Seen (Quelle und angenommen die sind bei den 59% nicht mit drin), dann haben wir 76% von den 41543 km^2 (Wikipedia) "unter Wasser" und sagen wir mal 7,02 Meter tief (die 6,78 des tiefsten Punktes plus 24 Zentimeter Klimawandel einfach mal auf die gesamte Fläche drauf).

    0,76 * 41543 km^2 * 7,02 m = 2,216 * 10^14 l (Rechnung)

    Also 221,6 Billionen Liter Wasser als upper bound. Oder 221,6 km^3 Wasser.

    Die Wasserfläche der Erde sind etwa 360,57 Millionen km^2 (Wikipedia - Größenordnung, da schwanken andere Quellen auch bissl drumherum und Süßwasser ist eh irrelevant, z.B. englische Wikipedia 361 Millionen km^2 nur für Ozean/Meer), da klatschen wir jetzt die 221,6 km^3 Wasser aus den Niederlanden drauf (oder ziehen sie ab, ist ja egal), dann haben wir 221,6/360,57 * 10^-6 km Meeresspiegeldifferenz.

    Das sind 0,6146 Millimeter (Rechnung).

    Also Peanuts im Vergleich dazu, dass der Meeresspiegel von 2006-2015 laut NOAA im Schnitt 3,6 Millimeter pro Jahr gestiegen ist.

    Die Größenordnung "Billionen Liter Wasser" kommt auch hin wenn wir uns an einem vll etwas realistischeren Modell bzw einer lower-ish bound versuchen:

    Nehmen wir mal nur die 26% unter NAP und sagen wir das Land liege so im Schnitt nen Meter unter Meeresspiegel.

    Sind dann 0,26 * 41543 km^2 * 1 m = 10,8 Billionen Liter (Rechnung).

    Oder in Meeresspiegeldifferenz weltweit 10,8/360,57 * 10^-6 km = 0,02995 mm (Rechnung).

    Und bei ner mittleren Höhe unter Meeresspiegel von 10cm statt nem Meter eben ein Zehntel davon, ist dann immer noch ne Billion Liter Wasser xD
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    Geändert von Heinzi (27.04.2022 um 02:47 Uhr)

  4. Beiträge anzeigen #4 Zitieren
    Legende
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    Stiller Leser ist offline
    Die Niederlande haben schon recht früh dem Meer Land abgetrotzt. Da ist vieles nicht Natur, sondern von Menschenhand geschaffen. Die Niederlande dürften da auch weltweit Spitzenreiter sein, was sie dem Meer abgetrotzt haben. Das betrifft einen Großteil der Flächen die unter N.N. liegen.

    Birgt natürlich auch Gefahren. Können ja nicht alles Aufschütten um über N.N. zu kommen. Da müssten sie ordentlich vom Rest des Landes Boden abtragen. Dadurch das der Meeresspiegel ansteigt, würde es auch mehr Boden brauchen. Da ist der Außenschutz natürlich einfacher. Aber mehr Wasser, mehr Kräfte. Der Aufwand ist schon enorm. Aber ein Viertel mehr Land ist auch enorm.

    Aber die hier angeführten Beispielrechnungen zeigen ja, dass das, was an Land gewonnen wurde weltweit gesehen am Meeresspiegel quasi nichts ändert.

  5. Beiträge anzeigen #5 Zitieren

    Faszinierend!
    Avatar von smiloDon
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    smiloDon ist offline
    Wobei man dies auch nicht unbedingt 1:1 rechnen kann, denn die meisten Gebiete, welche die Niederlande dem Meer schon in vorherigen Jahrhunderten abgetrotzt hat, waren Moore, welche nach der Entwässerung dann unter den Meeresspiegel gefallen sind.

  6. Beiträge anzeigen #6 Zitieren
    Das Ziel ist im Weg Avatar von urphate
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    urphate ist offline
    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Wobei man dies auch nicht unbedingt 1:1 rechnen kann, denn die meisten Gebiete, welche die Niederlande dem Meer schon in vorherigen Jahrhunderten abgetrotzt hatten, waren Moore, welche nach der Entwässerung dann unter den Meeresspiegel gefallen sind.
    Ausserdem wurde das Wasser nicht verdrängt, sondern in Form von Gurken und Tomaten nach Deutschland exportiert.
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  7. Beiträge anzeigen #7 Zitieren
    Ritter Avatar von Synapse
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    Synapse ist offline
    Zitat Zitat von smiloDon Beitrag anzeigen
    Wobei man dies auch nicht unbedingt 1:1 rechnen kann, denn die meisten Gebiete, welche die Niederlande dem Meer schon in vorherigen Jahrhunderten abgetrotzt hatten, waren Moore, welche nach der Entwässerung dann unter den Meeresspiegel gefallen sind.
    Richtig!
    Daher stammen auch die vielen Windmühlen. Ich habe mich früher immer gewundert, warum die so viele Mühlen zum Mehl mahlen haben, aber das waren Entwässerungsmaschinen. Sehr genial!

  8. Beiträge anzeigen #8 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Ciao ist offline
    Den Meerespiegel spürbar absenken, könnte man nur durch eine theoretische Überflutung der Qattara-Senke in Ägypten
    Aber selbst dieser Effekt wäre gering

    Dafür gibt es sogar Planungen - wenn auch aus anderen Gründen

    Krass meerespiegelverändernd wäre auch das Alantropa-Projekt
    Im Mittelmeer würde der Spiegel fallen
    Im Rest der Welt steigen
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Geändert von Ciao (27.04.2022 um 17:36 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #9 Zitieren
    dann wähle doch deinen sonderrang Avatar von Heinzi
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    Heinzi ist offline
    Zitat Zitat von Ciao Beitrag anzeigen
    Den Meerespiegel spürbar absenken, könnte man nur durch eine theoretische Überflutung der Qattara-Senke in Ägypten
    Aber selbst dieser Effekt wäre gering
    Naja, spürbar auch nicht wirklich.

    18000 km^2 * 133 m = 2394 km^3 (Rechnung)

    2394/360,57 * 10^-6 km = 6,639 mm (Rechnung)

    Das gleicht der Klimawandel in 22 Monaten wieder aus. Und die 133 m ist ja auch nur die tiefste Stelle der Senke, die ist ja nicht überall so tief.

    Zitat Zitat von Ciao Beitrag anzeigen
    Krass meerespiegelverändernd wäre auch das Alantropa-Projekt
    Im Mittelmeer würde der Spiegel fallen
    Im Rest der Welt steigen
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelmeer

    4,3 * 10^6 km^3 Wasser sind im Mittelmeer. Wenn man das komplett trockenlegte hätte man ne Meeresspiegelveränderung von 4,3/360,57 km = 0,01193 km = 11,93 Metern (Rechnung). Ja das wär schon krass. Bzw würde die Meeresfläche dann ja auch um 2,51 Millionen km^2 kleiner, das macht sich dann schon bemerkbar und es sind dann 12,01 Meter (Rechnung).
    "wenn ich jmd respektlos behandelt habe warst dass immer nur du" - wahre Freunde!

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    Geändert von Heinzi (27.04.2022 um 18:10 Uhr)

  10. Beiträge anzeigen #10 Zitieren
    Wannen-Nikolausi  Avatar von Juli Karen
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    Juli Karen ist offline
    @Heinzi: Sofern man das Mittelmeer komplett trockenlegte, würden doch zwangsläufig auch das Schwarze Meer und - sofern nicht schon enthalten - das Marmarameer betroffen sein. Um wieviel würde der Meeresspiegel dann weiter steigen?

    Andererseits war bei Alantropa m.W. nie eine komplette Trockenlegung des Mittelmeeres geplant. Da würden sich heutzutags wohl vor allem Ägypten und europäische Seehandelsunternehmen dagegen wehren, weil Ägypten durch einen dann nutzlosen Suezkanal Milliardeneinnahmen verlöre und der Seeweg Europa-Asien via Südafrika um 6000km, bzw. neun Tage verlängert würde.
    Dank & Gruß, JK
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    Legende Avatar von Ciao
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    Ciao ist offline
    Zitat Zitat von Juli Karen Beitrag anzeigen
    @Heinzi: Sofern man das Mittelmeer komplett trockenlegte, würden doch zwangsläufig auch das Schwarze Meer und - sofern nicht schon enthalten - das Marmarameer betroffen sein. Um wieviel würde der Meeresspiegel dann weiter steigen?

    Andererseits war bei Alantropa m.W. nie eine komplette Trockenlegung des Mittelmeeres geplant. Da würden sich heutzutags wohl vor allem Ägypten und europäische Seehandelsunternehmen dagegen wehren, weil Ägypten durch einen dann nutzlosen Suezkanal Milliardeneinnahmen verlöre und der Seeweg Europa-Asien via Südafrika um 6000km, bzw. neun Tage verlängert würde.
    Der Suezkanal müsste dann eben genau wie der Panamakanal Staustufen erhalten
    Das würde funktionieren

    Zitat Zitat von Heinzi Beitrag anzeigen
    ...
    Durch die Verdrängung des Wassers im Mittelmeerraum würde der Meeresspiegel weltweit um etwa einen Meter steigen - bezogen auf die Atlantropa-Planungen

    Das würde weltweit zu Flutkatastrophen führen
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.

  12. Beiträge anzeigen #12 Zitieren
    Deus Avatar von Ajanna
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    Ajanna ist offline
    Norddeutschland wäre jedenfalls großflächig landunter, wenn die Temperatur weiter ansteigt. Wir haben flächenmäßig und bevölkerungsmäßig noch viel mehr zu verlieren als die Holländer.


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