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Weiterhin gelegentliche BSODs

  1. #1 Zitieren
    Veteran Avatar von Gamer 23
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    Ich melde mich mehr oder weniger zurück. Initialer Thread war hier.

    Wie in meinem letzten Post dort, habe ich jetzt mal alle verdächtigen Programme vom Rechner deinstalliert und beobachtet wie sich das System verhält.

    Leider gab es aber keine Besserung. Das Problem besteht immer noch, dass ich manchmal während des Spielens einen BSOD bekomme (das kommt auch in anderen Spielen vor), manchmal nach dem Spielen. Sprich ich beende ein Spiel und ca. 5 – 10 Minuten später bekomme ich einen BSOD – verstehe ich nicht, selbst wenn ich am Rechner nichts mache und nichts weiter geöffnet habe.

    Was ich sonst noch gemacht habe:
    Treiber aktualisiert (sowohl mit DDU als auch ohne)
    Entstaubt
    Temperaturen sind ok
    Spiele neu installiert
    Während FurMark kein BSOD, dafür danach (analog wie oben beschrieben)
    CHKDSK und SFC ausgeführt
    Windows neu installiert

    Und nun bin ich echt am Ende von meinem Latein.

    Windows war aber immerhin so nett, dass bei manchen BSODs eine Minidump generiert wurde. Alternativ hätte ich auch noch eine Memory.DMP zu bieten (die ist allerdings fast 700 MB groß).
    Kann damit jemand was anfangen?

    Habt ihr sonst noch weitere Tipps, was ich noch machen könnte?
    Gamer 23 ist offline

  2. #2 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Ich würde eigentlich immer zuerst ausschließen, ob ein Hardwarefehler vorliegt. Also insbesondere ob RAM-Fehler produziert werden.

    Das ist einerseits ziemlich versteckter Fehler, weil man dem Bauteil keinen defekt ansieht und es muss auch nicht ein Defekt die Ursache sein, sondern dass der RAM einfach instabil läuft in diesem Setup oder mit diesem Takt. Zudem ist es eher selten der Fall, dass ein RAM Modul gänzlich kaputt ist. Sehr oft ist nur ein Speicherbaustein teildefekt (von insgesamt meist 8 bis 16). Andererseits lässt sich das ganze relativ einfach testen. Der Memtest86+ dauert zwar, aber man muss ja nicht dabei stehen bleiben.

    Die einfachste Variante das auszuschließen, ist den Arbeitsspeicher überprüfen. Er sollte am einfachsten mit den vorgegeben Herstellerangaben betrieben werden. Sollten dabei Fehler auftreten, kann man um sicher zu gehen alternativ zusätzlich mit etwas weniger RAM Takt, etwas mehr Spannung (ca. +0,05V, Standard ist 1,35V) und automatische Latenzen testen, das würde den RAM entlasten. Es kommt schonmal vor, dass die Fehler verschwinden wenn der Arbeitsspeicher z.B. nur auf 2666 MHz betrieben werden statt auf 3000 MHz. Dann hat man einfach Pech gehabt und sehr schlechte Module erwischt, die man übrigens auch üblicherweise zwecks Garantie/Gewährleistung einschicken kann.


    Bei dem Link oben wählt man am besten den "Auto-installer for USB Key (Win 7/8/10)" aus. Nimm einen x-beliebigen USB Stick, den du nicht mehr brauchst, starte das Programm, wähle diesen aus und benutze die empfohlenen Einstellungen (Stick wird formatiert). Das kann wirklich der letzte Drecks-Stick sein, auch ein uralter MP3-Player mit 256 MB.
    Anschließend ist der Stick präpariert und boot-fähig, starte das System neu und boote von dem USB Stick. Entweder gehst du ins BIOS und änderst die Boot-Reihenfolge manuell, die meisten Mainboards bieten aber über F8, F11 oder F12 eine schnelle und einmalige Option, von einem bestimmten Medium zu starten. Sobald das Programm gestartet ist, erscheint eine Abfrage ob man per F1 den Safe-Mode starten will (benutzt nur einen Prozessorkern) oder per F2 den Multi-Core Mode. Nach 5 Sekunden startet aber ohnehin automatisch der Safe-Mode, der allerdings sehr lange dauert. Ich würde erstmal immer F2 drücken, das geht deutlich schneller. Dann kann man warten. Muss man auch. Der Test sollte nun mindestens 2h laufen. Am besten natürlich über Nacht 6-8h, da kann man aber auch den Safe-Mode nehmen.
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  3. #3 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    @Gamer 23

    Damals waren einige Themen (nicht ganz grundlos) miteinander vermischt. Die zentrale Essenz war dieses (um das Herumstochern zu ersparen):
    Zitat Zitat von jabu Beitrag anzeigen
    Windows hat versucht, den NVIDIA-Displaytreiber wiederherzustellen, doch dieser hat innerhalb des Timeouts nicht reagiert.

    Mit anderen Worten: Dein Grafiktreiber ist aus dem Tritt geraten und konnte daraufhin nicht durch Windows veranlasst werden, seine aktuellen Jobs zu beenden und neu zu starten, obwohl ihm dafür reichlich Zeit eingeräumt wurde (z.B. 2 Sekunden).

    Dafür kommt eine Vielzahl an Gründen infrage, nämlich fast alles, was die Stabilität beeinträchtigen kann (natürlich auch die Grafikhardware selbst oder der Grafiktreiber oder der RAM oder das Netzteil oder...). Weil das leicht auf ein fürchterliches Stochern im Nebel hinausläuft, würde ich erst mal ganz einfach anfangen, z.B. Komplexitätsreduktion betreiben:
    Beim neuen Minidump verhält sich die Sache zwar nicht exakt gleich, aber immerhin sehr ähnlich, nämlich indem wiederum ein Timeout abgelaufen ist, und zwar wiederum hinsichtlich des NVIDIA-Grafiktreibers. Nun hat, zumindest dem Anschein nach, eine Interrupt-Routine zu lange auf sich warten lassen (Programmfluss könnte in einem synchronen Aufruf, z.B. beim Warten auf Daten, z.B. von der Grafikhardware, stecken geblieben sein, aber defekter RAM kann auch solches verursachen, z.B. über falsche Adressen oder falsche Parameter).

    Diese beiden Fälle, gemäß Minidumps, liegen hinsichtlich ihrer Symptome und der allgemeinen Wahrscheinlichkeit einer gemeinsamen Ursache schon sehr dicht beieinander. Man kann sagen, dass mit einiger Wahrscheinlichkeit der Grafiktreiber oder die Grafikhardware nicht reagiert. Aber warum das so ist, ist damit längst nicht geklärt.

    Sich dem RAM zuzuwenden, und zwar ausgiebig, zäumt das Pferd schon mal richtig herum auf, auch wenn die Minidumps einen eher unangenehmen Geschmack im Gepäck haben (wobei zwei Minidumps noch mager sind). Das müsste man solange aushalten und sollte einen nicht von ausgiebigen RAM-Tests abhalten. Man könnte auch mal Dussel haben, dass es bloß am RAM liegt, und ohne RAM-Tests (notfalls auch sehr lange und bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen durchgeführt) bekäme man es wohl nicht so leicht heraus.

    Dein fettes Memory.DMP behalte lieber erst mal für Dich, denn einerseits könnte das Verbreiten ein Datenschutzproblem beeinhalten (Minidumps sind dagegen sehr viel beschränkter, mehr auf Funktionsstapel und geladene Treibermodule fokussiert), und andererseits müsste man die Zeit dafür haben, denn damit kann es brutal komplex werden, wenn man nicht zufällig ganz früh die richtige Fährte findet, und zwar so komplex, dass man bereits durch den Versuch eines umfassenden Einstiegs leicht sein Leben nicht mehr auf die Reihe bekommen könnte - mit der Gefahr, dass die nötigen Informationen nicht enthalten sind oder dass man sie doch nicht findet. In Anbetracht aller bisher bekannten Details würde ich das Memory.DMP für spätere Eventualitäten (man weiß ja nie...) sichern und erst mal außen vor lassen und mich dem RAM zuwenden. Gut, bei einer vertrauenswürdigen Person, die zudem noch masochistisch veranlagt ist und viel Zeit hat (oder die früh genug den Absprung wagt), könnte Dein Memory.DMP vielleicht in guten Händen sein.
    jabu ist offline

  4. #4 Zitieren
    Veteran Avatar von Gamer 23
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    Erstmals danke für eure Antworten und Tipp

    Ich habe den Rechner heute mal 10 Stunden mit Memtest86+ durchlaufen lassen. Ergebnis: (Leider) keine Fehler…

    Ich habe mir den RAM im BIOS mal ein bisschen genauer angeguckt was da eingestellt ist. Steht bei mir auf Auto, 2.133 MHz und 1.20 Volt. Also eigentlich genau die Spezifikation, welche vom Hersteller vorgegeben sind.
    Interessant finde ich aber das Aktuelle – da schwankt die Volt-Angabe zwischen 1.188 Volt und 1.200 Volt. Ist so eine Schwankung normal?

    Ansonsten ist das System nicht übertaktet oder sonst was.
    Außer: Die Grafikkarte ist von Haus aus übertaktet. Es handelt sich um dieses Modell.
    Kann das evtl. die Probleme verursachen?
    Gamer 23 ist offline Geändert von Gamer 23 (26.02.2022 um 18:26 Uhr) Grund: Tippfehler

  5. #5 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
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    Die Spannung ist quasi nie Stabil. Es wird auch recht selten genau der Wert erreicht, der spezifikationsgemäß anliegen müssten, weshalb Toleranzen Teil der Spezifikation sind.

    1,188 bis 2,0 wäre extrem, aber davon zeigt dein Screen auch nichts.
    Das obere drittel bezieht sich auf die CPU, das mittlere drittel auf den RAM, und das untere drittel zeigt 2 von 3 Spannungen die vom Netzteil bereit gestellt wird. Letzteres wird dann vom Mainboard in die von der CPU und RAM benötigte Spannung herunter gewandelt.

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  6. #6 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Zitat Zitat von Gamer 23 Beitrag anzeigen
    Erstmals danke für eure Antworten und Tipp

    Ich habe den Rechner heute mal 10 Stunden mit Memtest86+ durchlaufen lassen. Ergebnis: (Leider) keine Fehler…

    Ich habe mir den RAM im BIOS mal ein bisschen genauer angeguckt was da eingestellt ist. Steht bei mir auf Auto, 2.133 MHz und 1.20 Volt. Also eigentlich genau die Spezifikation, welche vom Hersteller vorgegeben sind.
    Interessant finde ich aber das Aktuelle – da schwankt die Volt-Angabe zwischen 1.188 Volt und 2.000 Volt. Ist so eine Schwankung normal?

    Ansonsten ist das System nicht übertaktet oder sonst was.
    Außer: Die Grafikkarte ist von Haus aus übertaktet. Es handelt sich um dieses Modell.
    Kann das evtl. die Probleme verursachen?
    Die Spannungen sind normal. Aus physikalischen Gründen fällt die Spannung unter Last sogar noch stärker ab. Da werden aus 1,300V der CPU mal nur 1,262V oder sowas. Kingston ist zudem eh dafür bekannt die mit zuverlässigsten / kompatibelsten Speicher überhaupt zu haben. Die 2133 MHz sind für die Riegel ne Sonntags-Spazierfahrt.

    Das die Karte übertaktet ist, ist generell kein Problem, die ist ja dafür ausgelegt. Mit der Grafikkarte könnte man jetzt rein theoretisch das gleiche machen und den GPU Takt und VRAM Takt etwas senken, aber ich hab noch nie erlebt, dass das da was geholfen hat. Die GPUs sind viel empfindlicher, wenn die Fritte sind machste da eh nix mehr. Klar, die Probleme mit Abstürzen können auch gerne von der Grafikkarte verursacht werden, dann in der Regel aber extremer. Also das Betriebssystem stürzt direkt ab beim hochfahren / unter Last im Spiel, oder erst wenn Grafiktreiber installiert sind usw.

    Das ein System erst nach einer Weile abstürzt, zeigt eigentlich, dass die Kernkomponenten CPU und GPU ja funktionieren und der RAM wurde ja schon getestet. Gleichzeitig war der Memtest auch ein kleiner CPU Stresstest, also wenn da ein Problem wäre, hätte man das mit relativ hoher Wahrscheinlich da schon gemerkt.
    Da bliebe aus Sicht der Hardware jedenfalls nur nur noch Grafikkarte, Netzteil und Mainboard als Kandidaten. Ich persönlich würde noch testhalber eine andere Grafikkarte ausprobieren, weil ich die Wahrscheinlichkeit für hoch genug halte, das mal auszutesten. Da gibt es halt allerlei wilde Verhaltensweisen, auch wenn es komisch ist, dass unter Last nix passiert sondern nur im Leerlauf.

    Danach käme für mich nur noch eine neue Windows Installation in Frage. Natürlich auf einem anderen Datenträger/SSD, ich weiß nur nich ob du da was übrig hast zum testen. Du begibst dich halt jetzt schon ins recht intensive Testen, das würde einige Otto-Normalos sicher nerven. Letztendlich ist es leider viel ausprobieren und eingrenzen. Und wenn man viel Pech hat, ist man nachher immer noch nicht schlauer.
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    Nobbi Habogs ist offline Geändert von Nobbi Habogs (26.02.2022 um 02:27 Uhr)

  7. #7 Zitieren
    Springshield  Avatar von Homerclon
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    Da sein 6700K eine iGP hat, braucht man nicht mal eine andere GraKa. Aktuelle ausbauen und Monitor am Mainboard anschließen.

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  8. #8 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Falls Du weitere Minidumps findest, werden die gerne angenommen. Sie könnten beim Erhärten (oder beim Gegenteil) der Symptomatik bzw. Indizienlage und darüber beim Abschätzen der Auswahl weiterer Maßnahmen helfen.

    Ich würde, solange der Fehler so relativ selten auftritt, den RAM-Test (trotz 10 Stunden, was sonst viel ist) noch nicht zum kategorischen Ausschluss des RAMs führen lassen, einerseits aus Gründen einfacher Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen, andererseits weil es möglich ist, dass dieser Treiber (oder ein anderes eng beteiligtes Kernelmodul) eine defekte RAM-Zelle, die (wie es bei seltenen Symptomen normal ist) meistens doch noch gerade eben tut, was sie soll, viel häufiger als ein RAM-Test beansprucht.

    Das ist eine Wahrscheinlichkeitslage, die bei seltenen Symptomen mitzuberücksichtigen ist, andersherum eher nicht. Das heißt im (hier zulässigen) Umkehrschluss, dass bei zunehmender Häufigkeit der Ausfälle die Aussagekraft deines RAM-Tests steigt! Meistens steigt die Häufigkeit der Ausfälle mit der Zeit an. Ein dann wiederholter, ähnlich langer, RAM-Test hätte dann eine stärkere Aussagekraft.

    Aber diesen ersten gemacht zu haben, ist trotzdem gut, weil der bereits bei einer groben Erstabschätzung hilft.

    Zitat Zitat von Gamer 23 Beitrag anzeigen
    da schwankt die Volt-Angabe zwischen 1.188 Volt und 2.000 Volt. Ist so eine Schwankung normal?
    Zwischen 1.188 Volt und 2.000 Volt sicherlich nicht, aber vermutlich meinst du "Zwischen 1.188 Volt und 1.200 Volt", wozu sich sagen lässst, dass das eine Schwankung wäre, die im normalen Bereich liegt.

    Zudem können solche (billig implementierten) Spannungsmessungen manchmal nur ziemlich grobe Stufen detektieren, eben wie entweder "Stufe 3" oder "Stufe 4", wobei der Wechsel z.B. bloß von 3,4 auf 3,5 erfolgte. Die vielen Stellen hinter dem Komma täuschen dabei eine Genauigkeit vor, die nicht vorhanden ist. Aber sie sind trotzdem sinnvoll, da die Sprünge nicht an glatten Dezimalstellen erfolgen.

    Sorgen darf man sich aber machen, wenn ein Oszilloskop einem auf dieser Spannungsleitung eine hohe Restwelligkeit anzeigt. Ohne Messungen mit einem Oszilloskop hast Du kaum eine Chance, solches festzustellen. Es gibt aber ein häufiges Indiz, und zwar wenn die Spannungen mit der Zeit immer mehr zu zappeln anfangen. Die können auch bei einem neuen Board etwas zappeln. Es käme auf die Verschlechterung mit der Zeit an. Aber wer hat das schon alles so genau beobachtet und sich gemerkt? Ohne einen Vergleich zu haben, hat ein geringfügiges Zappeln der Spannung leider wenig Aussagekraft, andersherum durchaus etwas. Bevor ich die Spannungen des RAMs mit dem Oszilloskop angucke, würde ich aber erst einmal beim Netzteil anfangen und mich dann allmählich von den gröberen in die feineren Verästelungen vorarbeiten. Denn falls bereits die Kondensatoren im Netzteil die Spannung nicht mehr einigermaßen glätten, dann würde man sich bei den feinen Verästelungen einigermaßen wahrscheinlich sinnlos verzetteln.


    Zur werksseitigen Übertaktung von Grafikkarten (weil die nämlich zu höheren Strömen und krasseren Lastwechseln führt):

    Ich weiß jetzt nicht, wie weit der Hersteller die Übertaktung getrieben hat. Es gibt durchaus Modelle, die bis an die Kotzgrenze gehen und wo die Alterung von Komponenten dann schneller als sonst vonstatten geht, weil die höheren Belastungen nicht voll kompensiert wurden bzw. werden konnten. Aber auch die normale Alterung senkt die Stabilität, nur eben weniger schnell. Ich erinnere an diesen Skandal, wohlgemerkt bei nagelneuen Karten:
    https://www.golem.de/news/ampere-gra...09-151145.html
    https://www.igorslab.de/en/what-real...0-andrtx-3090/

    Da wurden von den sog. Boardpartnern mal eben die gewöhnlichen physikalischen Grundlagen missachtet, obwohl NVIDIA in ihren Referenzdesigns schon hat durchblicken lassen, wie kritisch die Angelegenheit ist. Aber diese Form der Dokumentation versteht man nur mit richtigen E-Technik-Kenntnissen und eben nicht notwendigerweise als Lötbudenbetreiber. Man kann aus dem Referenzdesign mit genügend Hintergrundwissen herauslesen, dass die Lage kritisch ist, sonst hätte NVIDIA sich dort weniger beim Leiterplattenlayout gemüht. Aber ein Laie, wie eben bei vielen asiatischen Lötbuden beschäftigt, liest das nicht unbedingt heraus.

    Selbstverständlich genügt es bei dermaßen brachialen Strömen irgendwann nicht mehr, die sehr nichtlinearen und bei hohen Frequenzen zu verlustbehafteten Tantalkondensatoren, die man wegen ihres großen Kapazität/Volumen-Verhältnisses einsetzt, alleine einzusetzen. Es müssen ihnen verlustarme (und dafür leider niedrigkapazitive) Keramikkondensatoren parallelgeschaltet werden. Nur Keramikkondensatoren zu nehmen, ist auch nicht gut, weil die eben zu wenig Kapazität haben. Aber Asus hat es alleine mit keramischen Vielschichtkondensatoren hinbekommen, ist aber wegen knapper Kapazität in Verbindung mit starkem Stress durch piezoelektrische Effekte nicht unbedingt eine zuverlässige Dauerlösung. Damit will ich nicht sagen, dass es nicht vielleicht doch eine gewöhnliche Gebrauchsdauer übersteht. Es ist bloß ein riskantes Unterfangen, für das ich niemals unterschreiben würde - wie ich eben auch für keines der anderen Designs unterschreiben würde.

    Also sollte man nicht diese asiatischen Lötbuden auf einen Thron heben, der ihnen nicht zusteht. Dasselbe in der Industrie abzuliefern, bedeutet, dass du als Zulieferer deine Bude wegen Regressforderungen oder ruinierten Rufes dichtmachen darfst. So etwas geht gar nicht. Vor allem, was Gigabyte sich da geleistet hat, ausschließlich mit Tantalkondensatoren zu arbeiten, auch wenn die noch so modern sind, würde in normalen industriellen Entwicklerkreisen dafür sorgem, dass der verantwortliche Entwickler sich einen anderen Job suchen müsste, aber außerhalb der Branche. Man würde den gar nicht mehr ernst nehmen.

    Freilich genügt der Platz kaum noch für eine optimale Kondensatorbestückung. Man muss irgendwann mal einsehen, dass physikalische Grenzen erreicht werden, wenn man nicht zu besonderen Kniffen greift, was dann aber bedeuten würde, dass man vielleicht dreidimensionale Strukturen braucht, also nicht mehr mit ein paar dünnen platten und billigst maschinell bestückten Kondensatoren auskommt. Man muss das einfach mal einsehen, wenn man in solche Hochstrom-Hochfrequenz-Impuls-Regionen vorstößt. Alles andere ist unseriös.

    Was die Hersteller gemacht haben: Irgendwann bei Vorgängermodellen den Rotstift angesetzt und das Konzept immer weiter durchgezogen, obwohl die Nachfolger immer höhere Ströme und immer krassere Lastwechsel vollzogen haben. Natürlich fliegt einem eine solche Einstellung und Arbeitsweise irgendwann um die Ohren, ist nur eine Frage der Zeit.

    Diese ganze Gamorz-Industrie ist mir schon seit gefühlten Ewigkeiten ein Dorn im Auge, weil die nämlich ziemlich oft auf wundersame Weise Superlative/Rekorde produziert, die "eigentlich" gar nicht halten können. Da werden mal eben die in seriösen Kreisen üblichen Sicherheitsmargen weggeleugnet, "wird schon halten, Chef!".

    Das heißt jetzt nicht, dass das in deinem Fall so sein muss, soll aber mal zu denken geben. Denn ich finde es gar nicht witzig, wieviele Ausfälle es gerade bei hochpreisigen, da hochbelasteten, Produkten gibt. Dort gehören bei der Auslegung noch ganz andere Sicherheitsmargen einkalkuliert. Wenn man das ernst nimmt, kann man nicht mal eben mit Superlativen um die Gunst der Taktfetischisten buhlen. Man müsste mehr in die Entwicklung investieren (wie es in der allg. Industrie üblich ist) und bei der Angeberei kleinere Brötchen backen, also weniger versprechen und mehr halten. Aber dann wird das billigere Konkurrenzprodukt mit noch höherer Taktangabe gekauft. Der Konsument spielt bei diesem unguten Spiel also auch eine Rolle. Aber er kann wenig dafür, denn wonach sollte er sich richten? Ein etwaiger Umkehrschluss, dass schlechtere Leistungsdaten und ein höherer Preis automatisch für mehr Robustheit stünden, ist nämlich unzutreffend.

    Was würde ich machen, wenn ich mir in einem Anfall von Wahnsinn eine High-End- oder Oberklasse-Grafikkarte zulegen würde?
    Ich würde durchaus so ein Gamorz-Dingens nehmen, aber nicht wegen der Leistung, sondern wegen der fetten Kühlung und der notgedrungen etwas besseren verbauten Komponenten, die mir einige Sicherheitsmargen bringen würden, nachdem ich die Karte per Undervolting und Untertaktung in einen seriösen Betriebspunkt verbracht hätte, bei ungefähr 2/3 des werksseitigen Leistungsumsatzes.

    PS:
    Was ich bei diesem Kondensatorskandal total lächerlich finde:
    Irgendwer hat dem Hersteller der Tantal-Polymer-Kondensatoren, welcher Panasonic heißt, Vorwürfe gemacht, als wäre die reale Welt so ein Wokenkuckucksheim, wo man nur einen guten Kondensator geliefert bekommen müsste, der einem dann alle Probleme löst. Diese Leute haben gar nicht begriffen, dass diese Kondensatoren bereits den Stand der Technik, wie man es bei einem billigen Massenprodukt gerade so hinbekommt, darstellen und welche enorme Leistung dahintersteckt, die Kondensatoren in der Serienproduktion überhaupt so hinzubekommen. Niemand hat den Lötbuden versprochen, dass die Kondensatoren für das geeignet sind, wofür sie eingesetzt wurden. Das gibt das Datenblatt nämlich nicht her. Ich habe noch nie in Datenblättern solche Versprechungen gefunden, und ich habe viele gesehen. Sicher lehnt sich Panasonic in Werbeprospekten weit aus dem Fenster, aber das sind eher Allgemeinplätze mit blumigen Worten. Guckt man in die Datenblätter hinein, so sieht das schon ganz anders aus, nämlich realistisch. Am interessantesten in Datenblättern ist oft, worüber sie bewusst keine Aussage treffen und worauf sich Aussagen beziehen, nämlich auf eher überschaubare und weniger kritische Szenarien. Der Kunde betreibt das Bauteil bei einer anderen Frequenz oder Flankensteilheit und dann hält es nicht? -> Problem des Kunden! Und sowieso sind die meisten Werte bloß typische Werte, was heißt, dass sie das Bauelement lediglich grob charakterisieren (zwar innerhalb von zugesicherten Grenzen, aber die sind nicht mehrdimensional parametrisiert!). So ungefähr ist es immer, und wenn man sich dessen nicht bewusst ist, hat man in der Branche nichts verloren. Ohne umfangreiche, komplexe, breite und lange eigene Tests ist man sowieso verloren. Die Kondensatoren sind nicht mal kaputtgegangen, obwohl sie es vermutlich sogar gedurft hätten, sondern waren bloß nicht in dieser Konfiguration für den Zweck qualifiziert (grob gesagt, irgendeine Impedanzgeschichte, evtl. eine eklig nichtlineare, eben Tantal und relativ klein). Das zu erkennen, ist eben die Aufgabe desjenigen, der sie einsetzt. Ich schließe auch nicht mit einem solchen Tantalkondensator den Schwingkreis eines Mikrowellensenders, sondern eher mit einem Glimmerkondensator (eher mit mehreren davon). Im Kurzwellenbereich genügen bei mittleren Leistungen i.d.R. noch Keramikkondensatoren, aber niemals Tantalkondensatoren, auch noch so tolle nicht. Freilich kann man als Abblockkondensator in geeigneten Szenarien bzw. Konstellationen einem Keramikkondensator einen Tantalkondensator parallelschalten. Das erfordert aber schon, dass der Keramikkondensator den Tantalkondensator in dem für ihn ungünstigen Bereich genügend entlastet. Dann kann ein solches Gespann die Lebensdauer (wobei Tantal in hohem Alter suboptimal ist), Stabilität und Qualität (niedrigere und linearere Impedanz über weiten Bereich) in vielen Fällen massiv verbessern. Wenn einem das nicht klar ist, muss man mit Schaltungsdesign erst gar nicht anfangen. Das sind Basics. Es geht hier immer irgendwie um dI/dt und dass einem der Riecher sagen muss, dass das hier enorm kritisch ist (und zwar bei jedem real existierenden mickrigen Kondensator). Die Stromstärke oder die Frequenz nur voneinander isoliert zu betrachten, ist dümmlich. Noch schlimmer wäre sogar gewesen, wenn die Karten gerade eben funktioniert hätten und dann nach zwei Jahren massenhaft herumgezickt hätten. Wer sagt uns denn, dass manche Grafikhardware nicht schon bei vorangegangenen Generationen kurz vor dieser Kotzgrenze ausgelegt war? Es wurde nämlich Gewohntes fortgeschrieben, wobei sich dann wegen nochmals erhöhter Anforderungen (Leistungsaufnahme gestiegen) plötzlich zeigte, wie dünn die Sicherheitsmargen sind. Auch nicht unerwähnt bleiben soll, welche Belastungen manche Grafikkarten (trotz Versorgung über Stromstecker) dem Mainboard durch hochfrequente Hochstromimpulse zumuten, was selbstverständlich ganz leicht nach ein paar Jahren in die Hose gehen kann. Man könnte zusammenfassend sagen, dass anspruchsvollen Problemen ziemlich oft mit lediglich hemdsärmeligen Lösungen begegnet wird. Wenn ich Fotos von modernen Mainboards sehe, dann frage ich mich manchmal, warum darauf so wenige und nur so mickrige Kondensatoren verbaut sind, bei den gewaltigen Anforderungen. Inzwischen sind die Kondensatoren qualitativ so verdammt gut geworden, dass man sich wieder traut, dort den Rotstift anzusetzen, ist aber genau der falsche Weg. Auch dieses Eingeizen (weil man es nun kann) kann man als Rebound-Effekt bezeichnen.
    jabu ist offline Geändert von jabu (26.02.2022 um 17:21 Uhr)

  9. #9 Zitieren
    Veteran Avatar von Gamer 23
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    Vielen Dank für eure Antworten


    Zitat Zitat von Homerclon Beitrag anzeigen
    1,188 bis 2,0 wäre extrem, aber davon zeigt dein Screen auch nichts.
    Zitat Zitat von jabu Beitrag anzeigen
    Zwischen 1.188 Volt und 2.000 Volt sicherlich nicht, aber vermutlich meinst du "Zwischen 1.188 Volt und 1.200 Volt", wozu sich sagen lässt, dass das eine Schwankung wäre, die im normalen Bereich liegt.
    Oh ja, da habe ich mich vertippt. Sorry. Sollte natürlich 1.200 Volt sein


    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Klar, die Probleme mit Abstürzen können auch gerne von der Grafikkarte verursacht werden, dann in der Regel aber extremer. Also das Betriebssystem stürzt direkt ab beim hochfahren / unter Last im Spiel, oder erst wenn Grafiktreiber installiert sind usw.
    Oh oh. Genau die Problematik hatte ich vor einem Jahr ab und zu. Interessanterweise nur beim deaktivierten Schnellstart. Direkt nach dem Windows-Boot-Screen kam ein BSOD. Nachdem ich Windows neu installiert hatte, gab es das bis dato nicht mehr.


    @ jabu: Danke für Deine Ausführung, auch zum Thema Kondensatoren.
    Meine GTX 980 hat einen Takt von 1203 MHz (base) / 1304 MHz (boost) im Gegensatz zur Referenz von 1126 / 1216 MHz. Der Speichertakt ist um 100 MHz höher. Wie weit das an der Grenze ist, kann ich mir leider nicht vorstellen. Gefühlt hatte ich gesagt „leicht übertaktet“. Aber wie gesagt, da kenne ich mich zu wenig mit aus

    Hier hätte ich übrigens noch weitere Dumps. Diese stammen zum Teil noch aus der „Software-Eingrenz-Zeit“, kann also gut sein, dass da evtl. noch ein Citrix, etc. auftaucht. Das blöde ist auch, dass er nicht immer einen Dump schreibt. Da muss man auch Glück haben…

    Ich werde heute Nacht noch mal einen Memtest drüber laufen lassen. Mal sehen was bei rauskommt.
    Gamer 23 ist offline

  10. #10 Zitieren
    Veteran Avatar von Gamer 23
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    So, ich habe jetzt vorgestern noch mal einen Memtest durchgeführt und gleich mal 24 Stunden drüber laufen gelassen. Und hat auch nichts gefunden

    Dafür hatte ich gerade eben was ganz neues: Ich war im BIOS und wollte eine Lüfterkurve etwas anpassen. Und plötzlich friert das Bild ein. Hab mich gefühlt wie als wäre ich unter Windows nur ohne BlueScreen
    Das schreit doch stark nach der Grafikkarte oder?
    Gamer 23 ist offline

  11. #11 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Das kann mittlerweile echt alles sein, aber die Grafikkarte wäre zumindest noch eine leicht zu prüfende Maßnahme. Ich verstehe nur nicht, wieso das System bei dir 24h durchläuft, aber sich dann im BIOS aufhängt. Ich will mich jetzt festlegen und zu weit aus dem Fenster lehnen, aber meiner Meinung nach heißt das eigentlich schon, dass das grundlegende System aus CPU, Mainboard und RAM stabil zu sein scheint.
    Aber wie gesagt, das können auch ganz andere, ganz wilde Fehler sein. Irgendwelche defekten Controller die während dem Test ja nicht angesprochen werden aber im BIOS schon oder was weiß ich.

    Einfach die IGP nutzen oder ne andere Graifkkarte und hoffen, dass es daran lag.
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  12. #12 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Zitat Zitat von Gamer 23 Beitrag anzeigen
    @ jabu: Danke für Deine Ausführung, auch zum Thema Kondensatoren.
    Meine GTX 980 hat einen Takt von 1203 MHz (base) / 1304 MHz (boost) im Gegensatz zur Referenz von 1126 / 1216 MHz. Der Speichertakt ist um 100 MHz höher. Wie weit das an der Grenze ist, kann ich mir leider nicht vorstellen. Gefühlt hatte ich gesagt „leicht übertaktet“. Aber wie gesagt, da kenne ich mich zu wenig mit aus
    Da neben den Werten der Maximaltakte (die auf dieem moderaten Level alleine zu wenig aussagen) auch das für die maximale Leistungsaufnahme gesetzte Limit eine Rolle spielt, habe ich mal etwas recherchiert - und dieses gefunden:
    https://www.computerbase.de/2014-11/...ch-round-up/5/

    Demnach soll Deine Karte (neben ein paar anderen) ein Kandidat mit einem besonders hohen maximalen Leistungsumsatz sein. Man wollte wohl den Taktvorteil so weit wie möglich in der Praxis ausnutzbar machen, damit er einen Sinn ergibt, was dann aber den Leistungsumsatz stark ansteigen lässt. Dadurch ergeben sich hohe Anforderungen an das Material, wie ich sie kritisiert habe. Inwiefern das durch geeignete Maßnahmen abgefangen werden konnte, kann ich so aus der Ferne nicht beurteilen, und manches, also wie lange es trotzdem hält, ist Glückssache bzw. stark vom individuellen Belastungsprofil in Verbindung mit Glück bei den Bauteilen abhängig. Man kann deswegen also schwer etwas über die Folgen für den Einzelfall sagen. Man kann aber schon sagen, dass die Anforderungen an die Auslegung für den damaligen Stand bereits sehr hoch gewesen sein müssten - was allgemein eher ungünstig ist bzw. Alterung befördert, wenn man die Leistung lange abruft (passend zu der Kritik in meinem letzten Beitrag). Da die Karte schon ein höheres Alter haben dürfte, könnte ich mir vorstellen, dass sie auch schon viele Betriebsstunden auf dem Buckel hat, aber das dürftest du besser wissen.

    Hier hätte ich übrigens noch weitere Dumps. Diese stammen zum Teil noch aus der „Software-Eingrenz-Zeit“, kann also gut sein, dass da evtl. noch ein Citrix, etc. auftaucht. Das blöde ist auch, dass er nicht immer einen Dump schreibt. Da muss man auch Glück haben…
    Im jüngsten Zip-Archiv sind das zweit- und das drittneueste Minidump mit drin. Beide weisen wiederum auf dasselbe Problem hin, nämlich indem der Treiber nicht innerhalb einer angemessenen Zeit reagiert, zum Beispiel indem er nach einem Timeout nicht "wiederhergestellt" werden konnte. Diese Kombination aus Treiber und Hardware ist also eingefroren und ließ sich durch Windows nicht neu starten, was leider auch zu Deiner Beobachtung im BIOS passt. Das sind jetzt immerhin vier Minidumps, die in dieselbe Richtung weisen.

    In dieser Kombination deutet, falls das mit dem BIOS kein komischer Zufall war, einiges auf einen Hardwaredefekt hin - und zwar weil Du jetzt deinen RAM noch ausgiebiger getestet hast und weil unter dem BIOS andere Bedingungen herrschen, umso mehr in die Richtung Grafikkarte oder Mainboard, von der groben Wahrscheinlichkeit her. Auch das Netzteil ist noch mit im Spiel, wobei das normalerweise eher unter größerer Last oder bei Lastwechseln zu solchen Problemen führen sollte, was ja gerade nicht Deiner Symptomatik entspricht und eher gegen das Netzteil spricht. Aber so einfach, dass man es kategorisch ausschließen könnte, ist die komplexe technische Realität doch nicht gestrickt.

    Noch etwas, was manchmal passiert, soll zwar keine zu großen Hoffnungen wecken, wäre aber sehr ärgerlich, falls ausgeklammert:
    Es konnte allgemein oft beobachtet werden, dass es in einem Stromstecker kokelt, am Kontakt selbst oder wo die Litze in der Kontakthülse verpresst ist. Das wäre bei dem Stromstecker, der die Grafikkarte versorgt und ggf. bei einem Stecker an der Netzteilseite interessant. Adapter fallen auch in diese Kategorie. Ferner käme sogar eine schadhafte Lötverbindung im Netzteil in Betracht, ist aber bei der Symptomatik weniger wahrscheinlich, da sich dabei meistens relativ schnell die Symptome bis zum annähernden Totalausfall verstärken. Bei Kontaktschwierigkeiten innerhalb von Pressungen oder zwischen Kontakten kann der Druck dafür sorgen, dass das trotz einigen Gekokels unter Last sogar wieder etwas verschweißt (schon erlebt). Es ist daher nicht garantiert, dass die Ausfälle am häufigsten unter hoher Last auftreten - wenngleich es wahrscheinlicher ist, aber das ist ja der Fluch von Einzelfällen, dass die vom Durchschnitt abweichen können. Obwohl das keine besonders wahrscheinliche Variante ist, wäre es eben sehr ärgerlich, sie ausgeklammert zu haben und es erst zu merken, nachdem teurer Ersatz gekauft wurde.

    Zitat Zitat von Gamer 23 Beitrag anzeigen
    So, ich habe jetzt vorgestern noch mal einen Memtest durchgeführt und gleich mal 24 Stunden drüber laufen gelassen. Und hat auch nichts gefunden
    Schade.

    Dafür hatte ich gerade eben was ganz neues: Ich war im BIOS und wollte eine Lüfterkurve etwas anpassen. Und plötzlich friert das Bild ein. Hab mich gefühlt wie als wäre ich unter Windows nur ohne BlueScreen
    Das schreit doch stark nach der Grafikkarte oder?
    Ist es denn genau auf ein Einstellen hin passiert? Oder war das irgendwie zwischendrin, als gerade nichts eingestellt wurde?

    Es spricht zwar im Moment am meisten für die Grafikkarte als Verursacher, aber sicher ist das natürlich nicht. Nicht mal wenn das System stabil läuft, nachdem du sie ausgebaut oder deaktiviert hast, wäre das klar, zum Beispiel weil das Mainboard dann mit weniger Last auf bestimmten Spannungsreglern läuft und weil die vielen Bus-Leitungen, die per PCI-E-Sockel bereitgestellt werden dann, unverbunden bzw. inaktiv sind. Aber andersherum würde ein dann irgendwie ähnlich zickendes System, in dem sich die Grafikkarte nicht mehr befindet, schon einiges aussagen. Um die Grafikkarte klar abzugrenzen, müsste man sie beim derzeitigen Erkenntnisstand wohl in ein anderes Mainboard stöpseln (siehe unten). Es genügt nicht immer, sie auszubauen oder zu deaktivieren, aber einen Versuch ist es trotzdem wert, eben falls das System dann trotzdem herumzickt. Falls nicht, ist man nicht viel schlauer als vorher.

    Mal am Rande angemerkt, bei PCI-E kann aus vielen verschiedenen Gründen etwas schiefgehen, wenn man sich mal die Belegung des Sockels anschaut:
    Link zur Pinbelegung eines PCI-Express-Sockels bei Wikipedia

    Unter Umständen könnte diese Einstellung ein weiteres Indiz ergeben (Symptom könnte immerhin mit dem Scheitern des Reaktivieren des Busses zu tun haben):
    Energieoptionen -> Energieparplaneinstellungen ändern (beim benutzten Profil) -> Erweiterte Energieeinstellungen ändern (dabei aufpassen, dass die Liste oben auf das richtige Profil eingestellt bleibt!!!) -> PCI Express -> Verbindungszustand-Energieverwaltung -> Netzbetrieb -> Auswählen: Aus

    Falls das Einfrieren im BIOS kein komischer Zufall war, verspreche ich mir nichts davon, aber man weiß ja nie. Auch wenn es nicht hilft, könnte es interessant sein, falls sich daraus ein Zusammenhang ergibt, zum Beispiel vorübergehendes Wegbleiben des Fehlers oder eine Symptomänderung (Minidump dabei mit etwas anderem Inhalt).
    jabu ist offline

  13. #13 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Zitat Zitat von jabu Beitrag anzeigen
    Ist es denn genau auf ein Einstellen hin passiert? Oder war das irgendwie zwischendrin, als gerade nichts eingestellt wurde?
    Stimmt, wenn es genau dann passiert ist, als man eine Einstellung übernehmen wollte, hat es auch vermutlich etwas mit dieser Einstellung zu tun (also erst, wenn man per F10 speichert, fast alle Einstellungen werden nicht sofort übernommen).

    Zitat Zitat von jabu Beitrag anzeigen
    Mal am Rande angemerkt, bei PCI-E kann aus vielen verschiedenen Gründen etwas schiefgehen, wenn man sich mal die Belegung des Sockels anschaut:
    Link zur Pinbelegung eines PCI-Express-Sockels bei Wikipedia
    Was meinst du jetzt damit? Wenn der Sockel / Pins beschädigt ist? Entweder passiert dann nix, weil nur ein Massepin verbogen ist der nirgendwo gegen kommt, oder die Karte funktioniert sehr wahrscheinlich gar nicht.
    Mit einem korrupten Speicherstand ist nicht zu spaßen. Sicherheitshalber würde ich die beiden Slots über und unter dem korrupten besser auch frei lassen. Man weiß ja nie. - Matteo
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    Nobbi Habogs ist offline

  14. #14 Zitieren
    Veteran Avatar von Gamer 23
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    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Ich verstehe nur nicht, wieso das System bei dir 24h durchläuft, aber sich dann im BIOS aufhängt.
    Das verstehe ich auch nicht. Vorallem war der Rechner dazwischen aus


    Zitat Zitat von jabu Beitrag anzeigen
    Da neben den Werten der Maximaltakte (die auf dieem moderaten Level alleine zu wenig aussagen) auch das für die maximale Leistungsaufnahme gesetzte Limit eine Rolle spielt, habe ich mal etwas recherchiert - und dieses gefunden:
    https://www.computerbase.de/2014-11/...ch-round-up/5/
    […]
    Ach danke fürs Nachgucken. Interessant. Das kann natürlich sehr gut sein. Die Karte ist von Mitte 2015, die hat schon bisschen was mit gemacht, besonders im Sommer


    Vielen Dank, dass Du Dir auch noch mal die Dumps angeguckt hast
    Dann ist das immer die gleiche Thematik gewesen.


    Es konnte allgemein oft beobachtet werden, dass es in einem Stromstecker kokelt […]
    Habs mir vorhin angeguckt – sieht nicht angekokelt aus.


    Ist es denn genau auf ein Einstellen hin passiert? Oder war das irgendwie zwischendrin, als gerade nichts eingestellt wurde?
    Als nichts eingestellt wurde. Ich habe die entsprechende Option geöffnet und habe mir erst mal die Lüfterkurve nur angeguckt. Als ich dann tatsächlich was einstellen wollte habe ich gemerkt, dass sich die Maus nicht bewegt – und die Esc-Taste hat auch nichts mehr gemacht. Auch das drehende Lüfter-Icon hat sich nicht mehr gedreht. Also habe ich den Rechner mit dem Einschaltknopf ausgeschaltet.


    Unter Umständen könnte diese Einstellung ein weiteres Indiz ergeben (Symptom könnte immerhin mit dem Scheitern des Reaktivieren des Busses zu tun haben):
    Energieoptionen -> Energieparplaneinstellungen ändern (beim benutzten Profil) -> Erweiterte Energieeinstellungen ändern (dabei aufpassen, dass die Liste oben auf das richtige Profil eingestellt bleibt!!!) -> PCI Express -> Verbindungszustand-Energieverwaltung -> Netzbetrieb -> Auswählen: Aus
    Diese Einstellung hatte ich schon bei mir auf Aus. Hatte leider nichts gebracht (ist momentan immer noch auf Aus).


    Es spricht zwar im Moment am meisten für die Grafikkarte als Verursacher, aber sicher ist das natürlich nicht.
    Ich probiere es jetzt mal ohne die Grafikkarte.
    Noch kurz eine Frage: Soll ich sie dafür eingebaut lassen und nur im BIOS deaktivieren oder ist es besser sie auszubauen?
    Gamer 23 ist offline

  15. #15 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Immer ausbauen.
    Mit einem korrupten Speicherstand ist nicht zu spaßen. Sicherheitshalber würde ich die beiden Slots über und unter dem korrupten besser auch frei lassen. Man weiß ja nie. - Matteo
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  16. #16 Zitieren
    Veteran Avatar von Gamer 23
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    Zitat Zitat von Nobbi Habogs Beitrag anzeigen
    Immer ausbauen.
    Okay, danke werde ich machen und die Sache dann mal ein paar Tage/Wochen beobachten wie sich das ganze System dann verhält.
    Gamer 23 ist offline

  17. #17 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Ich hab erst jetzt nen Fall aufm Tisch wo das nicht richtig ging (IGP / PEG). Das ist aber ohne Erfahrung schon ein bisschen zeitintensiver herauszufinden woran es jetzt liegt bzw. sich sicher zu sein, wie es gehen müsste. Letztendlich hab ich ein BIOS Update gemacht was ich eigentlich nicht machen wollte, aber es gab zum Glück keine negativen Nebeneffekte (ist ein älteres System).
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  18. #18 Zitieren
    Veteran Avatar von Gamer 23
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    So, ich melde mich zurück. Es liegt tatsächlich an der Grafikkarte. Ich hatte jetzt endlich mal die Gelegenheit mit nem Kumpel einen „Grafikkartentausch“ zu machen. Seine GTX 1060 läuft bei mir ohne Probleme und meine 980 verursacht genau den gleichen BSOD bei ihm.

    Ich wollte mich noch einmal bei euch allen bedanken für eure Tipps und Fehlersuche – besonders auch an jabu für das Auslesen der Dump
    Gamer 23 ist offline

  19. #19 Zitieren
    General Avatar von Nobbi Habogs
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    Danke fürs Feedback
    Ich hab übrigens wegen Fussel333 ein paar weitere R9 280X hier, da ich direkt 3 Stück gekauft hab.
    Da könnte ich dir eine für 60€ + Versand anbieten wenn du möchtest

    Natürlich getestet und gewartet.
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  20. #20 Zitieren
    Veteran Avatar von Gamer 23
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    Danke fürs Angebot, nobbi.
    Aber momentan weiß ich noch nicht was ich machen werde - jetzt im Sommer ist bei mir eher keine "Zocker-Saison", die kommt dann eher wieder im Herbst.
    Würde mich aber melden, sobald ich mich entschieden habe bzw. was zocken "muss"
    Gamer 23 ist offline

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