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Gamer 23
@ jabu: Danke für Deine Ausführung, auch zum Thema Kondensatoren.
Meine GTX 980 hat einen Takt von 1203 MHz (base) / 1304 MHz (boost) im Gegensatz zur Referenz von 1126 / 1216 MHz. Der Speichertakt ist um 100 MHz höher. Wie weit das an der Grenze ist, kann ich mir leider nicht vorstellen. Gefühlt hatte ich gesagt „leicht übertaktet“. Aber wie gesagt, da kenne ich mich zu wenig mit aus
Da neben den Werten der Maximaltakte (die auf dieem moderaten Level alleine zu wenig aussagen) auch das für die maximale Leistungsaufnahme gesetzte Limit eine Rolle spielt, habe ich mal etwas recherchiert - und dieses gefunden:
https://www.computerbase.de/2014-11/...ch-round-up/5/
Demnach soll Deine Karte (neben ein paar anderen) ein Kandidat mit einem besonders hohen maximalen Leistungsumsatz sein. Man wollte wohl den Taktvorteil so weit wie möglich in der Praxis ausnutzbar machen, damit er einen Sinn ergibt, was dann aber den Leistungsumsatz stark ansteigen lässt. Dadurch ergeben sich hohe Anforderungen an das Material, wie ich sie kritisiert habe. Inwiefern das durch geeignete Maßnahmen abgefangen werden konnte, kann ich so aus der Ferne nicht beurteilen, und manches, also wie lange es trotzdem hält, ist Glückssache bzw. stark vom individuellen Belastungsprofil in Verbindung mit Glück bei den Bauteilen abhängig. Man kann deswegen also schwer etwas über die Folgen für den Einzelfall sagen. Man kann aber schon sagen, dass die Anforderungen an die Auslegung für den damaligen Stand bereits sehr hoch gewesen sein müssten - was allgemein eher ungünstig ist bzw. Alterung befördert, wenn man die Leistung lange abruft (passend zu der Kritik in meinem letzten Beitrag). Da die Karte schon ein höheres Alter haben dürfte, könnte ich mir vorstellen, dass sie auch schon viele Betriebsstunden auf dem Buckel hat, aber das dürftest du besser wissen.
Hier hätte ich übrigens noch weitere Dumps. Diese stammen zum Teil noch aus der „Software-Eingrenz-Zeit“, kann also gut sein, dass da evtl. noch ein Citrix, etc. auftaucht. Das blöde ist auch, dass er nicht immer einen Dump schreibt. Da muss man auch Glück haben…
Im jüngsten Zip-Archiv sind das zweit- und das drittneueste Minidump mit drin. Beide weisen wiederum auf dasselbe Problem hin, nämlich indem der Treiber nicht innerhalb einer angemessenen Zeit reagiert, zum Beispiel indem er nach einem Timeout nicht "wiederhergestellt" werden konnte. Diese Kombination aus Treiber und Hardware ist also eingefroren und ließ sich durch Windows nicht neu starten, was leider auch zu Deiner Beobachtung im BIOS passt. Das sind jetzt immerhin vier Minidumps, die in dieselbe Richtung weisen.
In dieser Kombination deutet, falls das mit dem BIOS kein komischer Zufall war, einiges auf einen Hardwaredefekt hin - und zwar weil Du jetzt deinen RAM noch ausgiebiger getestet hast und weil unter dem BIOS andere Bedingungen herrschen, umso mehr in die Richtung Grafikkarte oder Mainboard, von der groben Wahrscheinlichkeit her. Auch das Netzteil ist noch mit im Spiel, wobei das normalerweise eher unter größerer Last oder bei Lastwechseln zu solchen Problemen führen sollte, was ja gerade nicht Deiner Symptomatik entspricht und eher gegen das Netzteil spricht. Aber so einfach, dass man es kategorisch ausschließen könnte, ist die komplexe technische Realität doch nicht gestrickt.
Noch etwas, was manchmal passiert, soll zwar keine zu großen Hoffnungen wecken, wäre aber sehr ärgerlich, falls ausgeklammert:
Es konnte allgemein oft beobachtet werden, dass es in einem Stromstecker kokelt, am Kontakt selbst oder wo die Litze in der Kontakthülse verpresst ist. Das wäre bei dem Stromstecker, der die Grafikkarte versorgt und ggf. bei einem Stecker an der Netzteilseite interessant. Adapter fallen auch in diese Kategorie. Ferner käme sogar eine schadhafte Lötverbindung im Netzteil in Betracht, ist aber bei der Symptomatik weniger wahrscheinlich, da sich dabei meistens relativ schnell die Symptome bis zum annähernden Totalausfall verstärken. Bei Kontaktschwierigkeiten innerhalb von Pressungen oder zwischen Kontakten kann der Druck dafür sorgen, dass das trotz einigen Gekokels unter Last sogar wieder etwas verschweißt (schon erlebt). Es ist daher nicht garantiert, dass die Ausfälle am häufigsten unter hoher Last auftreten - wenngleich es wahrscheinlicher ist, aber das ist ja der Fluch von Einzelfällen, dass die vom Durchschnitt abweichen können. Obwohl das keine besonders wahrscheinliche Variante ist, wäre es eben sehr ärgerlich, sie ausgeklammert zu haben und es erst zu merken, nachdem teurer Ersatz gekauft wurde.
Zitat von
Gamer 23
So, ich habe jetzt vorgestern noch mal einen Memtest durchgeführt und gleich mal 24 Stunden drüber laufen gelassen. Und hat auch nichts gefunden
Schade.
Dafür hatte ich gerade eben was ganz neues: Ich war im BIOS und wollte eine Lüfterkurve etwas anpassen. Und plötzlich friert das Bild ein. Hab mich gefühlt wie als wäre ich unter Windows nur ohne BlueScreen
Das schreit doch stark nach der Grafikkarte oder?
Ist es denn genau auf ein Einstellen hin passiert? Oder war das irgendwie zwischendrin, als gerade nichts eingestellt wurde?
Es spricht zwar im Moment am meisten für die Grafikkarte als Verursacher, aber sicher ist das natürlich nicht. Nicht mal wenn das System stabil läuft, nachdem du sie ausgebaut oder deaktiviert hast, wäre das klar, zum Beispiel weil das Mainboard dann mit weniger Last auf bestimmten Spannungsreglern läuft und weil die vielen Bus-Leitungen, die per PCI-E-Sockel bereitgestellt werden dann, unverbunden bzw. inaktiv sind. Aber andersherum würde ein dann irgendwie ähnlich zickendes System, in dem sich die Grafikkarte nicht mehr befindet, schon einiges aussagen. Um die Grafikkarte klar abzugrenzen, müsste man sie beim derzeitigen Erkenntnisstand wohl in ein anderes Mainboard stöpseln (siehe unten). Es genügt nicht immer, sie auszubauen oder zu deaktivieren, aber einen Versuch ist es trotzdem wert, eben falls das System dann trotzdem herumzickt. Falls nicht, ist man nicht viel schlauer als vorher.
Mal am Rande angemerkt, bei PCI-E kann aus vielen verschiedenen Gründen etwas schiefgehen, wenn man sich mal die Belegung des Sockels anschaut:
Link zur Pinbelegung eines PCI-Express-Sockels bei Wikipedia
Unter Umständen könnte diese Einstellung ein weiteres Indiz ergeben (Symptom könnte immerhin mit dem Scheitern des Reaktivieren des Busses zu tun haben):
Energieoptionen -> Energieparplaneinstellungen ändern (beim benutzten Profil) -> Erweiterte Energieeinstellungen ändern (dabei aufpassen, dass die Liste oben auf das richtige Profil eingestellt bleibt!!!) -> PCI Express -> Verbindungszustand-Energieverwaltung -> Netzbetrieb -> Auswählen: Aus
Falls das Einfrieren im BIOS kein komischer Zufall war, verspreche ich mir nichts davon, aber man weiß ja nie. Auch wenn es nicht hilft, könnte es interessant sein, falls sich daraus ein Zusammenhang ergibt, zum Beispiel vorübergehendes Wegbleiben des Fehlers oder eine Symptomänderung (Minidump dabei mit etwas anderem Inhalt).