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    Lehrling
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    KAPITEL Teil 20

    Tag 6 Freitag
    Abend



    Bernd verbringt den Abend, indem er Bogenschießen weiterübt.
    Plötzlich Grim kommt aus der Ecke in Sicht.


    Bernd: Feierst du nicht? Leute wetten, wer am Sonntag der Sieger wird. Leichte Kohle.
    Grim: Du bist noch am Leben, also war dein Gespräch mit Thorus erfolgreich.


    Grim setzt sich auf einen Baumklotz.


    Grim: Will nur sagen, bin überaus beeindruckt davon. Du konntest ihn irgendwie davon abbringen, dich einfach zu hängen und ein Problem aus dem Weg zu haben. Er hat dich leben lassen, muss es einen echt guten Grund dafür gegeben hat. Das würde ich gern erfahren. Möchtest du bitte?
    Bernd: Möchte ich nicht, hat mir das zu viel gekostet. Aber danke dir noch einmal für die Hilfe nachdem diese Penner mich angegriffen haben.


    Grim nickt und macht eine kurze Pause auf den Boden guckend.


    Grim: Du hast neue Kleidung. Und Schuhe. Meine Glückwünsche.
    Bernd: Ich bezahlte die mit meinem Blut, Schweiß und Tränen.
    Grim: Mein Respekt. Ich habe mir sowas auch geleistet, aber das dauerte etwas - fast nen Monat. Du arbeitest schnell, Junge. Schön für dich.
    Bernd: Je schneller, desto höher, verstehst du, was ich meine? Merk dir dabei bin ich nicht gegen dich.
    Grim: So wie ich, versteh mich nicht falsch. Bin ich nicht neidisch. Ich muss mich aber trotzdem bei dieser Gelegenheit selbst preisen. Guck mal her.


    Bernd richtet seine Augen, wohin Hand Grims ihm zeigt. Merkt er ein Schwert.


    Bernd: Schön für dich.
    Grim: Das ist zwar ein Grobes Schwert, aber naja. Kann ich also sagen, hab ich was, was du nicht hast. Deswegen brauch ich nicht, mich wie ein Versager bei dir zu fühlen.
    Bernd: Ach komm. Wir sitzen in demselben Boot.
    Grim: Ja, das stimmt. Das heißt jeder künftige Schatten ist verpflichtet, eine Prüfung abzulegen, um Rekrutierung abzuschließen. Dich und mich erwartet das Gleiche.
    Bernd: Genauso wie bei jedem Beruf, glaub ich.
    Grim: Bei jedem sieht die Prüfung aber anders aus.
    Bernd: Was ist denn DEINE Prüfung des Vertrauens?
    Grim: Über solche Dinge musst du hier schweigen! Das ist, was Vertrauen bedeutet.
    Bernd: Wer hat dich darüber informiert?
    Grim: Diego, wer sonst?
    Bernd: Naja, selbstverständlich.
    Grim: Diego hat dir nix gesagt, dass du solche Fragen jetzt stellst?
    Bernd: Ich hab momentan zu viel im Sinn, hat sicher gesagt, muss ich aber vergessen haben, keine große Sache.
    Grim: Doch! Die alles entscheidende Prüfung einfach vergessen? Blödsinn. Warum hat dich Diego nicht informiert, frag ich mich jetzt...
    Bernd: Vielleicht muss ich mich zuerst als nützlich erweisen, weißt du. Bislang habe einfach in der Arena gekämpft, Kirgo besiegt, was noch.. Achja Pilze für Snaf gesammelt, großartig. Wie siehts bei dir aus?
    Grim: Vergiss nicht Prügelei gegen Fletcher, und Verhören von Thorus.
    Bernd: Das sind aber keine Leistungen.
    Grim: Doch! Die Tatsache, dass du am Leben bist, heißt ja ne verdammte Leistung, ich habe ehrlich schon gedacht, dich schon tot am Strang zu sehen.
    Bernd: Ein besoffener Idiot würde mich nie so leicht beseitigen. Kann auf den Wettkampf nie mehr warten, sag ich dir.. Da ich es schon zur Sprache gebracht habe, sag mal: Trainierst du übrigens das Schwert zu schwingen? Oder dient es ausschließlich zur Protzerei.
    Grim: Bitte mich nicht beleidigen. Vielleicht bin ich nicht guter Schütze, doch zweifelsohne verstehe ich es den Stahl zu schwingen, um richtig bluten zu lassen.
    Bernd: Meine absolut ehrlichen Glückwünsche.
    Grim: Ich könnte aber niemals in der Arena kämpfen wie du. Kirgo bezwingen ist schon was, aber du hast wohl von einem echt besonderen Kämpfer noch nix gehört. Weißt du, warum er besonders ist? Der kommt aus dem Neuen Lager. Und ist verdammt erfolgreich. Er soll bei jeder Gelegenheit gesagt haben: ich bin hier, um alle Gomez' Hühner zum Frühstück aufzufressen.
    Fisk hat ihm mal gefragt: Alter, grundsätzlich wollen dich alle hier töten. Und beinahe hätten sie dabei mehrmals Erfolg haben können, warum legst du dich mit allen an, und der hat ihm immer geantwortet: Schmerzen sind eine Frage des Willens. Verstehst du die Scheiße? Der Typ frisst sicher Steine zu Mittag.. Und trinkt dabei Blut und Tränen seiner Feinde.
    Bernd: Aber wie heißt er eigentlich?
    Grim: Kharim. Der Hurensohn.
    Bernd: Ist das sein echter Titel, oder hast du das selbst angebracht?
    Grim: Selbst, aber viele von hier sagen und wiederholen, dass er eben Hurensohn sei. So etwas passiert nur, wenn die Schwachen gegen den Starken keine Chance haben können, ihn zu bezwingen. Der Typ ist absurd kräftig und dabei groß, wie ein Turm tatsächlich. Äh ja, habe mich grade erinnert. Der dumme Klotz, oder Schafklotz wird er auch genannt. Man sagt auch seine Mutter treibt es mit Ziegen. Solche Titel und Gerüchte kann nur die reine Frustration erzeugen lassen. Stell dir vor, was du dir für Berühmtheit verschaffen würdest, dadurch dass du ihn umbringen würdest.
    Bernd: Kein Bock drauf. Momentan habe ich nur Bullit, Fletcher und seine Hunde auf meiner Liste.
    Grim: Wie du willst, aber glaub mir, Gomez würde dich dann sofort einstellen.
    Bernd: Scheiß auf Gomez. Habe schon genug Arbeit, um eingestellt zu werden, brauch meine Hände auf so eine Weise nie mehr zu verdrecken.
    Grim: Genug Arbeit für dieses Ziel, sagst du? Achso, nun alles klar. Und ja, stimme vollkommen zu - scheiß auf Gomez. Ich muss los. Frag noch lieber Diego nach deiner Prüfung. So komisch, dass du so überrascht bist. Bis dann.
    Bernd: Ja, machs gut.


    Bernd macht Schluss mit der Übung und bricht schnell zur Kaserne auf.

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    Lehrling
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    KAPITEL 1 Teil 21

    Tag 6 Freitag
    Nacht



    Bernd, total erschöpft, ist aufs Schlafen schon ganz gut vorbereitet. Gerade im Moment, wenn er die Kerzen daneben löschen will, betritt das Zimmer Dusty in eigener Person.


    Dusty: Bist du bereit für morgen, mein Freund?
    Bernd: Bin bereit, auf jeden Fall, zum Schlafen. Sogar dieses Scheißbett ist verdammt gemütlich, wenn man keine Kraft mehr hat.
    Dusty: Verstehe, verzeih mir. Du musst dich ganz richtig erholen. Morgen wird sich dein Leben höchstwahrscheinlich für immer verändern.
    Bernd: Das ist ja, was ich erwarte, Bruder.. Nun, lass mich die Augen zumachen.
    Dusty: Wir sehen uns.


    Dusty zieht einen Stengel Sumpfkraut und geht schnell aber leise raus. Eindeutig stolz auf sich.

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    Lehrling
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    KAPITEL 1 Teil 22

    Tag 7 Samstag
    Vormittag


    Schießplatz. Grim gelingt es mit der Armburst fast ohne Probleme das Ziel vielfach zu treffen. Diego scheint mit seiner Entscheidung zufrieden, Grim damit schießen zu erlauben. Diego klopft leich auf Grims Schulter lächelnd.

    Diego: Du hast Recht gehabt. Gut, dass ich dir zugehört habe, du wirst uns zur großen Unterstützung.
    Grim: Dass du in jemandes Augen guckend deine Fehler zugeben kannst, weist zweifelsohne nach, übst du diesen Posten ganz richtig aus.
    Diego: Unter Schatten bekommt jeder Unterstützung, wir brauchen uns einander, und niemand wird anderen zu untergraben versuchen, sonst nimmt er den Abschied. Das zeichnet uns aus. Da wir von der Unterstützung sprechen.. Dusty, komm mal, wir müssen mal über deine Konstitution ernst reden.


    Dusty riecht stark nach Sumpfkraut und bewegt sich ein bisschen wackelig und hat eben Probleme, sich überhaupt zu konzentrieren. Diego wollte aber die Übung nicht unterbrechen, deswegen ließ er ihn in eigener Geschwindigkeit üben, was deutlich umsonst war. Jetzt gehen beide in der Richtung vom Alten Burg.


    Grim: Ich werd' immer besser, der wird immer schlimmer. Ich habe ihm ges.. Ich habe versucht, ihm in den Kopf setzen lassen, mal damit aufzuhören, aber wahrscheinlich brummt ihm schon der Schädel. Armer Junge.. Wegen dieser Spinner niemandem anders, genau wie ich gesagt hab schon vor Tagen. Gewarnt, gebeten. Jeder Mann zählt, wir können zusammen was Großes unternehmen. Nein. Der Esel raucht die Scheiße und gehorcht diesen Idioten, anstatt sich entschlossen ins Zeug zu legen und etwas mit diesem Leben tun. Das ist halt, was er will. Verdammter.. Äh, schade, tut mir das einfach Leid.
    Bernd: Jeder hat sich in einem Punkt im Leben verirrt. Lass ihn seine Fehler machen, du zwingst ihn nicht, er muss alles selbst rausfinden. Dann wird er um Hilfe bitten.
    Grim: Du redest Scheiße, Bernd. Du weißt ganz genau. Du willst diese Gelegenheit frech ergreifen.


    Grim kommt schnell Bernd näher zu, damit er ihm ganz richtig in die Augen blicken kann. Bernd bewegt sich nicht und lässt sich nicht aufregen.


    Grim: Ich hab dich durchschaut. Du hast kein Gewissen, verstehst du? Anstatt ihm zu helfen, gehst du mit, um sich mit seinem Hirnzerstörer beim Tee zu unterhalten. Die ankommende Katastrophe ignorierend. Um befördert zu werden. - spuckt auf den Boden.
    Bernd: Das schließt nicht aus, dass ich ihm doch helfen will, oder?


    Grim ärgert sich stärker, erweitert mit Schreiten die Entfernung von Bernd, um ihn nicht zu schlagen.


    Grim: Ach komm, du Gauner, du scheißt auf ihn. Mich kannst du nicht verarschen. - setzt sich an einen kleinen Holzstuhl. - Ich bin der Meinung, dass wir in einer Mannchaft einheitlich sein sollten. Aber so eine Zusammenarbeit ist einfach am Arsch.
    Bernd: Du hast den engen Horizont, ich fürchte kann nix damit tun. Kann ich dich nur versichern, ich weiß, was ich mache und will keinesfalls unsere Interessen verderben.
    Grim: Was kannst du bloß von meinen Interessen wissen? Schöne Rederei, aber du wirst sowieso handeln wie du vorgehabt hast.
    Bernd: Du hast mir ein Teilchen davon verraten. Muss ich dich vielleicht erinnern..
    Grim: Ich weiß, was ich dir gesagt hab'. Zeig mir mal einen Punkt davon, wo ich über Leichen mein Ziel erreichen will! Einheit ist Stärke, getrennt sind wir schwach. Deswegen hab ich dir geholfen. Ich und Dusty übrigens, obwohl er nicht wollte. Verstehst du was ich mein'? Und noch.. Was mich extra sauer macht ist, dass du hast ihn zum Abgrund gehen lassen, anstatt ihn am Kragen zu schnappen, anzuhalten. Ihr habt guten Kontakt.
    Bernd: Halt. Warum, denkst du, haben wir guten Kontakt?
    Grim: Ihr redet ziemlich häufig miteinander.
    Bernd: Genau. Und das Einzige, was ihn jetzt interessiert, ist das Sumpflager.
    Grim: Oh leck mich am..
    Bernd: Lass mich ausreden, halt endlich das Maul! Ich habs gewusst, also nutzte ich diese Information aus, um diesen von dir erwähnten guten Kontakt aufnehmen zu können. Jetzt sind wir wie Brüder. Ich bin mir sicher, dass das Sumpflager etwas Schreckliches plant, selbst für Leute wie Dusty soll das bald klar werden. Ich suche mir jetzt Argumente aus, um ihn davon abzubringen. Verstehst du jetzt, was ich gemeint habe? Er muss selbst das rausfinden. Und dann wird er geholfen.


    Grim überlegt sich etwas, sein Gesicht hat sich verändert, jetzt ist er ruhiger.


    Grim: Was, wenn dein Plan schiefläuft?
    Bernd: Werden wir Magie anwenden.
    Grim: Ich bin ernst. Toternst.
    Bernd: Ich auch.


    Grim seufzt und gibt auf seinen Kopf drehend.


    Grim: Na gut. Du weißt Bescheid. Sei sicher, ich werde dir nie verzeihen, wenn seine Seele verloren ist.
    Bernd: Wie gesagt, alles muss stufenweise gemacht werden.
    Grim: Wo sind die denn?
    Bernd: Diego hat ihn vielleicht zu den Feuermagiern gebracht.


    Grim macht große Augen.

    Bernd: Vielleicht um einen Hinweis, vielleicht um Heilung. Mehr Vertrauen Grim, wir müssen jetzt alle ganz dicht sein. Es kommen unruhige Zeiten.
    Grim: Ja, stimmt. Ich kann komischerweise spüren, dass uns die Zeit durch die Finger ausrinnt. Dass wir vor etwas Großem stehen.
    Bernd: Solange Diego nicht zurückgekommen ist, üben wir lieber weiter schießen.
    Grim: Ja, du hast Recht, gute Idee.
    Bernd: Aber gut, dass wir endlich besprochen haben, was uns schon seit langem ans Herzen gelegen ist.
    Grim: Ja, wir merken uns das Gespräch für immer...
    Geändert von MäzenTrommel (02.04.2023 um 15:00 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 23

    Tag 7 Samstag
    Mittag


    Kantine der Schatten. Grim und Bernd sitzen voreinander. Diego neben Dusty. Dusty scheint nun ganz nüchtern zu sein, aber macht den Eindruck, dass er darüber total unglücklich ist.


    Grim: Weißt du was, der Spieß ist gut, bequem, relativ leicht, effizient und so weiter, aber.. Ich rate dir, mal ab und zu ja häufiger das Schwert zu schwingen. Ich könnte dir vom Schmied eins besorgen, wenn du möchtest.
    Bernd: Vielleicht hast du Recht, aber will ich dich nicht so grob ausnutzen, würde danach lieber direkt bei Scatty fragen.
    Grim: Wie du willst, aber damit du Bescheid weißt, würde ich das zur Anzahl deiner Schulden zu mir ausnahmsweise nicht zählen.
    Bernd: Furchtbar zu denken, was du dir für ne Weise des Ausgleiches ausgedacht hast. Ich mag im Übrigen Frauen gern.
    Grim: Na und? Ich auch. Es wird die richtige Zeit noch kommen, sei nicht besorgt, diese Schulden sind mit einem Schlag auszugleichen.
    Bernd: Tja, fühl mich jetzt dann ungeheuer beruhigt. Danke.
    Grim: Fang lieber schon heute an.
    Bernd: Da muss ich dir Recht zugeben. Je früher, umso besser. Ich konnte mir ein Schwert nie leisten aber hier..
    Grim: Hier ist besonders, wie Diego gesagt hat.
    Dusty: Dein Freund, Diego, meinte es wirklich?
    Diego: Ja, du hast ne freie Hand. Ich darf dich nicht zwingen. Rechne nur selbst mit den schon benannten Konsequenzen. Punkt.
    Dusty: Werde darüber nachdenken, ja.. Danke.
    Diego: Gut. Also. Feierabend, Jungs. Ich habe was zu tun, ihr könnt einen in der Krone haben, es ist Samstag, ne? Wir sehen uns.
    Grim: Besuchst du wieder die Arena?
    Bernd: Wie denkst du denn?
    Grim: Dann frag mal Scatty nach dem Schwert, sag ich dir.
    Bernd: Unbedingt.
    Dusty: Bernd? Können wir unter vier Augen sprechen?
    Bernd: Na klar. Komm.


    Grim wirft schnellen Blick auf Dusty, macht eine enttäuschte Miene und geht zu Snaf wieder, weil er noch unter Hunger leidet.


    *


    Dusty und Bernd sitzen alleine in ihrem Raum in der Kaserne. Die Tür ist zugeschlossen.


    Bernd: Grim ist sauer auf dich. Und Diego. Wo brachte dich Diego denn hin?
    Dusty: Grim kann Schlamm fressen.. - kommt ans kleine Fenster. - In die Burg, beziehungsweise zu den Feuermagiern. Eigentlich zu einem, den wir auf dem Weg trafen. Und er hat mich zu den Feuermagiern mitgebracht, jetzt ist es klar.
    Bernd: Und was folgte danach?
    Dusty: Milten, der Feuermagier, dem ich folgen musste, hat mir gesagt, dass ich mit dem... - lacht in sich hinein. - Mit dem Feuer spiele, indem ich.. Weißt du.. Mit der Bruderschaft befreundet sein möchte. Aber hat er dabei auch betont, weder er noch Diego sind nicht bevollmächtigt, mich zu zwingen, diese Entscheidung aufzugeben. Hat mich nur gewarnt: du könntest deine Vernunft verlieren und nicht mehr in der Lage sein, widerzustehen. Oh Schläfer, warum würde ich widerstehen wollen? Dieser Milten fühlt sich eben bedroht, weil ein Gläubiger einen besseren Weg findet, der Innos nicht gefällt. Innos ist Feuer und Macht und wir sind halt nichts mehr als sein Brennstoff. Schläfer dagegen will uns alle betreuen. Hat uns versprochen, zu befreien und er wird sein Wort einhalten, sobald wir ihn erwachen. Wieso bist du schweigsam? Denkst du nicht so?
    Bernd: Zuerst will ich, dass meine Fragen von Baal Parvez persönlich beantwortet sind. Du hast mit ihm lange geredet, ich nicht. Sogar ne kurze Weile.
    Dusty: Das passiert schon heute, Bruder. Sei geduldig. Deine Zweifel würden fliegen wie Staub aus diesem Fenster raus. Sollte die Prophezeiung wahr sein... Tja, werden wir sehen.. Nun, verzeih mir, muss spazieren gehen.
    Bernd: Ja, mach mal, ich muss so oder so in die Arena, verzeih mir auch.
    Dusty: Nein, ich verstehe. Ich habe gehört, wie du unsere Templer anguckst. Du bewunderst nicht zu biegsame Kraft von diesen ungläubigen Schwächlingen.. Genauso wie mir, gefällts, ihre magische Fähigkeiten zu beobachten.
    Bernd: Hast du das gesehen?
    Dusty: Wie Baal Parvez Gegenstände mit der Kraft seines Willens in Bewegung gesetzt hat, meinst du? Oder wie er einen schwachsinnigen Gardisten zum Schlafen geschickt hat, ohne dass er in Schweiß ausbricht? Kurz gesagt, ja, hab ich. Ich will das beherrschen sowie du das Kämpfen ihrer Art. Zusammen wären wir von großer Bedeutung für die Bruderschaft. Aber davon wird dir Baal Parvez sicher erzählen. Bis dann.


    Bernd steht unter Schock. Blickt kurz aus Fenster raus. Sieht fünf Buddler mit ein paar Erzbröcken und einen Schatten mit einem ganzen Brot in der Hand. Der Umtauschhandel folgt gerade vor seinen Augen.


    Bernd: Ein Haufen Erz gegen Brot von geschissener Qualität, um einfach den nächsten Tag der unmenschlichen Plagerei zu überleben.. Ein Haufen Erz mit dem man sich ein paar Schweine und eine Menge Hühner leisten könnte.. Krank.. Muss mich in der Arena abreagieren, sonst poliere jemandem die Fresse.

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    KAPITEL 1 Teil 24

    Tag 7 Samstag
    Nachmittag

    Bernd hat von Scatty ein grobes Schwert geschenkt bekommen. Kirgo hat ihm die grundlegenden Regeln dargestellt und mit ihm für zwei Stunden zusammengeübt. Er konnte aber nicht länger bleiben, weil er sich mit seinem Freund Whistler treffen wollte. Innerhalb der Arena war auch Gor Hanis anwesend. Wenn er Kirgo weggehen bemerkt hatte, kam er auf Bernd gleich zu.


    Gor Hanis: Ich sehe, du hast deine Waffe geändert.
    Bernd: Draußen konnte mir es nicht leisten. Hier ist das kein Problem. Freut mich das.
    Gor Hanis: Mich auch, weil ich dir anbieten möchte, dass wir weiterüben.
    Bernd: Gern.
    Gor Hanis: Du musst häufiger die Position ändern.
    Bernd: Was meinst du eigentlich?
    Gor Hanis: Die Position deines Schwerts. Damit der Kampf intensiver ist und damit dein Gegner schwerigere Arbeit hat, dich mit seinem Schwert zu treffen. Ich zeigs dir..


    *


    Sie übten ohne Pause seit drei Stunden. Bernd ist erschöpft und setzt sich einfach auf den Boden. Dagegen scheint Gor Hanis immer noch in der Lage zu sein, weitere drei Stunden kämpfen zu können.


    Gor Hanis: Ich finds gut, dass du so eifrig bist.. Wie du schon wahrscheinlich bemerkt hast, bin ich auch ergeben. Meiner Bruderschaft. Ich muss dir von etwas erzählen.. Mein ganzes Leben lang war ich Zeuge heftigen Ungerecht.. Man hat sich selbst schon immer gefragt.. Gibt es doch drei Götter, warum lassen sie dies geschehen.. Hier wurde mir die Antwort erteilt. Es gibt nur einen richtigen, der vorübergehend im Schlaf ist, weil die anderen ihre Macht aufrechterhalten wollten. Alle brauchen Sklaven, egal ob es sich um Innos, Adanos oder Beliar handelt. In der Bruderschaft sind wir alle gleich! Nur Schläfer ist über uns! Und die Außenwelt wird demnächst Zeuge der größten Revolution in der von uns gekannten Geschichte! SCHLÄFER HAT UNS MIT MACHT VERSEHEN, UND ALLE DAGEGEN WERDEN UNTERGEHEN!
    Bernd: Ja, bin dabei.
    Gor Hanis: Du musst, ja. Der Prophezeiung zufolge.. Du besuchst morgen den Wettkampf, oder?
    Bernd: Wie versprochen, unbedingt. Ich will, dass der ungläubige Hurensohn am Boden liegt.
    Gor Hanis: Deine Augen werden sich bald dieses Bildes erfreuen, geschworen.. Aber jetzt musst du zu Baal Parvez. Beeil dich.
    Bernd: Mach ich!

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    KAPITEL 1 Teil 25

    Tag 7 Samstag
    Abend


    Bernd, nachdem er sich schnell gebadet hat, sitzt jetzt gekleidet auf dem Bett leise und ruhig. Schließt langsam die Augen und erwischt die Luft ganz tief in seine Lungen. Kurz danach greift er nach dem von Diego gegebenen Trank und trinkt, ohne länger nachzudenken. Sobald die Flüssigkeit den Boden seines Magens getroffen hat, fühlt er ganz plötzlich im ganzen Körper Wärme, und kurz danach eine große Kraft, gewinnt auch den Eindruck, sich besser konzentrieren und auch mehr merken zu können.
    Jemand klopft an die Tür.
    Bernd atmet leise aber tief ein, drückt seine Fäuste zu, atmet ebenso leise aus. Kommt dran. An der Tür stehen Dusty und ein glatzköpfiger Mensch, der Bernds' Meinung nach ganz merkwürdige Klamotten anhat.


    Baal Parvez: Möge dich Schläfer erleuchten..
    Bernd: Möge der Schläfer erwachen!


    Dusty lächelt in großer Freude.
    Baal Parvez nickt und setzt sich ans Bett. Bernd hat eine Vermutung, deswegen setzt er sich an den Boden. Dusty macht das gleiche.


    Baal Parvez: Der Schläfer spricht zu uns durch unsere Träume und Visionen. Dass er dich persönlich angesprochen hat, ist uns von großer Wichtigkeit. Das ist ein seltenes Zeichen, musst du wissen. Und bevor wir deine Sache besprechen.. Wie ist deine Beziehung mit drei Göttern?
    Bernd: Es besteht keine. Seit Jahren warte ich auf ein Wunder.
    Baal Parvez: Verstehe... Was denkst du über unsere Templer?
    Bernd: Ich halte große Stücke auf sie. Sie haben mein ewiger Respekt.


    Das Gesicht Baal Parvez' bleibt starr, blinkt auch kaum.


    Baal Parvez: Nun, halte ich die Ohren offen dafür, was du in deinen Träumen gesehen hast.
    Bernd: Also.. Zuerst ein Schlag, wie ein Blitz. Alles ist dunkel. Danach folgen weitere Blitze. Sie erleuchteten so eine Maske, ich habs gezeichnet.


    Bernd gibt Baal Parvez ein Blatt Papier, auf dem die Maske von der Ausrüstung Gor Hanis' gezeichnet ist.


    Bernd: Dann höre ich Stimmen: Schläfer erwache! Und einen kurzen Moment sehe ich das Alte Mine und Minecrawlers. Ganz tief in der Mine. Ein zugeschlossenes Tor in der tiefsten Mine.
    Baal Parvez: Interessant. Wärst du zu einer Prüfung bereit?
    Bernd: Jetzt?
    Baal Parvez: Ja.
    Bernd: Klar.


    Baal Parvez zieht einen dicken Stengel Sumpfkraut und überreicht ihn an Bernd.


    Baal Parvez: Visionen, Träume, Zeichen und Stimmen werden dadurch angeregt. Dann erfolgt die wahre Verbindung zwischen einem und dem Schläfer. Ich erzähle dir gleich mehr, aber bevor es geschieht..


    Baal Parvez erzeugt kurzen kleinen Funken zwischen seinen Fingern. Bernd sieht seinen Stengel Sumpfkraut an. Der ist gezündet. Bernd überlegt keinen Moment und raucht ihn. Nach einer kurzen Pause wieder und dann nochmal. Ohne zu zögern, ganz entschlossen.


    Baal Parvez: Alle Anhänger der Bruderschaft haben dem Glauben an die drei Götter abgeschworen. Wir bitten nur noch den Schläfer um Erlösung von diesem gottverdammten Ort hier. Der Schläfer wird uns den Weg in die Freiheit weisen. Und er gab einigen von uns die Gabe der Magie. Einer alten, mächtigen Magie, verschieden von der, die die Magier des Reiches anwenden. Diese Gabe verleiht unter anderem die Fähigkeit, Dinge mit der Kraft deines Willens zu kontrollieren - das gesagt zu haben, zieht er seine Hand vor sich und schubst einen leeren Holzbecher aus dem Tisch herab, ohne ihn physikalisch zu berühren. - Nur die Gurus unserer Bruderschaft sind in die Geheimnisse dieser Magie eingeweiht.
    Bernd: Bist du auch Guru?
    Baal Parvez: Ja, ungeachtet dessen, was sie sich diese Schweine hier ausdenken.
    Bernd: Ich verstehe nicht.
    Baal Parvez: Sie nehmen an, man nennt mich so, weil die Neuen mir dadurch zu schmeicheln versuchen. Aber tatsächlich bin ich doch einer von den Gurus. Geheim. Deswegen trag ich Klamotten eines Novizen.
    Bernd: Achso, sicher und klug. Könntest du mir beibringen, was für Bedeutungen meine Träume haben können?
    Baal Parvez: Damit ich alles richtig verstehe.. Wann hast du diese Träume gehabt? Und hast du damals schon unser Sumpfkraut ausprobiert?
    Bernd: Ganz von Anfang meines Beiseins in diesem Ort. Und nein, das ist mein erstes Mal.
    Baal Parvez: Unglaublich..
    Bernd: Deswegen hat das mein großes Interesse erregt. So etwas ist mir nie passiert.
    Baal Parvez: Und du hast die Mine geträumt. Nicht nur die Mine, aber die Tiefe der Miene.. Das ist ein Zeichen. Unsere Templer arbeiten dort schon seit Jahren.
    Bernd: Was machen die Templer in der Mine?
    Baal Parvez: Jagen die Minecrawler.
    Bernd: Für Erz, oder?
    Baal Parvez: Das ist wichtig für unsere Wirtschaft, aber nicht so erheblich, wie Crawler selbst.
    Bernd: Also jagen sie die Crawler für etwas, dass Crawler besitzen?
    Baal Parvez: Ihre Zangen ist die Antwort. Sie enthalten ein wertvolles Sekret.
    Bernd: Was für ein Sekret?
    Baal Parvez: Ein Gift. Nur Cor Kalom weiß, wie man daraus Tränke brauen kann.
    Bernd: Wer ist Cor Kalom?
    Baal Parvez: Er ist einer der mächtigsten Männer in der Bruderschaft. Er kennt viele Geheimnisse. Zudem ist er Alchemist. Er braut Tränke, damit wir geistigen Kontakt zum Schläfer herstellen können. Er ist jemand, der dich unbedingt kennen lernen muss.
    Bernd: Verabreden wir also einen Termin zum Treffen? Wie Dusty den mit uns?
    Baal Parvez: Nein. Wir treffen ihn jetzt. Dafür benutze ich unsere Magie, die uns blitzschnell dorthin bringt. Du musst aber eins wissen, du momentan werdender Schatten... Wenn dein Herz Betrug enthält, macht dich Cor Kalom zur Fackel. Bist du bereit hinzufahren?


    Bernd macht den Eindruck, dass er das schon immer gewollt hat. Richtige Konzentration hat die sichtbare Überraschung in seinem Gesicht erfolgreich behindert, um keine Verdächte erregen zu lassen.


    Bernd: Ja. Lass mein Schicksal erklären.
    Baal Parvez: Ich hoffe drauf von ganzem Herzen. Und du? - sieht er Dusty an.
    Dusty: Ich bin schon immer bereit gewesen, auch wenn ich keine Ahnung davon gehabt hab.
    Baal Parvez: Fokusiert eure Gedanken. Denkt an die Freiheit. Malt euch unsere Bruderschaft aus. Schüttet das Alltägliche dieses dreckigen Lagers weg. Lass eure Körper mit Glück auffüllen. Ja, genau.


    Der grüne Nebel aus Energie taucht zwischen seinen Händen auf.


    Baal Parvez: Atmet ein. Wir sind gleich da.


    Alle drei plötzlich verschwinden.

    *

    Baal Parvez, Dusty und Bernd befinden sich nun auf einem großen Platz vor einer riesigen Tempel im Felsen eingeprägt. Nicht weit von hier nach rechts murmelt der See Khorinis: der größte See im Kontinent zwischen dem Minental, Myrtana, Nordmar und Varrant.


    Baal Parvez: In dieser Tempel hat unser Erleuchtete Y'berion sein Heim. Alchemielabor Cor Kaloms ist in diese Richtung. Der gigantische Baum in der Mitte des Lagers. Komm mit. Dusty, du weißt Bescheid, wo du hingehen sollst, stimmts?
    Dusty: Danke dir, Meister. Endlich! Sei verdammt Altes Lager und deine wütenden Schweine! Freiheit von einem Gefängnis und bald von dem anderen.. Das hat sich verdammt gut gelohnt! Bernd, ich bin immer hier für dich, falls du sprechen möchtest.
    Bernd: Werde mir merken und viel Erfolg bei deinem Lernen.


    Dusty macht sich auf die Beine in die Richtung der zahlreichen Häuser in der Nähe von dem Sumpf. Baal Parvez fäng an zu schreiten und Bernd begleitet ihn langsam.

    *

    Sie sind beide am Füßen des großen Baums. Hinauf führt eine überaus lange Leiter.


    Baal Parvez: Du sollst von nun an alleine fort. Cor Kalom weiß Bescheid. Wir sehen uns oder nicht.


    Baal Parvez geht weg schweigend. Bernd beginnt mit dem Klettern. Es dauert eine lange Weile, vergleichmäßig vielleicht länger als die Länge der Leiter selbst.

    *

    Wenn Bernd ist schon ganz oben, zwei ausgerüstete Männer lassen ihn schnell durch. Sie sehen Gor Hanis ähnlich, tragen aber mehr Stahl an sich, alle Körperteile sind geschützt. Bernd betritt das Labor und begegnet Cor Kalom selbst. Der steht schon mit dem Gesicht auf die Tür gerichtet. Mit einer Geste veranlässt Bernd herzukommen. Und Bernd macht so, ohne ein Wort.


    Cor Kalom: Ich habe dich in meinen Visionen gesehen.


    Cor Kalom schließt die Tür mit einer Gest zu. Bernd ist erstaunt.


    Cor Kalom: Das ist die Wahrheit. Unsere Magie ist kein Betrug. Setz dich.


    Bernd setzt sich auf einen bequemen Weidenstuhl. Cor Kalom bleibt stehen.


    Cor Kalom: Du bist nicht lange in der Kolonie. Hast du aber mehr gezeigt, als andere. Dusty beispielsweise.. Er ist ganz üblich, wird guter Novize, ohne Zweifel, aber du.. Deine Vorgehensweise ist von großem Wert. Du würdest die Brücke zwischen uns und dem Alten Lager. Und dann die Brücke zwischen uns und.. Du wirst dich schon überzeugen..
    Bernd: Ich bin einfacher Kerl, verzeih mir, verstehe ich gar nichts.
    Cor Kalom: Doch. Du hast tief in dir einen besonderen Trank, der dir dem Einfluss unseres Sumpfkraut sich zu widersetzen erlaubt. Verstehst du ganz viel. Niemand würde es wagen, du hast Mut. Ja. Das ist aber nicht notwendig, dass du unserem Glauben gegenüber eifrig bist. Ich will meine Ziele erreichen, und du deine. Meine sind ewig, deine vorläufig, mir egal, sobald nur meine Erwartungen erfüllt worden sind. Was deine Träume angeht.. - sieht Bernd an grinsend. - Lieber verschweigen. Fangen wir endlich mit den Geschäften an.
    Bernd: Ihr treibt ein Geschäft im Alten Mine, oder?
    Cor Kalom: Richtig.
    Bernd: Minecrawler sind die Antwort, so hat Parvez gesagt. Was ist mit ihnen denn? Wozu braucht ihr das Sekret?
    Cor Kalom: Fangen wir zuerst mit Crawlern und dann mit dem Sekret. Sagen wir, du hast ein Haus, und dabei Probleme mit Hornissen. Du tötest sie, aber ihre Anzahl scheint nicht verringert zu sein. Um was könnte es handeln?
    Bernd: Also.. Man muss vor allem zuerst die Königin umbrin... Achso... Ihr wollt halt sie... Warum?
    Cor Kalom: Es geht um sie selbst und ihre Eier. Drin ist das Sekret am mächtigsten. Das ist uns überaus wichtig.
    Bernd: Für was denn. Lass mich nachdenken.. Ihr habt nur ein Ziel. Das Erwachen.
    Cor Kalom: Korrekt. Wir beabsichtigen, uns in Verbindung mit dem Schläfer zu setzen. Eine ganz feste Verbindung.
    Bernd: Verstanden.Was ist mit der Belohnung?
    Cor Kalom: Dein Leben ist dein Lohn.. Eben. Ist genug, oder?
    Bernd: Ich hätte gern dein Rezept. Für deinen Heiltrank.
    Cor Kalom: Das ist auf keinen Fall deine Idee.. Wer bloß im Alten Lager wollte.. Ach, ja.. Dieser Schurke, Dexter. Ach, komm, nimm das Rezept. Lass dieses Blatt Papier der Vertrag zwischen uns sein, ja? Sollte dir die Aufgabe schieflaufen, zahlst du den Preis mit deinem Blut und Fleisch. Hoffentlich verstehen wir uns gut?
    Bernd: Klar wie das Wasser in diesem See daneben.
    Cor Kalom: Wunderbar. Jetzt zur Arbeit. Du musst unbedingt mit den Templern im Alten Mine sprechen. Und musst den Weg in die Tiefe finden, wo die Königin ihr Versteck hat. Die Tiefe ist durch ein Eisentor des Alten Lagers gesperrt. Wir dürfen sie nicht aufmachen, ohne den eventuellen Ausbruch des Krieges. Aber du.. Du bist die Brücke. Auf Kosten deines Lebens. Hast noch Fragen?
    Bernd: Ja. Könnte ich um ein Schwert der Templer bitten? Damit ich mit ihnen später Seit an Seit gegen die Crawler kämpfen könnte?
    Cor Kalom: Du bekommst eins, sobald die Templer in deiner Gegend darüber entscheiden, dass du bereit bist.
    Bernd: Und wenn ich mit der Arbeit fertig bin..
    Cor Kalom: Dann findet dich jemand, sei nicht besorgt. Von nun an, wir beobachten dich ganz fest. Genug mit den Fragen, oder?
    Bernd: Tja.. Genug.
    Cor Kalom: Drauf habe ich gehofft. Jetzt ist an der Zeit der Taten! Bereite dich vor, schicke ich dich wieder ins Lager. Dusty bleibt hier, er ist schon einer von uns.


    Bernd kommt schon wütender Grim vor den Augen, aber sekundenschnell bekämpft er diesen Gedanken.


    Bernd: Klar. Schick mich zurück.
    Cor Kalom: Wir sehen uns bald. MÖGE DER SCHLÄFER ERWACHEN!


    Gleich danach Bernd fühlt, dass er wieder in seinem Raum ist. Hat keine Magie in den Händen Cor Kaloms gesehen, gar nicht wie bei Baal Parvez.


    Grim: Was ist passiert? Wo bist du gewesen? Hast du Dusty gesehen?


    Bernd blickt Grim nicht in die Augen.


    Bernd: Ich erzähl dir später. Ich muss jetzt zu Thorus, sonst bin ich tot.
    Grim: Was führst du bloß im Schilde wieder..
    Bernd: Glaub mir, für mich ist das noch schwieriger.


    Wenn Bernd kleidet sich um, seine Schuhe, versteckt er dabei das Rezept unter seinem Bett ganz schnell. Grim merkt das nicht.


    Bernd: Hoffentlich bin ich wieder da. Am Leben. Bis dann.
    Grim: Du musst leben. Mach alles du kannst, um durchzukommen.

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    KAPITEL 1 Teil 26

    Tag 7 Samstag
    Nacht

    Kaum hat Bernd den Ausgang der Kaserne betreten, begegnet er dem Gardisten von Thorus abgeschickt - Skorpion.


    Bernd: Bin bereit, meinen Bericht auszustellen.
    Skorpion: Dein Glück. Komm schnell mit.


    Dutzende Gardisten Gomez' patrollieren alle Wege innerhalb des Außenrings. Alles muss still sein. Alle Buddler müssen versteckt sein, sonst bekommen Ärger. Einer von ihnen hat es leider gewagt. Dazu hat es sich erwiesen, der schuldet noch eine Menge Erz. Deswegen der neue Gardist: Herek, erteilt ihm jetzt eine Lektion mit seinen Fäusten und Füßen bis der arme Buddler blutet. Bernd beobachtet aufmerksam, damit er sich das gut merkt. Für die Zukunft. Skorpion spuckt auf den Boden. Eindeutige Verachtung leuchtet in seinem Gesicht. Im Tor der Alten Burg treffen sie Bloodwyn selbst.


    Bloodwyn: Wo führst du meinen Freund hin? Der hat einige Schulden auszurichten, weiß ich nicht, ob du es weißt. Wie gehts, eee... Bob? Bart? Be.. bu.. Buddler?
    Skorpion: Aus dem Weg mit dir. Ich habe meinen Befehl, also halt die Fresse, wenn du keinen Ärger mit Thorus haben willst.
    Bloodwyn: Achso, jemand wird bald hängen da.. Wie Schade. Davor muss er mir mein Erz unbedingt abgeben. Hoffentlich ist das klar und ja, ich lasse euch jetzt vorläufig in Ruhe.


    Bloodwyn macht gerade so, wie er kurz gesagt hat. Wahrscheinlich isr er der Meinung, dass Herek etwas Hilfe braucht.


    Bernd: Warum hat er dich dran jetzt gehindert, mich möglichst schnell zu Thorus mitzubringen?


    Skorpion hält auf, überlegt sich etwas schweigend.


    Skorpion: Weil er ein Hurensohn ist. Eben.
    Bernd: Ja, eben. Und untergräbt Autoritäten. Das Wort des Hauptmanns ist heilig oder?
    Skorpion: Ach komm, ich war früher bei der richtigen Armee. Es gibt auch da Hurensöhne, stimmt, aber wir hatten Regeln, an den man sich halten musste, sonst Strafe oder Tod. Das heißt die verdammte Disziplin. Ohne Disziplin sind die Truppen nur noch besser ausgerüstete Banditen. Und hier? Vom Reich abgetrennt? Herrscht menschliche Wilderei, eben.
    Bernd: Wärst du gern zurück?
    Skorpion: Ich denke nur dran, insbesondere in solchen Momenten. Jeder Mann muss fühlen, dass seine Arbeit den Sinn hat. Hier bin ich nur Hund, aber brauche das zum Überleben. Na gut, aufhören mit dem reden, wir müssen fort. Nach vorne, bitte.


    *


    Thorus: Bete zu deinen Göttern, dass du gute Nachrichten mitbringst. Der Strang wartet schon auf dich, also wage es nicht, irgendetwas vor mir zu verstecken. Hoffentlich verstehen wir uns gut.
    Bernd: Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich erzähle alles von Anfang bis Ende.
    Thorus: Wunderbar! Aber bevor wir anfangen.. Wie steht's mit dem Trinken bei dir?
    Bernd: Jetzt nicht, vielleicht später, wenn ich erfolgreich den verdammten Strang vergesse.
    Thorus: Klug von dir. Die Szene gehört dir.
    Bernd: Der Schlüssel liegt im Alten Mine. Ihr habt zahlreiche Templer eingestellt, damit sie die Lage mit Minecrawlern in Ordnung bringen, oder?
    Thorus: Ja, sie fordern nicht viel Erz, leisten trotzdem echt guten Job. Warum soll das der Schlüssel sein?
    Bernd: Es geht ihnen um die Crawler selbst. Deswegen brauchen sie nicht so viel Erz.
    Thorus: Die Crawler, sagst du.. Ich habe gehört, sie mögen ganz tief hinten ihr Nest haben. Deswegen haben wir den Weg dahin gesperrt.
    Bernd: Sie haben ihr Nest da aber wirklich. Die Templer würden das Tor gern aufmachen, aber sie befürchten einen Krieg mit euch.
    Thorus: Schön, die sind nicht so wahnsinnig, wie ich gedacht hab. Mach mal weiter.
    Bernd: Und die uralte Königin hat dort ihr Versteck. Sie wollen ihre Eier.
    Thorus: Eier? Für was?
    Bernd: Sie enthalten ein Sekret. Für die große Anrufung. Haben sie das Sekret, rufen sie den Schläfer an.
    Thorus: Die scheißgroße Anrufung.. Ich hab die Schnautze voll von diesem Unsinn! Ich würde jetzt gern diesen dritten Kopf unter dem Kuppel einfach abschneiden.. Aber wir haben immer noch keine Beweise, ob sie eigentlich das Können haben, so eine Anrufung zu unternehmen.
    Bernd: Ihre Magie ist wahr. Habe ich es gesehen. Ich habe mit Cor Kalom gesprochen. Er hat mir das gezeigt und mich damit bedroht.
    Thorus: Kalom.. Legst du die Hand ins Feuer dafür?
    Bernd: Ich habe es gesehen, nein, ich habe es erl.. überlebt. Sie haben mich unglaublich schnell teleportiert. Hin und zurück. Blitzschnell.
    Thorus: WAS!? SIE KÖNNTEN JEDERZEIT DIE KERN UNSERES LAGERS VON INNEN ANGREIFEN!? Was für freche fanatische Huren.. einfach Hurensöhne..
    Bernd: Wassermagier, glaub ich, haben so eine Möglichkeit auch, oder?
    Thorus: Das ist schon längst erledigt. Feuermagier kennen ihre Magie ganz gut et vice versa, deswegen bekommen sie auch wörtlich alles was sie verlangen. Deshalb sind wir beschützt. Aber das da ist anders, wild und außer Kontrolle und macht mich einfach krank. Und das ist die gute Spur. Mir ist die ganze Sache so fremd, wie jede Vernunft diesen Spinnern aus dem Sumpflager. Bin Krieger und Stratege, kein Zauberer. Deswegen gehst du morgen zu Feuermagiern. Erzähl' ihnen alles, verstehst du mich? Jede verdammte Kleinigkeit muss ihnen ganz klar sein. Und wenn die Lage unseres Durchgriffs bedarf, machen wir dann so. Ohne Gnade. Wir wollen nicht, dass diese Idioten durch ihre verrückten Ideen unser perfektes Status Quo verändern.
    Bernd: So denk ich auch. Götter wissen, was draus werden könnte.
    Thorus: Götter? Nein, mein Kleiner. Ich weiß ganz genau, was nur draus wird. Schlachthaus und nichts mehr. Und der Kopf Y'Berions auf dem Teller für Gomez selbst als Trophäe. Sie sind zu weit verdammt gekommen.. Du übrigens steckst drin bis über beide Ohren, also rate ich dir von gutem Herzen: mach lieber nichts Doofes. Dann wird unsere Zusammenarbeit jedes Stück Erz wert.
    Bernd: Was mit den anderen Teilen meiner Prüfung? Du hast gestern davon gesagt.
    Thorus: Das ist das nächste Teil. Und dann gehörst du uns, Junge.
    Bernd: Alles klar. Kann ich übrigens um bessere Ausrüstung bitten? Glaub ich habe was verdient. Außer Leben natürlich. Stimmt außer Leben? Wie steht's nun damit?
    Thorus: Ja, dein Urteil ist offiziell nicht mehr gültig, du bist frei davon, brauchst dir keine Sorge zu machen. Was die Ausrüstung angeht.. Du hast recht. Du brauchst ein richtiges Schwert von nun an. Wenn du schon in der Burg bist, musst du dich an Skip wenden. Er kümmert sich um die Waffenausgabe. Sag ich ihm Bescheid, er findet sicher was für dich. Vielleicht mit ein paar zusätzlichen Leistungen.
    Bernd: Das freut mich zu hören. Vielen Dank.


    Bernd nimmt das von Thorus vorbereitete Weinglas und trinkt alles auf einmal. Thorus lächelt einen kurzen Augenblick. Gestaltet schnell sein steinernstes Gesicht.


    Thorus: Wenn du so weitermachst wie bisher, wirds dir gut bezahlt. Damit kannst du rechnen. Einfach. Und was du jetzt gemacht hast, gilt schon als die Prüfung. Gute Entscheidung von dir. Skorpion. Begleite ihn raus.


    Skorpion öffnet die Tür, um Bernd aufzustehen zu bitten. Bernd tut so und bewegt sich langsam der Tür gegenüber.


    Thorus: Warte!


    Skorpion bremst Bernd mit seinem Arm. Beide warten, bis Thorus etwas sagt.


    Thorus: Gute Arbeit, Junge - nickt kurz zu Skorpion, der ebenso antwortet und schubst Bernd, damit er rausgeht.


    *


    Skorpion hat Bernd schnell gezeigt, wo er morgen sowohl Skip, als auch Feuermagier finden kann.


    Skorpion: Sag mal.. Diese große Anrufung.. Ist es überhaupt machbar? Das scheint so irre, ich kann mir es nicht vorstellen.
    Bernd: Ich kann dir diese Antwort leider nicht geben. Möge Feuermagier sie haben, danach ich ihnen alles erzählen, aber.. Komischerweise habe ich da auch meine Zweifel.
    Skorpion: Verstehe.. Gut halte ich dich nicht mehr auf, wir werden noch ja nicht nur eine Gelegenheit zu sprechen.
    Bernd: Stimmt. Machs gut.


    *


    Auf dem Weg zur Kaserne findet Bernd Guy und ein paar wahrscheinlich Mediker, die den ohnmächtigen geschlagenen Buddler auf einer Trage mitnehmen.


    Guy: Was machst du da so spät? Dein Gesicht sieht ganz gut aus, bin beeindruckt.. Wie möglich ist es so schnell zu verheilen...
    Bernd: Dieser Typ ist von Herek geschlagen worden, nehme ich an..


    Guy runzelt die Stirn und drückt den Mund zu.


    Guy: Ja, jemand hat ihn geschlagen, auf jeden Fall.. Jetzt ist er zu behandeln, also bitte Platz machen.
    Bernd: Na klar. Viel Erfolg.


    Bernd geht weiter. Hinter der nächsten Ecke begegnet er Bloodwyn selbst, der entsetzlich grinst.


    Bloodwyn: Genieße deine letzte ruhige Nacht, Kleiner. Morgen bekommst du, was du verdient hast. Herek hat dich vermisst. Gute Nacht dir.


    Bloodwyn macht sich auf die Beine in die andere Richtung. Bei dieser Gelegenheit klopft er Bernd auf die Schulter, als fühlte er Mitleid.


    *


    Grim: Du lebst! Das sind gute Nachrichten. Kannst du mir jetzt sagen, wo Dusty ist?
    Bernd: Sei mir bitte nicht sauer, ich bin zu schwach widerzustehen, musst du mich verstehen. Dusty ist und bleibt schon im Sumpflager.


    Grim dreht sich um und lehnt seinen Kopf an das obere Teil seiner Hand, die untere Teil an die Wand.


    Bernd: Dusty würde sowieso von Baal Parvez entführt. Die glatzköpfige Schlange verstand Zauberei. Kann unmöglich schnell teleportieren. Egal was ich gemacht hätte, hätte ihn es nie aufgehalten. Bin nur schwacher Mann, insbesondere vergleichsmäßig.


    Grim spaziert langsam in Kreisen im ganzen Raum.


    Grim: Wir haben einen Mann verloren. In diesen Umständen ist das wie Verlust eines Fußes. Das ist von uns ernst zu nehmen. Diego muss sich darum kümmern. Morgen. Wir müssen ihm helfen so viele Männer wie möglich finden. Verdammt, sogar Frauen. Zahl ist Zahl.
    Bernd: Keine Sorge ich spreche mit ihm darüber, sei sicher.
    Grim: Denkst du nicht, wäre vernünfig, wenn ich dabei auch wäre?
    Bernd: Das ist nicht von mir zu entscheiden. Sage ich aber Diego Bescheid und alles was er gesagt hat, werde ich dir weiterleiten.
    Grim: Naja. Besser so, als gar nix. Danke. Was Dusty betrifft.. Wenn es so ist, wäre es gegen Vernunft, sich mit ihnen anzulegen. Eines Tages retten wir ihn und leckt mich am Arsch alle. Er war trotz seiner originellen Ideen guter Mann. Ich würde es mir nie verzeihen, ihn einfach zu lassen, weiß ich nicht wie du.
    Bernd: Auch. Gut, morgen ist ein echt schwerer Tag. Baden und schlafen.
    Grim: Klar, Freund. Geh. Ich muss dagegen noch ein bisschen spazieren gehen.

    *

    Bernd biegt von seinem Weg zur Badeanstalt ab in die Richtung von der Waffenkammer. Dort trifft er Diego, wie sie gestern verabredet haben. Bernd erzählt ihm gleich alles ohne Begrüßung.


    Diego: Das ist unsere Chance. Bei den Feuermagiern musst du Milten unbedingt finden, er ist deutlich am jüngsten dort, nicht schwer zu erkennen. Und er ist ein Freund von mir, vertraue ihm. Gibst du ihm den Brief ab und Junge.. Dafür müssen wir trinken, ohne Scheiße. Ich würde nie denken, dass es so schnell erledigt wird. Ein Problem weniger aus dem Weg. Ein Preis mehr in dem Schrank. Und bitte mit ihnen verhandeln. Ein Pferd wäre ganz schön für dich. Morgen reiten wir zu deiner Übung auf meinem, aber wenn du deins einzige hättest, wäre es unendlich einfacher. Du kannst reiten oder?
    Bernd: Scheißt das Wildschwein in den Wäldern? Natürlich.


    Diego lacht.


    Diego: Ich wollte nur sicher sein, wunderbar. In einer Woche wirst du schon Schatten, glaub ich. Meine Güte du arbeitest wie verrückt. Ach, würde ich vergessen. Diese Sache, deine.. Weißt du, dass du durch Spruchrollen deine leichten Wunden geheilt hast und so weiter. Sprich mal darüber mit Milten auch.
    Bernd: Mach ich schon, kann nicht mehr warten, was er damit machen würde. Was noch.. Ich wollte was.. Ich hab noch das Rezept für Dexter. Je mehr Erz, umso besser.
    Diego: Hast du das gestohlen?
    Bernd: Du würdest mir nie glauben. Cor Kalom hat mir es selbst übergeben. Als Vertragsform.
    Diego: Komisch aber klar. Hauptsächlich bringts dir das Erz. Das ist ganz wichtig. Jetzt musst du überaus vorsichtig sein. Du hast dich auf dünnem Eis begeben. Und glaub mir, ich verstehe das wie niemand. Aber darüber später. Jetzt können wir uns nicht so heftig beeilen. Morgen nachmittags müssen wir unbedingt neue Rekrute finden, Grim hat dir sicher gesagt, er fragt danach ständig. Er ist guter Mann, aber geht mir manchmal auf die Nerven.
    Bernd: Mir auch, aber scheint ehrgeizig und ergeben zu sein, oder? Das ist in Ordnung, denk ich.
    Diego: Keine Ahnung, kann ich ihm sowieso nicht voll vertrauen. Aber wir werden sehen. Überrascht er uns oder gar nicht.
    Bernd: Hast du schon Papiere? Namen, Urteil?
    Diego: Und das ist das Problem... Mein Problem nicht deins. Und wenn Dusty nicht mehr da ist, brauchen wir zumindest, zuMINDEST, 4 Neue. Nicht 2. 4!
    Bernd: Wir schaffen das schon.
    Diego: Wir müssen dort früher sein und einfach aussuchen. Das wird verdammt schwierig, aber wir müssen. Ich habe meine Verantwortungen.
    Bernd: Ich helfe dir, Freund. Und was mit Grim? Sollte er zusammen mit uns planen und besprechen?
    Diego: Würdest du ihn selbst lassen, hättest du solche Macht?
    Bernd: Nein.
    Diego: Dann das ist die Antwort und Schluss.
    Bernd: Klar. Frauen dürfen eingestellt werden? Zahl ist Zahl, oder?
    Diego: Schlimmstenfalls ja. Hoffentlich werden wir dazu nicht gezwungen worden.
    Bernd: Hauptsächlich stimmt die Nummer auf der Urkunde.
    Diego: Als wären wir wieder in Khorinis... Also. Der Plan für morgen:
    Du gehst zu Scatty und Dexter, danach zu den Feuermagiern, dann reiten wir zu Cavalorn üben zusammen, dann davon zum Austauschplatz und suchen wir Neue aus.
    Bernd: Und was mit dem Wettkampf? Gor Hanis soll gegen jemanden kämpfen. Das würde ich mir gern sehen..
    Diego: Du hast nicht gehört, oder? Der wurde verschoben. Findet in einer Woche statt.
    Bernd: Wieso?
    Diego: Keine Ahnung, Gomez' Entscheidung. Diesmal weiß ich nicht, wo der Hammer hängt, ja.
    Bernd: Unmöglich.
    Diego: Alles ist möglich. Na reicht schon, verschwenden wir nie mehr Zeit. Nimm den Brief. Das war ein echt erfolgreicher Tag. Gut gemacht.
    Bernd: Immer nach vorne.
    Diego: Immer. Bis morgen, Freund.
    Bernd: Mach's gut, Diego.
    Geändert von MäzenTrommel (01.04.2023 um 19:05 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 27

    Tag 8 Sonntag
    Vor dem Sonnenaufgang

    Scatty: Du hörst nicht auf, mich zu überraschen. Obwohl es frei ist, kommst du her.
    Bernd: Die Sache mit dem Rezept ist erledigt.


    Scatty mach ganz große Augen.


    Scatty: Am Donnerstag hast du die Aufgabe bekommen, jetzt am Sonntag, sagst du, ist schon alles in Ordnung gegangen?
    Bernd: Glück gehabt.
    Scatty: Achso. Klar, hast du es dabei?
    Bernd: Dexter ist da oder draußen?
    Scatty: Das ist das Problem. Er ist im Neuen Lager momentan. Kehrt abends, glaub ich, zurück. Du kannst mir aber es jetzt abgeben, ich leite es an ihn weiter.


    Bernd macht sich Gedanken.


    Bernd: Was mit meinem Lohn?
    Scatty: Bin ich dir bisher mit dem Erz geizig gewesen? Du kannst ruhig damit rechnen, belohnt zu werden, wie versprochen.
    Bernd: Na gut, du hast recht.


    Bernd zieht ein Blatt Papier und gibt es in Scattys Hände verzögerungsfrei.


    Scatty: Unglaublich, dass du es überhaupt geschafft hast. Mit Glück oder nicht.. Ja. Bei mir ist das Papier sicherer, sei bitte nicht beleidigt.
    Bernd: Wie gesagt, du hast recht. Wieso übrigens findet heute kein Wettkampf statt? Gor Hanis hat dich damals nicht genug überzeugt?
    Scatty: Gomez' Entscheidung - das ist alles, was ich sagen kann. Ich wollte natürlich mit allem fertig sein, aber der hat gesagt, was er gesagt hat und dadurch mich überredet, dass es keinen Wettkampf heute geben wird. Gomez ist nie zu ignorieren. Das muss du immer beachten, wenn du dein Leben schätzt. Egal, welche Macht du hast. Gomez ist immer oben.
    Bernd: Klar, ich stelle keine Fragen mehr. Hab heute sowieso viel zu tun.
    Scatty: Wenn du so sagst, werde ich dich nicht aufhalten.
    Bernd: Danke. Bis dann.
    Scatty: Warte mal noch kurz. Heute sei vorsichtig und mach nichts Dummes. Die Wut ist kein guter Berater.
    Bernd: Wieso sagst du mir nun solche.. Ach. Ja, verstehe. Ich lass mein Ärger mich nicht kontrollieren, sei sicher.
    Scatty: Das wäre für mich ein großer Verlust. Ganz ehrlich. Aber wenn deine Entschlossenheit wahr ist.. Wir sehen uns bestimmt denn.
    Bernd: Versprochen, mach's gut.

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    KAPITEL 1 Teil 28

    Tag 8 Sonntag
    In der Früh


    Auf dem Weg zur Burg, gerade in der Mitte zwischen der Arena und der Burg, Bernd ist von einigen Gardisten erwischt worden. Die er bereits fast alle erkennt. Einer ist Messer mit dem Schwert in der Hand. Zweiter ist Herek mit dem Knüppel. Der dritte ist Bloodwyn selbst und der vierte ist Bernd unbekannt. Hat aber eine schon auf den Schuss vorbereitete Armburst.


    Bloodwyn: Ich habe dich gewarnt, oder? Bete, dass du alles notwendige dabei hast, um dein Leben zu retten.
    Bernd: Vier gegen einen.. Wie schön.
    Bloodwyn: Du solltest einen neuen Freund kennen lernen. Der mit der Armburst. Sein Name ist Jackal. Er hat, keine Ahnung, bestimmt mehr als 100 Männer damit geschossen. Tot. Verletzt noch mehr.
    Jackal: Ich habe genau 109 Männer nur damit getötet. Also die Lage ist perfekt für meine Bilanz.
    Bernd: Du meinst aber ausgerüstete Söldner aus dem Neuen Lager oder total unbewaffnete, abgehungerte Buddler, eure Sklaven? Das macht doch Unterschied, glaub ich.
    Jackal: Du frecher Hund..
    Bloodwyn: Halt! Der hat großen Mund und nichts mehr. Guck wie er schon zittert. Das wirkt und er weiß ganz genau, was für Resultat diese Situation haben wird. Oder, Kleiner?
    Bernd: Da muss ich dir Recht zugeben. Komm, nimm diese verdammten 10 Brocken Erz.
    Bloodwyn: Was? Du schuldest uns 50 Erzbrocken.
    Bernd: Achso. Das ist aber alles, was ich dabei hab.
    Bloodwyn: Dein Glück, weil ich nur das von dir verlange. Inzwischen.
    Bernd: Klar. Ich gebe dir alles, was ich habe.


    Bloodwyn kann seine verärgerte Freude nicht mehr aufhalten. Gerne beraubt er Bernd seines Vermögens mit Gewalt.


    Bloodwyn: Sei nicht so traurig, Freundchen. Du wirst Kämpfer, kannst du dir das problemlos leisten.


    Bernd schweigt und wartet.


    Bloodwyn: In einer Woche zahlst du, wie erwähnt, 10 Stück Erz. Jetzt, dir zuliebe, müsste dir was unterrichtet werden. Aber ich sehe schon du wirst dir das ganz gut merken. Sei bitte dankbar, dass wir nur 50 Erzbrocken verlangten, die du glücklicherweise gehabt hast. Hallo, ich spreche noch dich an. Bist du dankbar, nicht wie ein Igel durchgestochen zu werden?
    Bernd: Ich habe gezahlt, jetzt will ich weiter, es ist Sonntag.
    Bloodwyn: Hast du das gehört Jackal? Ich glaube du brauchst dich nicht mehr aufzuhalten!
    Bernd: Nein, nein, ich bin doch dankbar! Du hast recht!
    Bloodwyn: Jemand da hat seine Meinung geändert, ha ha! Gut! Wir sehen uns später! Verliere den Kopf nicht!


    Herek lacht Bernd an. Messer zeigt Bernd, dass er ihm die rechte Hand abschneiden will. Alle Gardisten folgen Bloodwyn, der ihnen die Richtung zum Viertel der Buddler zeigt.

    *

    Die Burg von innen. Der Eintritt ging ohne Probleme, Torwachen wussten Bescheid und glücklicherweise haben Bernd nicht dazu gezwungen, seine Tasche aus der inneren Seite zu zeigen. Jetzt ist Bernd dem Tempelhaus gegenüber. Neben der ziemlich großen Schmiede hat Skip seinen Stand.


    Bernd: Du verteilst Waffen an die Gardisten, oder?
    Skip: Ja, das mach ich und mehr. Ich handle auch. Wieso fragst du? Hab ich dich nie gesehen..
    Bernd: Weil ich neu bin. Thorus soll dich erwähnt haben, ich habe mich als nützlich erwiesen. Deswegen möchte ich ein Schwert bekommen.
    Skip: Ach, ja, hat mir was gesagt, stimmt. Ich gebe dir keine Wahl, sobald du genug Erz hast. Nimm dieses Schwert, das an jeden neuen Gardisten zu geben ist.
    Bernd: Kann ich noch etwas bekommen?
    Skip: Bekommen? Nein. Kaufen? Schon.
    Bernd: Rucksäcke, Schuhe, Kleider hast du?
    Skip: Natürlich. Direkt vom Reich.
    Bernd: Wunderschön, ich komm wieder, wenn ich was Erz sammle.
    Skip: Aber bitte schön immer gerne. Warte drauf.
    Bernd: Ja, auf jeden. Bis dann.


    *

    Vor dem Eingang zum Tempelhaus steht ein junger hübscher Mann. Bernd hat geahnt, wer das sein könnte.


    Bernd: Hallo, Milten!
    Milten: Willkommen. Hast du ihn dabei?
    Bernd: Ja. Nimm ihn von mir endlich weg, bitte.


    Bernd in größter Freude gibt Milten den Brief in einer Glastube geschlossen ab. Milten lächelt.


    Milten: Du hast eine echt gute Entscheidung getroffen. Du weißt noch nicht, aber wirst das in Zukunft bestimmt zugeben.
    Bernd: Ich kann das auch jetzt zugeben, ohne Zweifel.
    Milten: Bald wirst du verstehen, was ich eigentlich gemeint habe. Zu unserem Glück darf ich das Siegel brechen und diesen Brief lesen, komm aber rein, bitte.


    Beide stehen im Platz zwischen den gegenüberliegenden Treppen, die hinauf führen. Milten drückt zwei seiner Finger auf die Spitze der Tube. Das obere Teil der Tube verdampft in einem kurzen Augenblick. Dann zieht er den Brief draus und die Tube versteckt in die Tasche seiner roten Robe. Bricht das Siegel und beginnt mit dem Lesen. Und zuckt zusammen.


    Bernd: Was ist los?
    Milten: Nein, nichts.. Das ist sicher ein Zeichen - flüstert. - Darüber werden wir noch sprechen, nicht jetzt nicht hier. Nicht alleine.. Also! Du willst jetzt einen Preis, oder?
    Bernd: Einen Preis aus mehreren Teilen. Ja, warum nicht.
    Milten: Achso. Dann gehen wir zu Torrez tief in die Bibliothek. Ich werde dich begleiten.


    *

    Milten und Bernd befinden sich in der ziemlich großen Bibliothek unter dem Tempelhaus. Außer ihnen sind hier nur noch zwei Feuermagier anwesend. Einer von ihnen braut gerade einen Trank. Der zweite sitzt auf dem Sofa und liest ein Buch. Milten spricht den zweiten an.


    Milten: Wir grüßen dich und bitten um Entschuldigung für die Unterbrechung deiner Studien.


    Torrez nickt kaum schweigend. Sein Gesicht verrät keine Emotionen.


    Milten: Dieser Bote da hat uns durchaus geholfen. Ich reiche diesen Brief Corristo dem Obersten ein. Wir sollen davor diesen Mann richtig belohnen.


    Torrez gestikuliert mit einer Hand, damit ihm Milten den Brief übergibt. Milten macht so. Torrez liest ihn ganz langsam. In der Bibliothek herrscht die tote Stille. Danach ist das Gesicht Torrez' immer noch starr. Gibt er Milten den Brief zurück und zeigt ihm, dass er jetzt nach oben gehen muss. Milten muss so machen, klopft er leicht Bernd auf die Schulter und verlässt die Bibliothek in Eile.


    Torrez: Du hast uns einen großen Dienst erwiesen und sollst deine Belohnung erhalten. Deine Wahl ist...
    Bernd: Diese Aufgabe war fast unmöglich. Ich habe mich deswegen fast entzwei geknackt. Lass mich bitte sagen, was ich gerne hätte.
    Torrez: Du hast meine Erlaubnis.
    Bernd: Ich bräuchte ein Pferd, Tränke, Spruchrollen, Artefakten und bessere Ausrüstung.


    Torrez legt sein Buch auf seinem kleinen Tisch daneben. Steht langsam auf. Und blickt Bernd in die Augen lang. Bernd bewegt sich nicht und erträgt den Blickkontakt.


    Torrez: Du bekommst alles, was du gerade erwähnt hast.


    Torrez dreht sich um und kommt auf seinen Buchständer zu damit er etwas auf einem Blatt Papier schreiben kann.


    Torrez: Als Schatten musst du ein Pferd haben, du ergreifst die Chance, wir haben die Macht, eins dir zu schenken. Du bekommst 30 Heiltränke, damit deine Lebenserwartung höher wird. Du bist von großem Wert. Nach der, sagen wir, Reise hierher musst du deine Kräfte wieder aufbauen. Mit den Tränken, die ich dir gebe.. Sparst du viel Zeit. Du wirst kräftiger und geschickter. Ausrüstung ist gar kein Problem, wir bekommen von Gomez alles. Ich bin aber darin nicht gut, zu schätzen was du brauchen würdest. Deswegen benötige ich gerade diese Informationen.
    Bernd: Bessere Lederschuhe für lange Wanderungen und harte Gelände. Armschutzplatten. Kettenrüstung. Rucksack. Dunkles Gambeson mit nem Gürtel. Ein Zischägge mit Backen- und Nasenschutz. Lederhandschuhe.. Und eine Hose mit Knieschutz.
    Torrez: Erledigt. Aus Artefakten kann ich dir nur eins geben. Aber davor muss ich wissen.. Wozu brauchst du Spruchrollen? Willst du sie verkaufen oder..
    Bernd: Nein. Für persönliche Benutzung. Ich habe das schon gemacht. Früher.
    Torrez: Was sagst du.. Wie? Wer hat dir das beigebracht?
    Bernd: Meine Freundin. Alchemistin.
    Torrez: Name bitte.
    Bernd: Sie hat mir ihren Namen niemals verraten.
    Torrez: Woher kommst du? Khorinis?
    Bernd: Ja.
    Torrez: Klar. Danke. Zeig mir, dass du es wirklich kannst. Welche Spruchrollen hast du schon benutzt?
    Bernd: Heilung leichter Wunden, das Licht, und ein einziges Mal im Leben habe ich auch einen kleinen Feuerpfeil erfolgreich geworfen.
    Torrez: Zaubere das Licht. Mit dieser Spruchrolle.


    Bernd ist genervt aber spürt auch, dass er keine andere Wahl mehr hat. Entfaltet langsam die Rolle und drückt seine Hand drauf zu. Fokussiert sich, stellt sich vor, er ist wieder mit seiner Freundin in Khorinis. Dann mit Sicherheit zerreißt die Rolle. Die weiße magische Kugel wird in seiner Hand erzeugt. Stellt er sie schnell über seinen Kopf. Die Kugel fliegt sicher über ihm, wie gestellt und beleuchtet ziemlich großen Platz um ihn rum.


    Torrez: Interessant. Das ist alles, was ich wissen wollte. Du bekommst Spruchrollen für nur diese Zauber.


    Torrez macht mit seiner Faust, dass die Lichtkugel plötzlich erlischt.


    Bernd: Wie kann ich meinen Preis abholen?
    Torrez: Tränke sind längst fertig, also sofort. Dazu bekommst du auch gleich natürlich ein paar Säcke und einen Behälter, der du an deinen Gürtel anbringen kannst. Milten wird dir zeigen, wo dein Pferd ist. Auch heute. Die Spruchrollen gehören auch dir: 5 für Licht, 10 für leichte Wunden, 3 für Feuerpfeil. Das bereits von mir zur Sprache gebrachte Artefakt ist dieser Ring. Der erlaubt dir fünfmal über kurze Zeit Zauber zu werfen. Was die Ausrüstung angeht... Hast du, sagen wir, beeinflussende Freunde im Außenring?
    Bernd: Ja. Diego beispielsweise.
    Torrez: Ich will von ihm nichts hören. Sag bitte, du hast noch jemand im Kopf.
    Bernd: Ja, Dexter. Ich habe ihm geholfen, also glaube ich wäre für ihn kein Problem diese Sachen für mich aufzubewahren.
    Torrez: Gute Wahl. Der hat ein ziemlich großes Lagerhaus. Perfekt, würde ich sagen. Also maximal bis nächsten Sonntag erhältst du alles.
    Bernd: Freut mich das sehr.
    Torrez: Du hast es verdient, glaub mir. Geh mal nun bitte obenauf, mach, dass du Milten begegnest, wie gesagt, der zeigt dir den Pferdestall und welches Pferd dir gehören wird.
    Bernd: Noch einmal vielen dank. Gelobt sei Innos.
    Torrez: Der Weg von Innos, ist der einzige Weg des Lichtes. Vergiss das nie. Insbesondere hier.


    *

    Bernd wartet auf Milten zwischen den Treppen stehend. Im ersten Stock streiten sich ganz bestimmt zwei Männer. Den Inhalt des Streites kann er leider nicht mitbekommen, außer, dass eine Stimme dabei anwesend, Milten gehört. Schließlich nach ein paar Weilen kommt Milten hinunter. Deutlich macht er alles, was er kann, um ruhig zu bleiben. Übertreibt er deswegen sein Lächeln, was Bernd komisch vorkommt, aber ist egal.


    Milten: Torrez war dir wirklich großzügig, meine Glückwünsche.. Warte mal. Sind das Spruchrollen?
    Bernd: Ja, ich wollte dich deswegen ansprechen, aber das Schicksal hat anders entschieden.. Ich kann sie lesen und benutzen. Diego wollte, dass ich mit dir darüber diskutiere.
    Milten: Torrez würde es einer Prüfung unterziehen, bevor er sie dir abgegeben hat, also muss es stimmen. Was für Spruchrollen sind das?
    Bernd: Nur diejenigen, die ich schon gezaubert hab. Der Feuerpfeil, die Heilung leichter Wunden und das Licht.
    Milten: Beeindruckend für einen.. Sei mir bitte nicht sauer..
    Bernd: Für einen namenlosen Schmutzfink.
    Milten: Wenn du so sagst, dann verstehst du es gut.
    Bernd: Du sollst mir ein Pferd zeigen, das ich reiten kann. Torrez hat so gesagt.
    Milten: Also komm mit. Zu den Ställen. Halt. Was Spruchrollen angeht. Wirst du Schatten, kannst du damit rechnen, dass ich dir beibringe, wie man weitere Spruchrollen benutzen kann.
    Bernd: Wunderschön. Das trifft sich gut. Bald werde ich Schatten.
    Milten: Dann bereite ich schon mein Handwerk vor.
    Bernd: Warte mal. Ich hätte vergessen, verdammt.. Ich muss mit deinem Meister sprechen. Thorus' Befehl.
    Milten: Was sagst du? Wieso?
    Bernd: Es handelt sich um das Sumpflager. Sie haben das Können, sich hierher zu teleportieren, ohne dass ihr es wisst. Und sie sind nahe dran, den Schläfer zu erwachen, sie brauchen dafür nur das Sekret Crawlers'.
    Milten: Wahnsinn... Woher weißt du es?
    Bernd: Kalom. Kennst du ihn sicher.
    Milten: Sicher. Komm mal schnell mit rauf. Corristo muss alle Kleinigkeiten erfahren. Aber warte, warte, warte.. Du hast Kalom selbst getroffen wo? In seinem Labor?
    Bernd: Naja.
    Milten: Wahnsinn... Du musst Corristo wörtlich alles erzählen, was du gehört und gesehen hast. Alles, komm, komm schnell. Ach, was passiert, meine Güte..
    Bernd: Wahrscheinlich wie du schon gesagt hast. Wahnsinn, vielleicht..

    *

    Bernd: Was, denkst du, Corristo mit diesen Informationen macht?
    Milten: Nichts Dummes auf jeden Fall. Er zwar genießt den Luxus des Alten Lagers und würde alles Mögliche tun, um diesen Zustand... Weißt du was? Ich habe nichts gesagt, klar?
    Bernd: Naja klar, verstehe, macht nichts, die Frage ist mir nicht so wichtig.

    Milten seufzt. Einen Moment wanderte sein Blick irgendwo weit von hier hin. Aber plötzlich ist wieder da und trifft die Augen Bernds.

    Milten: Danke für dein Verständnis. Du bist in Ordnung. Das Thema kommt bald noch zur Sprache so oder so, aber momentan...
    Bernd: Alles klar, du brauchst mir nichts mehr zu sagen.
    Milten: Ja, ich wollte das aber nur leicht betonen. Ach, komm mit. Die Ställe warten.

    Sie verlassen das Tempelhaus, um sich auf den Weg zu den Ställen zu machen.


    Bernd: Wie hast du Diego denn kennengelernt?
    Milten: Weißt du.. Wir landeten alle in einem Moment hierher. Das war heftig. Heftige Zeiten. Dann etwas Ruhe, wenn man so äußern kann. Und jetzt.. Jetzt ist deutlich was los. Vielleicht kannst du auch selbst schlussfolgern.
    Bernd: Alle?
    Milten: Ja, alle. Aber das ist eine andere Geschichte für einen anderen Tag. Für ein anderes Du. Versteh mich nicht falsch, du hast ja bisher schon etwas bewiesen. Fassen wir es mal auf diese bescheidene Weise zusammen. Sonst würde dieses Gespräch nie passieren. Oder nicht so, wie es gerade passiert. Aber. Um diese andere Geschichte und alles damit verbunden ganz richtig kennen zu lernen....
    Bernd: Bin nicht doof, ihr musst mir ganz gut vertrauen. Das ist normal, insbesondere in solchen Verhältnissen.
    Milten: Ich freue mich echt, dass du es so ausgedrückt hast.


    Neben dem einzigen hohen Turm der Burg, steht ein großes Steinhaus und die dicke schwarze Mauer dazwischen. Das Haus wurde am Rande des Hügels, auf dem die ganze Burg steht, gebaut. Drin befindet sich der reich eingerichtete Pferdestall. Milten weist Bernd den Weg zum Pferd so sicher, als wäre er selbst Stallbursche.


    Milten: Das ist dein Pferd von nun an. Sein Name ist Betsy.
    Bernd: Er ist männlich und hat nen weiblichen Namen?
    Milten: Er reagiert drauf ganz gut, also ja. Keine Ahnung, bin kein Stallbursche. Wenn du mit dem Reiten fertig bist, muss er aber hierher zurück. Ja, ich weiß. Dir gefällts nicht, mir eigentlich auch.
    Bernd: Also gehört er mir nicht im Ganzen. Das hat mir Torrez nicht gesagt.
    Milten: Verzeih uns bitte, aber Gomez... Naja.. Guck mal. Du hast sowieso Glück, dass du überhaupt ein Pferd hast. Nach einer Woche.
    Bernd: Ich miete das Pferd von Gomez...
    Milten: Aber du zahlst nichts. Und es wird hier gefüttert und gepflegt. Wenn wir positive Seiten dieser Lage suchen, dann sind die ganz bestimmt.. Das zählt, oder?
    Bernd: Hab keine andere Wahl, als drauf meine Rücksichtnahme zu nehmen und die ganze Lage zu akzeptieren, wie sie ist.
    Milten: Stimmt. Manchmal müssen wir so was tun. Verzeih noch einmal meinem Orden.
    Bernd: Macht nichts. Ich brauche es heute. Muss mit Diego reiten.
    Milten: Achso. Wohin?


    Bernd schaut mehrmals hin und her, um sicher zu sein, dass ihnen niemand zuhört. Antwortet trotzdem deutlich leiser:


    Bernd: Kampfübungen mit Wolf aus dem Neuen Lager.


    Milten lächelt noch einmal. Vielleicht fünfzigmal während dieses Gesprächs.


    Milten: Du bist sehr interessanter Kerl. Na gut. Schöne Übung. Ich habe von ihm gehört. Gute Wahl.
    Bernd: Gut, ich sage es weiter.


    Milten lacht nun ganz offen. Und ehrlich.


    Milten: Grüß ihn von mir.
    Bernd: Wen denn?
    Milten: Mit wem reitest du? Antworte nicht. Es ist an der Zeit, glaube ich. Denkst du nicht?
    Bernd: Ja, der Tag ist kurz, die Arbeit ist heut echt viel.


    Bernd klettert auf das braune, kräftige Pferd.


    Bernd: Hallo! Eee, Pferd!


    Das Pferd beginnt sich aufzuregen.


    Bernd: Betsy! Ich hab Betsy gemeint!


    Betsy ist wieder ganz ruhig.


    Bernd: Leck mich am Arsch, das wirkt! Betsy, du schönes Pferd, lass uns reiten!


    Betsy schnaubt und wiehert angeregt.


    Milten: Du hast ihm gefallen. Und weißt du was? Grüß allerdings beide von mir.
    Bernd: Achso.. Also Wolf auch..
    Milten: Gute Reise dir.
    Bernd: Noch einmal danke dir, Milten.
    Milten: Nein, das bin ich, der sich hier bedankt. Halte es nicht mehr auf. Los!


    Bernd tut so, wie gesagt worden ist. Dem Pferd hat es wahrscheinlich gefehlt, draus weit weg geführt zu werden. Zeigt große Dankbarkeit und Geduld, obwohl Bernd fühlt, was für Kraft in diesem Pferd verborgen ist. Lässt es sich trotzdem ganz gut lenken. Bernd muss aber immer noch Betsy wiederholen.
    Geändert von MäzenTrommel (30.04.2023 um 11:12 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 29

    Tag 8 Sonntag
    In der Früh

    Diego: Siehst du das? Verdammte Scavenger haben den Weg gesperrt. Sie fressen etwas.. Jemanden auf. Verdammt!
    Bernd: Ich kann nicht mit dem Bogen schießen. Du übrigens auch, hast einen langen Bogen. Was machen wir bloß?
    Diego: Siehst du den zweiten kurzen nicht, oder? Ich kann sie doch von meinem Pferd schießen. Sieben Pfeile reichen, alle werden getroffen, mehr brauch ich nicht. Mach nur, dass du gut genug entfernt bist. Nicht heute, aber eines Tages bist du auch imstande, vom Pferd zu schießen.
    Bernd: Gerne. Komm Betsy, du willst diese Schlachtbank sicherlich aus der Ferne bewundern. Dein Herrchen auf jeden Fall ja.


    Diego wechselt den Bogen. Zieht seinen roten Reflexbogen mit einem Pfeil zugleich. Lässt er sein Pferd von der Seite der Schlacht fortfahren. Die Schießerei beginnt. Ganz schnell hat er 3 erschütterte Scavenger totgeschossen. 3 andere haben schnell mit dem Angriff begonnen, ohne warn zu schreien. Der vierte isst trotzdem sein Opfer weiter. Diego gelingt es 2 weitere tot zu schießen, muss er dabei sein Pferd zum Galopp zwingen. Der letzte angreifende Scavenger ist so wütend, dass er bei seinem Lauf einfach stolpert. Diego hat ihn so mit seinem Herumlenken manövriert, dass der dumme Vogel ist auf seinem Schnabel gefallen, weil er verzweifelt versucht hat, ihn abzufangen. Und das war sein Ende, Diego hat ihn dagegen gar nicht verfehlt. Der dumme Vogel hat den Pfeil gerade zwischen die Augen geschenkt bekommen. Der vierte Scavenger trotz seiner Gier hat wahrgenommen, dass all seine Kameraden in einem Augenblick tot sind. Und einem Tier entsprechend, ist er gleich danach geflohen, als ob Beliar selbst ihn verfolgen würde.


    Diego ist nun der Leiche ganz nah. Das Gesicht gibt es nicht mehr, genauso wie die Hände und der Bauch. Die Kleider, ihre Farbe und die Ausrüstung und deuten an, dass der arme Tote ein Jäger aus dem Neuen Lager war.


    Diego: Lass uns weiter, Bernd. Ich sage Wolf Bescheid, was heute für Verlust das Neue Lage erlitten hat..
    Bernd: Jäger werde ich immer betrauern.. Ordentliche Kerle, egal aus welchem Lager.
    Diego: Dann stimmen wir vollkommen überein. Dieser Beruf ist mir schon immer von großem Wert gewesen. Er darf hier nicht einfach so liegen und gefressen zu werden. Schnell. Wir sind bald da.


    *


    Das Holzhaus Cavalorns befindet sich in einem kleinen Tal und ist von einer hohen Holzpalisade mit mächtigen Holz- und Stahltüren in der Mitte umgeben. Das Haus sieht an sich wie ein Fort aus. Große Türe und ein Turm an der Seite. Viel Platz für Pferde und auch Tränkebecken sind auch zu sehen. Es gibt hier auch einen Feuer- und Schießplatz.


    Cavalorn hat Diego sofort an der Stimme erkannt, also zögerte er nicht für ihn und Bernd die Türen aufzumachen.

    Cavalorn begrüßt Diego mit einem festen Händedruck und hilft sein Pferd zum Tränkebecken zu führen. Bernd macht ebenso.


    Cavalorn: Gut, dich endlich zu sehen... Bernd, oder?
    Bernd: Stimmt. Freue mich dich kennen zu lernen, Cavalorn.
    Cavalorn: Ich freue mich auch. Immer mehr Männer wie du, umso besser.
    Diego: Ist er schon da? Eine Sache hat Eile.
    Cavalorn: Was ist passiert?
    Diego: Auf dem Weg fanden wir eine Leiche, die einem Jäger aus dem Neuen Lager gehört. Er kann nicht mehr so liegen.
    Cavalorn: Jeder Jäger verdient Beachtung. Wo ist er?


    Die Tür des Hauses geht auf. Ein großer Mann betritt den Ausgang, damit die Sonne seine schwarze Haut ganz gut beleuchten kann. Am Rücken trägt er ein Axt mit zwei ungleichen Blättern.
    Seine Rüstung besteht aus einer mit Metallteilen verbesserten Lederrüstung, zwei Schulterplatten - eine aus Metall und die andere aus Fell - und einem Plattenpanzer. Dieser besteht aus einer großen Platte über der Brust und mehreren kleinen an der Seite.
    Seine Armen selbst scheinen eine todbringende Waffe zu sein.
    Er frisst nun ein Ei zu Ende. Das Gelb bleibt ihm an seinem langen und großen Schnurrbart, was er sofort bemerkt und pflegt ihn mit seiner nackten Hand.


    Diego: Gorn! Lange nicht gesehen.
    Gorn: Servus zusammen.
    Bernd: Hallo. Ich bin Bernd.


    Diego und Gorn umarmen sich kurz und Bernd schüttelt ihm die Hand.


    Gorn: Dein Druck ist nicht so schwach, wie ich gedacht hab. Komisch. Nach einer, nehme ich an, langen Reise hierher? Nach einer Woche?
    Bernd: Ich habe die Tränke getrunken, die meine Kraft wieder aufgebaut haben. Milten hat mir dabei geholfen.


    Gorn sieht kurz Diego an. Diego lächelt und nickt, was außer Sicht Bernds ist.


    Gorn: Du bist mein neuer Lehring. Ich werde dir Kampf beibringen. Kampf ist immer mein Leben gewesen, also sei es Schwert, Axt, Spieß, mir total egal. Alles davon versteh ich ganz gut.
    Bernd: Ich dachte nur, Wolf soll mein Lehrer gewesen sein.
    Gorn: Wolf hat andere Geschäfte zu erledigen. Ich bin dein Lehrer.
    Cavalorn: Diego, wir sollten uns um diese Leiche kümmern. Lass uns auf die Beine machen.
    Diego: Ja, auf gehts.


    Cavalorn und Diego bereiten Werkzeuge fürs Schleppen und ihre Pferde vor. Lassen dadurch Gorn und Bernd alleine.


    Gorn: Komm, Schießplatz erwartet uns.
    Bernd: Schießplatz?
    Gorn: Es geht um Platz. Ich kann nur Steine werfen, wenn es um Fernkampf geht. Leider.


    Beide sind jetzt hinter dem Haus auf dem ziemlich großen Schießplatz.


    Bernd: Bevor wir anfangen... Der im ganzen Reich berühmte General Lee soll euch anführen. Deswegen ist seitdem das Neue Lager bedeutender geworden. Kennst du ihn selbst?
    Gorn: Ich arbeite für ihn, das heißt.. Warte, nein... Wollen wir genau sein, dann eigentlich für die Wassermagier.
    Bernd: Wassermagier sind über Lee denn?
    Gorn: Lee hat mit den Magiern eine Abmachung getroffen. Er heuert die besten Kämpfer an, die in der Kolonie zu finden sind. Also uns. Wir sorgen dafür, dass die Schürfer ungestört Erz abbauen können und halten den Magiern den Rücken frei. Die Magier kümmern sich darum, dass wir hier rauskommen. Und einen kleinen Teil des Erzes bekommen wir als Sold.
    Bernd: Was müßte ich tun, um im Neuen Lager aufgenommen zu werden?
    Gorn: Bevor dich Lee aufnimmt, musst du lernen, besser zu kämpfen. Egal, mit welcher Waffe, aber du musst gut sein. Außerdem musst du viel Erfahrung haben mit dem Leben hier und allem.
    Bernd: Verstanden. Das hat noch Zeit.
    Gorn: Keine Sorge, selbst wenn du Schatten wirst, wird der Weg zu uns dadurch nie versperrt. Das ist halt ein Gefängnis. Wir sind alle Banditen und machen, was wir wollen.
    Bernd: Ja. Und ich will jetzt trainieren.
    Gorn: Und das ist die Entscheidung, die ich vollkommen unterstütze. Gut, dass du deine Tränke getrunken hast.
    Bernd: Ja. Du brauchst dich nicht aufzuhalten.
    Gorn: Welche Waffe wählst du nun?
    Bernd: Spieß und danach Schwert.
    Gorn: Dein Wunsch ist mein Befehl. Fangen wir an.


    Sie nehmen die Spieße in die Hand. Bernd legt sein Schwert auf dem Tisch, genauso tut Gorn mit seinem großen Axt. Sie stehen voreinander ziemlich weit. Starren einander an. Der Kampf beginnt.



    Tag 8 Sonntag
    Mittag


    Cavalorn, Diego, Gorn und Bernd sitzen an einem Tisch und essen zu Mittag.


    Gorn: Du bist echt gut mit dem Spieß. Schwert schlimmer aber alles ist machbar.
    Diego: Mit Bernd ist alles machbar, Gorn - lacht.
    Cavalorn: Was denkst du über Bogenschießen?
    Bernd: Besser aus der Ferne töten. Oft ist es die einzige Möglichkeit. Jägen, mein ich. Gut, dass die Wälder Khorinis' reich und großzügig sind.
    Cavalorn: Achso, du bist aus Khorinis.
    Bernd: Ja.
    Cavalorn: Hat sich die Lage zum Schlechten gewendet?
    Bernd: Ja, ich wurde wegen meines Glauben in Haft genommen. Genauer gesagt wegen des Mangels. Einfluss der Feuermagier wird, naja, furchtbar. Leute zahlen ihnen immer mehr, jeden Tag konnte ich mindestens zwei Feuermagiern begegnen. Und Novizen noch mehr.
    Cavalorn: Irre, die freie Großstadt voller Betriebsamkeit, mit dem berühmtesten Bordell des Kontinents.. Was für Scheiße..
    Bernd: Ich hatte schon damals den Eindruck etwas Schreckliches wird los.. Aber was eigentlich, habe ich wegen meiner lustigen Reise hierher verpasst. Hoffentlich finden wir jemanden aus Khorinis und erfahren mehr, was sagst du, Diego?
    Diego: Das wäre das letzte Ding, dass ich beachten würde. Hauptsächlich brauche ich 4 Männer. Und Schluss.
    Gorn: Keine Sorge schaffst du das. 4 Männer mit so vielen Verurteilten zur Verfügung.
    Diego: Ich darf nicht ersten Besten auswählen. Viele von ihnen sind verhungernd, unerfahren, nicht vertrauenswürdig, Alkoholiker, ohne Disziplin, ach.. - wischt mit einem Handtuch seine schmierigen Händen. - Man muss seine Fäuste drücken und seinen Job machen. Einfach.
    Gorn: Morgen besucht dich Wolf und nimmt die Leiche mit.
    Cavalorn: Bitte. Ich will sie nicht verbrennen. Meistens kommt am Montag fast keiner aus dem Alten Lager, aber trotzdem.. Ja, bitte.
    Gorn: Wie gesagt, so gemacht, hast du mein Wort.
    Diego: Gut. Bernd. Fahren wir weiter. Es ist noch eine ziemlich lange Strecke zu reiten.
    Gorn: Hoffentlich sehen wir uns am nächsten Sonntag wieder, Bernd?
    Bernd: Du bist guter Lehrer, das bedeutet ja. Das ist Ehre.
    Gorn: Wu wirst guter Kämpfer, Bernd, sag ich dir. Du zeigst diesen Pennern aus dem Alten Lager, wo der Hase läuft, wenn du die Arena betrittst. Dieser Fletcher ist ein eierloser Kerl ohne Disziplin. Und dieser Bullit, der dich geschlagen hat auch. Alle Gardisten stinken nach einem verdorbenen Snapperfleisch. Hoffentlich findest du deine Rache.
    Bernd: Danke für die netten Worte. Hoffentlich.


    Diego hört aufmerksam zu aber trotzdem beeilt Bernd und sich selbst. Die Sonne weist drauf hin, dass die Zeit schnell vergeht.


    Gorn: Bis nächsten Sonntag, denn.
    Bernd: Mach's gut, wir sehen uns.


    Alle Kerle nehmen voneinander Abschied. Gorn reist zum Neuen Lager zu Fuß. Bernd und Diego reiten in die Richtung der Alten Mine zusammen.
    Geändert von MäzenTrommel (30.04.2023 um 19:10 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 30

    Tag 8 Sonntag
    Nachmittag

    Der Weg zum Austauschplatz neben der Alten Mine. Die Barriere aus diesem Abstand macht genauso großen Eindruck wie zum ersten Mal. Ihre Struktur wird durch magische Steine, die sowohl innen als auch außen zu sehen sind, geschwächert. Der Austausch folgt schon in vollem Gange. Was Diego interessiert, ist ein Erzbaron: Bartholo, die linke Hand von Gomez. Das wurde Bernd auf dem Weg verraten. Bartholo kümmert sich um Wein, Weib und Gesang. Zudem verwaltet er die wichtigeren Vorräte der Erzbarone. Er ist zuständig dafür, dass niemand Erzbarone verarscht. Und dabei hat er Urkunden und Informationen, die Diego jetzt braucht. Der Plan lautete: Diego spricht Bartholo zuerst an. Bernd muss ziemlich hinten sein, damit er nicht in Sicht Bartholos ist. Diego erhält seine Informationen, gibt Bernd Signal und reiten entlang zusammen, um diejenigen in den ausführlichen Ukrunden erwähnten zu finden.


    Diego fährt auf Bartholo zu, der auf einem kräftigen großen Ross sitzt.

    Diego: Grüß dich. Warum habe ich meine Unterlagen nicht erhalten wie jeden Samstag?
    Bartholo: Jetzt erhältst du, damit du es weißt.


    Bartholo zieht zwei Blätter Papier und schenkt sie Diego.


    Diego: Nur 2? Vor einer Woche selbst habe ich 5 bekommen, obwohl in der Tat.. Nur noch die Hände überm Kopf zusammenschlagen, verdammt.
    Bartholo: Siehst du allerdings selbst. Wo kommen diese Bastards überhaupt her... Aus einer orkischen Höhle voller Dreck und Schnaps? Vergiss dabei auch nicht, dass wir auch Gardisten brauchen. Der Krieg steht vor der Tür.
    Diego: Brauchst du mir nicht zu sagen, das habe ich schon immer gewusst. Also.. Was haben wir da...
    -Nikolai, 25 Jahre alt, Einbrecher, Dieb.. Verheiratet. Verhaftet wegen des Überfalles auf einen Konvoi zum Minental. Der einzige Überlebte aus der ganzen am Überfall beteiligten Bande.
    -Morgan, 29 Jahre alt. Ehemaliger Novize der Feuermagier. Handelte mit Sumpfkraut in Khorinis. Wurde von seinem Komplizen angezeigt.
    Dieser Komplize.. Ist auch da?
    Bartholo: Ja, aber der wird Buddler.
    Diego: Lass mich das bitte selbst auswerten.


    Bartholo sieht ihn böse an. Aber nach einer Weile macht er ganz neutrale Miene und scheint wieder gleichgültig zu sein.


    Bartholo: Mach, was du willst, ich habe genug meiner Sorgen.
    Diego: Danke, bis dann.
    Batholo: Ja, ja.


    Bernd bekommt das Signal. Sie brauchen nicht lang zu suchen. Morgan und Nikolai sitzen auf einer Wiese mit Bullit und Fletcher daneben. Fletcher ist betrunken und Bullit wütend wie auch immer. Scheinbar hat er beide Verurteilten mehrmals ins Gesicht geschlagen. Jetzt wringt er einen alten nassen stinkenden Lumpen über ihren Köpfen lachend.


    Diego: Hör auf, Bullit. Das sind meine Rekrute. Das sind die Papiere. Und jetzt raus mit dir!
    Bullit: Scheiß auf deine Papiere, ich habe mit ihnen nicht zu Ende gespielt.
    Bernd: Spiel mit deinem Knüppel hinter der Ecke und geh weg.


    Bullit ist von den Socken. Beobachtet jetzt er Bernd auf seinem Pferd ganz aufmerksam. Und verstörend. Diego scheint genervt.


    Bullit: Du siehst anders aus, Ratte. Wir können es zum Besten ändern, lass das arme Pferdchen in Ruhe und ich zeige dir, was du wahrscheinlich vergessen hast..
    Fletcher: Du wirst ihm nichts zeigen.. Der Hurensohn ist von mir zu töten, verstanden?
    Bullit: Ich wollte ihm nur die Fresse polieren, du kannst es doch zu Ende bringen.
    Fletcher: Ich wollte es zwar nachts und überraschend hinkriegen, aber du hast mich schon längst aus der Fassung gebracht...


    Diego zieht den Reflexbogen und richtet auf Fletcher. Bernd ist bereit, seine Spruchrolle zu benutzen.
    Der Gardist Skorpion greift durch. Er schwingt einen Spieß und reitet ein schwarzes Pferd.


    Skorpion: Hört auf mit dem Scheiß und macht, dass ich euch wieder von vorne sehe! Oder Thorus erfährt alles! Macht zu!
    Bullit: Unglaublich, Ratte. Zweites Mal.. Zum dritten wird dein Glück gegen dich. Geschworen. Komm Fletcher. Noch eine Woche Geduld.
    Fletcher: Verdammter.. Du brichst ihm die Beine und ich schneide ihm der rechte Arm ab. Und schlage ihn damit tot.
    Bullit: Abgemacht, Kumpel.


    Bullit und Fletcher gehen endlich weg nach vorne der großen Schlange von Kutschen, Verurteilten und Gardisten.


    Bernd: Tatsächlich keine Disziplin.


    Skorpion ist deutlich aufgeregt und würde er drauf gerne antworten. Aber sagt nichts und ist sofort wieder an der Arbeit mit dem Wachen über die Verurteilten.
    Diego legt seinen Bogen ab.


    Diego: Welcher ist Morgan?
    Morgan: Ich. Hast Fragen?
    Diego: Ja. Wo ist Sven? Und wie sieht er aus?
    Morgan: Hoffentlich schon ertrunken unter dem Schlamm.
    Diego: Ich gebe dir 50 Erzbrocken, wenn du mir sagst. Jetzt und hier.
    Morgan: Mach mal.


    Diego wirft ihm einen Sack voller Erzbrocken unter die Füße. Morgan lächelt.


    Morgan: Kleiner als ich, glatzköpfig, sehr helle Haut voller Narben nach vielen Pocken. Ein Auge braun, das zweite blau.. Naja hässliche rattenartige Fresse kurz gesagt, findest du ihn sicher. Such von vorne. Diese Idioten haben uns, keine Ahnung, ein paar Minuten geschlagen. Also mag er nicht so weit von hier sein, es sei denn jemand hat ihn tot getreten, was ich ihm von ganzem Herzen wünsche.
    Diego: Bernd, bleib mit ihnen und sprich. Ich muss diesen Sven finden.


    Diego reitet schnell los.


    Bernd: Hallo, mein Name ist Bernd. Ich bin aus Khorinis und ihr?
    Morgan / Nikolai: Auch.
    Bernd: Ich war im Kerker zwei Monate lang und dann die Reise hierher dauerte, keine Ahnung wie lange. Ich würde gern wissen, was zu diesem Zeitpunkt in Khorinis passiert ist.
    Morgan: Hurensöhne des Ordens von Innos treiben sich rum wie Pest. Das Leben ist immer härter und verlieren Menschen den Verstand. Die Macht der Feuermagier und Wassermagier ist größer als je noch nie. Ich habe gehört, dass der König soll eine Verstärkung bereits abgeschickt haben. Das wird noch etwas dauern. Um was für Verstärkung gehts eigentlich keine Ahnung, furchtbar zu denken. Der König selbst ist für Innos von ganzem Herzen. Ich habe Gerüchte gehört, dass er eine riesengroße Menge Gold auf Innos' Orden anlegt.
    Bernd: Scheiße. Das ist ja schlimm.
    Morgan: Die Orks werden das ganze Reich bumsen. Sie sollen das ganze Nordmar erorbert haben, um von drei Seiten anzugreifen. Von der See Khorinis nach West, vom See Khorinis ganz in der Mitte und von der Östlichen See wieder mal die Hauptstadt, diesmal erfolgreich ohne Zweifel. Sie haben schon die Hauptstadt angegriffen, aber das war gescheitert...
    Nikolai: Dein Freund, was macht ihr mit uns?
    Bernd: Ihr habt zwei Wege im Alten Lager. Buddler oder Schatten zu werden. Diego will, dass ihr Schatten werdet.
    Nikolai: Bist du Schatten selbst?
    Bernd: Noch nicht aber demnächst schon.
    Nikolai: Seit wann bist du denn da?
    Bernd: Seit einer Woche.
    Nikolai: Ziemlich schnell wirst du einer von ihnen.. Fehlt euch an Männern, oder?
    Bernd: Ja.
    Nikolai: Ich nehme an ihr führt mit allen anderen hier Krieg, hab ich recht?
    Bernd: Nein. Offiziell gibt es keinen Krieg.
    Nikolai: Offiziell ist ein Hurensohn der Vater meines Sohnes, ich ficke eure offiziellen Aussagen. Wie siehts wirklich aus?
    Morgan: Das ist interessant eigentlich. Sei uns ehrlich, sind wir dir ehrlich auch.
    Bernd: Das Neue Lager, das General Lee anführt, überfällt regelmäßig Konvois des Alten Lagers. Das Sumpflager führt Krieg nur gegen Minecrawlers.
    Nikolai: Klar. Eine ganz falsch überfallene Fracht und der Krieg bricht aus.
    Bernd: Naja etwas dieser Art, stimmt. Dazu kommen noch die Gardisten, Entschuldigung, die Hunde von Gomez, die verhungerte Buddler quälen, schlagen, töten und dazu zwingen, jede Woche 10 Erzbrocken zu zahlen und das ist das ganze Erz, das man am Anfang bekommt, also nach einer erschöpfenden Reise hierher, muss man für Essen und Trinken kämpfen wie ein wütendes Tier. Wie die Buddler das Erz eigentlich verdienen, habe ich keine Ahnung, denn ich kenn keinen. Ich weiß nur, dass das Erz für sie von einem Schatten deponiert werden darf. Gomez ist der mächtigste Mann hier. Er hängte den vorigen Herrn der Burg an der Kette, nachdem er ihm seine Arme persönlich gebrochen hatte. Während General Lee mit Wassermagiern und den anderen raus wollen, indem sie den gigantischen Hafen Erz in die Luft springen und dadurch die Barriere zerstören, hat Gomez den Wunsch, dass alles so bleibt. Mit einer Ausnahme. Lee soll tot sein, dann wird das Neue Lager wieder schwach. Was das Sumpflager angeht.. Sie wollen die Barriere mit ihrem eigenen Gott zerbrechen. Ihre Templer sind kräftig gefährlich und fanatisch ergeben. Und kämpfen ganz gut. Glücklicherweise treiben das Alte und Sumpflager ganz normal Handel. Nicht so schlimm. Aber jeder hat das Gefühl, dass etwas Entscheindendes kommt, was die ganze Lage vollständig verändert..
    Morgan: Heilige Mutter im Himmel... Was zum Scheiße...
    Nikolai: Dieses Gefängnis ist König aller Gefängnisse. Ich bin schon in einigen gewesen, aber das.. Das ist anders, Alter. Ich bin.. Wir sind dankbar für deine Ehrlichkeit. Das ist uns beiden sehr wichtig.
    Bernd: Seit wann kennt ihr euch?
    Morgan: Seit dem Anfang dieser wunderschönen Reise.
    Nikolai: Wir haben lange geredet und dabei entdeckt, dass wir die gleiche Motivation und die gleichen Interessen haben.


    Bernd sieht traurig einen Moment aus. Er muss sich jetzt umdrehen und sich die Palisade aus der Ferne ansehen, bevor er fertig ist, das Gespräch auszudehnen. Aus den Augenwinkeln bemerkt er Bartholo zwei Frauen führen.
    Eine ist hübsch und ganz weiblich. Die zweite hat breite Schultern und hat wie für eine Frau ziemlich große Muskeln.
    Eine hat ganz schwarze Haare, die zweite hat die Farbe vom Weizen.
    Das Gesicht der Ersten ist zart und hat den angenehmen Teint, dagegen hat das Gesicht der Zweiten ein paar kleinere und einen großen Schramm der Wange hinunter und ihre Gesichtsfarbe hat leider die Pocken nicht gut ertragen.
    Bernd ist wie von einem Schlag getroffen. Freut sich auch, dass er Diego bereits in Sicht hat, dem ein glatzköpfiger Mann folgt. Diese Tatsache regt ihn zu einer wagemutigen Tat an. Bernd reitet auf Bartholo zu.


    Die zehn Gardisten um Bartholo rum entweder ziehen ihre Schwerter oder richten Armburste auf Bernd.


    Bartholo: Und was willst du da? Ein Bolzen zwischen deine Augen?
    Diego: Warte! Das ist Missverständnis! Dieser Mann ist...
    Bartholo: Ich weiß, wer er ist, Diego. Ich bin die linke Hand Gomez', ich weiß alles. Und nur deswegen lebt er noch. Er hat deutlich mir zu sagen, dass mich interessieren würde. Also hältst du jetzt deinen Mund still und redet nur er. Verstanden? Komm, Junge, was willst du?
    Bernd: Ich glaube diese Frau mit großen Schultern würde ganz gut mit dem Bogen schießen. Sie könnte Schatten werden, oder?
    Bartholo: Sie hat auch einen harten von Erzbaronen und Gardisten noch nicht gefickten Arsch.
    Bernd: Sag mal, hast du mit dem Bogen geschossen?
    Bryanna: Ja. Ich komm aus dem Norden. Bin gut und habe sehr gute Sicht.
    Bartholo: Wer hat dir erlaubt zu sprechen!?
    Diego: Verzeih, aber ihre Fähigkeiten sind momentan den Schatten unbezahlbar. Und du weißt ganz genau, warum.
    Bartholo: Verdammt. Na gut, nimm sie mit, Diego. Arbeitet sie nicht gut, schickst du sie uns zurück. Hast eine Woche Zeit, sei sicher, wir überprüfen alles. Geh, du hübsches Wesen, ergreif deine Chance. Ein Fehler und landest du ins Gardistenhaus. Jungs würden sich auf dich echt freuen, hab ich Recht?
    Gardist1: Mein großer Freund würde ihren Arsch gern kennen lernen.
    Gardist2: Und danach den Mund?
    Gardist1: Weib kein Biber. Muss Fleisch fressen. Selbst wenn sie einem ähnelt.
    Gardist3: Ich habe eine Schwäche für Weibe, die einem Orken ähnlich sind.
    Gardist4: Ein Eimer auf dem Kopf und für Gomez!


    Alle anderen Gardisten lachen ganz laut aus, einige von ihnen klopfen dabei verschiedene Teile ihres Körpers.


    Bartholo: Merk dir das. Genug mit dem Reden. Meine Herren, los, los!


    Bartholo reitet weiter, permanent von seinen Männern umgeben und beschützt. Mit einer Frau als Geschenk dazwischen.
    Bernd greift noch mit einem Ohr die Phrase:


    Bartholo: Gomez kann nicht mehr auf dich warten.


    Bernd drückt seine Fäusten.


    Bryanna: Ich bin euch dankbar. Echt. Wartet bitte, mein Herz...
    Diego: Sei ruhig, bist du nicht mehr gefährdet.
    Bryanna: Ja, ich weiß, ich muss mich jetzt aber erst einmal ausruhen.. Alle Glieder zittern, kann kaum stehen bleiben..
    Bernd: Setz dich mal, wir haben Zeit.
    Morgan: Hallo, Sven, bist du mit dem Ausflug zufrieden, Hurensohn?


    Der glatzköpfige Mann sieht ihm nicht in die Augen, deutlich weicht seinem Blick aus.


    Morgan: Ich nehme an ja. Für mich ist es dagegen am Arsch aller Arsche. Und jetzt werde ich dir auf deinen Arsch treten, da wir davon sprechen, komm mal her, du...
    Diego: Tut mir leid, aber du legst dich mit ihm nicht an. Ich brauche ihn. Und du auch.
    Morgan: Wenn er da ist, dann...
    Diego: Dreh dich um. Siehst du das? Das ist die Alte Mine. Wenige überleben harte Verhältnisse. Und sind nicht gut gefüttert. Und das ist deine einzige Alternative wenn du verweigerst, Schatten zu werden. Ist es klar?
    Morgan: Kann einfach fliehen, oder?
    Diego: Du kennst die Gegend gar nicht. Und überall findest du unsere Truppen, weil wir den kalten Krieg gegen das Neue Lager führen. Das Lager, das ungefähr davon 27 Kilometer entfernt ist. Noch Fragen?
    Morgan: Nein.
    Diego: Bei uns bekommst du zumindest anständiges Essen.
    Morgan: Fühl mich überzeugt. Klar. Führ uns zum Licht.
    Sven: Ich wollte das nicht, Alter...
    Morgan: Wir reden später, jetzt halt die Fresse, bitte schön.
    Sven: Die Fresse bleibt still.
    Diego: Ich zeige euch euer neues Zuhause. Ab morgen fangen wir mit eurer Ausbildung an. Jeder bekommt etwas Erz für Anfang aber darüber später. Folgt mir. Das Alte Lager erwatet uns..
    Bernd: Kannst du aufstehen?
    Bryanna: Schon. Danke dir. Ich vergesse dir es nie. Wenn ich den Bogen in die Hände greife, gehört er dir.
    Bernd: Du bist mir nix schuld.
    Bryanna: Es geht nicht um Schulden. Es geht um die Ehre. Ich komm aus dem Norden, dir ist es vielleicht schwieriger zu verstehen, was mein Volk im Kopf hat und ich auch. Oder?
    Bernd: Nein. Ich lege hohen Wert drauf. In dieser verrückten Welt ist es immer hochzuschätzen. Gut, dass du da bist. Mit uns.
    Bryanna: Danke. Ich freue mich auch. Ich enttäusche euch nicht. Bin ganz gute Schütze.
    Bernd: Deine Erfahrung ist leicht zu bemerken.
    Bryanna: Danke.
    Diego: Und das ist die Fähigkeit, die schon immer richtig bezahlt worden ist. Glaub mir. Arbeitest du gut, kletterst du hoch.
    Nikolai: Hoffentlich teilst du uns im Augenblick eure Regeln mit.
    Diego: Seid geduldig. Alles zu seiner Zeit. Geht zu, wir haben noch eine Strecke zu reiten.


    Bernd reitet von hinten, Diego von vorne. Dazwischen bewegen sich die neuen Rekrute in ihrer Geschwindigkeit. Die Sonne ist dem Horizont immer näher. Die Barriere hört nicht auf, durch ihre Größe und Macht zu erschrecken. Ab und zu blitzt sie samt donnermäßigen Geräuschen, damit niemand vergisst, wer da das Sagen hat.
    Geändert von MäzenTrommel (01.05.2023 um 12:36 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 31

    Tag 8 Sonntag
    Abend


    Bernd: Wie Diego bereits gesagt hat, das sei ihr neuer Raum. Wir wohnen hier zusammen. Tja. Was noch.. Nix, oder.. Diese Betten gehören uns, übrigens leicht merkbar.
    Bryanna: Kann ich das Bett am Fenster besitzen? Ich mag es, wenn mich die Sonne wacht.
    Bernd: Ist deins, egal.
    Morgan: Kann ich schon jetzt baden gehen? Wäre schön.
    Bernd: Naja, kein Problem.
    Nikolai: Ich stinke nach allem möglichen Scheiß, also komme mit.
    Sven: Ich komme auch mit.
    Morgan: Nachdem wir raus sind, du Schafskopf, klar?
    Sven: Klar, klar.
    Bernd: Hoffentlich erinnert ihr euch an den Weg dahin..
    Morgan: Wir kommen aus tiefsten Hafenviertel Khorinis', Alter. Das hier ist für uns Spielplatz. Alles ganz leicht zu merken zum ersten Mal.
    Grim: Hier stimmt. Im Viertel der Buddler vergiss es. Sie leben dort wie Tiere.
    Morgan: Gut zu wissen, was wir vermieden haben. Danke, ich werde mit dir noch sprechen, wenn du erlaubst. Über Politik und so weiter.
    Grim: Immer gerne.


    Morgan gibt Nikolai Zeichen, damit sie sich schon auf die Beine machten. Sven folgt ihnen gleich.


    Grim: Bernd?
    Bernd: Ja?
    Grim: Können wir mal reden?


    Grim zeigt, dass Bernd mit ihm rausgehen sollte. Bryanna genießt das ziemlich bequeme Bett und wirft ihren Blick aus dem Fenster raus. Und bleibt so sitzen. Verloren in Gedanken.


    Bernd: Naja, klar.


    Beide verlassen den Raum und bewegen sich hinter die Waffenkammer.


    Grim: Könntest du mir erklären, warum ihr mich hier stecken lassen habt? Ich dachte wir sollen zusammenarbeiten. Ich wollte Diego doch helfen.
    Bernd: Wir mussten dringend einen Jäger retten. Eine ganz andere Richtung.
    Grim: Einen Jäger, sagst du? Einen Jäger?
    Bernd: Ja, es gab einige Verdächte, dass es ihm nicht gelingt, wiederzukommen. Und Diego hatte, wie immer, Recht. Und danach hatten wir keine Zeit mehr zu verlieren.
    Grim: Willst du mich verarschen? Wir sind die Mannschaft, oder nicht!? Wir sollten gleich sein, um stark zu bleiben. Ich hätte euch von Anfang an begleiten können. Ihr deutlich habt eure Geheimnisse und das gefällt mir nicht. Alles sollte freimütig angegeben werden. Wo hast du ein Pferd hergekriegt?
    Bernd: Warum, deiner Meinung nach, soll ich dir das sagen? Ich weiß auch nicht alles über dich, möchte ich nur zart hervorheben. Also macht keinen Sinn, dass du mich veranlässt, dir immer reinen Wein zu schenken, während du einige deine Flaschen immer noch unter dem Tisch hast. Voll natürlich.
    Grim: Weil du kaum fragst?
    Bernd: Ich habe dich wohl zwei tausend mal nach der Lage im Viertel der Buddler gefragt und du hast es immer für später verlegt. Und nicht nur das. Stimmt, du hast mir bereits mehrmals geholfen, das steht außer Zweifel, aber naja. Wir müssen rausfinden, wie man eigentlich vorangehen sollte.
    Grim: Na gut. Was geschehen ist, ist geschehen. Ich habe meine Empörung ausgedrückt, du hast deine.. Alles klar. Wir dürfen nicht ausscheiden.
    Bernd: Guck, bin immer bereit zusammenzuarbeiten. Wir müssen aber mehr Pläne auch zusammenschaffen. Nicht nur einzige Punkte. Alles ist alles, oder?
    Grim: Ja, das war auch mein Fehler, dass ich dir auf deine Fragen nicht rechtzeitig geantwortet... Weißt du was, heute macht kein Sinn darüber mehr zu diskutieren. Wir kennen schon immerhin die Richtung. Und brauchen wir beide etwas Ruhe vor dem nächsten Tag.
    Bernd: Danke, dass du es verstehst. Wir hören nie auf, daran zu arbeiten.
    Grim: Ich glaube dir. Echt.
    Bernd: Ich gehe auch baden. Du gehst zurück, nehm ich an?
    Grim: Selbstverständlich. Muss ich wissen, wer diese Frau ist und.. Wie heißt sie eigentlich?
    Bernd: Bryanna. Hat mir auf dem Weg gesagt. Ich habe ihren Arsch gerettet.
    Grim: Kann ich mir vorstellen. Den Frauen unter der Kuppel geht es unvorstellbar schwer.
    Bernd: Es ist halt so. Sie haben auch eine andere Frau zu Gomez geführt. Konnte ich nix machen.
    Grim: War sie schön?
    Bernd: Jaa, Alter. Sehr.
    Grim: Dann Gomez selbst wird sich um sie kümmern. Das arme verwundbare Wesen. Gomez ist wie ein Biest ohne Grenzen, wenn es darum geht. Habe ich Gerüchte gehört.
    Bernd: Was zum Beispiel?
    Grim: Wenn eines Macht über jemandem keine Grenzen kennt, so tut man auch.
    Bernd: Wenn man geisteskrank ist, dann ja.
    Grim: So.. Habe ich kein Bock drauf, aber wie soeben versprochen... Er hat nun eine Frau, die früher ein Frauenhaus geführt hat. Sie hat mit Piraten Menschenschmuggel getrieben, genauer gesagt, Frauen aus dem Süden. Und sie war selbst nicht ganz richtig im Kopf. Das bedeutet sie hatte heimlich ihr eigenes.. sagen wir.. keine Ahnung, Sammlung von Frauen? Und sie soll ganzen Spaß mit ihnen gehabt haben. Grausamen Spaß. Und das hat Gomez tatsächlich gut gefallen, als sie hierher landete. Sie ist übrigens groß und gut gebaut, macht den Eindruck eines Bosses. Gomez auch, nach dem, was man sagt.. Und jetzt macht sie samt Gomez das Gleiche aber unter der Kuppel, ohne dass ein Beamter seinen Senf dazugeben muss.
    Bernd: Ähh, verdammt.
    Grim: Hat dir diese entführte Frau gefallen?
    Bernd: Ich hab doch Augen, oder.. Und Gefühle. Sie war so erschrocken. Verdammte Schweine.


    Grim lacht und klopft Bernds Schulter mit offener Hand.


    Grim: Ich wünsche dir, dass du eines Tages sie rettest.. Die Hoffnung stirbt allerdings zuletzt... Aber dazu muss ich leider noch meinen bitteren Senf dazugeben. Hier gibt es keine Geschichte mit gutem Ende. Bittersüß hieße das Beste, worauf du rechnen kannst. Aber ich hoffe auf das reine Beste, Alter. Wir brauchen alle ein bisschen Intimität, das macht uns männlich. Du findest das, bin sicher. Und ich auch. Schon.
    Bernd: Ich habe eher gemeint, das ist ungerecht und würde ich gerne Gomez aufs Maul treten, um ihm etwas beizubringen... Aber ein bisschen Intimität hört sich auch gut an. Werde mir merken.
    Grim: Es ist unmöglich, es zu vergessen. Und auch unmöglich ist es leider, hier eine Frau zu finden, hab schon nachgeschaut. Das ist grausamer als jeder Horror.
    Bernd: Einem weisen Mann ist immer gut zuzuhören.
    Grim: Was ist Weisheit ohne hübsches Gesicht mit weichen Titten auf die man seinen Kopf anlegen.. Ach! Schade, dass wir dieses Thema zur Sprache gebracht haben, muss mal jetzt spazieren gehen. Verdammter Ort..
    Bernd: Sei ruhig, wir schaffen das.
    Grim: Da habe ich ganz große Zweifel aber hoffentlich, Alter..


    Grim geht ohne Verzögerung weg. Plötzlich und ganz traurig und deprimiert.
    Bernd dagegen begibt sich auf den Raum zu Bryanna.
    Bryanna sitzt einfach auf dem Bett und sieht sich den Himmel hinter der mächtgien Barriere an.
    Morgan, Sven und Nikolai sind noch nicht da.


    Bernd: Was überlegst du dir so?
    Bryanna: Ich denke an nix. Einfach bewundere, was ich sehe. Warum so eine Schönheit zu solchen Zielen dient..
    Bernd: Die Barriere meinst du?


    Bryanna nickt.


    Bryanna: Es sieht so schön aus. Blitz und Donner liebe ich und befürchte zugleich. Das ist was anderes. Wie aus einer anderen Welt.
    Bernd: Mich nervt der Anblick einfach. Ich will schnellstmöglich raus. Das da oben hört nicht auf zu erinnern, dass es nicht so einfach ist. Oder möglich.
    Bryanna: Verliere deine Mut nie. Du hast doch viel. Glaube dran.
    Bernd: An das Wunder, oder?
    Bryanna: Ja. Ich hab geglaubt und du bist gekommen. Du hast micht gerettet. Ich kann kaum denken, was damals vor mir stand.. So viel Schmerz und Schamm. All meines Geschick, alles was ich erreicht hab, woran ich allen Erwartungen entgegen mit Blut, Schweiß und Tränen gearbeitet hab.. Zerstört in einem Augenblick. Durch menschliche Tiere und so wäre ich auch. Ein Tier zum Spiel, bis es noch atmen kann. Wenn nicht, dann ein totes Stück Fleisch fürs Jagen.. Du stellst dir sogar nicht vor, wie ich dir dankbar bin.


    Bryanna fängt an zu weinen mit ganz starren Gesicht. Immer noch auf die Barriere blickend.
    Bernd kommt näher und steht hinter ihr. Wortlos.


    Bryanna: Morgen wird mit mir wieder alles in Ordnung sein, keine Sorge. Aber heute.. Heute muss ich einfach.. Nach allem, was passiert ist und passieren könnte...
    Bernd: Du brauchst keine Ausrede. Ich verstehe. Das ist in Ordnung. Niemand wird dich hier verletzen.


    Bryanna lacht und weint weiter. Sie zittert ganz richtig.


    Bryanna: Ich wollte gerecht sein und guck, bin ich hier, wie ein üblicher Bandit.
    Bernd: Was hast du gemacht?
    Bryanna: Ich erzähle dir später, versprochen. Nicht jetzt, bitte.
    Bernd: Erzählst du, wann du willst. Kein Problem.
    Bryanna: Danke. Und du?
    Bernd: Kann ich auch später darüber reden?


    Bryanna lacht wieder, diesmal lauter.


    Bryanna: Du kannst alles, aber danke, dass du fragst.
    Bernd: Ich leiste dir so viel Sicherheit, wie ich kann. Geschworen. Und Scheiß auf Gomez.
    Bryanna: Ja, scheiß auf den Hurensohn.
    Bernd: Eines Tages bringen wir ihn um, wirst du schon sehen.


    Sie machen eine Pause. Man kann kaum jetzt etwas hören. Ein Moment Ruhe.


    Bryanna: Ich weiß, wie diese Frage dumm lauten könnte, aber.. Möchtest du Umarmung? Habe ich Platz daneben, guck.
    Bernd: Ja, gerne.


    Bernd setzt sich neben sie und fangen zugleich an, einander zu umarmen. Ganz fest. Bernd lächelt.


    Bernd: Nur Umarmung, oder?
    Bryanna: Nur. Aber werden wir natürlich sehen.
    Bernd: Nein, Scherzen, alles in Ordnung. Ich dachte es wäre nie mehr passieren. Fühl mich wieder wie ein Mensch.
    Bryanna: Ich auch. Nach so einem kalten Tag so viel Wärme zu bekommen..


    In diesem Moment betreten die restlichen außer Grim die Türschwelle. Sie sehen Bryanna und Bernd weiter umarmen.


    Sven: Naja, wir sind zu spät. Bernd hat sie bereits erwischt.
    Bernd: Äh halt die Klappe.
    Morgan: Mach lieber so, wie er sagt oder schläfst du mit deinem Kopf im Dünger, ist es dir klar?
    Sven: Alter, ich mach immer, was du willst, damit du mir diese Scheiße verzeihst. Entschuldige mich, Bernd, das war echt doof.
    Bernd: Eben.


    Nikolai steht an der Tür und beobachtet Bernd und Bryanna beide wie im Traum. Sein Gesicht beginnt traurig und frustriert zu scheinen. Seine Lippen zittern und Augenbrauen pressen zusammen.


    Morgan: Was ist los mit dir? Bist du in Ordnung?


    Nikolai ist ganz plötzlich wieder nüchtern.


    Nikolai: Ja, alles gut. Erinnerungen, weißt du.. Verdammte..
    Morgan: Brauchst du mir nicht zu sagen. Unter der Kuppel müssen wir aber alles vergessen.
    Bernd: Blödsinn. Erinnert ihr euch an alles. Vergesst nicht, wer ihr seid, woher ihr kommt, und was euch treibt. Und hört mir genau zu. Ich sprenge diese Hure da oben in die Luft. Und nichts hält mich auf.
    Nikolai: Das klingt verrückt aber bin trotzdem dabei. Ich muss wieder nach Khorinis. Bedingungslos. Egal, was du erfindest, bin dabei. Fick diesen Ort und gute Nacht, Jungs.
    Morgan: Fick diesen Ort - Morgan lacht vor Enthusiasmus. - Mit diesem Lied kann man ruhig einschlafen. Was sagst du Sven?
    Sven: Ja, fick diesen Ort.
    Morgan: Du kannst jetzt schlafen.
    Sven: Danke.


    Bryanna und Bernd sitzen so noch eine Weile, bevor sie trennen, jeder an den eigenen Platz. Die Betten sind schmal, damit sie so einschlafen könnten, ohne den Schlaf zu beunruhigen.
    Es bleibt nicht viel Zeit mehr übrig, bis der nächste harte Tag beginnt..
    Geändert von MäzenTrommel (02.04.2023 um 15:04 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 32

    Tag 9 Montag
    In der Früh


    Diego: Verdammt, du hast uns echt gar nicht belogen. Ich würde sagen bist du mit deinem Talent zu geschieden. Das ist doch das Bild für die Götter!

    Bryanna lacht, ist aber ein bisschen verwirrt.


    Bryanna: Danke dir.


    Sven hat gleich von Anfang an gesagt, er sei für Bogenschießen zu schwach und habe sich Grim als der nächste Armburstschütze angeschlossen. Jetzt hat die neue Truppe Diegos 2 Armburstschützen.
    Nikolai dagegen hat hervorgehoben er sei ganz gut, wenn es um Bogenschießen auf dem Pferd ging. Deswegen hat er einen Reflexivbogen bekommen. Diego hat ihm blitzschnell geglaubt, weil Nikolai handelte den Bogen genauso wie er es tut. Ganz gleiche Gewohnheiten. Und Resultate.
    Morgan als ehemaliger Novize trainierte zwar mit einer winzigen Armburst, hat aber eine Verabredung mit dem Magier Milten, der ihm helfen könnte, eine ganz besondere Unterstützung zu werden. Magische Unterstützung, beispielsweise bei der Flucht, oder umgekehrt beim Angriff, nachdem was ihm Diego gesagt hat.

    Diego: Machen wir mal Pause. Ich muss was erledigen.


    Diego geht weg.


    Grim: Also.. Warum bist du hier?
    Sven: Ich würde es dir sagen, aber... Ich kann es nicht. Nicht jetzt.
    Morgan: Du lernst schnell, Scheißlingchen. Solange ich in der Gegend bin, wage es bitte nicht, deine Klappe aufzutun. Mit dem Atmen sei mal auch sparsam.
    Grim: Warum, wieso, was hast du gegen ihn!?
    Morgan: Momentan? Alles. Wortwörtlich. Dieser Mensch hat nix anderes verdient, glaub mir!
    Grim: Wisst ihr aber, dass wir in diesen Umständen quasi gezwungen sind, miteinander zu arbeiten!?

    Sven lacht vor sich.

    Sven: Tja, quasi..
    Morgan: Ich kann dich Alter von jedem Zwang befreien. Sag nur Diego Bescheid, und machen wir es fertig. Zusammen und zwar wie Kollegen.
    Grim: Halt. Beide. Aufhören.
    Bernd: Aber ehrlich.. Es wäre für uns alle leichter, wenn einer von uns endlich sagt, was für eine Laus zwischen euch geraten ist. Ich weiß es nicht, wie anderen, aber eure nicht abgeschlossene Sache geht mir langsam auf den Sack. Und das ist unser erster Tag tatsächlich.
    Morgan: Da ich ausschließlich von uns zwei es bin, der Erlaubnis hat zu sprechen.. Sag ich nur, dass er eine große Klappe hat. Deswegen besteht meine Strafe drin, ihm diese liebliche Fresse nicht mehr ausdehnen zu lassen. Strafe oder sogar ein Unterricht oder eine Lektion.
    Bernd: Fass es bitte nicht in diesen Worten, bitte. Strafe ist genug. Kein Übertreiben.
    Morgan: Unterricht ist übetrieben?
    Bernd: Auf jeden. Das ist eine Lieblingsausrede der Hurensöhne von Gomez für ihre, sagen wir, Sticheleien den schwachen Buddlern entgegen.

    Sven schon deutlich müde fasst eine Menge Luft in seine Lungen und macht einen kräftigen Klang:


    Sven: Ich habe ihn angezeigt. Bei der Miliz Khorinis'.


    Morgan bereitet sich langsam vor, eine höchstwahrscheinlich harte Prügelei zu verabreichen, aber halten ihn beide Bernd und Nikolai zusammen auf. Sie geben Sven ein Signal, dass er weiterreden darf.


    Sven: Ich habe selbst etwas Sumpfkraut angebaut und eines schönen Tages diese herrlichen Herren erschienen, um meiner Familie zu drohen. Ja, ich wohnte bei den alten Eltern.
    Morgan: Ich habe bereits vergessen, wie peinlich du bist, du Wurm.
    Sven: Sie haben mir ein Ultimatum gestellt, entweder sag ich wo ich es hergekriegt hab, oder werden meine eigenen Eltern dafür auch Verantwortung tragen.. Als wären sie Täter. Ich hatte keine andere Wahl..
    Morgan: Du hättest es anders überlegen können, du Vollidiot. Du warst aber zu faul dafür. Du feige Ratte hast du dich darüber entschieden, anderen Gruben zu graben. Und jetzt liegst du allen den Dreck in den Ohren.
    Sven: Sie hätten meine kleine Plantage nie gefunden, Alter! Aber jemand hatte zu lange Haare auf den Zähnen, verdammt. Ich wiederhole, diese Schafsköpfe wären dahinter niemals gekommen.
    Morgan: Das ist dein Problem. Du hattest zu großen Mund und jetzt muss ich lebenlang hier absitzen. Wegen dir. Und deswegen schenke ich dir meinen ewigen Hass, hab ich auch keine andere Wahl.
    Sven: Es besteht aber ein Unterschied zwischen einer Lage ohne Ausweg und einer Lage, wo man kein Risiko auf sich nimmt. Denkst du nicht?
    Morgan: Wie kannst du das wissen?
    Sven: Ach komm, es gab nur wenige die darüber wussten. Und ich bin mir fast sicher, wer mich enttäuscht hat. Geh ich draus weg, wird er mit einem Feuerpfeil umgebracht. Kein Gewissen.


    Ein Moment Stille.


    Morgan: Hast du dadurch deinen Eltern Ärsche gerettet?
    Sven: Ja, sie haben ein Treffen mit mir verabreden lassen, wenn ich schon in Haft genommen war, damit sie mich beruhigen. Alles war in Ordnung, die Strafe ging nur auf mich, ihnen passierte nix, Innos sei gelobt.


    Morgan lacht sarkastisch.


    Morgan: Die Penner der Miliz haben ihr Wort gehalten. Ich schwöre, etwas ungewöhnliches geschieht in Khorinis.
    Sven: Ich nehme an, wärest du an meiner Stelle, wäre es dir nicht so leicht, denkst du nicht? Ich bin niemand, mein Name bedeutet nix. Du aber.. Alter. Die Miliz würde mit dir viel Spaß haben.
    Morgan: Naja, ich bin überrascht sie haben mich nicht gehängt.


    Der sarkastische Zorn Morgans weicht sich eindeutig auf. Setzt sich auf dem Boden an der Wand der Waffenkammer.


    Morgan: Ich verzeihe dir zwar nicht auf Biegen oder Brechen aber.. Gut, dass deine Eltern wegen deiner Dussligkeit nicht gelitten haben. Oder zumindest, dass du dir ein solches Bild von ihnen gemerkt hast. Und hoffentlich bleibt es so tatsächlich. Ende der Geschichte. Alle zufrieden? Sind wir denn bereits Kollegen?
    Bernd: Hauptsächlich ist es jetzt klar, was zwischen euch los ist.
    Grim: Ja, das erleichtert unseren Job und das Leben überhaupt. Und wir verstehen euch.


    In diesen Moment kommt Diego in Sicht.


    Diego: Wer hat Hunger? Ich habe erledigt, dass uns das Essen etwas früher serviert wird.
    Bernd: Snaf ist ein Urvorbild der Gutmütigkeit.
    Sven: Wer ist Snaf?
    Bernd: Der Koch.
    Sven: Hervorragend. Mein Magen frisst sich langsam selbst auf.
    Bernd: Meiner auch.

    Nikolai reicht Morgan seine Hand.


    Nikolai: Nach so einer Mühe brauchst du was richtiges zu fressen.
    Morgan: Spinnst du, die Übungen waren gar nicht so schlecht.


    Morgan lässt sich von dieser hilfreichen Hand helfen.


    Nikolai: Sven hab ich gemeint.
    Morgan: Naja, weiß ich schon. Was wurde uns zubereitet?
    Diego: Ein Wildschwein mit Reis, Knoblauch und Pilzen.
    Nikolai: Was zum..
    Morgan: Ich rate mal, es ist nicht gewöhnlich und nicht regelmäßig, oder?
    Diego: Erraten, es ist nicht fürwahr. Heute ist es eine besondere Gelegenheit. Wenn allen es passt, dann lassen wir den armen Burschen nicht mehr warten.


    Es passt angeblich allen, weil sie Diego eng nacheinander folgen.

    *

    Nach dem Mittagessen vor dem Mittag bleiben alle noch innerhalb des Gebäude von der Kantine. Außer Bernd und Bryanna. Sie befinden sich vor dem Gebäude beide auf einer Bank.


    Bryanna: Du hast gesagt, du werdest diese Hure da oben in die Luft sprengen? Hast du einen Plan eigentlich?
    Bernd: Ich bin momentan in vollem Gang, einen richtigen Weg zu finden.
    Bryanna: Und wie gehts?
    Bernd: In Kürze schließ ich mich den Schatten erfolgreich an, und dann kann ich weitere Sprünge machen. Die Richtung ist und bleibt klar. Weg.
    Bryanna: Mich interessiert so sehr, was du machen wirst, aber.. Ich verstehe du hast deine Geheimnisse und ich respektiere das.
    Bernd: Danke dir. Ich erzähle bestimmt später, genauso wie du deine Geschichte.
    Bryanna: Das stimmt und danke, dass du mich verstehst.
    Bernd: Alles braucht Zeit.
    Bryanna: Unsere Flucht oder Befreiung auch. Ich hätte aber eine Frage bezüglich anderer Lager. Ich habe dran großes Interesse.
    Bernd: Frag mal.
    Bryanna: Wer greift die Konvois Alten Lagers an? Das Neue Lager, oder?
    Bernd: Stimmt.
    Bryanna: Hab ich mir also gut gemerkt, was Diego gestern gesagt hat. Würdest du mir etwas über das Gefüge des Lagers erzählen?
    Bernd: Bewohner sind in vier Gruppen gespaltet: Wassermagier, Söldner, Banditen und Schürfer. Wassermagier kümmern sich um den Hafen Magisches Erz, mit dem sie die Barriere sprengen wollen. Söldner der Magier sind von ihnen rekrutiert, damit der Hafen nicht gefährdet ist.. Vom Alten Lager beispielsweise, dass das Magische Erz für den Handel mit dem Reich braucht. Banditen sorgen dafür, dass manche Waren aus dem Reich die Mauer des Alten Lagers nicht erreichen. Und Schürfer bauen einfach dieses Erz ab.
    Bryanna: Sie sind also vom ganzen Dreck hier unabhängig.
    Bernd: Gewissermaßen, naja.
    Bryanna: Ungefähr 25 Kilometer von hier befindet sich das Neue Lager, oder?
    Bernd: Nachdem, was Diego gesagt hat, ja.
    Bryanna: Und das Sumpflager?
    Bernd: Habe ich vergessen. 12? Vielleicht.
    Bryanna: Das Neue Lager ist also sicherer entfernt. Und General Lee selbst soll das Neue Lager anführen, ja?
    Bernd: Gibt es Lee nicht, gibt es auch kein Lager.
    Bryanna: Verstanden. Mann aus Stahl. Bin drauf gespannt, warum er eigentlich als einer der mächtigsten Männern in Myrtana zum Tode verurteilt worden ist.
    Bernd: Das musste Königs Entscheidung sein. Keine Ahnung warum aber ich weiß nur eins. Wäre ich an der Stelle von Lee, würde ich ihn persönlich umbringen.
    Bryanna: Wäre ich nicht erstaunt, wenn es so tatsächlich wäre, weißt du. Hausarest oder Kerker, glaub ich in Ordnung, für einen solchen Mann. Aber Strafkolonie finde ich als ein Schritt zu weit. Es sei denn...
    Bernd: Es sei denn die Gerüchte stimmen, und er hat mit eigenen Händen die Frau vom König getötet. Was finde ich aber wenig glaubhaft. Wir müssen noch Morgan nach seiner Meinung fragen. Er mag Politik.
    Bryanna: Hab ich auch bemerkt. Interessant, was er sagen würde.
    Bernd: Interessant, was Lee selbst sagen würde.
    Bryanna: Das wäre am besten. Ein weiterer Grund, warum wir zum Neuen Lager müssen, weißt du.
    Bernd: Alles zu seinem Zeitpunkt.
    Bryanna: Verstehe.. Ich habe DIE Lager gesagt, weil ich noch etwas über das Sumpflager...


    Komischerweise tritt Scatty in diesem Moment aus der Kantine heraus.


    Scatty: Jemand will sich mit dir unterhalten, du weißt wer.

    Bernd steht langsam auf.


    Bernd: Naja, vielleicht. Verzeih uns, Bryanna. Davor müssen wir uns auch ruhig unterhalten.
    Bryanna: Kein Problem, ich bleibe hier sitzen.


    Bernd und Scatty entfernen sich beide um etwa 50 Meter davon und sind außer Bryannas Sicht.


    Bernd: Geht es darum, woran ich denke?
    Scatty: Kann deine Gedanken nicht lesen, es geht einfach um die richtige Belohnung, was wir schon damals am Donnerstag betrafen.
    Bernd: Gut. Wann kann ich zu ihm?
    Scatty: Gleich nach deiner Übung in der Arena. Hoffentlich hast du dich nicht aufgegeben.. Oder?
    Bernd: Niemals. Gut. Besuch ich ihn gleich nach den Übungen.


    Scatty nickt mit dem ernsten Gesicht. Gibt Bernd einen kleinen Sack voller Erz.


    Scatty: 40 Erzbrocken. Noch drei Wochen und zeigst du allen, wie der Hasenfuß Fletcher stirbt.
    Bernd: Danke und sehr gerne, das ändert sich nie.
    Scatty: Ich kann deinen nicht erloschenen Zorn immer noch spüren, also bin es mir sicher. Und das freut mich sehr. Gut, wir sehen uns später.
    Bernd: Wie immer. Bis später.


    Scatty macht sich auf seinen Weg und Bernd kehrt zu seiner Bank zurück. Er sieht Bryanna sitzen und Sven daneben stehen.


    Sven: Ich habe auf dich gewartet.
    Bernd: Auf mich? Wieso?
    Bryanna: Verzeihst du mir, wenn ich mit Grim und Morgan sprechen gehe?
    Bernd: Ja, du bist doch frei.


    Bryanna atmet schwer einmal aus.


    Bryanna: Es geht nicht darum, ob ich frei bin oder nicht. Ich wollte nur wissen..
    Bernd: Das ist mir egal, besser?
    Bryanna: Besser. Danke dir.
    Bernd: Machs gut.
    Bryanna: Wir sehen uns, Bernd.


    Bryanna tritt wieder in die Kantine ein, Bernd und Sven alleine verlassend.


    Sven: Ich habe mich gefragt.. Würdest du nachmittags mit mir wohl einen heben?
    Bernd: Bin heute ziemlich beschäftigt aber vielleicht abends. Aber nicht lange.
    Sven: Kein Problem, ich werde auf dich in unserem Zimmer warten. Egal, wie lange Zeit du brauchst.
    Bernd: Du hast viel Zeit, oder.
    Sven: Ich kann warten. Überlebensfrage nicht.
    Bernd: Verstanden. Du bekommst meine Hilfe. Später. Wie spät kann ich leider nicht bestimmen.
    Sven: Wie gesagt, egal.
    Bernd: Dann sehen wir uns später egal wann.


    Bernd muss heute ziemlich lange vor dem Schluss den Schießplatz verlassen, damit er mit Kirgo Kampf üben kann. Deswegen wenden er sich direkt an Diego, Sven hinter sich verlassend.









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    KAPITEL 1 Teil 33

    Tag 9 Montag
    Nachmittag

    Bernd und Kirgo trainieren schon seit etwa 2 Stunden kämpfen. Weil Bernd bereits einen bedeutenden Funken Müdigkeit verspürt, bittet er seinen Kampfpartner um eine Weile Ruhe, womit ist er gleich und bereitwillig einverstanden. Setzen sich beide auf den Boden, trinken Wasser, dabei Reiskekse essend.


    Scatty beobachtete alle Anwesenden in seiner Arena, solange Gor Hanis nicht erschienen ist. Dann wurde er von ihm gefordert, zu verraten, warum der gestrige Wettkampf nicht stattgefunden hat. Gor Hanis war anfangs des Gesprächs nur ziemlich aufgeregt. Beendet er aber es in eine solche Weise:

    Gor Hanis: Findet diesen Sonntag der Wettkampf nicht statt, soll das bedeuten, euer Gomez der sogenannte Erzbaron ist niemand mehr, als Angsthase der reinsten Feigheit, dem es am Mut mangelt, gegen mich seine Männer mehr antreten zu lassen! Ich komme wieder am Sonntag und verlange, worauf ein solcher vollkommener Kämpfer sein Anspruch hat!


    Danach geht er zum Ausgang und alle anderen Kämpfer die ihm im Weg dazu stehen, stehen da einfach nicht mehr. Sie benahmen sich wie erschrockene Rehe im Beisein von einem Bären.


    Bernd: Denkst du, sein lauter Zornausbruch wird für manche ein Grund dafür, ihn ein bisschen leiser zu machen? Beziehungsweise unschädlich?
    Kirgo: Ich bin mir dessen mehr als sicher. Und obwohl ich diese Sumpfkrautraucher allein schädlich und nutzlos finde... Das letzte Ding, das das Alte Lager braucht ist ein Streit gegen das Sumpflager. Zweifrontenkrieg, dazu ist selbst das mächtige Alte Lager nicht fähig und bereit. Aber wer sind wir, um damit oder dagegen irgendetwas zu tun.
    Bernd: Naja. Die unbedeutenden Bauer im großen Spiel, oder..
    Kirgo: Er geht drauf, aber jetzt die Frage.. Wie? Und wer wird zum Opfer des Verantwortungstragen? Und auf wessen Befehl? Ich habe wohl meine Mutmaßungen, aber.. Darüber lieber schweigen.
    Bernd: Alles zu seiner Zeit. Jetzt, üben wir mal weiter, ohne nutzloses Gefasel. Ich muss mal besser im Kämpfen werden. Ich habe noch 21 Tage Zeit, das ist lächerlich.
    Kirgo: Ja, du hättest hierher früher landen können - lacht. - Wie ich beispielsweise. Aber leider, mein Freund, hast du vieles verpasst.
    Bernd: Naja, ohne Zweifel.
    Kirgo: Aber denken wir lieber an nichts. Wir haben Hände und die haben Waffen, die nur Gomez ohne Fragen dienen, wenn jemand fragt.
    Bernd: Genau, mein Freund. Pass auf, jetzt!

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    KAPITEL 1 Teil 34

    Tag 9 Montag
    Abend


    Bernd, nachdem er sich von Kirgo an der Kneipe verabschieden hatte, machte sich auf den Weg zu Dexter, um seinen Lohn endlich zu kriegen.
    Er spürt fremde Blicke auf seinen Rücken. Er spürt, dass ihn Gardisten wegen der letzten Ereignissen im Auge haben. Identität der einigen von ihnen kann er relativ leicht bestimmen: Messer mit der Armburst rumpatrolliert, Bloodwyn unterhält sich mit ein paar Buddlern und Schatten, und Fletcher, der mit anderem betrunkenen Volk an einem Tisch sitzt.
    Alle von ihnen wollen Bernd tot sehen, und dieses Gespür hört nicht auf ihm durch den Kopf zu gehen.
    Ein Mann, der mit einem anderen großen schwarzhautigen Mann redet, lächelt Bernd ganz offen, wenn er vorbeigeht.
    Bernd hat sich schnell dran erinnert, was ihm Grim gesagt hat. Der schwarzhautige Mann mag dieser Kämpfer Kharim sein, der Drang danach hat, alle Gomez' Hühner zum Frühstück aufzufressen. Kharim.
    Und dabei rät er auch, dass der Mann daneben, der ihm lächelte, war deutlich nicht aus dem Alten Lager. Da es Montag ist, also ein Tag nach der Waren- umtausch und lieferung aus dem Reich, könnte er Mordrag der Händler sein, der mit gestohlenen Waren mit dem Alten Lager handelt, was Thorus krank macht.
    Bernd lächelt und blitzschnell hört auf. Dann geht er in seine Richtung. Dexter erwartet ihn ganz bestimmt.


    *

    Bernd sitzt vor Dexter am Tisch genauso wie letzten Donnerstag samt Scatty nebenan.




    Dexter: Ich habe dieses Rezept genau durchgelesen, und muss ich dir gestanden.. Ganz offen. Hut ab, perfekt gemacht. Deswegen wirst du belohnt und freue mich auf das Weitermachen. Du kannst ruhig auf ganz gute Preise rechnen. Und Begünstigungen aller Art. Wenn du natürlich für uns arbeitest. Musst du dafür immer ein paar Papiere unterschreiben, aber, wie du siehst, lohnt sich, oder?


    Bernd zuerst sieht ihn fragwürdig an und kurz danach macht er eine ungeduldige Miene. Als sagte er "Wo ist meine Kohle, du Gauner!?". Dexter reagiert drauf sofort. Die Truhe hinter ihm behält ein paar Säcke voller Erz, die er auf den Tisch langsam auflegt.


    Dexter: Die sind deine. Alle.
    Bernd: 1000 Erzbrocken?
    Dexter: So haben wir vereinbart. Das war aber am Donnerstag. Seit diesem Zeitpunkt ist manches verändert, oder? Sagst du nicht? Kannst du dich erinnern?
    Bernd: Ich kann nur raten, wovon du redest, obwohl habe ich natürlich meine Mutmaßungen. Aber für Klarheit köntest du mir alles erklären.
    Dexter: Da mussten wir, kurz gesagt, eine Zusatzvereinbarung machen. Genauer gesagt hast du sie mich machen lassen. Durch deine letzten Entscheidungen. Also solltest du mir nicht sauer sein, es sei denn du hast Lust mich auszunutzen.


    Bernd schweigt. Dexter lässt Stille nicht lange bestehen. Fährt er entschlossen und ruhig mit Erklärungen fort.


    Dexter: Die Klamotten haben mir ziemlich viel Platz entnommen, den ich hätte anders anordnen können. Gestatte mir denn alles abzählen: Lederschuhe, Armschutzplatten, Kettenrüstung, Rucksack, Gambeson, Zischägge, Lederhandschuhe. Und eine Hose mit Knieschutz. Klingt bekannt?
    Bernd: Naja.
    Dexter: Gut. Erhältst du denn 700 Erzbrocken, was sowieso ne richtige Belohnung ist, wenn man berücksichtigt, dass ich nicht rechtzeitig davon erfahre, dass ich für deine Klamotten Platz machen muss. Besonders für dich ist es billiger, weil ich hohen Wert auf gute Männer lege. Günstig, aber nicht umsonst.
    Bernd: Wir konnten letzten Sonntag leider nicht persönlich reden.
    Dexter: Ja, ich war woanders, egal.
    Bernd: Tust du was spannendes im Neuen Lager?

    Dexter runzelt die Stirn.


    Dexter: Das geht dich keinesfalls an, weißt du.
    Bernd: Ich frage, falls du meine Hilfe vielleicht brauchen würdest.
    Dexter: Ich schließe es nicht aus. Allgemeine Hilfe meine ich. Ja. Bald habe ich die nächste Aufgabe für dich, aber momentan, solltest du genießen, was du verdient hast. Keine Sorge, du wirst nicht lange warten.
    Bernd: Klar. Und was meine Klamotten, wie du gesagt hast, angeht. Da ich für die Aufbewahrung bereits gezahlt hab, kann ich sie holen? Wäre prima.
    Dexter: Die sind in den Truhen an der linken Wand. Die großen Truhen. Aber sie haben Gewicht.
    Bernd: Und ich habe Beine und Hände. Ich ziehe sie mir einfach an.
    Dexter: Deine Entscheidung. Verzeih mir, meinerseits ist Schluss, und muss ich los. Scatty, wenn er fertig ist, verschließ bitte die Türen, danke. Bis dann, Bernd. Und noch einmal, gut gemacht.


    Dexter verlässt den Raum. Bernd fängt an, seine neue Ausrüstung aus den Truhen rauszuholen und schon anzuziehen. Die Reihenfolge: Zischägge, Hose mit Knieschutz, Lederschuhe, Kettenrüstung, Gambeson, Armschutzplatten, Lederhandschuhe. In den Rucksack ladet er sein Erz rein.


    Scatty: Du musst den richtigen Männern vertrauen. Dieser Ort ist zweifelsohne scheiße, aber die Kunst besteht drin, wenn du weißt, wem du eigentlich vertrauen kannst. Damit man gegen nicht vertrauenswürdige Hurensöhne erfolgreich kämpfen kann. Infolgedessen sind wir stärker und sie schwächer.
    Bernd: Vertrauen wirkt sich nicht wie Magie aus. Du schaffst sie nicht wie eine Lichtkugel, weil du dafür nur Energie brauchst. Und Runen oder Schriftrollen.
    Scatty: Das stimmt, deswegen Dexter schenkt dir seine Zeit und erklärt alles voll und ganz.
    Bernd: Ich habe meinen Lohn und meine Klamotten bekommen. Bin zufrieden. Wir sind näher dran sein, vertrauenswürdige Männer zu bleiben. Keine Hurensöhne.
    Scatty: Alles klar, Bernd.
    Bernd: Ich kämpfe in der Arena. Solltest du wissen, dass Stärke ist für mich am wichtigsten. Körperliche und sagen wir politische auch. Gut, hab ich alles. Also wenn du mir bitte verzeihst..
    Scatty: Ja, ich lass dich los, damit du genießt, was zu genießen ist, klar. Ich wollte nur noch ein bisschen mal reden. Sehen wir uns morgen in der Arena. Der Wettkampf ist schon vor der Tür, vergiss nicht. 20 Tage. Mach dir mal Dampf.
    Bernd: Das mach ich morgen. Bis dann.

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    KAPITEL 1 Teil 35

    Tag 9 Montag
    Nacht

    Raum der Schatten. Es ist schon ganz dunkel, deswegen hält Bernd eine Kerze in der Hand, damit er nicht irregeht. Morgan, Bryanna und Nikolai liegen bereits in seinen Betten im Schlaf. Grim und Sven sind woanders außerhalb. Bernd legt seine Ausrüstung in seine private Truhe fast ganz leise, beziehungsweise die Zischägge, die Armschutzplatten, die Lederhandschuhe. Die restlichen Teile zu verstecken wäre es schwieriger, ohne störrende Geräusche zu machen. Seine Hose mit Knieschutz, Lederschuhe, Kettenrüstung und Gambeson bleiben also an. Kettenrüstung ist nicht so hörbar, insbesondere wenn Bernd auf seine Schritte achtet. Plötzlich spürt er jemandes Beisein und dreht sich schnell um. An der Tür steht Sven in eigener Person. Bernd erinnert sich, dass er im was versprochen hat. Verschließt die Truhe und kommt mit ohne Zögern. Sie finden sich einen engen gemütlichen Platz zwischen den zwei Waffenkammern. Hier könnte ihnen keiner zuhören.


    Sven: Danke, dass du mich nicht außer Acht gelassen hast.
    Bernd: Ich halt immer mein Wort. Zumal sind wir in einer Mannschaft, also.. Was willst du erfahren?
    Sven: Ich weiß, dass du was erfahren möchtest, obwohl du noch nicht weißt.
    Bernd: Mir gefällts schon nicht, was du sagst. Bist du werdender Schatten, oder verdammter Händler, der zwischen den Zeilen zu lesen veranlässt?
    Sven: Verzeih mir, bitte. Ich wollte die Nase nicht rümpfen nur sagen, dass.... Ich habe was kurz gesehen und gehört. Und das trifft Grim selbst. Er war immer noch weg, oder? Konnte ich im Dunkel nicht sehen.
    Bernd: Tja, war weg.
    Sven: Stimmts denn.. Ich weiß, wo er hingegangen ist. Aber bevor ich dir alles erzähle, möchte ich, dass du mir mehr Einzelheiten über das Sumpflager verrätst. Außerdem was du bereits erzählt hast.
    Bernd: Nämlich?
    Sven: Ich stelle keine Fragen, erzähl alles, was du kannst. Das ist mir überaus wichtig.
    Bernd: Warum?
    Sven: Sowas wie Sumpflager und diese ganze Sekte hat dieses Land noch nie erlebt. Wünsche ich mir, dass ich möglichst alles weiß, damit ich damit agieren kann. Verzeihung, dagegen.
    Bernd: Es wird immer komischer, aber naja egal. Bevor ich anfange.. Schließt du mal zusammen, was du dich schon erinnert hast, wenn es darum geht.
    Sven: Deinen und nicht nur deinen Worten zufolge... Vor sieben Jahren, ein Buddler hat seine Kumpel überzeugt, ein eigenes Lager im östlichen Sumpf zu gründen. Er heißt nun Y'Berion. Die Templer des Lagers sind gefährlich und fanatisch ergeben. Sie wollen die Barriere mit ihrem eigenen Gott zerbrechen. Dieser Gott soll jetzt im Schlaf sein, deswegen wird er Schläfer genannt. Wenn sie ihn anrufen, sollen sie befreit werden. Sie handeln mit Sumpfkraut, deswegen ist das Unkraut populär geworden. Aber das ist für sie auch das wichtigste Werkzeug, um Kontakt zu Schläfer aufrechtzuerhalten und mehr und mehr ergebene Untertanen zu holen. Sie sind eine unterschätzte Gefahr, wenn du mich fragst. Und du hast erwähnt, dass etwas Entscheidendes kommen soll, was die ganze Lage vollständig verändert.. Gut, jetzt du.
    Bernd: Es ist wahr.
    Sven: Was?
    Bernd: Ihre Magie, ihre Möglichkeiten. Das ganze ist tatsächlich. Ich habs gesehen. Sie bewegen Gegenstände mit Kraft ihrer Magie. Und das ist nichts weiter als Kinderspiel. Furchtbar zu denken was sie noch im Schrank haben.
    Sven: Sie verfügen also über die adäquate Stärke, um das früher Erwähnte zu verwirklichen?
    Bernd: Allen Ernstes. Bald passiert die große Anrufung. Cor Kalom, der kolonieweitbekannte Alchemik sorgt dafür. Sie zahlen jeden Preis, um ihre Ziele zu erreichen. Also ja. Sie sind die größte Gefahr unter der Kuppel. Größere als Gomez und seine Hunde. Ich kann nur weiter erzählen, wenn du wahrnimmst, dass du jetzt an der Reihe bist, den Mund aufzumachen. Mach mal.
    Sven: Ich bin rumspazieren gegangen. Ich weiß, wie man es tut, habe viele Jahre im Khorinisser Hafenviertel verbracht, um Schlägerei zu vermeiden. Und dann Grim kommt mir in Sicht. Ich habe ihn nicht begrüßt, nur gewartet. Er bemerkte mich nicht. Und dann kommen die restlichen der Schweinebande. Verfluchte Gardisten kommen. Aber sie nahmen ihn nicht in Haft oder so. Sie führten ein ganz normales Gespräch. Ich habe mich in einer Tonne versteckt. Gut dass, es schon dunkel war. Ich konnte bestimmt Bloodwyns Stimme hören, die habe ich mir gemerkt, wenn er heute mich angesprochen hat, dass ich ihm am Ende der Woche den Schutz bezahlen sollte.
    Bernd: Aber hast du eigentlich gehört, was sie beredetet haben?
    Sven: Nur einzelne Wörter außer aus dem Kontext. Aber Stimmen schon. Bloodwyn war dabei anwesen, kann dafür eigene Leber fressen. Verdammtes Schwein.
    Bernd: Kannst du diese Wörter nennen?
    Sven: Es ging was um Erz, Streit, Spinner der Sekte, Schmuck und Gold. Und Waffen. Wie gesagt, das kann alles und nix bedeuten zugleich, aber eins ist sicher. Man muss von nun an auf ihn achten.
    Bernd: Wenn du Wahrheit sagst, dann ja.
    Sven: Ich werde dich nicht zu überzeugen versuchen. Wollte von dir nur Informationen kriegen.
    Bernd: Aber wofür? Wofür brauchst du das?
    Sven: Hast du Morgan mit diesem Magier üben gesehen?
    Bernd: Ja.
    Sven: Ich sollte an seiner Stelle sein. Er hat es nicht verdient. Er hat mich ausgenutzt und belogen. So ein Gauner sollte für euch nie nächster Magier werden. Wenn du jemanden kanntest, der mir Magie unterrichten würde...
    Bernd: Du hast ihn Lügner und Gauner genannt. Argumente bitte.
    Sven: Immer gern. Lass mich dir meine Geschichte kurz erzählen.. Beide meinen Eltern brauchten schnelles Geld. Ich arbeitete im Hafen und wollte im Kloster Magie studieren. Dafür brauchte ich auch Geld. So habe ich Morgan kennen gelernt. Ein ehemaliger Novize. Er hat mir versprochen, die Kunst der Magie zu unterrichten, das Geheimnis zu verraten, weißt du, aber ich musste für ihn was tun. Ja. Er handelte mit Sumpfkraut und machte draus schöne Kohle. Er handelte. Ich stellte her und bekam dafür meinen Verdienst. Meinen Eltern ging es zwar besser, aber ich.. Ich hatte weder Geld für die Studien noch Einarbeitung in die Magie selbst. Wenn ich wegen meiner Leichtsinnigkeit in gesetzliche Schwierigkeiten geraten war, nannte ich sein Namen, damit er mit mir draufgehen wäre.
    Bernd: Ihr beide seid schön auf jeden. Morgan hat Kraft und wenn du auch magische Kräfte hast, glaub ich, könnte ich darum zu bitten versuchen. Verspreche ich aber nix. Ich habe noch gefragt, wofür du Informationen über das Sumpflager gebraucht hast. Antwortest du bitte?
    Sven: Gern. Sumpfkraut macht mir nix aus. Ich kann ihm leicht Stirn bieten. Ich weiß wovon ich rede, habe hergestellt und probiert. Und nix. Ich will für die Spinner das schwarze Scharf werden. Das ganze Lager von innen zerfetzen. Meine Magie gegen ihre. Sie sind alle Scharlatane, die keine Ahnung über die richtige Kraft haben. Obwohl sie die wirklich besetzen.

    Bernd seufzt und gähnt phlegmatisch kurz danach.


    Bernd: Ich habe weder Bock noch Kraft dafür, also hör mal.. Sage ich das einmal und wiederhole ich mich nie mehr. Vor deiner Zeit war in unserer Mannschaft ein Rekrut. Sein Name war Dusty. Er wollte auch Novize werden, aber egal was er tat, war er nicht imstande dazu zu kommen. Dann hat er mit dem Sumpfkrautrauchen angefangen. Er suchte die wahre Kraft. Und jetzt ist er für immer verloren. Was ich damit sagen will.. Wenn du dich mit diesem Lager anlegst.. Das Sumpfkraut wird dich eines Tages zerbrechen. Egal, wie kräftig du bist.

    Bernd steht auf, weil sie beide an der Wand am Boden saßen.


    Bernd: Wie du mich, ich dich auch werde nie zu überreden versuchen. Haben wir Informationen getauscht und jetzt kommt es auf uns an, was wir damit, draus oder dagegen machen. Sehen wir uns morgen, ich habe Schuppen an den Augen.
    Sven: Bernd. Du bist in Ordnung, danke dir. Und du hast recht.
    Bernd: Kommst du nicht mit?
    Sven: Ich habe mit dem Schlafen Probleme. Mir reichen ein paar Stunden, danke.
    Bernd: Wie du meinst. Machs gut.

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    KAPITEL 1 Teil 36

    Tag 10 Dienstag
    In der früh

    Schießplatz der Schatten. Bernd übt Bogenschießen nach allen bekannten Fachriegeln mit Nikolai und Bryanna zusammen. Grim bleibt bei der Armburst wie ein echter Krieger. Diego sitzt auf dem Baumstumpf und beobachtet das ganze Unternehmen.
    Milten und Morgan sind beide in der Waffenkammer, wo sie sich Stühle besorgt haben, um Magie bequemer und effizienter zu studieren.
    Sven steht schon seit über einer halben Stunde an der Wand der Kammer. Hat aufgehört zu üben und lässt alle leicht erkennen, dass er die Schnauze bereits voll hat.
    Diego übrigens auch, deshalb steht er auf und kommt auf Bernd zu.


    Diego: Du hast mit ihm länger gesprochen, was ist los?
    Bernd: Tja, kann ich dir sagen, muss ich mich aber leider hinsetzen.


    Das gesagt zu haben, verlässt er diese Reihe der Schützen und übernimmt den Baumstumpf von Diego.


    Diego: Alles gut, Jungs. Macht weiter.


    Diego schlägt die Arme übereinander und wartet geduldig.


    Bernd: Also. Da ich dir nachts darüber nicht erzählen konnte..
    Diego: Sicher ist sicher. Und Thorus gefährlich neugierig. Lieber momentan fern voneinander zu bleiben.
    Bernd: Richtig, ich will nicht, dass dieser verdammte Hund mich wieder zu sich einlädt.
    Diego: Was ist mit Sven?
    Bernd: Er hat Morgan Gauner genannt, weil er ihn belogen hat. Als Gegenleistung für den Sumpfkrautanbau hat Morgan ihm versprochen, die Kunst der Magie zu unterrichten, bevor er die Mauer des Klosters betreten würde, um zu studieren. Aber das war fehlgeschlagen und jetzt tragen sie einander was nach.
    Diego: Achso.. Eifersucht.. Prima.
    Bernd: Oder das Gefühl der Ungerechtigkeit. Was sagst du dazu? Sprichst du mit Milten darüber?
    Diego: Milten muss darüber selbst entscheiden. Sag ich ihm Bescheid, aber was er macht ist schon ne andere Geschichte. Du kannst Sven diese Stellung weiterleiten, damit er sich endlich mal bewegt. Ich will ihm echt nicht gewaltsam werden, aber hört er nicht auf, auf der Schnauze zu liegen, wird ihm diese Schnauze polliert werden. In der Alten Mine.
    Bernd: Klar wie die Sonne.
    Diego: Gut. Aber weißt du was? Sag Milten selber Bescheid. Er ist in der Waffenkammer nicht allzu weit von hier. Und noch was.. Du bist beeindruckend besser geworden. Weiter so!
    Bernd: Gäbe es Elixier von Milten nicht, könnte ich von solcher Entwicklung nur noch träumen. Außer dessen, was ich Sven von dir wiedergeben muss, sage ich Milten auch mal danke von ganzem Herzen. Und dir auch danke.
    Diego: Schöne Idee, wird nett sein. Und nutze bitte diese Chance, mit ihm ein paar Worte zu wechseln, verstehst du was ich meine? Deine verborgenen magischen Fähigkeiten, dass du Spruchrollen benutzen kannst, ja? Nicht vergessen? Weiterentwicklung, Junge.
    Bernd: Ja, ja, mach ich schon. Klar.
    Diego: Freue mich. Zur Arbeit denn, bis später.
    Bernd: Machs gut.


    Bernd und Diego tauschen Platz. Diego sitzt, Bernd kommt Sven näher, während die anderen weiterüben. Nikolai ist ganz gleichgültig, Bryanna beobachtet alles aufmerksam und macht so, als guckte sie nix an, Grim aber dagegen hat sein Starren nur auf ihn konzentriert, wie ein misstrauischer Wolf.


    Bernd: Diego hat gesagt du sollest weitermachen und.. Und, dass Milten selbst darüber entscheidet, ob er dir Magie unterrichten möchte. Gehe ich gerade, um ihm von allem zu erzählen. Unter der Bedingung, dass du nicht zu arbeiten aufhörst.


    Svens Gesicht bleibt starr.


    Sven: Ich glaube dir.
    Bernd: Ich mache alles, was ich kann.
    Sven: Bemerkbar. Kein Problem, fang ich den Bogen wieder ein.


    Bernd nickt und betritt den Eingang der Waffenkammer.
    Milten und Morgan sitzen auf den Schemeln und studieren die Spruchrollen, die Milten mitgebracht hat. Über beiden schwebt eine Lichtkugel.


    Milten: Hallo, Bernd! Wie kann ich dir helfen?
    Bernd: Hallo. Ich habe eine Nachricht von Diego.
    Milten: Dann ist es wichtig.
    Morgan: Soll ich die Kugel auslöschen?
    Milten: Nein, wir reden nur kurz, warte nen Moment bitte, ich komm wieder gleich.


    Milten und Bernd stehen nebeneinander in der gegenüberliegenden Ecke der Waffenkammer.


    Bernd: Bevor ich anfange, danke für die Elixier, waren einfach großartig. Haben mich wieder auf die Beine gebracht.
    Milten: Gerne, zu diesem Ziel wurden die geschaffen.
    Bernd: Und danke, dass du mir bei Cor Kaloms Frage geholfen hast. Wäre es deine Hilfe nicht gegeben, wäre ich kahl gewesen und hätte ohne Verstand an diesen sogenannten Schläfer mit anderen Spinnern im Sumpflager geglaubt.
    Milten: Du bist tapfer und verrückt. Was du schon geschafft hast, ist durchaus beeindruckend.
    Bernd: Danke, nix ist unmöglich. Jetzt direkt zur Sache. Sven und Morgan führen gegeneinander Krieg. Morgan war ehemaliger Novize, weil er mit Sumpfkraut gehandelt hatte. Sven dagegen wollte nach Recht und Gesetz Novize Innos' Kloster werden. Hatte aber nicht genug Geld und musste auch ihre Familie finanziell unter die Arme greifen.. Da zur Hilfe kam natürlich Morgan, der nur wollte, dass Sven für ihn Sumpfkraut anbauen würde. Sven wurde in Haft genommen, wollte bei dieser schwierigen Lage seine Familie retten, und musste der Miliz melden, für wen er gearbeitet hatte. Dann wurde auch Morgan gefangen. Sven findet es ungerecht, dass du Morgan Magie unterrichtest. Nicht ihm, obwohl er Innos' Wille nicht vergewältigt hat wie Morgan. Diego hat gesagt, du werdest selbst darüber entscheiden, wer von ihnen die Gabe der Magie verdient hat.
    Milten: Ich habe gewusst, dass etwas auftauchen muss, was mir im Weg stehen würde.. Wenn ich die beiden lehren werde, weiß ich ganz genau, dass der Krieg von ihnen nicht geht, nein.. Es würde immer heißer. Wir brauchen innere Konflikte nicht zu haben.
    Bernd: Praktisch wer ist besser, denkst du?
    Milten: Morgan natürlich. Er hat im Kloster schon was gelernt, jetzt frischt er einfach alles auf, was er bereits kennt. Blitzschnell. Und dann können wir problemlos weitere Sprünge machen. Das ist logisch.
    Bernd: Naja, mit Sven müsstest du..
    Milten: Alles ganz von vorne, ja und nein ich habe nicht genug Zeit. Gut, meine Entscheidung lautet: Du hast zu wenig Erfahrung, ich muss jetzt zuerst machen, dass die Erfahrenen wieder auf die Beine gebracht werden. Und dann die anderen, wenn wir natürlich Zeit hätten. Ja. Das wars. Kannst du ihm später sagen.
    Bernd: Verstehe, du willst seine Hoffnung nicht ganz untergraben.
    Milten: Ja, bin kein Arschloch.
    Bernd: Aber Morgan schon. Und Sven ist Innos ergeben, obwohl er Böses getan hat. Das zählt nicht, oder?
    Milten: Die Kuppel wirkt so, dass unserer Abt selbst Innos verlässt, indem er in Gomez' Arsch gekrochen ist, damit er Reichtum genießen kann.
    Bernd: Interessant.
    Milten: Und ich hab ne zu lange Zunge, aber egal. Sag Sven Bescheid und bis spä.. Ach, warte. Hab ich nicht vergessen.
    Bernd: Was könntest du mit Gedächtnis eines Magiers vergessen?
    Milten: Dass du lesen kannst, nimm das und lies, wir sehen uns später, machs gut.
    Bernd: Gemerkt. Ja, dein Lehring wird sicherlich langsam rot vor Ungeduld.


    Sie gehen schnell auseinander. Bernd versteckt das kleine Buch in seinen Lederbeutel am Gürtel.

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    KAPITEL 1 Teil 37

    Tag 10 Dienstag
    Mittag

    Kantine der Schatten. Diego ist weg. Bernd sitzt an der Wand und Bryanna rechts neben ihm. Vor ihnen sitzen nebeneinander Morgan und Grim, die einen heftigen Disput haben. Nikolai frisst was er am Teller hat im Schweigen, in Gedanken verloren, als wäre er ganz woanders. Und Sven schläft auf seinen Armen auf dem Tisch.


    Morgan: Was!? Frieden? Mit den Orks? Gab es in diesem Märchen auch Drachen?
    Grim: Nein, nein. Friedensverhandlungen, die zum sogenannten Frieden führen würden. Es ist doch immer so gewesen und so wird es auch immer sein. Was auch immer geschieht. Erinnerst du dich, wie es vor 14 Jahren mit Varrant ausgesehen hat? Fünf Jahre. Fünf Jahre lang dauerte Krieg zwischen vereinten Myrtana und Nordmar gegen Varrant. Man kann nie alle vernichten. Mensch ist kein Gott. Man muss immer eine Lösung finden, die für einen am besten ist. Politisch natürlich. Viele Minen Varrants wurden dem Königreich Myrtana gepachtet. In der freien Stadt Mora Sul, einer gigantischen Stadt, die zwei Ufer vom Fluss Gellon besitzt, hat der König seine Truppen als Vorbeugungskräfte. Das wissen wir, aber von was wir noch nicht wissen, Alter... Was hinter dem Vorhang der großen Politik geschehen ist...


    Bernd hat angefangen zuzuhören.


    Grim: Scheiße, sogar hier musste König Rhobar verhandeln. Er konnte hierher irgendwelche Magier zukommen und die Barriere zerschlagen oder beschädigen lassen. Die Truppen aus Stadt Khorinis zusenden. Gomez töten. Aber das würde ihn alles kosten. Kopf und Kragen meine ich.
    Morgan: Tja, alles logisch, alles laut Vorschrift, alles, alles schön und hervorragend, aber eins hast du bestimmt übersehen.. Dass der Ork kein Mensch ist. Das ist Tier, das aussterben muss. Wie Wildschweine, die sich in zu hohen Zahlen auf den Feldern rumtreiben. Mit ihnen kannst du nichts gewinnen. In dieser Schlacht ist ausschließliech der Tote und der Lebende. Es ist, wie Kampf gegen Krankheit.
    Grim: Und da bist du in Irrtum, mein Freund. Ich weiß wovon ich rede, weil ich diesen Menschen, der mir betrunken manches erzählt hat, selber umgebracht hab. Ich kläre jetzt es auf. Dieser Mensch, ja? Er kam aus Nordmar. Der Krieg gegen Orks dauert schon elf Jahre. Vor elf Jahren wurde Nordmar erstmal angegriffen, aber es ist bekannt, dass nördliche Krieger bärenstark und kämpferisch sind. Hatten die Orks keine einfache Aufgabe vor der Schnauze. Die Orks kamen aus Nordosten. Die Reaktion des Reiches war blitzschnell. Die Nordmarer bekamen, was sie verlangten, um die Frontlinie aufrechtzuerhalten. Auch Truppen. Die Orks bekamen also den Dämpfer in die Fresse. Mutmaßlich hatten sie keine Unterstützung von außerhalb wie die Nordmarer, also ihre Niederlage war nur Frage der Zeit. Daran ist nicht zu tippen, selbst wenn man Ork ist, wenn man arme Mittel hat, dauerhaft zu kämpfen, verliert man. Und nach sieben Monate des Krieges, im Tal des Ersten Wolfes neben dem größten Berg Nordmars: Hochvogel, kam es zur Schlacht zwischen den Nordmarern und den Orks, die über die damalige politische Lage entschieden hat. Die Orks haben verloren und mussten zurücktreten. Der Krieg war aber immer noch los. Obwohl sie nicht gewonnen haben, haben sie begonnen, Reisen nach Nordmar zu machen, um es regelmäßig zu plündern. Die Antwort von Nordmar war dieselbe. Die Orks brauchten Zeit, um rauszufinden was zu tun ist, um mit dem Krieg erflogreich fortzufahren. Irgendwie erfuhren sie, wo die größte Mine des magischen Erzes des Reiches zu finden war. Also nach einem Jahr des Krieges haben die Orks die Mine angegriffen und erobert. Die Mine gehörte dem Hammerclan. Dieser Clan fiel zum Opfer der Rache von den früher besiegten Orks. Jedes Jahr bedeutete ein großer Gegenschlag von Nordmarern und Myrtanern, um die Mine wieder in Besitz zu nehmen. Alle sind schiefgelaufen. Dann, Jahr nach Jahr eroberten die Orks mehr Siedlungen von Nordmar. Nördliche Flüchtlinge traten im ganzen Myrtana auf. So habe ich diesen Menschen kennen gelernt, die mir von allem erzählt hat.
    Morgan: Und infolgesdessen hat der König seine Magier die Kolonie mit der Barriere umgeben lassen.
    Grim: Ja, ja und niemand kann sie betreten. Tja, aber die Orks sind schon drin. In den nördlichen Wäldern und im Gebirge. Haben vielleicht keine Interesse, wenn sie nach fast zehn Jahren keine einzige sogar Reise gegen uns unternommen haben.
    Morgan: Komisch, oder?
    Grim: Ja, seltsam. Was haben wir besprochen? Früher..
    Morgan: Meiner Meinung nach gibt es mit den Orks ohnehin kein Frieden. Du sagst aber, dass..
    Grim: Ja. Die Orks sind, wie viele glauben, keine Tiere. Sie kennen unsere Sprachen beeindruckend gut. Sie sind viel besser, wenn es um Wartung von Minen geht. Laut den Worten dieses Menschen haben sie ganze Städte unter dem Grund. Und was seltsam ist.. Alle sind kulturell den körperlichen Wettkämpfen ergeben. Von Bauern bis Kriegern und Schamanen. Alle. Das ist verrückt. Dieser Mensch hat mir erzählt, wie sie ihm empfohlen haben.. Nein, warte. Dieser Mensch.. Dieser Mensch war ihr Gefangener. Ja? Wollte er natürlich los, aber nicht gewaltsam. Er hat gesagt, dass die anderen Nordmarern, die auch gefangen wurden, haben sich gegen die Orks verabredet, was dieser Mensch verachtet hat. Und all diese Rebellen gingen zugrunde. Er hat sie Narren genannt. Hat er angefangen mit den Orks zu sprechen. Oder verhandeln, wenn du willst.
    Morgan: Achso. Verstehe, worauf du hinauswillst..
    Grim: Zuerst hat er einen Ork gebeten, dass er jenen ganz großen Stein aufheben wollte. Der Ork hat gelacht.. Aber zugelassen. Und dieser Mensch hat ihn zwar kaum, doch aufgehoben. Hat bei ihnen ein bisschen Ehre verdient. Und dieser Mensch sprach mit einem Ork von ihnen, der das Sagen hatte. Wollte er frei sein. Der Ork sagte das sei kein Problem, aber nehmest du an der nächsten Jagd teil. Sie brauchten etwas Wildfleisch. Wenn du überlebest, seist du frei. So hat er getan. Und jagten sie Bären, nicht Rehe oder Schweine oder Wölfe.. Verdammte Bären. Trafen sie wirklich einen und töteten. Und dieser Mensch wurde nicht nur frei, sondern auch hat er was Erz verdient, damit er gut leben konnte. Das Erz übrigens außerhalb ist mehr wert als hier, wo wir alle damit einfach jonglieren. Hoffentlich habt ihr nicht vergessen. Ich will nur sagen, dass sein Verdienst ziemlich reichlich war.
    Morgan: Wenn dieser Nordmarer echt war, dann.. Wenn alles stimmt, was er dir gesagt hat, woran ich kaum glaube.. Aber das klingt wie erfunden.
    Grim: Er hat mir auch gezeigt, dass die Orks besonders für ihn eins sogenannte Ulu-Mulu hergestellt haben. Zeichen der Freundschaft. Um Wichtigkeit davon hervorzuheben... Dieses Ulu-Mulu Amulett weist drauf, dass du unbeschränkte Aufenthaltserlaubnis in Orksgebieten hast. Du wirst nie gefangen werden, du kannst mit ihnen arbeiten, essen, trinken, ficken, alles.
    Bernd: Naja, alles schön, aber warum hast du ihn getötet?
    Grim: Ich habe erwähnt, dass er nicht der einzige Gefangene war. Und dass er andere verachtet hat, dass sie Widerstand leisten wollten. Hat er bei den Orks angezeigt, dass dieser Widerstand gerade vorbereitet wird. Die Orks ließen sich nicht überraschen und deswegen war keiner tot. Im Gegensatz zu den Rebellen. Er trank in diesem Wirtshaus mit mir, weil er ehrenvolle Leute zum Tode verurteilt hatte. Ich sagte ihm: du hast doch Blut an den Händen. Der erwiderte einfach: Heutzutage hat da jeder Blut. So sind die Zeiten. Hart. Ich war entschlossen. Sagte ihm, tja man muss wissen, was zu tun ist, wenn es einem die hilfsbereite Hand gereicht wird. Er sagte ich habe Recht und reichte mir die Hand. Ich habe sie heftig gedrängt, um seinen ganzen Körper zu mir herzuziehen. Ich zog davor einen Dolch... Und ich habe etwas getan, damit dieser Mensch niemanden mehr im Leben verrät.


    Sven beobachtet das sich fragende Gesicht von Bernd.


    Bryanna: Du hast gut gemacht. Ich hasse Orks und jedes Schwein, die ihnen in den Arsch kriecht. Aber leider für dich, bist du hier.
    Grim: Ich könnte mir nie verzeihen, wenn ich es nicht getan hätte.
    Bryanna: Sie haben dich sowieso mit Strafe belegt. Mit der tödlichen Strafe.
    Grim: Egal, das Recht ist auf meiner Seite. Und keiner war mir sauer. Alle haben mündlich mein Recht bescheinigt. Ich wurde wegen Gesetz verurteilt. Aber das Recht ist meins. Überlebe ich, bin ich Held.
    Bernd: Naja, du bist in Ordnung, aber weißt du was, wir müssen dich sowieso zur Strecke bringen, weil wir einfach durch das Gesetz die Hände gebunden haben. Spitzhacke hoch und viel Spaß. Was für leeres Gefasel. Arme Beamte sind wie Drachen. Gibts nicht.
    Grim: Wenn wir raus sind, ich werde kein Verbrecher sein. Das Volk wird mir helfen und mich niemals verfemen. Im Gegensatz zu dir.
    Bernd: Und wer hat dir es gesagt? Die Beamten? Dann hab ich wohl schlechte Nachrichten für dich. Wenn man ins Gefängnis landet, weil man rechtlich als andersgläubig bezeichnet wird, dann hat dieses Gesetz keinen Sinn und ist wegzuschmeißen und erneut zu schreiben. Ich weiß es ist hart zuzugeben, Grim, aber es ist so, oder?
    Grim: Du weißt schon.


    Bernd lächelt.
    Plötzlich schlägt Cavalorn in die Kantine ein wie ein Blitz.


    Cavalorn: Diego ist nicht da, oder?
    Benrd & Bryanna & Grim: Nein.
    Cavalorn: Verdammt, treibt sich wie immer irgendwo rum, hört zu, sagt ihm Bescheid, bekommt er die Lieferung von Pfeilen doppelt mal als normalerweise. Danke, machts wohl!


    Grim schweift mit den Augen überall, damit all seine Kameraden von ihnen getroffen werden.


    Morgan: Doppelt mal?
    Nikolai: Ich errate, sie stapeln Pfeile, weil etwas Großes vor der Tür steht. Krieg oder Widerstand? Spannend auf jeden.
    Grim: Wenn die verdammten Gardisten mit dem Blödsinn nicht aufhören, Buddler zu quälen, dann alles ist möglich.
    Diego: Was ist mit euch heute los, Jungs? Warum ist keiner am Schießplatz?
    Bernd: Wir haben was wichtiges besprochen und auf dich gewartet.
    Diego: Na schon, kommt mit.
    Grim: Und du bekommst von Cavalorn Pfeile doppelt.
    Diego: Danke, Grim. Bewegung, Jungs, Bewegung!

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    KAPITEL 1 Teil 38

    Tag 10 Dienstag
    Nachmittag

    Bernd gibt seine Waffen zurück, mit denen er in der Arena von Scatty trainiert hat, damit er diesen herrlichen Veranstaltungsort ohne Verdächtigungen veranlassen darf. Erschrickt er, wenn begegnet er Gor Hanis absolut unerwartet und plötzlich wie aus heiterem Himmel.


    Gor Hanis: Möge der Schläfer erwachen. Hoffentlich hast du deine wichtigste Aufgabe nicht vergessen. Die Alte Mine ist dein Schicksal.
    Bernd: Niemals, aber wie weißt du davon?
    Gor Hanis: Wir sind die Einheit. Und Einheit ist Kraft. Du wirst immer beobachtet.
    Bernd: Schön, geh ich nie irre, danke. Machs gut.
    Gor Hanis: Warte, bis du meine wahre Kraft diesen Sonntag wahrnimmst. Meine und der Bruderschaft.


    *


    Kirgo und Bernd sitzen beide am mit Bier und Essen dazu gedeckten Tisch und plaudern schon seit einer Stunde über alle Themen die ihnen einfallen. Meiste davon nicht wichtig, bis auf eins..


    Kirgo: Ob alles stimmt, von dem Grim euch erzählt hat, kann ich zwar nicht bejahen oder verneinen völlig... Doch meistens davon war richtig. Ich bin alt, habe viele Männer kennen gelernt, ich wurde immer gar nicht schlecht benachrichtigt, was draußen los ist. Also.. Es gab die Schlacht auf jeden, die größte Mine ist dem Reich weggebracht worden.. Ich habe von vielen aber gehört, dass der Widerstand von Nordmarern den Weg von Orks nicht fortsetzen lässt. Das heißt diese Linie bleibt. Und ist fest. Aber wie es ist eigentlich..
    Bernd: Ich würde sagen es ist gar nicht so bunt, wie du sagst. Dieser Veteran, mit dem ich hierher geschleppt worden bin..
    Kirgo: Ja, kenne ich, hast du erwähnt. Edward, oder?
    Bernd: Armer Edward, ja. Er war der Rhobars Armee angeschlossen und sagte, die Orks haben Nordmar fast vollkommen besetzt wie die Pest. Die Quelle davon sollen die Berichte seiner Übergeordneten gewesen sein.
    Kirgo: Ernste Quelle muss ich zugeben. Hätte es also die Barriere nicht gegeben, könnten die Orks die Kolonie nördlich und östlich von der See Khorinis angreifen. Wenn man diese ganze Lage in Betracht zieht, dann kommt man zum Schluss, dass wir uns momentan wie zwischen den Mauern einer Festung befinden. Die uns perfekt beschützt. Obwohl es halt ein Gefängnis ist.
    Bernd: Wenn man sich so überlegt, dann ja. Ich würde mich aber lieber selber verstecken, ich brauche keine verdammten magischen Barrieren.
    Kirgo: Ich auch, aber.. Wenn ich nahe dran wäre, mein Verstand wegen Gedanken zu verlieren, dass ich nie im Leben rauskomme, würde ich mir diesen Unsinn wiederholen, bis ich daran glauben würde.
    Bernd: Jeder hat seine Methoden, egal. Könnte ich eines Tages deinen Freund kennen lernen?
    Kirgo: Äh, Whistler meinst du? Wäre schwierig hat kaum Zeit. Für andere mein ich, für mich hat er immer Zeit. Er hat mir beim Bau meines beschiedenen Hauses ziemlich große Hilfe geleistet. Wind ist nicht spürbar, kann ziemlich wenig von draußen hören.. Ist sicher. Und hat mir auch ein gutes Schloss in der Tür besorgt, also.. Der beste Mann im ganzen verdammten Lager, muss ich sagen. Mit diesen primitiven Mitteln, die wir hier haben, das ist schon was zu würdigen. Persönlich schwärme ich für sein Fach.
    Bernd: Schätze, das bedeutet nein.
    Kirgo: Ja. Ich meine nein. Leider. Aber fragen kann ich schon, warum nicht.
    Bernd: Danke. Er ist ein guter Bauarbeiter, oder?
    Kirgo: Junge, der Beste da. Gomez ist wie ein Affe mit dem Hammer. Zu kompliziert für ihn, rauszufinden, was damit getan werden kann. Schade, aber es ist so. Deswegen sind alle Bauwerke versäumt. Bringt nix, wenn es einem keine ausreichenden Werkzeuge in die Hand...
    Bernd: Warte mal. Was ist denn da?
    Kirgo: Ich glaube das ist diese deine neue Freundin, die Schatten werden will. Und neben ihr ist.. Oh nein. Bernd? Bernd! Gehst du hin?
    Bernd: Nein ich bleibe hier sitzen, ich geh doch hin.
    Kirgo: Bis später denn. Und Beinbru.. Lieber dir momentan mit diesen Worten nicht wünschen.


    Bryanna sieht eingeschüchtert aus. Bloodwyn dominiert die Lage, ist ruhig und aggressiv zugleich, wie ein Raubtier vor dem Sprung.


    Bloodwyn: Dast ist machbar für dich bis zum diesen Sonntag glaube ich.. Ganz einfach.
    Bernd: Verpiss dich du hier, Mann.


    Bloodwyn lacht wie eine Krähe.


    Bloodwyn: Du bist schon dran gewohnt, mehr zu zahlen? Willst du für sie zahlen? Kein Problem, aber gezahlt muss werden.
    Bernd: Ist es heute Sonntag? Nein? Dann los, es ist nicht dein Tag. Komm, Bryanna, wir gehen los.
    Bloodwyn: Klar, sie wird dir mit dem Ficken zahlen. Du bist Gomez entkommen, aber nicht dem Schicksal. Bernd, du sollst sie mit anderen teilen, du gieriges Schwein! Jeder hat was gelohnt.


    Bryanna und Bernd entfernen sich eilig von ihm. Bloodwyn bleibt stehen und zwar aufrecht und regungslos wie ein Bär.


    Bernd: Ich schneide ihm eines Tages die Zunge ab, ich schwöre.
    Bryanna: Einverstanden, aber ich bin es, die ihm einen Pfeil zwischen die Augen schenkt.
    Bernd: Wäre hervorragend, es zu sehen. Gehen wir zurück in die Kaserne?
    Bryanna: Kennst du einen stillen Ort, wo wir ruhig reden könnten?
    Bernd: Hinten der Waffenkammer ist ziemlich Platz für Geplauder. Habe da kurz mit Sven ein bisschen gesprochen. Ja.
    Bryanna: Reicht schon.
    Bernd: Dann folge mir.


    Bryanna seufzt frustriert.


    Bryanna: Um Innos Willen.. Ich wollte mir was zu fressen kaufen, und dann dieser Ork auftrat.
    Bernd: Willst du was zu essen? Snaf kennt mich, hat mich immer gern, also frage ich mal bei ihm, wenn du möchtest. Willst du mich begleiten?
    Bryanna: Wenn du erlaubst..
    Bernd: Ich bitte.
    Bryanna: Dann gerne.


    Bernd lächelt.


    Bernd: Dann komm.


    Bryanna lächelt zurück.


    Bryanna: Dann komm ich mit.
    Geändert von MäzenTrommel (21.01.2024 um 16:21 Uhr)

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    KAPITEL 1 Teil 39

    Tag 10 Dienstag
    Nacht


    Bernd und Bryanna sitzen beide an der Wand der Waffenkammer, verborgen vor den nicht erwünschten Augen. Sie essen, was sie bekommen haben, zu Ende. Bernd muss nach so einem richtigen Schmaus einfach aufstoßen, und so tut Bryanna kurz danach.


    Bernd: Ich habe gesagt, Snaf ist in Ordnung. Herr der Küche fürwahr.


    Bryanna lächelt und stellt die ausgeleerten Tellern aneinander.

    Bryanna: Fleischwanzen waren ziemlich eklig, aber Reis mit Äpfeln schon schön.
    Bernd: Die waren nicht so schlecht eigentlich. Gut, dass wir noch diese Gelegenheit bekommen haben, unsere Wampen zu füllen.
    Bryanna: Da hast du gutes Recht. Gut geäußert.
    Bernd: Tonschüsseln müssen zurück, wir kriegens morgen hin.
    Bryanna: Unbedingt. Ich würde sie sogar selbst spülen, um meine Dankbarkeit auszudrücken.
    Bernd: Gut, dann liegt es an dir.
    Bryanna: Möchtest du mir vielleicht helfen?
    Bernd: Wer wäre ich, wenn ich dir diese Chance vor der Nase wegschnappen würde?
    Bryanna: Ach du.. - Bryanna ist überzeichnet aufgegeben, als hätte sie die kindliche Wette verloren. - Na gut, schon gut. Mach ich.
    Bernd: Nein, Scherzen, wenn du mich brauchst, dann ist es kein Problem.
    Bryanna: Brauch ich dich nicht. Kann ich selber damit zurecht kommen.
    Bernd: Was? Du kennst Snaf doch nicht. Er hat ein wachsames Auge, wenn es um Sauberkeit geht. Und man muss wissen, wie man mit ihm redet.
    Bryanna: Wir finden schnell ne gleiche Zunge, bin mir sicher.
    Bernd: Achso. Du willst hochsteigen.
    Bryanna: Genau, mein Freund. Wir beide nehmen an einem Rennen teil, wem es zuerst gelingt, Gomez in den Arsch zu treten. Wer mehr Mittel gewinnt, um zu dieser Leistung beflügelt werden zu dürfen.
    Bernd: Wettkampf also. Aber ich hab in dieser Lage was Merkwürdiges bemerkt.


    Bryanna macht eine erstaunte Miene, obwohl sie nur sarkastisch spielen.

    Bryanna: Rede los.
    Bernd: Wir hätten eine ganze Menge Spaß, wenn wir ihn beide aus der Seite machen würden.
    Bryanna: Ja.. Wie konnte ich so blind sein. Wir hätten gemeinsame Erinnerungen, einen der größten Hurensöhne der Welt, endlich aus dieser Welt geschafft zu haben.
    Bernd: Genau, meine Freundin in Tat.
    Bryanna: Aber ernst nun.. Und ehrlich. Ich werde alles tun, was in meiner Gewalt steht, damit ich diesen Beliars Zwerge am Boden liegen und heulen sehen kann.
    Bernd: Sowie ich.
    Bryanna: Erinnerst du dich an diese Frau? Die andere, die diese Hunde zu Gomez mitgebracht haben?
    Bernd: Wie könnte ich es vergessen. Sie war schön.
    Bryanna: Und wie.. Ich will sie befreien. Ich hätte dasselbe Schicksal leiden müssen. Glaub ich, sie verdient Gerechtigkeit in ihrem verdammten Leben. Ich spiele wieder Held, aber mir egal, selbst wenn ich dadurch sterbe. - seufzt aufgegeben, ist aber deutlich entschlossen.
    Bernd: Wieder? Warst du schon für jemanden Held oder was?
    Bryanna: Ach ja, es ist an der Zeit für Geschichten des Lebens…


    Bryanna legt sich auf den Boden mit ihren Armen hinter dem Kopf.

    Bernd dagegen sitzt immer noch daneben, bewegt sich nicht, ist zu faul.

    Bryanna: Guck nur mal oben. Es sind hinter der Barriere so viele Sterne zu greifen. Jeder braucht in dieser harten Zeit Ermutigung. Meine lautet so: Statt des ruhigen Lebens, liegen wir bis über beide Ohren im Dreck. Unabhängig davon mag ich Momente wie diese. Diese ungestörte Stille und wir da alleine mit unseren Gedanken im Kopf.
    Bernd: Schätze sind ziemlich gut. Die Momente.
    Bryanna: Ich will dir zuerst erzählen, was mich draußen gezwungen hat, hierher einzuwandern.
    Bernd: Rate komme ich als nächster mit Erzählen an der Reihe, oder?
    Bryanna: Nur wenn du willst.
    Bernd: Hab nichts dagegen, also das bedeutet ja.


    Bryanna sammelt deutlich die Gedanken, damit sie in einem Atemzug von allem erzählt, ohne steckenzubleiben.

    Bryanna: Ich habe all meine Schwestern geliebt. Von ganzem Herzen. Sie waren auch meinem Vater wirklich teuer. Er hat sie so fest geliebt, dass er persönlich dafür sorgen wollte, jede von ihnen richtig unter die Haube zu bringen.
    Bernd: Was für ein liebender Vater. Beneide die Schwester. Und dich wollte er auch unter die Haube kommen lassen?
    Bryanna: Dazu komm ich noch.
    Bernd: Gut, aber fühlst du dich besser, wenn du so am Boden liegst?
    Bryanna: Macht mir nichts aus. Bin sogar etwas entspannter. Bald wirst du verstehen, was ich mein..
    Bernd: Wenn du solche Worte für Anfang ausgewählt hast, dann glaub ich, hab ich schon erraten, wozu es führt. Aber ich höre.
    Bryanna: Ich hatte fünf Schwestern. Lillemor, Embla, Frigga, Finia und Airin.. Ich vergesse die Namen nie, sind tief in meinem Herzen verborgen, weißt du.
    Bernd: Was ist mit ihnen geschehen?
    Bryanna: Es muss unverblümt geäußert werden: mein geliebter Vater hat sie alle verkauft. Dem Siegelmann, Fischer, Krieger, Schumacher und Finia die jüngste, einem Edelmann. Mich wollte er einem Schmied geben, kannst du dir vorstellen?
    Bernd: So sind die Zeiten. Hier beispielsweise werden Männer meistens von Crawlers gefressen und Frauen vergewaltigt, ohne sich verteidigen zu können.
    Bryanna: Nicht im Ganzen, aber das erzähle dir später, was ich neulich erfahren hab, weil es tatsächlich interessant ist. Mein Vater wollte mich einem Schmied schenken. Ich verstehe, was du meinst, und ja, die Zeiten sind hart und grausam. Man braucht einander, um zu überleben, das steht außer Frage. Jede Frau braucht einen Mann, stimmt, aber nicht ersten besten. Muss fachlich angepasst sein, sonst machts kein Sinn, hab meinem Vater vielfach gesagt und ihn gebeten. “Vater, ich will einen Mann haben, er sollte aber Jäger sein”. Der hat immer gesagt, Jäger sind arme Hunde und, dass ich mit einem Jäger keine gesunden Kinder gebären würde. Er wusste besser. Genauer gesagt: sein Geldbeutel.
    Bernd: Was war mit dem Schmied falsch? Sie haben doch immer Arbeit, besonders wenn sie gut sind.
    Bryanna: Was wäre, wenn Krankheit käme? Unsere kleinen Söhne hätten sich ums Geschäft kümmern sollen? Oder Töchter? Ich verstehe es nur zu jagen und da könnte er in Not ruhig ersetzt werden. Aber in der Schmiede hab ich nix zu suchen. Selbst wenn er Freunde oder Verwandte hätte, die zur Schmiederei fähig waren, führen wir heftige Verluste ein. Schmiede muss ständig im Gang sein, verstehst du.. Es gab zu viele Abhängigkeiten, ich wollte nicht gezwungen werden, mich auf alle anderen verlassen zu müssen. Besonders wenn wir über Kinder sprechen, hatte ich den Wunsch, ihnen wohl zu machen. Besser als mein Vater wenigstens.. Vater hörte mir nicht zu. Sowie ich, wenn ich ihm zugrunde gehen half, wo sein richtiger Platz war.
    Bernd: Zugrunde? Meinst du, er ging drauf wegen dir? Wie?
    Bryanna: Ich wollte ihn bergab schubsen, aber bei jedem Spaziergang vermieden wir jede einzige gefährliche Höhe, als hätte er Ahnung, dass ich was im Schilde geführt hätte. Also. Zwei Tage, bevor wir in die Stadt fahren sollten, um mich dem geträumten Schmied zu verschenken, hatten wir lange gesprochen. Ich benutzte all meine Willenskraft, um ihn zu überzeugen, dass er die beste Wahl für mich gemacht hat. Und erfolgreich, ich war in der Tat ganz müde und aufgegeben. Am nächsten Tag nach der ersten Mahlzeit, als er das Holz aus dem Schuppen besorgte, sandte ich ihm einen Pfeil in den Kopf. Ende.
    Bernd: Du hast eigenen Vater ermordet?
    Bryanna: Ja. Hol ihn Beliar, holt ihn seine Dämone!
    Bernd: Ja, hoffentlich. Möge der Schurke brennen. Es fehlt mir in dieser Geschichte eins: deine Mutter.
    Bryanna: Mutter? Sie starb bei der Geburt von Finia. Zuerst hasste mein Vater Finia, aber in einiger Zeit, als er ihre Schönheit bemerkte, hat er rausgefunden, dass sich ein Edelmann für sie interessieren würde und tatsächlich hatte er Recht, was den richtigen Zustand seines Geldbeutels ganz gut begünstigt hat. Plötzlich wurde er stolzer Vater, der sie schon immer geliebt hat.
    Bernd: Du hast dich aber mit der Rettung verspätet. Die letzte Schwester wurde schon unter die Haube gebracht. Für wen wurdest du Held denn, indem du diesen Esel aus dem Weg geschafft hast? Für dich selbst? Das zählt nicht.
    Bryanna: Er hat sich eine neue Frau ausgesucht, damit sie ihm mehr Töchter gebärt. Er hat behauptet, sein Samen lässt nur Töchter gebären, was ihm wirklich gut gefiel. Er konnte einfach auf den Geruch des Goldes nicht verzichten.
    Bernd: Gieriges Schwein könnte sich mit Gomez ganz schnell einig sein.
    Bryanna: Stimmt. Und so bin ich hier.
    Bernd: Aber du warst die einzige Zeugin.. Hast du die Schuld selbst angekündigt?
    Bryanna: Nie im Leben. Diese wahnsinnige Frau hat sich dazu entschlossen, mich mit jedem zugänglichen Mittel in den Kerker zu setzen. Ich habe ihren verdammten Schoß gerettet und sie dagegen wollte mich zum Tode verurteilen lassen. Nordmar ist kein Myrtana, bei uns das Gericht ist, als gäbe es keins. Ich wurde verhört, kurz danach hatte mich diese Hexe angezeigt. Der Tod meines Vaters soll wegen mir geschehen sein. Seine Leiche war aber nirgends zu finden, ich hab mich darum sorgfältig gekümmert.
    Bernd: Achso. Wie? Hast du die Leiche verbrannt?
    Bryanna: Och mein Innos, du fragst wirklich danach…
    Bernd: Mich interessieren Dinge, deswegen stell ich Fragn.
    Bryanna: Wildschweine mögen Fleisch des Menschen und die Knochen werden leicht zu Aschen, wenn man weiß, wie man Feuer benutzen kann. Zufrieden?
    Bernd: Und wie. Ich mag den Duft der Gerechtigkeit. Mach mal weiter frank, bitte.
    Bryanna: Was meinen Prozess betrifft.. Kurz gesagt… Sie haben den Tod meines Vaters mit meinem Wunsch verbunden, dass ich den Schmied nicht heiraten wolle. Einfache Sache. Für mich wäre es besser, wenn er sterben würde, für seine neue Frau im Gegenteil. Urteil? Ich hatte Schuld.
    Bernd: Aha schön. Einfach so? Ohne Beweise? Stellten sie dir irgendwelche Fragen überhaupt, oder kriegten sie diese Schlüsse gerade aus dem Himmel?
    Bryanna: Sie fragten zwar, aber der Himmel ist gut getroffen. Soviel ich mich erinnern kann: sie fragten nach der Anzahl meiner Pfeile beispielsweise, oder was ich dann und dann getan hatte, oder wo, glaub ich, mein Vater oder seine Frau gewesen war. Tja, Kleinigkeiten dieser Art, damit ich leicht irgendwas sagen würde, was mein Schicksal eindeutig verdammt. Ich antwortete immer mit “Weiß ich nicht” “Keine Ahnung” “Kann mich nicht erinnern”. Nach ihrer Ansicht war das auch Beweis, ich sei schuldig. Ich habe ein Jahr im Kerker verbracht. Dann kamen die Orks zu Besuch. Und alle Beschuldigten wurden hierher geschickt.
    Bernd: Das war also Beweis.. Gar nicht bestreitbar, muss zugeben - meint mit der Stimme ironisch. - Warte, wo hast du gewohnt?
    Bryanna: Nordöstlich von der See Khorinis, mein Freund. Im Gebirge.
    Bernd: Die See ist in der Mitte des ganzen Kontinents und grenzt östlich an die Kolonie.. Und die Orks, sagst du, sind schon da. Also wenn die Barriere fiel, würden sie die Kolonie vom Strand angreifen.
    Bryanna: Wir sollten dann eifrig beten, dass die Barriere niemals fällt. Oder gesprungen in die Luft wird wie eine Hure, wie mir jemand jemals gesagt hat.
    Bernd: Weiß ich auch, was dieser jemand dir noch sagen würde.. Die Barriere wird fallen, aber man muss sich besser drauf vorbereiten, was danach ankommen wäre. Wir bräuchten ein sicheres Versteck.
    Bryanna: 20 Kilometer davon im Gebirge gibt es eine uralte Festung. Die ist verlassen.
    Bernd: Echt? Von wem weißt du es?
    Bryanna: Grim zum Beispiel.
    Bernd: Kein Wunder, der ist immer informiert.
    Ein kurzer Moment Stille.

    Bryanna: Danke, dass du mir zugehört hast. Fühle mich leichter nun.
    Bernd: Fühlst du dich leichter, oder? Das ist gut. Du bist nicht die erste Person, die mir es gestanden hat.
    Bryanna: Wahr? Meinst du, willst du mir jetzt deine Geschichte erzählen? Vielleicht?
    Bernd: Ohne Zweifel.
    Bryanna: Dann muss ich aufstehen…
    Geändert von MäzenTrommel (23.01.2024 um 09:13 Uhr)

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