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    Post [Story] Gothic I nach Eißembach Interpretation

    Ich bin ein aus Polen stammender Gothic lebenslänglicher Fan.
    Ich habe mich vor Liebe zu Gothic dazu entschlossen, die Geschichte von Gothic I erneut zu schreiben und dabei mein Deutsch zu üben.

    Audioversion:

    Tag Unbekannt


    Sträfling mit nem geschwollenen Auge: Steh auf, Junge! Hast du mich gehört? Beweg deinen Arsch!
    Langhaariger Sträfling: Was ist passiert? Steigen wir aus?
    Sträfling mit nem geschwollenen Auge: Noch nicht. Ich habe aber gehört, was die Wächter gesagt haben. In Kürze sind wir da.
    Langhaariger Sträfling: Na und?
    Sträfling mit nem geschwollenen Auge: Die Zeit vergeht schneller, wenn man sich unterhält. Ich habe auf diesen Moment gewartet, denn ich will…
    Langhaariger Sträfling: Vergiss alle klugen Pläne, die du hast. Ich erinnere dich dran, dass diese Kutsche nicht alleine geht, sondern in einer verdammt langen Schlange. Sie würden uns in einem Augenblick schießen, garantiere ich dir.
    Sträfling mit nem geschwollenen Auge: Ich möchte, dass du meine letzte Beichte hörst.


    Es herrscht kurze Stille.


    Langhaariger Sträfling: Meine Fähigkeiten sind leider nicht ausreichend. Ich bin selbst kein schöner Kerl, also glaube ich...
    Sträfling mit nem geschwollenen Auge: Glaubst du das ist ein Scherz?
    Langhaariger Sträfling: Selbst wenn du ernst bist, ist mir das egal. Übrigens werden wir in der Kolonie eine ganze Menge Zeit haben, damit wir uns übers Leben unterhalten können.
    Sträfling mit nem geschwollenen Auge: Nein. Meine Zeit kommt zu Ende bevor wir dorthin ankommen.
    Langhaariger Sträfling: Aha.. Was?
    Sträfling mit nem geschwollenen Auge: Es gibt immer aus jedem Gefängnis einen Weg raus. Der Platz aber, wohin wir jetzt gehen, ist von einer gigantischen magischen Barriere umgeben. Ich kenn mich drin nicht aus, also wage ich es, zu vermuten, dass wir dort bis zum unseren Tod aus Hunger arbeiten werden. Und im Dreck wie verdammte Raten.
    Und wofür? Ich weiß wofür. Für einen Clown mit Krone auf dem dreckigen Kopf! Deswegen spucke ich dem Richter ins dreckige Gesicht und schimpfe ihn aus. Das ist mein Plan. Und ich versuche, zu fliehen. Danach, sie schießen mich in den Kopf. Geschafft. Ruhe in Frieden. Letztendlich.
    Langhaariger Sträfling: Wer hat gesagt sie werden dich sofort schießen? Sie werden dich einfach knüppeln und schmeißen wie ein ohnmächtiges Fleischstück rein. Das ist viel billiger.
    Sträfling mit nem geschwollenen Auge: Also beiß ich mir die Zunge ab, sodass ich in eigenem Blut ersticke. Ich werde mich nie in einem verdammten dunklen Mine abplagen. Macht doch kein Sinn. Der Krieg gegen die Orks ist schon verloren. Es gibt nicht so eine Menge des Erzes, um das Königreich zu retten.
    Nach meines damaligen Vorgesetzten Berichten haben die Orks Nordmar schon fast vollkommen besetzt. Die Hauptstadt selbst wurde auch angegriffen, aber es ist ihren Kriegern gelungen, sie zu verteidigen. Jedoch ein weiterer Angriff ist nur Frage der Zeit. Die Orks sind wie Ameisen.
    Langhaariger Sträfling: Ja, ja, verstanden. Wir müssen sowieso ganze Scheiße irgendwie überleben. Ich versuche eine Lösung zu finden. Versprochen. Nichts ist unmöglich.
    Sträfling mit nem geschwollenen Auge: Du bist jung. Du kannst gegen magische Barrieren nicht kämpfen. Ich hasse Magie. Ehrlich scheiß drauf.
    Langhaariger Sträfling: Vielleicht gibt es einen Weg. Muss nur herausfinden.
    Sträfling mit nem geschwollenen Auge: Es ist übrigens an der Zeit, einander kennen zu lernen. Ich bin Edward.


    Die Kerle begrüßen einander mit einem Händedruck.


    Langhaariger Sträfling: Und ich bin.. Mein Name ist Bernd.
    Edward: Freut mich.
    Bernd: Also. Was für Beichte wolltest du mir darstellen?
    Edward: Ich wurde verraten. Und das ist der verfluchte Preis.
    Bernd: Wie genauer?
    Edward: Wir hatten Befehl, einen Widerstand in der Stadt Lago niederzudrücken. Ich hatte keine andere Wahl, ich war einfach und gewaltsam gezwungen, Kriegsverbrechen zu begehen. Meiner Meinung nach hätte Varrant unabhängig bleiben sollen.
    Bernd: Rhobar brauchte dieses Land für Wirtschaft. Gold, Edelsteine und andere Scheiße, die jetzt keinen Wert mehr hat.
    Edward: Ja genau. Er war und ist ein dreckiges Schwein geblieben. Übrigens. Vor einem Jahr wurde ich festgenommen. Der Grund war mir lächerlich.
    Bernd: Kein Wunder. Heutzutage fällt mit dieser Politik jeder, der sich eines auch noch so geringen Verbrechens schuldig gemacht hat, in die verdammte Kolonie rein.
    Edward: Genau. Ich kannte einen Typ, der Stehlens eines Apfels angeklagt und gleich danach verurteilt wurde. Wahnsinn. Einfach Wahnsinn. Fick den König.
    Bernd: Warum wurdest du verhaftet?
    Edward: Wie ich schon erwähnt habe, nahm ich im ungerechten Kampf gegen Varranter Stadt teil, währenddessen unser Hauptmann durch einen Pfeil getötet wurde. Folglich musste ich selbst Hauptmann werden. Nach den Vorschriften. Und... Ha, ha. Ich hatte keine Ahnung, dass ich mit solchen Tieren zusammenarbeitet hatte.
    Bernd: Was für Tiere?
    Edward: Meine Untergeordneten. Verfluchte wilde Schweine haben angefangen, alles zu rauben, Frauen zu vergewaltigen und Männer und Kinder zu töten. Ich wusste dann ich hatte keine Kontrolle mehr. Ich selbst habe zwei meiner Männer zur Beliarhöhle gesendet, als sie eine arme Frau mit Kindern zu erwürgen versuchten. Und vergewaltigen zugleich. Ich kann dir nur eins sagen. Ich fühlte mich so gut nach der Rettung und wie ein Miststück, weil ich wusste ich war ein Teil dieses, gelinde gesagt, Missgeschicks. Die Frau bedankte sich natürlich nicht. Sie ist einfach mit den Kindern geflohen. Ich zweifle daran, dass sie überlebt hat.
    Als es schon alles vorbei war, passierte Unerwartetes. Ich wurde schuldig gemacht. Ich hatte aber noch Geld und mehrere Kontakte, sodass sich meinen Prozess ein bisschen verlängern konnte. Ich habe schließlich verloren. Und jetzt bin ich da.
    Bernd: Und diese Misskerle arbeiten für den König weiter?
    Edward: Ja. Sie wurden einfach zu einer weiteren Lehre gesendet, kannst du dir vorstellen? Die Orks sind die Pest für diese Welt, das steht außer Frage, aber der König ist wie Ungeziefer für alle, die ihm untergeordnet sind. Hätte ich einen Funken Magie in der Hand gehabt, hätte ich alle diesen Monster aus der Welt geschaffen.
    Bernd: Ja, das wäre perfekt gewesen.
    Edward: Und das war meine Beichte... Die Beichte eines Wurms. Merk dir das. Fühle mich leichter nun. Danke. Weck mich auf, wenn wir da sind.
    Bernd: Kein Problem.



    Tag 1 Sonntag Früh Morgens

    Edward schubst Bernd mehrmals.


    Edward: Steh auf. Wir sind schon im Bergpass. Im Moment sind wir im Tal.


    Bernd kommt auf die Tür zu und schaut durch den Spalt zwischen den Bretten.


    Bernd: Verdammt, es regnet. So finster.
    Edward: Was für perfektes Wetter für einen solchen Tag.


    Donnermäßige Geräusche sind jetzt in der Ferne zu hören.


    Bernd: Hast du das gehört?
    Edward: Die Barriere.
    Bernd: Schon immer wollte ich mir sie ansehen. Habe aber nie genug Geld gehabt.
    Edward: Du bist also glücklich, da du eine lebenslange Chance erhalten hast, sie dir genau anzugucken.
    Bernd: Naja, ohne Zweifel.


    Jede Sekunde werden die Geräusche der Barriere immer lauter.



    ***


    Die Kutsche hält an. Die anderen Kutschen werden von Gardisten aufgemacht. Es hören sich Schreie und Klang der Ketten.


    Edward: Jetzt geht's los.


    Die Tür öffnet sich. Sofort wird es kühler. Zwei Gardisten, die gelbe Lamellenpanzer anhaben, steigen ein. Sie nehmen zuerst Edward und danach Bernd raus. Sie führen sie zur Barriere. Es gibt eine große Menge Kutschen hier.
    Die Barriere ist gleichzeitig entsetzlich und großartig. Sie scheint das ganze Bild dahinter zu verzerren. Es gibt andere Kutschen und Leute in roten Kleidung hinter der Barriere.


    Bernd: Heilige Mutter im Himmel... Was zum Scheiße...
    Gardist: Halt die Schnauze!


    Bislang gehen sie eine Weile. Es ist viel los. Einige Sträflinge werden geschlagen. Jemand lacht und weint aus Verzweiflung. Sehr viele Schimpfworte sind zu hören. Nach einiger Zeit, Bernd und sein Gardist halten an. Edward und sein Quäler gehen trotzdem weiter.


    Alter Feuermagier: Ich muss mit diesem Mann sprechen.
    Gardist: Verzeihung, Exzellenz, aber solange ich keinen schriftlichen Befehl bekommen habe, darf ich das nicht.
    Alter Feuermagier: Hier. Lies.
    Gardist: Gut. Aber ich muss Sie bitten, nicht zu viel Zeit zu nehmen.


    Der alte Mann schleppt Bernd in eine der Kutschen hinein.


    Bernd: Du bist Feuermagier, nicht wahr? Unglaublich. Warum möchten Sie mit mir sprechen? Bin ich freigesprochen worden?
    Alter Feuermagier: Meines Wissens habe ich dir nicht erlaubt zu sprechen. Deshalb sag kein Wort mehr und hör mir genau zu..
    Setz dich. Wir haben mit dem Führer der Schatten Kontakt aufgenommen. Sein Name ist Diego. Er ist verpflichtet, bei deiner Aufgabe zu helfen.
    Und deine Pflicht ist, diesen Brief den Feuermagiern im Alten Lager zu liefern.
    Dir wird aber verboten, irgendjemandem außer Diego darüber zu sprechen. Du musst sehr sorgsam handeln. Keiner soll dich verdächtigen.
    Bernd: Magier. Du verschwindest deine Zeit. Ich werde mein Leben für keine deinen Intrigen riskieren.
    Alter Feuermagier: Du wirst erhalten alles, wonach du verlangst. Geld, Tränke, Waffen, Pferd, nützliche Informationen. Alles.
    Bernd: Viel besser. Gut, knie mich rein.
    Alter Feuermagier: Aber merk dir: das Zögern ist verboten. Die Zeit ist von der größten Wichtigkeit. Diego wird dich mit sonstigen Informationen versorgen.


    Draußen ist jemand angeblich durch eine Armburst getötet worden.


    Bernd: Äh du Scheiße, ich mach das ganz bestimmt und nach allen Vorschriften.
    Alter Feuermagier: Wunderbar.


    Der alte Feuermagier zieht den in einer Glasstube versteckten Brief hervor und steckt ihn in Bernds Tasche rein.
    Bernd kommt auf seinen Weg zurück und der Magier verschwindet von der Bildfläche in den Aschen, die er selbst erzeugt hat.


    Gardist: Bewegung! Vorwärts! Schneller!


    Bernd bemerkt einen schön ausgerüsteten Ritter, der auf einem schöneren Ross sitzt.
    Der Ritter macht seinen Helm auf und sieht Bernd sehr aufmerksam an.
    Bernd sieht zahlreiche Arbeiter, die Gefängniskutschen mit magischem Erz laden.
    Dagegen laden Sträflinge mit verschiedenartigen Waren Kutschen binnen der Barriere.
    Es fängt langsam an zu regnen.


    Bernd: Schöner Turm hinter diesem Wald. Dort liegt das Alte Lager, oder?
    Gardist: Hälst du deine Schnauze nicht mehr, schneide ich dir die verfluchte Zunge ab. Ich hasse lustige Kerle. Steh gerade, wenn Herr Richter zu dir spricht.
    Richter: Im Namen König Rhobars des Zweiten, der Befreier von Varrant, der Beschützer von den Südeninseln, der Nordmarbezwinger, der Herrscher der Vereinigten Länder von Myrtana, der einzige und wahre Erbe des Heiligen Schwertes von Rhobar des Ersten...
    Allhier, vor Innos Augen...
    Ich - Richter Olaf von Khorinis, Königs und aller Erzmagier Segen erhalten, verurteile diesen Mann zur Arbeit im Alten Bergwerk. Damit lassen sich seine Sünden reinwaschen. Damit leistet er Hilfe bei der Abwehr von weiteren Invasionen Wilder Orken - Beliars Pestilenz!
    Zieht seine Handschellen ab und führt ihn zur Barriere.


    Außerhalb der Barriere liegen ein Paar von Gelbsteinen, die Sträflinge reingehen lassen.


    Bernd: Steck dein Gefasel du weißt bestimmt wohin.


    Bernd grinst zufriedengestellt.
    Bernd betritt schnell die magische Sphäre. Infolge eines starken elektrisierenden Gefühls, zuckt sein Körper einen Moment zusammen. Es wird ihm Dunkel vor den Augen und fällt auf die Knie zusammen. Sein Sehen kehrt wieder zurück und er sieht eine abfahrende lange Schlange Kutschen, die viele Sträflinge und Rotgardisten zu Fuß begleiten.
    Ein zorniger Mann springt aus der letzten Kutsche heraus. Er läuft auf Bernd zu und zieht einen Knüppel hervor. Und er schlägt ihn mit seiner Faust ins Gesicht. Bernd fällt auf den Boden.


    Bullit: Wilkommen in der Kolonie! Drecksack! Gefällts dir?
    Bernd: Wer bist du?
    Bullit: Hab ich dir erlaubt zu sprechen, Fot*e!?


    Bernd bekommt einen gewaltsamen Fußtritt auf seine Brust und dann auf seine Leber. Er atmet jetzt kaum und schlängelt langsam auf dem Boden.


    Bullit: Perfekt! So darfst du mich ansprechen, du Ratte. Das ist dein neuer Name. Ratten haben aber vier Zähne, deswegen muss ich dir mal dabei mit diesem Freund helfen.


    Bullit schlägt Bernd mit seinem Knüppel wieder und wieder. Es ist ihm aber noch nicht gelungen Bernd Kopf und Zähne zu treffen.


    Diego: Hör auf, Bullit!
    Bullit: Oder was? Spiel mit deinem kleinen Bogen hinter der Ecke. Das ist nicht deine Sache, Diego. Das ist meine Schlampe jetzt. Meine Ratte!
    Diego: Wirklich? Wie steht's damit.. Gomez will dich dringend sehen. Nimm die Einladung, und viel Spaß.
    Bullit: Wir sehen uns wieder, kleine Kacke. Sei da sicher! Ich finde dich!


    Bullit steigt in die Kutsche wieder ein, die sich schon langsam in Richtung des Waldes bewegt, hinter dem man den gigantischen Turm sehen kann.


    Diego: Kannst du aufstehen? Scheiße, ich habe mich verspätet.
    Bernd: Nein, du bist rechtzeitig gekommen. Der hat mich zwar hier getroffen, aber...
    Diego: Schweig, bitte. Trink.


    Diego hilft Bernd eine kleine Flasche Rotflüssigkeit zu trinken.


    Diego: Noch eine Weile und du bist wieder auf den Beinen.


    Bernd lacht.


    Bernd: Ich muss mich beeilen, sonst bringt uns beide der verdammte Regen um.
    Diego: Ja auf jeden. Hast du den Brief?
    Bernd: Natürlich.
    Diego: Wunderbar. Gehen wir ins Lager. Wir werden in meinem Haus sprechen. Nicht unter diesem verdammten Regen.


    Sie gehen die hohe Palisade entlang. Es gibt hier einen Leiterwagen, auf dem Bernd eine Leiche bemerkt hat. Bernd kommt näher, damit er besser zusehen könnte. Die Leiche hat die Kehle von einem Pfeil aufgespießt. Das Gesicht ist ihm leider bekannt.


    Bernd: Oh nein... Nein! Edward... Wieso? Wir hätten uns einander helfen können.
    Diego: Hast du ihn gekannt?
    Bernd: Wir haben uns unterwegs kennen gelernt. Er wurde ungerecht angeklagt. Die Wahrheit ist: die Richter brauchten Opfer. Falscher Ort, falsche Zeit für ihn. Und das ist das Ergebnis. Er wollte es mit jedem Preis vermeiden.
    Diego: Kein Wunder. Dieses Gefängnis ist besonders. Leider auf schlimmste Weise.
    Bernd: Ich glaube es gibt einen Weg raus.
    Diego: Schön für dich.
    Bernd: Und was wird mit ihm? Er kann doch nicht so liegen da.
    Diego: Nein, die Jäger werden von ihm Gebrauch machen.
    Bernd: Was soll das bedeuten?
    Diego: Sie werden sein Fleisch fürs Jagen benutzen.
    Bernd: Beschissen und unmenschlich. Aber verstehe. Wahnsinnige Zeiten.
    Diego: Das ist nur Anfang. Glaub mir. Komm, folg mir. Vor uns zieht sich ja ein langer Weg.
    Geändert von MäzenTrommel (01.11.2023 um 18:25 Uhr)

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    Intro Teil 2

    Link zur Audioversion:

    Tag 1 Sonntag Abend


    Diego öffnet die Tür seines ziemlich großen, Holzhauses. Er setzt sich an den Tisch und zündet die Kerzen mit einem Feuerstahl an.


    Diego: Komm, setz dich. Fangen wir ganz von vorne an. Ich bin Diego.
    Bernd: Mein Name ist Bernd. Dessen bin ich mir sicher.
    Diego: Gut. Leg den Brief her.
    Bernd: Wie du willst. Und was jetzt?
    Diego: Was weißt du von der Barriere?
    Bernd: Sie ist größer als ich gedacht habe.
    Diego: Ja. Größer als ihre Schöper erwartet hatten. Das brachte Gomez zur Übernahme von Macht im Alten Lager. Der Ort, wo uns wir jetzt befinden, wird Altes Lager genannt.
    Bernd: Wie könnte es passiert sein? Dass er der Boss hier ist?
    Diego: Vor zehn Jahren. Gomez, das heißt einer von damaligen Buddlern, zwar üblich doch so charismatisch, dass er in der Lage war, hunderte des restlichen Volkes zu überreden, alle Königsgardisten zu töten. Nun, ist er der mächtigste Mann in der Kolonie.
    Bernd: Also. Da die Magier für den König gearbeitet haben. Und Gomez ist deutlich gegen den König, obwohl er die Buddler das Erz für ihn ausgraben lässt.. Warum sind die Magier da? Am Leben, meine ich.
    Diego: Als Gomez erfuhr, dass die Magier die Barriere geschaffen hatten, war er so dankbar dafür, dass er ihnen alles gewährleistet hat, was ihnen nützlich wäre.
    Aber die Hälfte der Magier haben das Angebot abgelehnt. Danach haben sie im Westen das sogenannte Neue Lager gegründet. Das Lager bleibt gegenüber dem Alten Lager feindlich. Allerdings hat keins bis jetzt Krieg erklärt. Aber ich denke das ist nur die Frage der Zeit.
    Bernd: Nach zehn Jahren der offenen Feindlichkeit?
    Diego: Ne. Nach vier. Das Neue Lager hob seine Wichtigkeit hervor nachdem General Lee die Barriere betreten war. Ja, derselbe General Lee, der die Invasion in Varrant durchgeführt hat. Die Invasion, deren Folge der Verlust der Unabhängigkeit ist. Einer der mächtigsten Männern in Myrtana selbst ist eigentlich zum Tode verurteilt worden. Wie du schon daraus schlussfolgern magst, viele Buddler haben angefangen, von hier zum Neuen Lager zu fliehen. Sie haben ein zwar kleineres doch eigenes Bergwerk gebaut.
    Bernd: Das scheint eher ernst.
    Diego: Aber in höchstem Maße. Ich kann einen Konflikt in der Luft spüren. Tag für Tag geht es immer schlechter.
    Bernd: Keine Sorge. Ich sprenge diese Hure in die Luft. Und keiner Konflikt wird mehr bedeutsam sein.
    Diego: Tschuldigung?
    Bernd: Ich habe Edward und mir selbst versprochen, eine Lösung zu finden, wie man weg weit von hier flüchten kann. Selbst auf Kosten eigenen Lebens, mir egal.
    Diego: Hört sich ganz gut an, muss ich dir zugeben. Du musst aber wissen, dass du nicht der Einzige bist, der so eine Entscheidung getroffen hat. Die Magier aus dem Neuen Lager scheinen auf dem richtigen Weg zu sein, die Barriere nämlich zu sprengen. Mithilfe einer ganzen Menge magischen Erzes.
    Bernd: Tschuldigung?
    Diego: Genau. Sie häufen das Erz an, damit sie etwas damit machen werden was zur Zerstörung der Barriere führen dürfte. Deswegen genießen sie natürlich Respekt aller restlichen Sträflinge, die mit allen Mittel raus möchten.
    Bernd: Aber Gomez braucht die Barriere, um seine Macht aufrechtzuerhalten.
    Diego: Ja, das stimmt.
    Bernd: Ich nehme denn an, dass er sie hasst.
    Diego: Ja, das stimmt auch.
    Bernd: Naja. Ich fühle mich gar nicht verwirrt, eigentlich das stand mir fest, dass die hiesige Situation ganz verfickt wird. Aber trotzdem müssen wir weitermachen. Haben wir schon einen Plan?
    Diego: Hast du mal mit dem Bogen geschossen? Oder eigentlich gekämpft?
    Bernd: Doppeltes Ja. Ich habe früher gejagt, um zu überleben.
    Diego: Toll. Du wirst zum Schatten denn. Wir brauchen immer mehr Neue, denn die zahlreichen Schatten monatlich sterben.
    Bernd: Einer von ihnen (toten) werde ich nie. Ich frage mich übrigens, warum du diesen Brief nicht alleine nehmen und liefern kannst.
    Diego: Lange Rede, kurzer Sinn. Die Magier hassen mich für meine früheren Aktionen. Mir ist nicht erlaubt, mehr hinzugehen. Außerdem. Sicherer ist, wenn du als Neuling diese Aufgabe bewältigst.
    Bernd: Verständlich.
    Diego: Dieser Brief, Mein Freund. Merk dir das. Findet irgendjemand heraus, sind wir beide tot. Alle, die Gomez Wissen herausfordern, werden kaltgemacht.
    Bernd: Wie viel Zeit haben wir?
    Diego: Drei Monate.
    Bernd: Scheiße. Nicht gut.
    Diego: Ich weiß, aber es lohnt sich, glaub mir.
    Bernd: Ich weiß ich erhalte alles was ich verlange, nachdem ich dieses Stück geliefert haben werde. Wie steht's mit dir?
    Diego: Weißt du was.. Ich bin auch der Meinung, dass die Barriere zusammenbricht. Sagen wir, dass ich mir mein zukünftiges Leben außerhalb der verdammten Kolonie vorbereite.
    Bernd: Ach so. Klug von dir. Sag mir was über diesen Mutterficker, der aus mir die Scheiße herauszuprügeln versucht hat.
    Diego: Sein Name ist Bullit. Er ist Gomez Hund. Sehr kräftig und rasch. Er hat fünfundfünfzig Banditen aus dem Neuen Lager selbst getötet. Er ist ein Biest. Halt dir ihn lieber weit vom Leibe.
    Bernd: Eines Tages werde ich ihn tot sehen. Durch meine Hände. Worum geht es in dieser Einladung, die du ihm gegeben hast?
    Diego: Dringender Auftrag von Gomez, Kuriere aus dem Neuen Lager zu töten, die zum Lage der Sekte reiten.
    Bernd: Was für Lager?
    Diego: Lager der Sekte. Das jüngste Lager da. Das mich durchaus beunruhigt. Vor sieben Jahren, ein Buddler, sein Name Berion, hat seine Kumpel überzeugt, ein eigenes Lager im östlichen Sumpf zu gründen. Sie glauben an einen Gott eigener Art und rauchen widersinnig viel Sumpfkraut.
    Bernd: Oh nein, berauschte Fanatiker.
    Diego: Ja genau. Und Gomes selbst hat bestimmt Angst vor ihnen. Sumpfkraut ist sehr beliebt geworden, seitdem diese Spinner angefangen haben, davon Gebrauch zu machen. Mit anderen Worten. Die Macht dieses Lagers ist auf Unkraut gebaut.
    Bernd: Das ist doch zum Totlachen.
    Diego: Sie reden ständig von der großen Anrufung.
    Bernd: Was ist das?
    Diego: Also. Ihr Gott soll jetzt im Schlaf sein. Sie haben ihn deswegen Schläfer genannt. Sie glauben auch, dass sie Sumpfkraut rauchen und danach Visionen haben und mehr Gläubige gewinnen müssen. Infolgedessen, ihr Gott soll endlich erwacht sein.
    Bernd: Wie kannst du so viel wissen?
    Diego: Ich habe Freunde. Weißt du was.. Man kann hier ohne Freunde nicht überleben.
    Bernd: Das kann ich glauben. Ich glaube auch, dass wir im Verlauf unserer Mission Freundschaft schließen können.
    Diego: Ohne Zweifel. Ich leiste dir so viel Hilfe, dass ich zu leisten fähig bin, beim Durchgang durch das Tor des Alten Schlosses.
    Bernd: Da wir gerade davon sprechen... Wem gehörte das Schloss bevor Gomez ans Ruder gekommen ist?
    Diego: Lord Tymoris der Alte. Nachdem Gomez hat es gelungen, die Macht zu übernehmen, benutzte er Tymoris für eine Vorstellung. Er brach seine Arme und hängte an einer Kette. Tymoris starb sehr lange Zeit über. Ich kann um meinen eigenen Kopf wetten, dass der König wiederholt diese Vorstellung. Aber in diesem Fall Gomez wird hängen. Tymoris war ein großartiger, ehrenvoller Herr. Sind die Geschichten wahr, hat er sich eigentlich um die Buddler gekümmert.
    Bernd: Ich weiß nur Eins sowieso. Ich will nicht, dass Gomez diesen Brief herausfindet.
    Diego: Gut. Drei Monate. Lass dich diese Zahl in deinem Kopf ständig gehen.
    Bernd: Was machen wir morgen denn?
    Diego: Bogen üben. Du und drei Kerle, die ich vor Kurzem versammelt habe.
    Bernd: Darf ich ihre Namen kennen lernen?
    Diego: Natürlich. Grim, Dusty und Herek.
    Bernd: Was weißt du von ihnen?
    Diego: Also. Dusty ist vom Lager der Sekte begeistert, trotzdem versichert er, dass das Alte Lager eine vernünftigere Wahl ist. Herek ist Mörder, sehr kräftig und groß - er könnte mit schweren langen Bögen schießen. Und Grim ist einigermaßen charismatisch. Er hat einen Königsgardisten getötet. Er sagte darüber kein Wort mehr und ich auch hatte daran kein Interesse.
    Bernd: Eh.. Kann nicht mehr warten. Was folgt danach?
    Diego: Mittagessen in der Kantine der Schatten. Du lernst unseren Koch Snaf kennen. Lustiger Typ.
    Bernd: Schön.
    Diego: Es ist unumgänglich, diesen Brief zu verstecken. Ich habe Platz in meinem Keller.
    Bernd: Ja, mach schon. Verdammt, mein Rücken. Mein Körper ist erschöpft.
    Diego: Ich weiß. Du schläfst hier. Ich schlafe oben, also passiert was, weißt du wo ich bin. Morgen wirst du in der Kaserne der Schatten schlafen.
    Bernd: Großartig. Scheiße. Ich kann mich kaum bewegen. Hast du übrigens was zu essen?
    Diego: Kein problem, warte mal hier und ich sorge dafür.
    Bernd: Danke, Freund.
    Geändert von MäzenTrommel (20.02.2023 um 20:18 Uhr)

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    KAPITEL 1

    12.09.22: Ich wollte hier das ganze Kapitel posten, aber mit dieser Logik müsste sowas einfach auch mit der ganzen Geschichte tun. Weil ich die Geschichte für die polnische Community übersetze, habe ich mich entschieden, regelmäßig zu posten. vielleicht klappt es, werden wir sehen
    Mit freundlichen Grüßen


    DIE WELT DER VERURTEILTEN


    Tag 2 Montag
    Früh morgens



    Diego, Bernd, Herek, Dusty und Grim haben sich hinter der Kaserne der Schatten versammelt. Sie haben nun seit 2 Stunden Bogen schießen geübt. Der beste ist Herek, der schlimmste ist Grimm.


    Diego: Gut, machen wir mal eine Pause für ein paar Weilen. Ich habe noch was zu tun, also wartet auf mich.
    Grim: Wo hast du Bogen schießen gelernt, Bernd?
    Bernd: Im Wald.
    Dusty: Wer will ein bisschen Sumpfkraut, solange Diego nicht da ist?
    Herek: Ich würde lieber Wodka trinken als diese Scheiße...
    Grim: Wo hast du das hergekriegt?
    Dusty: Ich habe mich neulich mit einem Novizen aus dem Sumpflager unterhalten. Und er hat mir es gegeben, damit ich es ausprobiere.
    Grim: Die schaffen nur Probleme.
    Dusty: Du bist einfach voreingenommen. Jeder braucht sich bisweilen selbst aufrichten. Insbesondere an so einem beschissenen Ort wie dieser. Wie stehts mir dir Bernd?
    Bernd: Ich atme gerne mit frischer Luft. Das bedeutet "Nein".
    Dusty: Äh, zum Henker. Unsere erfolgreiche Zusammenarbeit wird von nun an von mir bezweifelt.


    Dusty zündet seine Sumpfkrautrolle an und raucht sie.



    Tag 2 Montag
    Mittag



    Diego, Herek, Grim und Dusty sitzen an demselben Tisch in der Kantine der Schatten.


    Snaf: Warte, Bernd! Möchtest du mal mein Experimentgericht probieren?
    Bernd: Was ist drin?
    Snaf: Reis. Pilze. Uuund Fleischwanzen...
    Bernd: Nein, danke. Ich kotze relativ ungern, weißt du.
    Snaf: Eigentlich... Nachdem man Fleischwanzen gekocht hat.. Und wenn man weiß wie es richtig zu vollbringen ist.. Mit anderen Worten, wenn man Meister ist, der ich ohne Zweifel bin.. Sie sind ganz schmackhaft.
    Bernd: Nein danke. Ich bevorzuge Reis und Ziegenkäse.
    Snaf: Aber ich kann dir gut zahlen, wenn du mir ein paar Weißpilze mitbringst.
    Bernd: Meine Ohren sind nun offen gehalten.
    Snaf: 20 Erz Stück gegen 20 Weißpilze. Zur Zeit brauch ich nicht mehr.
    Bernd: Abgemacht.
    Snaf: Super. Falls du einen weiteren Becher Milch möchtest, sag mir Bescheid, ich habe noch.
    Bernd: Toll.


    Bernd setzt sich zwischen Dusty und Grim.


    Grim: Scheinbar bist du jemandes Pilzsammler geworden.
    Bernd: Ich bin Kerl zahlreicher Talente.


    Grim grinst.
    Ein glatzköpfig und kräftig gebauter Mann, der einen Kettenpanzer und rote Kleidung anhat, nimmt Platz neben Diego.


    Diego: Bernd. Du bist wohl hier der Einzige, der unseren Arenaleiter noch nicht kennen gelernt hat.
    Scatty: Mein Name ist Scatty.
    Bernd: Warte. Gibt es eine Arena hier? Wer ist zum Kampf berechtigt?
    Scatty: Wer in der Lage ist, erfolgreich zu kämpfen.
    Bernd: Ich bin.
    Scatty: Sicher? Was ist die gefährlichste Waffe in deinen Händen?
    Bernd: Der Spieß.
    Scatty: Nicht schwer zu begegnen.
    Bernd: Ich habe damit drei Männer umgebracht.
    Scatty: Echt? Erzähl mal mehr.
    Bernd: Einige gierige Mutterficker versuchten, ins Haus meiner Hexefreundin einzubrechen. Deswegen nahm ich meinen Spieß mit und brachte sie alle ganz grausam um.
    Scatty: Hast du das eindrucksvoll vollbracht?
    Bernd: Der letzte Bursche war es, den ich wegen seines Arschlochbenehmens höchst gehasst hatte. Deshalb habe ich meinen Spieß durch seinen Kopf eingesetzt. Mein Spieß wurde dadurch selbst getötet aber das hat sich verdammt gelohnt.
    Scatty: Brutal. Ich will also, dass du morgen in die Arena erscheinst. Du wirst mir deine Schritte zeigen.
    Bernd: Kein Problem.
    Diego: So, Jungs. Wir müssen weitermachen.
    Bernd: Aber ich habe soeben meine Schüssel gefangen.
    Diego: Ja. Das mag problematisch sein.
    Scatty: Diego, lass ihn hier bleiben und geh. Ich muss mit ihm reden.
    Diego: Gut, mach schon. Bernd, komm wenn ihr beide fertig seid.


    Dusty, Herek, Grim und diego verlassen die Kantine.


    Scatty: Wie viele Leute hast du getötet?
    Bernd: Acht.
    Scatty: Nicht schlecht. Und drei auf einmal.
    Bernd: Stimmt.
    Scatty: Das heißt - Morden ist kein Problem für dich, ja?


    Bernd schweigt, ohne zu zwinkern.


    Scatty: Ich hätte einen Job für dich. Es gibt hier einen Gardisten. Sein Name Fletcher. Er ist mir Geld schuldig, und ganz zufällig kämpft er für mich auf der Arena, damit er alles zurückzahlen kann.
    Ganz bestimmt weiß ich aber eins. Er ist ein Säufer und Dummkopf und es wird ihm nie gelingen.
    Und da bist du erschienen. Ein neuer Krieger. Der bezwingt ihn, indem er gnadenlos seinen Körper auf seinen Spieß aufspießt. Würdest du es machen?




    Bernd: Müssen sich Kämpfe immer tödlich enden?
    Scatty: Es gibt mehrere Arten vom Kampf. Die tödlichen sind seltener und dadurch werden sie durch eine ganze ganze Menge Erz bezahlt, wenn sie stattfinden.
    Sie befinden sich normalerweise am Ende aller angesetzten Kämpfe. Ich würde gerne etwas Erz auf dich setzen, damit ich diesen wertlosen Nachttopf durch einen Spieß in der Kehle sterben sehen könnte.
    Bernd: Ich werde in zwei Monaten bereit. Grob geschätzt.
    Scatty: Da gibt es keine groben Schätzungen. Das muss für mich feststehen. Und leider musst DU dich anpassen, das heißt du würdest einen Monat Zeit haben für Fletcher und zwei Monate für... Nächste...
    Außerdem muss ich deiner Fähigkeiten sicher sein. Zuerst musst du Kirgo bezwingen. Mit einem Holzstab natürlich. Nicht mit dem Spieß.
    Bernd: Ja, auf jeden. Bis morgen denn. Ich muss zu Diego zurück.
    Scatty: Warte. Nimm diese 10 Stück Erz. Merk dir das - dieser Betrag ist vergleichsweise jämmerlich, wenn man betracht, was man als echter Krieger verdienen kann. Wenigstens zwanzig mal pro Kampf und mehr. Viel Spaß und denk daran ohne Unterbrechung.
    Bernd: Ja. Kohle ist heilig, danke.






    Geändert von MäzenTrommel (02.12.2023 um 02:56 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 2

    Tag 2 Montag
    Abend




    Nach der Übung nimmt Herek Kurs auf Handelviertel Alten Lagers. Dusty geht mit einem Novizen aus dem Lager der Sekte irgendwohin spazieren. Grim folgt Bernd bis zur Kaserne der Schatten. Im Moment sind sie im Zimmer für 10 Schatten ganz allein.


    Bernd: Willst du was?
    Grim: Ja. Was denkst du über Gomez und seinen Aufstand gegen den König?
    Bernd: Verdammt, solche Fragen am Ende des Tages, lass mich bitte in... Ich gebe kein Fick. Ehrlich.
    Grim: Wie kannst du das, wenn einer Gomez' Hunde dich wie kleine Puppe verprügelt hat?
    Bernd: Kann ich mich nicht daran erinnern.
    Grim: Ach komm. Herek hat mir gesagt. Er will Gardist werden. Er scheiß auf Schatten.
    Bernd: Was für Zweck richtet dich, mir darüber zu erzählen?
    Grim: Ich will Regeln verändern. Mir ist es schon gelungen, Tod in der Mine zu vermeiden. Jetzt ist an der Zeit, höher zu klettern. Herek ist nicht zu missbilligen. Wir müssen ihn dringend aus dem Weg schaffen.
    Bernd: Viel Glück. Wie ich schon gesagt habe. Kein Fick drauf, verstanden?
    Grim: Du wirst bald deine Meinung ändern, glaub mir.


    Bernd verlässt das Zimmer und Grim lacht dabei.


    ***


    Ein Gardist versperrt Bernds Weg.

    Bloodwyn: Hallo, Kumpel.
    Bernd: Ich kenn dich nicht.
    Bloodwyn: Mein Name ist Bloodwyn. Bullit hat mir erzählt, was er dir angetan hat. Kannst du dich daran erinnern?
    Bernd: Nein.


    Bernd versucht weiterzugehen aber Bloodwyn hört nicht auf, den Weg zu versperren.


    Bernd: Was ist dein Problem?
    Bloodwyn: Problem? Falscher Gebrauch von Worten, mein Kumpel. Dir müssen einige hiesige Regeln beigebracht werden. Das kann dir Schwierigkeiten sparen. Da du ein Neuling bist.
    Bernd: Mach schon.
    Bloodwyn: Einige Leute hierherum mögen sich danach streben, dir Ärger zu machen. Und das ist die Sache. Wir, als Gardisten, haben die Pflicht euch zu schützen... Aber. Das musst du bezahlen. Jede Woche.
    Bernd: Können Gardisten zur Zahl von Leuten gehören, die mir Ärger machen können?
    Bloodwyn: Schließlich sind sie alle nur Menschen, oder? Ich kann dich nicht versichern, dass alle Gardisten so zuständig sind wie ich.
    Bernd: Verstehe, aber was passiert, wenn zwei Männer, die euch bezahlt haben, miteinander Streit haben?
    Bloodwyn: Derjenige, der mehr bezahlt hat, wird beschützt.
    Bernd: Was für ne einfache doch logische Lösung.
    Bloodwyn: Aber echt, ne? Zehn Stück Erz.
    Bernd: Aber weißt du was? Leck mich doch mal am Arsch. Ich sorge selbst für meine Interessen.
    Bloodwyn: Tapfer von dir. Heldenhaft! Unendlich sinnwidrig dennoch. Sorg dich um deinen Kopf am Sonntag und viel Glück.


    Bloodwyn lässt Bernd fortgehen und dabei schubst er ihn mit seiner Schulter ganz heftig. Seine Augen brennen voller Hass, aber Bernd entfernt sich von ihm schnell, als ob nichts passiert wäre.
    Geändert von MäzenTrommel (17.03.2023 um 03:03 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 3

    Tag 2 Montag
    Nacht


    Diego: Du hast dich also entschieden, eine Abkürzung zu nehmen und erfolgreicher Kämpfer zu werden, der Fletcher getötet hat, und damit lässt du Erzbaronen auf dich ihr Augenmerk richten? Ich könnte das doch erraten haben.
    Bernd: Wer würde bei Gomez und seinen verfluchten Orks mehr Respekt genießen? Üblicher Schatten oder blutdürstiger Kämpfer, der plötzlich aus dem Nichts erschienen ist?
    Diego: Du hast nicht verstanden. Du musst sowieso Schatten werden, das ist unbestritten und Scatty wird es sicherlich bestätigen. Du musst dich notwendig offiziell zu Gomez Truppen zählen, um Ärger von Gardisten wie Bloodwyn vermeiden zu können. Du hast ihm nicht gezahlt, oder?
    Bernd: Ich habe ihm gesagt: leck mich am Arsch. Also nein.
    Diego: Ich stimme dir zwar zu, Bloodwyn ist wie ein Parasit, aber du bist noch zu schwach, um ihm so wiederzureden. Das darfst du nie vergessen. Du wirst von ihm verlangt, mehr zu zahlen. Sieh mich nicht so an, ich habe gesagt - ein Parasit. Er hat so viel Böses getan, dass ich mir schon ausmale, wie er von jemandem aus dem Neuen Lager getötet wird. Stinkendes Schwein. Nimm 50 Erz, lass ihn damit ersticken.
    Bernd: Was ich aber echt nicht verstanden hab... Nehmen wir an, dass ich der beste Krieger bin, der alle Schlachten gewonnen hat. Würde mich Gomez nicht einladen, an demselben Tisch zu essen? Würde er mich nicht sofort einstellen? Wäre ich nicht für ihn wichtiger als ein üblicher Schatten? Hätte ich mehr Vertrauen, könnte ich diesen verdammten Brief schneller liefern.
    Diego: Ja, Gomez würde von dir dann verlangen, dass du bedingungslos Gardist wirst. Gardisten sind übrigens auch Bloodwyn, Fletcher... Und Bullit. Glaubst du, warum ich kein Gardist bin, obwohl ich schon längst könnte? Weil ich kein Arschloch bin. Du müsstest was Abstoßendes tun. Wärest du dazu bereit? Schwächer zu quälen, um deine Ziele zu erreichen?
    Bernd: Ja, da hast du recht. Tatsächlich.
    Diego: Um alles endlich abzuschließen: sagen wir die Fähigkeit gut zu kämpfen ist für unsere gemeinsame Ziele nicht ausreichend. Du würdest Respekt genießen, das stimmt. Auch bei Erzbaronen. Das ist aber kein Beweis, ob du ein richtiger Typ für Zusammenarbeit bist. Basta.
    Bernd: Ich will so oder so gegen Fletcher kämpfen. Ich habe die Gelegenheit, einen Stapel Erz zu gewinnen. Und ein Arschloch zu beseitigen.
    Diego: Ich habe bemerkt, dass du annimmst, jede Schlacht gewinnen zu können. Fletcher mag betrunkener Idiot sein, aber er ist gar nicht schwach. Er kämpft mit einem sehr harten Schwert und einem verdammt großen Schild. Das ist der Grund, warum ich so besorgt bin. Dabei trägt er einen Helm und Kettenrüstung.
    Bernd: Deshalb muss ich meinen Spieß direkt auf sein Gesicht richten, es sei denn ich treff ihn gut mit der Klinge auf seine Rüstung. So oder so, wenn es mir gelingt, sollte es Baronen durchaus gefallen.
    Diego: Ich muss dir auf etwas hinweisen... Normalerweise ist er eher ruhig, aber nachdem er sich betrinkt... Verliert er Kontrolle. Er ist doch ja auf keinen Fall weniger gefährlich, aber er ist aggressiver und unaufmerksam. Er kann also leicht einen Fehler begehen.
    Bernd: Sehr schön. Das vereinfacht meinen Job eigentlich. Was trinkt er meistens?
    Diego: Reiswodka, Bier. Alles. Je billiger umso besser.
    Bernd: Wodka denn. Gut. Weißt du, ob er morgen zur Arena kommt?
    Diego: Er soll. Es gibt in einem Monat einen bedeutsamen Wettkampf.
    Bernd: Verstanden. Darum wollte Scatty wissen, ob ich den Job bestimmt annehme.
    Diego: Das war der Grund. Mir gefällt zwar die Idee nicht, aber zuerst versuch, Kirgo zu bezwingen. Ich fürchte du musst nachts und morgen früh üben. Dazwischen nur ein bisschen Schlaf.
    Bernd: Ich weiß. Das wird schwierig. Hast du nen Stab?
    Diego: Spieß. Damit wirst du üben. Nicht mit einem Stab. Ich kann dir nicht folgen. Wir müssen voneinander fernhalten.
    Bernd: Prima. Zur Arbeit denn.


    Diego gibt Bernd einen Spieß.


    Bernd: Moment mal. Womit kämpft Kirgo?
    Diego: Mit dem Spieß.
    Bernd: Äh du Scheiße. Ich glaube ich muss in seinen Arsch sowieso treten.
    Diego: Vermassle das nicht.

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    KAPITEL 1 Teil 5

    Tag 3 Dienstag
    Mitternacht



    Bernd übt seit drei Stunden kämpfen. Drei Männer kommen aus dem Winkel heraus. Einer von ihnen trägt eine Kettenrüstung und einen Helm - der schwingt auch einen Knüppel und einen Schild.


    Bernd: Herek... Ich wusste schon du hast was verdächtiges im Sinn gehabt. Ist das Fletcher?
    Fletcher: Ich bin auch bei solchen nutzlosen Ratten bekannt, wie du. Ich habe gehört, du willst Kämpfer werden. Ich mag keine Konkurrenz.
    Bernd: Ich bin im Begriff, Schatten zu werden, also verpiss dich. Schatten sind ständig gesucht.
    Messer: Wer braucht einen Schatten ohne Hände?
    Fletcher: Treib es nicht zu weit, Messer. Wir sind nur hier, um ihm eine winzige doch wichtige Lehre zu erteilen. Ich habe sie genannt: Beweg deinen stinkenden Arsch bis zum Mine und arbeite mit anderen.


    Herek versucht Bernd ganz plötzlich anzugreifen. Bernd schlägt sein Gesicht mit dem stumpfen Ende seines Spießes. Herek fällt auf den Boden total überrascht.


    Fletcher: Gewöhne dich daran, Herek! Wir müssen wissen, ob du das Zeug dazu hast. Nimm den Arsch zusammen!
    Herek: Dafür wirst du bluten und sterben.
    Bernd: In deinen Träumen, du bescheuertes Schwein.


    Bernd ist es gelungen, Hereks Arm mit seinem Spieß zu verletzen. Bernd schlägt dann wieder und wieder.


    Herek: Lass den Spieß nur fallen, du Mutterficker, du Hurensohn, verfluchter, verdammter.. Argh.. Scheißfresser!!!


    Fletcher plötzlich läuft auf Bernd zu, während er seinen Schild wie einen Rammbock verwendet.
    Bernd lässt seinen Spieß fallen und springt von der Wand auf.
    Messer versucht Bernds Hand abzuschneiden, aber Fletcher hält ihn auf.
    Herek brüllt und stürmt an. Er schlägt Bernd mit nackten Fäusten.
    Blut rinnt aus Bernds Nase und Augenbraue. Sein Auge selbst ist nun geschwollen.


    Fletcher: Jetzt ist es genug. Aufhören. Mir gefällt dein Zorn. Von nun an darfst du mich Kollegen ansprechen.
    Und du, kleiner Krieger. Mach, dass du deine Spitzhacke mitnimmst und einen richtigen Ort findest, an dem Crawler deinen dreckigen Arsch nicht zu früh auffressen. Wage nicht, sich auf der Arena zu zeigen.
    Messer: Eines Tages, mein Freund. Werde ich dich bluten sehen. Und allen wirds total egal sein. Und dein Fleisch wird fürs Jagen der Scavenger benutzt werden.
    Herek: Danke dir trotzdem. Meine Beförderung wäre nicht so schnell, wenn es dich nicht gäbe.


    Die Männer lassen Bernd am Boden bluten liegen. Bernd bemerkt, dass sein Spieß noch da ist. Und grinst dabei.


    ***


    Grim lacht. Bernd legt sich an sein Bett im Raum seiner Mannschaft.


    Grim: Ich habe dir doch gesagt.
    Dusty: Heiliger Schläfer, Bernd. Was ist passiert?
    Bernd: Herek passiert, der Hurensohn.
    Grim: Ich habe das gewusst. Er hat schon immer nach einer trügerischen Schlampe gestunken. Du wolltest mir aber nicht zuhören. Messer und Fletcher waren auch da, beide betrunkene Schweine.
    Dusty: Das ist unmenschlich. Dieser Ort ist ganz beschissen. Jetzt habe ich keine Zweifel, wo genau ich hingehören sollte.
    Grim: Lass mich dir mal ein Geheimnis anvertrauen. Das geht allen am Arsch vorbei. Hast du Wunsch dorthin zu gehen, dann geh. Geh sogar jetzt, wenn du willst.
    Bernd: Klappe halten. Beide. Ich versuche einzuschlafen verdammt. Er wollte mir eine Lehre erteilen, ich mache das gleiche. Meine wird aber tödlich sein.
    Grim: Gut, wir können dir ja helfen, Bruder.
    Dusty: Ich lass mich nicht dazu zählen. Ich will einfach einen verfickten Moment glücklich sein. Jedes Stück Hilfe für ihn könnte uns Ärger machen.
    Grim: Du denkst Gomez lässt dich so einfach los? Sei mal doch nicht so einfältiger Mutterficker. Wirst du kein Schatten, arbeitest du in der Mine. Und Schluss. Es gibt keine Alternative. Gomez sorgt doch für sein Geschäft. Du bist sein potentieller Geldbringer. Was für dummes Arschloch lässt sein Geld ohne Weiteres weggehen, kannst du das mir erklären?
    Dusty: Aber, der Noviz hat gesagt...
    Grim: Er wollte dir Stoff verkaufen, du armseliger Dummkopf. Und du rauchst ihn ohne Pause wie ein durstiges Pferd, das Wasser trinkt. Du schenkst ihnen dein Hirn wie ein Schweineschnitzel auf dem Teller.
    Dusty: Was?
    Grim: Ich habe die meiste Zeit auf dem hiesigen Markt verbracht. Ich weiß was über gruseliges Scheiß. Machst du das ohnehin weiter, wirst du das bereuen.
    Bernd: Könnten wir das bitte mal verschieben!? Ich muss in einer Weile wieder erwacht sein, um weiter zu arbeiten!
    Grim: Bist du ernst? Du gehst echt hin? Ungeachtet dessen, was sie dir getan haben?
    Bernd: Ja. Und nicht ungeachtet sondern wegen dessen, was sie gemacht haben.. Gute Nacht.
    Grim: Bringe dir morgens was zu essen und trinken. Dusty wird mir helfen, ja?
    Dusty: Ich habe momentan keine andere Wahl, glaube ich.
    Geändert von MäzenTrommel (17.03.2023 um 03:03 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 6

    Tag 3 Dienstag vor Sonnenaufgang


    Scatty: Du bist zu früh. Und was zur Beliars Schnauze ist deiner Schnauze passiert?
    Bernd: Verfluchter Fletcher passiert. Ich zögere nicht, ihn umzubringen. Geschworen.
    Scatty: Bin zufrieden das zu hören. Nimm weitere 10 Stücke. Das wird großartig. Du hasst ihn ja nun so ehrlich. Rache ist das beste Gewürz des Kampfs. Ich gebe dir noch dreimal, wenn du heute gegen Kirgo gewinnst.
    Bernd: Und neue Schuhe? Diese fallen schon auseinander.
    Scatty: Unbedingt. Füße müssen im Kampf ganz richtig funktionieren.
    Bernd: Einverstanden. Lass mich bitte in die Arena rein.
    Scatty: Sichere Sache. Nimm deinen Stab und wärm dich auf.
    Bernd: Wann kommen die restlichen?
    Scatty: Üblicherweise in einer Stunde.






    Tag 3 Dienstag
    Früh morgens



    Bernd übt seit einer Stunde ohne Unterbrechung kämpfen.


    Kirgo: Ich habe gehört du bist dieser Neuling, der anstrebt, der beste zu werden. Du verdienst meine Achtung. Mein Name ist Kirgo, freut mich dich kennen zu lernen.
    Bernd: Hallo, Kirgo.
    Kirgo: Dein Gesicht. Was ist geschehen?
    Bernd: Fletcher. Und er wird dafür bezahlen.
    Kirgo: Der schmutzige betrunkene Bastard. Ich habe von ihm die Schnauze voll. Im Übrigen Scatty auch.
    Bernd: Ich weiß darüber. Und ich helfe euch, ihn zu beseitigen. Ich muss dich heute schlagen. Das ist Scattys Bedingung.
    Kirgo: Verstehe... Gut. Ich bereite mich also vor, wärme mich auf und bin gleich zurück.




    ***




    Fletcher: Du Sohn einer Hure! Ich habe dir doch was gesagt, oder!?
    Bernd: Keine Ahnung. Hast du echt?


    Fletcher zieht einen Knüppel und fäng an, auf Bernd zuzukommen.


    Scatty: Kein Schritt weiter, du besoffener Idiot!


    Fletcher hält an.


    Scatty: Er hat seine Fähigkeiten mir zu zeigen. Das ist mein Geld. Nicht wie du, du jämmerlicher Abfall Schweinkacke. Hast schon mein Erz?
    Fletcher: Ich arbeite daran.
    Scatty: Arbeite weiter, du stinkendes faulendes Arschloch. Mach Platz jetzt. Lass mich meine Erzanlage anschauen.
    Fletcher: Wenn du schiefläufst, zerreiße ich dich in Stücke, Junge. Du hast mein Wort.


    Bernd und Kirgo stehen gleichweit voneinander entfernt.
    Beide haben einen Holzstab in der Hand. Bernd fängt an, mit seinem Stab Kirgos Brust zu treffen versuchen.
    Kirgo bewegt sich langsam rückwärts. Kirgo biegt nach links ab, inzwischen versucht er Bernd zu treffen.
    Bernd biegt auch nach links ab nur wenig zurücktretend.
    Sie halten einen Moment an.
    Kirgo beginnt ein bisschen schneller und aggressiver zu stoßen. Bernd ist es währenddessen gelungen, Kirgos Stab zu treffen und dadurch seinen ständigen Angriff zu behindern. Sie aufgeben den Kampf noch einmal.
    Bernd wiederholt nun haargenau vorige Bewegungen von Kirgo, aber Kirgo ist es gelungen nicht nur Bernds Plan zu behindern, sondern auch sein Bein beinahe zu treffen.
    Fletcher lacht.
    Kirgo sieht Fletcher an. Genau in diesem Moment wirft Bernd seinen Stab auf Kirgo, der absolut verblüfft ist. Hat aber keine Zeit zu reagieren, weil Bernd schon zu nah ist - der Spieß dagegen zu lang. Der Kampf ist schon vorbei, denn...


    Bernd: Hätte ich nun nen Dolch dabei, würde es zum tödlichen Ende des Kampfes kommen.
    Scatty: Ha, ha! Stimmt! Gut gemacht! Ich komm gleich zurück, aber jetzt... Fletcher, sprechen wir mal unter vier Augen.


    Fletcher und Scatty gehen aus der Arena heraus.


    Bernd: Ich weiß, dass du schneller hättest kämpfen können.
    Kirgo: Scharfsinniger Kerl bist du. Und weißt du, was ich weiß? Fletcher wird wie ein kleines Molerat an deinen Füßen heulen.
    Bernd: Ein wahrzuwerdender Traum.
    Kirgo: Kommst du vielleicht mit eine Flasche Bier trinken? Nachmittags.
    Bernd: Ja, warum nicht.
    Scatty: Also, meine ehrlichen Knaben. Mir hat dieser feste Kampf gut gefallen. Komm, Bernd. Wir müssen deine Zukunft besprechen.
    Bernd: Kein Problem. Bis bald, Kirgo.


    ***


    Scatty: Hör mal zu. Ich weiß genau, was dort passiert ist, aber mir ist das egal. Du befindest dich jetzt unter meinem Schutz. Das bedeutet: greift dich irgendwelcher Kämpfer von meiner Arena an, wird er mit mir zu tun haben. Wenn es um Gardisten geht wie Bloodwyn zum Beispiel... Tja, das ist leider ne andere Sache. Du musst unbedingt Schatten werden. Verstehst du, warum? Du muss in der Lage sein, sich als Gomez Mann ausweisen zu dürfen.
    Bernd: Ja, ja verstanden. Gesetz, Ordnung, Regeln...
    Scatty: Genau. Gut, dass wir uns gut verstehen.
    Bernd: Was ich nicht gar verstanden habe... Du weißt, was passiert wo?
    Scatty: Du hast mit Kirgo geredet, der Fletchers Frage herausgefunden hat, deshalb hat er sich dazu entschlossen, dir dabei ein bisschen zu helfen. Das Wesentliche: Fletcher war dafür blind wie ein besoffenes Molerat, also hat er keine eventuellen Vorwürfe gegen mich.
    Bernd: Du wirst mit jedem Preis mit ihm Schluss machen.
    Scatty: Stimmt. Glaub mir, denke ich so oft an seinen Tod. Ich hasse ehrenlose Männer, die keine Eier haben, das geborgene Geld zurückzuzahlen.
    Bernd: Du hast mein Wort. Ich muss aber mein Gesicht verarzten lassen - der Schmerz wird nun immer schlimmer.
    Scatty: Selbstverständlich, keine Sorge. Wir haben Mediziner hier. Ich beauftrage sie, sich für dein Gesicht zu kümmern.
    Bernd: Danke.
    Scatty: Kein Problem. 50 Erz für dich. Von jetzt an musst du wie ein Verrückter trainieren, vergiss nicht. Damit dieser Mutterficker abgeschwemmt von dir worden ist, indem du mit diesem Spieß fehlerlos schwingst.
    Bernd: Die Weise, wie du darüber sprichst gefällt mir. Bis bald.

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    KAPITEL ! Teil 7

    Tag 3 Dienstag Vormittag

    Guy: Äh du meine Güte, dein Gesicht ist...
    Bernd: Ich weiß.. Setz mich wieder zusammen, bitte. Ich glaube diese Wunden benötigen ne richtige Bedeckung und Pflege.
    Guy: Korrekt. Bringe ich Verbände und du legst dich hin.
    Bernd: Welches Bett darf ich besetzen?
    Guy: Das Bett mit dem kleinen Vordach ist dir frei.
    Bernd: Wunderbar. Endlich etwas Ruhe. Mach die Tür zu und lass mich hier nächste Wochen bewegungslos liegen, sag ich dir.
    Guy: Ich fürchte, dieser medizinische Gegenstand ist bedingungslos verpflichtet, weiterzuwirken. Fangen wir an, lass mich das anschauen. Könnte es schlechter geworden sein. Nun, zur Arbeit. Du musst dich sehr sorgsam bewegen. Insbesondere bis zum diesen Sonntag. Nun ist es erforderlich, deine Braue zu nähen. Ach. Ich würde nie denken, dass Kirgo so aggressiv sein könnte.
    Bernd: So ist das Leben... Undurchschaubar.
    Guy: So ist es in Tat und Wahrheit. Insbesondere auf der Arena. Oh, merkwürdige Zeiten, muss ja nun zugegeben werden.
    Bernd: Wieso?
    Guy: Etwas Merkwürdiges wird im Sumpflager passieren. Einer der Kämpfer aus dem Sumpflager hat mir darüber erzählt. Schreckhaft.
    Bernd: Was genau?
    Guy: Soweit ich begriffen habe... Sie wollen - sie sind im Begriff bereits eigentlich... Also.. Nein, das ist verrückt. Mir fällt schwer, das Ganze sogar zu erläutern. Kann ich nicht.
    Bernd: Ich habe früher mit einer Hexe im Wald gelebt, die mir einige verrückte Geschichten erzählt hat. Nichts wird mich überraschen. Sprich, wie es ist.
    Guy: Wenn so, dann von vorne. Normalerweise glauben Leute an drei Götter.
    Innos - Gott des Feuers.
    Beliar - Gott des Dunkels.
    Und Adanos - Gott des Wassers und Lebens.
    Das Sumpflager hat mit dieser Tradition gebrochen und begonnen, an einen Schlafenden Gott zu glauben, der muss, nach ihren Aussagen, erwacht werden. Ich frage mich, ob Feuermagier irgendetwas damit tun. Oder dagegen.
    Bernd: Sie leben im Schloss, nicht wahr?
    Guy: Nein. Sie leben neben dem zerstörten Turm. Also naja, innerhalb des Schlosses, aber nicht in demselben Gebäude wie Gomez. Worauf willst du hinaus?
    Bernd: Es geht mir um ihre.. Sagen wir.. Was könnten sie denn tun? Das ganze Lager brennen?
    Guy: Keine Ahnung, das ist nicht mein Bereich. Etwas.
    Bernd: Wenn du so besorgt bist, sind sie wohl auch. Das heißt sie mögen das schon längst im Auge haben.
    Guy: Du magst recht haben...
    Bernd: Sie helfen dir bei deiner Heilkraft?
    Guy: Auf jeden. Die besten Tränke sind eben von ihnen erzeugt. Da wir nun davon sprechen... Trink. Dieser wird alle Schwierigkeiten vorbeugen, die während der Heilung entstehen könnten.
    Bernd: Danke.




    Tag 3 Dienstag
    Mittag



    Kaserne der Schatten. Raum, den Dusty, Bernd, Grim besitzen (früher auch Herek). Im Raum befinden sich momentan Dusty und Bernd.


    Dusty: Bist du nicht in der Kantine?
    Bernd: Grim hat mir versprochen was mitzubringen. Ich brauche noch Erholung. Und du?
    Dusty: Ich mag es hier ab und zu allein zu sitzen und... Weißt du, mir Gedanken zu machen.
    Bernd: Worum kreisen sie rum?
    Dusty: Rate mal.
    Bernd: Sumpflager?


    Dusty nickt.


    Bernd: Meine auch eigentlich. Nicht so häufig wie du, aber naja. Wie war dein erstes Treffen mit Baal Parvez?
    Dusty: Du wirst Grim nichts weitersagen?
    Bernd: Nein, wir sprechen nur über Geschäfte sozusagen. Kein Geplauder.
    Dusty: Ich habe mich am dritten Tag auf dem Weg zur Kaserne verirrt. Ich bummelte absolut erschrocken. Ein Gardist, sein Name Bloodwyn, wollte, dass ich ihm 10 Stück Erz zahle.. Das war so unangenehm.
    Bernd: Hast du gezahlt?
    Dusty: Ja, ich hatte ja so große Angst. Wir bekamen was Erz für Anfang, ich musste alles abgeben.
    Bernd: Verfluchte Nisse. Keine Sorge, nehme ich an Kraft zu und werde mit ihm kurzen Prozess machen. Erzähl weiter.
    Dusty: Gerade danach bin ich Baal Parvez begegnet. Er hat mir eine Schüssel Reis mit Beeren gekauft, haben wir lange geredet. Ich habe ihm über mein Missgeschick erzählt. Über meine Ängste. Er war deutlich besorgt. Hat viele Fragen gestellt. Hat auch bemerkt meine Hände zittern und mir eine Rolle Sumpfkraut gegeben.
    Bernd: Verzeih bitte, dich da zu unterbrechen, aber die Frage hat mich schon lange gequält.. Wie fühlst du dich eigentlich, nachdem du Sumpfkraut geraucht hast?
    Dusty: Anfangs komisch, aber mit der Zeit immer angenehmer, einfach entspannt und.. Manchmal.. Höre Stimmen.
    Bernd: Stimmen?
    Dusty: Ja, aber wirklich... Sie wiederholen immer das gleiche..
    Bernd: Geht es vielleicht um die große Anrufung?
    Dusty: Woher weißt du?
    Bernd: Du würdest mir nie glauben.
    Dusty: Aber rede doch mal vom ganzen Herzen, bitte.
    Bernd: Am ersten Tag hier hatte ich einen merkwürdigen Traum.. In dem ich.. Eine Stimme gehört habe. Ich habe aber nichts geraucht. Komisch, oder?
    Dusty: Seltsam. Ich glaube du musst mit Baal Parvez unbedingt reden.
    Bernd: Ich weiß nicht, ob es richtige Entscheidung ist, ehrlich gesagt.
    Dusty: Du hast Zweifel, die auszuräumen sind. Das ist ganz normal. Baal Parvez wird das bestimmt verstehen, vertraue mir.
    Bernd: Könntest du ein Treffen mit ihm verabreden, bitte?
    Dusty: Kein Problem, mein Freund. Ich frage mich selbst, worum es gehen mag.
    Bernd: Wie ist er? Baal Parvez.
    Dusty: Fürsorglich wie Vater oder guter Onkel. Echt ordentlicher Mann.
    Bernd: Echt? Gut zu wissen. Das lässt meine Nerven sparen.
    Dusty: Du brauchst dich nicht aufzuregen. Er ist ganz anders als alle hier. Mit ihm kannst du über alles reden.
    Bernd: Freut mich das zu hören. Seit wann bist du hier eigentlich?
    Dusty: Ab diesem Sonntag zwei Wochen. Grim drei.
    Bernd: Was für Anfang. Warum wurdest du überführt?
    Dusty: Sagen wir jemand wünschte sich sehr, mich daran zu hindern, Innos' Noviz zu werden. Hat mir bei den Entscheidenden angezeigt und Schluss. Wenn es Innos wirklich gäbe, hätte er mich beschützt. Vielleicht alle Götter sind erfunden, und nur der schlafende Gott ist echt? Das lässt sich mal bestimmt bezeugen. Ich habe das Gefühl, wir sind immer näher... Immer, immer näher...
    Bernd: Man weiß nie was im Dunkel verborgen ist...
    Dusty: Da hast du vollkommen Recht. Man muss einfach nach Lichtern suchen.
    Bernd: Danke dir für das Gespräch. Verzeih, aber meine Augen schließen zu... Ich habe heute viel zu wenig geschlafen.
    Dusty: Natürlich, Bruder. Ich gehe spazieren, damit du dich besser erholen kannst.
    Bernd: Danke, ich vergesse dir das nie...
    Geändert von MäzenTrommel (11.03.2023 um 01:48 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 8

    Tag 3 Dienstag Nachmittag


    Kirgo: Also. Deine erste Mission besteht darin, unserem beliebtesten Koch ein paar Pilze mitzubringen? Ha, ha! Toll.
    Bernd: Ich kann den Unterschied zwischen giftigen und normalen Pilzen nicht erkennen. Keine Ahnung, warum ich "Ja" gesagt hab.
    Kirgo: Und wie viele?
    Bernd: 20.
    Kirgo: Ich komm denn mit. Du bezahlst aber die nächste Runde.
    Bernd: Kein Problem. Noch zwei, bitte, Herr G-general!
    Gastwirt: Geschafft!
    Kirgo: Was für Verbrechens wurdest du überführt?
    Bernd: Also... Ich kann nur sagen, dass Innos auch seine Fanatiker hat.
    Kirgo: Wovon redest du?
    Bernd: Mein Arbeitgeber hat mich angezeigt. Thorben - ich habe mir den verfluchten Namen für ewig gemerkt. Bescheuerter Schwuchtel.
    Kirgo: Wo hast du früher gewohnt eigentlich?
    Bernd: Im Wald. Ha, ha. Scherze. Mal in Khorinis, Mal bei meiner Hexefreundin tief im Wald, Mal an anderen Orten.
    Kirgo: Hexefreundin, verstanden. Hat vielleicht Thorben eure Freundschaft herausgefunden? Hexerei ohne Innos oder Adanos ist doch verboten, oder? Er wird seine Hose geschissen haben. Und das war der Grund, warum...
    Bernd: Kurz ausgedrückt ja. Was geschehen ist, ist geschehen. Hoffentlich ist alles gut bei ihr. Und du?
    Kirgo: Ich glaube ebenso. Ich habe an Kämpfen teilgenommen, die gegen Gesetz gewesen sein sollen. Ich musste irgendwie überleben, ich verstand nur zu kämpfen. Ich wurde verhaftet.. Keine große Sache. Geschehen ist geschehen.
    Bernd: Du kämpfst also...
    Kirgo: Mein ganzes Leben, stimmt.
    Bernd: Respekt. Und wie bist du zum Gardisten geworden? Wie kannst du als ein Gardist so klug und respektvoll sein?
    Kirgo: Lass es dich nicht entfallen, dass ich ein alter Gardist bin. Aus anderen Zeiten gekommen. Besseren ohne Zweifel.. Fehlen sie mir oft sehr, weißt du.. Heutzutage ist alles einfach am.. - winkt dabei mit traurigem Blick. - Sag ich dir was - Gardisten waren damals anders. Sie waren zwar Banditen, das ist offenbar, jedoch hatten sie noch ihre Prinzipien. Ja, das ist möglich. Das war vor einem Jahrezehnt, als die Barriere geschaffen wurde. Alles hat sich seither unendlich verschlimmert. Und sie sind schon alle tot. Alle meinen alten Kumpel.. Außer mir und ... Nicht wichtig.
    Gomez war früher auch ein anderer Mensch. Das hat beim Veränderungsprozess 'ne wichtige Rolle gespielt. Anfangs wollte er uns alle einfach befreien. Später ist ihm aber die Macht in die Krone gestiegen. Grausame Sachen passieren im Kopf eines plötzlich ermächtigen Mannes, der früher ein Wurm war wie andere. Heute bin ich auf ihn nur schlimm zu sprechen.
    Das Alte Lager stinkt seit langem nach bösesten Taten. Die man verschweigt und lebt weiter, als passierte nix. Ich möchte raus, bin aber zu alt und zu starr, um irgendetwas zu ändern.
    Bernd: Du hast Glück vielleicht. Ich bin jung und will ändern, was zu ändern ist.
    Kirgo: Äh.. Deine jugendliche Leidenschaft ist ziemlich bewegend, denn mir lassen sich meine nicht ergriffenen Chancen vor den Augen zeigen. Egal, wie dein Plan ist, musst du nie aufhören, daran zu glauben. Dazu kann ich dir raten.
    Bernd: Wie soll ich verstehen: ich will raus?
    Kirgo: Weg. Heraus. Egal wohin, hauptsächlich nicht mehr hier. Bestenfalls nicht unter der Kuppel.
    Bernd: Das bedeutet, wenn du eine vernünftige Chance hättest, von hier zu fliehen, würdest du riskieren?
    Kirgo: Ich glaube ich bin so alt, dass ja richtig. Folgen sind mir schon längst egal. Ich will Ruhe. Einen Moment Ruhe, bevor ich von Adanos abberufen werde.
    Bernd: Werde nie vergessen. Du kommst übrigens aus den Südlichen Inseln, weil du...
    Kirgo: Weil ich schwarze Haut habe, ja. Ich bin dort geboren. Anschließend bin ich auf Insel Archolos und danach in Varrant gelandet. Dort wurde ich von Rhobars Soldaten verhaftet. Innerhalb von Mauern einer am großen Fluss geliegenen Stadt, die mal unabhängig war. Mora Sul.
    Bernd: Varrant wurde aber vor 14 Jahren von Rhobar besiegt.
    Kirgo: Korrekt. Nicht von Rhobar, sondern von seinem besten General, der nun binnen der Barriere absitzt. General Lee.
    Bernd: Die Kolonie wurde vor 13 Jahren gegründet?
    Kirgo: Gefängnis, ja. Die Minen waren lange zuvor.
    Bernd: Du bist denn hier ganz von Anfang an da...
    Kirgo: Ich habe dir gesagt. Ich glaube bin älter als Beliars Höhle.
    Bernd: Kannst du dich erinnern, wie?
    Kirgo: Ganz genau. 45.
    Bernd: Du siehst deinem Alter nicht entsprechend aus. Das bedeutet, du wirkst viel jünger. Ganz ehrlich.
    Kirgo: Danke. Und du?
    Bernd: 26.
    Kirgo: Oh Mann. Ich würde mein eigenes Schwert fressen, damit ich einen Augenblick wieder 26 Jahre alt sein könnte. Die Zeit verrinnt so unerträglich schnell. Rasch. Wie ein Scavenger.
    Bernd: So lange Zeit im Gefängnis gewesen sein, würde ich nicht so sagen.
    Kirgo: Ich fürchte, du wirst dich daran gewöhnen...
    Bernd: Lieber nicht. Also. Bier getrunken. Fische gegessen. Können wir gehen? Verdammte Pilze zu sammeln?
    Kirgo: Sicher. Komm. Ich kenne echt richtige Orten.


    ***


    Kirgo: Nek! Was zum Beliar schaffst du da?


    Schatten Nek bekämpft vier große Moleratten neben einer weiten und hohen Höhle.


    Nek: Haut ab! Die sind meine!
    Kirgo: Sie werden deinen Arsch auffressen! Hör auf!
    Nek: Blödsinn! Friss meinen Knüppel du hässlicher Hurensohn!


    Nek zerschlägt mit seinem Knüppel den Schädel einer von Moleratten.
    Es gelingt einer von ihnen, Nek von hinten erfolgreich anzugreifen. Die restlichen zwei nun versuchen, ihn gnadenlos umzureißen.


    Nek: Was für ein Dummkopf.. Beeil dich Bernd! Durchgriff von Gardisten! Im Namen von Gomez, verurteile dich zur Todesstrafe!


    Kirgo spießt die Kehle einer anderen Moleratte auf sein Schwert auf und Bernd tritt die dritte gerade auf ihre Schnauze.
    Nek steht auf und zieht einen Dolch und fängt an, damit die naheliegende Ratte blindwütig zu stechen, sodass sie quiekend stirbt.
    Die von Bernd auf die Schnauze getrittene Moleratte rennt weg.


    Kirgo: Du weißt aber du hättest sterben können, richtig?
    Nek: Ja, danke. Ich brauche mehr Übung. Mehr Erfahrung. Verfluchte sind so verdammt kräftig.. Wer hätte gedacht, dass Ratten so kräftig sein können.
    Kirgo: Sie sind groß und sinnwidrig bemuskelt. Deswegen sind sie ganz gut zu braten und fressen. Ehrlich solltest du nicht überrascht sein. Warum hast du sie überhaupt angegriffen?
    Nek: Gomez' Ultimatum. Und du, wer bist du?
    Kirgo: Keine Sorge, Nek. Der ist mit uns.
    Nek: Wenn du sagst.. Also. Ich habe Slys Ring gestohlen. Sly wollte mich gleich töten lassen aber Gomez hat vorgeschlagen, mich nach innen von Arena mit ein paar wilde Biesten reinzuschmeißen. Und er hat nichts mehr gesagt. Ich kann nur darauf hoffen, dass es kein Schattenläufer wird, sondern Moleratten und Scavengers. Der Wettkampf findet in einem Monat statt. Deswegen bereite ich mich schon ganz heftig vor.
    Kirgo: Scavengers wären auch nicht gut. Die sind sinnwidrig rasch. Und haben 'nen scharfen Schnabel, mit dem sie stechen wie verrückt. Deshalb schießen wir auf sie.
    Bernd: Warum läufst du denn nicht weg?
    Nek: Das Neue Lager ist 20 Kilometer davon entfernt, lass mich atmen. Ich habe kein Pferd und gar keinen Plan.
    Kirgo: Viel mehr als 20 Kilometer leider...
    Nek: Na gut. Bin nicht bereit von Orks oder schlimmeren Wesen getötet zu werden.
    Bernd: Warte mal. Die Orks sind hier? Die Barriere soll sie ferngehalten haben, ne?
    Kirgo: Sie waren schon längst da. Keiner wusste angeblich. Im nördlichen Gebirge. Wir treffen sie trotzdem ab und zu. Hoffentlich haben sie an uns kein Interesse, obwohl ich da meine Zweifel habe.
    Nek: In anderen Worten werde ich lieber würdevoll auf der Arena sterben als mitten im Nirgendwo ganz allein.
    Bernd: Guck mal, Pilze! Wir haben die Bastards endlich gefunden! Sag mir bitte ich habe sie nicht verwechselt.
    Kirgo: Nein, das sind die, nach denen wir gesucht haben. Geschafft, Bruder, Glückwünsche.
    Bernd: Wunderbar. Muss jetzt danach greifen.
    Nek: Ich dachte ihr seid auf Streife gegangen, ihr seid jedoch hier wirklich, um ein paar verdammte Pilze einfach zu sammeln?
    Kirgo: Stimmt.
    Nek: Wunderbarer Zufall. Danke euch Götter.
    Geändert von MäzenTrommel (12.03.2023 um 18:35 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 9

    Tag 3 Dienstag Nacht

    Diego: Es ist uns beiden klar, dass Kirgo deinen Arsch hätte schlagen können, hätte er Fletcher auch nicht aus dem Weg schaffen wollen.
    Das ist der Grund, warum ich beschlossen habe, dass du jemand am Sonntag treffen musst. Deine Wunden brauchen noch eine Weile zu heilen, ich bringe dir was morgen, um den Prozess zu beschleunigen, oder übermorgen.
    Bernd: Wen muss ich treffen?
    Diego: Ich habe meine Verbindungen sozusagen spielen lassen und jemanden dazu überredet, dir zu helfen. Wir müssen aber außerhalb Lager reiten - ungefähr 5 Kilometer.
    Bernd: Warum so weit?
    Diego: Der Typ kommt aus dem Neuen Lager. Sein Name ist Wolf und ist bekannt für sein hohes Geschick für Kämpfen mit dem Spieß. Tja, nicht nur, in Schmiederei kennt er sich ja ganz gut aus. Jagt er auch.. Verdammter Alleskönner, aber du überzeugst sich schon selbst.
    Bernd: Ich verstehe, was du vorhast.. Toll! Bin gern dabei.
    Diego: Ich habe gesagt, alles zu tun, um dir zu helfen. Ich halte immer mein Wort.
    Bernd: Aber ein Typ aus dem Neuen Lager? Das hätte ich nie gedacht. Wenn Gomez es herausfinden würde.. Äh fick ihn. Je länger ich da bin, umso mehr hasse ich ihn.


    Diego lacht.


    Diego: Wenn das dich schockiert, musst du dich mal besser vorbereiten drauf, was noch kommt. Wenn es um Gomez geht.. Was soll ich sagen.. Im Gefängnis bleibt nichts beständig für immer. Man muss viele Wege im Auge haben. Deswegen will ich mich um deine Fähigkeiten kümmern, damit du erfolgreicher arbeiten kannst. Wolf ist der beste Spießkämpfer meiner Meinung nach.
    Bernd: Warum ist er hierher gelandet?
    Diego: Sein Verbrechen kenn ich nicht, habe nie gefragt, hat er sich sowieso sofort entschlossen, dem Neuen Lager beizutreten.
    Bernd: Ist er leicht zu kränken?
    Diego: Ja, relativ. Du musst dich in Acht nehmen. Auf jedes Wort aufpassen. Und ganz gut zuhören, denn er wiederholt sich nur ungern. Trotzdem ist er eher freundlich.
    Bernd: Gut zu wissen. Und wo werden diese geheimen Übungen stattfinden?
    Diego: Im Haus meines Freundes. Auch Jäger.
    Bernd: Wie gut ist es, so eine Menge Freunde zu haben.
    Diego: Aber sehr gut.
    Bernd: Sein Name darf ich bitte?
    Diego: Cavalorn. Er sorgt für Sicherheit in einem durchaus wichtigen strategischen Gebiet. Trotzdem übernachten bei ihm manchmal unsere Späher. Schatten meine ich.
    Bernd: Kommt er irgendwann hierher zurück? Am Samstag zum Beispiel?
    Diego: Ganz selten. Er ist ein Einzelgänger. Ein unglaublich geschickter Einsiedler sozusagen.
    Bernd: Der Typ gefällt mir.
    Diego: Und er fertigt Pfeile selbständig an.
    Bernd: Neein.. Der Typ wird von nun an von mir nur geschwärmt.
    Diego: Ja - er könnte was dir verkaufen.
    Bernd: Da wir vom Verkauf sprechen... Darf ich vorläufig bei dir mein Erz in Verwahrung geben? Ich rate wahrscheinlich richtig, dass es keine Banken hier gibt.
    Diego: Erzbaronen deponieren Erz für die Gardisten auf sicherste Weise, das heißt ganz im Herzen Alten Lagers. Für die Schatten tut das gleiche Fisk und Sly für die restlichen.
    Bernd: Verstanden. Wer ist Fisk?
    Diego: Der reichste Schatten im Lager und Händler.
    Bernd: Warte. Schatten sind Jäger, Späher und Händler?
    Diego: Dazu gehören noch Diebe, Spionen, Spurensucher und Wächter.. Ja.
    Bernd: Unvorstellbar. Die unterschiedlichste Gruppe im Lager, nicht wahr?
    Diego: Gardisten und Schatten haben andere Pflichten und Rechte. Gardisten werden zur reinen Schlägerei benutzt. Wir haben dagegen Stil. Ich habe den Namen Sly erwähnt. Früher war er Spion, jetzt ist er sehr beeinflussbarer Schatten, der das Erz üblicher Buddler gerne beschützt sozusagen.
    Bernd: Warum ist er Spion nicht mehr?
    Diego: Vor zwei Jahren hat er sich durch seine Kontake nach Lees Plan erkundigt, eine sehr sehr wichtige Fracht zu übernehmen, indem er den Fluss verwenden würde. Lee hat auch seine Kontakte benutzt, deshalb hat er diesen ehrgeizigen Plan zeitgerecht aufgegeben.
    Bernd: Schade. Gomez Arsch würde brennen vor Zorn wie die Sonne.
    Diego: Er würde gleich danach angreifen, ohne Scheiß. Früher hat er das Neue Lager unterschätzt. Aber nachdem General Lee da gelandet ist, hat sich die ganze Vorgehensweise verändert. Das ganze Spiel. Lee ist kein witziger Kerl. Und Gomez weiß es. Eines Tages muss der offene Krieg ausbrechen, und das wird...
    Bernd: Ich glaube das ist genug, Diego. Jetzt müssen wir was ernst besprechen. Ernst und ehrlich.
    Diego: Schieß.
    Bernd: Wir müssen mehr über das Lager der Sekte sprechen. Ich habe einen Plan....

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    KAPITEL 1 Teil 10

    Tag 4 Mittwoch
    In der Früh


    Grim: Nein Diego, ich kann nicht mehr. Darf ich bitte eine Armburst ausprobieren? Fast drei Wochen und alles am Arsch.
    Diego: Ich habe schon darüber nachgedacht. Und du hast Recht. Wir haben keine Zeit mehr du musst schneller zu diesem Dienst bereit sein. Komm, ich habe was schon erledigt.
    Grim: Danke.


    Grim und Diego verlassen den Übungsplatz.


    Bernd: Du hast hoffentlich unsere Verabredung nicht vergessen, oder?
    Dusty: Nie im Leben, Bruder. Anschließend gehe ich geradeaus zu ihm.
    Bernd: Wunderschön, danke. Wann, glaubst du, wird er bereit, sich mit mir zu treffen?
    Dusty: Schwer zu sagen. Das ist von seiner Reaktion abhängig auf jeden...
    Bernd: Verstehe. Lass mich überraschen denn.




    Tag 4 Mittwoch
    Vormittag


    Bernd: Hast du ihm wirklich ne Armburst überreicht?
    Diego: Was sollte ich machen, der ist total unbegabt. Und Gomez will immer mehr Schatten bereit im Dienst haben - am Sonntag muss ich mir neue aussuchen. Die Situation ist so unangenehm, dass ich schon bereit bin, Frauen einzustellen.
    Bernd: Echt? Wie viele Schatten hat das Lager denn?
    Diego: Wände haben Ohren. Das bedeutet das ist nicht deine Sache.
    Bernd: Eigentlich du hast recht. Verzeihung.
    Diego: Keine Sorge. Komm mit. Ich hab was für deine Wunden.


    Sie gehen eine Strecke, um den Eingang einer Waffenkammer zu betreten. Anschließend gibt Diego Bernd zwei Flaschen: erste mit roter Flüssigkeit, zweite mit grüner Flüssigkeit drin.


    Diego: Zuerst rote, danach grüne. Trink.
    Bernd: Naja. Hoffentlich werde ich nicht anfangen, mit eigenem Arsch zu singen.
    Diego: Das ist zur Verstärkung. Aus einer zuverlässigen Quelle glaub mir.


    Bernd trinkt beide Tränken. Und jetzt ist er gezwungen sich zu setzen.


    Diego: Keine Sorge, das ist normal. Wir haben eine Weile, normalerweise wandert da keiner herum. Hast du Dusty an eure Verabredung erinnert?
    Bernd: Natürlich. Ich sorge für alles.
    Diego: Gut. Einen klugen Plan hast du dir ausgedacht, muss ich dir zugeben. Wenn dir alles klappt, kannst du viel schneller Schatten werden. Kein üblicher, sondern spionischer Schatten. Das ist schon was zu würdigen. Hast du dir alle Einzelheiten gut gemerkt?
    Bernd: So krankes Scheiß lässt sich nicht leicht vergessen. Das bedeutet ja. Jede einzige.
    Diego: Du musst das langsam und allmählich aufdecken, um jeden Verdacht zu vermeiden. Aufmerksame Beobachtung, was dir gesagt wird. Und sie werden dir nach einiger Zeit vertrauen. Das ist eine hervorragende Chance, das darfst du nicht verpeilen.
    Bernd: So ist mein Plan, ja.
    Diego: Und noch was. Nimm diesen Trank. Trink ihn kurz vor eurem Gespräch.


    Diego stellt eine kleine Flasche mit goldener Flüssigkeit drin auf Bernds Hand.


    Bernd: Wozu dient das?
    Diego: Ehrlich keine Ahnung. Mein Freund hat mir nur gesagt du solltest das kurz davor trinken und gar keine Angst vor Stengeln Sumpfkraut haben. Ich vertraue ihm, sein Wort ist hochwertig, hat meinen Arsch mehrmals gerettet.
    Bernd: Echt? Dann alles in Ordnung.
    Diego: Lieber vorbeugen als heilen, ne?
    Bernd: Stimme ich ganz zu. Danke. Ich leiste die beste Arbeit, die ich kann.
    Diego: Daumen fest gedrückt. Fühlst du dich besser?
    Bernd: Ja. Immer besser.
    Diego: Gut. Also gehen wir langsam in die Kantine essen.
    Geändert von MäzenTrommel (17.03.2023 um 01:32 Uhr)

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    KAPITEL ! Teil 11

    Tag 4 Mittwoch
    Mittag



    Scatty schubst Bernd, der gerade isst. Diego, Dusty, Grim sehen ihn gleichzeitig an.


    Scatty: Kommst du heute Abend auf die Arena?
    Bernd: Natürlich.
    Scatty: Schön. Guten Appetit.


    Scatty verlässt die Kantine.
    Dusty flüstert Bernd ins Ohr:


    Dusty: Was, wenn sich Baal Parvez heute Abend mit dir treffen möchte? Gehst du hin sowieso?
    Bernd: Falls ich mir dessen schon sicher bin, werde unbedingt meine Pläne ändern und anpassen. Punkt.
    Dusty: Verstanden. Äh, ich kann nicht mehr warten...
    Bernd: Noch eine Weile, sei geduld. Ich habe gutes Gefühl.
    Dusty: Ja, du hast wohl recht.

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    KAPITEL ! Teil 12

    Tag 4 Mittwoch
    Abend





    Kirgo und Bernd üben schon seit zwei Stunden Spieß kämpfen zusammen. Plötzlich betritt die Arena ein glatzköpfiger Kämpfer, der eine komische Ausrüstung trägt.
    Seine Unterärme beschützen Stahlarmschienen.
    Seine Oberschenkel beschützt helle Tunika mit vielen Ledergürteln die frei hängen.
    Seine Waden beschützen Stahlbeinschienen.
    Was Bernd gleich aufgefallen ist - sein Herz wird durch eine große Stahlklammer in Gestalt von einer Maske mit sechs Hörnern herum beschützt.
    Der komische Kämpfer schwingt einen langen engen Zweihänder.
    Die restlichen Gladiatoren hören auf zu üben und warten.


    Bernd: Was zum Beliars Arschloch.. Wer ist das? Ist er zur Übung gekommen?
    Kirgo: Weiß ich nicht.. Normalerwiese diese aus dem Sumpflager kommen ausschließlich, wenn ein Wettkampf schon stattfindet.. Scatty! Gor Hanis ist gekommen!


    Scatty geht aus der Waffenkramer ganz schnell raus, um den komischen Kämpfer zu empfangen.


    Scatty: Der Wettkampf beginnt erst in einem Monat, was machst du hier?
    Gor Hanis: Mein Herr hat mir befohlen, mit dir eine Verabredung zu treffen.
    Scatty: Was für Verabredung?
    Gor Hanis: Diesen Sonntag musst du mir einen Gegner finden. Deine menschliche Gier sagt dir sicherlich vor, dass das zusätzliche Einkommen bedeutet. Da nur einer von uns am Leben bleibt.
    Scatty: Komm, besprechen wir deinen Vorschlag im Hauptgebäude.


    Scatty und Gor Hanis verlassen die Arena schweigend.


    Bernd: Du hast gesagt, er kommt aus dem Sumpflager, ja?
    Kirgo: Tja. Die Gardisten aus diesem Lager sind besonders.
    Bernd: Das ist mir deutlich aufgefallen.
    Kirgo: Meiner Meinung nach fühlen sie weder Schmerz noch Angst. Echte Fanatiker. Gomez würde sicherlich seinen eigenen Schwanz verkaufen, um sie einstellen zu können und Lee endgültig zu bezwingen. Aber sie haben ganz andere Pläne und lassen sich nur zum Schutz gegen Crawlers im Alten Mine einstellen. Sie lassen sich aber nie bestechen. Viele haben versucht, und alle Versuche waren gescheitert.
    Bernd: Ich habe einmal einen Crawler gesehen. Eine verdammte Panzerameise, die so groß ist, wie ein Pferd. Habe mehrere Pfeile drauf geschossen, aber alle prallten zurück. Musste fliehen.
    Kirgo: In der Mine sind sie noch größer und haben dickeren Panzer. Trotzdem werden sie jeden Tag von ihnen getötet. Warum sind sie so leidenschaftlich darauf konzentriert weiß keiner. Das lohnt sich aber dem Alten Lager echt unendlich gut. Furchtbar zu denken, was ohne ihre Hilfe passieren würde. Crawlers vermehren sich, naja, fast sowie Ameisen. Das ist ein ganz guter Vergleich.
    Bernd: Kämpfen sie etwa besser?
    Kirgo: Im anderen Fall würde Gomez seine Hose nicht mit seinem Scheiß vor Angst verdrecken. Deswegen ist er so vorsichtig wenn es um Beziehungen zwischen beiden Lagern handelt. Im Kampf werden sie müde entweder gar nicht oder unerheblich.
    Bernd: Kampfmaschinen, oder?
    Kirgo: Ja, du hast es noch einmal gut beschrieben.
    Bernd: Denkst du also wird irgendjemand diesen Sonntag gegen diesen Gor Hanis kämpfen?
    Kirgo: Natürlich. Viele haben den Wunsch zu beweisen, dass diese Kämpfer nicht so übermenschlich sind, wie allen scheint. Niemand hat je sogar einen bezwingen. Niemand, verstehst du? Seit fünf Jahren!
    Bernd: Wahnsinn...
    Kirgo: Du hast also nen Überlick, wie erheblich diese Herausforderung ist.
    Bernd: Ja auf jeden. Also. Wollen wir weiterkämpfen?
    Kirgo: Ja gerne.


    ***


    Bernd bemerkt Fletcher, der zornig an die Wand pinkelt und dabei bemerkt er Bernd auch. Fletcher fängt an ihn anzuknurren.


    Bernd: Was für abstoßendes Tier du bist...
    Fletcher: Vielleicht kann ich dir die Beine nun nicht abreißen, aber wenn wir uns eines Tages im Wettkampf treffen... Kann ich dir nur eins sagen.. Genieß den Moment, Junge! Ich schneide dir den verfluchten Kopf ab und danach setze ich mich an dich, um meine Kacke tief in deinen Hals auszulösen. Ha, ha, ha!


    Bernd beschleunigt seinen Schritt. Er muss schnell die Kaserne der Schatten erreichen.
    Ein Mann hält ihn an mit seiner Hand. Er lächelt auf eine beunruhigende Weise.


    Mud: Neu hier? Dich hab' ich hier noch nie gesehen.
    Bernd: Na und? Verpiss dich!
    Mud: Wenn du nichts dagegen hast, komme ich ein Stück mit.
    Bernd: Was?
    Mud: Du kannst sicher einen Freund brauchen, oder?
    Bernd: Geh und spiel mal mit Tieren und lass mich in Ruhe.
    Mud: Das ist lustig, denn das war der Grund, warum sie mich eingebuchtet haben.
    Bernd: Willst du mich verarschen? Das ist ekelhaft. Geh endlich nach Hause und guck, ob es noch da steht, du Missgeburt.
    Mud: Verlass mich nicht, bitte! Bitte, sei mir freundlich! Bitte sei nicht so, wie du zu sein versuchst! Ich werde tun alles, was du mir abverlangst! Du muss mich aber verteidigen, BITTE!
    Bernd: Lass mich los, du verrückter Schafkopf! Lass mich doch mal weitergehen, verdammt!
    Fletcher: Was passiert, meine Jungfrauen!? Ihr habt gegen Lärmbelastungsrecht verstoßen, ist das euch klar? Habt ihr doch meine Erbarmung, das heißt ich werde euch nicht festnehmen, aber...


    Fletcher zieht sein Schwert und kommt näher.


    Fletcher: Ich will euch küssen sehen, verstanden? Und ja, noch was... Und danach einer von euch wird dem anderen sein Dingdong mal schlucken, oder erwartet euch Verlies und Hinrichtung..
    Mud: Fletcher quält mich seit Jahren, Mann. Lass dich überzeugen, bitte. Wir sind zwei. Und er ist besoffen wie ein Schwein. Damit würden wir eine Revolution auslösen! Das ist so klar!
    Bernd: Wahnhafter Idiot bist du und das ist klar. Ruh dich aus und lass es sein.
    Mud: NEIN! Ich lass dich nicht los, sofern du mir versprichst, mich zu beschützen! Ich erledige dir alles!
    Bernd: Wie kann ich dich beschützen, wenn ich bin es, der in deinen Arsch tritt?
    Mud: Was?


    Bernd schubst Mud mit beiden Händen nach vorn und tritt gerade in sein Gesäß. Mud weint und legt sich auf dem Boden stöhnend.


    Fletcher: Widerrechtliche Schlägerei im Beisein von einem Gardisten!? Das bedeutet mütterficklicher Durchgriff! Komm her, Junge! Du bist verhaftet!
    Bernd: Friss die Kacke, du Pisstopf!


    Bernd rennt weg. Fletcher fängt an ihm nachzulaufen, aber er stolpert über Muds Bein und fällt direkt auf sein Gesicht. Dabei lässt er auch sein Schwert fallen. Er scheint nun nicht weit vom Einschlafen zu sein...
    Geändert von MäzenTrommel (17.03.2023 um 03:03 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 13

    Tag 4 Mittwoch
    Nacht
    Dusty: Glaubt ihr, werden wir neue Arbeitskameraden am Sonntag kennen lernen?
    Grim: Diego muss sich darum kümmern, um Ärger mit Gomez auszuweichen. Guck mal diesen Raum an. Wir sind hier zu drei. Der Raum eignet sich aber dank dieser Hochbetten für 10 Personen. Es versteht sich selbst, dass das Lager unter Mängeln leidet. Eine Krise ist immer näher, sag ich euch. Es gilt was zu ändern, sonst gehen wir alle unter..
    Bernd: Denkt ihr dieser Idiot Fletcher hat sich diesen Abend gemerkt?
    Grim: Schwer zu sagen. Annehmend, dass er dich hasst, zweifle ich auch, dass er das vergessen könnte, auch wenn er höchstwahrscheinlich nicht in der Lage war, den Unterschied zwischen Bier und Urine mehr zu erkennen.
    Dusty: Bestenfalls spiel den Clown und sei sicher, dass du dich an nix erinnern kannst. Und dass dieses Bein nicht deins war.
    Grim: Eigentlich wäre das nicht so dumm. Das weiß jeder im Lager, dass Fletcher jeden zweiten Tag überhaupt kein Wasser trinkt. Sein Wort, glaub ich, ist nicht mehr aussagekräftig.
    Bernd: Mir bleibt also nix anderes übrig, als so ein Stück aufzuführen. Gute Nacht, meine Herren.
    Geändert von MäzenTrommel (26.10.2022 um 23:51 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 14

    Tag 5 Donnerstag
    Vormittag


    Diego und Grim gehen außerhalb des Schießplatzes in Richtung von der Waffenkammer.


    Bernd: Hat dir Baal Parvez schon einen Termin bekanntgegeben?
    Dusty: Nein. Tatsächlich war er erstaunt und vielleicht auch ängstlich aber ich kann mich natürlich irren. Hat er einfach gesagt: muss mir darüber Gedanken machen. Schluss.. Weiß ich nicht, Bruder.
    Bernd: Vielleicht sind solche Träume selten, oder?
    Dusty: Dessen bin ich mir sicher. Keine Sorge - werde ihn danach jeden Tag fragen, bis er endlich irgendetwas darüber entscheidet.
    Bernd: Danke - das bedeutet viel für mich, wirklich.
    Dusty: Für mich auch, Bruder.. Für mich auch...

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    KAPITEL 1 Teil 15

    Tag 5 Donnerstag
    Mittag


    Scatty wartet schon auf Bernd vor der Kantine. Diegos Gruppe geht weiter bis zum Übungsplatz, aber Bernd lässt sich aufhalten.


    Scatty: Hat dir Kirgo über Gor Hanis und Gardisten erzählt?
    Bernd: Ja, ausführlich.
    Scatty: Würdest du das irgendwie kommentieren?
    Bernd: Ich würde gern das vor entscheidenden Kämpfen haben, was sie fressen, trinken, rauchen oder so.. Sie sollen zahlreiche Crawlers umbringen. Ich konnte einen winzigen Crawler mit dem verdammten Bogen nicht umbringen. Und sie sollen das mit Schwertern vollziehen. Wahnsinn.
    Scatty: Gut zu wissen. Komm. Du solltest mit jemandem reden.
    Bernd: Ich habe doch meine Pflichten, die nicht zu vernachlässigen sind.
    Scatty: Ich lasse Diego das wissen, keine Sorge.
    Bernd: Nein, ich darf das nicht verpeilen.
    Scatty: Komm mit, wenn du Schatten schneller werden willst.
    Bernd: Warum? Hat Gomez selbst was anzubieten?
    Scatty: Nein, aber einflussreicher Schatten mit vielen Verbindungen ja. Mit dem Gomez selbst, wie du gesagt hast, rechnet.
    Bernd: Fisk?
    Scatty: Nein. Der könnte aber niedrigere Preise bei Fisk für dich besorgen.
    Bernd: Verdammt. Warum wollen wir uns nicht später treffen?
    Scatty: Weil er sehr beschäftigt ist. Neulich oft unterwegs.
    Bernd: Ach komm was da wolle. Vielleicht werde ich nicht zu heftig geschimpft.
    Scatty: Du hast momentan keine wichtige Mission, also sei mal ruhig. Komm. Er erwartet uns.


    ***


    Das kleine Holz- und Steingebäude, das sich ganz oben über allen Sitzplätzen der Arena befindet. Die Tür sind geschlossen, sowie Fenster.


    Dexter: Mein Name ist Dexter. Freue mich, dich endlich kennen zu lernen, Bernd. Setz dich rüber, bitte.


    Scatty setzt sich neben Bernd.


    Dexter: Wir wissen, was gestern Abend passiert ist.
    Bernd: Bin ich echt neugierig, was genau passiert ist..
    Scatty: Keine Sorge, du wirst jetzt von uns nicht verhört - wir sind keine Gardisten. Keine Gomez' Hunde, verstanden? Wir sind Schatten.
    Dexter: Du hast einen Buddler geschlagen, und Fletcher hat über sein Bein gestolpert. Gardisten haben ihn nachher nackt an einem Brunnen schlafen gefunden. Der wurde geraubt.
    Bernd: Echt? Und was ist mit dem Buddler denn passiert?
    Scatty: Gardisten sind auf der Suche nach ihm. Möglicherweise ist er geflohen. Zum Sumpflager.
    Bernd: Ach so...
    Dexter: Ja, genau. Das berüchtigte Sumpflager.
    Scatty: Da du großes Interesse an diesem Lager besitzt, kannst du uns und Gomez durchaus nützlich sein.
    Dexter: Ja. Und wir müssen dich leider aufregen.. Du wirst bald wegen dieses Falles verhört. Wann genau, fragst du dich vielleicht... Ich kann dir unbezahlbare Informationen verraten, solange du einen Vertrag unterzeichnest, damit wir sicher sind, dass du uns nie zu verarschen versuchst.
    Bernd: Was für Vertrag?
    Dexter: Auf dem steht, dass du, sagen wir, unsere Unterstützung erhälst, nachdem du dich als nützlich erwiesen hast. Unter uns gesagt, dass du aus dem Sumpflager was mitbringst.. Dort lebt ein kolonieweit bekannter Alchemiker - Cor Kalom. Und er ist in Besitz eines besonderen Rezepts. Kannst du lesen?
    Bernd: Ja.
    Dexter: Und Rezepte für Tränke kannst du lesen?
    Bernd: Ja.
    Dexter: Wunderbar. Ich brauche das Rezept seines Heiltranks.
    Bernd: Gut aber mein Verdienst wären einfach Informationen und Ruf, oder was mehr?
    Dexter: Niedrige Preise bei Fisk.
    Bernd: Um was zu kaufen brauche ich das Erz, glaube ich..
    Dexter: Die schnelle Beförderung ist ein ausreichender Lohn, oder? Du würdest jede Woche dein Gehalt bekommen, also...
    Bernd: Der Preis ist zu hoch, damit es genug wäre. Das Spiel mit verdammten Fanatikern ist kein Kinderspiel. Keiner weiß wozu sie fähig sind. Ich brauche etwas, was mich richtig treiben wird, wenn ich mich unter ihnen befinden werde.
    Scatty: Dexter, hör auf. Nenn ruhig den Betrag, Bernd.
    Bernd: 2000 Erzstücke.
    Scatty: Die Halbe davon würde genügen, oder? Dexter?
    Dexter: Abgemacht.. Solange keiner das von dir erfährt, natürlich. Die Aufgabe ist perfekt zu bewältigen. Sonst gibt es gar keinen Lohn, verstanden? Sondern Strafen.
    Bernd: Wie viel Zeit habe ich?
    Dexter: So lange, wie du brauchst, mir egal. Ich will einfach, dass du mir Erfolge zeigst. Und kein einziger Fehltritt dabei...
    Bernd: Na gut. Gib mir das Papier.. Und Informationen für das Verhör.
    Dexter: Nachdem du das unterschrieben hast, stelle ich dir alle Informationen klar, versprochen.


    Bernd sieht Scatty an.


    Scatty: Das ist mein langjähriger Partner. Die Arena ist das Erzeugnis unserer Hände. Keine Sorge.
    Dexter: Falls du unseren Erwartungen entsprichst, kannst du in Zukunft auf mehr Vorteile rechnen.
    Bernd: Wozu soll das Papier denn dienen?
    Dexter: Zu unserem Schutz. Wir haben keinen Wunsch es zu missbrauchen. Wir wollen den Job einfach erledigt haben.
    Bernd: Verstanden. Bekomme ich Werkzeuge, die notwendig für den Job sind?
    Dexter: Was eigentlich?
    Bernd: Vor allem Dietriche. Anpassende Kleidung, Tränke... Pferd.
    Dexter: Pferd ist nicht notwendig. Sumpflager befindet sich 12 Kilometer von hier. Du musst den Fluss entlang gehen, wie ein üblicher Typ, dem es gelungen ist, dieses verfluchte Lager erfolgreich zu verlassen. Nicht wie ein Spion.
    Bernd: Ich soll 12 Kilometer zu Fuß gehen in das mir unbekannte Gebiet? Ohne Schutz, einfach so?
    Dexter: Du wirst eine Karte bekommen, die man hier relativ leicht kaufen kann. Wir können dir leider eine Karte mit dem genau beschriebenen Weg nicht geben, denn das würde Verdächte erheben lassen.
    Scatty: Du kannst aber mit Diego darüber reden. Er kennt die Kolonie wie eigene Tasche. Er und sein Bekannter - Cavalorn. Der wohnt aber weit von hier und besucht das Lager selten.
    Bernd: Ich verstehe, worauf ihr wollt.. Ich bekomme 'ne übliche Karte und Diego wird mir den Weg genau erläutern.
    Scatty / Dexter: Korrekt. / Stimmt.
    Dexter: Noch Fragen? Bereit deine Unterschrift zu hinterlassen?
    Bernd: Darf ich mich mit dem Inhalt unseres Vertrags vertraut machen?
    Dexter: Wenn dir das helfen soll, dann ja.


    Bernd liest den Text ein paar Weilen über.


    Dexter: Alles klar?
    Bernd: Wie die Sonne. Geschafft. Jetzt besprechen wir bitte die Einzelheiten....
    Geändert von MäzenTrommel (27.03.2023 um 21:11 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 16

    Tag 5 Donnerstag
    Nacht

    Diego: Wenn es so ist, wie du gesagt hast... Dann morgen ruft dich Thorus, damit er dich verhören kann. Sichere Sache. Aber.. Mit den Informationen, die du hast, soll das ruhig glattgehen.
    Bernd: Ja, Fletcher verdammter Lügner, verfluchtes Schwein... Ich bin jetzt ein Schritt vorn.
    Diego: Du darfst aber nie vergessen. Du musst bei ihm den Eindruck nicht hinterlassen, dass du dich anstrengst, sich an etwas zu erinnern, was dir jemand anders gesagt hat. Sonst bist du nicht mehr zu retten.
    Bernd: Wer ist Thorus eigentlich?
    Diego: Thorus ist der Hauptmann aller Gardisten Alten Lagers. Er stand Gomez immer bei, also nahm auch an seinem Aufstand teil. Kriegsveteran, der vor 14 Jahren an der Seite von Varrant gegen Myrtana gekämpft hatte. Ein Jahr später wurde er festgenommen und verurteilt. Er ist hier gleich seitdem die Kolonie gegründet worden ist. Es gibt nur einen Gardisten, der die gleiche Zeit über hier absitzt. Und du bist mit ihm befreundet und er lehrt dich kämpfen.
    Bernd: Jetzt ist alles klar. Also Thorus war es, der Kirgo gemeint hat.. Sie kennen also ganz gut einander, oder?
    Diego: Ja, aber... Sagen wir.. In Not würden sie sich niemals retten. Gelinde gesagt. Ja. Davon können wir aber wann anders sprechen. Heute schläfst du bei mir, diese Schweine sind bestimmt schon auf der Suche und würden dich gleich festnehmen, wenn du ihnen vor Augen treten würdest. Ich stehe immer früh morgens auf und frühstücke im gefallenen Turm neben der Arena. Dann wirst du zur Kaserne gehen.
    Bernd: Verstanden. Lieber jetzt nicht riskieren.
    Diego: Genau.
    Bernd: Ist es wahr, du musst am Sonntag neue Rekrute finden?
    Diego: Am ersten Tag habe ich erwähnt - zahlreiche Schatten monatlich sterben. Verhältnismäßig natürlich. Sagen wir die allgemeine Anzahl von Schatten ist 100 also schon 5 getötete Schatten im Monat ist eine bedeutende Zahl für mich. Ich muss diesmal mindestens 2 finden.
    Bernd: Wie machst du das? Bekommst du eine Liste oder was?
    Diego: Ja. Am Samstag besucht mich jemand, um mir eine Liste mit Sträflingen zu überreichen. Und drauf.. Name, Alter, Gewicht, Größe, Gesundheitszustand, Heimatland, Beruf, Urteil, manchmal auch eine kurze allgemeine Beschreibung.
    Bernd: Interessant. Wie sah meine aus?
    Diego: Also.. Merkwürdig. Kein Name, kein Alter, kein Beruf angegeben. Urteil auch seltsam. Und ohne Beschreibung. Ich wusste aber was ich wissen sollte.
    Bernd: Was stand denn unter dem Urteil?
    Diego: Für Innos. Einfach so. Für Innos. Meines Wissens hat je kein Amtsträger so ein komisches Urteil eingetragen. Gar keiner. Absolut nicht fachmännisch. Worum ging es denn?
    Bernd: Mein Arbeitgeber hat mich angezeigt, dass ich mit einer Hexe befreundet war. Und er war fanatisch begeistert nämlich von Innos. Die Hexe hat mich viel gelernt. Ich kann beispielsweise lesen, schreiben, Spruchrollen benutzen.. Und einfache Tränke zubereiten. Und kochen.
    Diego: Echt? Was hast du bisher gezaubert?
    Bernd: Ich habe meine leichten Wunden geheilt, das Licht erzeugt, und ein einziges Mal im Leben habe ich auch einen kleinen Feuerpfeil erfolgreich geworfen. Auf einen Scavenger - das Fleisch war richtig gut.


    Diego schweigt mit weit offenen Augen. Er überlegt sich etwas deutlich.


    Diego: Hör mal zu. Wenn du den verdammten Brief schon geliefert hast, musst du jemanden kennen lernen. Wenige können das, ehrlich gesagt. Hast du dafür Talent, kannst du ja aber sehr nützlich sein.
    Bernd: Ich werde daran denken. Wäre es zu riskant, morgen bei dieser Gelegenheit den Brief zu schmuggeln?
    Diego: Unbeschreibbar dumme Idee. Du wirst durchsucht werden, sei dafür bereit.
    Bernd: Achso. Dann hast du recht. Klar. Hast du diesen Buddler gekannt?
    Diego: Persönlich nicht, aber habe zahlreiche Gerüchte gehört, dass er wie ein Geschwür ist. Alle haben ihn Mud genannt. Und jetzt ist er höchstwahrscheinlich mit Fletchers Ausrüstung an einem weit entfernten Ort.
    Bernd: Ja, so haben auch Dexter und Scatty gesagt.
    Diego: Nachdem du mit diesem Job fertig wärest, könntest du eigentlich Schatten werden, glaub ich. Diese zwei zusammen haben einen durchaus großen Einfluss auf solche Entscheidungen.
    Bernd: Wäre prima. Morgen gibt mir Dusty vielleicht ja endlich Bescheid, ob sich Baal Parvez mit mir treffen will.
    Diego: Das wäre auch nützlich bei Verhandlungen mit Thorus. Du, als Neuling, hast bessere Chancen, sich diesen Spinnen anzuschließen, um wesentliche Informationen zu schnappen. Hätte Thorus so eine Gelegenheit, würde er Fletchers Problem im Moment vergessen.
    Bernd: So denke ich auch. Morgen muss ich das Beste hearusholen.
    Diego: Ja, du musst. Sonst bist du tot. Sei bereit dafür, lass dich nicht überraschen und soll alles klappen.
    Bernd: Ich habe mich irgendwie daran gewöhnt, jeden Tag sterben zu können.
    Diego: Gut. Du kannst dich also nur auf das Wesentliche konzentrieren. Und jetzt, verzeih mir, brauche ein bisschen Erholung. Schlaf bitte, du brauchst das auch. Denk nicht zu viel an morgen.
    Geändert von MäzenTrommel (27.03.2023 um 21:42 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 17

    Tag 6 Freitag
    Vormittag

    Dusty: Bernd! Gute Nachrichten! Baal Parvez hat sich schon überlegt, er will dich morgen Abend sehen!
    Bernd: Perfekt. Wo denn?
    Dusty: Er hat mich beauftragt, dich an jenen Ort zu führen.
    Bernd: Ach so. Klar. Hat er noch was gesagt?
    Dusty: Nein, in diesem Fall ist er durchaus schweigsam, sag ich dir.
    Bernd: Aber kannst du feststellen, ob er veärgert war oder was in dieser Richtung?
    Dusty: Veärgert? Nein. Neugierig und erstaunt? Ja, auf jeden.
    Bernd: Kann nicht mehr warten zu erfahren, worüber sich er so wundert...
    Dusty: Ich auch. Kann kaum schlafen, wirklich.. Aber morgen wird alles endlich klar! Ich freue mich so sehr!
    Bernd: Ich auch eigentlich.. Was für Gefühl muss es sein, wenn dein Neugier satt ist.
    Dusty: Wunderbar. Einfach wunderbar.
    Bernd: Hoffentlich vergeht die Zeit schneller.
    Dusty: Wenn man auf etwas leidenschaftlich wartet, spielt die Zeit keine Rolle.
    Bernd: Macht Sinn...

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    KAPITEL 1 Teil 18

    Tag 6 Freitag
    Mittag


    Diego, Bernd, Grim, Dusty essen zusammen in der Kantine der Schatten. Ein großer schwarzhautiger Mann kommt rein und jeder im Gebäude bleibt im Moment regungslos. Diego steht plötzlich auf.

    Diego: Thorus? Was ist los?
    Thorus: Einer von euch könnte einem Buddlern und Gardisten was böses angetan haben. Es ist an der Zeit, verhört zu werden.


    Bernd bewegt sich nicht. Diego sieht Thorus starr an. Bernd trinkt sein Wasser aus, stellt den Becher zurück, atmet sicher und steht auf, ohne zu wackeln. Sein Blick trifft Thorus' Augen. Thorus nickt.


    Thorus: Komm mit, Kleiner.


    Thorus und Bernd verlassen die Kantine.


    Dusty: Bei Schläfer, wer war das denn? Seine Ausrüstung war so verdammt toll. Platten und Ketten, und so glänzend, wie die Sonne. Und was hatte er an der Brust eingeritzt?
    Diego: Das Maul eines Schattenläufers.
    Dusty: Schattenläufer, was bloß ist das?
    Diego: Schwer zu sagen. Eine riesige Hundkatze mit einem Horn auf dem Kopf. Sehr gefährlich und glücklicherweise selten zu treffen.
    Grim: Der Typ hat Gomez bei seinem Aufstand geholfen. Stimmt, Diego?
    Diego: Ja.
    Grim: Stimmt also auch, dass er skrupelloser Mutterficker ist?


    Diego wirft sein Blick auf den Ausgang.


    Diego: Seid ihr mit dem Essen fertig?
    Dusty: Ich kann fast den Boden in meiner Schüssel sehen.
    Diego: Beeil dich lieber. Ich erwarte euch alle am Schießplatz.


    ***


    Thorus und Bernd befinden sich in einem Raum in der Kaserne von Gardisten innerhalb von Mauern Alten Burgs. Thorus schließt die Holztür zu und zeigt Bernd, dass er sich am Fenster setzen muss. Thorus gießt sich Wein nach. Bernd guckt aus dem Fenster raus.


    Thorus: Willst du was trinken? Wasser, Wein, Wodka, Bier?
    Bernd: Gar nicht.
    Thorus: Warum?
    Bernd: Einfach so.
    Thorus: Trinkst du überhaupt?
    Bernd: Bierchen am Feierabend manchmal ja.
    Thorus: Und kein Wodka?
    Bernd: Kein Wodka.
    Thorus: Was für Mann, der keinen Wodka trinkt..
    Bernd: Verantwortungsvoller. Im Gegensatz zu manchen Gardisten hier..


    Thorus durchsucht die große Truhe und nimmt ein Blatt Papier. Er kommt auf Bernd zu lächelnd.


    Thorus: Deine Unterlagen sind merkwürdig. Rate mal, wie dein Urteil klingt: Für Innos. Kein Name, kein Alter, als hättest du keinen. Soll das ein Scherz sein? Ich habe sowas nie gesehen, obwohl ich hier 13 verdammte Jahre rumgesitzt habe. Klär mich mal denn auf, warum bist du hierher gelandet? Spionierst für den König?
    Bernd: Nein, fick den König. Ein Innos' Fanatiker hat mich einfach angezeigt, verdammtes Schwein. Vielleicht soll das ein Scherz sein, keine Ahnung, ich habe das doch selber nicht geschrieben.
    Thorus: Du glaubst an Innos, Beliar, oder Adanos?
    Bernd: Ich glaube an alle gleichzeitig, wenn ich mich dadurch meinem Ziel nähern kann.


    Thorus schreibt etwas auf dem Papier.


    Thorus: Warum betratst du die Barriere, nachdem alle angefangen hatten den Austauschplatz zu verlassen?
    Bernd: Der Ritter hat sich mit dem Richter gestritten und der ganze Prozess wurde dadurch überzogen. An jenem Tag haben die Königgardisten einen Sträfling tödlich geschossen. Seine Leiche war an der Palisade um die Alte Mine herum zu finden. Sein Name war Edward.
    Thorus: Ja, die sind Idioten, deswegen verliert der König den Krieg. Er ist aber selbst dran schuldig. Na vergiss. Nächste Frage: Warum hat Diego dich ausgewählt? Deine Unterlagen weisen auf nix hin. Wieso denn?
    Bernd: Weil ich Hilfe gebraucht habe. Reiner Zufall. Bullit hätte mich töten können.
    Thorus: Ja, der mag manchmal Kontrolle verlieren. Du hast aber meine Frage nicht beantwortet. Noch einmal und lieber kurz.
    Bernd: Er hat mir ein paar Fragen gestellt. Ich habe gejagt, um zu überleben. Mit dem Bogen schon jahrelang geschossen. Das Lager braucht immer mehr Schatten, also waren meine Fähigkeiten und meine Erfahrung ein überzeugender Faktor.
    Thorus: Verstanden. Und was denkst du über Diego nach diesen 6 Tagen?
    Bernd: Er scheint der richtige Mann am richtigen Ort zu sein. Er hat viel Geduld, wenn es um Schießübungen geht. Ich spüre, wie sich mein vernachlässiges Geschick wieder aufbaut.
    Thorus: Verstanden. Und was denkst du über andere Lager? Das Neue beispielsweise?
    Bernd: Habe zwar keine Ahnung, aber.. An der Spitze vom Neuen Lager soll der berühmte General Lee sein, oder?
    Thorus: Das stimmt. Denkst du, er ist in der Lage, uns zu schaden?
    Bernd: Keine Ahnung. Angenommen, dass das Alte Lager im engsten Kontakt mit dem Königreich ist, habe da meine Zweifel. Ihr habt bessere Waffen, Ausrüstungen und...
    Thorus: Ja, ja, halt schon. Nun sag mal: hast du vom Plan der Magier aus dem Neuen Lager schon gehört?
    Bernd: Nein.
    Thorus: Sie wollen einen riesigen Stapel Erz in die Luft sprengen, um die Barriere zu zerstören.
    Bernd: Ich bin mit der Magie nicht vertraut, also keine Ahnung, ob es funktionieren würde. Aber ein Stapel Erz wäre gut für das Alte Lager zu haben, oder?
    Thorus: Oh ja.. Eines Tages werden wir sehen... Nun Sumpflager oder Lager der Sekte. Du muss schon davon gehört haben.
    Bernd: Ich hab und tja.. Die scheinen reine Spinner zu sein, ganz ehrlich. Ihre Augen scheinen den Veratand verlieren zu haben. Ich habe aber Gerüchte gehört, dass ihre Krieger trotzdem ganz gut kämpfen können, also ist diese Frage gar nicht zu unterschätzen. Und sie wollen ihren Gott bald erwachen, anrufen.
    Thorus: Noch etwas? Was weißt du von ihrem Führer?
    Bernd: Sein Name ist Berion, das ist alles, was ich weiß.
    Thorus: Klar. Nicht Berion, sondern Y'Berion. Du bist aber weder im Sumpf- noch im Neuen Lager. Was weißt du über diesen Ort und seinen Führer?
    Bernd: Das älteste Lager. Gomez war der Held, der alle Buddler befreitete, nachdem die Barriere erzeugt worden war.. Und jetzt treibt er Handel mit dem König. Und ist in Besitz von der ältesten und größten Mine in der Kolonie. Außerdem gibt es hier Gardisten, Schatten, Buddler und Erzbarone.
    Thorus: Und Magier. Würdest du für sie arbeiten?
    Bernd: Ich habe vergessen, dass sie da überhaupt sind. Wenn sie was gegen das Lager beauftragen wollen, dann würde ich nicht nur verweigern, sondern auch würde ich das euch gleich bekanntgeben. Man muss treu sein, oder?
    Thorus: Gut, dass du dessen bewusst bist. Sehr gut. Bevor ich dich endlich richtig verhöre, sag mir was.. Warum willst du Arenakämpfer werden? Hast du irgendjemand schon getötet?
    Bernd: Ja. Und drei bewaffnete Männer zugleich. Einem habe ich meinen Spieß durch den Kopf eingestochen. Ich brauche Kohle, also glaube ich das ist ne gute Chance.
    Thorus: Verstanden, und du wirst gegen Fletcher kämpfen.
    Bernd: Es besteht jede Chance dafür. Ja, warum nicht.
    Thorus: Und jetzt direkt zur Sache. Was ist passiert vor zwei Tagen am Abend? Du hast dem Buddler Mud begegnet, ja?
    Bernd: Ja. Er wollte mich dazu zwingen, eine Revolution gegen Gomez auszulösen, weil sich jeder im Lager über ihn lustig gemacht hat. Deswegen habe ich ihn bestraft. Und dann erschien Fletcher, betrunken und nicht zuständig wie immer.
    Thorus: War Mud ohnmächtig, nachdem du ihn geschlagen hast?
    Bernd: Nein, er litt nur an Schmerzen schreiend, also war er gar nicht ohnmächtig.
    Thorus: Fletcher hat deshalb durchgegriffen. Das war seine Pflicht als Gardist. Und er hatte das Gesetz auf seiner Seite, du nicht, verstanden? Du hast Mud einfach gehauen wie Bandit.
    Bernd: Fletcher wollte uns beide dazu zwingen.. Dass wir.. Wie er gesagt hat, dass wir einander "Dingdong" lutschen müssen.. Also würde ich das heftig bestreiten, dass er das Gesetz nicht missbraucht hat. Ich bin geflohen und Fletcher konnte mich nicht verfolgen, weil er so scheißblau war. Darf man überhaupt im Dienst betrunken sein? - Bernd macht kleine Pause, die Thorus nicht unterbricht. - Was danach so oder so passiert ist, bleibt mir unbekannt, weil ich schon weit davon war.
    Thorus: Hast du denn Fletcher nicht berührt?
    Bernd: Nein.
    Thorus: Hast du an jenem Tag irgendjemand in Sicht gehabt, als alles geschah?
    Bernd: Nein.
    Thorus: Hast du mit jemandem Konflikt?
    Bernd: Ja.
    Thorus: Würdest du also deine Feinde bestrafen, wie Mud?
    Bernd: Wenn es gegen das Lager wäre, müsste ich mich aufhalten. Man muss dem Lager und seinen Interessen treu bleiben.
    Thorus: Gut. Warte mal hier, ich bin im Moment wieder da. Jetzt willst du was trinken?
    Bernd: Gar nichts.
    Thorus: Wasser auch?
    Bernd: Wasser auch.
    Thorus: Ich bin gleich wieder da.




    ***


    Eine Stunde später kommt Thorus wieder rein.

    Thorus: Lange nicht gesehen. Soll ich dir was einschenken? Ich werde mir gleich. Doof ist es, mit trockenem Mund zu sitzen.
    Bernd: Nein. Gar nichts.
    Thorus: Naja, wie du willst.


    Thorus gießt langsam Wasser in sein Glas rein. Trinkt auch langsam, deutlich müde, obwohl Bernd den Eindruck gewinnt, dass er nur so tut.


    Thorus: Warum habe ich den Eindruck, dass du mir nicht die ganze Wahrheit gesagt hast?
    Bernd: Ich habe gesagt, wie es war.
    Thorus: Echt? Du hast keinen geraubt, und Fletcher überhaupt nicht berührt. Du willst mich einfach verarschen, kleiner Neuling. Du brauchst Kohle, ja? Warum kämpfen, wenn man die Ausrüstung dem Neuen Lager verkaufen kann!? Hier lies. Der Bericht vom Fletchers Gesundheitszustand, nachdem du ihm überhaupt nichts angetan hast. Wodka in die Augen, siehst du das? Du hast Glück, dass wir Magier haben, um ihn korrekt zu behandeln, sonst würdest du ohne Verhör hängen.
    Bernd: Mud soll geflohen sein. Wer sind die Zeuge denn? Fletcher? Fletcher hat daran Interesse, mich zu beseitigen.
    Thorus: Du wolltest das Verbrechen mit sauberen Händen begehen, aber du hast damit nicht gerechnet, dass du anderen Gardisten zufällig begegnen bist. Sie haben dich am Brunnen gesehen, wo du Fletcher liegen ließ, nachdem du ihn geraubt hattest. Und erst dann bist du geflohen, nicht früher.
    Bernd: Anderen Gardisten? Bloodwyn vielleicht? Oder Bullit? Wenn ja, sie haben auch Interesse daran, mich tot zu sehen.
    Thorus: Erzähl zum letzten Mal, wie es geschehen ist.
    Bernd: Ich verlasse die Arena, treffe Mud, Fletcher erscheint und will uns beide beschämen, Mud ermutigt mich dazu, gegen euch alle aufzustehen, ich trete seinen Arsch, Fletchers misslungener Durchgriff erfolgt, ich fliehe. Ende.
    Thorus: Drei Zeugen gegen dich. Du bist allein, also nicht aussagekräftig. Rate mal, wem ich größeres Vertrauen schenke. Du hast übrigens gesagt, dass Fletcher erschien, nachdem du Mud bestrafen hattest. Du hast deine Meinung schon geändert, oder? Du wolltest Vorteile gewinnen, dass du einen Aufstand vorgebeugt hast. Kann ich dir nicht glauben. Leider für dich, muss das Urteil gefällt werden. Ich habe keine andere Wahl. Du musst jetzt mal...
    Bernd: Mir ist zu Ohren gekommen, dass du ein Problem mit einem Händler aus dem Neuen Lager hast. Nicht wahr? Außerdem treffe ich mich mit Baal Parvez selbst. Morgen, und das ist fest. Also besteht jede Chance, ich könnte für euch eine Menge Informationen rausholen. Wenn du mich tötest, verlierst du die Chance. Die Spinner sind für die Anrufung wie Feuer und Flamme. Und ich kann alles schaffen, was du mir aufträgst.


    Thorus versteckt im Augenblick alle Papierbögen in die Truhe und setzt sich Bernd gegenüber.


    Thorus: Erzähl mehr über Baal Parvez, bitte. Wie könntest du es schaffen, sich ihm ohne Verdächte zu nähern?
    Bernd: Mein Freund Dusty hat ihm weitergesagt, dass ich merkwürdige Träume gehabt habe.
    Thorus: Ist das wahr?
    Bernd: Natürlich nicht. Ich musste doch was erfinden. Ich habe vielleicht zwei Tage für die Entscheidung gewartet.
    Thorus: Unglaublich.. Keiner von meinen Männern hat es geschafft. Verfluchte Spinner sind zu sorgfältig, auch wenn sie so viele Männer benötigen. Und dir hat es trotzdem gelungen - über kurze Zeit. Nicht schlecht, muss ich sagen. Nun.. was weißt du von diesem Händler?
    Bernd: Er soll eure von ihm und seinen Jungs gestohlenen Waren an euren Jungs verkaufen. Du und deine Untergeordneten können trotzdem nichts dagegen, denn er steht unter dem Schutz von den Magiern. Weil er dafür sorgt, dass Arbeiter aus dem Neuen Lager hierher kommen können, wenn ein Wettkampf stattfindet und dabei Handel zwischen beiden Lagern. Ihr bekommt Erz aus der Neuen Mine. Dann bekommen auch eure Magier Sachen von den Magiern aus dem Neuen Lager, die ihr natürlich überprüft, aber das sind nur nützliche Kräuter, Schriftrollen aus Reispapier und so weiter.. Die Wirtschaft beider Lager braucht leider diesen Mann, auch wenn er insbesondere Gardisten...
    Thorus: Das reicht. Gut. Du hast mich überzeugt. Scheiß mit Fletcher, ich will bei dir eine Prüfung durchführen.
    Bernd: Was eigentlich?
    Thorus: Du redest morgen mit Baal Parvez so, dass du sein Vertrauen gewinnst, sonst bist du tot. Was noch.. Momentan vergiss die Sache mit dem Händler. Die Sache kann warten. Die Sumpflagerfrage ist am wichtigsten. Ja, die sonstigen Teile der Prüfung werden wir morgen nachts besprechen. Ein meiner Jungs besucht dich in der Kaserne.
    Bernd: Ich fürchte, ob das gute Idee ist. Ich bin mit Gardisten vorübergehend nicht befreundet sozusagen...
    Thorus: Also sage ich Diego Bescheid mir egal. Ich will einfach endlich wissen, was bloß diese Spinner im Sinn haben.
    Bernd: Ich werde mich darum kümmern, viel zu erfahren, versprochen.
    Thorus: Gut. Momentan verschiebe ich das Urteil. Bist du uns nützlich, streiche ich es im Ganzen weg.
    Bernd: Verstanden.
    Thorus: Gut. Unser Gespräch ist zu Ende. Du kannst zurückgehen. Du wirst bis zum Tor des Burgs von Skorpion begleitet.
    Bernd: Verstanden.
    Thorus: Merk dir das ganz fest. Vermasselst du das Gespräch mit Parvez, bist du tot. Kein Ausweg. Geh.
    Bernd: Tja. Klar wie das Wasser.
    Geändert von MäzenTrommel (01.04.2023 um 19:54 Uhr)

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    KAPITEL Teil 19

    Tag 6 Freitag
    Nachmittag



    Nach den Übungen geben Dusty, Grim und Bernd ihre Waffen in die Waffekamer zurück. Diego hält Bernd kurz an und flüstert:


    Diego: Warte morgen Nacht gerade hier auf mich, und heute kein Besuch, bis dann.


    Diego verlässt langsam den Schießplatz. Bernd macht sich auf den Weg zur Arena, wie jeden Tag.


    ***


    Bernd und Kirgo begegnen Gor Hanis am Tor der Arena, während sie sie verließen.


    Gor Hanis: Du kannst fortfahren, schwarzer Mann. Du. Komm mit mal zurück, wenn du der echte Krieger nah sehen willst.
    Bernd: Jederzeit. Bis dann, Kirgo!
    Kirgo: Pass auf dich auf Bernd, bis später.


    Bernd und Gor Hanis befinden sich jetzt gerade inmitten von der Arena.


    Gor Hanis: Ich habe erfahren, du hast bei Baal Parvez Interesse erweckt. Ihr habt das abgemachte Treffen. Sag ehrlich, ohne den Blickkontakt zu brechen: möchtest du uns anschließen?
    Bernd: Ich will vor allem die Wahrheit erfahren. Fühle ich mich, als wäre ich vom richtigen Weg abgekommen. Nachdem ich mit Baal Parvez gesprochen habe, werde ich Bescheid wissen, dessen bin ich mir sicher.
    Gor Hanis: Gut. Das wird dir geliefert, sei ruhig. Wenn deine Seele wirklich aufgeschlossen ist, wird sie die Wahrheit sofort empfangen. Haupt- und grundsätzlich.. Zuhören und lernen!
    Bernd: Naja, ohne Zweifel. Ich muss übrigens nach was fragen. Gegen wen kämpfst du am Sonntag denn?
    Gor Hanis: Gegen einen Gardisten natürlich. Je weniger Gardisten Gomez hat, umso besser ist es für unser Lager. Messer ist sein Name. Der arme Bursche hat keine Ahnung, dass seit diesem Moment, wenn er mich herausgefordert hat, steht er auf dünnem Eis am tiefsten Abgrund. Der Sieg wird überaus befriedigend.
    Bernd: Das muss ich mir unbedingt anschauen. Der Typ ist mein Feind, hat mich mit Tod bedroht, also hoffentlich fällt sein Kopf ab. Ein stinkender Wurm aus dem Weg, ja, das wäre echt wunderbar.
    Gor Hanis: Behalte ich das im Sinn, mein Freund. Diese Missgeburt wird quieken aus Schmerz und Scham.
    Bernd: Wunderbar. Sag mal, bitte.. Wie macht ihr, dass Crawlers in großen Mengen diese Welt verlassen?
    Gor Hanis: Das ist bereits zu unserer Tradition geworden, weißt du. Unser Lager wurde vor 7 Jahren von vom Schläfer erleuchteten Y'Berion, gelobt sei sein Name für immer und ewig, gegründet. Und zwei Jahre dauerte es, dass das Lager Wichtigkeit und Kraft gewonnen hat. Auch damals wurde eine Legende geboren. Drei-Finger-Korgur war sein Name, er ist nicht mehr da, ruhe in Frieden, Bruder. Er hat beim Kampf drei Finger verloren trotzdem gab er nie auf, und sein Vermögen zu kämpfen wurde dadurch nie zerbrochen. Er ist das Urvorbild all meiner Brüder. Sie werden Templer genannt, damit du dich nicht mehr irrst. Gardisten sind hier, und sie sind ungläubige Hunde. Sei deswegen vorsichtig, wie du uns nennst. Noch einmal: wir sind Templer der Bruderschaft Schläfers und Y'Berion ist der Anführer von uns.
    Bernd: Das gefällt mir, danke für den Hinweis, gemerkt.
    Gor Hanis: Freue mich, dass du einverstanden bist. Halte ich dich nicht mehr auf, sicher brauchst du Ruhe vor einem solchen bedeutsamen Treffen mit dem Baal. Möge Schläfer deinen Weg erleuchtern!
    Bernd: Danke. Möge Schläfer dir dein Sieg unterstützen.
    Gor Hanis: Du musst dabei am Sonntag unbedingt anwesend sein, mein Junge. Nun los, du bist frei, ich muss üben.
    Bernd: Klar, mach's gut.

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