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    Legende Avatar von Ajanna
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    Ajanna ist offline
    Kommentar zu meiner und Ronsens M-Story:

    Ich empfinde es als zunehmend problematisch, dass wir uns sehr nah am normalen G2/DNdR-Verlauf bewegen. Deshalb wollte ich das mal zur Diskussion stellen.
    Findet ihr, dass wir die Grenze zum Plagiat überschreiten?
    Bei meinen bisherigen Geschichten habe ich immer darauf geachtet, zwar manchmal bekannte Personen zu verwenden, aber noch mehr eigene, und, was Handlung und locations betrifft, etwas ganz Neues zu erfinden. Aber ich bin nicht zufrieden damit, inwieweit mir das in der M-Story gelingt.

    Was ist eure Meinung dazu?


  2. Beiträge anzeigen #22 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Kommentar zu meiner und Ronsens M-Story:

    Ich empfinde es als zunehmend problematisch, dass wir uns sehr nah am normalen G2/DNdR-Verlauf bewegen. Deshalb wollte ich das mal zur Diskussion stellen.
    Findet ihr, dass wir die Grenze zum Plagiat überschreiten?
    Bei meinen bisherigen Geschichten habe ich immer darauf geachtet, zwar manchmal bekannte Personen zu verwenden, aber noch mehr eigene, und, was Handlung und locations betrifft, etwas ganz Neues zu erfinden. Aber ich bin nicht zufrieden damit, inwieweit mir das in der M-Story gelingt.

    Was ist eure Meinung dazu?
    Mich würde auch die Meinung der anderen interessieren, weil das wohl einer der Punkte ist, bei denen wir unterschiedliche Vorstellung von dieser Story haben. Ich genieße es zum Beispiel, auf vorgegebene Charakteren zuzugreifen, da von denen jeder Leser ein Bild hat und man ihnen einfach mehr Facetten geben kann, als das Spiel einem vorgibt. Und man erspart sich das aufwändigere Charakterbuilding.

    Und ich verstehe auch nicht, wie du auf Plagiat kommst. Wir haben ja an einem bestimmten Punkt und Zeitpunkt innerhalb der Gothic-Welt gestartet, da erschien es mir nur logisch, auch die entsprechenden Umstände zu berücksichtigen. Von einem gleichen Handlungsverlauf kann ich nichts erkennen, wir haben noch kein größeres Element aus der G2 Handlung (z.B. den Helden oder die Drachen) aufgegriffen, daher ist doch noch alles möglich, diese Welt nach freien Belieben zu formen.
    Und selbst wenn die Story sich in dieselbe Richtung entwickeln sollte (was ich nicht glaube), dann ist das in einem Fanfiktion-Format doch völlig legitim. Da könnte man genauso gut sagen, es ist Plagiat, weil wir es im Gothic-Universum ansiedeln. Wo zieht man da die Grenze?

  3. Beiträge anzeigen #23 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Ja, das ist schwierig.


  4. Beiträge anzeigen #24 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Kommentar zu [M-Story] Als die Barriere fiel


    Liebe Ajana, lieber Ronsen,
    vielen Dank, dass ihr so motiviert an eurer Story weiterarbeitet. Ich lese sie immer wieder gerne. Und es kommt so oft ein neuer kleiner Absatz raus, dass ich mich jedes Mal sehr freue. Gerade auch, weil es so eine schöne Gothic Geschichte mit vielen Bezügen zu den Hauptspielen ist. Es gibt viele Arten von Fanfictions und es macht viel aus wie eine Geschichte geschrieben ist, aber auch wie das Setting aufgebaut ist. Ich hab schon einige tolle Geschichte gelesen, die gar nicht viel mit den Hauptcharakteren einer „Originalgeschichte“ zu tun hatten und mir trotzdem sehr gefallen haben. Es ist also kein absolutes Muss. Doch bei einer Fanfiction erwarte ich auf jeden Fall, dass sie etwas mit der Welt, die ich mag, also in diesem Fall hier Gothic, zu tun hat. Deswegen lese ich Fanfictions. Ich möchte mehr über die Welt und die Personen die darin leben lesen. Ich möchte sehen was andere für Einschätzungen über Personen haben. Ein Beispiel. Vatras habe ich eigentlich immer als ausgeglichenen und gütigen Charakter empfunden. Letztens las ich in der Gothic Diskussion, dass jemand Vatras gar nicht leiden kann, weil er ihn als heuchlerisch empfindet. (weil er sich beim Helden erst beschwert, wenn der einige Menschen getötet hat, aber die getöteten Tiere ihm schnurz sind, obwohl er als Wassermagier für alle Lebewesen gleichermaßen ein gleichgroßes Interesse haben sollte) So hatte ich das bisher gar nicht gesehen. Ich dachte immer, wenn da ein paar Wölfe was auf den Pelz kriegen ist das den Wassermagiern bestimmt Wurst, aber vielleicht ja auch nicht? Bei den Druiden hatte ich in einer Story auch mal anklingen lassen, dass die das gar nicht so super finden, wenn der Held da reihenweise Tiere niedermetzelt, also warum sollte das dann nicht auch bei den Wassermagiern ein Thema sein? Immerhin beten ja beide Gruppen Adanos an. Im Grunde war das keine Story sondern nur ein Thema in einem Thread, aber es geht mir um den Austausch von Ansichten zur Welt und den Charakteren. Darum mag ich auch Fanfictions. Man kann sich mit anderen über die Welt austauschen, Fragen stellen, ins Gespräch kommen und neue Entdeckungen machen und das führt dann wieder zu Fanfictions, so wie Ronsen das auch mal mit den magischen Tierverwandlungen hatte. Und was wäre wenn da was schief geht? Ja, WAS WÄRE WENN? Das ist wohl die fundamentale Frage, die meist am Anfang einer Fanfiction steht. Zunächst kommt die Frage ganz unschuldig daher. Man liest vielleicht eine Fanfiction, oder ist im Hauptwerk vertieft (in unserem Fall also eins der Spiele), oder man ist auf Arbeit oder gerade im Supermarkt und die Frage hat sich heimtückisch aus irgendwelchen Tiefen des Gehirns angeschlichen und ÜBERFÄLLT einen dann rücksichtslos, manchmal im unpassendsten Moment.

    Ja, was wäre wenn Lester im Supermarkt an der Kasse steht und versucht seine Einkäufe mit Sumpfkraut und magischem Erz zu bezahlen? Und man weiß, das ist eine völlig bekloppt Frage, wo kommt die überhaupt her und warum befasse ich mich damit, aber sie lässt einen eben nicht mehr los und gibt keine Ruhe, bis man sich eingehend Gedanken darüber gemacht hat und DANN muss man es quasi aufschreiben und aus einer fixen Idee werden erst ein Kapitel, dann zwei, dann zehn usw. Tausende Wörter, die sich bilden und man hätte nie geahnt, dass es mal so ausartet nur, weil einem die Frage „Was wäre wenn“ überfallen hat.
    Und ich lese immer wieder gerne was sich andere Leute so für Gedanken gemacht haben.
    Was wäre wenn Bloodwyn Hunde mag?
    Was wäre wenn sich Khorinis in der fernen Zukunft zu einer Urlaubsinsel entwickelt und Irdorath zur Müllinsel verkommt?
    Was wäre wenn Irdorath ein ausgebauter Stützpunkt wäre und all die Männer plötzlich von Amazonenkriegerinnen angegriffen werden, die sich für all die Grausamkeiten rächen wollen, die sie durchleiden mussten?
    Was wäre wenn eine Magierin mit den alten muffigen Konventionen der Feuermagier aufräumt?
    Was wäre wenn Fellan ins Kloster geht und eine ganz besondere Rolle im Kampf gegen die dunklen Mächte spielt?
    Was wäre wenn Xardas einen Brief an einen Wassermagier schreibt, weil er an seinen Idealen zweifelt und wissen will, ob er überhaupt noch den Weg beschreitet den er gehen möchte?
    Was wäre wenn Gomez, Diego und der Schläfer unvermutet in Xardas Turm aufeinandertreffen würden?
    Was wäre wenn ein Klogeist im Theater von Vengard spukt?
    Was wäre wenn man eine Geschichte aus der Sicht eines/einer Molerat schreiben würde?
    Was wäre wenn die Waffenhändlerin Sarah aus dem Kloster ein dämonisches Buch mitbringt, dass sie verflucht und sie dazu anstiftet den Waffenadventskalender selbst zu benutzen?

    Bei Fanfictions weiß man nie was man bekommt. Es gibt kein Sieb wie bei einem herkömmlichen Buch wo man weiß, dass zu krasses oder verrücktes Zeug nicht verlegt wird. Es kann grundsätzlich ALLES passieren. Man kann lachen, weinen, sich vor Spannung die Fingernägel abkauen und alles in der geliebten Welt von Gothic (oder eben eine andere, wenn man andere Fanfictions liest). Und ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn die Geschichte starke Ähnlichkeit mit der Hauptgeschichte hat. Etwa vom Verlauf. Auch hier gibt es ja einige Geschichten die Parallel zur Haupthandlung spielen, etwa „Das neue neue Lager“, „Der Weg des Lee“, oder „Harte Kerle“, aber dadurch, dass sie aus einer anderen Perspektive spielen, also zum Beispiel von Lee, oder Nek ist es dann doch wieder etwas ganz anderes. Weil die Hauptperson eben ganz anders ist als der Held, was anderes sieht und erlebt und andere Gefühle hat, die einem als Leser noch mal anders auf das Geschehen blicken lassen.
    Ein Plagiat wäre zum Beispiel, wenn man die Geschichte von Harry Potter nimmt und dann noch mal alles aus Harry Potter’s Sicht genauso schreibt wie es das schon in Buchform gab. Würde man aber aus der Sicht von Hermine oder Ron schreiben (Freunde von Harry), dann wäre das als Fanfiction wieder völlig okay. Die Fanfiction selbst ist im Wesen natürlich darauf angewiesen eine fremde Idee aufzugreifen, denn das macht sie zur Fanfiction. Wenn ich eine völlig eigene Welt erschaffe mit eigenen Charakteren, dann ist es eine originale Welt, keine Fanfiction. Rechtlich befinden wir uns da in einer Grauzone. So lange die Fanfictions aber nicht verkauft werden sollen, sehe zumindest ich da kein Problem.
    Ehrlich gesagt empfinde ich es sogar als schwieriger einen bereits bestehenden Charakter zu nehmen, als einen neuen zu formen. Der „alte“ ist ja schon da. Alle kennen diesen Charakter, aber es ist nicht immer ganz einfach diesen etablierten Charakter originalgetreu handeln und sprechen zu lassen. Wenn man dem Originalwerk treu bleiben will, muss man sich ständig fragen: Würde x dies wirklich sagen / tun? Bei einem eigenen Charakter ist das einfacher, weil man eine natürliche Beziehung zu ihm hat und meist genau weiß was er sagen oder tun wird. Außerdem fehlt es Lesern an Vergleichen. Der Leser kennt die Figur nur aus der Geschichte, die man geschrieben hat. Bei einer Fanfiction hat der Leser ständig einen Vergleich zum Original.
    Anders sieht das bei einer Parodie aus. Da ist es nicht schlimm, oder soll es sogar so sein, dass die Figuren nicht unbedingt so handeln, wie im Original.

    Bei eurer Geschichte gefällt mir gut, dass so viele Charaktere aus Gothic 2 vorkommen. Es ist wie nach Hause kommen. Es macht einfach Spaß zu lesen was die vertrauten Charaktere so alles machen. Es ist toll was ihr euch für Gedanken zu Skandras und Enzo gemacht habt. Auch wenn diese beiden eure eigenen Charaktere sind, so habt ihr sie wunderbar in die Gothicwelt eingebettet. Beide hadern mit ihrer Vergangenheit und suchen nach einer guten Zukunft.
    Ich fand es erfrischend zu lesen, wie es mal aufwärts, statt abwärts geht, oder anders gesagt, von der Dunkelheit ins Licht. Oft geht es in Geschichten darum wie der Protagonist immer mehr im Sumpf versinkt, hier geht es mal darum wie sich die beiden bemühen sich aus dem alten Schlick zu befreien. Der erste Schritt ist da schon sich bei Lobart beliebt zu machen, indem sie wirklich arbeiten. Fast ohne krumme Tricks. Skandras zeigt sogar offene Reue und will sich bei der Miliz ehrlich machen. Er hat klare Absichten sein altes kriminelles Leben hinter sich zu lassen und sich wirklich ernsthaft zu bessern. Während Ajana viel dazu beiträgt die Handlung voranzubringen, baut Ronsen zunächst die Atmosphäre weiter aus.
    Ich fand es sehr authentisch, als Enzo ganz verwundert und geradezu überwältigt ist, als er von dem Einhorn … äh… ich meine natürlich der Frau von Lobart verarztet wird. Ja, in der Barriere hatte man kaum Kontakt zu solch mythischen seltenen Wesen. Das ist gut rüber gebracht.
    Währenddessen spinnt Ajana die Geschichte rund um das Auge Innos weiter und beantwortet damit eine wichtige Frage, die sich so mancher Gothicfan sicher schon gestellt hat. Wie ist das Auge Innos eigentlich nach Khorinis gekommen? Und wo kam das eigentlich her?
    Schön atmosphärisch fand ich auch die Lagerfeuerszene wo die Bauern abstruse Geschichten über explodierende Molerats erzählen und sich mit Alkohohl zukippen.
    Die Kämpfe gegen die Blutfliegen und Feldräuber fand ich genau richtig geschrieben, etwas actionreich, aber auch kurzweilig.
    Mit Skandras Ächtung baut dann auch Ajana die Atmosphäre schön weiter aus. Es ist richtig toll zu lesen, dass es auch mal wirklich einen Effekt auf die Bürger hat, wenn ein Verbrecher verhaftet wird. Nicht nur ein paar Goldstücke zahlen, sondern, dass die Bürger richtig angefressen sind und Gerechtigkeit fordern. So habe ich als Leser auch gleich viel besser Skandras innere Lage nachfühlen können.
    Sehr gut hat mir auch der Besuch der beiden Protagonisten bei Vatras gefallen. Der kommt hier auch sehr gütig und verständnisvoll rüber. Er kann sich wohl denken, dass die beiden Schäfchen nicht mit Perwoll gewaschen sind, aber er gibt ihnen eine Chance und bietet ihnen an, ihr Leben auf die rechte Bahn zurückzulenken.
    Ich fand dann auch gut wie Ajana die Herstellung der Tinte beschreibt. Wird das wirklich so gemacht? Sowas finde ich dann auch immer interessant. Durchs Schreiben fragt man sich dann auch oft, ja wie geht das eigentlich? Und man fängt an zu recherchieren. Hier trägt es auch gut zur Atmosphäre bei. Während Skandras sofort dabei ist sich neue Fähigkeiten anzueignen, versucht Enzo erstmal sich einzuleben und seinen Mitmenschen zu zeigen, dass er eine Hilfe sein kann. Es war richtig wohltuend zu lesen, wie die arme Edda, die sich immer um andere kümmert endlich auch mal etwas Hilfe bekommt.
    Mit Lynn wird dann auch noch ein neuer Charakter eingeführt. Eine Magier Novizin. Sie bringt viele neue Facetten in die Geschichte und ich frage mich, was wohl als nächstes geschehen wird. Was wäre wenn …

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    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Hallo Eispfötchen

    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Kommentar zu [M-Story] Als die Barriere fiel


    Liebe Ajana, lieber Ronsen,
    vielen Dank, dass ihr so motiviert an eurer Story weiterarbeitet. Ich lese sie immer wieder gerne. Und es kommt so oft ein neuer kleiner Absatz raus, dass ich mich jedes Mal sehr freue. Gerade auch, weil es so eine schöne Gothic Geschichte mit vielen Bezügen zu den Hauptspielen ist. Es gibt viele Arten von Fanfictions und es macht viel aus wie eine Geschichte geschrieben ist, aber auch wie das Setting aufgebaut ist. Ich hab schon einige tolle Geschichte gelesen, die gar nicht viel mit den Hauptcharakteren einer „Originalgeschichte“ zu tun hatten und mir trotzdem sehr gefallen haben. Es ist also kein absolutes Muss. Doch bei einer Fanfiction erwarte ich auf jeden Fall, dass sie etwas mit der Welt, die ich mag, also in diesem Fall hier Gothic, zu tun hat. Deswegen lese ich Fanfictions. Ich möchte mehr über die Welt und die Personen die darin leben lesen. Ich möchte sehen was andere für Einschätzungen über Personen haben. Ein Beispiel. Vatras habe ich eigentlich immer als ausgeglichenen und gütigen Charakter empfunden. Letztens las ich in der Gothic Diskussion, dass jemand Vatras gar nicht leiden kann, weil er ihn als heuchlerisch empfindet. (weil er sich beim Helden erst beschwert, wenn der einige Menschen getötet hat, aber die getöteten Tiere ihm schnurz sind, obwohl er als Wassermagier für alle Lebewesen gleichermaßen ein gleichgroßes Interesse haben sollte) So hatte ich das bisher gar nicht gesehen. Ich dachte immer, wenn da ein paar Wölfe was auf den Pelz kriegen ist das den Wassermagiern bestimmt Wurst, aber vielleicht ja auch nicht?
    Bei den Druiden hatte ich in einer Story auch mal anklingen lassen, dass die das gar nicht so super finden, wenn der Held da reihenweise Tiere niedermetzelt, also warum sollte das dann nicht auch bei den Wassermagiern ein Thema sein? Immerhin beten ja beide Gruppen Adanos an.

    Ja, ich meine, die Diskussion zu den Wassermagiern habe ich auch gelesen. Dass sie sich in Gothic 2 sehr auf die Seite Innos' schlagen. Ich hätte mir hier auch gewünscht, dass es etwas klarer rüberkommt, dass sie dem Gleichgewicht verschrieben sind und eben auch die Anhänger Innos' in ihre Schranken weisen, wenn sie gegen die Tiere vorgehen. Mir gefiel die Erklärung, dass die Wassermagier in G2 eben nur deshalb so stark gegen Beliar arbeiten, weil das Gleichgewicht schon viel zu stark in Richtung Beliars gestört war. Aber ich bin durchaus an meinr Geschichten interessiert, in denen die Wassermagier aktiv gegen die Machenschaften der Feuermagier und Paladine vorgehen.

    Im Grunde war das keine Story sondern nur ein Thema in einem Thread, aber es geht mir um den Austausch von Ansichten zur Welt und den Charakteren. Darum mag ich auch Fanfictions. Man kann sich mit anderen über die Welt austauschen, Fragen stellen, ins Gespräch kommen und neue Entdeckungen machen und das führt dann wieder zu Fanfictions, so wie Ronsen das auch mal mit den magischen Tierverwandlungen hatte.

    Ja, da war noch was ^^ Die Geschichte liegt aktuell halbfertig auf meinem USB-Stick. Müsste da auch mal weitermachen...

    Und was wäre wenn da was schief geht? Ja, WAS WÄRE WENN? Das ist wohl die fundamentale Frage, die meist am Anfang einer Fanfiction steht. Zunächst kommt die Frage ganz unschuldig daher. Man liest vielleicht eine Fanfiction, oder ist im Hauptwerk vertieft (in unserem Fall also eins der Spiele), oder man ist auf Arbeit oder gerade im Supermarkt und die Frage hat sich heimtückisch aus irgendwelchen Tiefen des Gehirns angeschlichen und ÜBERFÄLLT einen dann rücksichtslos, manchmal im unpassendsten Moment.

    Ja, was wäre wenn Lester im Supermarkt an der Kasse steht und versucht seine Einkäufe mit Sumpfkraut und magischem Erz zu bezahlen? Und man weiß, das ist eine völlig bekloppt Frage, wo kommt die überhaupt her und warum befasse ich mich damit, aber sie lässt einen eben nicht mehr los und gibt keine Ruhe, bis man sich eingehend Gedanken darüber gemacht hat und DANN muss man es quasi aufschreiben und aus einer fixen Idee werden erst ein Kapitel, dann zwei, dann zehn usw. Tausende Wörter, die sich bilden und man hätte nie geahnt, dass es mal so ausartet nur, weil einem die Frage „Was wäre wenn“ überfallen hat.
    Und ich lese immer wieder gerne was sich andere Leute so für Gedanken gemacht haben.
    Was wäre wenn Bloodwyn Hunde mag?
    Was wäre wenn sich Khorinis in der fernen Zukunft zu einer Urlaubsinsel entwickelt und Irdorath zur Müllinsel verkommt?
    Was wäre wenn Irdorath ein ausgebauter Stützpunkt wäre und all die Männer plötzlich von Amazonenkriegerinnen angegriffen werden, die sich für all die Grausamkeiten rächen wollen, die sie durchleiden mussten?
    Was wäre wenn eine Magierin mit den alten muffigen Konventionen der Feuermagier aufräumt?
    Was wäre wenn Fellan ins Kloster geht und eine ganz besondere Rolle im Kampf gegen die dunklen Mächte spielt?
    Was wäre wenn Xardas einen Brief an einen Wassermagier schreibt, weil er an seinen Idealen zweifelt und wissen will, ob er überhaupt noch den Weg beschreitet den er gehen möchte?
    Was wäre wenn Gomez, Diego und der Schläfer unvermutet in Xardas Turm aufeinandertreffen würden?
    Was wäre wenn ein Klogeist im Theater von Vengard spukt?
    Was wäre wenn man eine Geschichte aus der Sicht eines/einer Molerat schreiben würde?
    Was wäre wenn die Waffenhändlerin Sarah aus dem Kloster ein dämonisches Buch mitbringt, dass sie verflucht und sie dazu anstiftet den Waffenadventskalender selbst zu benutzen?

    Bei Fanfictions weiß man nie was man bekommt. Es gibt kein Sieb wie bei einem herkömmlichen Buch wo man weiß, dass zu krasses oder verrücktes Zeug nicht verlegt wird. Es kann grundsätzlich ALLES passieren. Man kann lachen, weinen, sich vor Spannung die Fingernägel abkauen und alles in der geliebten Welt von Gothic (oder eben eine andere, wenn man andere Fanfictions liest). Und ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn die Geschichte starke Ähnlichkeit mit der Hauptgeschichte hat. Etwa vom Verlauf. Auch hier gibt es ja einige Geschichten die Parallel zur Haupthandlung spielen, etwa „Das neue neue Lager“, „Der Weg des Lee“, oder „Harte Kerle“, aber dadurch, dass sie aus einer anderen Perspektive spielen, also zum Beispiel von Lee, oder Nek ist es dann doch wieder etwas ganz anderes. Weil die Hauptperson eben ganz anders ist als der Held, was anderes sieht und erlebt und andere Gefühle hat, die einem als Leser noch mal anders auf das Geschehen blicken lassen.
    Ein Plagiat wäre zum Beispiel, wenn man die Geschichte von Harry Potter nimmt und dann noch mal alles aus Harry Potter’s Sicht genauso schreibt wie es das schon in Buchform gab. Würde man aber aus der Sicht von Hermine oder Ron schreiben (Freunde von Harry), dann wäre das als Fanfiction wieder völlig okay. Die Fanfiction selbst ist im Wesen natürlich darauf angewiesen eine fremde Idee aufzugreifen, denn das macht sie zur Fanfiction. Wenn ich eine völlig eigene Welt erschaffe mit eigenen Charakteren, dann ist es eine originale Welt, keine Fanfiction. Rechtlich befinden wir uns da in einer Grauzone. So lange die Fanfictions aber nicht verkauft werden sollen, sehe zumindest ich da kein Problem.

    Danke für diese Einschätzung. Das sehe ich ähnlich. Aus dem künstlerischen Bereich kenne ich es auch so, dass Fanart deutlich beliebter sind als originale Werke. Wenn jemand also z.B. auf einer Convention Pokémon Artworks verkauft, dann ist er damit tendenziell erfolgreicher. Aber da gibt es auch zwei Fronten. Jene, die den Verkauf von Fan-Art nicht dulden und jene, die es eben tun und damit auch ordentlich Geld verdienen. Jedenfalls plane ich keinen Verkauf dieser Story ^^ Daher sollte sie im Rahmen einer Fanfiktion auch keine rechtlichen Plagiats-Probleme bekommen.

    Ehrlich gesagt empfinde ich es sogar als schwieriger einen bereits bestehenden Charakter zu nehmen, als einen neuen zu formen. Der „alte“ ist ja schon da. Alle kennen diesen Charakter, aber es ist nicht immer ganz einfach diesen etablierten Charakter originalgetreu handeln und sprechen zu lassen. Wenn man dem Originalwerk treu bleiben will, muss man sich ständig fragen: Würde x dies wirklich sagen / tun? Bei einem eigenen Charakter ist das einfacher, weil man eine natürliche Beziehung zu ihm hat und meist genau weiß was er sagen oder tun wird. Außerdem fehlt es Lesern an Vergleichen. Der Leser kennt die Figur nur aus der Geschichte, die man geschrieben hat. Bei einer Fanfiction hat der Leser ständig einen Vergleich zum Original.
    Anders sieht das bei einer Parodie aus. Da ist es nicht schlimm, oder soll es sogar so sein, dass die Figuren nicht unbedingt so handeln, wie im Original.

    Spannend. Aber du hast Recht, an einen vorhandenen Charakter werden immer auch Erwartungen hängen und die sollte man dann als Schreiber auch erfüllen, wenn man sich dazu entscheidet, ihn auftreten zu lassen. Ein ähnliches "Problem" besteht auch innerhalb von RPGs, wenn man sich erdreistet, vorzugeben, wie der Charakter eines anderen Schreibers agiert. Da gab es im großen RPG auch schon sehr viele Diskussionen. Manche Schreiber lehnen strikt ab, dass ihr Charakter von jemand anderem geführt wird. Ich lasse es in der Regel zu, wenn er sich nicht zu sehr out of character verhält. Das ermöglicht aber meiner Meinung nach auch oraganischere Gespräche in RPGs. Diese sehr kurzen Ping-Pong Posts können Dialoge auch unnötig verkomplizieren.

    Bei eurer Geschichte gefällt mir gut, dass so viele Charaktere aus Gothic 2 vorkommen. Es ist wie nach Hause kommen. Es macht einfach Spaß zu lesen was die vertrauten Charaktere so alles machen. Es ist toll was ihr euch für Gedanken zu Skandras und Enzo gemacht habt. Auch wenn diese beiden eure eigenen Charaktere sind, so habt ihr sie wunderbar in die Gothicwelt eingebettet. Beide hadern mit ihrer Vergangenheit und suchen nach einer guten Zukunft.
    Ich fand es erfrischend zu lesen, wie es mal aufwärts, statt abwärts geht, oder anders gesagt, von der Dunkelheit ins Licht. Oft geht es in Geschichten darum wie der Protagonist immer mehr im Sumpf versinkt, hier geht es mal darum wie sich die beiden bemühen sich aus dem alten Schlick zu befreien. Der erste Schritt ist da schon sich bei Lobart beliebt zu machen, indem sie wirklich arbeiten. Fast ohne krumme Tricks. Skandras zeigt sogar offene Reue und will sich bei der Miliz ehrlich machen. Er hat klare Absichten sein altes kriminelles Leben hinter sich zu lassen und sich wirklich ernsthaft zu bessern.

    Nun, in der Hinsicht ähnelt diese Story auch noch recht stark den Prinzipien des Spiels, finde ich. Man schlägt sich halt auch mit "Nebenquests" herum und schreibt mehr ein Leben, als eine Geschichte mit striktem roten Faden.

    Während Ajana viel dazu beiträgt die Handlung voranzubringen, baut Ronsen zunächst die Atmosphäre weiter aus.

    Ja, das Gefühl habe ich auch oft ^^
    Ajanna legt gern viel Inhalt vor und ich bemühe mich dann, die ganzen Eindrücke erst einmal auf mich wirken zu lassen, weil das für Enzo alles neu ist. Ich versuche auch immer ein bisschen Handlung mitzubringen, aber gefühlt startet das erst jetzt so langsam im Rahmen der Versammlung.


    Ich fand es sehr authentisch, als Enzo ganz verwundert und geradezu überwältigt ist, als er von dem Einhorn … äh… ich meine natürlich der Frau von Lobart verarztet wird. Ja, in der Barriere hatte man kaum Kontakt zu solch mythischen seltenen Wesen. Das ist gut rüber gebracht.

    Danke
    Ja, er war völlig überfordert^^


    Währenddessen spinnt Ajana die Geschichte rund um das Auge Innos weiter und beantwortet damit eine wichtige Frage, die sich so mancher Gothicfan sicher schon gestellt hat. Wie ist das Auge Innos eigentlich nach Khorinis gekommen? Und wo kam das eigentlich her?

    Danke für den Hinweis.
    Ich Depp habe das nämlich gar nicht richtig mitgeschnitten, dass es sich hier um das Auge Innos' handelt xD
    Ich dachte, ich lass Ajanna mal machen, das ergibt sich schon alles noch. Und war selbst voll in Enzo hineinversetzt, der keinen Plan von nix hat. Dafür war das Game dann doch schon etwas länger her, als dass ich diesen Wink erkannt hätte.


    Schön atmosphärisch fand ich auch die Lagerfeuerszene wo die Bauern abstruse Geschichten über explodierende Molerats erzählen und sich mit Alkohohl zukippen.
    Die Kämpfe gegen die Blutfliegen und Feldräuber fand ich genau richtig geschrieben, etwas actionreich, aber auch kurzweilig.
    Mit Skandras Ächtung baut dann auch Ajana die Atmosphäre schön weiter aus. Es ist richtig toll zu lesen, dass es auch mal wirklich einen Effekt auf die Bürger hat, wenn ein Verbrecher verhaftet wird. Nicht nur ein paar Goldstücke zahlen, sondern, dass die Bürger richtig angefressen sind und Gerechtigkeit fordern. So habe ich als Leser auch gleich viel besser Skandras innere Lage nachfühlen können.

    Stimmt, das fand ich auch schön konsequent

    Sehr gut hat mir auch der Besuch der beiden Protagonisten bei Vatras gefallen. Der kommt hier auch sehr gütig und verständnisvoll rüber. Er kann sich wohl denken, dass die beiden Schäfchen nicht mit Perwoll gewaschen sind, aber er gibt ihnen eine Chance und bietet ihnen an, ihr Leben auf die rechte Bahn zurückzulenken.
    Ich fand dann auch gut wie Ajana die Herstellung der Tinte beschreibt. Wird das wirklich so gemacht? Sowas finde ich dann auch immer interessant. Durchs Schreiben fragt man sich dann auch oft, ja wie geht das eigentlich? Und man fängt an zu recherchieren. Hier trägt es auch gut zur Atmosphäre bei. Während Skandras sofort dabei ist sich neue Fähigkeiten anzueignen, versucht Enzo erstmal sich einzuleben und seinen Mitmenschen zu zeigen, dass er eine Hilfe sein kann. Es war richtig wohltuend zu lesen, wie die arme Edda, die sich immer um andere kümmert endlich auch mal etwas Hilfe bekommt.
    Mit Lynn wird dann auch noch ein neuer Charakter eingeführt. Eine Magier Novizin. Sie bringt viele neue Facetten in die Geschichte und ich frage mich, was wohl als nächstes geschehen wird. Was wäre wenn …
    Vielen, vielen Dank für dein Feedback

  6. Beiträge anzeigen #26 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Ajanna ist offline
    Liebes Eispfötchen,

    toll, wie viele Gedanken du dir über Fan-Fiction und wie man sie verorten kann gemacht hast.
    Du hast wirklich viele Beispiele zusammengetragen, da kommen einige Addons zusammen, wenn man die Fanfiction ausschlachten wollte. In diesem Umfang habe ich mir das noch garnicht vor Augen geführt.

    Danke auch für dein genaues Lesen unserer Geschichte und für das Lob.

    Ich sehe bei Skandras und Enzo unterschiedliche Rollen: Skandras ist in Khorinis der "alte Hase", er kennt viele Leute, er setzt vieles voraus, sagt überall mal "Hallo", ist aber auch schon bei vielen verbrannt. Enzo ist neu, muss mehr fragen... das kann sich ja ändern, wenn die beiden z. B. zu Onar kommen, wo die Söldner sind. Von mir aus könnte er auch ein paar mehr Sachen selbstständig machen. Ich will ein bisschen raus aus dem Korsett, wie der echte Held Khorinis erlebt, aber Enzo geht manchmal genau seinen Weg.
    Nun ja, Ronsen und ich sind halt auch ein bisschen unterschiedlich, er ist öfter ehrerbietig , Skandras ist respektlos, eher wie ich.
    Auf Lynn bin ich sehr neugierig. Kenno mag ich auch sehr, ich denke seine Freundschaft zu Skandras wird ihn als Paladin noch in einige Schwierigkeiten bringen.

    Geändert von Ajanna (04.03.2022 um 19:55 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #27 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    [Battle]Lord Regonas vs. Oblomow
    https://forum.worldofplayers.de/foru...nas-vs-Oblomow

    Gleich den ersten Post von Lord Regonas finde ich richtig klasse. Die Figuren handeln super nach der Spielvorlage. Rangar, der eigentlich am liebsten zurück am Bierstand wäre und auch schon ein paar Bier intus hat. Fernando, der sehr von sich überzeugt ist und erst mal total ablenkt, indem er sich künstlich aufregt, warum er denn jetzt hier auf der Anklagebank sitzen soll. Er dreht den Spieß geschickt um und will sich bei Lord Hagen über die unverschämten Wachen beschweren, was Rangar, Peck und auch Lord Andre als Vorgesetzten in die Bredouille bringen könnte.

    Der nächste Abschnitt von Oblomow bringt dann weiteren Schwung in die Geschichte, sticht für mich aber nicht ganz so optimal heraus. Aber es geht auch mehr um die Action, denke ich. Peck wirft sich ganz Police-Academy like gegen Fernandos Tür. So muss das. Allerdings nehme ich Rangar nicht so ganz ab, dass er die Zusätze der Milizverordnung in seinem angetrunkenen Zustand noch weiß, oder sie überhaupt jemals wusste. Mir fiel er im Spiel jedenfalls nicht als eifriger Milizionär auf.

    Lord Regonas bringt dann weiteren Schwung rein. Dexter und zwei Kumpel sind mit im Haus. Nachdem Fernando im ersten Post aber so spitzbübisch von sich ablenken wollte stellt er sich hier so dermaßen dämlich an auch noch vor der Miliz Dexters Namen zu nennen.

    Oblomow zeigt dann auf wie Dexter Fernando zur Schnecke macht. Gut, das kennt er ja aus dem Alten Lager. Da hat er das jeden Tag gesehen. Mit dem Tritt versucht sich Dexter vom beschuldigten Fernando zu distanzieren und seinen Hals selbst aus der Schlinge zu ziehen. Ein guter Kniff von Oblomow.

    Lord Regonas schildert dann wie die Halunken sich streiten, ob sie die beiden Milizen töten oder bestechen sollen. Jedenfalls hat Dexters Begleiter ihm ganz schön die Tour vermasselt. Aber auch das wirkt recht Gothic like. Warum Umstände? Töten, ja oder nein, keine weiteren Diskussionen. Man erkennt auch hier klar, dass man es mit Sträflingen aus der Minenkolonie zu tun hat. Rangar und Peck wollen dann die Garnison holen… was ich für eine etwas zweifelhafte Entscheidung halte. Bis sie zurück kommen sind die Banditen doch über alle Berge. Lieber nebenan zu den Rittern und denen Bescheid geben, die haben doch auch mal ihre Eisenhintern zu bewegen und dann kann auch keiner verduften. Oder ist mit Garnison nicht die Milizkaserne gemeint, sondern einfach nur der Verbund von Rittern, der sich bei Lord Hagen die Beine in den Bauch steht?

    Oblomows nächster Post ist dann etwas zweifelhaft. Die Halunken sind an sich gechillt, haben wohl schon oft Schlimmeres erlebt, aber dann Fernando noch Fesseln? Das geht ja auch mal nicht so eben gleich und die Zeit drängt. Dexter gibt noch zu bekunden, dass die Händlergilde Araxos sich um Fernando kümmern würde. Aber warum eigentlich? Würden die nicht eher Fernando statt Dexter glauben? Vor allem, da laut dem ersten Post Fernando eigentlich ein bisschen mit Worten und List umzugehen weiß. Und wäre auch nett gewesen vor Araxos noch mal Händlergilde zu schreiben. Kann sein, ich bin gerade verpeilt, aber ich habe das gerade so gar nicht mehr gewusst wer oder was das eigentlich war.

    Der nächste Post von Lord Regonas ist nicht ganz so besonders, versucht aber das gebildete Kuddelmuddel etwas aufzulösen. Und der von allen Seiten bedrohte Fernando versucht sich nützlich zu machen.

    Oblomow löst das Rätsel dann. Es ist schon der Ritterhaufen gemeint, aber da kommen die Milizen wegen den Vorschriften nicht rein. Typisch. Sehr gut geschrieben. So ein richtiger Schlag in die Fresse des Pragmatismus.
    Was? Da fliehen Verbrecher? Uns egal. Ihr habt keine Weisungsbefugnis. Geht uns also nichts an.
    Ja, so stelle ich mir das bei den Rittern und Paladinen vor. Sonst hätten die auch mal was gemacht im Spiel und nicht nur herumgestanden.

    Lord Regonas nächster Post überzeugt mich dann so nicht. Lord Hagen geschmiert? Gerade den? Natürlich kann es sein, dass der Typ so eine Seite an sich hat, aber gerade den halte ich was gewisse kriminelle Belange angeht für unbestechlich, aber kann ja auch sein, dass ich ein völlig falsches Bild von ihm habe. Andererseits hat Lord Regonas damit etwas aufgegriffen. Warum wird so wenig gegen Fernandos Machenschaften in Khorinis getan? Das er also irgendwen geschmiert hat, ist da eine Idee. Aber da wäre die Idee mit dem Geheimgang schon überzeugender gewesen.

    Oblomows Post legt dann nahe, dass Dexter und Co durch den Geheimgang abgehauen und die Milizen und Andre ihnen auf den Fersen sind. Ich vermute es lag an der Anzahl der Wörter, dass es hier so kurz und knapp weiterging.

    Vielleicht hatte Lord Regonas auch damit seine Schwierigkeiten, denn der nächste Post knüpft nicht an einer Verfolgung an, sondern Peck (der ja wohl eigentlich mit Lord Andre unterwegs sein sollte) steht noch bei den Paladinen. Da war Oblomows Sprung wohl zu viel gewollt. Aber man kann es ja auch so sehen, dass Peck Lord Andre von der Kaserne geholt hat. Rangar erzählt währenddessen aufgeregt irgendwelchen Mist zusammen, der es schwer macht für Glaubwürdigkeit zu sorgen.

    Oblomow schließt die Geschichte dann aber noch ganz gut ab. Da das mit der Verfolgung kurz vor dem Ende nichts mehr wurde, ließ er so aussehen, als hätten Peck und Ranger einfach nur Andre von der Kaserne geholt. Die Geschichte endet also mit Lord Hagen als Paragraphenreiter. Das lässt nun offen, ob er wirklich von Fernando geschmiert wurde und die Vorschriften nur als Vorwand aufgreift, oder ob ihm die Vorschriften wirklich so wichtig sind, das es ihm daher egal ist, ob die Milizen einige Verbrecher verhaften wollen und er ihnen nur wegen der strikten Einhaltung der Vorschriften nicht helfen will.

    An und für sich finde ich die kleine Kurzgeschichte sehr stimmig. Ihr habt gut zusammen gearbeitet und eine tolle kleine Kurzgeschichte geschrieben, die super ins Gothic Universum passt. So in etwa hätte es wirklich ablaufen können. Die Entscheidung wen ich jetzt als Sieger des Wettkampfes sehe ist daher wirklich schwierig.
    Es ist eine echt knappe Sache, aber für mich liegt Lord Regonas wegen dem überragenden ersten Post ein ganz kleines Stück vorne und bekommt daher meine Stimme. Aber an Oblomow muss ich auch ein großes Lob aussprechen, gute Arbeit. Solche Geschichten darf es gerne öfter hier geben.

  8. Beiträge anzeigen #28 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    @ Eispfötchen

    Ist das geil, das letzte Teil deiner Geschichte von den Piraten im Sturm!



  9. Beiträge anzeigen #29 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Vielen Dank. Mir hat es auch sehr viel Spaß gemacht das Kapitel zu schreiben. Ich hoffe es ist für dich in Ordnung, dass da auch Seepaladine vorkommen.

  10. Beiträge anzeigen #30 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Hmm... gut geklaut ist besser als schlecht erfunden


  11. Beiträge anzeigen #31 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    MiMo lässt sich mal wieder im Rahmen eines Überraschungsbesuchs im Story-Forum blicken und liefert mit „Peripetie“ sogar eine neue Story ab, die ich, nachdem ich die Bedeutung des Titels schnell noch ergooglet habe, mit ein paar wenigen Worten kommentieren möchte!

    Ich wusste ja wirklich gar nicht, was ich von der Geschichte erwarten sollte, und dachte auch erst, das Gespräch zwischen Xardas und dem gealterten Helden sei der Auftakt für ein letztes großes Abenteuer des „beinahe Fremden“. Aber die erste große Überraschung in der Geschichte war dann für mich, dass das, was da am Anfang stattfindet, nur die Rahmenhandlung für das Geschehen um Frerk ist.

    „Es stimmt, der Schläfer hat neue Anhänger auf dem Morgrad gefunden und die machten sich sogleich daran, ihm ein neues Portal zu öffnen. Wir sollten ihn vielleicht nicht einmal mehr Schläfer nennen, denn seit dem Tag, an dem du ihm gegenüber standest, ist er hellwach und von loderndem Zorn erfüllt.
    Sehr schön geschrieben!

    Seit jenem Tag hockt er in seiner Dimension und lauert auf eine Gelegenheit zur Vergeltung. Diese Gelegenheit schien sich ihm nun endlich zu bieten, doch er wurde aufgehalten und das Portal zerstört. Ohne mein Zutun. Und ohne deines. Auf Khorinis sind Menschen herangewachsen, die weitaus jünger sind als wir, und doch in der Lage sind, unsere Last zu schultern. Sie leben in einer gänzlich anderen Welt und doch hatten sie dem Schläfer etwas entgegenzusetzen.“
    Mein erster Gedanke: Endlich kriegen's die Leute auch mal ohne den Helden alleine gebacken!

    Nach der sehr ernsten, in high-fantasy-Höhen schwelgenden beginnenden Rahmenhandlung, verändert sich die Atmosphäre sofort, als die Geschichte ins Familienleben rund um Frerk eintaucht. Hier wird gewitzelt und geflachst, Mutti ist klüger als Vati, Geschwister bekriegen sich, und alles in allem fühle ich mich hier eher wie in einer 90er-Jahre-Sitcom à la „Hör mal wer da hämmert“ (was keine schlechte Sache sein muss). Nachdem sich das Geschehen aber immer mehr auf Frerk und seine Gedanken zentriert, weicht das Gefrotzel einer gewissen Ernsthaftigkeit, nämlich in den Gefühlen des Hauptcharakters zu Laura, die ja nun wirklich eine tolle Frau zu sein scheint (wenn auch mit Problemhaar ausgestattet, wie ihre Mutter andeutet)! Bei aller dargestellten Lockerheit im Hause Frerk zeigt sich dann aber auch schnell, dass die Khoriner Gesellschaft, jedenfalls im Großen und Ganzen, doch auch gewissen Traditionen verhaftet ist: Der junge Mann führt die junge Frau aus, und am Ende des Ausführens gibt es einen Kuss, aber dann trennt man sich doch eher züchtig.

    Trotz eines gewissen formellen Rahmens bleibt aber doch sehr viel Raum für zurückhaltende Romantik, verstohlene Blicke, aufrichtige Gespräche und überhaupt ein ziemlich vertrautes Miteinander, dass Frerk und Laura da so haben, und dazu kann man sie beide ja nur beglückwünschen! Da man – oder: ich – in einer Geschichte aber vor allem handfeste Probleme erwarte(t), war mir dieser Date-Abend über die Länge gesehen vielleicht fast ein bisschen zu bieder. Der einzig richtige Spannungsmoment war ja der, an dem Valentino an Lauras Tisch saß, und das könnte (muss aber nicht) Ansatz für weitergehende Konflikte in der Zukunft sein. Abgesehen davon erscheint mir der weitere Verlauf der Handlung rund um Frerk aber noch relativ offen; lediglich die Rahmenhandlung lässt vermuten, dass es da in Zukunft wohl noch insgesamt ganz Dicke kommen wird und man dann lieber doch einen Milizionär mehr als zu wenig in der Stadt gehabt hätte.

    Das soll übrigens nicht bedeuten, dass ich die Abendszene langweilig gefunden hätte: Gerade, wie Laura Frerk über die Motive dessen Vaters aufklärt, und wie Frerk das aufnimmt und wie die beiden sich überhaupt so zueinander verhalten, das fand ich sehr gut geschrieben, und das ganze beschriebene Ambiente und Drumherum passt auch, auch und gerade, wie Frerk und Laura in dieser „höheren Gesellschaft“ ab und zu fremdeln. Ich konnte mich da wirklich richtig gut in Frerk hineinversetzen und war ein ums andere Mal gemeinsam mit ihm nervös und aufgeregt. Und all die Details: Der abgeblitzte Herby, der Hüner hinter dem Efeu … fand ich alles schon ziemlich klasse und sehr schön bildlich und greifbar beschrieben. Das las sich alles – wie vorher erwartet – richtig gut weg!

    Doch ihre Mutter versperrte ihr noch den Weg. „Ich freu mich ja so für dich! Du musst mir nachher unbedingt erzählen, wie alles war. Ich wär ja so gern an deiner Stelle.“ Sie seufzte markerweichend.
    Frerk wurde etwas unbehaglich, da er sich nicht sicher war, ob sie von dem Essen oder ihm sprach.
    Hm …

    Sie schien keine von den Frauen zu sein, die sich mehr Absatz zutrauten als sie sollten.
    Ist das wirklich so ein dafür ganz spezifischer Frauentyp, der existiert?

    Nicht viele Männer trauten Frauen Mathematik zu.
    Wie wahr, wie wahr!

    Danach fanden sie schnell wieder zurück zu unverfänglicheren Themen und schon bald ließen sie sich die Rechnung kommen und brachen auf.
    Den Moment der Rechnungsentgegennahme hätte ich mir ja komplikationsreicher vorgestellt (ungefähr … so? https://www.youtube.com/watch?v=K-hk5turqgA), aber das wäre dann wohl eher eine Story von Laido gewesen, in der der Protagonist auf dem Klo seine Brieftasche versehentlich die Schüssel runterspült und dann panisch einen Ausweg aus der Lage sucht, der weder die Zeche, noch seine love interest (ver)prellt.


    Fazit: Ich würde diese Geschichte gerne weiterlesen.




    Ein paar Fehler und Ungereimtheiten:
    Er hatte eher mit dem Mann gerechnet, doch er war keineswegs überrascht, als die in einen Reiseumhang gehüllte Gestalt die Wendeltreppe hinaufkam und in einigen Schritten Abstand zu seinem Sessel stehenblieb.
    Kein Fehler und keine wirkliche Ungereimtheit, aber das „eher“ habe ich beim ersten Lesen erst nicht richtig einordnen können und daher falsch verstanden, nämlich erst im Sinne von „eher mit dem Mann als mit der Frau“, statt im Sinne von „früher“ bzw. „zu einem eheren Zeitpunkt“. Kann man vielleicht unmissverständlicher machen, die Formulierung, aber vielleicht lag's jetzt auch einfach nur an mir.
    den er gerade in seiner Jackettasche gefunden hatte
    Soweit ich weiß, isses „Jackett“ mit Doppel-t statt nur mit einem (was hier aus „Jackettasche“ die verbrannten Überreste eines Sakkos machen würde – auch sehr poetisch). Kommt im Text mehrfach vor, der Fehler.
    die in dem nur durch das Kaminfeuer beschienen Turmzimmer lange Schatten warfen.
    beschienenen
    Für sein Dafürhalten saß die Fliege genau wie zuvor, doch von dem Gesamtbild war er gelinde beeindruckt. Er hatte nicht daran geglaubt, doch er kam sich tatsächlich etwas stattlicher vor.
    „gelinde“ würde ich an dieser Stelle an sich jetzt sprachlich als „wenig“ übersetzen, aber dann passt der Kontext nicht so ganz: Wenn er an der Fliegenposition nichts verändert sieht, dann ist es ja klar, dass er nur wenig beeindruckt vom Gesamtbild ist, da würde also das „doch“ nicht so viel Sinn machen, denn dann wäre es ja klar und folgerichtig, dass er nicht so wirklich viel beeindruckt ist. Der nächste Satz impliziert dann aber eben doch wieder, dass er vom Gesamtbild beeindruckt ist, weil er sich stattlicher vorkommt … kurz gesagt: Die geschilderten Eindrücke kamen bei mir hier ein wenig durcheinander an (was aber natürlich durchaus auch zu Frerks Gemütslage passen kann).
    um über den Preis für den neuen Tresen zu verhandeln. Der Alte war zwar schon lange morsch gewesen, doch Bosper
    Sofern mit „der Alte“ hier nicht Bosper gemeint sein soll (was natürlich herrlich zweideutig wäre ), muss es „der alte“ heißen!
    Laura jedoch lebte unverheiratet wie sie war, noch bei ihrem Vater am Eingang der Handwerkergasse
    Komma nach „lebte“
    als dass er seinen Kunden nur das nötigste abverlangt
    das Nötigste
    und in der die Veteranen immer noch über jedes Weib tuschelten, dass es wagte, Hand an Hammer oder Bogen zu legen.
    das es wagte
    dass er ihr gar nichts Übel nehmen konnte.
    „übel nehmen“ (oder „übelnehmen)
    ------------------------------------------------------------------------------

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    Irenicus-Bezwinger  Avatar von MiMo
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    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
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    MiMo lässt sich mal wieder im Rahmen eines Überraschungsbesuchs im Story-Forum blicken und liefert mit „Peripetie“ sogar eine neue Story ab, die ich, nachdem ich die Bedeutung des Titels schnell noch ergooglet habe, mit ein paar wenigen Worten kommentieren möchte!
    Gegooglet habe ich den Namen der Geschichte auch. Denn wie bei mir üblich hat die Geschichte auf meinem Rechner keine Überschrift und die Datei nur einen dahingeschluderten Arbeitstitel. Ich war sogar schon relativ verzweifelt, als ich auf dieses Wort gestoßen bin. Phonetisch finde ich es auch gar nicht schön, aber die Bedeutung schien mir in so vielerlei Hinsicht so passend, dass ich es genommen habe.
    Ich wusste ja wirklich gar nicht, was ich von der Geschichte erwarten sollte, und dachte auch erst, das Gespräch zwischen Xardas und dem gealterten Helden sei der Auftakt für ein letztes großes Abenteuer des „beinahe Fremden“. Aber die erste große Überraschung in der Geschichte war dann für mich, dass das, was da am Anfang stattfindet, nur die Rahmenhandlung für das Geschehen um Frerk ist.
    Dann hat der Twist funktioniert, sehr schön.

    Nach der sehr ernsten, in high-fantasy-Höhen schwelgenden beginnenden Rahmenhandlung, verändert sich die Atmosphäre sofort, als die Geschichte ins Familienleben rund um Frerk eintaucht. Hier wird gewitzelt und geflachst, Mutti ist klüger als Vati, Geschwister bekriegen sich, und alles in allem fühle ich mich hier eher wie in einer 90er-Jahre-Sitcom à la „Hör mal wer da hämmert“ (was keine schlechte Sache sein muss). Nachdem sich das Geschehen aber immer mehr auf Frerk und seine Gedanken zentriert, weicht das Gefrotzel einer gewissen Ernsthaftigkeit, nämlich in den Gefühlen des Hauptcharakters zu Laura, die ja nun wirklich eine tolle Frau zu sein scheint (wenn auch mit Problemhaar ausgestattet, wie ihre Mutter andeutet)! Bei aller dargestellten Lockerheit im Hause Frerk zeigt sich dann aber auch schnell, dass die Khoriner Gesellschaft, jedenfalls im Großen und Ganzen, doch auch gewissen Traditionen verhaftet ist: Der junge Mann führt die junge Frau aus, und am Ende des Ausführens gibt es einen Kuss, aber dann trennt man sich doch eher züchtig.

    Trotz eines gewissen formellen Rahmens bleibt aber doch sehr viel Raum für zurückhaltende Romantik, verstohlene Blicke, aufrichtige Gespräche und überhaupt ein ziemlich vertrautes Miteinander, dass Frerk und Laura da so haben, und dazu kann man sie beide ja nur beglückwünschen! Da man – oder: ich – in einer Geschichte aber vor allem handfeste Probleme erwarte(t), war mir dieser Date-Abend über die Länge gesehen vielleicht fast ein bisschen zu bieder.
    Mir war es wichtig, die Charaktere und ihre Beziehung zueinander, aber auch das gewandelte Khorinis ordentlich einzuführen. Und einen Bruch zur Rahmenhandlung zu erzeugen. Dass das kein Thriller-Kapitel ist, habe ich dafür bewusst in Kauf genommen. Mir hat es bei der Geschichte vor allem Spaß gemacht, zu überlegen, wo die altbekannten Charaktere wohl 20 Jahre später sind. Vielleicht hab ich auch deshalb ein wenig weiter ausgeholt und auch noch Charaktere wie Valentino mit einem Auftritt beehrt.
    Der einzig richtige Spannungsmoment war ja der, an dem Valentino an Lauras Tisch saß, und das könnte (muss aber nicht) Ansatz für weitergehende Konflikte in der Zukunft sein. Abgesehen davon erscheint mir der weitere Verlauf der Handlung rund um Frerk aber noch relativ offen; lediglich die Rahmenhandlung lässt vermuten, dass es da in Zukunft wohl noch insgesamt ganz Dicke kommen wird und man dann lieber doch einen Milizionär mehr als zu wenig in der Stadt gehabt hätte.
    Ich glaube, dass die Rahmenhandlung genau für dieses Gefühl sehr wichtig ist. Ohne die wär der zweite Post tatsächlich viel zu harmonisch gewesen, aber so hält man vielleicht schon die Augen nach den ersten Anzeichen einer nahenden Katastrophe offen.

    Das soll übrigens nicht bedeuten, dass ich die Abendszene langweilig gefunden hätte: Gerade, wie Laura Frerk über die Motive dessen Vaters aufklärt, und wie Frerk das aufnimmt und wie die beiden sich überhaupt so zueinander verhalten, das fand ich sehr gut geschrieben, und das ganze beschriebene Ambiente und Drumherum passt auch, auch und gerade, wie Frerk und Laura in dieser „höheren Gesellschaft“ ab und zu fremdeln. Ich konnte mich da wirklich richtig gut in Frerk hineinversetzen und war ein ums andere Mal gemeinsam mit ihm nervös und aufgeregt. Und all die Details: Der abgeblitzte Herby, der Hüner hinter dem Efeu … fand ich alles schon ziemlich klasse und sehr schön bildlich und greifbar beschrieben. Das las sich alles – wie vorher erwartet – richtig gut weg!

    Fazit: Ich würde diese Geschichte gerne weiterlesen.
    Vielen Dank für den wohlwollenden Kommentar.
    Ich weiß selbst nicht so genau, warum ich diese Posts rausgebolzt habe, wo mein Leben gerade weniger denn je Zeit für so etwas lässt (man siehe nur, wie lange ich gebraucht habe, um auf deinen Kommentar zu antworten), aber ein bisschen weiter gehen dürfte es durchaus noch.

    „gelinde“ würde ich an dieser Stelle an sich jetzt sprachlich als „wenig“ übersetzen, aber dann passt der Kontext nicht so ganz: Wenn er an der Fliegenposition nichts verändert sieht, dann ist es ja klar, dass er nur wenig beeindruckt vom Gesamtbild ist, da würde also das „doch“ nicht so viel Sinn machen, denn dann wäre es ja klar und folgerichtig, dass er nicht so wirklich viel beeindruckt ist. Der nächste Satz impliziert dann aber eben doch wieder, dass er vom Gesamtbild beeindruckt ist, weil er sich stattlicher vorkommt … kurz gesagt: Die geschilderten Eindrücke kamen bei mir hier ein wenig durcheinander an (was aber natürlich durchaus auch zu Frerks Gemütslage passen kann).

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    Hm, das ist interessant. Ich lese "gelinde" in solchen Momenten tatsächlich ein wenig anders, nämlich nicht so abwertend, wie du es beschreibst, sondern einfach relativierend. Er ist eben nicht super beeindruckt, als er sein Spiegelbild sieht, sondern nur gelinde. Und das ist trotzdem mehr als er erwartet hatte.

  13. Beiträge anzeigen #33 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Als die Barriere fiel (Stand 11.05.2022)

    Ich verfolge die Story immer noch sehr gerne. Es ist schön zu sehen wie sich die Story langsam entwickelt und welche Figuren zusammen arbeiten. Gerade Lynn ist da ein Charakter mit viel Potential. Ich hab das Gefühl, dass sie maßgeblich Einfluss auf das Verhalten der anderen Charaktere hat und auch als Magierin ist sie für die Truppe eine große Hilfe. Den Kampf gegen die Goblins fand ich auch spannend. Gerade wie sie da so schnell herumwuselten und sich versteckten und die Menschen überraschten, das war toll. Bei Enzo weiß ich nicht, ob er versucht bei Lynn zu landen. Irgendwie habe ich schon den Eindruck er versucht es auf eine subtile Art, aber dann denke ich mir manchmal, das könnte auch bloß Einbildung sein. Am meisten hatte ich die Vermutung jetzt im letzten Post. Wollte er mit Lynn allein beim Steinkreis sein? Und hat sich Cavalorn extra eingemischt, damit dies nicht der Fall ist? Hat der vielleicht irgendwelche Absichten?
    Ob Lynn das so alles mitbekommen hat, das kann ich gar nicht sagen. Cavalorn findet sie zumindest interessant, so viel konnte ich beim Tempelpost herauslesen.

    Vatras ist auch gut gelungen. Bodenständig, warmherzig und offen, so wie ich ihn auch aus dem Spiel kenne. Skandras hat sich auch ganz schön gemacht. Man merkt richtig die Lernbereitschaft und wie er versucht was aus sich zu machen. Ich bin mal gespannt was er zu Lobart sagen will. Und was war das mit dem Zauber? Wurde er wirklich schwer verletzt oder war das irgendeine Aura, die ihn tangiert hat? Vielleicht könnte er ja selbst dazu fähig sein Magie zu wirken? Wird Skandras vielleicht auch ein Magier?

    Ich bin jedenfalls froh, dass ihr weiterhin dieses tolle Projekt verfolgt.

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    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Als die Barriere fiel (Stand 11.05.2022)

    Ich verfolge die Story immer noch sehr gerne. Es ist schön zu sehen wie sich die Story langsam entwickelt und welche Figuren zusammen arbeiten. Gerade Lynn ist da ein Charakter mit viel Potential. Ich hab das Gefühl, dass sie maßgeblich Einfluss auf das Verhalten der anderen Charaktere hat und auch als Magierin ist sie für die Truppe eine große Hilfe. Den Kampf gegen die Goblins fand ich auch spannend. Gerade wie sie da so schnell herumwuselten und sich versteckten und die Menschen überraschten, das war toll. Bei Enzo weiß ich nicht, ob er versucht bei Lynn zu landen. Irgendwie habe ich schon den Eindruck er versucht es auf eine subtile Art, aber dann denke ich mir manchmal, das könnte auch bloß Einbildung sein. Am meisten hatte ich die Vermutung jetzt im letzten Post. Wollte er mit Lynn allein beim Steinkreis sein? Und hat sich Cavalorn extra eingemischt, damit dies nicht der Fall ist? Hat der vielleicht irgendwelche Absichten?
    Ob Lynn das so alles mitbekommen hat, das kann ich gar nicht sagen. Cavalorn findet sie zumindest interessant, so viel konnte ich beim Tempelpost herauslesen.

    Vatras ist auch gut gelungen. Bodenständig, warmherzig und offen, so wie ich ihn auch aus dem Spiel kenne. Skandras hat sich auch ganz schön gemacht. Man merkt richtig die Lernbereitschaft und wie er versucht was aus sich zu machen. Ich bin mal gespannt was er zu Lobart sagen will. Und was war das mit dem Zauber? Wurde er wirklich schwer verletzt oder war das irgendeine Aura, die ihn tangiert hat? Vielleicht könnte er ja selbst dazu fähig sein Magie zu wirken? Wird Skandras vielleicht auch ein Magier?

    Ich bin jedenfalls froh, dass ihr weiterhin dieses tolle Projekt verfolgt.
    Hi Eispfötchen, schön, dass du weiter dranbleibst

    Zu Skandras' weiterem Weg gibt es ja bereits einen kleinen Ausblick in Ajannas neustem Post. Dazu kann ich nur sagen: Ich verfolge seine Entwicklung genauso gespannt wie du und finde es schön, dass er so einen Entwicklungsprozess durchmacht. Sowas gehört zu Gothic halt auch einfach dazu.

    Was Enzo angeht, bin ich noch bemüht, seine Position in der Gruppe zu definieren. Ich halte ihn eigentlich für einen ganz guten Mediator, da er Kontakte zu Skandras und den Banditen/Wassermagiern gepflegt hat und vielleicht alle Seiten - bis auf Kenno - ganz gut einschätzen kann. Und er ist sicher auch etwas opportunistisch und versucht seinen Status bei der Chefin, als die er Lynn sieht, hoch zu halten. Da spielt sicher auch ein gewisser Beschützerinstinkt rein. Nicht unbedingt, dass er sich selbst an sie heranmachen will, aber er kennt Lares und er hat vielleicht ein Gefühl dafür, dass Cavalorn sich an sie heranschmeißen will und ist entsprechend auf der Hut, weil irgendwelche Liebeleien in ihrer derzeitigen Situation eher zu Problemen führen. Aber bei Lynn kommt dieser Beschützerinstinkt nicht so gut an. Das bietet alles ein bisschen mehr zwischenmenschliches Konfliktpotential und mal sehen, wozu das noch führt ^^

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    Legende Avatar von Ajanna
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    Als die Barriere fiel (Stand 11.05.2022)

    Ich verfolge die Story immer noch sehr gerne. Es ist schön zu sehen wie sich die Story langsam entwickelt und welche Figuren zusammen arbeiten. Gerade Lynn ist da ein Charakter mit viel Potential. Ich hab das Gefühl, dass sie maßgeblich Einfluss auf das Verhalten der anderen Charaktere hat und auch als Magierin ist sie für die Truppe eine große Hilfe. Den Kampf gegen die Goblins fand ich auch spannend. Gerade wie sie da so schnell herumwuselten und sich versteckten und die Menschen überraschten, das war toll. Bei Enzo weiß ich nicht, ob er versucht bei Lynn zu landen. Irgendwie habe ich schon den Eindruck er versucht es auf eine subtile Art, aber dann denke ich mir manchmal, das könnte auch bloß Einbildung sein. Am meisten hatte ich die Vermutung jetzt im letzten Post. Wollte er mit Lynn allein beim Steinkreis sein? Und hat sich Cavalorn extra eingemischt, damit dies nicht der Fall ist? Hat der vielleicht irgendwelche Absichten?
    Ob Lynn das so alles mitbekommen hat, das kann ich gar nicht sagen. Cavalorn findet sie zumindest interessant, so viel konnte ich beim Tempelpost herauslesen.

    Vatras ist auch gut gelungen. Bodenständig, warmherzig und offen, so wie ich ihn auch aus dem Spiel kenne. Skandras hat sich auch ganz schön gemacht. Man merkt richtig die Lernbereitschaft und wie er versucht was aus sich zu machen. Ich bin mal gespannt was er zu Lobart sagen will. Und was war das mit dem Zauber? Wurde er wirklich schwer verletzt oder war das irgendeine Aura, die ihn tangiert hat? Vielleicht könnte er ja selbst dazu fähig sein Magie zu wirken? Wird Skandras vielleicht auch ein Magier?

    Ich bin jedenfalls froh, dass ihr weiterhin dieses tolle Projekt verfolgt.

    Hallo Eispfötchen,
    schön, dass dir die Geschichte gefällt und dass du uns so ein Feedback gibst. Für mich ist das wichtig, weil ich gerade viel um die Ohren habe - bei meinem Kollegen ist das nicht anders - und manchmal selbst wie eine Fremde vor der Geschichte sitze und mich wieder einlesen muss.
    Da merke ich schon den Unterschied zu meinen anderen Geschichten. So richtig in einen flow bin ich bislang noch nicht gekommen. Aber auch ich finde das Projekt sehr spannend.
    @ Ronsen: ach, Lynn soll die Chefin sein? (Wieso brauchen Freiwillige eine Chefin?). Und was prädestiniert sie dazu?

    Mhm... ich weiß nicht, ob die Jungs nach dem Fall der Barriere das auch so sehen


  16. Beiträge anzeigen #36 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    @ Ronsen: ach, Lynn soll die Chefin sein? (Wieso brauchen Freiwillige eine Chefin?). Und was prädestiniert sie dazu?

    Mhm... ich weiß nicht, ob die Jungs nach dem Fall der Barriere das auch so sehen
    Ich habe bewusst geschrieben, dass (nur) Enzo sie als Chefin sieht. Oder Expeditionsleiterin, wie auch immer. Dass die Realität anders aussieht, ist ja bereits offensichtlich

  17. Beiträge anzeigen #37 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Ajanna - Danach

    Es hat mir grossen Spass gemacht das neue Kapitel zu lesen. Es liest sich guf weg und die tollen Beschreibungen haben es mir angetan. Zuerst über die Veränderungen (sehr gelungen), dann über den sich ausbreitenden Optimismus (wobei ich mich gefragt habe warum es unbedingt positiv ist wenn viele Frauen schwanger sind, denn wenn so viele gestorben sind, woher dann die Schwangerschaft? Hoffentlich gab es nicht so viele Vergewaltigungen von den Besatzern :/) bis hin zur Spannung des Kampfes und der ungelösten Frage was wohl mit der Königin geschehen ist. So bleibe ich gespannt für das nächste Kapitel. Dieses hier war kurz, aber gut geschrieben.

  18. Beiträge anzeigen #38 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Ajanna - Danach

    Es hat mir grossen Spass gemacht das neue Kapitel zu lesen. Es liest sich guf weg und die tollen Beschreibungen haben es mir angetan. Zuerst über die Veränderungen (sehr gelungen), dann über den sich ausbreitenden Optimismus (wobei ich mich gefragt habe warum es unbedingt positiv ist wenn viele Frauen schwanger sind, denn wenn so viele gestorben sind, woher dann die Schwangerschaft? Hoffentlich gab es nicht so viele Vergewaltigungen von den Besatzern :/) bis hin zur Spannung des Kampfes und der ungelösten Frage was wohl mit der Königin geschehen ist. So bleibe ich gespannt für das nächste Kapitel. Dieses hier war kurz, aber gut geschrieben.
    Hallo Eispfötchen,

    Woher weißt du immer, wann ich etwas Peptalk vertragen kann? Schön, dass es dir gefällt. Ich war zuletzt ziemlich selbstkritisch, hab gedacht, typisch, du schreibst lustige Abenteuer - wie immer sehr gelungen - "Lass aus der Fresse fallen" etc. - und ich mach grad mal wieder alles kaputt.
    Vor allem die starken Frauen. Und mit der kleinen Irletia weiß ich gerade nicht so recht weiter - ich meine, sie kann nicht WIRKLICH da jetzt in das Lazarett rein, mit den ganzen verletzten Kerlen? So als ungefähr Zwölfjährige? Da muß ich mir doch noch was anderes überlegen.


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    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Wieso denkst du, dass du alles kaputt machst?
    Selbstkritik ist aber wichtig, finde ich. Ich tue mich mit Ratschlägen von anderen mitunter schwer. Vermutlich liegt das an meinem Dickkopf. Wenn mir selbst aufgeht, dass ich was an meinen Geschichten ändern muss, damit sie besser werden, dann fällt es mir leichter das umzusetzen. Als ich mir gedacht habe, dass meine Dialoge besser werden mussten, da hab ich mich richtig reingehängt und überlegt wie ich das besser machen kann. Hab ungewöhnlicherweise auch mal geguck wie andere das machen, was so die "Formel" für lustige Dialoge ist, wie man sowas schreibt, wie ich mich verbessern kann. Es war nicht leicht, aber es hat definitv was gebracht. Ich hab so richtig gemerkt wie ich sozusagen einen "Levelaufstieg" hatte.
    Lustige Dialoge passen natürlich nicht zu jeder Geschichte und selbst zwei lustige Geschichten müssen nicht gleich sein. Bei Gothic ist es zum Beispiel eher ein derber Humor, da passt ein kindlicher, lächerlicher Humor wie ich ihn bei einer anderen Geschichte verwende nicht wirklich rein. Jede Geschichte ist anders und letztendlich kann nur der Autor der Geschichte bestimmen wie er etwas schreiben möchte.
    Zu Irletia... Ingmar hat ja befohlen, dass sie da rein soll, also wird sie wohl keiner rausschicken. Vielleicht sieht sie kurz was gruseliges und richtet ihren Blick dann ganz fest auf die Planken, um bloß nichts mehr zu sehen was da für Verletzungen zu sehen sind. Das hindert natürlich nicht daran die Geräusche zu hören ... Am besten du stellst dir die Situation ganz genau vor und guckst dann was Irletia macht und das schreibst du dann auf.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Endlich habe ich mir die Zeit genommen, um die Fortsetzung von MiMos „Peripetie“ zu lesen!

    Was den Handlungsstrang im Großen und Ganzen angeht, entwickelt sich die Geschichte so ziemlich erwartungsgemäß weiter: Selbstverständlich lässt Valentino nicht locker, aber genauso selbstverständlich – trotz der Zweifel Frerks und Ednas – lehnt Laura diese Avancen weiterhin ab. Jedenfalls … bis jetzt! Denn dass Valentinos „Angriffe“, wie die Angebote ja offenbar von Frerk und Laura gleichermaßen wahrgenommen werden, nun einfach aufhören werden, damit ist ja nun nicht zu rechnen, ebenso wie sich Laura – ob aus eigener Entscheidung oder nicht – wahrscheinlich nicht dauerhaft von ihm abschirmen können wird. Das zumindest meine bescheidene Prognose, die sich einfach auf der Annahme gründet, dass bei so einem Thema und so einer Geschichte natürlich und zwangsläufig einfach noch weiterer und viel größerer Ärger ins Haus stehen muss. Dabei frage ich mich auch, ob es mit den Blumen vielleicht noch mehr auf sich haben könnte, außer, dass es eben tolle Blumen sind, da Edna das ja nochmal so richtig hervorhebt. Denkbar ist hier Vieles, ebenso wie man darüber spekulieren kann, wie Valentino seine Frauen denn üblicherweise so „rumkriegt“ und wie, nunja, „korrekt“ er sich dabei eigentlich verhält. Bis jetzt ist die Geschichte ja noch eher im heiteren Ton geschrieben und witzig und fröhlich, aber insbesondere rund um Valentino scheint es mir da auch einige Rutschbahnen ins Abgründige zu geben, auf denen die Handlung beizeiten möglicherweise weitergleiten könnte!

    Auch abseits dieses Hauptstrangs bin ich immer wieder auf der Suche nach Details oder Anknüpfungspunkten, die später noch einmal relevant werden könnten: Kommt da noch mehr mit Diego? Wird es vielleicht später noch einmal relevant, dass die Miliz einen Teil der alten Kaserne untervermieten will? Es macht Spaß, darüber nachzudenken, was von den kleinen Infos und Details dieser im Vergleich zum Spielerlebnis in der Zeit fortgeschritteneren Version von Khorinis uns später in der Geschichte noch einmal begegnen wird.

    Aber auch, wenn ich diesen analytisch angehauchten „Wie könnte die Geschichte weitergehen, was ist wohl MiMos Plan?“-Blick mal beiseite lasse, tragen die vielen kleinen Details, vorgetragen vor allem in Dialogen, zur Geschichte bei. Die Welt und die in ihr handelnden Personen wirken sehr echt, und ich habe jederzeit das Gefühl, echten menschlichen Interaktionen beizuwohnen und nicht bloß einem Ensemble vom Autor gesteuerter Darsteller beim vorgegebenen Theaterspiel (um mal eine in der Geschichte verwendete Metapher zu übernehmen) zuzuschauen. Das Khorinis, das du da zeichnest, die Personen und Familien, sie wirken eben sehr stimmig!

    Dreh- und Angelpunkt und meine Identifikationsfigur bleibt dabei natürlich immer der Protagonist Frerk. Und wie ihn seine neugierige Familie da am Abend empfängt, erst so tut als sei nichts, Frerk sie dann einfach dort sitzen lässt und sich lieber seinen Gedanken an Laura widmet – da konnte ich mich schon gut hineinversetzen! Einzig, dass Frerk sich am Anfang „keinen Reim darauf machen“ konnte, warum seine Familie da noch zu später Stunde herumsitzt … naja, sagen wir mal, es lässt Frerk vielleicht ein wenig naiv erscheinen, denn jedenfalls dem Leser ist das wohl von der ersten Sekunde an ziemlich klar, dass sie da auf ihn warten.

    „Erzähl deiner Tochter, dass es keine Werwölfe gibt, Schatz“, wies seine Mutter ihn an und legte ungeduldig ihre Hand auf sein Bein. Frerk war, als würde sie als einzige ein Theaterspiel fortführen, das längst aufgeflogen war.
    Ich habe die Formulierung oben schon erwähnt, will sie hier jetzt aber noch einmal hervorheben! Ein Volltreffer! Und wäre eigentlich ein guter Anlass, um die brachliegende PotM mal wieder aufleben zu lassen.

    Vorn ein kleiner Ausstellbereich, in dem die verschiedenen Bögen und Pfeile sowie die angekauften Jagdtrophäen mehr schlecht als recht ausgestellt wurden,
    Kritik auf hohem Niveau: Ein „Ausstellbereich“, in dem Sachen „ausgestellt“ werden – das ist schon eine kleine Dopplung, die auffällt. Stattdessen vielleicht sowas wie: „mehr schlecht als recht drapiert/präsentiert waren“?

    und im hinteren Teil, abgetrennt von dem neuen Tresen, die Werkstatt. An der rückwärtigen Wand, zwischen den beiden Fenstern, hing eine alte, zerlöcherte Zielscheibe, mit der der Meister jeden einzelnen seiner Bögen auf Herz und Nieren prüfte.
    Hier habe ich mich inhaltlich ein wenig gewundert: Sollte man Bögen, zumal Jagdbögen, nicht vor allem auch darauf testen, wie weit bzw. wie genau sie auf Weite schießen können? Da der Laden ja als eher klein vorgestellt wird, kann die Distanz, die Bosper hier zum Probeschießen benutzt, ja so klein nicht sein. Oder macht er im Laden nur ein paar Probeschüsse um wasweißichwas zu testen, bis er dann – draußen – auch mal auf lange Distanz geht? Wäre aber eine Erklärung, die ich mir als Leser erst einmal ziemlich aufwendig hinzudenken müsste.

    “Obwohl er auf dem einen Auge nichts mehr sieht, gibt’s keinen besseren Bogenschützen in der Stadt, darauf verwette ich meinen Laden“, hatte er gesagt.
    Naja, immerhin muss er so nicht mehr umständlich ein Auge zusammenkneifen beim Zielen.

    Aber selbst wenn du den Segen der Götter empfangen hast, ist das noch keine Garantie für eine Lehrstelle bei Meister Thorben. Er ist immerhin der angesehenste Vertreter der Schreinergilde auf Khorinis.
    Für diese Aussage hatte ich spontan zwei Intepretationsmöglichkeiten im Kopf: Entweder, das von dir hier präsentierte Khorinis ist in Sachen Organisation von Handwerksbetrieben wirklich schon so weit fortgeschritten, dass es eine eigene, mitgliederstarke Schreinergilde gibt, oder aber Meister Thorben ist schlichtweg einziges Mitglied dieser Gilde.



    Bevor ich mich hier nur noch unterbrechungslos in die Kommentierung von Einzelstellen verhake, hier vielleicht nochmal ein ganz generelles Lob: Die Dialoge zwischen Frerk und Laura, auch das Drumherum und insbesondere Frerks Verhalten dabei, die seine Freude, aber auch eine leichte Anspannung und auch ein gewisses Gefühl, sich bei Laura erst noch so richtig bewähren zu müssen, spüren lassen … das alles finde ich wirklich gut geschrieben! Ich finde die beiden auch richtig süß zusammen, ebenso wie ich mit Frerk mitfiebere, dem ja nun wirklich anzumerken ist, wie gern er Laura hat.

    Besonders gut gefällt mir, wie du Frerks Gefühle darstellst, als Valentinos Blumenstrauß ins Spiel kommt. Grundsätzlich kommt es ja immer gut, den Leser solche Dinge selbst wahrnehmen und erleben zu lassen, d.h. Sätze wie „XY war traurig, als ...“ oder „Jetzt hatte YZ Angst“ können zwar durchaus mal angebracht sein, können den Leser in manchen Situationen aber auch zu sehr an die Hand nehmen, sodass ein wenig Lesespaß verloren geht. Andererseits möchte man als Autor aber vielleicht auch nicht jede Szene völlig interpretationsoffen, was die Gefühle der Charaktere angeht, gestalten, denn immerhin soll ja der Autor etwas erzählen und nicht der Leser sich die Geschichte selbst zusammenstückeln müssen (jedenfalls bei, nunja, „normalen“ Geschichten ). Die Balance dazwischen hast du mit der Beschreibung der körperlichen Reaktionen Frerks gut getroffen: Er empfindet ein eigentümliches Ziehen in der Magengegend, ihm schnürt sich die Brust zu, dann steigt ihm Hitze ins Gesicht … das sind alles Gefühle, die man auch selber kennt und die man direkt mit einer bestimmten Situation und einem bestimmten, dahinterstehenden seelischen Gefühl oder einer Gemütslage verbinden kann. Es reicht die Schilderung dieser körperlichen Gefühle aus, um zu verstehen, was Frerk gerade über die Situation denkt und wie er sie erlebt. Das finde ich richtig gut gemacht!

    „Nein, nein, du benimmst dich ja nicht wie ein Troll in der Glasbläserei“, winkte Laura ab.
    Und diese Übertragung von „Elefant im Porzellanladen“ finde ich auch gut gemacht! Manchmal können diese Übertragungen hinein in die Gothic-Welt ja eher aufgesetzt wirken, hier aber fand ich es passend.

    Letzter Hinweis vor dem vorläufigen Schlussfazit:
    Nun hielt auch Frerk in seinen kreisenden Putzbewegungen inne. Er hatte nicht erwartet, dass Edna sich so in Rage reden würde. „Aber es waren doch nur Blumen…“
    „Nur Blumen“, wiederholte Laura, doch von ihr klangen die Worte gleich ganz anders.
    Sofern es am Ende dieses Abschnitts nicht einen absoluten Überraschungsauftritt geben soll, muss es wohl Edna und nicht Laura sein, die am Ende spricht.



    Ja, also ich hoffe, man hat es dem Kommentar bis hierhin bereits entnehmen können: Mir hat auch diese Fortsetzung gefallen! Ganz ausdrücklich und allgemein will ich auch noch einmal den Schreib- und Erzählstil loben: Das liest sich alles wirklich ganz wunderbar flüssig und angenehm weg, gleichzeitig aber gibt es aber immer wieder Stellen, an denen man hängen bleibt, im lobenswerten Sinne aber, weil sie gelungene Formulierungen oder kleinere Überraschungen beinhalten. Ich hoffe, die nächste Fortsetzung kommt bald – und die lese ich dann vielleicht mal ein wenig zügiger nach Erscheinen.

    Ich habe nur eine einzige Anmerkung zur Zeichensetzung an einer einzigen Stelle:
    Frerk hatte ihr Kleid vom Vorabend gefallen, doch auch in ihrer Arbeitskleidung, mit dem einfachen, weiten Hemd, der ledernen Tasche, die mit mehreren Gurten an ihrem Oberschenkel fixiert wurde und den zu einem einfachen Zopf zusammengebundenen Haaren sah er sie gern an.
    Hier hätte ich ein Komma nach „Haaren“ gesetzt!
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