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Installer für Media Player auf Linux

  1. #1 Zitieren
    Veteran
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    Ich habe einen Laptop, auf dem Linux ist.
    Dort ist scheinbar kein Media Player, wenigstens keiner, der in der Lage ist, normale MP3,MP4,WMV usw. abzuspielen.
    Der Laptop hat kein Internet.

    Ins Internet gehe ich über einen Windows-PC.

    Kann mir jemand einen Installer sagen, den ich über Windows übers Internet runterladen kann, dann auf einen USB-Stick packen kann, um dann den Player auf dem Linux-Laptop zu installieren?

    Geht sowas irgendwie?



    Ansonsten: Woher bekommt man eigentlich Windows, sodass man es auf 'nem Laptop ohne Internet installieren könnte?
    Gothicforum ist offline

  2. #2 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Hm, ja, geht generell. Leider gibts nicht "den einen Weg". Ok, es gäbe den einen Weg, aber der ist evtl. für dich zu kompliziert (in Anbetracht der Fragen die du so stellst). Es wird einfachere Wege geben, aber um den nennen zu können bräuchten wir ein paar Infos.

    Fangen wir mal mit dem an, was vermutlich am schnellsten alles lösen könnte: Warum hat das Ding kein Internet? Das würde wahrscheinlich einiges extrem vereinfachen. Dann könnte man einfach die Paketverwaltung öffnen, z.B. nach dem VLC-Player suchen, auf "installieren" drücken, fertig.
    Selbst Windows installieren, ohne Internet, wird, naja, nicht unmöglich, macht aber auch nicht direkt Spaß.

    Die zweite spannende Frage ist: Was für ein Linux hast du da? Normalerweise vermute ich bei einem Anfänger ja gerne sowas wie Ubuntu oder Linux Mint. Die haben aber in der Regel alles mögliche an Software vorinstalliert. Da das bei dir nicht der Fall zu sein scheint, frage ich mich, was du da genau hast?

    Hintergrund (sehr vereinfachte Darstellung!): Es gibt nicht "DAS" Linux, sondern eine Linux-Installation gehört immer zu einer sogenannten Distribution. Das ist eine Zusammenstellung verschiedener Programme und Konfigurationen, die zu einem Paket zusammen geschnürt werden, so richtig schön mit Schleife drum und so.
    Jetzt gibt es unterschiedliche Vorstellungen, was so an Standard-Anwendungen und Konfigurationen mit geliefert werden soll. Entsprechend werden die Pakete mit unterschiedlichem Inhalt geschnürt. Dem einen ist ein schickes Hintergrund-Bild und verschnörkelte Fensterrahmen wichtig, der andere möchte so viele Programme wie möglich vorinstalliert haben, der nächste findet dass 5 der Programme durch seine Lieblingsprogramme ersetzt werden sollen, wieder ein anderer will nur Server betreiben und konfiguriert schon mal ne Firewall, lässt dafür aber die komplette grafische Oberfläche weg, und so weiter, und so fort.
    Diese unterschiedlich geschnürten Pakete nennt man Distributionen. Die oben genannten (Ubuntu und Linux Mint) sind zwei Vertreter, die man bei Neulingen häufig sieht.

    Da du aber sowas simples wie einen Media-Player vermisst, vermute ich, dass du keine der beiden installiert hast. Die Frage ist: Was dann? Davon hängt nämlich z.B. ab, welcher Paketmanager bei dir zum Einsatz kommt und welche Abkürzungen wir nehmen können.

    "Paketmanager? Sind wie hier bei der Post?"
    Die meisten Linux-Distributionen organisieren ihre Software in sogenannten Paketen. Der Paketmanager ist dann die Software, die sich um die Installation und Verwaltung der Software kümmert. Dazu gehören z.B. auch Updates oder die Deinstallation. Außerdem weiß der Paketmanager wo er die Software findet, die er installieren soll. Du musst sie also nicht selbst runter laden. Das kannst du dir insgesamt vorstellen wie einen Appstore auf deinem Smartphone (faktisch haben sich die Appstores auf den Telefonen dieses Konzept genau da abgekupfert).

    "Is ja super! Dann braucht man bloß das passende Paket runter laden und dem Paketmanager zu fressen geben. Der kümmert sich dann um den Rest!"
    Ja ... im Prinzip schon, aber!
    Zum einen haben unterschiedliche Distributionen unterschiedliche Paketmanager, die die Daten in einem unterschiedlichen Format brauchen. Daher wäre es schon mal wichtig zu wissen, welche Distribution du denn verwendest.
    Zum anderen ist selten die ganze Software in einem Paket. Nehmen wir mal Firefox und Thunderbird als Beispiele, weil schön anschaulich. Beide kommen von Mozilla und beide teilen sich einen ganzen Haufen an Funktionen, die in beiden Programmen drin stecken. Wäre doch blöd, wenn man das zwei mal installieren müsste! Daher zerteilen die meisten Paketmanager die zu installierende Software in viele viele Einzel-Pakete. Um Firefox zum laufen zu bringen, benötigt man also z.B. neben dem Paket namens Firefox auch noch so Pakete wie "libcairo2" und "libfontconfig1", die enthalten dann Funktionen, die nicht nur von Firefox gebraucht werden, sondern auch von anderen Programmen, wie z.B. dem Thunderbird. Dadurch braucht man diese Bibliotheken (so nennt man die Sammlungen von Funktionen) nur einmal installieren. Das praktische an dem Paketmanager ist, dass der weiß für welche Programme er welche Bibliotheken braucht und die einfach gleich mit runter lädt. Das merkt man als Benutzer normalerweise gar nicht. Da du aber kein Internet an der Kiste hast, müssen wir die ganzen Bibliotheken ebenfalls manuell runter laden. Aber um das beurteilen zu können, müssten wir wieder wissen, welcher Paketmanager bei dir zum Einsatz kommt. Und das erfahren wir unter anderem über die verwendete Distribution.

    Lange Rede kurz: Wenn du dem Ding irgendwie Internet-Zugang geben könntest, wäre das schon mal um ein vielfaches einfacher.
    Lookbehind ist offline

  3. #3 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Ja, Windows für Internet und Linux offline ist irgendwie verkehrte Welt. Das ist wie Filetsteak für Wuffi, während du selber Hundefutter isst – normalerweise macht man das umgekehrt. Ein aktuelles Linux kann man bedenkenlos ans Internet hängen, wenn man sich nicht extrem dämlich anstellt.

    Aber wenn du partout Windows auf dem Laptop installieren wolltest (weil du gerne leiden möchtest und dir ein BDSM-Studio zu teuer ist oder so): Du kannst das Media Creation Tool von MS benutzen, um dir einen USB-Stick zu erstellen, der dann Windows installiert. Natürlich brauchst du eine Lizenz dafür. Eventuell kannst du auch kostenlos upgraden, wenn zu dem Laptop mal irgendwann eine Lizenz für Win7, Win8 oder Win 8.1 gehörte und du noch den Key hast. Siehe auch diesen Thread.

    Feeling a bit masochistic and want to read more of my diatribes? Check out Foobar's Rantpage.

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