Umfrageergebnis anzeigen: Welche Schulnote würdest du Elex 2 geben?

  • Sehr gut - Das Spiel liegt auf Augenhöhe mit den besten des Genres

    12 9,38%
  • Gut - Das Spiel ist ein Highlight unter den RPGs, aber es gibt bessere

    40 31,25%
  • Befriedigend - Das Spiel macht Spaß, erobert sich aber keinen Platz in den Ruhmeshallen

    37 28,91%
  • Ausreichend - Das Spiel erfüllt die Mindestanforderungen, die ihr an RPGs stellt, aber auch nicht mehr

    19 14,84%
  • Mangelhaft - Das Spiel hat erhebliche Mängel in wichtigen Bereichen, die es nicht kompensieren kann

    17 13,28%
  • Ungenügend - Das Spiel versagt in allen wichtigen Bereichen mehr oder weniger vollständig

    3 2,34%
 
Teilnehmer
128. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
Seite 1 von 2 12 Letzte »
Ergebnis 1 bis 20 von 25
  1. #1 Zitieren
    World of Elex  Avatar von Ravenhearth
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    In diesem Thread kann jeder über Elex 2 abstimmen, sofern man es tatsächlich (durch)gespielt hat.



    Um es einfach und unkompliziert zu machen, halten wir uns bei der Skala an das Schulnotensystem. Die sind zwar in jedem Land ein wenig unterschiedlich (z.B. ist in der Schweiz die 6 die beste Note und in Deutschland die schlechteste), aber bei den meisten sind es immer 6 verschiedene Stufen. Wir haben eine Beschreibung hinzugefügt, wie jede Note auszulegen und zu verstehen sein soll. Bitte haltet euch beim Abstimmen daran.

    Während die Wertungsskala bewusst einfach gehalten ist, steht es jedem User frei, eine ausführlichere und detaillierte Wertung oder gar ein komplettes Review hier in den Thread zu posten. Das ist aber optional. Ihr könnt haarklein aufzählen, was euch stört und gefällt, müsst es aber nicht. Eure Stimmabgabe reicht.

    Hinweis: Es ist empfehlenswert, mit dem Abstimmen zu warten, bis ihr Elex 2 tatsächlich durchgespielt habt. Denn wenn ihr vorzeitig abstimmt, könnte es sein, dass ihr es später bereut. Die Abstimmung bleibt unbestimmte Zeit offen, es besteht also kein Grund zur Eile.

    Einige Regeln zu diesem Thread:
    • Bitte nur Reviews posten! Wenn ihr Kommentare zu einem Review abgeben wollt oder Fragen dazu habt, benutzt bitte den Diskussionsthread!
    • Bitte deaktiviert eure Signaturen in diesem Thread (es soll nichts ablenken von den mühevoll geschriebenen Reviews)
    • Stimmt nur ab und schreibt nur dann etwas, wenn ihr das Spiel wirklich gespielt habt! Urteilt nicht auf Grundlage dessen, was andere euch erzählen. Bildet euch eure eigene Meinung!
    Ravenhearth ist offline

  2. #2 Zitieren
    Ranger Avatar von Chance
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    Meine eigene Wertung mag initial sehr harsch sein, nachdem ich dem Spiel ein Mangelhaft gegeben habe. Ich verstehe sehr wohl, dass man so ein Spiel von verschiedenen Seiten beleuchten kann und es auch immer eine Frage der Perspektiven ist, und man somit auch zu einem anderen Ergebnis kommen kann. Das ist absolut legitim, aber dies ist eben meine persönliche Einschätzung.

    Ich bin persönlich sehr enttäuscht vom Elex 2 und noch viel mehr von den Piranha Bytes, und das, obwohl die Vorberichte schon nicht viel Gutes erahnen haben lassen. Es gibt für mich etliche Punkte, die ich hier nennen könnte, z.B. das minimalistische UI, was für mich so überhaupt nicht funktionieren will, und das aussieht, als hätte man sich dem Trend der letzten Jahre einfach nur angeschlossen. Keine eigenen Ideen und man merkt, dass es auch hier wieder einmal dem Konsolen-Port geschuldet ist. Da das aber durchaus Sachen sind, die ich verschmerzen könnte, will ich sie gar nicht zum Thema machen.

    Nein, mir geht es bei meiner Kritik um ganz wesentliche Dinge, die so ja durchaus auch schon in den letzten Tagen und Wochen thematisiert und angesprochen wurden. Da wäre zum einen das technische Grundgerüst und zum anderen der offensichtliche Unwille der PBs sich weiterzuentwickeln, bzw. in Teilbereichen sogar Rückschritte zu machen.

    Technisch ist das Spiel wirklich auf einem Niveau, was so eventuell vor 10 Jahren durchgegangen wäre, eventuell auch vor 5 Jahren, aber eben nicht mehr 2022. Die Ursache dafür kennen wir alle, denn die PBs schleppen seit nunmehr 15 (?) Jahre ihre Engine mit sich. Und auch wenn sie diese immer wieder verbessern, bleibt das Grundgerüst altbacken. Das merkt man dem Spiel an jeder Ecke an. Sei es nun bei der Performance, den Animationen oder auch anderen Aspekten. Überall schreit das Spiel, dass es veraltet ist. Das traurige daran ist ja, dass das keine Kritik ist, die es erst seit heute gibt, die von den PBs aber stets gekonnt ignoriert wird. Das Argument ist ja offensichtlich stets, dass man sich mit der Engine auskennt und seine Spiele und Visionen entsprechend umsetzen kann. Das halte ich, mit Verlaub, für Unsinn und will es auch nicht mehr einfach so hinnehmen. Denn der Vorteil der eigenen Engine ist längst zum Bumerang geworden. Das, was man da an positivem rauszieht, wird längst an anderer Stelle zum großen Problem.

    Man merkt es eben auch am vielfach kritisierten Kampfsystem und den Animationen, wobei beides selbst vor 15 Jahren schon nicht mehr zeitgemäß war. In 2022 aber erst recht nicht. Das ist einfach eine Frechheit und auch hier gibt es diese Kritik eben auch nicht erst seit heute, sondern seit etlichen Jahren. Ja, es wird immer wieder an kleineren Stellschrauben gedreht, aber im Kern ist das Kampfsystem über all die Jahre so geblieben, und es ist einfach altbacken und kein Stück intuitiv oder gar spaßig. Es ist einfach nur ein notwendiges Übel, was man als Spieler hernehmen muss, wenn man das Spiel spielen will.

    Auch in anderen Bereichen machen die PBs seit Jahren dieselben Fehler und man fragt sich da wirklich, ob sie so wenig auf Kritik geben. Die Story von Elex 2 ist im Kern eine Zumutung und es ist wie immer, dass ihr zur Hälfte die Luft ausgeht. Auch das ist seit etlichen Jahren so. Das ist vor allem dann traurig, wenn man bedenkt, dass die Story und ihre Welt einen zentralen Schwerpunkt von PB-Spielen darstellen. Das was man da als Spieler bekommt ist einfach total uninspiriert und wirkt, als hätte da einer eine gute Idee gehabt, die sich dann aber doch als eher schlecht rausgestellt hat. Da man aber keine Zeit mehr zur Änderung mehr hatte, ist man einfach dabei geblieben. Der Spieler wirds schon hinnehmen.

    Es gibt so unglaublich viel, was mich an Elex 2 ärgert, dass ich es hier gar nicht alles aufzählen kann. Auch über die Gesichter muss man wahrscheinlich gar nicht sprechen. Wer kam denn bitte bei PB auf die Idee die Gesichter, die in Elex 1 vollkommen in Ordnung waren, derartig zu verhunzen? Da werden unnötigerweise Baustellen ausgemacht, damit im Resultat mal wieder Rückschritte hat.

    Ist Elex 2 deswegen grundsätzlich schlecht? Nein, es ist eben ein PB-Spiel, wie man es die letzten Jahre... beinahe seit Gothic 2 kennt. Aber kann das der Maßstab sein? Ich meine nicht! Denn schon Elex 1 war ganz gewiss nicht der große Wurf und auch an Risen gab es genug Kritik. Und immer wieder gibt es dieselben Fehler und Probleme. Ich erwarte ja persönlich gar nicht, dass man alles auf einmal löst, aber es wirkt so, als wollen und können die PBs nicht einmal im Ansatz daran arbeiten. Persönlich bin ich schlicht nicht mehr bereit das einfach so hinzunehmen. Ich mag die PBs total und habe sie auch viele Jahre in Schutz genommen. Es ist eben ein kleines Studio. Aber das lasse ich mittlerweile nicht mehr gelten. Zumindest nicht in allen Belangen. Irgendwo müssen sie ja mal anfangen, sich weiterzuentwickeln und Kritikpunkte abzuarbeiten. Irgendwann muss man sich dann auch mal bewegen.

    Elex 2 mag im Kern durchschnittlich und okay sein, aber für mich persönlich überwiegen mittlerweile die negativen Aspekte. Schaue ich mir die internationale Kritik an (die Gamestar ist da gewiss kein Maßstab), dann bin ich mit der Sichtweise wohl auch nicht allein. Seit Risen hoffe ich eigentlich bei jedem Spiel auf eine Art Evolution bei den PB-Spielen. Immer wieder habe ich gehofft. Immer wieder habe ich sie in Schutz genommen. Aber ich bin dazu nicht mehr bereit. Das muss sicherlich jeder für sich entscheiden, aber mir geht es so. Ich werde auch beim nächsten Spiel wieder auf eine Verbesserung hoffe. Einzig fehlt es mir am Glauben...
    Chance ist offline

  3. #3 Zitieren
    Lehrling Avatar von Xarrrdas
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    Ich habe das Spiel noch nicht durchgespielt, möchte hier aber gleich ein paar Hauptkritikpunkte aufführen.

    -NEGATIV-

    -Interface/UI: Das sieht einfach nur schrottig aus wie in irgendeinem x-beliebigen generischen RPG. Hier ist zu erwähnen, dass Elex 1 hier an dieser Stelle auch noch extrem durchgestylt und stimmig war. Die Menüs/Inventar etc waren umfangreich, aber klar strukturiert. Hier mit einer "aufgeräumteren" Oberfläche zu sprechen, finde ich einfach unverschämt und verfehlt, denn man findet im Inventar nichts mehr (hier gab es eine klare Aufgliederung im ersten Teil statt der jetzigen vollkommen unübersichtlichen Liste). Auch passte das alles zusammen vom Stil und der Farbe. (Blautöne etc.) Ich weiß wirklich nicht, weshalb man hier überhaupt etwas hätte ändern sollen. Das Designproblem zieht sich auch durch die Minispiele, hier sei das "Schlösserknacken" erwähnt! Die jetzige Ansicht dafür wirkt wie direkt aus Risen 2 (dem wohl schwächsten Piranhabytes Spiel) kopiert!!!!!!!!!! Das Design beim Schlösserknacken in Teil 1 fügte sich wirklich nahtlos in das Design des Spiels ein, war modern und zeitlos, passte auch zum Science Fantasy Stil, während wir hier jetzt wieder mit Risen 2 konfrontiert werden! Wieso zur Hölle sehen wir hier dieses Holzbrett aus RISEN, wo doch die allermeisten Truhen, die wir knacken keineswegs aus Holz, sondern aus Metall o.Ä. sind!?!?!?!?!?!? Was war hier der Grundgedanke. Wollte man die Optik noch ersetzen ist diese Risen 2-Geschichte ursprünglich nur Platzhalter gewesen? Die Holztextur ist ja auch grottig (ich glaube nach wie vor sie ist aus Risen 2!!) BITTE, BITTE, BITTE fügt die 2D-Oberfläche aus ELEX 1 fürs Schlösserknacken ein!!!!!!!!!!! So ist es absolut unpassend! Selbiges gilt für das Öffnen des Inventars etc (macht man ja scheinbar nicht mehr über sein Armband?). Immerzu blickt einen ein 3D-Modell des eigenen Charakters an außer bei der Karte, die auch irgendwie unpassend eingefüht ist. Das Menüdesign, das ebenfalls schon in Risen 2 die Immersion vollkommen zerstörte und zurecht in Elex 1 durch die immersive etwas an Fallout erinnernde Lösung ersetzt wurde, taucht hier scheinbar vollkommen grundlos und unmotiviert wieder auf. Wenn man keine Lust hat, eine neue Oberfläche zu deisgnen, dann wäre es doch empfehlenswert und sogar erstrebenswert, die Oberfläche aus dem ersten Teil, die wirklich stilvoll war zu kopieren/übernehmen!!! In Teil 1 zog sich wirklich ein stringenter Stil durch alle Menüs/Schriftarten etc. Beispielsweise passen hier auch die Schriftarten (NEUE MISSION etc) nicht wirklich und auch nicht deren Skalierung bzw. Platzierung im Bild (zumindest bei 4K irgendwie viel zu groß??). Auch dass die Ausdauer statt als grüner Balken nun wieder braun ist, wirkt unschlüssig.
    -Auch die Quickslots sind ein Problem: Erstmals bei Piranha Bytes werden diese nicht unten in einer Leiste mit den Zahlentasten angezeigt, sondern es gibt nur noch ein konsolenartiges Waffenrad/Quickslotrad. Auch dieses wirkt generisch und vollkommen undesignt. Warum es selbst bei der PC-Version hier nicht das ursprüngliche Layout (zumindest optional einstellbar) gibt, ist schleierhaft.

    -Kamera: Während mich in neueren Spielen schon immer die nicht mehr hinter dem Charakter fixierte Kamera kirre machte, genauso wie der Zoomout beim Rennen/Kämpfen, ist es dies einmal wieder etwas ganz anderes, was sich Piranha Bytes ausgedacht haben: Die Kamera ist in ihrem Abstand fixiert und kann nicht über das Mausrad angepasst werden. Warum, wird für immer ein Rätsel bleiben, die Kamera ist viel zu nah am Charakter und Spieler, die die Figur lieber mittig im Bild platziert haben, haben auch Pech gehabt. Während man auch im ersten Teil die Kamera, wenn man es denn wollte, so hätte einstellen können wie hier, ist es jetzt Pflicht und alles andere geht nicht mehr. Die Option des Einstellens der Kameraentfernung ist denke ich nichts, was man dem Spieler verbieten muss geschweige denn sollte! Hierfür will mir kein rationaler Grund einfallen, es scheint einfach schlichtweg nur noch die Konsolenversion zu zählen?

    -Schwierigkeitsgrad: Wirkt viel zu einfach. Man kann scheinbar auch auf der schwersten Schwierigkeitsgraden ohne Hochleveln schon viele Gegner erlegen, während man sich in Teil 1 freute, wenn man einmal Critter zuverlässig erledigen konnte! Aufleveln geht viel zu schnell!

    -Skillsytsem: Wieder grundlos modifiziert. Die unpersönlichen Lehrer, die nur noch in wenige grobe Kategorien unterteilt sind, haben bereits in Teil 1 genervt. Es gibt beispielsweise nicht mehr eine bestimmte Person (mit Namen und Persönlichkeit), die einem nur Schleichen oder Diebstahl o.Ä. beibringen kann, sondern "Persönlichkeitslehrer", "Handwerkslehrer"... Das fand ich schon in Teil 1 sinnlos rationalisierend, jetzt geschieht aber all das wie Crafting etc. nur noch in der angesprochenen, komplett seelenlosen UI, noch weniger im Spiel denn je. PB sprechen immer von Immersion, entfernen aber stetig alle Elemente, die wirklich immersiv waren, wie zB das Inventar in Risen 1, das man sogar beim Laufen öffnen konnte und das EBEN NICHT ÜBER DEN GESAMTEN BILDSCHIRM RAGTE! Gebt mir Prä-Risen 2 Skillsystem zurück ohne Skillen im Menü!!!!!!!!!

    -Beim Beginnen von Dialogen teleportieren sich die Figuren an eine feste Stelle, die Figuren unterhalten sich nicht einfach da, wo sie eben gerade eigentlich stehen, wie das eigentlich früher der Fall war und auch mehr Sinn ergeben hat.

    -Betritt man illegalerweise Bereiche, die man noch nicht betreten darf, wird man wie in Elex 1 einfach wegteleportiert und nicht von den Wachen niedergeschlagen (wie z.B. in Gothic 3), das war schon in Elex 1 so, ist aber der Atmosphäre auch nicht zuträglich. Hierzu gehört für mich auch die Tatsache, dass man es in Elex 2 nicht sieht, wenn man eine Tür/Luke aufmacht! Ja, man sieht schlichtweg nicht die einfache Bewegung des Schließens einer Tür o.Ä. Warum? Keine Ahnung. Wie wäre es ednn gewesen, wenn man in Elex 1 an einer bestimmten Stelle, das Öffnen eines genialen Bunkerschließmechanismus nicht gesehen hätte? Ich glaube kaum, dass es überfordert, die Animation des Schließens einer Tür zu programmieren, sodass sie vorzeigbar ist. Wenn das Argument sein sollen, dass die Animation die Aufmerksamkeitsspanne des Spielers zu sehr belastet nach PBs Meinung, so muss ich sagen, bei den 2,3 Türen würde jeder die Animation aushalten und sich sicher nicht beschweren, wäre sie da!

    -Kleiner Fakt: Wenn man die Desktop Icons vergleicht: Dann sieht das Elex 1 Icon schön und gestochen scharf aus und das von Elex II unscharf und verwaschen. Eine Anspielung auf die plötzlichen neuen (meiner Meinung nach nicht schönen) Unschärfeeffekte?

    -Vereinfachungen bei Pfllanzen: Was mich ebenfalls irritiert, ist, dass das Sammeln von Pflanzen wieder einmal anders funktioniert, während man in Elex 1 verschieden starke Heilkräuter pflücken konnte, und diese dann auch in seinem Inventar hatte, erhält man hier beispielsweise statt verschiedener Pflanzen verschieden viele "Rote Blüten", d.h. beispielsweise bei einer Starken Heilpflanze mehr als bei einer kleinen. Fühlt sich hier sonst noch jeman zurück an Risen 2 und erinnert, das Stichwort lautet "PROVIANT"? Eine weitere Vereinfachung, die mir nicht recht in den Kopf will. Wieso die Itemvielfalt ausdünnen?

    -Namenlose NPCs: Namenlose NPCs sind auch erst seit Elex 1 ein Problem, zumindest alle NPCs, mit denen man interagieren kann, sollten doch Namen haben, ich denke, es ist nicht zu schwer, sich ein paar Namen auszudenken. Wenn sich Personen nur noch "Alchemistin" oder "Koch" nennen, wirkt das auf mich einfach unfertig.

    -Tastenbelegung: Ein paar Sachen sind bei der Tastenbelegung etwas seltsam, z.B. macht man manche Dinge, für die man in Elex 1 "X" (PC-Version) drückte, jetzt mit der "V"-Tase, z.B., wenn man alles aus einer Truhe nehmen will oder die Attributpunkte bestätigen will. Hier hätte einfach einmal jemand noch einmal in Elex 1 nachsehen müssen, welche Tasten da denn jetzt eigentlich für Tastaturspieler belegt waren, die Tasten kann man eventuell auch gar nicht selbst abändern! Wenn man stirbt, kann man auch nicht mehr einfach F9 drücken, sondern muss explizit auf "Fortsetzen" klicken!

    -Apruptes Ausblenden von Musik / Gesprächen statt einfaches Leiserwerdem bei Entfernen? War in Teil 1 perfekt, es wurde einfach leiser, bis man es nicht mehr hörte. Hier wird es einfach abgeschnitten und meiner Meinung nach auch immer viel zu früh, wenn man es noch hören müsste. Absoluter Atmosphärenkiller!!!! Oft steht sogar in den Untertiteln "Radio: "...:"", aber man hört nichts. Das ist das einzige, was mich am Sound stört und es war ja in Elex 1 auch logischer und sinnvoller gelöst, den Soundtrack hingegen finde ich gut (siehe Positives). Etwas seltsam finde ich auch die neuen Musikwechsel in Gesprächen, um die Stimmung zu untermalen. Während der Berserkersoundtrack, die Edanmusik, sowie die Outlawmusik in Elex 1 sehr cool war, ist mir das Thema im Fort doch etwas zu beschwingt, aber das passt schon

    -Farben (siehe Fazit) Viel hellere/kotrastlosere Farben/Texturen als in Elex 1, auch Beleuchtung

    -Die "Taschenlampe". Ich weiß nicht, WO das Licht herkommt, aber es dreht sich mit der Kamera mit. Entweder ihr gebt Jax eine tatsächlich sichtbare Taschenlampe oder bringt am besten einfach die Magnesiumfackeln zurück! Ich mochte sie tatsächlich und es gab auch immer mehr als genug davon!

    +POSITIV+

    +Entwicklung der Welt, alte Orte in komplett verändertem Gewand/Situation
    +Bin gespannt auf die Story, wir werden sehen
    +Weltdesign: Das Weltdesign, in dem alles von Hand gezielt platziert wirkt, ist wirklich sensationell wie immer und über jeden Zweifel erhaben (nur die Abwechslung ist im Gegensatz zu Elex 1 aufgrund der Veränderungen etwas geringer leider), es überwiegt ein bisschen das traditionelle und tendenziell gibt es etwas weniger Sci-Fi (eventuell auch nur am Anfang wie in Elex 1, wobei es da ja gleich mit einer Fabrik im Backsteinlook losging)
    +Alle reden von "Technikproblemen", konnte keine feststellen, außer, dass das Spiel auf meinem System nicht mehr in 4K läuft, wie Elex 1 es tat, und dabei nicht allzu anders aussieht, finde es allerdings komisch, wenn Leute sich über "veraltete" Technik beschweren, da gibt es auch ganz andere RPGs, ich glaube auch, es hat auch einfach etwas damit zu tun, was PB wollen und wer das als "veraltet" empfindet, sollte eben ein modernes Action Spiel spielen und kein RPG. (Aber die Wasserfälle fand ich in Elex 1 schon schöner!)
    +Muss hier mal eine Lanze für den guten Björn brechen: Entgegen einer scheinbar weit verbreiteten Meinung finde ich den Soundtrack (besonders von Teil 1) gut! Einzig eine Sache ist in Teil 2 komisch: Bei Gesprächen wie auch bei Radiogeräten im SPiel blendet das Gespräch die Musik aprubt komplett aus statt kontinuierlich leiser zu werden, das ist sehr merkwürdig und irgendwie auch unglaubwürdig, hier würde ich einfach die Radion aus Teil 1 beibehalten!

    FAZIT der ersten 7 Stunden (edit 10 Stunden):

    Weniger wäre teilweise mehr gewesen. Manche Dinge wurden "verschlimmbessert" wie vor allem unschlüssige und halbherzige Designänderungen bei der Ästhetik. Die Änderungen wirken unentschlossen und knüpfen nicht nahtlos an Teil 1 an. Hier geht es um UI/HUD wie um den Grafikstil. Ich hätte mir eher ein neues Spiel mit dezenten Verbesserungen aber in konsequentem Stil gewünscht, es müsste ja nicht so radaikal sein wie seinerzeit bei Star Wars KOTOR 1 & 2, aber vielleicht doch eher eine Weiterführung als ein krampfhafter Versuch der Neuerung. Beim Grafikstil sehe ich das Hauptproblem in der Farbpalette (minimal beeinflusst kann das schon dadurch sein, dass ich Elex 1 in 4K spiele, während ich bei Elex II auf 1920x1080 runterschrauben muss, aber ich spiele es ansonsten auf den höchsten Einstellungen). Die Farben sind viel zu hell und es gibt einfach zu wenig Kontrast. In Elex 1 gab es auskomponierte Lichtesstings (Rot leuchtende Weltenherzen, bläuliche Elexvorkommen etc.), während in Elex 2 eine globale und sehr uninspirierte Beleuchtung überwiegt. Während die Morgen/Abend-Settings schön wirken, so ist die Mittagszeit im doch etwas "standardmäßig" wirkenden Grasland einfach langweilig. Ich fand bei Licht und Farben war Elex 1 (besonders vor dem verblauendenden Patch, welcher die Nacht zum Tag machte) wirklich eine sensationelle Rückkehr zu den Tugenden von Gothic 1 & 2. In Elex 2 wirkt dies wieder mehr am aktuellen (meiner Meinung nach extrem langweiligen) Mainstream orientiert. Alles viel zu hell, die Farben vermeintlich realistischer und blasser, mir gefiel der stilisierte Style des ersten Teiles deutlich besser, sowohl bei Farben als auch beim Charakterdesign. Einzig Gebäudemodelle etc sehen eigentlich genauso aus wie in Elex 1, bis auf die teilweise schlechteren Texturen (Weltenherzen, die ebenfalls einen anderen Farbton haben, herumliegendes Elexit hat nicht mehr das kräftige blau, sondern eine Textur, die wie direkt aus "Oblivion" wirkt. Bäume und Pflanzen haben nicht mehr das dunkle, kräftige Grün, sondern eher ein standardmäßges helles. Abgesehen davon ist aber das Level- bzw. Weltdesign über jeden Zweifel erhaben. Die Welt wirkt liebevoll von Hand gestaltet, es gibt keine Orte, die zufallsgeneriert wirken. Auch, dass es viel zu sammeln gibt finde ich gut, ebenso wie die Tatsache, dass man Gegenstände nun doch mit einem einfachen Klick sammeln kann, ohnde die Maustaste zu halten. Ich persönlich finde das Kampfsystem auch nicht "besser", sondern nur "anders", ich fand es in Elex 1 auch ganz ok (abgesehen von der Rolle und dass man quasi das gesamte Spiel nie eine "Kombo" machen konnte aufgrund mangelnder Ausdauer). Das Kampfsystem fand ich eigentlich fast in Risen 1 am besten, aber das ist subjektiv. Mich stören zusammenfassend wirklich hauptsächlich die neue "generisch" wirkende Benutzeroberfläche wie die nicht veränderbare Kamera. Auch die Steuerung wirkt teilweise eher noch unpräziser als im Vorgänger. Ich glaube wirklich das hat viel mit den Konsolenports zu tun, aber der PC sollte doch wirklich noch eine deutlich andere Version bekommen (siehe Quickslots oben!). Meiner Meinung nach hätte der Fokus mehr auf der neuen Welt (die mir bisher gut gefällt) und auf der Story liegen sollen als auf den vielen Gameplayneuerungen! Gerne hätte ich Menüs etc im exakt gleichen Design gesehen, es war doch funktional und ich sehe im Spiel zunächst einmal auch keine Begründung, dass es etwas ähnliches wie den Adjutor nicht mehr geben sollte. Ich glaube, etwas mehr Mut, sich nicht noch mehr dem "Mainstream" anzupassen, wäre eventuell gut gewesen, ich bin aber dennoch gespannt auf das Spiel und auch auf mögliche noch kommende Optimierungen!
    Xarrrdas ist offline Geändert von Xarrrdas (03.04.2022 um 18:38 Uhr)

  4. #4 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Für_GomezZz
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    Mensch liebe Piranhas, was macht ihr denn bloß. Nach 5 Jahren Entwicklungszeit habe ich mich riesig auf Elex II gefreut, endlich mal wieder ein mit Liebe gebautes, klassisches RPG zu spielen. Trotz der ersten Bedenken, die sich beim Anblick des Pre-Release Materials etablierten, bestellte ich mir das Spiel einen Tag vor Release vor, obwohl mein Kopf nein sagte, mein Herz jedoch ja.

    Und ich wurde zunächst auch nicht enttäuscht. Das erste Drittel hat mir große Freude bereitet, das Kennenlernen der Fraktionen, die Nebenquests, das langsame aber stetige Hochleveln. Hier hat man sich der Kritik von Elex 1 zu Herzen genommen, indem man das Kampfsystem, die Charakterwerte und dergleichen verbesserte. Die Neuerung mit dem Jetpack empfand ich auch als gut, auch wenn dadurch das Spiel etwas an Hektik dazugewinnt, da man nur noch schnell hin und her düst. Ich hatte nichts gegen die ruhigen Waldläufe in kompakteren Welten aus den anderen Spielen. Das Kampfsystem wurde auch verbessert, ebenso die Anpassungen bei den Charakter-Werten und Auswirkungen auf das Anlegen von Waffen. Hier funktioniert also die PB-Formel sehr gut. Doch allerdings zeigen sich hier schon die ersten Probleme. Die aufwendig inszenierten Renderer-Cutscenes sind sehr grob ins Spiel eingefügt worden und machen die Immersion kaputt (z.B. schleicht man sich noch an Skyaniden-Schnüfflern vorbei, nur um dann in einer bombastischen Cutscene in einer Landschaft, die überhaupt nicht zum Gesehenen passte, vor ihnen wegzurennen). Schade, denn all der Aufwand hätte lieber woanders reingesteckt werden können. Auch die Ingame-Cutscenes finde ich sehr dürftig inszeniert und lassen kaum Stimmung aufkommen. Gerade wenn emotionale Vater-Sohn-Szenen gezeigt werden, ist die hölzerne Darstellung der Wachspuppen-Figuren fehl am Platze. Auch hier wäre ich gut ausgekommen ohne das Ganze.

    Die Probleme fangen aber erst richtig ab dem Punkt im Spiel an, wenn man die meisten Nebenquests erledigt hat und sich einer Fraktion angeschlossen hat. Ich bin direkt aufgrund von fehlender Wegweisung am Anfang des Spiels zu den Albs rüber gewandert, weil die mich am meisten interessiert haben. Nachdem ich dort alles erledigt hatte, war ich doch enttäuscht, wie wenig es die Leute auf Magalan interessiert, welcher Fraktion ich angehöre, geschweige denn welchen Rang darin. Da komme ich z.B. ins Lager der Morkons, nur damit mir dort einer einen Morkon-Sado-Maso-Lappen anbietet, weil ich denn nichts Brauchbares tragen würde (meine shiny Alb-Trooper Rüstung hat wohl nicht gezählt). Liebe PBs, wenn ihr so eine schöne Open-World baut, dann berücksichtigt doch so etwas bitte. Generell gibt es so wenig in der Gilde zu tun, die Skill-Trees sind derart überschaubar und es wirkte sich so gut wie gar nicht auf die Geschichte aus. Die einzigartige Gildenzugehörigkeit waren immer die Kronjuwelen von PBs, hier wird der Trumpf überhaupt nicht ausgespielt. Selbst in Gothic 2 hatten nach jedem neuen Kapitel die Gilden etwas Interessantes zu erzählen oder zu tun für dich. In Elex 2 Fehlanzeige. Die zwei Nebengilden waren ein netter Touch, hatten aber auch keinen großen Mehrwert spielerisch. Unter den oben genannten Gesichtspunkten macht deshalb auch ein erneuter Durchlauf keinen Sinn für mich.

    Der Hauptplot inklusive Begleitermissionen ist leider eine Katastrophe. Gegen Ende teleportiert man sich nur noch von A nach B, verkloppt Horden von Gegnergruppen, welche mit großen gelben Pfeilen auf der Karte markiert werden und hört sich ein wenig uninspirierten Dialog an. Das wird dann sehr schnell generisch. Gegen Ende wurde es mir dann zu doof, dass ich meiste Zeit über die Gegner-Massen hinweggeflogen bin, selbst durch die Skyaniden-Former. Nebenbei folgt die Hauptquest mal wieder dem selben Muster wie Elex 1 (Eindringlinge bauen Türme, man vereint die Gilden und macht Türme platt, nur um am Ende wieder eine neue Bedrohung zu erkennen). Man hat es wieder nicht geschafft, die zweite Hälfte des Spiels so interessant zu gestalten wie die erste. Super schade, und das zieht sich seit Gothic 1 durch PBs Portfolio.

    Ein wesentlich Beitrag hierzu liefert wieder das verkorkste Balancing. Wie in Elex 1 zuvor kommt man irgendwann gegen Mitte des Spiels an einen bestimmten Punkt, wo man sich eine gescheite Waffen leisten kann und es mit den mittleren und gehobenen Kreaturen aufnehmen kann. Danach strömt die Erfahrung wie aus Kübeln auf einen hinab und das Spiel wird schlagartig zu einfach. Hier hat der Lernprozess wieder nicht stattgefunden. Da hilft es auch nicht, dass es ca. nur 8 oder 10 Monstertypen gibt, welche über ein individuelles Move- und Attackset verfügen. Irgendwann kennt man diese auswendig, sodass die meisten Kämpfe eher zu einer Geduldsaufgabe werden. Nach außen versucht man das zu vertuschen mit verschiedenen Skins. Generell ist mir aufgefallen wie wenig bei der Monster-Vielfalt getan wurde. 90% der Monster wurden vom Vorgänger recycled. Auch bin ich es langsam leid, Pirouetten-drehende und Puzelbaum-springende Zombies mit humanoiden Angriffsmuster zu sehen.

    Die Begleiter sind leider auch wieder nach dem selben Schema wie in Elex 1 ins Spiel eingebaut. Ich erinnere mich gerne an die Charaktere in Gothic wie Diego, Milten, Gorn und Lester ,weil diese auf eine natürliche Art und Weise ins Spielgeschehen und die Geschichte eingebunden wurden. So helfen sie dem Spieler genauso weiter, wie der Spieler ihnen weiterhilft. Beispiel: Foki-Suche. In Elex 2 wiederum hören die Begleiter sofort auf mit dem was sie tun, nur um fortan als „Waffengefährte“ bei dem Helden zu leben. Klar geht man auch manchmal mit ihnen Gassi, aber die Quests sind nicht sonderlich gut erzählt, da sie meistens dich nur irgendwo in die Pampa teleportieren, man eine kleine Gegnerhorde platt macht und sich etwas Dialog anhört. Sie stehen immer auf Abruf bereit und lassen sich auch auf Befehl wegschicken. Gameplay technisch ist das bestimmt angenehm, aber die Immersion und Glaubwürdigkeit leiden darunter. Dazu kommen sehr ätzende und verwirrende Pop-Up-Einblendungen wie „X gefällt das nicht“. Oft widersprechen diese Einblendungen oft mit dem, was auf dem Bildschirm tatsächlich sich abspielt. Meine Meinung ist dazu ganz klar: So etwas hat man nicht nötig, wenn man eine gute Story erzählen würde. Das Gleiche gilt auch für den binären Schalter „Zerstörung oder Schöpfung“.

    Die Dialoge und die Story sind meiner Meinung nach auch nicht sonderlich gelungen. Es wird viel erzählt, aber das meiste kommt etwas geschwollen rüber und ist auch nicht besonders interessant. Der selbstironische und sich nicht allzu ernst nehmende Ton der Gothic-Serie hat mich bei weitem mehr überzeugt. Ich habe schon jetzt das Gefühl, dass mir so gut wie kein Name hängen geblieben ist. Ständig führt Jax unpassende Selbstgespräche. Generell empfinde ich das Skript als sehr schwach und würde mir wünschen, dass die PBs mal einen richtigen Author für Drehbuch und Story einstellen würden. Zusätzlich hatte ich auch das Gefühl, dass mir der ruppige Ruhrpott-Charme zu sehr unter die Nase gerieben wurde. Auch die dramatische Wendung am Ende des Spiels wird sehr schwach inszeniert und seltsamerweise gar nicht angesprochen! Die künstliche Dringlichkeit der „Alien-Invasion“ und der Biss von Jax treten irgendwann auch in den Hintergrund.

    Zusammenfassend kann man sagen, dass ich mir nach der langen Entwicklungszeit deutlich mehr erhofft habe und es schade finde, dass man nicht aus Fehlern gelernt und auf den Stärken früher Spiele aufgebaut hat. Die PB-Grundformel ist da, und das ist auch was mich bis zum Ende durchhalten ließ. Die generische Herangehensweise, das viele Recyceln, die fehlende Innovation, die wieder einmal viel zu große aber zu dünn besiedelte Welt, die schlechte Performance, und auch die zwar vom Vorgänger etwas verbesserte, aber insgesamt uninspirierte musikalische Untermalung (Kai Rosenkranz, wir vermissen dich) hinterlassen bei mir einen bitteren Nachgeschmack. Als Langzeit-PB-Fan mache ich mir hier schon Sorgen und gebe dem Spiel ein „Mangelhaft“.
    Für_GomezZz ist offline Geändert von Für_GomezZz (08.03.2022 um 14:22 Uhr)

  5. #5 Zitieren
    Ritter Avatar von Scrembol
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    Spoilerfreie Kritik nach 50h im Spiel [Edit BEENDET nach 58h]
    kürzer hab ich es einfach nicht hinbekommen, gespielt auf XBox Series X. Hoffentlich lesen das die Piranhas!

    Alles was ich schreibe ist mit ganz viel Liebe gemeint!

    persönlich Positiv:
    - Performance einfach Klasse; superkurze Schnellreiseladezeiten
    - es hat mich gefangen genommen wie jedes andere PB Spiel auch
    - ich wollte jeden noch so belanglosen Nebendialog und Botengang mitnehmen (auch wenn ich sicher einige verpasst habe), manche haben mich, wie immer, richtig zum lachen gebracht, herrlich schräg
    - Ich wollte in der Spielwelt alles erkunden, auch wenn ich sicher auch hier einiges verpasst habe
    - das ist meine ganz persönliche Erfahrung als langjähriger PB-Fan! Mich reißt das „simple“ Prinzip aus Sammeln, Quatschen und Erkunden einfach jedes mal wieder rein, auch wenn PB es einem immer schwerer macht, die massiven Schwächen des Spiels darüber vergessen zu machen
    - die Kinder und die deutlich abwechslungsreicheren Outfits „normaler“ Bürger in den Lagern tragen extrem zur Stimmung bei! Nicht jeder trägt eine von 3 Fraktionsrüstungen, sondern manche haben halt einfach Jeans oder TShirts in unterschiedlichen Farben an, Brillen, Bärte
    - die Grundstruktur der Hauptquests ist ganz gut geworden - es kommen immer nochmal Leute in den folgenden Kapiteln und wollen irgendwas (die inhaltliche Qualität siehe unten), es kommen die Leute aber auf einen zu, sodass man nicht nochmal alle Lager einzeln abklappern muss (was ich sehr gut gelöst finde)
    - Crafting ist gut und motivierend geworden, die Vereinfachung mit roten und blauen Blüten finde ich gelungen! dafür ist der Rest komplexer
    - Jetpack, Fliegen, (superhakeliger) Flugkampf hat mir einfach unfassbaren Spaß bereitet! jedes Spiel ohne wird sich ab jetzt traurig anfühlen
    - Tolle Spielwelt, lädt zum Erkunden ein und belohnt es beinahe immer! Karte auf der man selbst die Marker setzt!, teils atemberaubend gebaute Landschaften, Siedlungen, Aussichtspunkte und Lichtstimmungen, das Wasser mit Flussrichtung ist klasse
    - Adjutor glaubhaft in Spielgeschehen (Questmarker/Schnellreise) eingebaut!
    - spannende, superunterschiedliche Fraktionen!
    - die seltenen Questhighlights, erinnern an die frühere Stärke von Elex 1 (längere Questreihen der Leute, die man in anderen Lagern trifft und die einen dann zum eigenen Lager begleiten), laden zum Grübeln ein.

    richtig doll schade:
    - ich hätte mit der Ankunft der Wissenden deutlich grundlegende Änderungen am Spiel und Spielwelt erwartet (Raumschiffe, vllt ein Wechsel des Planeten, ein Level im All o.ä.)
    - die Grundprämisse des Spiels klingt zunächst gut (der Warnende „ich habs euch ja gesagt“, scheitert an den Machthabern und Kleinscharmützeln), aber im Rückblick hat das dem Spiel nicht gutgetan. Die 6 Jahre zwischen E1 und 2 hätten anders genutzt werden sollen/können/müssen
    - manche Dinge scheinen geradezu, als wolle PB, dass sie weltweiten Spott auf sich ziehen (diese dunkelgrünen Gift-Bubbles (warum nicht transparent)), das stundenlange Gelaber von Hauptquestcharakteren (siehe unten), dass das Schild nicht mehr mitgezogen wird, wenn man einmal zum Fernkampf wechselt, die starre Kameraperspektive, keine Grafikmodi auf NextGen, die glattgeleckten Wachsgesichter mit schockstarrenden Totenaugen der NPCs (zu kleine Iris) so sieht das ganze Spiel wie eine gruselige Freakshow aus. EDIT: warum keine "Windeffekte" beim Fliegen, so ein paar Luftlinien reinzeichnen sollte doch kein Problem sein. Editedit: immer erst die Waffe wegstecken, um zu looten, fühlt sich auch immernoch altbacken an.
    - alles, aber auch alles, was man macht fühlt sich hakelig an und sieht komisch aus (einsammeln von Objekten dauert ewig, das komplette Kampfsystem (verrückte Hitboxen, unlesbare Angriffe, unrunde Abfrage eigener Aktionen, Timining. Es scheint als hätte da jeder Designer für sich etwas Entwickelt und am Ende das Zeug einfach ins Spiel geworfen. Kein Angriff und kein Monster ist so richtig aufeinander abgestimmt. Bei so einem kleinen Team eigtl unvorstellbar, dass da nix abgestimmt ist. Corona?)
    - Die Gegner: ich hätte nach der langen Entwicklungszeit auf kreativere Gegner gehofft. Es sind weiterhin die 6-8 Standardgegnertypen, die je Gebiet einfach ein neuen Skin und einen neuen Namen bekommen, aber sich ansonsten exakt gleich verhalten (soweit so bekannt und okay), ABER sogar die „Wissenden“ bestehen aus exakt den selben Gegnertypen mit Re-Skin und gleicher KI. Das ist einfach Faul (auch wenn es im Spiel mittels Caja- und Hauptquest erklärt wird). Einmal will ich Elden Ring als Gegenbeispiel nennen (ich weiß, dass das teils unfair ist): hier komme ich in ein winziges neues (optionales) Nebengebiet und finde mehr kreative und einzigartige Gegnertypen, als in ganz Elex 2 zusammen. Dabei macht sich Elden Ring genauso wie Elex 2, die Daten aus vergangenen Spielen zunutze! Auch hier gibt es viele Re-Skins von Gegnern aus älteren FromSoft-Spielen, mit bestehendem Set aus Animationen und KI. Hier sind nur leichte Anpassungen erforderlich um sie an das neue Kampfsystem anzupassen. Solche Learnings mit ins neue Spiel zu nehmen ist doch klasse! Aber auch nur dann, wenn das Ursprungsdesign halt auch schon klasse war! Hätte PB auf den Monstern seit Gothic 3 aufgebaut und die KI, Animationssets usw nur immer fortgeschrieben/in Anpassung an das Kampfsystem verbessert, dann hätten sie heute absolut perfekte Monster und ein super Kampfsystem. Dann hätten sie je Spiel immer nur 2-3 gänzlich neue Monster (so viel sie halt im kleinen Team stemmen können) hinzufügen müssen. Leider wirkt jedes Kampfsystem und jedes Monster in jedem neuen Spiel wieder erneut wie ein mieser Prototyp. Haben sie nicht getan und dadurch wirkt ganz Elex 2 einfach so unfassbar abgehängt inzwischen.
    - habt ihr mal andere Computerspiele gespielt in den letzten 12 Jahren? Für viele Probleme gibt es doch längst Lösungen!
    - nochmal: die Gesichter, viele sehen sogar schlechter aus, als im Vorgänger, was das Spiel einem dann in den Rückblenden aus E1 auch noch zeigt! Adam ein alter Mann? Der hat glattere Haut als ein Babybornplastikpopo!
    - Sichtweite: warum der Nebel, der die teils tollen Panoramen zerstört?
    - in Regionen mit Nebelwetter wird Nacht heller als Tag (Bug?)
    - keine Veränderungen durch Aktionen des Spielers in der Spielwelt (gerade hiervon hätte ich mir nach E1 mehr gewünscht (Abessakonflikt! Genial!), wenigstens das Hauptlager hätte doch, wenn man schon einen Baumeister organisiert als Hauptquest, mit Kapitelfortschritt Veränderungen zeigen können! Eine Stärke von E1 die komplett weggeworfen wurde! Hier hätte ich bei der langen Entwicklungszeit richtig ausgefuchste und ineinandergreifende Questreihen mit großen Auswirkungen erwartet. Stattdessen ist flach und in Masse produziert worden. Ich hätte statt 500 Quests lieber 50 richtig tiefgreifende gehabt.
    - das Spiel fühlt sich zu „erdig“ an, dafür dass da Außerirdische gelandet sind, die Probleme sind zu klein, die Bedrohung soll durch Jax’ Krankheit und durch (ohne Scheiß), tausende Schlachten spürbar gemacht werden, die Inszenierung ist katastrophal
    - das Spiel wirkt einfach nur aufgepumpt: mehr Fraktionen, mehr Nebenquests, mehr Hauptquests, mehr Sammelzeug. Von allem gibt es mehr, von NICHTS ist etwas BESSER geworden. Auch wenn die Konkurrenzen der Lager wieder gut herausgearbeitet sind, ist dies einfach zu viel. An E1 war ja nie der Umfang das Problem und davon ist es jetzt einfach noch mehr, aber bei weitem nicht besser.
    - Jax (und die Piranhas) verlieren sich im Gestrüpp der unwichtigen Dinge, genau wie alle anderen Menschen auch
    - die Caja Quest hat in der Mitte einen „Twist“ der gut hätte sein können, aber unfassbar schlecht aufgebaut und geschrieben ist
    - Begleiterquests sind deutlich unkreativer und uninteressanter als die im 1. Spiel (außer Fox der war Klasse (ich mochte auch Erik Range als Sprecher!))
    - die „Taschenlampe“ - das Licht kommt immer aus der Kamera, bzw aus Jax’ Kopf = Stimmungskiller
    - gerade die Hauptquestcharaktere LABERN einen in Grund und Boden. Das hat mich seit Risen 2 an jedem Spiel massiv gestört. Die ÜBERerklären echt jeden Furz! Für mich hat gerade Gothic 1-3 davon gelebt, dass ich nichtgesagtes mit meiner eigenen Phantasie ausfüllen konnte und dadurch wurde ich eher noch mehr reingezogen. Dafür wird jetzt gar kein Platz mehr gelassen. Es muss jetzt nicht auf Itembeschreibungen runtergebrochen werden, wie in FromSoft-Spielen, das ist dann das andere Extrem der Skala.
    - die Kamera, die nur im Sprint die richtige Entfernung zum Charakter einnimmt, dadurch Kampf unübersichtlich
    - bei Elex 2 habe ich 6 Spielstunden gebraucht um mich an dieses neue ungekannte Maß der Clunkyness zu gewöhnen, so lange wie bei keinem PB Spiel davor. Das kann man eigtl. echt nur Hardcorefans antun. Sogar ich hätte es echt fast wieder weggelegt.
    - ich hatte oft unsichtbare Texturen in Höhlen und in den Gewächskugelhäusern in Tavar und in einem Former
    - 1 Bug, dass bei Viktor der eine Dialog immer und immerwieder anklickbar war (Bericht zur 6. Macht)
    - das Inventar ist schicker geworden, aber mit der Auflistung aller Objekte untereinander, wird man verrückt und auch Audiologs und Textfiles, alles mit den Quests in einer Liste > ewiges durchscrollen
    - alle professionellen Synchronsprecher sprechen einfach soooooooo langsam… da ist Gronkh richtig angenehm, weil er einfach normal spricht, das hat mir echt gut gefallen
    - die gemalten Kinderbilder - mal eins als Easteregg wäre sehr liebenswert gewesen, aber die Welt damit zukleistern, war (für mich ganz persönlich) eher etwas unprofessionell und peinlich (ja ihr seid das familiäre Studio und wir eure familiären Fans, aber bei 5 Jahren Entwicklungszeit müssen das Spiel auch Leute kaufen, die nicht zu diesem engen Kreise gehören)
    - stäändiges schlafen gehen um auf neue Questfreischaltungen zu warten. mal okay, hier aber massiv inflationär
    - der Sound und Soundtrack ist so schlecht, dass ich nach ein paar Stunden die Musik auf 30% gestellt habe und die Soundeffekte auch viel leiser. hier sollte ganz ganz dringend jemand anderes ran (natürlich am liebsten KaiRo)
    - nach der langen Entwicklungszeit hätte ich mir in jedem Punkt deutliche Besserungen erwartet.

    Neutral:
    - immernoch das gleiche Schlösserknackenminirätsel wie seit Risen 2, funktioniert m.E. aber immernoch, hat sich aber halt auch abgenutzt. Wenn es keine bessere Idee gibt lieber beibehalten
    - Hacken macht weiterhin keinen Spaß, das dauert ewig und ist die Belohnung im Tresor meistens nicht wert
    - das vielgelobte Fortschrittsgefühl ist für mich bei E2 sogar schwächer, als in E1. mal ehrlich nur alle 5 Attributspunkte 1 mehr.. ich hatte am Ende 100 Punkte in Stärke und dadurch nur 20 Nahkampfschaden mehr... das ist für mich kein Fortschritt. dafür motivieren die Lernfähigkeiten und das Crafting. Somit gleicht sich das wieder aus.

    Fazit:
    Wäre ich kein Fan, der völlig begeistert von der, für mich scheinbar immer wieder funktionierenden, PB-Formel ist, würde ich das Spiel als Vollkatastrophe bezeichnen. Insgesamt ist Elex 2 ein viel schlechteres Spiel, als Elex 1. Ganz so, als wüsste PB nicht um die Stärken des Vorgängers. Man hat an allen Ecken und Enden irgendwas neues dazu gemacht und nichts davon war gut oder besser, als beim Vorgänger. Vor allem viel geringere Konsequenzen. Es fühlt sich fast wie Risen 2 oder 3 an. Für mich war Elex 1 eine richtig tolle Basis wie Gothic 1 damals. Und man hat davon fast alle Stärken weggeschmissen und superseltsam weitergemacht. Es müssen zwar auf technischer Seite grundlegende Änderungen kommen, aber viel wichtiger wäre, dass das nächste Spiel viel kleiner und fokussierter wird! Animationen, Timing und Hitboxen im Kampf müssen aufeinander abgestimmt sein. Die Grafik ist mir ehrlich gesagt inzwischen egal, da erwarte ich keine Meilensteine mehr, wie sie G1-3 waren. Aber das Spiel sollte funktionieren. Also macht ruhig wieder 5 Jahre Entwicklung, aber ändert komplett am Grundgerüst was. Guckt euch einmal andere Spiele an.

    Elex 2 schafft es das starke Elex 1 als "zufällig" zu relativieren. Zufällig ist Elex 1 ein gutes Spiel geworden.


    PS: EDIT nach Beenden des Spiels (ca. 58h Spielzeit)
    Mein erster Gedanke: aaaaaahhhhhhhrrrrrrrrrr.


    aahhrr - weil oh man! ist das Schade!!!! Elex 2 hätte die genialste Piranha Bytes Story jemals haben können! Hätte man das Spiel darauf gestützt. Wäre das Spiel auf 20-30 Spielstunden eingedampft, ohne den ganzen sinnlosen Klüngel drum herum und wäre es so Meisterhaft geschrieben wie zB ein God of War, dann hätte es auf absoluter Augenhöhe mit solchen Giganten stehen können! Hier wird eine sehr persönliche Geschichte erzählt und die hätte man herausarbeiten können/müssen. Alles was ich oben geschrieben habe wirkt wie Kleinkram im Verhältnis zu dem Missgeschick, was das Potenzial der Story pulverisiert hat. Elex 2 hätte gar keine der 5 Fraktionen gebraucht - oder nur am Rande, Elex 2 hätte kein neues Kampfsystem oder neue Grafikassets gebraucht, Elex 2 hätte keine Monstervielfalt gebraucht es hätte die riesige Spielwelt nicht gebraucht. Kurz: es hätte nichts von dem zum Inhalt haben müssen, was ich oben kritisiert habe. Es hätte sich einfach nur auf seine Hauptstory fokussieren müssen. Dann hätte es nach 1-2 Jahren Entwicklungszeit herauskommen können und wäre ein absolut genialer und mehr als würdiger Nachfolger gewesen. aaaaaahhhhhhhrrrrrrrrrr - weil hätte... wäre... wenn ...

    Warum muss ich ungelogen ca. 10 Spielstunden lang Gegnermassenschlachten über mich ergehen lassen? Diese abartige Form der Spielzeitstreckung haben die Piranhas doch überhaupt nicht nötig? Ich habe den Schwierigkeitsgrad von Normal auf Story umgeschaltet, nicht weil es mir in Normal zu schwer war, sondern weil es absolut respektlos meiner Spielzeit gegenüber war, was da abgezogen wurde! Ich habe nicht mitgezählt, aber es waren locker 20-30 Quests „töte massenweise Gegner hier und dort“ und das teilweise am gleichen Ort, wo ich früher im Spiel schonmal massenweise Gegner töten musste.

    Wär ich irgendwer mit Geld und der Macht sowas zu entscheiden, würde ich über Elex 2 sagen: „wegschmeißen und neu machen.“ Man merkt dem Spiel massiv an, dass es einen Creative Director gebraucht hätte, der die Vision durchbringt und den Fokus auf die wichtigen Dinge beibehält. Björn scheint mit seinen "6 Jobs in einem" einfach zu viel zu tun zu haben und kann das (verständlicherweise) allein nicht mehr leisten. Elex 2 ist beides: ein schlechtes Spiel und ein schlechtes Piranha Bytes-Spiel.

    Edit: 1 Woche nach Durchsspielen: - die negativen Eindrücke bleiben viel stärker am Spiel haften, als bei den anderen schwächeren PB-Spielen (Risen 2 und Risen 3). So wird Elex 2 für mich das schlechteste PB-Spiel allerzeiten und eins der schwächsten Spiele, die ich je ganz durchgespielt habe, statt vorher wegzulegen, wo ich bei Elex 2 mehrmals kurz davor war. Hoffentlich finanziert irgendwer dennoch Piranha Bytes weiter, aber vllt mit ein bisschen mehr Stringenz. Ich vergleiche ELEX 2 fast ausschließlich mit ELEX 1 und nicht mit Gothic oder so, weil im Gegensatz zum Vergleich mit Gothic das fast identische Team an E1 und E2 gearbeitet hat. Dass Gothic anders (und viel besser) ist, kann allein schon aufgrund des extrem anderen Kernteams erwartet werden.

    Spoiler:
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)

    - wenn ein Raumschiff gestartet ist, warum landen dann so viele? es hätte eines vollkommen gereicht
    - ich fand die Tunnelsysteme der Raumschiffe viieeel zu groß und dadurch unglaubhaft, das Design der Raumschiffe hat mir nicht gefallen. Die wirkten wie die Totenkopfhöhlen aus Risen 3 mit neuer Textur. Aber die kamen aus dem Boden und nicht vom Himmel. Das hat einfach nicht gepasst.
    - die Story um Caja, Jax, Dax, Dawson, von mir aus Wardek, Cassandra und die Wissenden hätte einfach viieel enger miteinander verwoben werden müssen. Es kann nicht sein, dass man 50 Spielstunden lang völlig im dunkeln tappt und im Verhältnis dazu vöööööllig sinnlosen Kram macht
    - es hätte nicht tausende Wissende gebraucht, sondern 1-3 hätten gereicht, die dadurch viel bedrohlicher gewirkt hätten
    - die Übernahme der KI’s hätte ohne den Klüngel auch sofort mehr Bedrohlichkeit erzeugt
    - das ganze Ding stützt sich komplett auf die Calaan Quest, die ich einige Jahre nach dem Erscheinen von Elex 1 überhaupt erst mit Hilfe vom Internet abschließen konnte, manche Grundlagenhinweise hätte es dazu im Intro noch geben können
    - und der Sohn von Caja und Jax stirbt und Caja hat dazu überhaupt nichts zu sagen?! WTF?!?! bzw. vllt habe ich den richtigen Dialog auch noch nicht gefunden?!

    Scrembol ist offline Geändert von Scrembol (02.05.2022 um 10:37 Uhr)

  6. #6 Zitieren
    Provinzheld
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    Vorab: Ich hab bis jetzt 50h Gespielt und bin in Passus 2


    Mir gefällt das Spiel bis jetzt echt gut und hab das bekommen was ich erwartet habe, ein PB-Spiel das mich fesselt. Ich muss dazu Sagen ich bin kein großer Gamer und ich spiel vielleicht 1 Spiel im Jahr sol heisen ich stell mich manchmal echt blöd an :-D.

    Hier meine Positiven eindrücke:


    • Jetpack ist genial und macht richtig laune
    • Crafting ist sehr motivierend
    • Die Spielwelt wurde echt super umgebaut, ich erkenne wenig in Tavar wieder es fühlt sich wie eine neue Welt an in der man als Elex 1 spieler immer wieder “Eastereggs” findet
    • Finde die Grafik hat im vergleich zu E1 einen großen schritt gemacht, auch wenns nicht AAA ist aber das brauch ich persönlich nicht. Gerade die Lichtspiele die Pflanzen und ,jaa da bin ich anscheinend recht allein, die Charaktermodelle find ich gut. Alles ist sehr hochauflösend und detailreich. Die Gesichter sind zum teil echt schön geworden, leider sind da schon ca 30% Ausnahmen dabei die echt schrecklich sind, vielleicht könnte man da noch nachbessern. Die Rüstungen sind sehr schön detailreich. Die Lippensyncro ist echt gut leider habt ihr nur den mund und nicht das ganze gesicht “animiert” gerade um die Augen rum ist es etwas “starr”
    • Ich hatte so meine bedenken bei den Kindern, aber die habt ihr klasse eingebaut. Die Quests sind zwar nur nebenher und haben keine wirkliche relevanz aber ich hatte da echt meine freude dran.
    • Das Leben in der Spielwelt hat find ich noch einen großen Schritt gemacht. Das sich die Leute nach abgeschlossenen Quests noch unterhalten ist toll, da seh ich oft einfach daneben und hör mir das an.
    • Die quests allgemein sind Abwechslungsreich und nie zu “langwierig”.

    Bei den Begleiterquests hätte ich mir aber noch etwas mehr Interaktion der Begleiter untereinander gewünscht. Sowas wie eine Freundschaft die sich zwischen zwei begleitern entwickelt, oder das sich die Begleiter Abends einfach mal zusammen in der Bastion ans Lagerfeuer hocken und irgendwelchen belanglosen quatsch labern.
    Auch Dex ist mir etwas einsam da oben (ich hab echt damit gerechnet das die familie von Ivan in der Bastion auftaucht und ein Kind hat das sich mit Dex anfreundet)

    • Ich mag eure abgedrehten Charaktere einfach ich kann mich da immer kaputt lachen wenn da wieder einer auftaucht wo man sich denkt das kann doch nicht euer ernst sein :-)
    • Die Sprecher fand ich eigentlich alle recht gut
    • Finde es gut wie dezent ihr Gesellschaftskritik eingebaut habt, sie ist zu genüge vorhanden aber nicht so “in die Fresse”. Bitte so beibehalten.


    Negative dinge dir mir aufgefallen sind:

    • Performance , aber da wurde schon genug gesagt
    • Macht doch bitte wieder mehrere Waffen tragbar, ich mags einfach wenn ich vollgepackt bin mit richtig fetten Waffen :-)
    • Bitte Schwert und schild irgendwie koppelbar machen, also das ich wenn ich das Schwert ziehe auch das Schild gezogen wird wenn ich davor ne Fernwaffe benutzt habe.
    • Mehr fraktionsquests nachdem ich beigetreten bin, sodass ich mehr das Zugehörigkeitsgefühl habe.
    • “Versteckt” das Moralsystem
    • Kampfsystem ist ja ganz i.o. aber ich finde immer noch das Gothic 1+2 mit der rechts links blocken kombo sich am “echtesten” angefühlt hat. Und bitte wieder neue Animationen wenn man ein Talent ausgebaut hat. So nen Special move pro stufe.

    Bei Gothic hat man richtig an den Animationen gemerkt das der Charakter was dazugelernt hat.

    • Wie oben schon beschrieben Mehr Interaktion zwischen den Begleitern. Es sollte sich wie eine “Gemeinschaft” anfühlen.
    • Der Flugkampf ist nochn bisschen clunky, aber für den ersten versuch echt cool
    • Die Taschenlampe sollte auch am Charakter sichtbar sein
    • Finde die Dialoge Teils etwas “ langatmig ”
    • Dex hört sich an wie ein kleiner Sheldon Cooper, so redet kein Kind das habt ihr bei den anderen Kindern besser gemacht.



    So zur Story will ich noch nichts sagen, sie gefällt mir bis jetzt gut aber ich bin noch nicht durch und erlaube mir erst am ende ein Urteil.

    Alles in allem hab ich immer noch einen heiden Spaß mit den Spiel.

    -eichi- ist offline

  7. #7 Zitieren
    Kämpfer Avatar von Nebbich
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    (Nur ein Zwischenstands-Review - ich bin noch lange lange nicht durch und kann auch kaum etwas zur Story sagen)

    Ich spiele mit einem billigen und angestaubten Aldi-PC deutlich unter den minimalen Anforderungen (AMD Ryzen 5 2400G + Onboard Radeon Vega 3600 Mhz, 8 GB RAM (EDIT: nun 16 GB RAM)) und es läuft (seit dem Patch) auf mittleren Einstellungen weitgehend flüssig und störungsfrei.

    POSITIV:

    + Die Steuerung (inkl. Kampf, auch wenn ich es noch nicht ganz raus habe): Jax reagiert praktisch sofort auf Tasteneingabe, ohne das irgendwelche Animationen zu Ende gespielt werden müssen. Im Nahkampf ist es bei kurzen Mausklicken genauso, bei langen gibt es ein kurzes Eigenleben. Schön ist, dass sich Jax nun automatisch an Kanten festhält anstatt einfach so abzustürzen (nur bei den kaputten Glaskuppeln ist es gar nicht so leicht, ihn da wieder herauszukriegen, weil er sich ständig irgendwo festhält).

    + Das einfache Anklicken von Gegenständen im Gegensatz zum Gedrückthalten beim Benutzen von Leitern, Öffnen von Truhen, Ansprechen von Personen und Stehlen funktioniert sehr gut!

    + Die Lager sind sehr groß und schön gestaltet - mir gefallen alle besser als die Lager in Teil 1: insbesondere das Fort ist schöner, lebendiger und städtischer als Goliet. Bei den Klerikern und ebenso in einer verlassenen Ruine kommen Gothic 3-Erinnerungen auf. Die Darstellung der Weiterentwicklung der Gemeinschaften ist auch sehr überzeugend und interessant gestaltet.

    + die Monster: die Neuzugänge sind sehr hübsch.

    + die an BladeRunner und Escape from New York erinnernde 80er-Musik hat mich wirklich positiv überrascht. Auch die leichteren angedeuteten Melodien im Fort und bei den Feldern sind sehr atmosphärisch.

    + die Gegner-AI: Gegner gehen in Deckung, wenn sie unter Fernwaffenbeschuss geraten (und selbst keine Fernwaffe haben oder zumindest gerade nicht bereit halten). Gegner greifen gleichzeitig an (aber trotzdem so, dass nicht fünf NPCs synchron auf Jax einschlagen - es entsteht eher ein Bud Spencer+Terence Hill-artiger Schlagrythmus.

    + Plaudereien zwischen NPCs sind einerseits herrlich sinnfrei ("Egal was du sagst, ich bin dagegen") und andererseits gibt es auch solche, die auf kürzlich geschehene Ereignisse Bezug nehmen.

    + Die Menüführung - übersichtlicher und hübscher als in Teil 1.

    OK:

    ° die Gesichter - wurde ja schon oft diskutiert: einige sind unnatürlich glatt und ölig. Andererseits sieht Jax nun zwar jünger (oder zumindest einfältiger) aus als in Teil 1, aber für sich stehend finde ich sein Gesicht ok. Sehr gut finde ich, dass es nun eine größere Vielfalt an Gesichtern und Bartwuchs gibt.

    ° die Sprachausgabe: finde ich eigentlich sehr gelungen (ich weiß nicht mehr, ob es in Teil 1 auch schon so war, aber Scrappy scheint in Hinsicht auf Stimme und Sprechweise ein Verwandter von Greg zu sein). Ich glaube, die Pause zwischen den einzelnen Sätzen könnte einen Hauch kürzer sein, damit es lebendiger wirkt. Ein paar Dialoge wirken (wie gewohnt) etwas holprig.

    ° dass sich das Jetpack gar nicht auflädt, während man in der Luft ist (also auch nicht, wenn man es gerade nicht benutzt und fällt) ist eine Herausforderung: ist es leer und man stürzt, gibt es keine Rettung mehr (bei Teil 1 konnte man noch auf ein leichtes Wiederaufladen des Jetpacks während des Falls hoffen, durch den man mit einen kleinen Schub den tödlichen Aufprall verhindern konte).

    ° bei den Outlaws wurde ich umgehauen - nicht getötet. EDIT: dies scheint aber auf Duelle beschränkt zu sein - für den Diebstahl einer Kartoffel wird man wie im Vorgänger getötet, wenn man nicht schnell genug wegrennt.

    ° die (im Vergleich zu anderen PB-Spielen) vielen Zwischensequenzen sind bislang sehr hübsch anzusehen, aber insbesondere die aus dem ersten Teil als Rückblenden eingesetzen Sequenzen sind oft erzählerisch unpassend platziert und sagen wenig aus.

    ° Recht früh habe ich irgendwo ein Schild gefunden, dass 100% des Schadens abfängt - seitdem wirken die Kämpfe wie beim Schildkampf in Risen 1 (nachdem ich das realisiert hatte und in dieser Hinsicht etwas vom Kämpfen gelangweilt war - Schwierigkeitsgrad: Ultra - habe ich bewusst ein schwächeres Schild angelegt).

    NEGATIV:

    [Da ich unter den Minimalanforderungen spiele, lasse ich Graphikfehler und Glitches hier aus, die aber auch bei mir nicht in auffällig großer Zahl auftreten. In den Siedlungen hakt das Spiel leicht, aber bleibt spielbar (das Phänomen, dass es mit Voranschreiten im Spiel extremer werden soll, steht mir eventuell noch bevor; Flugkampf ist mir noch fremd)].

    - Bei einzelnen Gegnern funktioniert die AI nicht so richtig. Einen Banditen konnte ich seelenruhig mit Pfeilen durchsieben, ohne dass er reagiert hätte. Ähnlich war es bei einigen Monstern in einer der Kuppeln, nachdem ich auf einen erhöhten Punkt geflüchtet war (sie gehen dann nicht in Deckung, wenn ich sie beschieße, sondern warten geduldig).

    - Das Wegteleportieren bei den Begleiterquests nervt.

    - Die erlernbaren Fähigkeiten wirken sehr ungleich auf die Fraktionen verteilt (insgesamt fände ich es ohnehin spannender, wenn man diese nicht von Anfang an einsehen könnte, sondern erst kennenlernt, wenn entsprechende Lehrer davon erzählen).

    - Schade, dass es weiterhin keine Verwandlungszauber gibt.

    - Die Lampe ist, wie mir scheint, selbst unsichtbar.

    - Die Kamera-Position fand ich auch sehr störend und habe diese Mod installiert:
    Zitat Zitat von -eichi- Beitrag anzeigen
    Es gibt anscheinen ne MOD die die FOV Statisch macht:
    https://www.nexusmods.com/elex2/mods/16?tab=description
    EDIT: Seit dem Patch 2 geht es aber auch so.
    Nebbich ist offline Geändert von Nebbich (01.05.2022 um 11:05 Uhr)

  8. #8 Zitieren
    Knight Avatar von shertok
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    Ich habe Elex 2 beendet mit 55 Stunden

    Elex 1 habe ich beim Release gespielt und es hat mir gut gefallen, ich habe Elex 1 vor zwei Jahren nochmal durchgespielt und es hat mir auch da immer noch gut gefallen (hier). Ich werde daher auch vor allem darauf eingehen, wie Elex 2 im Vergleich zum ersten dasteht.

    Zuerst möchte ich positiv hervorheben, dass einer der klaren Elex 1 Mängel hier verbessert wurde und das war das komplett untransparente Attribut und Skill System. Oft war in Elex 1 eigentlich gar nicht klar was die genau machen und das wurde in Elex 2 sehr vorbildlich gelöst.
    Einer meiner ganz persönlichen Wünsche wurde mir auch erfüllt, nämlich dass man die Karte markieren kann, optimal wäre natürlich eine eigene Texteingabe aber die Symbole sind absolut befriedigend, sehr schön, das hat mich beides sehr gefreut.


    Zuerst die Kritik, der Kampf ist leider immer noch ein Krampf. Natürlich soll es am Anfang schwierig sein, aber es ist einfach zu oft ein Murks und der Charakter tut nicht, was ich eigentlich will. Ganz besonders schlimm ist das bei den Zaubersprüchen, vor allem dem Feuerpfeil der Berserker. Dieser geht oft einfach durch gegner hindurch, prallt von ihnen ab oder beim autoaim (obwohl in den optionen abgestellt) geht er mal gern einfach direkt auf der Seite zum Bildschirm raus. Sehr schade, denn eigentlich wäre der Magiekampf relativ gut, die Berserker haben hier einen im Grunde sehr coolen Nahkampf + noch einen Fernkampfzauber, die im Prinzip Spass machen. Nicht ganz so gut wie die Risen 3 Kampfzauber aber doch nah ran, schade, dass das hier verbockt wurde.
    Ebenfalls sehr schade, dass der Feuerpfeil nicht von der Luft aus verwendbar ist, in Elex 1 konnte Jax das noch und das hat viel Spass gemacht, das fehlt hier nun komplett.

    Der Fernkampf mit Waffen funktioniert tadellos mit vielen verschiedenen Typen und ist aus meiner Sicht auch die stärkste Kampfart im Endgame, man kommt damit sehr gut durch.
    Nahkampf habe ich nicht gross gespielt und kann nicht viel dazu sagen.

    Die zweite grosse Kritik ist natürlich die technische Seite, das Spiel läuft zu schlecht für das Gebotene, dazu kommen die vielen gut dokumentierten Grafikfehler, sehr schade und nach der langen Entwicklungszeit schwer nachzuvollziehen.

    Nun aber zum Guten:
    - Das Gefühl einer lebenden, atmenden Stadt bringt einfach nur Piranha Bytes so hin, wie man mit den NPCs umgeht, wie sie miteinander umgehen, wie man das beeinflussen kann, mit ihnen, gegen sie, sie gegeineinander ausspielen, verraten, einfach toll, referenzklasse aus meiner Sicht
    - Ganz generell ist das Questdesign wirklich gut, viele ungewöhnliche Aufgaben dabei und auch einige Twists, die euch überraschen werden, sehr toll geschrieben
    - Etwas, was mir aufgefallen ist, ist dass man auch oft nachdem die Quest abgeschlossen ist gescriptete Events sieht wie NPCs vom Ergebnis konfrontiert werden, auch sehr toll gemacht und trägt massiv weiter zur Immersion und zum Gefühl einer echten Welt bei, weil das halt opional ohne Questmarker passiert und man das dadurch das Gefühl bekommt, dass diese Welt lebt.
    -Exploration ist PB typisch auch top, sieht man etwas interessantes oderungewöhnliches kann man eigentlich immer davon ausgehen, dass dort auch eine kleine Belohnung ist
    - Die Balance ist auf jeden Fall besser als in Elex 1, die Plasmawaffe war dort viel zu stark wie auch der Schwarzes Loch Zauber, in Elex 2 ist das einiges ausgeglichener meiner Meinung nach. Positiv möchte ich beim Thema Balance auch erwähnen, dass ich es als eine sehr gute Entscheidung empfinde, dass Rüstungen keine Attributsanforderungen mehr haben, die Rüstungen sind in wichtiger Teil des Spielgefühls, die über ihren reinen Nutzen hinausgehen und es war daher nicht gut, dass die Stärke Anforderungen hatten in Elex 1.
    - Das Jetpack ist einfach nur genial und der perfekte Mount Ersatz, das rumdüsen macht einfach super Spass und ergänzt die ohnehin schon sehr gute Erkunden enorm.
    - Die Story und Welt gefallen wir weiterhin sehr gut, man merkt, dass PB hier sehr viel Zeit und Gedanken investiert haben um etwas spezielles und Interessantes abzuliefern, was über den Standard hinausgeht, hat mich bis zum Schluss an der Stange gehalten, auch wenn es gegen Ende etwas zu viel Kämpfe waren.

    Ein paar kleine Beobachtungen noch: Ich fand es interessant, dass Monster nun respawnen, ich glaube bisher geschah das nur immer bei einem Aktwechsel, das ist daher bemerkenswert weil man damit unendlich leveln kann, erst recht mit Alchemie wo man ja Erfahrungstränke und sogar Attributs und Lernpunkte in Trankform herstellen kann.
    Ebenfalls fand ich cool, dass in Safes und Kisten nun viele nützliche items wie Mods und Spezialisationen drin sind, ich dachte auch in Elex 1 war da vor allem Geld drin.

    Fazit für mich ist, dass Elex 2 das klar bessere Spiel ist als Elex 1, kein Riesensprung aber für mich doch deutlich.
    Ich habe als Berserker gespielt und werde irgendwann sicher noch einen Alb/Kleriker Durchgang machen. Ich hoffe sehr, dass Piranha Bytes durch den mässigen Erfolg aufgrund des enorm unglücklichen Release Datums noch ein Elex 3 machen dürfen, Elex 2 hätte das veridient und ich würde mich sehr darauf freuen.
    shertok ist offline

  9. #9 Zitieren
    Abenteurer Avatar von Devora
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    Elex 2 ist für mich stärker als der Vorgänger. Dank des Jetpacks und der guten Quests hat PB ein gutes Spiel abgeliefert und das Zocken macht einfach Laune. Ich habe 58 h gebraucht und 50 Stunden davon waren eine Freude.

    Was hat genervt / kann verbessert werden:

    • Der Einstieg ist echt zäh. Habe 3 Stunden gebraucht, um mit dem Spiel warm zu werden. Sowohl das Kampfsystem zu Beginn macht keinen Spaß als auch die ersten Dialoge mit Caja wirken alles andere als rund.
    • Ernsthaft aufgeregt hat mich das wegteleportieren aufgrund der Aussetzer von Jax. Gerade im Eisgebiet unterwegs und die Kämpfe gewonnen, schwups lande ich woanders und muss den ganzen Weg zurück. Ein bis zwei Mal ist das Ganze noch lustig, aber mit welcher Penetranz das endlos in Passus III wiederholt wird… . Möge dem zuständigen Programmierer im Winter die Heizung ausfallen.
    • Minispiel Truhen öffnen. Fand ich in den Spielen zuvor nicht gut und auch hier nicht. Zudem ist es schwer zu erkennen, ob die Zähne oben oder unten sind.
    • Angriffshorden in Passus III. Hier habt ihr es mit den Gegnermassen übertrieben. Lieber am Ende einige Herausforderungen durch Dialogoptionen lösbar machen (Morkonhorden kümmern sich um den Feind / Ich kümmere mich selber drum). Die zweite Hälfte empfand ich allgemein als zu kampflastig.
    • Die Vielzahl an Tischen, die überall unterzubringen sind, halte ich für kontraproduktiv. Lieber auf 2-3 Tische mit mehreren Funktionen beschränken.
    • Inventar. Es fehlt eine Funktion „unnützen Kram“ verkaufen. Zudem wäre ein dreigliedriges Inventar mit Ausrüstung, Crafting & Consumables sowie sonstiges nett und würde das lästige Scrollen am Ende doch entzerren. Auch die Menge an Essbarem könnte eine Oberkategorie ála Proviant vertragen. Das Inventar wäre für mich der einzige Punkt, den ich mir in einem Patch nachträglich noch wünschen würde.



    Was hat mir gefallen:

    • Die Balance bis Level 20 auf Schwierigkeit „mittel“. Die Kämpfe waren fordernd und ich habe regelmäßig in Gras gebissen, wenn ich zu früh die Gegner mit dem Totenkopf angegriffen habe. Da hat man eine echte Motivation möglichst schnell den nächsten Level zu erreichen.
    • Ich bin den Morkons beigetreten. Die Quests fand ich richtig klasse umgesetzt und es gab viele Wendungen und Überraschungen. Ein hohes Maß an Authentizität lässt mich bei den Morkons ganz tief eintauchen. Ich hoffe, dass die anderen Fraktionen in meinem zweiten Durchlauf ähnlich gut sind. Ein dickes Lob an den Ersteller dieser Questreihe.
    • Die Quest im Allgemeinen haben mir gefallen. Abwechslungsreich, mehrere Lösungswege und größtenteils toll umgesetzt.
    • Die Story hat mir bis zum Endboss gefallen. Der Rest danach wirkt nicht mehr so gut.
    • Humor und Sarkasmus. Die Balance stimmte einfach.
    • Jetpack, Jetpack, Jetpack. Vor dem Release war ich skeptisch, ob der Jetpack in einem Open-World-Spiel überhaupt funktionieren kann. Und ich muss sagen – Respekt. Erkunden, reisen, kämpfen. Alles klasse umgesetzt. Ich verneige mich vor der dieser genialen Umsetzung. Auf jeden Fall für den Nachfolger in Elex 3 beibehalten und dem Verantwortlichen ein Bier spendieren.
    • Skillsystem. In Elex 1 fand ich das System nicht gut umgesetzt. Hier passt jetzt alles sehr gut. In Passus I und II herrscht ständiger Mangel an Attributs- und Lernpunkten. Alles nachvollziehbar und schwer zu entscheiden, was beim Levelup als nächstes drankommt.
    • Das Einwerfen von Permatränken ist hier auch gut durch die Einführung von Bonuswerten gelöst.
    • Das Gefühl im Laufe des Spiels stärker zu werden, kommt gut rüber. Besonders neue Rüstungsteile oder Überlebenskills wirken sich spürbar im Kampf aus.
    • Nahezu bugfrei. Ich hatte nur einen Absturz und einen Aufhänger in 58 h Spielzeit. Alle anderen Sachen haben mich nicht gestört. Das ist sehr gut.


    Ich finde es sehr beachtlich, dass ihr ein solches Spiel mit diesem kleinen Team auf die Beine gestellt habt. Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg.
    Devora ist offline Geändert von Devora (04.04.2022 um 09:45 Uhr) Grund: fehlerhafte Aussage entfernt

  10. #10 Zitieren
    banned
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    Würde etwas zwischen Gut und Sehr gut geben. Aber eher eine 2+ als eine 1-.
    Review folgt dann wenn ich es mal komplett durch hab. Bin nach 34 Stunden immer noch Passus 1.
    Grüße
    Blaumeise ist offline

  11. #11 Zitieren
    Lehrling Avatar von BaerndME
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    Nach 71,7 Stunden,
    die ich das Spiel auf schwer*
    als Morkon und Outlaw gespielt habe, habe ich nun die Credits gesehen.
    Ich habe 34/50 Steam-Achievements,
    würde dem Spiel eine glatte Schulnote 3** geben
    und werde nun mal meinen Senf abgeben.

    Kurz gesagt: Wenn man die eigenartigen Köpfe und Gesichter der Charachtere erstmal verdaut hat, tut sich eine wunderschöne Welt vor einem auf, in der anfangs tolle Geschichten erzählt werden.
    Ab der Hälfte, bis kurz vor Ende, zieht sich das Spiel dann wie ein Kaugummi.
    Wie ein alter Kaugummi, aus dem man den Geschmack schon raus gekaut hat.
    Erst die finalen Wendungen der Hauptstory bringen dann überhaupt wieder etwas Schönes ins Spiel.
    Der Eindruck tut sich auf, dass die Piranhas sich mal wieder übernommen haben und neben vielen Dingen, die sie verbessert haben, auch viele Dinge verschlimmbessert haben. Größtes Opfer: Das Pacing.

    Ich will aber mal mit einer Stichpunktliste loslegen. Einen Teil davon hatte ich schon gepostet, ein Teil kam dazu und einen Teil muss ich leider revidieren.

    Zunächst mal die guten Dinge. Elex 2 macht so viele Dinge richtig gut, teilweise besser als seine Vorgänger oder andere Spiele:
    - Die wunderschöne Welt. Nicht zu groß, nicht zu klein, schön anzusehen und mit Liebe gemacht
    - Hier vor allem neue Bereiche wie U-Bahn-Schächte, die so im Design von PB noch nicht so vor kamen, die Innenleben der Former, Maracor, die Hochhäuser,... einfach wunderwunderschön!
    - Die Dialoge während der "Fraktionenphase" sind erwachsener als im Vorgänger und teilweise genial, ich habe mehrfach laut (!!!) gelacht, das passiert mir selten
    - Die Kinder sind gut geworden. Ich war skeptisch, aber das haben die Piranhas gut geschrieben
    - Das neue Jetpack bringt echt Laune und ist zu Recht ein absolutes Leuchtturm-Feature
    - Lernpunktekosten werden nach BASIS-Wert, nicht nach Absolutwert (DANKE! Das hatte PB in der Vergangenheit oft verkehrt gemacht)
    - Das neue Menü ist super, es steht auch mal wieder da, was was ist und was was macht
    - Die Änderung der Loyalität bei den Gefährten wird nun nachvollziehbar dargestellt
    - Reduziertes Pflanzensammeln (weniger Pflanzen, dafür aber mal "5x blaue Blüte")
    - Die Beleuchtung ist großartig. Überhaupt braucht sich die Umgebungsgrafik meiner Meinung nach überhaupt kein bisschen vor den großen AAAlern verstecken, die ist mal wieder der Wahnsinn und es werden so viele Details dargestellt und überhaupt...
    - Das Gegnerdesign der alten Gegner, eine wenig genannte, aber absolute Stärke! Insbesondere die Mutanten sehen immer noch fantastisch aus
    - Die Morkons. Ich finde das Design dieser Fraktion ziemlich mutig, gut gemacht. Und sie sind toll! <3 Die Morkonskills sind auch eine verdammt gute Idee
    - Zeitgemäße Themen wie Feminismus, Anspielungen auf die Klimakriese u.s.w.

    Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die ich nicht so toll finde:
    - Performance. Es ruckelt
    - Das Radar, das noch immer nicht-nachvollziehbar seinen Bereich ändert und mich mehr verwirrt als alles andere
    - Die "Athmosphäre der bedrohlichen, gefährlichen Welt", die eigentlich PB-Genetik ist, kommt überhaupt nicht auf
    - Die Piranhas leben in dem gefühlten Bewusstsein, "keine Bosse zu können". Muss man sich dem echt hin geben? Der Erdtitan, das Kristallelementar und der Krake waren doch coole Kämpfe, es ging doch also schon mal...!
    - Die Quests, die Auswirkungen der Begleiter und das Moralsystem: Alle Nase lang muss man Nasty irgendwo stehen lassen, weil sie das Abschließen oder Annehmen von Quests verhindert. Es fehlen ggf. Optionen a la "wenn du Pfeife das nicht selbst kannst, mach ich das eben... + Zerstörung", das ist total nervig, wenn man vollständig UND böse spielen möchte. Zudem sind viele Optionen schlicht verkehrt, so dass man für ein "du Arschloch" schon mal als Engel gesehen wird
    - Die Buddel-dich-ein-Monster. Alle. Sie sind grauenvoll animiert und das Kampfverhalten ist... unterirdisch. Haha. Nee, mal im Ernst, das ist eine echt schlechte Idee. Wenn sie wenigstens eine Erdreich-aufbuddel-Stelle (wie die Zyklopen in Elex 1) hinterlassen würden, aber SO ist das ganze nur Immersionszerstörend und das Kämpfen gegen sie macht keinen Spaß
    - CAPSLOCK bei Dialog-UNTERTITELN, wo es vom Kontext HER nicht sinnvoll ist UND die Sprecher es gar nicht BETONEN

    Kommen wir zu den Dingen, die wirklich fürchterlich sind.
    - Die Köpfe und Gesichter aus der uncanny Valley Hölle. Kennt ihr noch "Carmageddon 2"? Da gab es so ein Powerup, "Zombies with stupid Heads". Als ich das erste Mal Adam sah, musste ich daran denken. Das ging auch 10 - 20 Spielstunden lang nicht mehr weg. Es ist mir vor allem auch unbegreiflich, da die Gesichter in Elex 1 ganz gut aussahen. Lippensynchronität und echte Emotionen sind was für die ganz großen, aber ein so kleines Studio kann sich da wohl sehr schnell übernehmen. Ich würde lieber etwas einfacheres, geschmackvolleres und dafür eher stilisiertes sehen
    - Das Kampfsystem, insbesondere der Nahkampf. Von allen 8 Titeln hat mir das hier am wenigsten Spaß gemacht. Beim Nahkampf kämpft man gegen unpräzise Animationen, merkwürdig aussehende Gegnerbewegungen und Gegner, die sich ohne Fußbewegung während des Schlags auf der Stelle drehen. Oder beim Sprung in der Luft drehen. Oder als Schakal die (offensive) Hitbox eines Urviehs haben. Statt es seit Elex 1 zu verbessern, wurde das Kampfsystem massiv weiter verschlechtert und ist total unmotivierend. Ich glaube, die Intentionen waren gut, aber es ging nach hinten los. Ich sähe gerne mehr Risen 1 mit einer ordentlichen Prise Darksouls 2 - nicht von der Schwierigkeit, aber von der Präzision und Steuerung her
    - Das Balancing: Der von Björn selbst propagierte Richtwert "3 Schläge, um ein Monster zu töten, fühlt sich gut an", wurde verletzt. Am Ende braucht man für jeden normalen Gegner noch 5 bis 20 Schuss / Schläge. Kämpfe werden damit sehr nervig. Ein Prinzipal (quasi orkischer Oberst) z.b. braucht 31 Schuss mit Calaans Licht, voll ausgebildet. Kuratoren (Ork-Krieger) immerhin 9. So kommt man in ein ewiges, farmville-artiges Geklicke.
    - Schwierigkeit: Das Spiel ist Piepl-einfach, egal, welchen Schwierigkeitsgrad man einstellt. Die zu lange lebenden Monster machen es nicht schwieriger, sondern nur nerviger. Das knackige, was bei Gothic 1 & 2 sowie bei Elex 1 so toll war - es ist dahin.
    - Die Charachter-Progression: Bis ca. Level 30 stimmt alles. Man findet schöne neue Waffen, kann was schmieden, die Gegner machen es einem am Anfang nicht zu leicht, man muss auch mal rennen und abhauen, was stehen lassen, später wieder kommen und so weiter. Die Zeit bis dort hin fühlt sich wundervoll an. Mit Level 30 bekommt man dann die beste Rüstung und kann vermutlich bereits die besten Waffen in die Hand nehmen. Das ist dann so die Zeit, in der man sich gerne kurz ausprobieren möchte und dann ab zum Endboss, die Früchte des Levelns ernten. Doch man kommt ungefähr bei Level 50 raus, also ist 30 erst so ein Drittel des Levelprozesses. Die Möhre vor der Nase ist weg. Man wird nicht stärker, denn auch die Stats machen nur vielleicht 5% des Gesamtschadens aus und fühlen sich an wie ein Alibi, weil die Community gemeckert hat. Ganz ehrlich, die bringen gefühlt gar nichts! Ich bin dann in den Formern auch nur an den Gegnern vorbei gelaufen, die tun ja eh nichts, und die Erfahrung brauchte ich nicht mehr, das Kämpfen wurde komplett überflüssig. Und dann wird man am Ende noch gequält, siehe...
    - Pacing. Die Piranhabyts-DNA enthält eigentlich auch den Punkt, der von Literaturkritikern am Herrn der Ringe so kritisiert wird: Die Handlung beschleunigt sich zum Ende hin extrem. Bei den Piranhas ist man eigentlich meist 80% der Zeit im 1. Kapitel unterwegs. Was soll ich sagen? Der Herr der Ringe ist ein tolles Buch und Gothic 2 eines der besten Rollenspiele aller Zeiten. Es funktioniert halt so! Nun, als ich andere Kritiken las, die sich mokierten, am Ende von Elex 2 kämen nur noch elendig lange Killquests, dachte ich, es könne so schlimm nicht sein. Auch das mit den Quests, die erst nach gewisser Zeit aktiv werden, habe ich mir nicht so schlimm vorgestellt. Weit gefehlt! Die Begleiter, die sogar während der Belagerung der Bastion auf einen zu stürmen und einem ungefragt einen Kopf an die Backe labern, dann aber nach einer Quest nichts neues mehr haben, nerven gewaltig! Man kann sich gar nicht auf einen Queststrang einstellen, so rein emotional und alles wird verzerrt. Und dann kommen die sinnlosen "Töte 100 Monster" Dinger. Dazu kommt, dass die Begleiterquests und End-Füll-Quests sehr langweilig, schlecht geschrieben und sinnlos sind. PB-DNA bedeutet für mich folgendes: Bei einer Quest habe ich gar nicht auf dem Schirm, dass ich ja eigentlich nur 10 Monster töten soll, weil die Geschichte hinter der Quest mich mitnimmt und ich es aus dem Grund mache, den der NPC mir gesagt hat, der Story wegen. Elex 2 wirkt aber am Ende, als wäre es gerne World of Warcraft. Die Stärke des Spiels am Anfang wird zur Schwäche am Ende, man hat das Gefühl, die Luft sei raus gewesen, als die Jungs und Mädels das Füllmaterial da hinten umsetzen sollten. Hier wäre der radikale Rotstift die sinnvolle Option gewesen.
    - Verloren in Zeit und Raum: Eine ganz, ganz blöde Idee ist es, den Spieler bei Quests und Events ständig irgendwohin zu teleportieren und die Zeit zu verändern. Das macht das Gefühl für die Welt komplett kaputt. Eine Welt, die man sich eigentlich erläuft oder er-jetpack-t wird so auf einmal ganz klein und verliert ihren Zusammenhang. Das ist so schade. Ich habe es bei den Piranhas immer geliebt, die tollen Welten zu erkunden, jetzt geht das quasi im Touristenbus. Das macht mir die Immersion kaputt. Da wir gerade beim Thema Zeit sind: Wie kann ein Adjutor ohne Uhr auskommen, und dann geht noch die Sonne im Süden auf statt wie bei Elex 1 im Osten? Das Teleportieren jedenfalls war die 2 bis 3 mal bei Nasty und Caja in Elex 1 noch gerade so okay, aber hier haben die Piranhas es komplett übertrieben und Stimmung gekillt.
    - Der wiederverwertete Soundtrack. Leider nutzt sich Musik ab. Insbesondere der Song mit dem Klavier und dem verzerrten Synth-Beep nach der ersten Klavierfigur, den man in Elex 1 im letzten Passus fast überall hört, den ich die ersten 10 Minuten lang ganz toll fand damals, ist eines der nervigsten Stücke Musik überhaupt, in der ganzen Geschichte des Gamings. Sorry, Björn. Er wird dann auch in Elex 2 noch wiederverwendet und das auch noch inflationär. Wenn man noch in die .pak-Dateien rein kommt, patche ich mir den raus, sollte ich das Spiel nochmal spielen. Ja, ich geb's ja zu, ich bin, was Elex 1 betrifft, auch kein "normaler" Spieler, aber ich hab das Spiel ungefähr 7 oder 8 mal durch, 442,1 Stunden auf der Uhr und 50/50 Achievements in Steam. Solche wie mich gibt es, und die sind von abgenutzter Musik dann eben auch mal genervt. Sollte man nicht machen. Und wenn die Resourcen knapp werden, könnte man ja auch jemand anderen einstellen, der das gut macht, und nein, ich bin jetzt nicht so gemein und sage "hätten sie mal den Typen genommen, der Aquanox Deep Descent vertont hat, der kann das ganz gut". An sich macht Björn das mit der Musik ja gar nicht so schlecht, nein, sogar erstaunlich gut, ABER.... Ja ja, ein großes Aber halt
    - Das NPC- und Gegnerverhalten: Ungelogen, manchmal stehen ein Begleiter und ein Monster einfach nebeneinander und machen gar nichts. Oder schnallen das mit Nah- und Fernkampf nicht. Oder rennen weg. Oder "hovern" rückwärts. Das ganze Verhalten ist total kaputt, und damit meine ich nicht leicht-glitchy, wie in Risen 1 oder Gothic, sondern echt kaputt. Auch ein totaler Immersionskiller.


    So, das war's, was ich anzumerken habe. Viele viele Stärken und ein wunderwundervolles erstes Drittel des Spiels, eine wundervolle Welt mit so viel Potenzial, aber es ist so verschenkt worden. Und warum? Ich denke, das meiste ist auf eine Sünde zurückzuführen: Verschlimmbesserung. Die Piranhas wollten ein besseres Pacing, mehr Zugänglichkeit, ein besseres Kampfsystem und vieles, vieles mehr. Aber die Versuche, diese Dinge zu verbessern, sind komplett ge-backfire-t. Viele Dinge sind besser als früher, aber viele eben nicht.

    Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich kurz davor war, ein PB-Spiel nicht durchzuspielen und einfach wegzulegen. Vergleich: Elex 1 habe ich 3 Mal am Stück durch gezockt, es gab ja schließlich 3 Fraktionen, und ich hatte in ein paar Wochen nach Release weit über 100 Stunden auf der Uhr. Diesmal warte ich mindestens, bis ein paar Bugfixes raus sind (ich habe auch brav Dinge im Redmine gemeldet). Ich würde eigentlich noch gerne ein paar andere Fraktionen spielen, aber ich habe gar keine Lust, die letzten 2/3 des Spiels nochmal machen zu müssen, und zum nur Anfangen und nicht beenden bin ich nicht der Typ.

    Alles in allem würde ich das Spiel dennoch empfehlen, denn die Piranhabytes-Spiele sind einfach große Liebe. Auf die Liste der alljährlich erneut durchzuspielenden Titel (gothic 1, gothic 2, Risen 2, Deus Ex 1 und im Prinzip auch Elex 1) kommt dieser aber nicht.


    * später dann während der supernervigen Massenschlachten auf "story", sonst "ultra". Hat eigentlich kaum Auswirkungen, auch auf Ultra ist das Spiel viel zu leicht.
    ** damit reiht es sich für mich persönlich auf Platz 7 aller Piranha-Bytes Spiele vor meinem persönlichen Schlusslicht Risen 3 ein.
    BaerndME ist offline Geändert von BaerndME (14.03.2022 um 21:49 Uhr)

  12. #12 Zitieren
    Lehrling Avatar von Xordrak
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    Also, habe nun über 100 Stunden gespielt. Habe es einmal durchgespielt als Gildenloser, habe aber alle Gilden einmal ausprobiert bis zum höchsten Rang. Geht ja sehr schnell. Habe bei Steam alle Errungenschaften erzielt.

    Das Ende fühlt sich für mich an wie das Ende der ersten Folge einer Doppelfolge. Irgendwie mittendrin. Das war bei Elex 1 deutlich besser. Überhaupt war die Story insgesamt höchstens mittelmäßig. Ich habe jedes Piranha Bytes Game seit Gothic durchgespielt, die meisten sogar viele male. Bis auf Risen 3 hat mir bisher jedes gut gefallen. Aber bei einigen Entscheidungen die hier bei Elex 2 getroffen wurden fehlt mir das Verständnis...
    Seit wann gehört das wiederholte niedermetzeln von gespawnten Mobs zum zentralen Spielelement ein PB Games?
    Nicht nur bei der Mainstory immer wieder, die Begleiterquests bestehen auch fast aus nichts anderem als gespawnten Mobgruppen. Das ist einfach nur einfallslos. Sowas ist man von EA oder Ubisoft gewöhnt, aber bisher nicht von den PBs.
    Dazu habe ich den Verdacht das manche gespawnten Mobs gescaled sind vom Level her. Das gabs sonst auch noch nie. Ich erkunde immer erst die Map bevor ich queste, mache mir ein Savegame mit hohem Level usw. um dann alle Storylines durchzuziehen. So kam es das ich erst in den 40er Levels viele Quests gemacht habe. Dabei viel mir auf das manche gespawnte Questmobs, zb. bei Cajas und Nastys Quests unheimlich stark waren. Zum Beispiel ein Frischling Tracker mit 2 mal der HP eines Zyklopen... wtf...
    Entweder Bug oder ganz schlecht skaliert, macht das ganze dann auch noch unglaubwürdig, denn es sollten ja Jungtiere sein...

    Und sorry, aber ich muss es loswerden, die Gesichter... Jax sah eigtl. ganz okay aus, ein paar andere NPCs wirkten auch ganz in Ordnunng, aber vor allem die wichtigen NPCs und Begleiter, omg. Was haben die Piranhas der armen Caja angetan. Und Fox hat zuviel selbstbräuner genommen, Falk war in ner Botoxklinik für Androiden usw. Mal ehrlich, hätten Sie die einfach per copy&paste aus Teil 1 genommen wäre besser gewesen.

    Aber nichts desto trotz ist natürlich nicht alles nur schlecht. Auch wenn ich die Hauptstory und die Rolle von Dax darin als nervig empfunden habe, so waren die Kinder trotzdem mal was anderes. Die Quest mit den 3 Detektiven im Fort fand ich sehr lustig. Auch Spielzeugschmuggel hatte was. Und natürlich gab es auch mal wieder witzige Dialoge, wie z.B. bei der nächtlichen Patroullie durchs Fort. ;-)

    Im Großen und Ganzen hat es von mir nur ein befriedigend bekommen. Auch hier und da eine gute Quest oder ein witziger Dialog können die vielen Schwächen meiner Ansicht nach nicht so ganz ausgleichen. Immer wieder gespawnte Mobs killen, tztztz, wo kommen wir denn da hin....

    VG
    Xordrak ist offline

  13. #13 Zitieren
    Ritter Avatar von Ghost Rider
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    Meine Review zu Elex 2

    Nun habe ich Elex 2 zum ersten Mal durchgespielt. Meine Spielzeit betrug lt. Save 83 Stunden. Mein Jax hatte am Ende Charakterstufe 65. Ich habe mich den Berserkern angeschlossen und als Fernkämpfer gespielt. Ich habe lt. Questlog 135 Questreihen erledigt (Unterquests nicht mitgezählt. Mit denen wären es ca. 300 bis 400 Quests.).

    Ich habe mit maximalen Details in 3440 x 1440 gespielt. Mein System ist ein Ryzen 5800X, eine RTX 3080, 32 GB RAM und eine NVMe-SSD ber PCIe 4.0. Das Spiel lief immer so zwischen 45 und 85 fps. Der Durchschnitt in den Fraktionslagern lag bei 55 fps. Gemessen an der Grafik ist das eigentlich zu wenig. Angebracht wären bei der Technik und Optik eher durchschnittlich 100 fps.

    Die Open World ist wohl die größte Stärke des Spiels. Das Design gefällt mir extrem gut, überall gibt es etwas zu finden und zu entdecken und das Sammeln von Kram und hin und wieder besonderen Waffen macht sehr viel Spaß und motiviert. Auch klasse finde ich die extreme Sichtweite. Man kann vom höchsten Berg aus sogar die entfernteste Stadt noch sehen, wenn auch nur detailarm, aber das ist in keinem anderen Open World-Spiel anders. Es gibt viele markante Orte und Points of Interest, die ich erkunden "wollte". Die Weltkarte kommt anfangs komplett ohne Symbole aus und es fühlt sich nicht so an, als "müsste" ich alles erkunden und abgrasen. Ich "wollte" erkunden und diese Erkundung wird laufend belohnt. Klasse ist auch, dass man nun selbst Symbole auf der Karte setzen kann! Das wünschte ich mir schon seit Gothic 3.

    Das neue Jetpack ist einfach nur grandios und macht unwahrscheinlich viel Spaß. Das Fliegen geht wunderbar von der Hand und die Steuerung ist erstaunlich präzise. Die Steuerung zu Fuß ist auf engem Raum dagegen leider oftmals hakelig und Jax hüpft auf niedrige Objekte wie Kisten, Steine oder Fässer gerne mal einfach ungefragt drauf. Die neue „alternative Kamera“ ist eine wesentliche Verbesserung zu vorher, aber noch nicht perfekt. Optimal wäre halt die frei zoombare Kamera, wie man sie von allen Spielen von Piranha Bytes seit Gothic 1 gewohnt ist.

    Die Geräuschkulisse schwankt auch zwischen gut und atmosphärisch und schlecht. Schläge mit der Waffe klingen immer noch genauso wie in Elex 1, also schlecht. Wasserfälle hört man erst, wenn man direkt daneben steht. Entfernt man sich zehn Meter, wird er nicht langsam leiser, sondern hört plötzlich einfach auf, Geräusche zu verursachen. Auch das ist etwas schaden. Auch die Surroundkulisse ist nicht gut, denn oft kann man Geräusche nicht örtlich lokalisieren.

    Die Musik gefällt mir zwar, aber sie ist mir nicht prägnant oder emotional genug. Zudem stört es mich, dass sehr viel Musik aus Elex 1 verwertet und wiederverwendet wurde, sogar 1:1. Da hätte ich mir mehr neue Musik gewünscht.

    Auch die Fraktions-Lager gefallen mir (bis auf das Depot der Albs) alle sehr gut. Das Fort der Berserker und die Grotte der Morkons sind meine Favoriten, extrem atmosphärisch, urig und gemütlich. Die Orientierung funktioniert super und man verirrt sich bereits nach kurzer Zeit gar nicht mehr, weil die Lager sehr gut und prägnant aufgebaut sind. Das Depot der Albs passt zwar zu deren Art der Effizienz, aber ich finde es dort optisch zu langweilig. Das Lager der Kleriker gefällt mir auch sehr gut und das der Outlaws auch. Eines haben alle Lager gemeinsam: Sie sind optisch alle richtig passend zu den jeweiligen Fraktionen gestaltet und wirken durchdacht.

    Auch grafisch finde ich die gesamte Umgebung wunderschön. Elex 2 mag keine grafische und technische Qualität aus dem Jahr 2022 haben, aber ist bei weitem auch nicht so schlecht, wie viele Spieler sie darstellen. Die Beleuchtung und die verschiedenen Tageszeiten sehen unglaublich gut aus, und des Nachts und innerhalb von Gebäuden und Tunneln gibt es sogar mehrere mögliche Lichtquellen, was zu unglaublich tollen und real wirkenden Schatten führt. Das habe ich nicht einmal in Horizon Zero Dawn, The Witcher 3, AC: Valhalla oder anderen aktuellen Open World Spielen so erlebt. Hier hat Elex 2 klar die Nase vorn. Auch die Weitsicht ist, wie oben weiter bereits erwähnt, fantastisch. Auch die Texturen sind häufig extrem hochauflösend und knackscharf und reihen sich in die Qualität von Spielen aus dem Jahr 2018 bis 2020 ein. Ob Holzfässer, Steine, Mauern, manche Rüstungen oder auch Blätter der Vegetation, fast alles davon sieht in den meisten Fällen echt knackscharf aus. Wenn ich da an Holzfässer aus The Witcher 3 denke, die sahen schon 2015 eher schlecht aus. Auch das Wasser hat sich im Vergleich zu Elex 1 stark verbessert und sieht sogar schon richtig gut aus. Auch die Vegetation finde ich extrem schön, ob nun Gräser, Bäume, Sträucher, Blumen oder Efeu, das alles sieht echt klasse aus und sieht dank der tollen Beleuchtung und der tollen Schatten echt atmosphärisch aus.

    Auch die Nächte sehen toll und oftmals auch sehr dunkel aus. Allerdings gab es in Elex 2 nicht eine einzige Situation, in der ich mich gruselte oder Angst bekam. Das war in Elex 1 deutlich häufiger der Fall, z. B. bei den Mutanten im Keller von der alten Infinite Skies-Anlage in West-Edan. Sowas habe ich hier stark vermisst. Allgemein hatte ich hier viel weniger Angst vor den Mutanten, weil diese hier irgendwie nicht mehr so bedrohlich waren. Gerade Angstmomente habe ich in Gothic 1 & 2 immer geliebt, Verliese und Burgen bei Nacht mit Skeletten und dergleichen. Oder Schattenläufer im Wald. Solche Angst-Momente gibt es in Elex 2 leider gar nicht. Schade!
    Allerdings gibt es für meinen Geschmack zu wenige Wettertypen wie Regen oder Schnee. Es regnet extrem selten und wenn, dann bewegt sich der Regen mit der Kamera mit, ebenso der fallende Schnee. Das ist technisch nicht mehr wirklich zeitgemäß. Gewitter, Stürme oder Sandstürme gibt es gar keine, was ich schmerzlich vermisst habe. Gerade Gewitter mit Sturm, Regen, Blitzen und Donnern finde ich in Spielen immer geil.

    Die Spielwelt kommt komplett ohne Ladezonen aus und die Ladezeiten beim Teleportieren sind kaum spürbar. Es geht praktisch nahtlos. Das ist super! Auch die Ladezeiten beim Laden eines Saves sind extrem kurz und dauern bei mir maximal 3 Sekunden. Das müssen andere Spiele erst einmal nachmachen. Bei hoher Objektsichtweite und hohen Schattensichtweiten und maximalen Details ist auch das Fliegen mit dem Jetpack kein Problem. Nichts ploppt im Umkreis von 100 Metern einfach so auf und es gibt auch keine Ruckler.

    Kommen wir zu einem Punkt, der leider viel zu selten gelobt wird: das Design der Monster, denn das gefällt mir außerordentlich gut. Jede Monstergattung hat eigene Animationen und jedes Monster sieht optisch anders aus. Und es gibt eine ganze Menge Monster, Skyands und Tiere. Das Beste ist, dass man sich die ganzen Biester auch im (neuen) Bestiarium ansehen kann, denn es gibt neben einem tollen Text auch eine große 3D-Aufnahme zu bewundern! Super!

    Die Story ist zwar durchschnittlich, aber ich finde sie interessant genug, um am Ball zu bleiben. Zum Ende hin wurde es auch echt spannender und die Twists im Spiel haben mir auch gut gefallen und vor allem der eine große Twist kam total unerwartet. Ich bin gespannt, wie es weitergeht! Schade ist allerdings, dass die Bedrohung durch die Skyands kaum zu spüren ist.

    Die Dialoge schwanken leider zwischen sehr gut und unterste Schublade. Zudem scheint es so, als wollten die Piranhas Mass Effect nachahmen, was die emotionale Tiefe angeht. Das jedoch ist leider total in die Hose gegangen. Emotionen kommen kaum bis gar nicht auf und keiner der Charaktere wächst mir ans Herz. Und wie toll es auch ist, dass Kinder im Spiel vorkommen, so ist das prominenteste Kind im Spiel, nämlich Jax‘ und Caja’s Sohn Dex, einfach nur ganz schlecht geschrieben. Die Dialoge sind unglaubwürdig, Dex redet wie ein Erwachsener und Gefühle zwischen Dex und seinen Eltern gibt es keine echten Emotionen. Es gibt im ganzen Spiel nicht eine einzige Szene und keinen einzigen Dialog zwischen Dex und Caja! Einfach unfassbar!

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Und wenn Dex am Ende tot oder Teil einer Maschine ist, ist Caja das praktisch völlig egal. Alter, es ist ihr kleiner SOHN!


    Leider gibt es noch viele weitere solcher dummen Dialoge im Spiel.

    Auch so manche Sprecher sind einfach nur schlecht, z. B. Gronkh’s Stimme bei Begleiter Fox und bei dem Schmied der Berserker. Einfach nur unprofessionell. Die meisten sind aber zum Glück erfahrende und markante Sprecher. Allerdings treffen manche Aussprachen nicht den passenden Ton zum Kontext der Dialoge, was schon etwas schade ist. Das habe ich so in Gothic 1 & 2 oder Risen seltener erlebt. Selbst Elex 1 hatte weniger solcher falschen Betonungen.

    Aber es ist nicht alles schlecht, denn einige Dialoge sind echt gut gelungen und geschrieben. Aber es ist sehr schade, dass die Qualität so sehr schwankt.

    Auch die Gesichtsanimationen machen die schlechten Dialoge nicht besser. So sind diese halt kaum vorhanden und die „toten“ Augen starren wie eine Puppe. Unheimlich! Manche Gesichter sehen gut aus (Jax z. B.). Auch die Haare und Frisuren bei allen Charakteren sehen toll und abwechslungsreich aus. Nur halt die Gesichter und die fehlenden Animationen (Gesichtsmimik und Emotionen).

    Was wiederum genial ist, sind die unglaublich vielen Details in der Spielwelt und bei den NPC’s. Wenn man beispielsweise eine Quest erledigt hat, kann man dem Auftraggeber danach noch folgen und ein Gespräch zwischen ihm und einem anderen NPC lauschen, das direkt mit der gelösten Quest zu tun hat. Sowas erlebt man im Spiel ständig, und nicht nur nach Erledigung einer Quest, sondern auch mittendrin, vorher oder abseits von Quests. Sowas fördert immens die Immersion, Glaubwürdigkeit und Lebendigkeit der Spielwelt. Klasse! Schade, dass viele Spieler diese Details kaum bemerken werden, weil sie es so gewohnt sind, dass NPC‘s nach Questabschluss keinerlei Relevanz mehr haben oder dass es solche Dialoge zwischen NPC’s gar nicht erst gibt.

    Die Quests sind ebenfalls qualitativ stark unterschiedlich. Einige Quests, vor allem die Fraktionsquests, gefallen mir durchweg sehr gut und sind oft auch verzahnt und übergreifend. Das gefällt mir und ließ mich oft an Gothic 2 zurückdenken. Die Hauptquests und auch die Begleiterquests hingegen sind oftmals sehr eintönig und immer gleich. Meistens geht es auch einfach um das Töten von einigen oder gar vielen Gegnern. Das wird ab Passus 2 leider extrem nervig, weil man in gefühlt jeder zweiten Quest 20 bis 50 Feinde erledigen muss, was gut und gerne dank der zu vielen Lebenspunkte der Feinde in reiner Schussorgie (ich habe als Fernkämpfer gespielt) ausartet. Wer denkt, mit 1.000 Schuss kommt man eine ganze Weile über die Runden, der irrt. Ich musste ständig neue Munition nachkaufen. Die Quests ab Passus 2 sind echte „lauf dort hin und töte Kreaturen oder Menschen“. Das ist sehr schade und bedauerlich. Da fehlt echt die Abwechslung.

    Apropos Munition: Das Herstellen von selbiger ist absolut nutzlos und sinnbefreit, weil die Ressourcenkosten viel zu hoch sind und es sich nicht lohnt. Wenn man mit derselben Menge Ressourcen statt 5 Schrotpatronen gleich 20 Schuss bekäme, dann würde es mehr Sinn ergeben.

    Das Fernkampfsystem gefällt mir richtig gut, aber zum Ende des Spiels (auf „schwer“) wurden die Waffen zu unausgewogen. Mit dem Bogen wird das Kämpfen später viel zu zäh und langwierig, weil die Gegner zu viel Lebensenergie haben. Als Fernkämpfer ist man daher gut beraten, spätestens ab Passus 3 mit Energiewaffen oder besser noch Schrotflinten zu kämpfen, denn damit geht es schneller. Das gefällt mir nicht! Wenn ich mit Bögen kämpfen will, sollten diese auch gleichauf mit den Schrotflinten und den Energiewaffen sein. Aber immerhin kann man das gesamte Spiel gut als Fernkämpfer durchspielen, ohne dass man mal zum Nahkampf oder zur Magie wechseln muss. Auch das Zielen und Treffen ist im Vergleich zu Elex 1 stark verbessert worden, ebenso das Trefferfeedback. Es erinnert mich stark an Fallout: New Vegas. Nicht optimal und nicht so, wie man es von Triple-A-Spielen der heutigen Zeit erwarten würde, aber völlig okay und für Piranha Bytes-Verhältnisse sehr gut.

    Magie ist auch ganz cool, aber auch stark verbuggt. Vor allem der Feuerregen macht unter Bäumen und in Gebäuden und unterirdisch nur Probleme, da die Animation und der Ton oft einfach verschwindet und die Gegner dann auch keinen Schaden mehr erleiden, obwohl der Feuerregen noch aktiv ist.

    Zum Nahkampf kann ich nicht viel sagen, da ich das noch nicht groß ausprobiert habe.

    Das Progressionssystem der ersten 30 Charakterstufen ist super und man merkt, wie man stetig stärker und besser wird. Das hat mich stark motiviert. Ab Stufe 30 jedoch hat man gefühlt alles bereits gelernt und dann ist man für die nächsten 40 Spielstunden unterfordert. Leider war ich schon in Passus 1 auf Stufe 30 und war auch schon Erz-Berserker. Mehr geht dann einfach kaum mehr, außer halt die Magie. Aber ab dann wird es etwas demotivierend. Leider gibt es auch wieder praktisch unendlich viele Elex- und Permanenttränke, was hauptsächlich daran liegt, das Monster am laufenden Band respawned werden. Das ist etwas, was mich leider sehr stört. Ich mag es, die Welt von Monstern zu befreien und das Gefühl zu haben, die Gegend ist nun auch wirklich FREI von Monstern. Zumindest bis Kapitelwechsel. Zum Kapitelwechsel darf es gerne wieder neue und stärkere Monster in der Welt geben, aber auch wirklich NUR dann und nicht nach jedem Mal schlafen!

    Das Lernen von Skills ist leider auch wieder nur ein „Kaufen“ beim entsprechend NPC. Es gibt keinerlei Dialog dazu, der das glaubhafter und immersiver macht. Schade.

    Das Inventarmenü gefällt mir gut, vor allem mit der Charaktervorschau und den Ausrüstungsslots. Sowas liebe ich. Toll auch, dass alles wunderbar mit Maus bedient werden kann. Das Inventar allerdings sollte filterbar sein, denn wenn man erstmal viele Items gesammelt hat, wird es nervig mit dem vielen hoch und runterscrollen.

    Das Kreismenü bzw. Schnellwahlmenü besteht aus 8 Feldern für Schnellwahlen, die man frei belegen kann. Toll finde ich, dass es nun keine nervige Leiste mehr am unteren Bildrand gibt, denn die hat mich in Elex 1 sehr stark gestört. Doof ist allerdings, dass man die Schnellwahltasten 1-8 in den Steuerungseinstellungen nicht ändern darf. Ich spiele mit den Pfeiltasten und es ist ein Krampf, immer zu den Ziffern 1-8 umgreifen zu müssen.

    Die „Zerstörung“ bzw. „Schöpfung“ ist leider auch nur sehr oberflächlich ins Spiel integriert worden. Ich war zu 100 % „schöpferisch“, konnte aber böse und zerstörerische Begleiter wie Nasty oder zum Teil Nyra dennoch auf „Wahre Freundschaft“ bringen, ohne dass die in irgendeiner Weise meine Taten und Handlungen bzw. meine stark schöpferische Art missbilligt hätten.

    Was die Begleiter betrifft, so sind diese leider sehr blass geblieben. Einzig bei Fox und Bully geht es gefühlt mehr in die Tiefe. Die Beziehungen zu Caja, Nasty oder Nyra (ich habe mich für Caja entschieden) sind extrem belanglos und oberflächlich.

    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zudem fand ich die Negativ-Antwort bei Nyra ziemlich doof. Als sie mich fragte, wie ich ihre Zukunft sehe, konnte ich entweder sagen, ich will sie nahe bei mir haben und mit ihr die Zukunft verbringen (ohne dass es vorher in den Dialogen auch nur im Ansatz Anzeichen einer Liebelei oder eines Flirts gab) oder ich kann ihr sagen, dass sie, was immer so tut, weit weg von mir tun soll. Alter! Sie ist eine „wahre Freundin“, aber dann einfach sagen, sie soll abhauen, was sie dann trotzdem nicht tut, weil sie mich dann immer noch „verehrt“, ist schon ziemlich bescheuert.


    Die Bastion bzw. 6. Macht finde ich leider extrem oberflächlich und unglaubwürdig umgesetzt. Man kann die Bastion optisch nicht neu aufbauen, es bleibt bis zum Ende die Ruine. Wofür heuert man eigentlich den Baumeister an? Nur für die Innenausstattung meiner Wohnung? Und wenn man neue Krieger anheuert, dann gerade mal sechs Stück. Und das ist dann die „Armee“ der sechsten Macht. Das wirkt einfach arg gewollt und schlecht umgesetzt. Dann hätte man sich diese 6. Macht auch gänzlich sparen können und lieber die 5 Fraktionen erweitern können, z. B. durch ein Bündnis mit einer anderen Fraktion. Wenn man sich den Berserkern anschließt, hätte man z. B. mit den anderen Fraktionen verhandeln müssen, um ein Bündnis zu erwirken, wobei halt maximal EIN Bündnis möglich gewesen wäre, z. B. NUR mit den Klerikern, den Morkons, den Albs oder den Outlaws. Verbündet man sich mit einer Fraktion, hätte man ja Kriege mit den anderen Fraktionen führen müssen, die darin gipfeln, dass die Fraktionen dann aufgelöst werden und sich die Überlebenden dann den beiden verbündeten Lagern anschließen, um diese zu verstärken. Sowas in der Art hätte wesentlich mehr Dynamik und viel mehr Möglichkeiten ins Spiel gebracht.

    Bugs

    Leider habe ich auch den einen oder anderen Bug gehabt:

    • Feinde und Begleiter haben eine ungeheuer dumme KI und manchmal reagieren weder Feinde noch Begleiter und tun einfach gar nichts, außer dauernd im Weg zu stehen.
    • Flackernde Texturen sind zwar mit dem Patch massiv weniger geworden, aber leider noch nicht gänzlich verschwunden. Hier und dort flackern Objekte immer noch und verschwinden, um eine Millisekunde später wieder aufzutauchen.
    • Manchmal sitzt die Kamera in Dialogen mitten in den Körpern der Gesprächspartner. Das ist schon etwas doof.
    • Bei manchen NPC’s kann man zu viel vom Gebiss sehen, was unfreiwillig komisch aussieht.
    • Rüstungsteile und Waffen verschmilzen oft miteinander.
    • Die Begleiter Nyra, CRONY und Bully kehren nicht in die Bastion zurück, wenn ich sie wegschicke, sondern stellen sich irgendwo in die Wildnis. Nyra geht ganz oft immer zu der Klippe, wo man sie einmal findet, wenn sie sich absetzt. Bully geht immer wieder in die Stadtruine von Tomsontown und CRONY ist später immer in Nord-Carakis anzutreffen. Das nervt schon ziemlich.
    • Der Konstitutions-Glitch nervt, denn wenn man einmal nicht aufpasst, bekommt man versehentlich irre viele Lebenspunkte.
    • Der Feuerregen macht unter Bäumen und in Gebäuden und unterirdisch nur Probleme, da die Animation und der Ton oft einfach verschwindet und die Gegner dann auch keinen Schaden mehr erleiden, obwohl der Feuerregen noch aktiv ist.
    • Hin und wieder mal ein Absturz. Während der 82 Spielstunden ist das Spiel vielleicht um die sieben oder acht Mal abgestürzt.



    Was mich sonst noch so genervt oder gestört hat:

    • Die ständigen Kommentare von Jax, die oftmals auch einfach überhaupt nicht zum Kontext passen, stören auf Dauer.
    • Mich stört diese Infektion, die keinerlei echte Auswirkungen hat. Ständig hört man dieses Gurgelgeräusch und der Bildschirm wird kurz weiß. Auf Dauer geht mir das echt auf den Senkel. Auch Jax‘ Kommentare dazu wiederholen sich zu oft. Das muss nicht sein.
    • Überreden-Möglichkeiten gibt es viel zu selten in Dialogen.
    • Insgesamt macht Elex 2 wirklich verdammt viel Spaß, aber leider hat das Spiel dennoch auch viele Probleme und Schwächen.
    • Die unsichtbare Taschenlampe, die zudem fast nutzlos ist. Eine Laterne / Fackel / 180-Grad-Stirnlampe wäre besser gewesen.
    • Die Weltbegrenzungen ergeben kontextbezogen keinen Sinn. Warum ist z. B. in Edan überall Gift, während immer wieder von Goliet gesprochen wird? Da hätte man sich auch etwas sinnvolleres überlegen können.
    • Warum darf man Hüte nicht mit Brillen kombinieren?
    • Es gibt zwar viele Rüstungen für einen fraktionslosen, aber diese sind dennoch allesamt Fraktionsrüstungen bzw. eher bürgerliche Fraktionsbekleidungen von leicht bis schwer. Mir fehlen Rüstungen abseits der Fraktionen, z. B. Fellrüstungen, Lederrüstungen, Schuppenrüstungen, etc., die man sich selber oder durch eine Quest oder einen Schmied anfertigen lassen kann.
    • Es gibt überhaupt keine Zweihand-Schwerter! Nur Hämmer, Äxte, Sensen und Keulen, aber keine Schwerter. Warum nicht?
    • Es gibt mir zu wenige (gar keine) Rätsel in Elex 2. Ich wünschte mir mehr rätselhafte und mysteriöse Quests und Geheiminsse, die es zu lösen gilt, um an besondere Items zu gelangen.


    Fazit:

    Trotz all der Schwächen, die Elex 2 leider haufenweise hat, konnte mich das Spiel 84 Stunden lang extrem fesseln und mit in diese wunderbare und atmosphärische Spielwelt nehmen. Ich hatte erst in den letzten 15 Spielstunden manchmal das Gefühl, dass Quests in „Arbeit“ ausarten und die Spielzeit künstlich gestreckt wurde, auch dank des vielen Kämpfens und der Gegner mit zu viel Lebensenergie.

    Aber ich bin dennoch aktuell sehr motiviert, es ein zweites Mal zu spielen, dieses Mal als Morkon. Und das sagt verdammt viel aus. Das Spiel macht einfach sehr viel richtig und dafür liebe ich es. Deshalb kann ich dem Spiel die Schwächen auch verzeihen.

    Nichtsdestotrotz soll das nicht heißen, dass die Piranhas sich auf den frischen Lorbeeren ausruhen darf. Die Schwächen gehören ausgebügelt oder stark vermindert! Die Piranhas MÜSSEN bei ihrem nächsten Spiel (Elex 3?) einige der größten Kritikpunkte ausbügeln!

    Im Folgenden Absatz gehe ich noch auf einige der wichtigsten Punkte / Verbesserungsvorschläge (aus meiner Sicht) ein.

    Meine Wünsche für ein Elex 3 oder das nächste Piranha Bytes-Spiel:

    1. Heuert ein paar gute und talentierte Autoren an, die die Story, die Dialoge und die Charaktere glaubwürdiger und besser schreiben!
    2. Bringt mehr Veränderungen in die Spielwelt nach den Kapitelwechseln! Außerdem auch neue (Fraktions-)-Quests! Ab Kapitel 2 gibt es abseits der Hauptstory und der Begleitermissionen nichts mehr zu tun in der Welt.
    3. Die Progression der Fraktionen sollte langsamer und über die Kapitel verteilter von statten gehen. Der Aufstieg vom Beitritt bis zum höchsten (dritten) Rang geht zu schnell und man hat viel zu früh bereits die beste Rüstung, sogar noch in Passus 1, wenn man alles sofort macht! Zudem finde ich drei Rüstungen und Ränge in den Fraktionen zu wenig. Besser gefiele mir ein System wie bei Gothic 2, wo man drei Söldnerrüstungen und danach noch drei Drachenjägerrüstungen hat, was quasi sechs Stufen sind! Oder bei der Stadtwache und den Rittern / Paladinen.
    4. Die Fraktionen sollten mehr auf meinen Rang und meine Mitgliedschaft reagieren. Sowohl fremde Fraktionen als auch die eigene Fraktion. Mir fehlte ein wenig das Zugehörigkeitsgefühl in Elex 2, was schade ist.
    5. Mehr Wetterphänomene (Gewitter, Sturm, Hagel)
    6. Mehr Rüstungen abseits der Fraktionsbekleidung.
    7. Hüte und Brillen sollten kombinierbar sein.
    8. Mehr natürliche Höhlen oder Kerker und Verliese, denn diese habe ich in Elex 2 vermisst. Burgen gibt es, aber keine Verliese und Kerker.
    9. Eine bessere Soundkulisse
    10. Komplett neue Musik!
    11. Mehr Rätsel und rätselhafte und mysteriöse Quests und Geheiminsse, die es zu lösen gilt, um an besondere Items zu gelangen.
    12. Die Spielwelt darf auch gerne wieder etwas kleiner sein, dafür aber dichter gefüllt und mit mehr Wiedererkennungswert und besserer Orientierung ohne Karte oder Questmarker.
    Ghost Rider ist offline Geändert von Ghost Rider (13.04.2022 um 17:11 Uhr)

  14. #14 Zitieren
    Kämpfer Avatar von Cor Schalom
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    ELEX 2 Review: (Achtung beinhaltet Spoiler)

    Welt: Die Welt ist super gelungen, im Vergleich zu Elex 1 wurde noch einmal ne Schippe draufgelegt, man will jede Ecke unters Korn nehmen, in Verbindung mit dem neuen Jetpack sowieso nochmal eine ganz andere Erfahrung. Ich will dahinten hin? Okay Jet pack turbo an… und ich bin da. Durch die Zeitersparnis beim Movement, nimmt man auch eher mal in Kauf kein Loot entdeckt zu haben. Die Dichte an coolen Orten ist auch immens gestiegen im Gegensatz zum Vorgänger… Das neue Markersystem trägt seinen Teil zum Exploren bei, es leistet auch mMn einen unglaublich wichtigen Beitrag zum Pacing des Spiels. Dadurch dass man sich Orte markieren kann, explored man nicht mehr auf Zwang nach dem Motto „jetzt bin ich hier, ich muss alles angucken sonst vergesse ich es später“. So erspielt man sich nach und nach die Spielwelt, kann nach belieben sagen okay, genug explored in diesem Gebiet, jetzt treibe ich wieder Quests voran. Auf meine 125 Spielstunden kam ich nur, weil ich immer gleichmässig verteilt explored und gequestet habe. Wichtig zu erwähnen finde ich, vergleicht man Xacor zum neuen Ignadon (aufgrund des Schnees), Xacor hatte für mich kaum Reiz zum erkunden, Ignadon hingegen ist suoer schön designed und dort hatte ich einen grossen Entdecker Drang.

    Gehört nicht direkt zur Welt aber anzumerken ist die Lebendigkeit der Welt… Total cool wie ständig irgendwo jemand über die aktuellen Ereignisse palabert, oder deine abgeschlossene Quest wo anders eine direkte NPC Interaktion auslöst. Tagesabläufe auch wie immer on top.

    Jetpack: Das neue Jetpack ist perfekt, man hat nun die absolute Kontrolle beim Steuern, die Landung ist viel sensibler bestimmbar. Mit dem Dualsense Controller fühlt es sich ausserdem genial an. Es gibt nichts auszusetzen ausser dass man gerne noch mehr Treibstoff hätte verbauen können, oder sich vor Spielende den unendlichen Tank freischalten. Das sage ich vor allem deswegen, weil es die mit grösste Stärke des Spieles ist, die man wo anders in dem Gefühl nicht bekommt.

    Kampf: Ich habe alle Waffengattungen durchprobiert, das eine macht mehr Spass und das andere weniger. Vermisst habe ich diesmal die Dauerfeueroption bei Blastern. Schwere Waffen machen super Spass, am meisten jedoch der Granatwerfer, da fühlt man den Impact am meisten und man hat ein Gefühl von Feedback. Das wichtigste ist jedoch der Nahkampf, es ist ziemlich einfach geworden, auch auf Ultra, das stört mich. Humanoide Gegner sind gefühlt super ängstlich, sie suchen kaum die Offensive. Die Kampfanimationen sind auch so langsam, dass sie einfach nicht ernst zu nehmen sind. Der Kampf gegen Mutanten ist etwas besser, aber hat auf jedenfall seine Macken. Viele Gegner rennen weg sobald man mit dem Jetpack hochfliegt, ist das gewollt, weil sie keinen Fernangriff haben? Sie sehen dabei sehr unbeholfen aus.

    Was mir im Nahkampf gefällt:

    -Schildkampf mit Einhandwaffe: Das Blocken fühlt sich wirklich toll an, mit diesem Kampfstil konnte ich mich oft besser in die Kämpfe reinfühlen, weil man taktisch schön simulieren kann, auch wenns nicht immer nötig war, das fühlte sich einfach toll an wenn ich Angriffe mit dem Schild geblockt habe, und dann gezielt und sparsam Schläge gesetzt habe Der Ausweichschritt mit Schild oder Zweihandwaffe ist auch viel besser und immersiver als die Ausweichrolle die ich persönlich nicht ausstehen kann, ist mir zu superman-mässig.

    -Kampf mit Zweihandwaffe: Das Austeilen mit einer Dicken Axt oder einem Hammer fühlt sich richtig schön wuchtig an, hat spass gemacht regelmässig die Waffen zu wechseln. Nur Schade dass man sie im Luftkampf nicht nutzen konnte. Ausserdem habe ich Zweihandschwerter vermisst… Sehr schade dass es keine gibt.

    Was mir nicht gefällt: Die Schläge die Jax aneinanderreiht wenn man einhändige leichte Angriffe macht. Es wirkt amateurhaft solche Seitenhiebe in Reihe auszuteilen. Besser wäre mmN wenn der Spieler bestimmt ob er von oben oder seitwärts schlägt. Oder am besten ein Kampfsystem welches nah oder ganz an Risen 1 aneckt, das war die beste Nahkampf Erfahrung die viele andere Spieler und ich auch hatten.

    Flugnahkampf ist dafür dass es neu ist gut gelungen, aber auch wenig anspruchsvoll.


    Begleiter: Fox und Bully konnte ich persönlich wenig abgewinnen, konnte aber auch ihre Quests nicht zu Ende machen, da ich sie mit meinem Zerstörungswert verjagt habe, vielleicht hätte ich meine Meinung noch geändert. Caja hat sich auch abgewendet.

    Wo wir gerade bei diesen 3 sind, ist es gewollt dass in den Ladebildschirmen vom Tod von Caja und Bully berichtet wird? Dachte es wäre ungewollt und bei Spielende kriege ich den Tod der beiden mit, was nicht geschah. Ausserdem wurde mir im Ladebildschirm erzählt ich hätte Fox geholfen seine Familie zusammenzuführen was ich nie gemacht habe. Wieso kann man die 3 nicht irgendwo anderst finden nachdem sie sich abwenden? Das finde ich nicht gut.

    Nyra ist ein guter Charakter, sie stellt den Elex-Emotionskonflikt der Albs nochmal schön da. Von Nasty bekommt man das erwartete, coole Questreihe, aber im Kampf wirkt sie nutzlos, sie greift nicht an. Falk ist diesmal am interessantesten gewesen, cool dass er wieder dabei war. Crony fühle ich mich sehr verbunden, die Dialoge mit der Drohne wirken innig, man kauft den 2 die lange „Zusammenarbeit“ glaubwürdig ab. Einen Begleiter aus der Morkonabteilung habe ich schmerzlich vermisst…. Ich hätte 4 Vorschläge:

    Platz 1: Attila: Ich weiss im späteren Verlauf kann er sterben, aber gerade weil er sich so leidenschaftlich mit Jax über das Kämpfen unterhält, und Jax im Mut zusprechen kann, wäre die alte Socke die perfekte Wahl, er ist auch sehr glaubwürdig und einer deren die noch eine gewisse Wärme in der Grotte ausstrahlen.
    Platz 2: Dimitryj die Torwache der Grotte, er gibt einem das Gefühl von Hilfsbereitschaft. Platz 3: Dixxon: In den Dialogen mit ihm macht er den Eindruck eines Charakters mit tiefgreifenden Narben in der Seele, der nichts zu verlieren hat, und alles riskieren könnte. Platz 4: Die Stimme Jax, unspektakulär, aber passend, weil eben die Stimme Jax.

    Fraktionen: Ich bewerte nur die Fraktion meiner Wahl, die Morkons, die anderen müsste ich erst spielen. Das Design, sprich das Erscheinungsbild könnte besser nicht sein…. Es macht einfach Eindruck, die Grotte, die Rüstungen, die Waffen… sehr sehr sehr gelungen. Als aussenstehender mag man die Religion nicht verstehen, doch man kauft es den Charakteren dort in der Grotte einfach ab, weil sie sich Jahrelang dort eingesperrt haben und nichts anderes kennen und sehr gefestigt sind in dem was sie tuen, der Konflikt zwischen Abwerbern und Resistenten ist passend, und lässt einen selber ein bisschen die Wahl, dass man sich nicht zwangsläufig als Anhänger Ravaac´s fühlen muss. Ich finde es immer wichtig dass man selber entscheiden und auch ausdrücken kann, ob man die werte der Fraktion vertritt, und deswegen bei ihnen ist, oder sie nur ausnutzt (das hätte ich mir vor allem bei den Klerikern in Elex 1 gewünscht). Ich glaube nicht an die Lehren Ravacs, habe aber den Ravac Pfad genommen weil ich die dicke Rüstung wollte. Immersiv habe ich aber den Beitritt zu den Morkons so für mich gerechtfertigt, indem ich die Infektion als Anlass nahm… Kontrollverlust, Gewaltausbruch, usw…. Die Quests in der Grotte waren auch ganz cool. Die Idee der Skills im Sinne von Schmerzen finde ich super, habe auch zum Ende des Spiels ein Blutopfer gemacht von ca 70 %, so konnte ich mir den Schwierigkeitsgrad nochmal anheben. Mich hätte es gefreut wenn ich nach Main Story Ende tatsächlich Bahadurs Platz einnehmen hätte können. Ob er es gewollt hätte oder nicht, er hat es ja sogar erwähnt dass es irgendwann soweit kommen soll. Mit dem entsprechendem Zerstörungswert wäre es passend gewesen ihn am Ende auch noch umzulegen.

    Ich hätte mir noch mehr gewünscht dass zumindest in der Bastion die Leute auf meine Fraktionsentscheidung reagieren… Auch wäre es toll gewesen, wenn es pro Rang bei den Morkons einen wichtigen Auftrag gegeben hätte, vielleicht auch noch öfter dass man mit jemandem zusammen loszieht, diese Art von Quest´s waren in Elex 2 nämlich für mich mit die besten ( Ivan und Skibor + der Alb mit dem man den Fall ermittelt, mir ist der Name gerade entfallen.), die hatten super Tiefgang und Charakterbuilding.


    Crafting und loot: Das Crafting System ist super geil…. Regelmässig stand ich an der Schmiede und habe geupgraded, Kohle damit gemacht, und allseits die nächste Waffe erwartet die ich ausrüsten kann. Die Frequenz in der man neu ausrüstbare Waffen bekommt, ist nach den ersten 5 - 10 Stunden sehr gut, und man kann regelmässig was neues ausrüsten, was einfach ein tolles Gefühl ist. In den meisten Fällen sind sie auch echt cool designed. Jedoch muss ich nochmal erwähnen dass ich 2Handschwerter vermisst habe. Die Rückkehr Permanente Tränke finde ich auch eine coole Sache. Was es zu bemängeln gilt ist, dass Elextränke überhaupt keinen Effekt mehr auf einen haben? Klar gibt es das Kältesystem nicht mehr, aber wir sind ja nicht einfach immun gegen die Nebenwirkungen des Elexkonsums… Oder doch?
    Mit der allgemeinen Verteilung des loot´s in der Welt bin ich zu frieden, man wird gefühlt öfter beim Erkunden belohnt als im ersten Teil, und man kann hier auch guten Gewissen´s regelmässig Elexit ausgeben, das heisst der Schrott den man einsammelt, lohnt sich auch zu verkaufen.


    Balancing: Das Kampfsystem macht das Spiel relativ früh Einfach, jedoch finde ich es gut, dass die sehr starken Gegner die man am Ende sehr oft erledigen muss, auch auf höherem Spielerlevel nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam krepieren. So kann man sich am Ende durch Magalan schnetzeln, mit dem Feeling, man ist jetzt der Ober Aufs Maul Hauer, jedoch nicht mit dem Gefühl dass einen nichts mehr umbringen kann. Ab 100 Spielstunden kam ich irgendwann an den Punkt, zumindest als Morkon, dass man fast unverwundbar ist, aber dann ist es auch gerechtfertigt mit Level 55-60 (kein bis wenig elex konsum).

    Quests: Die Nebenquest´s haben durchaus ihren Reiz, am besten gefallen haben mir jene, wo man mit einem NPC über längere Zeit unterwegs ist, da tauscht man sich so schön miteinander aus, bildet sich eine Meinung über die Person, ändert diese vielleicht auch am Ende, das waren grosse Highlights. Gefühlt gibt es weniger Konsequenzen als in Elex 1, man hat zwar immer noch Entscheidungsfreiheiten, aber dass Quests oder bestimme Sachen die Ich unwissentlich verursache miteinander verzweigt sind, erlebt man glaube ich nur noch selten. Das ist sehr schade, wo es doch mit eine der grössten Stärken des 1. Teils war. Das soll aber nicht heissen dass die Quests nicht mehr gut sind.

    Technik: Die Ps5 Version könnte wirklich flüssiger laufen, schade. Ansonsten finde ich die Grafik schön, es ist ein ganz eigener Stil, in den man sich reinfühlen kann. Die Gesichter finde ich besser als im ersten Teil, was aber nicht heisst dass mir der neue Stil überall gefällt, Jax hätte durchaus etwas mehr Definition gebrauchen können, aber Ich finde sie weitaus nicht so schlimm wie es über all breitgetreten wird. Bug´s hatte ich fast keine, ich kam super angenehm durchs Spiel.

    Musik: Die Stücke die Björn für den 2. Teil produziert hat, gefallen mir, allen voran die bedrückenden. Das kann er wirklich gut, sehr geil war die Mukke wenn es die ernsten Dialoge mit Dawkins gab, in Carakis oder in Skyand Gebieten. Dass so oft Musik aus ELEX 1 kam, hat das Erlebnis leider ein bisschen weniger frisch wirken lassen, kein Beinbruch, aber es hat sich schon leicht negativ auf die Erfahrung ausgewirkt. Die Radio Orbit Tracks sind der Hammer… Leider habe ich Herbert umgelegt, dann war das Radio verstummt, damit musste ich leben. Höre die Cassandra CD aber dafür im Auto auf und ab Wie heisst denn der Sänger?





    Story: Stark…. Ich habe mich sehr schnell in die Geschichte reingezogen gefühlt, als immer mehr über Dawkins ans Licht kam, wurde es richtig spannend und intense… Auch wie das alles für mich Jax´s Charakter weiter formt ist super… Das sind unendlich grosse Narben die er innerlich mit sich trägt… Nachdem man mit der Wardek Nummer leben muss (nicht der richtige Vater, will Jax umlegen lassen im ersten Teil), erfährt man nun auch noch dass ganze Zeug mit Dawkins… Schade dass er am Ende nicht auch noch aufgetaucht ist. Allgemein, die Dialoge mit Dawkins waren mit das beste…. Man spürt einfach diese Verbindung zu einander + die Wichtigkeit beider Personen. Die Geschichte regte mich auch permanent zum Nachdenken an, wie alles zusammenhängen könnte, welche weiteren Entwicklungen es gibt, sie war allseits präsent in meinem Kopf, auch wenn man sie sich gut einteilen muss, wenn man so ein langes Spielerlebnis haben will wie ich, das ist die Herausforderung die das Spiel an den Spieler stellt, für mich hat es diesmal gut geklappt das Tempo selber zu bestimmen, ohne irgendwann in den Modus zu kommen „Ich muss das Spiel nun so schnell wie möglich beenden“.
    Des öfteren wurde die Story mit kleinen Cutszenes inszeniert, entgegen andere Kritiken sage ich: behaltet das unbedingt bei, Ich bin ein absoluter Fan davon…
    Was mir gefehlt hat war oftmals eine Entscheidung, beispielsweise ob ich Dawkins angreife oder nicht.. Wird das durch den hohen Zerstörungswert automatisch ausgelöst, dass Jax ihm bei der letzten Konfrontation keine Wahl lässt? Oder kann man es mit anderem Wert anders lösen… Wie werden gewisse Dinge im Spiel getriggert, ist der Veränderliche anders auf mich zu sprechen wenn ich mehr schöpferisch gehandelt hätte? Überlebt Dex wenn ich Alphara nicht vorher abschalte? Alles sind Dinge, wo ich nicht sicher bin ob ich sie in der Hand habe, es macht mir Lust auf einen weiteren Durchlauf, mit der Hoffnung dass es nicht alles linear ist. Das Ende mit der drohenden Ankunft der Singularität finde ich spannend, Ich bin gespannt ob tatsächlich jemand gewandelt wird oder nicht, auch Jax, ob er in Zukunft der Jax sein wird den wir kennen, oder ob er verändert aussehen wird, da steckt viel Potential drin.



    So nun komme ich mal zum Fazit, gefühlt habe ich glaube ich auch viel negatives geschrieben, ist aber nur gut gemeinte Kritik, von einem Fan der ersten Stunde der eben auch gewisse Vorstellungen hat, wie die Spiele noch besser sein können. Hoffentlich kam auch das positive deutlich zum Vorschein, denn mit ELEX 2 hatte ich so viel Spass wie seit langem mit keinem anderem Spiel mehr… Ich konnte mich richtig in dieses Roleplay reinfühlen, wichtig ist für mich ein Anker in der Geschichte, an dem ich meine Handlungen auch ohne vorgegebenen Elemente erklären kann. Wo es in ELEX 1 die Vergangenheit bei den ALB´s war, und damit das wiedererlangen der alten Stärke, und für mich weiterhin das Bestreben Effektivität und logischer Raffinesse war, war es diesmal der Umgang mit der Infektion…

    Die Grösste Stärke des Spiels ist Das Exploren… Es wurde wirklich auf eine neue Stufe gehoben… noch nie hat das so viel Spass gemacht. Es war Immersion pur von Anfang bis Ende und ich freue mich auf den nächsten Durchlauf, aber nun muss ich es erstmal Sacken lassen.

    Vielen Dank Piranha Bytes für dieses Spiel in dem sicher viel Liebe und Vision steckt…
    Cor Schalom ist offline Geändert von Cor Schalom (19.03.2022 um 06:56 Uhr)

  15. #15 Zitieren
    Waldläufer
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    Wertung in diesem Post, Erklärung: Ich habe hier mit magelhaft abgestimmt. Ich empfinde die Story zusammen mit den technischen Mängeln genauso wie es bei "mangelhaft" im Text steht, diese können nicht ausgeglichen werden.

    Trotzdem spiele ich Elex 2 und es macht spaß, wenn man sich zwingt über diese Punkte hinwegzusehen. Ich glaube aber nur Fans haben diese Frustrationstoleranz, auch deshalb die sehr harte Bewertung.

    Ich habe nur einen direkten Vergleich zu Elex 1 gezogen, eine allgemeine Bewertung würde mir sehr schwer fallen. Gefühlt habe ich ähnlich viel Spaß mit Elex 2 wie mit Elex 1, das hat mich gewundert weshalb ich mal die Aufstellung gemacht habe. Was soll ich sagen einiges ist besser, einiges schlechter. Am Ende ist es aber absolut ausgeglichen, daher mein Gefühl.

    Allgemein würde ich trotzdem sagen das Elex 1 das bessere Spiel ist, denn Story wiegt doch etwas mehr als viele andere Punkte.


    Direktvergleich zu Elex 1

    Nahkampf - Oft unflüssig, Schläge ins Leere, Gegner Bewegung hakelig.
    Fernkampf o
    Magie - Weniger Vielfalt, Magieart auf Gilde begrenzt, zu wenig Fernmagie.
    Perks & Skills ++ Spürbarere Auswirkung, Gute Synergien (z.B. HP+ und HP Recover).
    Ökonomie ++ Ausgaben auch für Waffen, längere Motivation Geld zu scheffeln.
    Progression + Spürbarer.
    Crafting + hat mehr Gewicht bekommen durch mehr Möglichkeiten, Gegner Waffendrop.
    Komfortfunktionen +++ Mapmarker, Lehrermarker, Anzeigen bei Händlern (wie viel vorhanden).
    Weltdesign o Oft schöner, oft hässlicher. Somit Ausgeglichen.
    Weltdichte -- weniger Environmental Storytelling, weniger NPC Begegnungen, weniger POI.
    Hauptquest --- Wie Kopie von E1, lieblose/emotionslose Umsetzung, zu viel Hordenklopperei.
    Nebenquest o Teilweise sehr gut aber zu wenige.
    Grafik + Beleuchtung, Vegetation und Texturen verbessert. Gesichter teilweise verschlechtert.
    Performance --- Absolute Katastrophe.
    Bugs o Wurde einiges behoben, einiges ist noch da. War bei E1 ähnlich.
    Basis Bastion - nur noch das Design zu kaufen, keine Änderungen im Verlauf.
    Begleiter -- Langweiligere Quest, unispirierte Entwicklung, langweilige Neue.
    Gilden o Wieder nur 3 Hauptgilden, Nebengilden System belanglos, Morkon Idee ganz nett.
    Jetpack +++ Sehr gut umgesetzt, sehr hoher Spaßfaktor, gut in Nahkampf integriert, für Fernkampf weniger gut.
    DERLanky ist offline Geändert von DERLanky (20.03.2022 um 07:05 Uhr)

  16. #16 Zitieren
    Gotor Avatar von OldCoin
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    Zusammenfassend wären meine Kernaussagen:

    1. Ich bereue es nicht Elex II gekauft zu haben, aber
    2. auf Elex II hatte ich mich sehr gefreut, bei Elex 3 trifft das jedoch nun nicht mehr zu (trotzdem werde ich es mir kaufen).


    Meine größten Kritikpunkte, alles keine Fakten, sondern meine subjektive Einschätzung (nach über 131 Stunden Spielzeit / Stufe 67) wären folgende:

    In Elex 1 gab es überall etwas zu entdecken, selbst auf den entlegendsten Steilhängen oder Klippen. Manchmal war es nur ein Wolfskraut oder Metallschrott, aber es hat mir Spass gemacht, zu sehen, dass PB weiß, wie ihre Fans ticken. In Elex II fällt dies fast völlständig weg. Es macht überhaupt keinen Sinn mehr, sich irgendwo hin zu bemühen.

    In Elex 1 waren ALLE Gebäude interessanter als sie es in Elex II sind. Dies gilt auch für die neugestalteten „alten“ Gebäude aus Elex 1. Für mich ein echter Rückschritt.
    Bestes Beispiel ist die riesige Fabrikanlage nordwestlich vom Vulkangelände. In Elex 1 gab es dort jede Menge zu entdecken, zu erforschen, zu klettern, zu fliegen und zu looten. In Elex II fast nichts mehr.
    So konnte man auch in Elex 1 nie sicher sein, wer oder was dort in einem Gebäude auf einen lauert. Das beginnt im Startgebiet von Edan südlich des Großen Aufzugs, wo dann (im vergifteten Gebäude) auch mal ein Häscher völlig überraschend auf uns wartet. Oder in der Fabrik im Südwesten (da, wo man das Bild von Dawkins findet), wo sich Schleimdrakone, Rottmolche und Beisser aufhalten. Wohlgemerkt im Gebäude. In Elex II gibt es das leider auch nicht mehr. Da kann man in jedes Gebäude hinein rennen, ohne befürchten zu müssen, das man im nächsten Augenblick angegriffen wird. Alle Gebäude sind safe – und dadurch auch langweiliger.

    Dann die Begleiterquests: In Elex 1 haben sie mir gefallen, und sie haben alle auch Sinn ergeben. Selbst bei Nasty, nachdem klar wurde, warum sie so agiert, wie sie es tut (Stichwort: Grauer Tod). Aber in Elex II? Für Nasty bspw. soll ich meistens „Menschen“ kaltblütig ermorden, auch wenn ich das eigentlich gar nicht möchte? Aber gut, sie ist ja meine Waffengefährtin, also Augen zu und durch. Aber, liebe PBs, wenn ihr wirklich denkt, das das Spaß macht, muss ich euch sagen, mir nicht.
    In Teil 1 hat Jax bspw. versucht seinen Bruder zu überzeugen, anstatt den Koflikt mit Gewalt zu lösen. In Elex II mutiert Jax aber mehr zur Bestie, als er es in Teil 1 je war.
    Überhaupt sind (abgesehen von Crony) eigentlich alle Begleiter schlechter geschrieben, als in Elex 1.
    Mit Crony durchs Land zu ziehen lohnt sich aber definitiv. Nicht nur wegen des Vanillepuddingrezepts, sondern auch, weil die Gespräche zwischen Jax und Crony wirklich sympatisch sind. Das haben die PBs (und insbesondere auch Michael Lott) wirklich sehr gut hinbekommen. Diese Gespräche machen Spaß.

    Für mich war Elex 1 von der Story (abgesehen von diversen Kleinigkeiten) eigentlich das beste, was die PBs seit langer Zeit produziert haben. Sie war interessant, abwechslungsreich, hatte Twists und Turns, und war bis zum Ende hin unterhaltsam. Elex II punktet hier m. E. in der Summe besonders durch die vielen Nebenaufgaben, die auch größenteils interessant und gut geschrieben sind, besonders in Kapitel 1.
    Da ist, was die Nebenaufgaben betrifft, Elex II nochmal deutlich stärker als Elex 1. Aber der Rest? Besonders ab Passus 3 wird das Spiel schon fast langweilig. Kein Vergleich zur Hauptstory des ersten Teils.

    Die drei Fraktionen in Elex 1 hatten alle nachvollziehbaren Beweggründe für ihr Handeln. Man konnte als Spieler gutheißen die Welt Magalans mit Weltenherzen neu erblühen zu lassen, oder eher den religiösen Weg der Kleriker wählen und sich für die LMAA-Variante der Outlaws entscheiden. Aber alle drei Fraktionen hatten gewisse positive Apekte, je nach Gusto. In Elex II ist das jedoch anders. Die Berserker sind Invasoren, die Albs experementieren mit Kindern und die Morkons wollen grundsätzlich alle anderen töten. Hier gibt es nichts positives mehr, was mich irgendwie dazu veranlassen könnte, einer dieser Fraktionen beizutreten. Das ist m. E. ein riesiger Fehler, denn mit keiner der Fraktionen kann ich mich als Spieler tatsächlich identifizieren.

    Mit den oft gescholtenen Töte hier 50 Gegner, und dann dort und dann noch … hatte ich weniger Problemen, wobei die Begründung dieser Aufgaben oft echt unterirdisch war. Das hätte man deutlich besser verkaufen können. Was mich aber extremst gestört hat, war bei menschlichen Gegnern (in diesem Fall das Angriffskommando der Kleriker) das Balancing.
    Mit einer schweren Waffe (Schaden 622) ziehe ich dem Kleriker 3 Striche ( von 24?) vom Lebensbalken ab und er schlägt zu, und ich verliere ein Drittel meiner Lebenspunkte (Stufe 42)? Das ist einfach lächerlich. Übrigens war zu dem Zeitpunkt mein Sohn bei den Klerikern. Insofern machte der Angriff überhaupt keinen Sinn.

    Es gibt auch noch viele Kleinigkeiten:

    Warum wurde das laute Wassergeräusch (bekanntes Problem aus Elex 1) nicht gefixt?
    Die neuen Mineralienadern sind optisch ein Rückschritt
    Die Videos beim abschalten der Former sind schlechter, als die aus Teil 1, wenn man die Konverter abschaltet.
    Der vermeintliche Tod von Dex wird komplett ignoriert
    Ich hatte mich eigentlich den Morkons anschließen wollen (wegen neu und so), aber um das zu erreichen soll ich den Khan hinrichten? Mich persönlich hat das abgeschreckt, daher habe ich dann als Gildenloser gespielt. Nach Spielende habe ich die Quest noch beendet und es ist keine Hinrichtung, sondern ein Duell. Aber wirklich besser macht es das für mich auch nicht. Sinnlos zu töten kann und sollte nicht immer die Lösung sein.
    Die angeblich bösen Dialogoptionen. In Teil 1 waren sie zumindest manchmal an sein ehemaliges rationales, logisches und strategisches Denken geknüpft. Manchmal aber auch nur dümmlich. In Elex II sind die leider eigentlich alle nur noch Quatsch.
    In Elex 1 gab es oft noch die kleinen Geschichten in der Geschichte. Durch Briefe, Audiologs usw. Leider gibt es das in Teil 2 nur noch sehr selten.

    Positiv und deutlich verbessert gegenüber Elex 1 hat sich hingegen die Beleuchtung und auch größenteils die Texturenqualität. Ich habe in den letzten Tagen noch mal 20 Stunden Teil 1 gespielt, und kann sagen, Elex II ist sicher mehr als ein Elex 1.5. Dafür hat sich in der Qualität dieser Segmente zu viel getan.
    Was mir auch sehr gut gefallen hat, war das Sounddesign der Skyaniden. Besonders in Verbindung mit der Mucke und dem Sounddesign in den Formern.
    Ich habe bereits in Kapitel 1 alle Former von Lebewesen befreit, und wenn man das noch als relativer „Lappen“ macht, war das schon äußerst atmosphärisch und auch spannend.
    Auch die Taschenlampe hat mir viel besser gefallen als die ollen Magnesiumfackeln aus Teil 1.
    Ebenso positiv ist es, das sich nun hacken und Schlösser öffnen wirklich lohnt. In Teil 1 war da ja oft nur Müll drin, aber in Teil 2 haben sie es besser gemacht.
    Auch die anderen neuen Monster haben mir gut gefallen.

    Insgesamt war Elex 1 für mich aber ein deutlich runderes Spielerlebnis. Und das eben nicht nur in der ersten Hälfte des Spiels, sondern bis zum Ende.
    Trotzdem hatte ich mit Elex II 80 Stunden (von über 131 Stunden) viel Spaß.

    Das Sythera-Mod-Team sucht derzeit nur noch einen weiteren netten Kollegen / Kollegin zur Erstellung von Gebäude-Meshs. Weitere Infos in der Jobbörse.
    OldCoin ist offline

  17. #17 Zitieren
    Neuling
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    Ich habe zwar noch nicht dermaßen viel Zeit im elex 2 verbracht, wie ich es normalerweise tun würde, ehe ich eine Review verfasse, jedoch gab es gewisse Punkte, die mir dermaßen gegen den Strich und förmlich ins Auge gegangen sind, dass ich fast nicht anders kann, als diese kurz und knackig in einer vorläufigen Bewertung des bereits gesehenen zu verpacken. Außerdem will ich klar stellen, dass ich mir die positiven Dinge für später aufheben werde, da die deutlich mehr Hingabe verdienen, als schon nach so kurzer Zeit nieder geschrieben zu werden. Ich schreibe hier lediglich Dinge nieder, die unabhängig von der Spielzeit Gültigkeit haben, also auch nach den ca 11 Stunden, die ich bisher gespielt habe! :

    Vieles wurde zwar gewiss bereits erwähnt, aber ich habe keine Lust mich durch all die anderen Beiträge zu wälzen. Hab mir ca 6 der langen reviews durchgelesen und versuche auch andere Punkte oder in erster Linie, mir besonders wichtige Punkte anzusprechen.


    1. Das Problem mit der Kamera

    Dieses Problem wurde zwar bereits behoben, ich muss aber trotzdem unterstreichen, wie schleierhaft es mir ist, dass dieser Punkt erst nach Release angegangen wurde. Diese auto zoom und fixade cam, war der reine horror und hat mich mit ein paar anderen Dingen zusammen, dazu gebracht, erst heute wider spielen anzufangen.

    2. Was soll bitte die erneute Simplifizierung des Kamofsystems im Nahkampf?

    Also ich verstehe ja, dass ihr die Sache weniger clunky gestalten wolltet, jedoch alle Schläge auf eine Taste zu legen und den letzten Tiefgang, das Combosystem raus zu werfen, war eine extrem fragwürdige Entscheidung.
    Statt dessen hättet ihr das Zeitfenster für combos etwas abändern, bzw je nach schwierigkeitsgrad erleichtern und mit dafür etwas komplexeren Schlag Kombinationen ergänzen können, was die Sache flüssiger und kreativer gestaltet hätte.

    Ich finde es sehr schade, dass ihr euch entschlossen habt derart zu streamlinen.


    3. Das Layout des Controllers

    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht die Entscheidung, die jetpack Funktion auf (xbox Controller ) LT zu legen, statt weiterhin doppel a zu nutzen. Letztlich war doppel a genau gleich angenehm zu nutzen, die Animation des abspringens wird auch noch abgespielt, jedoch fehlt einem nun die deutlich angenehmere Taste zum Zielen. Es ist höchst unangenehm mit LB zu Zielen, statt mit LT und zudem hat man die Praktikabilität der LB Taste in Hinsicht auf den Schnellzugriff auf zb Granaten, ebenso abgegeben. Wenn wenigstens wahlweise zur Auswahl stünde, eine leicht abgeändert Variante der elex 1 settings zu nutzen oder diese skebst anzupassen, wäre das ganze bedeutend eleganter gelöst.


    4. Die KI

    Etwas, das mich zusammen mit dem Punkt der Kamera, extrem abgeschreckt hat, war die Tatsache, dass die KI nicht nur NICHT mit dem Jetpack klar kommt und direkt a Haut, sobald man eine gewisse Höhe erreicht, nein.. Zudem is sie auch im Gegensatz zu elex 1, viel zu dumm, um einen zu treffen oder überhaupt zu versuchen, einen auf einer Erhöhung über 2 Meter noch anzuvisieren.

    Was soll das?
    Zusammen mit weiteren, deutlichen Verschlechterungen im Verhalten der ki, ist das ein absoluter Witz. In elex 1 stellte die KI keine Intelligenz in dem Sinne dar, aber ihre Schärfe lag in der hartnäckigen Verfolgung und der relativ präzisen anviesierung auf Dächern usw. Außerdem waren die Geschosse deutlich breiter und somit gefährlicher. Jetzt hat man das Gefühl, man weicht einer Baby Variante davon aus, die irgendwie hängen geblieben ist, zusammen mit dem I in KI..
    Das bringt mich direkt zum nächsten Punkt, der ein endgültiges Ausschlusskriterium für mich darstellte


    5. Der Schwierigkeitsgrad

    PB, ich bin wirklich enttäuscht von euch, was das betrifft.
    Macht das Spiel von mir aus auf schwierigkeitsgrad Normal zugänglicher und nehmt die Schärfe aus dem direkten Anfang des Spiels, bis zu Schwierigkeitsgrad Schwer, aber Universum verdammt noch mal, was habt ihr euch bitte bei diesem verpfuschten Hardcore Modus gedacht? Ich begann das Spiel auf Ultra und ich war schockiert.
    Klar, ich bin durch elex 1 geübt, aber Vergleiche ich die Gegner, ihre Robustheit und die Stärke, Geschwindigkeit und Häufigkeit ihrer Angriffe, so sieht elex 2, gerade zu Beginn, jedoch oft auch später, nahezu lächerlich aus dagegen. Kombinieren wir das mit Punkt 4, der KI, so bleibt die idioten Version von elex 1 zurück.

    So sehr ich euch als Entwickler liebe, so sehr habe ich trotzdem einen großen Teil des Vertrauens in euch verloren, besonders nach der Behauptung der ultra harte Modus wäre gleich hart wie in elex 1, was ej Fach unmöglich ist, unter den euch wohl bekannten Umständen, die ich eben beschrieb. Ich habe also gewartet, bis die kamera gefixt wurde und eine Mod zur deutlichen Anhebung des Schwierigkeitsgrades herausgegeben wurde, die meinen Schaden und die XP halbiert und den Schaden der Gegner erhöht. Mehr ist leider wohl nicht drinnen, wenn es ums modden geht. Könnten die Modder die KI verbessern und die Angriffszyklen leicht beschleunigen, sowie die Angriffe wider voluminöser und präziser gestalten, wäre das ein Segen, jedoch ist das vermutlich eure Aufgabe, sowie im Grunde auch der Rest.


    6. Die lächerliche "Taschenlampe"

    Ganz ehrlich, ich liebte die Magnesiumfackeln. Sie waren mal was ganz anderes, es gab bei weitem genug von ihnen und deren Licht war etwas einzigartiges in Spielen. Dieses diffuse Licht, das so ungleichmäßig auf die Umgebung viel oder extrem dunkle Orte erleuchtete, war deutlich schöner und stimmungsvoller, als dieses lächerliche Licht ohne Quelle.
    Was habt ihr euch dabei gedacht? Das ist es, was ich mich immer wieder frage, auch im Falle des nächsten Punktes


    7. Design Entscheidungen

    Was ist das bitte für eine seltsame Oberfläche beim zb Schlösser knacken?
    Das sieht dermaßen altbacken und beschert aus. Die hübsche Oberfläche in elex 1 war zeitlos und modern, sehr stimmig ins Gesamtbild passend, nicht wie dieses komische Teil, aus der risen grabbelkiste.
    Selbiges gilt für das interface im allgemeinen.
    Was wurde aus dieser coolen Idee mit dem computer am Arm?
    Auch die Listung der items ist ein Witz und sehr fummelig und unnötig.
    Auch, dass es nicht mehr möglich ist, durch Klick auf einen Ausrüstungsslot, die besagte Liste an dazu passenden Gegenständen aufzurufen und etwas daraus auszuwählen und anzulegen.

    Wer dachte bitte, es wäre besser, wenn man jeden einzelnen Gegenstand extra aus einer langen Liste an unterschiedlichen Gegenständen erst nach Kategorie und anschließend innerhalb eben dieser Kategorie auswählen muss, damit er im slot erscheint.
    Elex 1 löste das deutlich eleganter, cooler und farblich schöner abgestimmt.
    Außerdem war das ganze in Echtzeit und man konnte inzwischen angegriffen werden, weil das Spiel nicht pausierte, was je nach Schwierigkeitsgrad auch ganz einfach geändert werden könnte.
    Auch der questlog wirkt umständlich und überfüllt.
    Die Schriftart lässt alles so überlaufen aussehen und mir geht nicht ein, weshalb man dieses schöne, klare und passende Design, für dieses zwar etwas detaillierte, jedoch deutlich unübersichtlichere und unaufgeräumtere verworfen hat.
    Auch das seltsame itemrad mag manchen gefallen, weil die quickslots unten am Bildschirm wegfallen und natürlich der Bildschirm an sich so aufgeräumter wirkt, jedoch werden die Tasten des Steuerkreuzes extrem verschwendet, wie sie momentan ausgelegt sind. Das Menü kann ich auch ohne das Steuerkreuz anwählen und die Karte hätte man per langeb Knopfdruck ebenfalls direkt aufrufbar machen und so das Steuerkreuz als quick slot Abruf weiter behalten können.
    Dazu hätte man auch keine slots mehr einblenden müssen, sondern lediglich die Option zur Verfügung stellen, die 4 Tasten eigenständig im Menü zu belegen, was es einem erspart, jedes mal ins itemrad zu wechseln.


    8. Die Grafik und Animation

    Ich sehe zwar klare Verbesserungen, jedoch ist es mir schleierhaft, wie es sein kann, dass für die marginalen Verbesserungen an der einen Stelle und deutliche Verschlechterungen anderen Orts, dermaßen viel Leistung gebraucht wird.
    Ich spiele mit einer 2080ti, zusätzlich übertaktet und das Spiel liegt auf einer m2 ssd, sowie genug ddr4 ram vorhanden ist und trotzdem bekomme ich auf 4k und ultra, nur 45fps ohne vsync und das aber mit wirklich schlechter draw distance und seltsam wenig Gras und Bepflanzung an vielen Stellen. Die density nimmt extrem schnell ab und in elex 1 konnte ich eine mod installieren, die per ini mod alles nochmal hoch schraubte und das mit immer knapp zwischen 56 und 64 fps, wenn ich mich recht erinnere meist 68 fps und das ohne zusätzliche Übertaktung von irgendwas.

    Dann die Gesichter.. Holy moly.. Wtf? Das hat elex 1 besser gemacht. Dex is echt das Limit der gruseligkeit. Jedes mal wenn ich diese cringige start Szene mit ihm sehe, wo er hinfällt und jax in umarmt, bekomme ich die strangesten vibes schlechthin.
    Elex 1 is teilweise auch etwas cringe, jedoch auch heute finde ich es absolut top.
    Klar, es wird echt Zeit für ne modernere engine, aber ich hätte elex 1 in etwas erweiterter oder verbesserter Form, definitiv gerne angenommen.


    9. Das schleichen

    Wtf? Die ki merkt nicht mal mehr, wenn ich ohne zu schleichen ins Haus oder ans Bett heran trete, was bei elex 1 noch direkt bemerkt wurde. Unfassbar wie krass man die Vorzüge und Stärken eines Spiels weg werfen kann. Was ist bitte los mit euch pb? Ich kann teilweise die kumpels von dem Typen töten und er ratzt gemütlich weiter, während ein Fass explodiert, direkt vorm Eingang zur Hütte.. Das is echt lächerlich!



    Ich muss leider einem anderen Vorredner recht geben.. Auch ich habe das Gefühl, das PB, genau wie zb techland mit dying light 2 und viele andere, vor allem auf die Flaschen stimmen, nämlich jene der Leute hören, denen elex als Spiel sowieso nie gefallen hat und die deshalb auch im Grunde ein völlig anderes Spiel wollten.
    Ihr habt leider in Teilen und mehr und mehr, genau das aufgegeben, was eure Spiele so besonders gemacht hat und dazu gehört auch die Härte, die man ja in ihrer reinen Form auf den Ultra Mode beschränken hätte können, aber mir kommt vor, weil jeder 13 jährige honk von sich selber denkt, er wäre ein total skill reicher Spieler, will man deren Einbildung befriedigen, damit sie nicht aufgrund des Frusts aufhören zu spielen, weil genau solche idioten dann dem Spiel die Schuld geben, aber ich sage euch eines.. Wenn das eure neue Zielgruppe sein soll, die ihr mit ins Boot holen wollt, so seid ihr das völlig flasche Studio dafür.. Es sei denn, ihr wollt alle alten Fans vergraulen.


    Meine Abstimmung gebe ich erst ab, wenn ich durch oder fast durch bin, dann werde ich auch meine Review erweitern und von einer reinen Darlegung der Schwächen, zu einer vollwertigen Kritik erweitern.
    Ich kann. Definitiv viel gutes über das Spiel sagen, möchte diese dinge jedoch deutlich genauer bewerten können, da sie bedeutend mehr Spielzeit benötigen, als meine bisherige.
    Agathon ist offline Geändert von Agathon (31.03.2022 um 18:59 Uhr)

  18. #18 Zitieren
    Neuling
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    Ich habe Elex 2 gerade frisch durchgespielt und möchte auch einige Gedanken festhalten.

    Am Erscheinungstag wollte ich nur kurz in Elex 2 reinschauen, weil ich eigentlich noch mit Horizon: Forbidden West beschäftigt war. Ich habe seitdem Horizon nicht einmal mehr gestartet und jetzt gerade nach knapp 60 Stunden das Ende von Elex 2 erreicht. Das sagt vermutlich schon einiges aus. Ich hatte mit Elex 2 wirklich viel Spaß, obwohl meine Vorfreude reichlich gedämpft war. Elex 1 war das erste PB Spiel, bei dem ich einen zweiten Anlauf nach ca. einem Jahr gebraucht habe, um es durchzuspielen. Beim ersten Mal hatte ich es nach ca. der Hälfte abgebrochen, weil ich mit der Welt, den Charaktären und dem ganzen Setting einfach nicht warm wurde. Das hat sich beim erneuten Versuch dann gebessert. Aber trotzdem sagte mir das Elex Universum deutlich weniger zu, als alle bisherigen PB Welten. Dazu kam, dass im Vorfeld zu Elex 2 viel negatives berichtet wurde und Screenshots teilweise wirklich grausig aussahen.

    In der Nachbetrachtung muss ich sagen, dass die Grafik weit weniger schlimm ist, als befürchtet. Die Landschaften sehen teilweise sogar richtig gut aus, besonders in grünen Abschnitten. Leider können die Wüsten und Schneegebiete hier nicht mithalten und offenbaren viel eher das schwache Technische Gerüst von PB.

    Ein weiterer sehr positiver Punkt ist das Jetpack. Es hat die Art eine Open World zu bereisen wirklich grundlegend verändert und immer wieder dazu angeregt auf Entdeckungstour zu gehen. Ich habe nicht zuletzt dank des Jetpacks lange nicht mehr so viel Spaß am Entdecken gehabt. Der Treibstoff war eigentlich immer Grund genug jede Gebäude zu durchsuchen, weil dadurch der Jetpack noch spaßiger wurde. Diese Karotte fand ich wirklich eine coole Idee von PB.

    Allerdings hat das Spiel auch seine nicht zu verleugnenden Schattenseiten. Allem voran muss ich leider sagen, dass im Storytelling grobe Fehler gemacht wurden. Die Grundprämisse und auch die "Auflösung" am Ende fand ich eigentlich ganz nett. Aber es gab einfach eine ganze Menge Punkte während der Geschichte, die wirklich strunzdumm erzählt wurden.
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zum Beispiel die Reaktion auf Dex "Tot". Kaum eine Reaktion von Jax und nicht ein einziges Wort von Caja. WTF? Caja ist die MUTTER! Und es kommt von ihr einfach NICHTS! Das ist so einer der Punkte, wo ich nicht verstehe, wie das bei PB keinem aufgefallen sein kann.


    Was mir auch gar nicht gefallen hat, waren dieses Mal die Gefährten Quests. Grundsätzlich ist es eigentlich immer total cool sich eine Truppe zusammenzustellen und dann bei verschiedenen Problemchen zu helfen. Dieses Mal bestanden die Gefährten Quests aber zu 95% aus Hinteleportiert werden (manchmal in den dämlichsten Momenten), Gegner Töten und dumm in der Gegen stehen bleiben. Gerade dieses Teleportiertwerden hat mich extrem genervt. Das ist in meinen Augen ab Kapitel 2 eh ein Problem. In Kapitel 1 erkundet man langsam aber sicher die Welt, hilft hier und da, lernt die verschiedenen Gemeinschaften kennen. Ab Kapitel 2 grast man eigentlich nur noch eine Quest nach der nächsten ab und dieses "Entdeckergefühl", das die PB Spiele eigentlich schon immer ausgemacht hat, geht komplett verloren.

    Das Kampfsystem fand ich so lala. Es wird niemals einen Preis für das beste Kampfsystem gewinnen, war aber auch keine Vollkatastrophe. Positiv finde ich hier, wie vielfältig man Spielen kann. Hier sollte eigentlich jeder seine präferierte Waffengattung und Spielweise finden. Auch in Kämpfen war das Jetpack sehr spaßig.

    Was mich mehr und mehr bei PB stört: Der Soundtrack! Kai hat bei Gothic1 bis Risen1 so tolle Soundtracks abgeliefert. Der Gothic 3 Soundtrack gehört für mich bis heute zu einem der besten Spielesoundtracks überhaupt. Seitdem wird der Soundtrack irgendwie von Spiel zu Spiel schlechter. So sehr ich Björn schätze, ich würde mir wieder einen professionellen Musiker für Elex 3 wünschen. Vielleicht doch mal wieder bei Kai anklopfen? Er ist ja schließlich schon seit längerem wieder im Business.

    Fazit: Elex 2 ist vieles, aber sicher kein perfektes Spiel. Aber trotzdem hat es mir eine wirklich gute Zeit beschert und mich von der Scheiße abgelenkt, die gerade in der Welt passiert. Ich habe mich immer gefreut das Spiel zu starten und bin gerade auch ein wenig traurig, dass es jetzt vorbei ist. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass PB für sein nächstes Projekt endlich einige überfällige Baustellen angeht. Die Engine ist in meinen Augen langsam wirklich am Ende (die ist in Grundzügen noch immer die aus G3?), auch wenn die PBs hier noch einiges raus geholt haben. Die Story muss besser werden, das konnte auch PB schonmal besser. Ansonsten hätte ich trotzdem Bock auf Elex3. Jetzt will ich auch wissen, wie die Geschichte zuende geht. Und seien wir mal ehrlich: PB könnte auch einen Kühlschranksimulator programmieren und ich würde ihn kaufen...
    guenxmuerfel ist offline

  19. #19 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Ich habe den ersten Punkt angekreuzt, obwohl es mir gerade keinen Spass macht, ELEX ll zu spielen. Es macht mir gerade auch keinen Spass, die Nachrichten zu gucken oder zu lesen. Und weil die beiden Dinge mit einander zu tun haben, dafür gibts die "Eins". Für so etwas wie das Gegenteil vom Realitätsschaden .

    Ansonsten gibt es viele Sachen, die mir gefallen, viele, die mir nicht gefallen. Ich mag den neuen Jax und seine Stimme nicht.
    Die zu vielen Monster halte ich für einen Kunstgriff, um die spielende Person permanet unter Adrenalin zu halten und so Reflexion zu erschweren. Eigentlich ist ELEX so etwas wie ein Assessement-Center. Wenn man es nötig hat, sich darin zu beweisen, hat man vorher schon verloren.
    Denn die Regeln machen andere - und die Bewertung auch.

    Ajanna ist offline

  20. #20 Zitieren
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    EINLEITUNG
    Ich bin ein langjähriger Fan von PB. Gothic 1 war mein erstes Computer-Spiel und jedes Spiel, das ich jemals gespielt habe, musste sich seitdem an Gothic messen. Elex 2 hat mir endgültig den Rest gegeben. Ich gestehe es mir nun ein: Ich mag die Spiele, die PB macht, einfach nicht mehr. Allgemein habe ich das Gefühl, dass PB schlichtweg vergessen hat, was an Gothic und, meiner Ansicht nach, teilweise auch an Risen 1 gut war. Und zwar auf allen Ebenen. Im Folgenden habe ich mal versucht, zu erklären, woran das liegt.

    ALLGEMEIN
    Das Setting kommt mir vor, als sei es ein soziologisches Marktforschungsprodukt, das einfach alles in einen Topf wird, was Menschen im Rollenspielbereich gut finden könnten: Fallout, Mass Effect, Skyrim. Oder auch: Fantasy, SciFI und Endzeit. Es fühlt sich an, als habe PB Angst davor, sich für einen dieser Bereiche zu entscheiden, um keine potentiellen Kunden außen vor zu lassen. Das ist nicht unkonventionell oder besonders kreativ, sondern eher mutlos, wie ich finde. Das ganze Konzept ist darauf zugeschnitten, es allen rechtzumachen. Mal ganz davon abgesehen: Laserknarren und mittelalterliche Rüstungen und Schwerter passen einfach nicht zusammen. Zumindest sehe ich das rein subjektiv so.

    GESELLSCHAFT UND KULTUR
    In Gothic 1 und 2 wurde, trotz der geringeren technischen Möglichkeiten, wunderbar veranschaulicht, dass die Konflikte der Charaktere vor dem Hintergrund einer authentischen Gesellschaft stattfinden, in welcher es politische und ethisch aufgeladene Prozesse gibt. Diese werden von sozialen Gruppierungen ausgetragen, welche alle auf ihre Art und Weise Ziele verfolgen, die aus unterschiedlichen Gründen legitim sind. Die moralischen und politischen Motive der Fraktionen in Elex und Elex 2 sind einfach nicht ausgearbeitet genug. Die Albs sind die alten Erzfeinde des Helden, die im Prinzip ein unmenschliches Endzeitszenario angestrebt haben, um dessen Vereitelung es den ganzen 1. Teil hindurch ging. Ich sehe überhaupt keinen Grund, warum sich Jax ihnen wieder anschließen sollte. Mal ganz davon abgesehen, dass die Albs in Teil 2 angefangen haben, mit Kindern (wtf?) zu experimentieren. Die Kleriker*innen sind eine Art technisierte Sekte, die nicht davor zurückschreckt, Personen mit Psi-Kräften das Gehirn zu zerquetschen, um sie dazu zu zwingen, sich den Kleriker*innen anzuschließen. Außerdem wurden sie in Teil zwei einfach mal zu einer Subfraktion degradiert und als mir das Spiel erklärt hat, warum ich mich ihnen nicht anschließen kann, ohne vorher ein Alb zu werden, hatte ich das Gefühl, ein paar schattenhafte Notizen der Entwickler*innen vorgetragen zu bekommen, die eher das Gameplay als die Story betreffen. Die einzige Fraktion, dessen Intentionen ich in irgendeiner Weise als durchdacht bezeichnen würde, sind die Berserker und das "Terraforming" des ehemaligen Outlaw-Lagers, die Weltenherzen, die damit verknüpfte Pflege der Setzlinge, die Umwandlung des Elex in Mana usw., find ich auch gut. Aber auch die Berserker haben absolut tyrannische Gesetze, welche mich im ersten Teil sogar zu einem Mord genötigt haben, den ich überhaupt nicht begehen wollte. Von den Outlaws fange ich mal gar nicht erst an, weil ich nach einem Besuch im Krater in Teil 2 fast schon sagen würde, dass es nicht genug Content gibt, um sie als Fraktion zu bezeichnen. Ich könnte jetzt auch noch was zu den Morkons sagen, aber ich spare mir das mal. Was ich zum Ausdruck bringen will, ist, dass alle Fraktionen nicht auf ihre jeweilig eigene Art und Weise Interessen verfolgen, die, gemäß des ihnen angehörigen Klientels, legitim sind, sondern: Alle Fraktionen sind unsympathisch und verfolgen verwerfliche Ziele. Die Kleriker, die Albs und auch die Morkons bilden soziale Strukturen, die jeweils ein Wertesystem vertreten, das so unausgeprägt ist, dass sie Menschen mit Gewalt dazu zwingen müssen, sich ihnen anzuschließen und genau das müsste mit mir als Spieler auch passieren, bevor ich mich ernsthaft einer dieser Fraktionen zugehörig fühlen könnte. Ach ja und: Die Rüstungen der Berserker sehen so zusammengewürfelt aus, dass ich mich nicht einmal darüber gefreut habe, eine zu erhalten.

    INDIVIDUEN
    Es gab in Gothic darüber hinaus eine vernünftige Antwort auf alle Fragen, die man sich im Hinblick auf die Menschen und ihre wirtschaftliche Reproduktion sowie soziale Interaktion stellen konnte. In Gothic 1 hat das alte Lager Erz gegen Lebensmittel und andere Gegenstände ausgetauscht und diese, zum Beispiel im Handel gegen Sumpfkraut, in Umlauf gebracht. Deshalb stellte das alte Lager die größte wirtschaftliche und politische Macht dar. Von diesen Privilegien ausgeschlossen, hat das neue Lager Reis angebaut, der sowohl als Nahrung diente als auch zu Reisschnaps weiterverarbeitet wurde. In Gothic 2 ist das Ganze sogar noch durchdachter: Es gibt mehrere Bauernhöfe, welche die Hafenstadt versorgen. Die Versorgungslage in der Stadt ist schlecht, was man auch ganz klar durch die Interaktion mit den Charakteren mitbekommt, weil aufgrund des Krieges keine Schiffe mehr im Hafen anlegen, obwohl dieser zuvor ein Handelszentrum war. Nicht zuletzt auch aufgrund der Erzvorkommen auf der Insel, was absolut Sinn ergibt. Eine politische Folge dieser wirtschaftlich angespannten Situation besteht in der starken Belastung der örtlichen Bauern, die sich deshalb sogar gegen die Hafenstadt und die sie beherrschenden Gruppierungen auflehnen. Daraus resultiert dann die Zweckursache einer der spielbaren Fraktionen sowie ihre Beziehung zu einer zweiten Fraktion - den Paladinen. Nebenbei wird auf diese Weise noch plausibel erklärt, was die Söldner aus dem ersten Teil jetzt so machen. Es ist wichtig, dass die meisten Charaktere gesellschaftliche Funktionen hatten, die ihre Identitäten geprägt haben. Die Figuren haben auf individueller Ebene zur gesellschaftlichen Struktur gepasst und ihre Probleme, Bedürfnisse und Geschichten haben ihre Klassen- sowie Fraktionszugehörigkeit widergespiegelt: Sie waren Zimmerleute, Schmiede, Leuchtturmwärter, Jäger*innen, Lehrlinge, Soldaten verschiedener Ränge, Bauern, Metzger*innen, Banditen, es gab einen Richter, Heiler*innen, Geldverleiher, Händler*innen (und zwar reiche und arme), Seeleute, Politiker, Häftlinge, reiche Schnösel, die geerbt haben, Bergleute, Jäger*innen, Flüchtlinge, Obdachlose, Magier, Wachen, Reisende, Prostituierte, weirde Dudes allein in der Wildnis, Alkoholiker*innen, Söldner, Bogner, Zimmerleute, reiche Leute, arme Leute, Paladine in Staatsangelegenheiten, Priester, Arenaleiter, Steuereintreiber, Talöhner*innen, Kriminelle verschiedenster Art, Marktschreier, irgendwer, der im Hafenviertel illegale Kämpfe veranstaltet hat, Wahrsager, Hotelier, Kneipenwirte, Sagitta, Restaurantbetreiber, Kellner*innen, Hafenarbeiter, Fischer, Alchemisten, ein Bordellbetreiber, Kapt'n, usw. Die meisten Gegenstände, die es im Spiel gibt, kann man sich anhand der sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen Myrtanas erklären. Sie sind in das soziale Gefüge der Spielwelt integriert. Rüstungen, Waffen und alchemistische Erzeugnisse werden entweder von Handwerker*innen hergestellt, welche gut ausgebildet und deshalb sozial anerkannt sind oder von den machtpolitisch relevanten Gruppierungen verteilt. Deshalb ist es sinnvoll, einer Fraktion beizutreten oder ein Handwerk zu lernen. Viele Questgeber*innen (natürlich nicht alle) sind in Elex schlichtweg nur Berserker*innen, Kleriker*innen, etc. und haben ansonsten keinen wirklichen Hintergrund, den man ihnen ansieht oder aktiv bemerkt. Dadurch, dass die Fraktionen einfach zu wenig kulturelles Kapital mitbringen.

    EIN ZWEIKLANG
    All' das führt dazu, dass das soziale Gefüge in Elex 2 nicht so gebaut ist, dass man es als virtuellen Gesellschaftsentwurf begreifen könnte. Das Zusammenspiel von gesellschaftlicher Kultur und Individuen hat sich eben, meiner Ansicht nach, unterbewusst zu etwas zusammengesetzt, was viele Leute meinen, wenn sie (Gothic-)"Atmosphäre" sagen. Und, dass das in Elex anders ist, liegt daran, dass die gesellschaftlichen Kulturen, insbesondere die Fraktionen, einfach nur auf cool getrimmt sind, und keine glaubhaften Wertesysteme vertreten. Die Standpunkte der Fraktionen sind zu unausgeprägt und zu sehr auf Gameplay ausgelegt. Es gibt zu wenige Verbindungen zwischen Kultur und Individuen. Die Individuen treten einfach nur als Mitglieder ihrer Gilden auf und die wenigsten haben einen erkennbaren "Beruf" oder gehören näher ausgearbeiteten sozialen Gruppen an. Es gibt zu wenig soziale Differenzierung. Das Spiel erzählt deshalb keine Geschichten, die "authentisch" und "wie aus dem echten Leben" gegriffen sind. Und das hat auch Auswirkungen auf die materielle Kultur, bzw. man könnte auch sagen auf die "Items". Elex arbeitet mit einem Endzeitszenario und dennoch liegt überall alles mögliche rum: Fette Laser-Knarren, Essen, alle möglichen Heiltränke, etc. pp.. Warum? Das ergibt doch gar keinen Sinn. Ich frage mich ernsthaft, wer all' diese Tränke herstellt, die überall rumliegen? Ich weiß auch nicht, wo in Elex 2 Essen hergestellt wird. Geschweige denn, wo die ganze technische Industrie angesiedelt ist, die es braucht, um Laserknarren, Raumschiffe, etc. zu produzieren. Ein Gewehr in Elex 2 zu finden, fühlt sich so bedeutungslos an, dass ich es mir nicht einmal direkt danach im Inventar angucken will. Viele weniger signifikante Items sind einfach nur da, um aufgehoben zu werden. Versteht mich nicht falsch, solche Dinge lassen sich auch in RPGs niemals zu Ende denken, manchmal ist es auch leveldesignmäßig sinnvoll, irgendwo Belohnungen zu platzieren und man kann es damit auch übertreiben, aber in Elex und Elex 2 bleiben diese Fragen zu oft auf der Strecke. Wenn irgendwas auf den ersten Blick cool wirkt, darf es auch im Spiel vorkommen. Alles andere scheint zweitrangig.

    LERNPUNKTE
    Ich fand es auch sehr schön, wie das Lernpunktesystem in Gothic in eben dieses soziale Gefüge der Welt gegriffen hat. Dem Erlernen von neuen Skills geht immer ein soziales Verhältnis voraus, das man zu bestimmten Charakteren, die bestimmten Tätigkeiten nachgehen, aufbauen muss. Je spezieller der Skill ist, desto komplizierter ist es auch, an entsprechende Lehrkräfte heranzukommen. In Elex wurde das zu stark aufgeweicht und in Elex 2 sind die Skills der verschiedenen Fraktionen entweder langweilig (Outlaw-Stims) oder sehr ähnlich (Eis und Feuermagie der Berserker und Albs). Den exklusiven Heilzauber der Albs finde ich irrelevant, weil man eh zu viele Heiltränke hat. Und an Laser-Knarren oder starke Schlagwaffen kommt man sogar ganz ohne Fraktion ran. Erinnert euch doch mal an die Ausbildung, die der Held in der Vulkanfestung in Risen 1 oder im Kloster von Gothic 2 durchlaufen musste. Die Ausbildung der Feuermagie zog sich in Gothic durch das ganze Spiel: Man hat in regelmäßigen Abständen sehr unterschiedliche und immer stärkere Zauber und die Herstellung von Runen erlernt. Zusätzlich gab es die Alchemie, die man ja schon von Konstantino lernen und dann im Kloster vertiefen konnte. Zahlreiche Charaktere haben auf diese Entwicklungen reagiert. Der Schmied in Khorinis hat sich sogar beschwert, wenn man Söldner geworden ist, und gefragt, wo man sich denn schon wieder so lange rumgetrieben habe. Die Fraktionen sind immer wieder sinnvoll in den Verlauf der Story eingebunden worden. Kurz gesagt: Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Fraktion hatte im Hinblick auf Gameplay und Gesellschaft viel größere Bedeutung. Ich finde, dass die Fraktionen in Elex 2 im Hinblick auf die Hautstory sowas von egal sind.

    DER PROTAGONIST
    Ein richtig großer Cringe-Faktor ist für mich die persönliche Entwicklung von Jax und seinem sozialen Umfeld zwischen Teil 1 und Teil 2. Offensichtlich hat er ein Kind mit Caja bekommen, die ich übrigens weder optisch noch kommunikativ wiedererkannt hätte, und entschied sich dann dazu, sie mit dem Kind einfach alleine zu lassen, um in irgendeiner Hütte zu leben. Das macht Jax auf jeden Fall zu nem patriarchalen und sozial unsympathischen Charakter, was ich schon mal blöd finde. Die Darstellung der Beziehung, die Jax zu seinem Kind hat, ist auf einer Präsentationsebene einfach nur peinlich und im Laufe des Spiels stellt sich auch raus, dass das, was ein Charakter in einem open world RPG so macht, einfach nicht mit den Tätigkeiten vereinbar ist, die ein Familienvater verrichtet. Dass in einer Gesellschaft auch Kinder vorkommen, ist ja richtig und im Prinzip eine gute Idee. PB hat hierbei aber einfach nicht die angemessene Sensibilität an den Tag gelegt, um dieses Thema angemessen zu behandeln. Mein Rat wäre: Schmeißt dieses Feature wieder raus.

    DIE MUSIK
    Es ist durchaus eine beachtliche Leistung von Björn, dass er den ganzen Soundtrack geschrieben hat, aber bitte, bitte, bitte stellt wieder jemanden wie Rosenkranz ein. Es hat halt einen Grund, warum sich Menschen ein ganzes Leben lang mit Musik beschäftigen und Instrumente lernen, und Soundtracks nicht parallel zu einem anderen Beruf am PC produzieren. Zudem ist das ganze Mixing in Elex 2 total mies. Hintergrundgeräusche sind immer wieder willkürlich zu laut und die Lautstärke der Dialoge variiert viel zu stark. Dabei ist das doch etwas, was sonst eigentlich immer perfekt war.

    DIE DIALOGE
    Die Dialoge sind nicht das größte Problem von Elex, aber für mich ein besonders wichtiges. Die Figuren brauchen ewig, um sehr wenig zu sagen. Ihr Sprechrythmus ist unfassbar oft sehr monoton. Ich habe regelmäßig das Bedürfnis, Dialoge zu überspringen. Dabei war gerade dieser Aspekt an Gothic und teilweise an Rose, wenn man mich fragt, so wahnsinnig gelungen. Und was am schlimmsten ist: Viel zu oft erklären Figuren mit einer Engelsgeduld Gameplaymechaniken, und es wird sich überhaupt keine Mühe gegeben, das zu kaschieren. Manchmal klingt das fast so, als würde eine inhaltlich relevante Figur einen Tutorial-Text vorlesen, der erklärt, wie das mit der Bastion funktioniert oder mit dem Jetpack oder, warum ich mich den Klerikern erst anschließen kann, wenn ich, obwohl das voll out-of-character ist, wieder zu einem Alb geworden bin.

    ANTAGONISTISCHE GEFAHR
    Die Orks, die Drachen, Beliar, der Schläfer, die Suchenden und all' die Bedrohungen, gegen die sich der Held in Gothic stellen musste, waren wirklich böse. Ich fand die Albs waren einfach überhaupt keine überzeugenden Antagonisten und Jax und die Seperatisten sind bereits Beweise dafür, dass die Albs gar nicht so effizient und gnadenlos sein können. Ich erinnere mich noch an das erste Bild, was es zu Elex gab. Das war sehr düster und hat eine Person mit Kapuze und Schild auf dem Rücken gezeigt. Das war cool und ich hatte gehofft, dass der ganze Vibe ein bisschen in diese Richtung geht. Jedenfalls sind die neuen Antagonisten für meine Begriffe viel zu gesichtslos und der ganze Aufbau des Kampfes mit dieser neuen Gefahr erinnert viel zu stark an den ersten Teil. Wie bereits ausgeführt, nimmt der zweite Teil auch den Antagonismus der Albs aus dem ersten Teil überhaupt nicht ernst. Die Albs sind plötzlich auf meiner Seite und der Hybrid selbst ist der erste freundlich gesinnte NPC, den ich treffe, ohne dass ich irgendeine Möglichkeit hätte, ihm zu misstrauen oder irgendetwas ähnliches zu tun. Wie konnten es solche Ideen ins Spiel schaffen?

    TECHNIK
    Der technische Zustand von Elex 2 ist ein Thema, auf das ich jetzt einfach mal nicht so richtig eingehe, weil ich finde, dass medial viel zu Wirbel darum gemacht wird. Ja, die Gesichter sehen designmäßig weird aus, aber whatever. Das ist mir nicht so wichtig. Nur so viel: Die RTX 2060 ist auf jeden Fall nicht ausreichend, um ein gutes Erlebnis in 1080p zu haben, was nicht in Ordnung ist. Generell ist das Verhältnis von benötigter Hardware und optischem Erlebnis sehr schlecht. Die Sache mit der Kamera macht manche Leute offenbar seekrank. Obwohl ich nicht dazu zähle, und auch die cineastische Idee dahinter nachvollziehen kann, muss ich sagen, dass man solche essentiellen Mechaniken entweder auf den Punkt treffen oder einfach standardmäßig behandeln muss. Letzteres empfiehlt sich dann wohl für PB.

    WAS IST EIGENTLICH MIT GOTHIC?
    So. Ich könnte ewig so weiter machen, aber vielleicht reicht das erstmal. Schlussgedanke: Dass Piranha Bytes nun solche Spiele wie Elex 2 macht und die zurückerhaltene Gothic-Lizenz an irgendeine Firma in Spanien outsourced, die nun ein "Remake" machen soll, drückt doch bereits aus, dass PB schon lange nicht mehr das Studio ist, von dem ich mir seit Risen 2 wünsche, dass es noch irgendwie auf irgendeine Art und Weise existiert. Ich wünsche mir auch gar kein Gothic 4 mehr, weil ein Gothic 4 vom heutigen Piranha Bytes einfach nicht gut werden würde. Die können das nicht mehr.

    Es setzt sich auch zunehmend in der Community und den Kritiken das Narrativ durch, dass PB sich doch endlich mal von alten Strukturen lösen solle und zudem auch eine andere Engine verwenden müsse. Ich sehe das gar nicht so. Ich finde eigentlich, dass das Problem gerade darin besteht, dass vergessen wurde, was an den Spielen früher mal wirklich gut war. Elex ist einfach so furchtbar innovativ und neu und anders, dass absolut nichts mehr zusammen passt. Der Style ist wichtiger als Authentizität und logische Kohärenz. Also, ich bin auf jeden Fall arg enttäuscht. Seit Risen 1 hat mir einfach kein PB Spiel mehr so richtig gefallen und ich denke, dass ich Elex 3 wahrscheinlich auch nicht spielen werde. Das ist besonders schade, weil Elex 1 i wie in die richtige Richtung ging.
    Blala ist offline

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