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    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Als die Barriere fiel [Stand 14.08.2022]

    Auch weiterhin verfolge ich diese Geschichte mit Spannung. Dieses Gespräch mit Enzo und Kenno lässt viele mögliche Wendungen erahnen. Werden Kenno und Enzo (eine Zeit lang) zusammen arbeiten? Wird Enzo Kenno (oder die ganze Gruppe) irgendwann verraten, weil sich für ihn eine Gelegenheit bietet ans Festland und somit nach Kap Dun zu seiner Familie zu kommen?
    Und ich bin natürlich tierisch gespannt was ihr mit der Sache mit dem alten Erzhaufen im Neuen Lager macht.

    Diese Sache mit Lynn und Cavalorn nimmt ja offenbar auch langsam Fahrt auf. Das Cavalorn bei Lynn landen will ist ziemlich offensichtlich, dass sie aber auch ihn mag, das sehe ich irgendwie noch nicht so deutlich. Vielleicht ist sie ja scheu, oder schüchtern, oder beides, aber sie scheint sich nicht wirklich vorwagen zu wollen. Will sie ihn nicht vor den Kopf stoßen? Meint sie, ein Korb würde ihn zornig werden lassen? Oder fürchtet sie er macht dann nicht mehr beim Abenteuer mit? Vielleicht weiß sie ja aber auch noch nicht so recht was sie von Cavalorns Annäherungsversuchen halten soll...
    Eine Sache.... ich weiß, ich misch mich da sehr in deinen Style ein, Ronsen, aber Cavalorn mit Cav abzukürzen ist meiner Meinung nach so eine Sache von wörtlicher Rede. Da passt sowas hin, in den Erzählertext eher nicht. Aber das ist nur meine Meinung. Musst ja nicht drauf hören, wenn es dir so gefällt wie es ist. Ich finde es nur etwas seltsam es so zu lesen.

  2. Beiträge anzeigen #42 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Zitat Zitat von Eispfötchen Beitrag anzeigen
    Als die Barriere fiel [Stand 14.08.2022]

    Auch weiterhin verfolge ich diese Geschichte mit Spannung. Dieses Gespräch mit Enzo und Kenno lässt viele mögliche Wendungen erahnen. Werden Kenno und Enzo (eine Zeit lang) zusammen arbeiten? Wird Enzo Kenno (oder die ganze Gruppe) irgendwann verraten, weil sich für ihn eine Gelegenheit bietet ans Festland und somit nach Kap Dun zu seiner Familie zu kommen?
    Und ich bin natürlich tierisch gespannt was ihr mit der Sache mit dem alten Erzhaufen im Neuen Lager macht.

    Da diese ganze Story ohne größere Absprachen erfolgt, bin ich genauso gespannt wie du ^^
    Aber mir gefällt, dass Ajanna den Erzhaufen angesprochen hat, denn er bietet tatsächlich noch viel Potential. Nach dem aktuellen Stand der Geschichte ist nicht einmal klar, ob die Drachen kommen werden, von daher wäre der Erzhaufen sogar zugänglich.


    Diese Sache mit Lynn und Cavalorn nimmt ja offenbar auch langsam Fahrt auf. Das Cavalorn bei Lynn landen will ist ziemlich offensichtlich, dass sie aber auch ihn mag, das sehe ich irgendwie noch nicht so deutlich. Vielleicht ist sie ja scheu, oder schüchtern, oder beides, aber sie scheint sich nicht wirklich vorwagen zu wollen. Will sie ihn nicht vor den Kopf stoßen? Meint sie, ein Korb würde ihn zornig werden lassen? Oder fürchtet sie er macht dann nicht mehr beim Abenteuer mit? Vielleicht weiß sie ja aber auch noch nicht so recht was sie von Cavalorns Annäherungsversuchen halten soll...
    Du interpretierst das schon ganz richtig. Lynn ist wegen ihrer Vergangenheit mit der Verschleppung aus Myrtana nach Varant sehr zurückhaltend, was Männer angeht und will eigentlich nur ihrer Mission nachkommen. Cavalorn dagegen hat, wie die meisten anderen Gefangenen, seit Jahren nichts mehr mit einer Frau zu tun gehabt und verhält sich allmählich entsprechend besitzergreifend und offensiv. Ob das funktionieren kann?

    Eine Sache.... ich weiß, ich misch mich da sehr in deinen Style ein, Ronsen, aber Cavalorn mit Cav abzukürzen ist meiner Meinung nach so eine Sache von wörtlicher Rede. Da passt sowas hin, in den Erzählertext eher nicht. Aber das ist nur meine Meinung. Musst ja nicht drauf hören, wenn es dir so gefällt wie es ist. Ich finde es nur etwas seltsam es so zu lesen.

    Danke für die Anmerkung.
    Es ist der personale Erzähler aus Sicht von Lynn, bei dem ich den Spitznamen Cav verwende. Wenn das z.B. aus Sicht von Enzo kommt oder von einem auktorialen Erzähler, würde ich das wahrscheinlich auch nicht so schreiben.
    Ich bin da allerdings auch sehr von Jorgenson und seinen Sketchen mit Vatras und Cav(?)/Kev(?) beeinflusst. Es fällt mir schwer, den Charakter noch ernst zu nehmen bzw. hat sich die Abkürzung auch sehr eingebrannt ^^
    Vielen lieben Dank für's Lesen und das Feedback

  3. Beiträge anzeigen #43 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Hab ich gemerkt, dass du Jorgensons Videos gesehen hast. Meiner Meinung nach weicht Cav schon recht stark von Cavalorn aus den Spielen ab. So nervig hab ich ihn nie empfunden, aber es feht bei Jorgenson auch um Satiere und daher verhält sich fast kein Charakter wie normal. Daher ist das meiner Meinung nach voll in Ordnung. Als Autor darf man sich davon aber nicht zu stark heeinflussen lassen. Im Moment sehe ich "deinen" Cav aber noch als recht nah zum Spiele Cavalorn. Also alles gut.
    Hm... Aus Lynns Sicht? Ist mir jetzt gar nicht so stark aufgefallen, dass es aus Lynns Sicht ist. Aber gut, dann weiss ich bescheid. Wenn da steht "Cav", dann ist das aus Lynns Sicht.

  4. Beiträge anzeigen #44 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    Als die Barriere fiel.
    Der neue Absatz von Ajanna hat mir richtig gut gefallen. Gerade am Freibierstand kam eine tollle Atmosphäre auf. Du hast sehr viele details beschrieben und durch Kennos Handeln ihn noch tiefer beschrieben. Klar will der nicht wieder beklaut werden, aber ich finde es richtig gut, dass du das erneut aufgreifst und eindrücklich beschreibst. So wird die Welt lebendig. Super fand ich auch, dass du die ganze Diskussion um das magische Erz wiederaufgegriffen hast. Ich bin schon richtig gespannt wie es weitergeht.
    Vermutlich ist da auch Skandras wissenshunger wichtig. Vielleicht stösst er auf etwas, das er nachher brauchen wird.
    Super Abschnitt.

  5. Beiträge anzeigen #45 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Ajanna ist offline
    @ Eispfötchen: Ja, ich habe in der Gothic Diskussion gesehen, dass du ganz ähnliche Ideen hattest wie ich.
    Ich hatte den Entwurf auch schon am 14.08.22 geschrieben, das muss Gedankenübertragung gewesen sein.

    Ich finde, es gibt noch viele kleine Geschichten zu erfinden, bis dann die Orkinvasion stattfindet.

    Schon immer hat mich ein Gothic zwokommaeinhalb interessiert, das sieht man auch an "Murdra trifft Nela".
    Ich fand, zwischen G2 und G3 hat so viel gefehlt, da war so viel Luft für interessante Ideen.


  6. Beiträge anzeigen #46 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Da mein Abo für Kindle Unlimited heute abgelaufen ist und ich mir aufgrund der Abschaffung des 9-Euro-Tickets die 10€ im Monat nicht mehr leisten kann (danke Merkel Lindner), schmökere ich halt wieder im Story-Forum. Ist doch auch mal schön!

    Angefangen habe ich mit "Bloodwyns Püppchen" von Ronsen, einer Kurzgeschichte, deren Titel mir schon etliche Male ins Auge gesprungen ist, denn nicht nur bin ich bekennendes Stories-von-und-mit-Bloodwyn-Fangirl, auch habe ich mich gefragt, was hinter dem oder den namensgebenden "Püppchen" steckt.

    Mein erster Gedanke ging tatsächlich auch gar nicht in Richtung Frau, sondern in Richtung Buddler, genauer gesagt habe ich mir eine Geschichte vorgestellt, bei der Bloodwyns Handlanger (wie z.B. Herek oder Grim) im Fokus stehen, während Bloodwyn selbst eben wie ein Puppenspieler im Hintergrund die Fäden in der Hand hält. Bereits im ersten verbalen Schlagabtausch mit Nek wird aber klar, dass es tatsächlich um nur ein Püppchen geht und obwohl durchweg suggeriert wird, dass es sich dabei um eine Frau handelt, war mir doch schon irgendwie klar, dass da ein größerer Twist am Ende der Geschichte wartet.

    Aber erstmal begleiten wir Bloodwyn und Nek bei dem, was Gardisten nunmal so tun: Buddler terrorisieren und Schutzgeld eintreiben. Die zugehörigen Szenen sind auch wirklich gelungen beschrieben (und zumindest Grim bekommt doch noch einen kleinen Auftritt, juhu!). Diese ruppige Atmosphäre des Alten Lagers, um nicht zu sagen der Ruhrpottcharme kommt da extrem gut durch.

    Besonders begeistert hat mich da die (vergleichsweise kleine) Szene, in der Bloodwyn seine Erzbrocken teilt. Denn wenn man so überlegt, ist das halt wirklich das Naheliegenste, was man so machen kann, um sein Vermögen in der Kolonie zu erweitern. Ich mag solche kleinen Details wirklich sehr, sehr gerne, weil dadurch die Welt noch ein großes Stück realistischer und lebensnäher wird, als es im Spiel (aufgrund diverser Grenzen was z.B. das Gameplay angeht) möglich ist. Außerdem überlege ich jetzt, wie denn so eine Khoriner Industrienorm für Erzbrocken aussehen könnte. Das ist also mal eine ganz neue Frage, die deine Geschichte da aufgeworfen hat.

    Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich bezüglich des Püppchens fest mit einem Plottwist gerechnet habe und tatsächlich stellt sich im letzten Absatz der Geschichte heraus, dass Bloodwyn das ganze Erz eben nicht für eine Frau, sondern für einen kranken Hund sammelt. Tatsächlich wartet sogar noch ein zweiter Twist auf uns, denn besagter Hund ist gar nicht mehr krank, sondern leider schon verstorben.
    An der Stelle möchte ich ehrlich sein: Ich finde das schade! Ich hätte nämlich unheimlich gerne gelesen, wie Bloodwyn mit seinem geliebten Hündchen kuschelt und sich rührend darum kümmert. Ja, das wäre ein ziemlich harter Kontrast zum rücksichtslosen Grobian aus dem ersten Teil der Geschichte, aber dieser Kontrast wird ja eh dadurch angedeutet, dass Bloodwyn überhaupt erst so viel Erz in die Behandlung seines Hundes investiert und sich eben nicht einfach einen neuen Hund sucht. Auch, dass Bloodwyn ankündigt, aus dem Ersatzwelpen einen ordentlichen Bluthund zu machen, ist mir zu wenig "tierlieb". Es wirkt da eben schon so ein bisschen, als wären die Hunde für Bloodwyn austauschbar, was auf mich einfach nicht rund wirkt.

    Nichtsdestotrotz mochte ich "Bloodwyns Püppchen" wirklich sehr gerne. Eine atmosphärische und unterhaltsame Geschichte "für zwischendurch", sozusagen.

  7. Beiträge anzeigen #47 Zitieren
    Auserwählter Avatar von Ronsen
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    Ronsen ist offline
    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Da mein Abo für Kindle Unlimited heute abgelaufen ist und ich mir aufgrund der Abschaffung des 9-Euro-Tickets die 10€ im Monat nicht mehr leisten kann (danke Merkel Lindner), schmökere ich halt wieder im Story-Forum. Ist doch auch mal schön!

    Angefangen habe ich mit "Bloodwyns Püppchen" von Ronsen, einer Kurzgeschichte, deren Titel mir schon etliche Male ins Auge gesprungen ist, denn nicht nur bin ich bekennendes Stories-von-und-mit-Bloodwyn-Fangirl, auch habe ich mich gefragt, was hinter dem oder den namensgebenden "Püppchen" steckt.
    Oh, jetzt wüsste ich aber auch gern mal, welche Bloodwyn-Storys du noch so kennst. Ich fand den Charakter auch schon immer sehr cool und wäre interessiert, wie andere ihn umgesetzt haben.

    Mein erster Gedanke ging tatsächlich auch gar nicht in Richtung Frau, sondern in Richtung Buddler, genauer gesagt habe ich mir eine Geschichte vorgestellt, bei der Bloodwyns Handlanger (wie z.B. Herek oder Grim) im Fokus stehen, während Bloodwyn selbst eben wie ein Puppenspieler im Hintergrund die Fäden in der Hand hält.
    Die Idee gefällt mir ja auch sehr gut. Du bringst mich auf Ideen. Vielleicht sogar was Geeignetes für den Wettbewerbsbeitrag
    Bereits im ersten verbalen Schlagabtausch mit Nek wird aber klar, dass es tatsächlich um nur ein Püppchen geht und obwohl durchweg suggeriert wird, dass es sich dabei um eine Frau handelt, war mir doch schon irgendwie klar, dass da ein größerer Twist am Ende der Geschichte wartet.

    Aber erstmal begleiten wir Bloodwyn und Nek bei dem, was Gardisten nunmal so tun: Buddler terrorisieren und Schutzgeld eintreiben. Die zugehörigen Szenen sind auch wirklich gelungen beschrieben (und zumindest Grim bekommt doch noch einen kleinen Auftritt, juhu!). Diese ruppige Atmosphäre des Alten Lagers, um nicht zu sagen der Ruhrpottcharme kommt da extrem gut durch.
    Ich freue mich, dass der Charme rüberkommt, wenngleich ich selbst nie im Pott unterwegs war.

    Besonders begeistert hat mich da die (vergleichsweise kleine) Szene, in der Bloodwyn seine Erzbrocken teilt. Denn wenn man so überlegt, ist das halt wirklich das Naheliegenste, was man so machen kann, um sein Vermögen in der Kolonie zu erweitern. Ich mag solche kleinen Details wirklich sehr, sehr gerne, weil dadurch die Welt noch ein großes Stück realistischer und lebensnäher wird, als es im Spiel (aufgrund diverser Grenzen was z.B. das Gameplay angeht) möglich ist. Außerdem überlege ich jetzt, wie denn so eine Khoriner Industrienorm für Erzbrocken aussehen könnte. Das ist also mal eine ganz neue Frage, die deine Geschichte da aufgeworfen hat.
    Ich habe mich immer gefragt, wie die das tatsächlich handhaben. Also eigentlich müsste man das Erz wiegen oder eine Normgröße definieren. Aber letztlich haben die vermutlich die leichteste Option gewählt und einfach die Stücke gezählt. Nicht jeder knackt mal eben in seiner Freizeit die Steine noch weiter auseinander, aber wer es tut, kommt damit vielleicht auch durch. Vor allem, wenn es die Gardisten sind.

    Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich bezüglich des Püppchens fest mit einem Plottwist gerechnet habe und tatsächlich stellt sich im letzten Absatz der Geschichte heraus, dass Bloodwyn das ganze Erz eben nicht für eine Frau, sondern für einen kranken Hund sammelt. Tatsächlich wartet sogar noch ein zweiter Twist auf uns, denn besagter Hund ist gar nicht mehr krank, sondern leider schon verstorben.
    An der Stelle möchte ich ehrlich sein: Ich finde das schade! Ich hätte nämlich unheimlich gerne gelesen, wie Bloodwyn mit seinem geliebten Hündchen kuschelt und sich rührend darum kümmert. Ja, das wäre ein ziemlich harter Kontrast zum rücksichtslosen Grobian aus dem ersten Teil der Geschichte, aber dieser Kontrast wird ja eh dadurch angedeutet, dass Bloodwyn überhaupt erst so viel Erz in die Behandlung seines Hundes investiert und sich eben nicht einfach einen neuen Hund sucht. Auch, dass Bloodwyn ankündigt, aus dem Ersatzwelpen einen ordentlichen Bluthund zu machen, ist mir zu wenig "tierlieb". Es wirkt da eben schon so ein bisschen, als wären die Hunde für Bloodwyn austauschbar, was auf mich einfach nicht rund wirkt.
    Ich verstehe das. Die Vorstellung eines fröhlichen tierlieben Bloodwyns ist in der Tat verlockend. Die Story hätte sicherlich auch in die Richtung gehen können. Aber ich denke, das richtige Arschloch in ihm tritt gerade erst durch diesen Verlust hervor. Nach der Aktion wird er sicher keine Reue beim Mord an den Magiern verspürt haben. Und dass er den neuen Hund zu einem Bluthund machen will, würde ich in erster Linie so verstehen, dass er sein altes Püppchen eben nicht einfach so ersetzen kann. Er wird sich nie wieder so sehr an ein Tier binden wollen, weil es ihn verletzlich macht. An dieser Stelle ändert sich sein Charakter maßgeblich und verliert dadurch auch (tragischerweise) die letzten Sympathien.

    Nichtsdestotrotz mochte ich "Bloodwyns Püppchen" wirklich sehr gerne. Eine atmosphärische und unterhaltsame Geschichte "für zwischendurch", sozusagen.
    Vielen lieben Dank
    Habe mich sehr gefreut, von dir zu lesen.

  8. Beiträge anzeigen #48 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Vielen lieben Dank
    Habe mich sehr gefreut, von dir zu lesen.
    Gerne doch!

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Oh, jetzt wüsste ich aber auch gern mal, welche Bloodwyn-Storys du noch so kennst. Ich fand den Charakter auch schon immer sehr cool und wäre interessiert, wie andere ihn umgesetzt haben.
    Ich glaube, mit Ausnahme von "Bloodwyns Püppchen" gibt es noch gar keine Story, in der Bloodwyn so eine richtig prominente Rolle spielt, aber er hat ja einige Auftritte in den ganzen Gothic-Nacherzählungen und da war ich dann schon jedes Mal ganz aus dem Häuschen.

    Zitat Zitat von Ronsen Beitrag anzeigen
    Ich freue mich, dass der Charme rüberkommt, wenngleich ich selbst nie im Pott unterwegs war.
    Ich bin mir auch gar nicht so sicher, wie viel Ruhrpott tatsächlich in Gothic steckt (oder andersrum), immerhin wohne ich jetzt seit anderthalb Jahren im Pott und habe noch nicht ein einziges "Verpiss dich!" gehört. Also, ich denke nicht, dass ein Aufenthalt im Pott notwendig ist, um die Ruppigkeit der Gothic-Welt in eine Geschichte transportieren zu können. Was du mit deiner Story ja auch schon bewiesen hast!

    ---

    Gestern Abend habe ich dann noch eine weitere Geschichte begonnen, wobei mir nach etwa einem Drittel die Augen zugefallen sind. Das lag mitnichten daran, dass die Geschichte so langweilig gewesen wäre, sondern einzig und allein an der Uhrzeit (es war nämlich schon 3 Uhr nachts).

    Die Rede ist übrigens von "Kristina und die Antipest", written by John Irenicus himself. Tatsächlich habe ich den Anfang der Geschichte schon vor ein paar Jahren mal gelesen, immerhin handelt es sich hierbei um eine Wichtelgeschichte für mich, aber weil sie für eine Wichtelgeschichte eben auch verdammt lang ist (wenngleich nicht die längste Wichtelgeschichte aller Zeiten), bin ich damals nicht allzu weit gekommen.

    Gut, man könnte argumentieren, dass ich auch dieses Mal nicht weit gekommen bin (nämlich nur bis auf PDF-Seite 35 von 122), aber diesmal immerhin weit genug, um so richtig invested zu sein. John schafft es ja auch einfach, mit seiner Geschichte die wirklich spannenden Fragen zu stellen: Was ist eine Antipest? Und was die Schneepest? Und wieso wurde das Labor so plötzlich geschlossen? Wie geht es jetzt beruflich mit Kristina weiter? Und wo ist eigentlich Sagitta? Wollte sie nicht Verstärkung holen?

    Aber erstmal zum Anfang. Dieser ist nämlich wirklich gut gelungen. Schon im ersten Absatz treffen wir auf Kristina, die titelgebende Protagonistin des Werks, die sich auch erstmal elegant auf die Schnute legt, nur, damit da ein sexy Bauer ihr wieder auf die Beine helfen kann. Wobei, so sexy wirkt der olle Dude gar nicht, bei all der toxischen Männlichkeit, die er da plötzlich vom Stapel lässt. Auf jeden Fall funktioniert die Szene ganz gut als Einführung in ein Geldern der Zukunft, in welchem Frauen sich langsam aber sicher aus ihrer Küche herausemanzipieren. Umso schwerer wiegt da natürlich der Schlag, dass ausgerechnet das Labor, in dem Kristina arbeitet, von heute auf morgen geschlossen wird.

    Übrigens finde ich es hier sehr gut, dass die Geschichte sofort zum Punkt kommt und nicht erst ellenlang erzählt wird, wie der (vermutlich ja doch eher langweilige) Arbeitsalltag so ausgesehen hat. Die emotionale Schwere der Laborschließung kommt ja auch so sehr gut rüber, zum einen eben durch den kleinen Einspieler mit dem Bauern und zum anderen durch die unterschiedlichen, aber in jedem Fall heftigen Reaktionen von Kristinas Kolleginnen.
    Die Geschichte ist ja, wenn ich mich nicht hart verguckt habe, Ende 2016 erschienen und da ist es eben ziemlich "witzig", dass ich mich zu dieser Zeit in einer ganz ähnlichen beruflichen Situation befunden habe. Zwar habe ich nicht an einem krassen Heilmittel für irgendeine Krankheit geforscht, sondern nur popelige Videospiele entwickelt, aber dass das Projekt, für das ich damals meinen Vertrag hatte, von heute auf morgen abgesägt wurde, obwohl es in der Woche zuvor noch so viel Zuspruch vonseiten der Geschäftsleitung gegeben hat, war ja auch bei mir im Reallife der Fall. Kann natürlich gut sein, dass ich dazu mal was in der Taverne gepostet habe und du, lieber John, das direkt mal für die Wichtelgeschichte ausgeschlachtet hast.

    Jedenfalls kann ich mich da sehr gut in Kristina einfühlen, was vielleicht auch kein Wunder ist, da sie ja zu einem gewissen Grad mir selbst nachempfunden ist. Diese Tatsache wird allerspätestens dann deutlich, als Kristina von einer ihrer Kolleginnen ganz unverblümt "Krüssi" genannt wird. Übrigens ist es ja doch schon ein Stück weit verschwendetes Potential, dass Kristina eben Kristina und nicht Krystina (oder gar Krystyna ) heißt, aber nun gut.

    Nach der Laborbesichtigung erleben wir dann Kristinas Alltag, aber auch ihren Frust darüber, dass sie nun doch wieder nur mehr oder weniger Hausfrau ist. Im Rahmen dessen lernen wir auch ihren Lebensgefährten Thoren kennen, der sich ja wirklich von Anfang an als ein Kerl Marke #RelationshipGoals darstellt - ganz so, wie es ja auch sein Reallife-Pendant ist. Dass Kristina sich da so dauergenervt von ihrem Thoren zeigt, war dann schon etwas frustrierend zu lesen, auch, wenn ich ihre Gemütszustände in Anbetracht der unschönen Situation natürlich gut nachvollziehen kann.

    Das Alltagsgeplänkel geht dann auch eine ganze Weile lang so weiter. Man erfährt ein bisschen was über den ominösen Zirkel, der wohl als Geldgeber für das Labor fungiert hatte, außerdem was über die Symptome der Schneepest (rip Rhobert) und nicht zuletzt begegnet man auch dem Geldboten, der allem Anschein nach noch eine größere Rolle spielen wird. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, worauf all das noch hinauslaufen wird!

    Das erste Drittel von "Kristina und die Antipest" (übrigens muss ich beim Titel immer an Antipasti denken) hat mich also gut unterhalten und so ein bisschen freue ich mich ja jetzt schon auf die kommenden beiden Nächte, an denen ich die Geschichte wohl weiterlesen werde. Zusätzlich hervorheben möchte ich aber noch, wie großartig und clean ich deinen Schreibstil einfach finde. Ich hab ja immer noch so ein bisschen den 2006-John im Kopf, eben den jugendlichen Typen, der "Edwin" geschrieben hat und dessen Stil ich früher zwar mochte, aber eben auch als ein bisschen holprig empfand. Der 2016-John hat aber eindeutig mehr auf dem Kasten (und der 2022-John ja sowieso), was mich schon positiv überrascht hat.

    Auf jeden Fall kann und möchte ich dir schon jetzt einen Dank für diese großartige Wichtelgeschichte aussprechen. Und weils so schön war, möchte ich an dieser Stelle noch ein paar Stellen hervorheben, die ich gestern im Bett markiert und mit einem kurzen Kommentar versehen habe:

    Und dann rutschten ihre Füße auf der festgetretenen Schneedecke weg.
    Hätte die gute Ilsebill mal ordentlich nachgesalzen! Dann wär das bestimmt nicht passiert!

    Übrigens muss ich - deinen grandiosen Schreibstil in allen Ehren - dann doch zugeben, dass mich der Anfang der Geschichte reichlich verwirrt hat. Der erste Absatz liest sich da schon so, als würde da irgendwas fehlen bzw. als hättest du den vorangehenden Absatz gestrichen, ohne den Text darauf anzupassen. Aber das ist vielleicht auch einfach der klassischen "Man muss erstmal reinkommen"-Hürde, die man ja auch in aller Unbeholfenheit überwinden muss, geschuldet!

    Da hätten wir glatt das Dreifache von diesen komplett nutzlosen Pimmelwässerchen verkaufen müssen
    Das Pimmelwässerchen ist dem Goldwasser sein Pussybier, oder so. Jedenfalls könnte "Pimmelwässerchen" auch gut der Name eines ganz widerlichen Schnaps sein. Gefällt mir!

    „Du bist doch jung und gutaussehend.“
    „Aber schlank?“
    Bold of you to assume ...

    Ich hab gerade sogar extra nochmal nachgeguckt: Das allererste Mal in persona haben wir uns Silvester 2017/2018 gesehen, also erst gut ein Jahr, nachdem die Wichtelgeschichte entstanden ist. Nun kann es natürlich sein, dass ich 2016 schon wegen meiner Gewichtszunahme in der Taverne oder so rumgeheult habe, immerhin war das ja noch zu meiner Ubisoft-Zeit, in der ich innerhalb von drei Jahren ungelogen 40kg zugelegt habe (kaum zu glauben, aber ich war mal schlank! ), aber dass du das dann nicht nur in der Geschichte aufgegriffen, sondern auch gleich in einem Dialog verpackt hast, der so ähnlich halt auch wirklich mit Rohten stattgefunden hat, war gestern Abend schon so ein kleiner "No War"-Moment, wenn du verstehst was ich meine!

    „Und was ist mit Nawal?“, fragte er dann.
    Kristina zog eine Augenbraue hoch. „Was soll mit ihr sein?“
    „Na, ob sie auch kocht.“
    „Ob sie einen Mann hat, meinst du.“
    „Eigentlich ging es doch darum, wer kocht.“
    „Als ob das so wichtig wäre.“
    „Du hast doch gefragt, was die anderen wohl machen. Sie kochen
    vielleicht. Vielleicht kocht Nawal ja auch.“
    „Ja, vielleicht kocht sie ja sogar nackt.“
    „Was?“ Thoren ließ ein überraschtes Lachen ertönen. „Wie kommst du
    denn jetzt darauf?“
    PotM wann? Ernsthaft, ich liebe alles an diesem Dialog. Hörst du? ALLES!

    Es gab Steaks, weil Kristina beschlossen hatte, dass sie Steaks brauchte.
    2016-Krüssi wie sie leibt und lebt.

  9. Beiträge anzeigen #49 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Lady Xrystal ist offline
    Und weiter geht es mit "Kristina und die Antipest" von John Irenicus. Diesmal habe ich bis PDF-Seite 80 gelesen, ziemlich genau bis zu der Stelle, an der Kristina den Fokusstein im Haus des Geldboten benutzt. - Moment, Fokusstein? Haus des Geldboten? Wie ist Kristina denn da hingekommen?
    Nun, die Erklärung ist ganz einfach: Mithilfe eines mysteriösen Plans, durch den Kristina nicht nur in eine, sondern in gleich zwei actionreiche Szenen schlittert! Man könnte also fast schon behaupten, dass die Geschichte im zweiten Drittel endlich an Fahrt aufnimmt, nachdem sich das erste Drittel ja vor allem um den tristen Alltag einer Neuhausfrau dreht.

    Der ausschlaggebende Punkt hierfür ist ein Besuch von Kristinas ehemaliger Kollegin Nawal (nicht zu verwechseln mit einem Narwal, denn im gegensatz zu dem ollen Walfisch ist Nawal schlank, sexy und bringt genau das richtige Level an Hot Lesbian Energy in die Geschichte). Wobei, zuweilen war mir das Rumgeflirte zwischen Nawal und Kristina, gerade auch in der einen Traumszene schon wieder ein bisschen zu viel des Guten.
    Jedenfalls berichtet Nawal brühwarm vom neuesten Klatsch der Laborfrauen: Agneta, Kristinas blonde Kollegin, hat sich wohl heimlich mit dem Geldboten vergnügt! Kristina begegnet dem zunächst mit genau dem Maß an Desinteresse, das an dieser Stelle auch angebracht ist. Der Hausfrauentratsch geht dann aber in die nächste Runde, als Kristina auf ihre - diesmal schwarzhaarige - Kollegin Jasmin trifft. Jasmin streut natürlich auch irgendwelche Gerüchte zum Fall Agneta, inklusive irgendwelchem Hörensagen von ihrer rothaarigen Kollegin Ellis und ... ja, irgendwie war mir das einfach zu viel Getratsche. Zu viel Tell statt Show, wenn man so will, denn ich hätte es schon irgendwie besser gefunden, wenn Kristina die ganzen Sachen einfach selbst herausgefunden hätte, statt sie nur in Dialogen vorgekaut zu bekommen.

    Das Gespräch mit Jasmin ist dann wohl auch der endgültige Tropfen, der Kristinas Fass der Neugierde zum Überlaufen bringt. Sie beschließt, das nunmehr einzige Alchemielabor der Stadt aufzusuchen, in der Hoffnung, die dortigen Gerätschaften nutzen zu dürfen. Leider trifft sie dort auf eine unüberwindbare Hürde in Form des griesgrämigen Alchemisten Peratur, bei dem auch zum ersten Mal in dieser Geschichte so ein richtiges Gothicfeeling aufkommt. Peratur ist halt der Archetyp des Khoriner Alchemisten (da ist es dann auch egal, dass er in Geldern lebt) und ich habe jede einzelne seiner Dialogzeilen mit der Stimme von Constantino im Hinterkopf gelesen. Hat eigentlich nur noch gefehlt, dass Peratur Kristina zum Kräutersammeln schickt.

    Jedenfalls hat Kristina keinen Erfolg und verlässt Peraturs Labor, nicht jedoch, ohne nicht einen mysteriösen Plan zu fassen, über dessen Einzelheiten selbst die Leserschaft zunächst einmal nichts Genaues erfährt. Ein bisschen zu convenient finde ich an dieser Stelle, dass Thoren ausgerechnet in jener Nacht auf Montage - tschuldigung, "MONTAGE " - geht, die sich Kristina für die Umsetzung ihres Plans ausgesucht hat. Also, ich hätte es einfach schlüssiger gefunden, wenn Thoren erst von seinem Montageauftrag berichtet und Kristina daraufhin ihren Plan fasst, weil sie ja erst durch Thorens Abwesenheit so richtig freie Bahn für nächtliche Spaziergänge außer Haus bekommt.

    Tja, und mit Thorens Abwesenheit beginnt dann auch die oben genannte Actionsequenz, bei der Kristina erst in Peraturs Labor einbricht (eine Szene, die mir einfach rundum gefällt, angefangen vom unbeholfenen Schlösserknacken bis hin zum Showdown, bei dem Kristina Schlafpuder einsetzt) und dann, am nächsten Morgen, dem Geldboten auflauert. Kristina folgt ihm bis zu seinem Haus und wir erfahren, dass der Geldbote doch eigentlich ein ganz sympathischer Kerl namens Lars ist. Also ja, er wurde zwar auch von der Gelderner Lüsternheit infiziert, aber verglichen mit dem widerlichen Bauernkerl (der, zu meinem Leidwesen, ja auch nochmal einen Auftritt bekommt ) und dem arrogant-misogynem Peratur erscheint mir Lars ja doch ganz dufte! Da tut es mir ja schon ein wenig leid, was Kristina da mit Lars', ähm Lars anstellt.
    Mir fällt übrigens jetzt gerade erst auf, dass der Name "Lars" in Zusammenhang mit dem - wie Kristina es nennt - knallharten Verhör ja schon so ein wenig wirkt, als hättest du, lieber John, dich hier über den "XY packt seinen Lars aus"-Spruch beömmelt, der ja, wenn ich mich nicht irre, auf einen ZA von Laido zurückgeht. War das ein Zufall oder beabsichtigt? Witzig finde ich das nämlich schon irgendwie!

    Ähm, ja. Kristina findet durch das knallharte Verhör ungefähr heraus, was mit Agneta und womöglich auch Sagitta passiert ist. Sie beschließt kurzerhand, den Teleporter in Lars' Hinterzimmer zu nutzen - aber wo genau sie dadurch landet, das wird wohl erst im letzten Drittel der Geschichte enthüllt. Ich bin gespannt!

    Abgesehen von den kleinen Kritikpünktchen, die ich ja schon erwähnt habe, gefällt mir "Kristina und die Antipest" also weiterhin sehr, sehr gut. An dieser Stelle sollen auch wieder meine persönlichen Highlights nicht unerwähnt bleiben:

    „Agneta ist jedenfalls so eine Blonde.“
    „Das klingt jetzt so, als hätte ich vor allem nach ihrer Haarfarbe gefragt.“
    „Naja, den meisten Männern reicht das doch schon, wenn man sowas sagt. Vor allem, wenn es blond ist.“
    Und das, meine Damen und Herren, ist der wahre Grund, wieso ich bei meinen Personenbeschreibungen immer nur auf Haarfarben achte!

    „Aber ich freue mich!“, fügte sie dann schnell noch hinzu. Sie hatte diese Art, missverstanden zu werden
    Feel you, Kristina. Feel you...

    „So gut wie immer“, sagte Thoren, und beförderte noch einen weiteren Kloß auf seinem Teller. Wäre sein Bart dichter gewesen, er wäre wahrscheinlich schon mit Birnenmus vollgeschmiert gewesen. Kristina musste schmunzeln. Sie mochte das Gericht ja auch. Aber dass sich jemand so derartig wie Thoren da hineinlebte, das hatte sie sonst noch von niemand anderem erlebt.
    Funfact: Rohten mag gar keine Birnen. Aber wenn wir das Birnenmus durch Apfelmus ersetzen, dann hast du das Bartgeschmiere hier schon recht akkurat beschrieben!

    Und dann rutschten ihre Füße auf der festgetretenen Schneedecke weg.
    ILSEBILL! ES IST EIN NOTFALL! WIR BRAUCHEN SALZ!!!

    Schön aber, wie du den Anfang hier nochmal so wortgetreu aufgegriffen hast. Hat mich auf jeden Fall zum Schmunzeln gebracht. Allerdings hat sich dadurch auch der Eindruck, dass da am Anfang (also auf Seite 1) was fehlt, noch weiter verstärkt.

    Immerhin wusste sie nur zu gut, wie selbst hinter einem ultrasüßen Zwinkern ein ungeheures Maß an Verlogenheit lauern konnte.
    *ultrasüß und doch verlogen zwinker* *gg*

    Kristina konnte nur mutmaßen, wie peinlich diese Szene von außen betrachtet sein musste.
    Sehr peinlich, Kristina. Sehr, sehr peinlich...

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    Ehrengarde Avatar von El Toro
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    Für eine Art Juryarbeit im sog. real life lese ich gerade einen Roman, der in Wien spielt und bei dem es u.a. um Mord, aber eben auch ums Essen geht, oder um die Ästhetik desselben.
    Daran musste ich beim Lesen der fressfixierten (sorry! ) Gedichte des Lares71 denken, und das ist auch gut so, denn dem Profil entnehme ich, dass er, wie der oben erwähnte Roman, auch ein product of Austria ist!
    Noch besser hat mir dann gefallen, dass er Synchronsprecher für Mods, mithin irgendwie ein Stimmkünstler ist, und ich hätte ja irgendwie Lust ihn zu bitten, ob er nicht seine Gedichte direkt mal einlesen und vertonen könnte? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die ringelnatz'sche Drolligkeit gerade des Katzengedichts dadurch noch mehr gewinnt!
    (Schlafen die Bewohner / Von dem Gaffelschoner / Im Kajüt am Heck? -
    Weil das Boot vor Anker liegt, / Hockt die Katze mißvergnügt / Oben auf dem Deck...)

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    Was gibt es Besseres, als auf dem Balkon zu sitzen, einen Eiskaffee zu schlürfen und dabei ein gutes Buch zu lesen? Nun, so, wie ich John einschätze, wird er hier argumentieren, dass es Besseres als Eiskaffee gibt, aber er muss "Kristina und die Antipest" ja auch nicht mehr lesen, denn immerhin hat er das Büchlein geschrieben!

    Das letzte Drittel der Geschichte wirkt ein wenig so, als hätte John spontan das Genre gewechselt. Handelte es sich zuvor noch um eine Art Kleinstadtdrama mit urigen Persönlichkeiten, findet sich Kristina nach ihrem Teleport plötzlich in Hogwarts wieder. Auf der Suche nach dem Stein der Weisen Agneta meistert sie eine Prüfung nach der anderen. Es geht also weiter mit den Actionszenen. Besonders schön fand ich ja das Rätsel, bei dem Kristina unter Einsatz ihrer Pulverchen den Weg auf die andere Seite zu finden versucht, das hat mich nämlich so ein bisschen an die ganzen Jump Puzzles in Guild Wars 2 erinnert.

    Schade fand ich allerdings, dass Kristina gar nicht mehr dazu kommt, auch die Prüfung mit dem Säurebecken zu meistern. Stattdessen taucht aus heiterem Himmel Lars auf, der Kristina sogleich wieder aus dem Turm rausholen möchte. Und so unterhaltsam ich Lars' Sidekick-Rolle im weiteren Verlauf der Geschichte auch finde, fühlt sie sich doch ziemlich fehlplatziert an. So fies das klingt, aber: Der ganze Plot des dritten Drittels hätte auch gut ohne Lars funktioniert. Er trägt wirklich null zur Geschichte bei, abgesehen natürlich davon, dass er dabei genauso sympathisch rüberkommt wie sein Reallife-Pendant (man könnte fast sagen: Luigi Lars wins die Herzen der Leserschaft by doing absolutely nothing!).
    Übrigens: Als revealed wurde, dass Lars eigentlich Ridas heißt, war ich mir dann doch schon ziemlich sicher, dass der Name "Lars" nicht einfach nur zufällig gewählt wurde.

    Bevor Lars Kristina aus dem Turm schaffen kann, taucht dann auch eine Hexe auf, die die beiden Eindringlinge sofort festnimmt. Von da an geht es Schlag auf Schlag: Agneta wird als Spionin entlarvt, die wahre Herkunft der Schneepest wird gelüftet und zum Schluss erscheint auch noch die verschollen geglaubte Sagitta auf der Bildfläche.
    An dieser Stelle zeigt sich dann leider auch der größte Kritikpunkt, den ich an der Geschichte habe: Kristina bekommt nahezu alles von anderen Figuren vorgekaut, vieles davon sogar ohne, dass sie explizit danach fragt. Das einzige, was Kristina wirklich auf eigene Faust herausfindet, ist die Sache mit dem Fokusstein in Lars' Haus und natürlich, wie sie die einzelnen Hindernisse im Turm überwinden kann. Aber insgesamt war mir das doch irgendwie zu wenig Eigeninitiative und zu viel Getratsche.

    Das Ende der Geschichte ist da auch ein wenig dürftig, jedenfalls für meinen Geschmack. Das Labor bleibt weiterhin geschlossen, aber immerhin erhält Kristina ein paar Aufzeichnungen zur Herstellung der Antipest. Und während ich zu Beginn noch gelobt habe, dass die Geschichte direkt mit dem Inciting Incident startet und sich nicht mit Beschreibungen des Laboralltags aufhält, finde ich, dass dem Ende genau dieser Laboralltag fehlt. Ich hätte wirklich gerne davon gelesen, wie Kristina einen Plan fasst, die Antipest doch noch zu entwickeln - notfalls in der hemischen Küche oder so! - und sich damit eben aus dem von ihr so verhassten Hausfrauenleben zurück in ihren Beruf kämpft. Insgesamt spielt die Antipest ja kaum eine Rolle, dafür, dass sie ein so großspuriger Teil des Titels ist.

    Das Ganze klingt jetzt wahrscheinlich fieser und kritischer, als es gemeint ist. Denn im Grunde hat mich "Kristina und die Antipest" verdammt gut unterhalten. Ich hatte meinen Spaß und fand es auch ziemlich cool, wie gut du, lieber John, die Hauptfiguren der Geschichte getroffen hast. Jedenfalls hatte ich nicht nur einmal den Gedanken: "Joar, das hätte ich/Rohten/Laido an dieser Stelle auch so gesagt/gemacht."

    Ich kann also nur nochmal ganz fett Danke sagen für diese wundervolle Wichtelgeschichte - und ein kursives Entschuldigung, weil ich erst Jahre später dazu gekommen bin, sie in ihrer Gänze zu lesen.

    Ach ja, und meine Textmarkierungen/Highlights aus dem letzten Drittel:

    Nun war aber der passende Moment gekommen – wenn sie dieses vermaledeite Fläschchen denn fand.
    Typisch Handtasche. Nie findet man das, was man sucht!

    Aber es war wie es war: Weil Peratur zu blöd gewesen war, sich Gletscherquartz auf Vorrat zu kaufen, stand Kristina nun mächtig auf dem Schlauch.
    Genau, immer sind die anderen Schuld!

    „Warum solltest du erst behaupten, Agneta sei vom Zirkel entführt worden, um mir jetzt auf einmal das Gegenteil zu verklickern? Das überzeugt mich alles nicht, Lars. Wenn du denn mal so heißt.“
    „Ich heiße in Wahrheit Ridas, aber das spielt jetzt keine Rolle“, ächzte der junge Mann.
    Das ist jetzt sicher ein wenig nitpicky, aber dass Kristina hier an der Echtheit von Lars' Namen zweifelt, wirkt schon ziemlich unnatürlich. Eben so, als würde Kristina das nur sagen, damit der große Namensreveal überhaupt stattfinden kann.

    Es war eine Frau, eine große Frau, die nicht mehr jung, aber auch nicht besonders alt war
    Also Ende zwanzig. Got it!

    Nur von zerstampften Stierhoden für verschrumpelte Männer kann man doch kein Labor unterhalten!
    Tja, muss Xynthia wohl doch auf Pimmelwässerchen-Schnaps umsteigen.

    Kristina selbst jedenfalls war davon mehr als nur hart getroffen.
    Das trifft mich jetzt hart.

    „Aber dann fügte sich das Bild Stück für Stück zusammen. Ich war mir am Ende ziemlich sicher, dass es unsere sogenannte Agneta gewesen sein musste.“
    „Woher denn?“
    „Das werde ich dir nicht verraten“, sagte Sagitta ruhig, aber bestimmt.
    Auch hier wieder etwas nitpicky, aber ich finde so ein "verrate ich dir nicht" immer unschön. Eben so, als hätte der Autor an der Stelle selbst keine Idee gehabt, wie die entsprechende Figur (hier Sagitta) all das herausgefunden haben könnte.

    „Hey, Moment!“, rief Lars und sprang auf. „Und was ist mit mir?“
    „Was soll schon mit dir sein?“, fragte Sagitta, während bereits weiße Lichtbögen um sie und Kristina herabschossen. „Ich dachte, du arbeitest hier.“
    Und dann waren sie auch schon verschwunden.
    Armer Lars. Das hat er nicht verdient.

  12. Beiträge anzeigen #52 Zitieren
    Deus Avatar von Laidoridas
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    Laidoridas ist offline
    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Armer Lars. Das hat er nicht verdient.
    Lars hat doch alles verdient. Andererseits, hast du in der Story nicht irgendwie meine Genitalien zerquetscht oder wie war das nochmal?

  13. Beiträge anzeigen #53 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Lars hat doch alles verdient. Andererseits, hast du in der Story nicht irgendwie meine Genitalien zerquetscht oder wie war das nochmal?
    Selbst wenn - woanders bezahlt man für so einen Service ganz viel Geld, da braucht der Lars aber mal nicht zu meckern!


    Aber sei's drum, es geht hier ja um was anderes, um das große Ganze: Um einen waschechten Kommentar aus Xrüssis Feder!


    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Aber erstmal zum Anfang. Dieser ist nämlich wirklich gut gelungen. Schon im ersten Absatz treffen wir auf Kristina, die titelgebende Protagonistin des Werks, die sich auch erstmal elegant auf die Schnute legt, nur, damit da ein sexy Bauer ihr wieder auf die Beine helfen kann. Wobei, so sexy wirkt der olle Dude gar nicht, bei all der toxischen Männlichkeit, die er da plötzlich vom Stapel lässt.
    Darstellung von toxic masculinity before it was cool! Wobei nichts Toxischer ist, als wenn sich eine Gruppe junger Frauen über die letzte Folge GNTM unterhält, an dieses Potential an Bosheit reichen Männer dann oft nicht mal ansatzweise heran - muss auch mal gesagt werden.

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Die Geschichte ist ja, wenn ich mich nicht hart verguckt habe, Ende 2016 erschienen und da ist es eben ziemlich "witzig", dass ich mich zu dieser Zeit in einer ganz ähnlichen beruflichen Situation befunden habe. Zwar habe ich nicht an einem krassen Heilmittel für irgendeine Krankheit geforscht, sondern nur popelige Videospiele entwickelt, aber dass das Projekt, für das ich damals meinen Vertrag hatte, von heute auf morgen abgesägt wurde, obwohl es in der Woche zuvor noch so viel Zuspruch vonseiten der Geschäftsleitung gegeben hat, war ja auch bei mir im Reallife der Fall. Kann natürlich gut sein, dass ich dazu mal was in der Taverne gepostet habe und du, lieber John, das direkt mal für die Wichtelgeschichte ausgeschlachtet hast.
    Ja, das kann nicht nur sein, das ist natürlich auch so! Sowas errate ich ja nicht oder treffe es durch Zufall; darüber hattest du also schon Auskunft gegeben, und das habe ich dann verwertet!

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Jedenfalls kann ich mich da sehr gut in Kristina einfühlen, was vielleicht auch kein Wunder ist, da sie ja zu einem gewissen Grad mir selbst nachempfunden ist. Diese Tatsache wird allerspätestens dann deutlich, als Kristina von einer ihrer Kolleginnen ganz unverblümt "Krüssi" genannt wird. Übrigens ist es ja doch schon ein Stück weit verschwendetes Potential, dass Kristina eben Kristina und nicht Krystina (oder gar Krystyna ) heißt, aber nun gut.
    Da hast du ja völlig Recht! Tja, schade.

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Dass Kristina sich da so dauergenervt von ihrem Thoren zeigt, war dann schon etwas frustrierend zu lesen, auch, wenn ich ihre Gemütszustände in Anbetracht der unschönen Situation natürlich gut nachvollziehen kann.
    Eben drum! Genervtheit von einer Person muss ja überhaupt nicht etwas mit der Person selbst zu tun haben, sondern kann einfach an davon unabhängigen nervigen Umständen liegen!

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Das erste Drittel von "Kristina und die Antipest" (übrigens muss ich beim Titel immer an Antipasti denken) hat mich also gut unterhalten und so ein bisschen freue ich mich ja jetzt schon auf die kommenden beiden Nächte, an denen ich die Geschichte wohl weiterlesen werde.
    Ich denke da natürlich auch immer an Antipasti und habe, als ich deinen Kommentar erblickt habe, bei der Erwähnung des Storytitels sofort Appetit bekommen.

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Zusätzlich hervorheben möchte ich aber noch, wie großartig und clean ich deinen Schreibstil einfach finde. Ich hab ja immer noch so ein bisschen den 2006-John im Kopf, eben den jugendlichen Typen, der "Edwin" geschrieben hat und dessen Stil ich früher zwar mochte, aber eben auch als ein bisschen holprig empfand. Der 2016-John hat aber eindeutig mehr auf dem Kasten (und der 2022-John ja sowieso), was mich schon positiv überrascht hat.
    Dankeschön! Bin ich aber auch froh, dass da deutliche Unterschiede zum 2006er-Schreibstil erkennbar sind. Der 2022-John hat dagegen ja aber eigentlich gar nichts auf dem Kasten, weil in Sachen Schreiben ja eher tote Hose ist, aber naja ... rein hypothetisch wäre das sicher auch ganz toll, wenn ich jetzt nochmal so einen Hundertseitenepos raushauen würde!

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Übrigens muss ich - deinen grandiosen Schreibstil in allen Ehren - dann doch zugeben, dass mich der Anfang der Geschichte reichlich verwirrt hat. Der erste Absatz liest sich da schon so, als würde da irgendwas fehlen bzw. als hättest du den vorangehenden Absatz gestrichen, ohne den Text darauf anzupassen.
    Den Geschichtsanfang hast du im Folgenden ja nochmal erwähnt, der hat dich wohl gar nicht losgelassen, wehalb ich hier dann einfach sagen kann: Das war schon ganz bewusst so gemacht, dass das sehr abrupt anfängt, und da gab es auch nie einen vorangestellten Teil, den ich gestrichen hätte oder so. Ich wollte einfach mal anders in die Geschichte einsteigen! Ist dann wohl Geschmackssache, wie man das findet. So richtig superschön finde ich es ehrlich gesagt eigentlich auch nicht, aber naja, einen Versuch war's wert.

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Das Pimmelwässerchen ist dem Goldwasser sein Pussybier, oder so. Jedenfalls könnte "Pimmelwässerchen" auch gut der Name eines ganz widerlichen Schnaps sein. Gefällt mir!
    Wäre dann auf jeden Fall ein Nebenprodukt einer Sauerländer Kornbrennerei!

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Ich hab gerade sogar extra nochmal nachgeguckt: Das allererste Mal in persona haben wir uns Silvester 2017/2018 gesehen, also erst gut ein Jahr, nachdem die Wichtelgeschichte entstanden ist. Nun kann es natürlich sein, dass ich 2016 schon wegen meiner Gewichtszunahme in der Taverne oder so rumgeheult habe, immerhin war das ja noch zu meiner Ubisoft-Zeit, in der ich innerhalb von drei Jahren ungelogen 40kg zugelegt habe (kaum zu glauben, aber ich war mal schlank! ), aber dass du das dann nicht nur in der Geschichte aufgegriffen, sondern auch gleich in einem Dialog verpackt hast, der so ähnlich halt auch wirklich mit Rohten stattgefunden hat, war gestern Abend schon so ein kleiner "No War"-Moment, wenn du verstehst was ich meine!
    Du hattest glaube ich eine Zeitlang im TuS irgendwelche Abnehmchallenges veranstaltet (die dann aber auch irgendwie was mit Pokémon zu tun hatten oder so?? ) oder irgendwie dich darauf bezogen, und das schien dich sehr zu beschäftigen, und dann habe ich das mal so eingebaut!

    Dass der Kram drin ist, ist/war übrigens der Grund, warum ich die letzten Jahre inständig gehofft habe, dass du die Geschichte niemals weiterlesen wirst. Beim Schreiben habe ich mir nämlich gar nichts weiter dabei gedacht, aber über Umwege ist mir dann mal zugetragen worden, dass speziell Frauen sowas irgendwie total beleidigend finden, Männer sowas aber schlichtweg nicht merken, und, nunja ... Ein bisschen übergriffig ist's ja auch schon irgendwie, aber gut, dass du diese Unverschämtheiten verkraftet und stattdessen einfach den No-War-Moment genossen hast.

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    2016-Krüssi wie sie leibt und lebt.
    Ich glaube, du hattest mal einen verspäteten Gratulationspost für mich damit entschuldigt, dass du Steaks essen gehen musstest, daher hatte ich das.

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Der ausschlaggebende Punkt hierfür ist ein Besuch von Kristinas ehemaliger Kollegin Nawal (nicht zu verwechseln mit einem Narwal, denn im gegensatz zu dem ollen Walfisch ist Nawal schlank, sexy und bringt genau das richtige Level an Hot Lesbian Energy in die Geschichte). Wobei, zuweilen war mir das Rumgeflirte zwischen Nawal und Kristina, gerade auch in der einen Traumszene schon wieder ein bisschen zu viel des Guten.
    Und ich dachte damals, dass sich das noch in verträglichen Grenzen hielte.

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Jedenfalls berichtet Nawal brühwarm vom neuesten Klatsch der Laborfrauen: Agneta, Kristinas blonde Kollegin, hat sich wohl heimlich mit dem Geldboten vergnügt! Kristina begegnet dem zunächst mit genau dem Maß an Desinteresse, das an dieser Stelle auch angebracht ist. Der Hausfrauentratsch geht dann aber in die nächste Runde, als Kristina auf ihre - diesmal schwarzhaarige - Kollegin Jasmin trifft. Jasmin streut natürlich auch irgendwelche Gerüchte zum Fall Agneta, inklusive irgendwelchem Hörensagen von ihrer rothaarigen Kollegin Ellis und ... ja, irgendwie war mir das einfach zu viel Getratsche. Zu viel Tell statt Show, wenn man so will, denn ich hätte es schon irgendwie besser gefunden, wenn Kristina die ganzen Sachen einfach selbst herausgefunden hätte, statt sie nur in Dialogen vorgekaut zu bekommen.
    Ich glaube, diese Gesprächslösung, die ich dann ja leider auch für den End-Part der Geschichte rund um Xynthia und Sagitta gewählt habe, war für mich einfach ein Mittel, um die Geschichte abzukürzen, aus Zeitgründen beim Schreiben, aber auch aus Umfangsgründen, damit die Geschichte einfach nicht noch langwieriger wird. Die eleganteste Lösung ist sowas natürlich nicht, ja.

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Das Gespräch mit Jasmin ist dann wohl auch der endgültige Tropfen, der Kristinas Fass der Neugierde zum Überlaufen bringt. Sie beschließt, das nunmehr einzige Alchemielabor der Stadt aufzusuchen, in der Hoffnung, die dortigen Gerätschaften nutzen zu dürfen. Leider trifft sie dort auf eine unüberwindbare Hürde in Form des griesgrämigen Alchemisten Peratur, bei dem auch zum ersten Mal in dieser Geschichte so ein richtiges Gothicfeeling aufkommt. Peratur ist halt der Archetyp des Khoriner Alchemisten (da ist es dann auch egal, dass er in Geldern lebt) und ich habe jede einzelne seiner Dialogzeilen mit der Stimme von Constantino im Hinterkopf gelesen. Hat eigentlich nur noch gefehlt, dass Peratur Kristina zum Kräutersammeln schickt.
    Ja, also ich glaube, wenn man mal jemanden wirklich so richtig überraschen will, dann baut man einen jungen, gutaussehenden, freundlichen und weltoffenen Alchemisten in eine Gothic-Story ein.

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Jedenfalls hat Kristina keinen Erfolg und verlässt Peraturs Labor, nicht jedoch, ohne nicht einen mysteriösen Plan zu fassen, über dessen Einzelheiten selbst die Leserschaft zunächst einmal nichts Genaues erfährt. Ein bisschen zu convenient finde ich an dieser Stelle, dass Thoren ausgerechnet in jener Nacht auf Montage - tschuldigung, "MONTAGE " - geht, die sich Kristina für die Umsetzung ihres Plans ausgesucht hat. Also, ich hätte es einfach schlüssiger gefunden, wenn Thoren erst von seinem Montageauftrag berichtet und Kristina daraufhin ihren Plan fasst, weil sie ja erst durch Thorens Abwesenheit so richtig freie Bahn für nächtliche Spaziergänge außer Haus bekommt.
    Ja, da scheint die Konstruktion der Handlung natürlich ziemlich durch. Wenn ich das jetzt aber wie von dir andersherum eingefädelt hätte, hätte man das ja genau so gut kritisieren können, das hätte es ja nicht weniger convenient oder konstruiert erscheinen lassen, zumindest meiner Meinung nach! Es kann sogar sein, dass ich das bewusst so schreiben wollte, dass es sich eben auf diese Weise fügt, aber naja, was weiß ich ...

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Und das, meine Damen und Herren, ist der wahre Grund, wieso ich bei meinen Personenbeschreibungen immer nur auf Haarfarben achte!
    Man schreibt halt doch für's Publikum!


    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Was gibt es Besseres, als auf dem Balkon zu sitzen, einen Eiskaffee zu schlürfen und dabei ein gutes Buch zu lesen? Nun, so, wie ich John einschätze, wird er hier argumentieren, dass es Besseres als Eiskaffee gibt, aber er muss "Kristina und die Antipest" ja auch nicht mehr lesen, denn immerhin hat er das Büchlein geschrieben!
    Es wird von mir hier keinen Eiskaffee-Hate geben, aber ich selber trinke halt einfach keinen!

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Schade fand ich allerdings, dass Kristina gar nicht mehr dazu kommt, auch die Prüfung mit dem Säurebecken zu meistern. Stattdessen taucht aus heiterem Himmel Lars auf, der Kristina sogleich wieder aus dem Turm rausholen möchte. Und so unterhaltsam ich Lars' Sidekick-Rolle im weiteren Verlauf der Geschichte auch finde, fühlt sie sich doch ziemlich fehlplatziert an. So fies das klingt, aber: Der ganze Plot des dritten Drittels hätte auch gut ohne Lars funktioniert. Er trägt wirklich null zur Geschichte bei, abgesehen natürlich davon, dass er dabei genauso sympathisch rüberkommt wie sein Reallife-Pendant (man könnte fast sagen: Luigi Lars wins die Herzen der Leserschaft by doing absolutely nothing!).
    Und das ist ja auch schon was! Bekanntermaßen wäre die Handlung im ersten Indiana-Jones-Film auch ohne Indiana Jones keinen Deut anders ausgefallen, und trotzdem wäre der Film ohne Indy eben nicht das Gleiche!

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    An dieser Stelle zeigt sich dann leider auch der größte Kritikpunkt, den ich an der Geschichte habe: Kristina bekommt nahezu alles von anderen Figuren vorgekaut, vieles davon sogar ohne, dass sie explizit danach fragt. Das einzige, was Kristina wirklich auf eigene Faust herausfindet, ist die Sache mit dem Fokusstein in Lars' Haus und natürlich, wie sie die einzelnen Hindernisse im Turm überwinden kann. Aber insgesamt war mir das doch irgendwie zu wenig Eigeninitiative und zu viel Getratsche.
    Ja, siehe oben, das war hier halt auch eher eine Abkürzungslösung. Ich meine mich auch noch ziemlich gut daran erinnern zu können, dass mir da so langsam die Puste beim Schreiben ausgegangen war und ich damit fertig werden wollte, bzw. dass mir die comic-relief-Szenen mit Lars dann einfach besser gefallen hatten.

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Das Ende der Geschichte ist da auch ein wenig dürftig, jedenfalls für meinen Geschmack. Das Labor bleibt weiterhin geschlossen, aber immerhin erhält Kristina ein paar Aufzeichnungen zur Herstellung der Antipest. Und während ich zu Beginn noch gelobt habe, dass die Geschichte direkt mit dem Inciting Incident startet und sich nicht mit Beschreibungen des Laboralltags aufhält, finde ich, dass dem Ende genau dieser Laboralltag fehlt. Ich hätte wirklich gerne davon gelesen, wie Kristina einen Plan fasst, die Antipest doch noch zu entwickeln - notfalls in der hemischen Küche oder so! - und sich damit eben aus dem von ihr so verhassten Hausfrauenleben zurück in ihren Beruf kämpft. Insgesamt spielt die Antipest ja kaum eine Rolle, dafür, dass sie ein so großspuriger Teil des Titels ist.
    Das bleibt dann ja vielleicht einer Fortsetzung vorbehalten (lol, als ob!). Aber stimmt, die Antipest an sich spielt in der Geschichte kaum eine Rolle. Aber es war halt einfach zu verlockend, die im Story-Titel zu haben!

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Ich kann also nur nochmal ganz fett Danke sagen für diese wundervolle Wichtelgeschichte - und ein kursives Entschuldigung, weil ich erst Jahre später dazu gekommen bin, sie in ihrer Gänze zu lesen.
    Ja, gern geschehen, sage ich da mal! Und ganz vielen Dank für die umfangreiche Kommentar-Trilogie!

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Das ist jetzt sicher ein wenig nitpicky, aber dass Kristina hier an der Echtheit von Lars' Namen zweifelt, wirkt schon ziemlich unnatürlich. Eben so, als würde Kristina das nur sagen, damit der große Namensreveal überhaupt stattfinden kann.
    Das war aber gar nicht so sehr nitpicky gemeint, sondern sollte eher so eine gewisse Eingeschnapptheit Krüssis transportieren. Also die Botschaft an Lars sollte sein: "Dir kann man ja wahrscheinlich eh gar nichts glauben". Zumindest glaube ich, dass ich das damals beim Schreiben so gemeint habe!

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Also Ende zwanzig. Got it!
    Hatte da glaube ich eher an sowas wie Mitte Vierzig aufwärts bis so Mitte Fünfzig gedacht?

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Auch hier wieder etwas nitpicky, aber ich finde so ein "verrate ich dir nicht" immer unschön. Eben so, als hätte der Autor an der Stelle selbst keine Idee gehabt, wie die entsprechende Figur (hier Sagitta) all das herausgefunden haben könnte.
    Ich glaube, das war für mich hier der Versuch, meine erzählerische Unfähigkeit einfach als Flucht nach Vorne völlig unversteckt in ein "Sagitta hat halt ihre Mittel und Wege" zu verpacken.

    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Armer Lars. Das hat er nicht verdient.
    Ich habe ja selten Lieblingsstellen in meinen eigenen Geschichten, aber das hier ist mit "Ich dachte, du arbeitest hier" wirklich meine persönliche Lieblingsstelle, könnt' ich mich heut' noch drüber beömmeln!

  14. Beiträge anzeigen #54 Zitieren
    Kleiner als drei  Avatar von Lady Xrystal
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    Zitat Zitat von Laidoridas Beitrag anzeigen
    Lars hat doch alles verdient. Andererseits, hast du in der Story nicht irgendwie meine Genitalien zerquetscht oder wie war das nochmal?
    Fürs Protokoll: Ich habe mit deinen Genitalien gar nichts angestellt!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Wobei nichts Toxischer ist, als wenn sich eine Gruppe junger Frauen über die letzte Folge GNTM unterhält, an dieses Potential an Bosheit reichen Männer dann oft nicht mal ansatzweise heran - muss auch mal gesagt werden.
    True. Wobei ich ja auch nie behauptet habe, dass Toxic Femininity nicht auch existiert.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Dankeschön! Bin ich aber auch froh, dass da deutliche Unterschiede zum 2006er-Schreibstil erkennbar sind. Der 2022-John hat dagegen ja aber eigentlich gar nichts auf dem Kasten, weil in Sachen Schreiben ja eher tote Hose ist, aber naja ... rein hypothetisch wäre das sicher auch ganz toll, wenn ich jetzt nochmal so einen Hundertseitenepos raushauen würde!
    Bitte gerne! Und zum 2022-John, ja, nun. Das Wichteln steht für 2022 ja auch noch aus!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Du hattest glaube ich eine Zeitlang im TuS irgendwelche Abnehmchallenges veranstaltet (die dann aber auch irgendwie was mit Pokémon zu tun hatten oder so?? ) oder irgendwie dich darauf bezogen, und das schien dich sehr zu beschäftigen, und dann habe ich das mal so eingebaut!
    Sheesh! Aber gut, ich wundere mich ja auch schon immer darüber, was für Geschichten ich früher mal geschrieben und ins Story-Forum gestellt habe. An den Großteil davon kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Insofern ist es vielleicht auch ganz gut, dass das TuS regelmäßig geleert wird, ich will nämlich gar nicht mehr wissen, was ich da so für einen Müll gepostet habe.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Dass der Kram drin ist, ist/war übrigens der Grund, warum ich die letzten Jahre inständig gehofft habe, dass du die Geschichte niemals weiterlesen wirst.
    Tja.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Beim Schreiben habe ich mir nämlich gar nichts weiter dabei gedacht, aber über Umwege ist mir dann mal zugetragen worden, dass speziell Frauen sowas irgendwie total beleidigend finden, Männer sowas aber schlichtweg nicht merken, und, nunja ... Ein bisschen übergriffig ist's ja auch schon irgendwie, aber gut, dass du diese Unverschämtheiten verkraftet und stattdessen einfach den No-War-Moment genossen hast.
    Puh ja, also vor ein paar Jahren hätte mich das bestimmt auch hart getroffen! Hat mich damals ja durchaus beschäftigt, wie du ja auch schon selbst sagtest. Insofern ist es wohl doch ganz gut, dass ich die Geschichte jetzt erst gelegen habe.

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Und das ist ja auch schon was! Bekanntermaßen wäre die Handlung im ersten Indiana-Jones-Film auch ohne Indiana Jones keinen Deut anders ausgefallen, und trotzdem wäre der Film ohne Indy eben nicht das Gleiche!
    Ja, was weiß denn ich? Ich hab doch noch nie einen Indiana-Jones-Film gesehen!

    Zitat Zitat von John Irenicus Beitrag anzeigen
    Ich habe ja selten Lieblingsstellen in meinen eigenen Geschichten, aber das hier ist mit "Ich dachte, du arbeitest hier" wirklich meine persönliche Lieblingsstelle, könnt' ich mich heut' noch drüber beömmeln!
    Witzig fand ich die Stelle natürlich auch, aber ein bisschen Mitleid mit Lars hatte ich da trotzdem.

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    Deus Avatar von John Irenicus
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    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Sheesh! Aber gut, ich wundere mich ja auch schon immer darüber, was für Geschichten ich früher mal geschrieben und ins Story-Forum gestellt habe. An den Großteil davon kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Insofern ist es vielleicht auch ganz gut, dass das TuS regelmäßig geleert wird, ich will nämlich gar nicht mehr wissen, was ich da so für einen Müll gepostet habe.
    Tja, du warst halt so schlau, alle seltsamen Sachen in ein Forum zu posten, das täglich geleert wird.


    Zitat Zitat von Lady Xrystal Beitrag anzeigen
    Witzig fand ich die Stelle natürlich auch, aber ein bisschen Mitleid mit Lars hatte ich da trotzdem.
    Ja, also die Sympathie für Lars ist natürlich auch an der Stelle trotzdem gewollt.

  16. Beiträge anzeigen #56 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    Der 1. Wettbewerbsbeitrag (von dreien!) von MiMo zur sechsten Ausgabe des SnB-Wettbewerbs erweckt bei mir ja schon beim ersten Post den Anschein, dass er Querverweise zu bereits bestehenden Storys im MiMoversum enthalten könnte – aber vermutlich ist das nur wieder meine Angst vor der eigenen Vergesslichkeit, die mir das in die digitale Feder diktiert. Und auch, wenn der Fristablauf die Wettbewerbsteilnahme nun beendet hat, will ich doch was zu dem (Ex-)Beitrag sagen (bzw. einfach das posten, was ich mir zwischendrin schon notiert hatte. )


    Der Beginn der Geschichte ist jedenfalls äußerst mysteriös und der Auftritt des selbsternannten Spiegelmeisters wirklich gelungen und packend. Ich konnte mich auch von Beginn an in Neoras hineinversetzen, nicht nur wegen der stickigen Hitze im Keller (in einem anderen MiMo-Wettbewerbsbeitrag kommt ja kontrastweise ein kühler Keller vor), sondern auch wegen den Zeilen über Hämorrhoiden wegen des wunderbar dargestellten Erschreckensmoments, als Neoras im bis auf ihm eigentlich völlig menschenleeren Keller auf einmal völlig aus dem Nichts eine Stimme hört. Ich wäre da vor Schreck wahrscheinlich bis an die Decke gesprungen; Neoras reagiert ähnlich drastisch, inklusive Entflammen eines magischen Feuerballs auf der Handfläche, den er sicherlich nicht nur zum Lichtmachen ausgewählt hat!

    Im folgenden Dialog werden dann Rätsel über Rätsel über Fragen aufgeworfen – garniert mit einem mehr oder weniger subtilen Diss des Spiegelmeisters gegen die Feuermagier –, und ich bin mal vor allem gespannt, wie Neoras in der Folge mit dieser Begegnung umgehen wird. Wird er sie vergessen, verdrängen, oder wird er versuchen, der Sache und dem Spiegelmeister auf den Grund zu gehen und Nachforschungen anstellen? Irgendetwas sagt mir ja, dass Neoras diese Begegnung zunächst vor seinen Feuermagierkollegen geheimhalten wird, ich weiß auch nicht … andererseits kann ich mir aber auch sehr gut Szenen mit den anderen Feuermagiern vorstellen, die von Krisensitzung bis hin zum Verhöhnen Neoras' bzw. Anzweifeln dessen Zurechnungsfähigkeit reichen!

    Zusammengefasst kann man sagen: Hier ist jede Menge offen, auf die gesamte potentielle Storylänge gesehen aber eben auch mindestens genau so viel drin! Mir hat die geheimnisvolle Atmosphäre jedenfalls gut gefallen, und ja, der Spruch A ist hier ja mal äußerst rätselhaft geraten (müsste es aber nicht eigentlich „sich Eurer Erbarmen“ heißen)?
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  17. Beiträge anzeigen #57 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    MiMos schreiberische Potenz (und vermutlich nicht nur die ) ist ja hinlänglich bekannt, und so verwundert es auch nicht, dass er es auch in diesem SnB nicht bei einem Wettbewerbsbeitrag belassen hat, sondern mindestens noch einen 2. hinterherschickte – mag der Beitrag letztlich auch das gleiche Schicksal wie seine Brüder ereilt haben!


    Mit dem Beginn von MiMos 1. Wettbewerbsbeitrag zur 6. Ausgabe von Schreim naoch Buchstohm hat der Erstpost hier jedenfalls schonmal gemeinsam, dass Schauplatz ein Keller ist; diesmal aber kein stickiger Keller, bei dem man Angst haben muss, angesichts brennender Kesselfeuer und entsprechender Verbrennungsprodukte an einer Kohlenmonoxidvergiftung zu sterben, sondern ein kühlender Keller! Gasig wird's dann allerdings trotzdem noch irgendwie, mit einem Schuss Pipi-Kakka-Humor, der seit der legendären Gomez-Durchfall-Story, die einst von Stonecutter in einem SnB ins Rennen geschickt worden ist, aber auch nicht weiter schockt.

    Auch sonst gibt es durchaus Parallelen zum 1. Wettbewerbsbeitrag: So z.B., dass der Protagonist, hier der kackende Mika, unerwartet von jemandem angesprochen wird und sich erschreckt – wobei mir gerade auffällt, dass diese Parallele wohl vor allem dadurch bedingt ist, dass die Wettbewerbsvorgabe ziemlich genau sowas verlangt. Der Grund, aus dem sich der Bestuhlte aus der Latrinenkanalisation meldet, lässt das Geschehen jedenfalls beinahe in Regionen von „Dumm und Dümmer“ oder „Ballermann 6“ abrutschen, wäre da nicht das Mystery-Element. Denn rätselhaft, das sind Auftritt und Spruch des Bestuhlten fürwahr!

    Die Spannung bei diesem Beginn ergibt sich für mich vor allem daraus, dass noch ganz offen ist, in was für eine Richtung sich diese Geschichte entwickelt. Von Angeschissen-Klamauk bis hin zu Mystery, Grusel und Gore ist hier natürlich alles drin, und ich erwarte hier einfach mal das Unerwartete! Möglicherweise weiß MiMo noch genauso wenig, wohin das alles noch führen wird; möglicherweise hat er aber vielleicht schon einen mehr oder minder detaillierten Plan. Man wird es sehen! Weiterlesen will ich das aber auf jeden Fall, so viel ist sicher.

    Lediglich eine sprachliche Anmerkung habe ich zu machen:

    Wie ein verkanteter Stein saß die Ladung im Ofenrohr, obwohl der drängelnde Passant viel massiger war als Rauch.
    Könnte man ja glatt meinen, dies sei schon der rätselhafte Spruch. Abgesehen davon, dass die Passage metaphernüberladen ist, erscheint mir die Wortwahl „Passant“ hier schief: Unter einem Passanten verstehe ich jemanden, der am Geschehen völlig unbeteiligt und zufällig vorbeikommt. Aber das trifft auf den, ähm, Hauptdarsteller der hier dargestellten Reise ja eigentlich nicht zu!
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    Geändert von John Irenicus (12.09.2022 um 21:50 Uhr)

  18. Beiträge anzeigen #58 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    Aller guten Dinge sind bekanntlich Drei, und so hat es sich MiMo nicht nehmen lassen, neben einem 1. und einem 2. auch noch einen 3. Wettbewerbsbeitrag ins SnB6-Rennen zu schicken! Das hat Anerkennung verdient, selbst wenn nun leider alle drei Beiträge zugleich ausgeschieden sind.


    Wie auch in den anderen beiden aktuellen Wettbewerbsbeiträgen aus MiMos Feder ist man auch hier unterirdisch unterwegs – nicht in Sachen Schreibstil und Erzählkunst natürlich, sondern in der Handlung, und die packt im Ausgangspunkt ja die ganz großen Sachen an: Ein Gothic I-Finale, mit Held, Kalom und Schläfer, wobei der Schläfer hier die Rolle des Maskierten einnehmen muss. Auf den ersten Blick hielt ich die Vorgabe hiermit für überdehnt, aber letztlich kann man sie ja doch als erfüllt ansehen: Maskiert ist der Schläfer bekanntermaßen, und seine wahre Identität – nunja! Jedenfalls, wenn man das Schläfersein selbst nicht schon als Identität begreift (wozu ich aber eigentlich neigen würde), ist ja doch irgendwie unbekannt, wer oder was genau der Schläfer eigentlich ist. Von daher: Kann man wohl irgendwie durchgehen lassen! Deutlich mehr ins Grübeln kommen kann man ja eh darüber, wer oder was der Ordner ist, dessen Quintessenz da verbrüht ist – in MiMos Beiträgen jagt ja wirklich ein rätselhafter Spruch den nächsten.

    Wie überzeugend ich dieses Setting finde, kann ich aber erst nach den nächsten Posts bewerten – denn wer weiß, was da noch kommt (wenn noch was kommt).
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  19. Beiträge anzeigen #59 Zitieren
    Deus Avatar von John Irenicus
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    John Irenicus ist offline
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    Ich bin mal gespannt, ob auch sein diesjähriger Wettbewerbsbeitrag ein echter Rhobar wird – jedenfalls der bekannte Buchstabenzuordnungsvorspann ist mal wieder enthalten, es geht also gut los. Gut, die Spannung beschränkt sich Stand jetzt zwar nur noch darauf, ob und wie die Geschichte nach ihrem fristbedingten Ausscheiden aus dem Wettbewerb überhaupt noch weitergeführt wird – aber man wird ja wohl noch träumen dürfen!


    Auch inhaltlich kann ich den ersten Post aber als guten Beginn einstufen, wobei mir sonst auch noch nicht so viel dazu einfällt, denn hier ist noch Vieles offen. Aufgemerkt habe ich, als relativ schnell klar wurde, dass es sich hierbei wohl um eine Kriminalgeschichte handeln könnte. Ich finde ja, dass das Gothic-Setting, namentlich das aus Gothic II, in der Hinsicht noch längst nicht ausgereizt worden ist (ich wollte ja auch mal eine Krimi- und Detektivgeschichte in Khorinis schreiben, habe dann aber gemerkt, dass ich sowas gar nicht kann )! Hier werden dann ja auch direkt die typischen Elemente eingeführt: Eine Mordserie, immer der gleiche modus operandi, ein Sonderermittler, rätselhafte Verletzungen … das packt mich alles sofort! Jedenfalls für meinen Geschmack ist das also ein vielversprechender Beginn!

    Gewürzt wird das Ganze dann mit DNdR-Kolorit, und ganz ehrlich: Mit einem angepissten Saturas kann man mich immer abholen; das wird für mich nie nicht lustig sein. Sehr schöne Anwendung des Aquamarinrings übrigens, dass der gewissermaßen ein bisschen wie ein Feuerwehrmelder oder Pieper formuliert (nur eben visuell).

    Sehr kreativ auch die Umsetzung der Maskiertenvorgabe, wobei man hier ja laut Vorwort offenbar wieder einmal Xrystal die Credits dafür geben muss, hier einen Steinwächter auszuwählen. Und ich bin ja mal sehr gespannt, ob und wie dem Spruch A noch ein Bedeutungsinhalt zugewiesen wird.

    Alles in allem, wie bereits gesagt: Ein guter Beginn! Es gab nur ein paar kleine Fehlerchen:
    Eilig verließ er den Schauplatz des Verbrechens – es wäre unangenehm gewesen, sollte ihn jemand beim herumschnüffeln erwischen.
    beim Herumschnüffeln
    den Ruinen im abgelegene Nordteil
    Nach kurzem zögern beschloss er das Risiko einzugehen.
    Nach kurzem Zögern
    Allein die Vorstellung diese uralten Zeugnisse vergangener Zivilisation mutwillig zu zerstören, entsetze ihn.
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    Geändert von John Irenicus (12.09.2022 um 21:55 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #60 Zitieren
    Burgherrin Avatar von Eispfötchen
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    Eispfötchen ist offline
    (Noch namenloser) Wettbewerbsbeitrag von El Toro


    Soweit hat mir dein Wettbewerbsbeitrag gefallen. Ich vermute, da kommt noch ein Abschnitt? Ich glaube es waren vier Vorgaben, richtig? Und es sieht vom Text her noch nicht nach einem direkten Ende aus.


    Ich tat mich etwas schwer in die Geschichte reinzukommen, doch als Alessa dann den Sprung wagte und ins Wasser fiel, war ich auch drin. So wie ich das verstanden habe spielt die Geschichte zu einer Zeit als Gomez, Bloodwyn und Co. noch Jugendliche Einfallspinsel waren. Es kam mir wie so eine typische Jugendlichen Story a la „Ich weiß was du letzten Sommer getan hast“ vor. Jugendlicher Leichtsinn, Spaß, Grusel und unterschwelliger Horror (ja, der nackte Gomez im Bett von Alessas Mutter ist gemeint).

    Die Idee mit der Mutprobe/ dem Wettbewerb finde ich gut. Solche Rituale/Mutproben finde ich spannend und als du das auch noch mit so einer Art Schnipseljagd verbunden hast, hattest du mich fest an der Angel. Sowas mache ich auch gern, bzw. freue mich wenn das jemand für mich macht. Jetzt weniger von riesigen Felsen ins Wasser zu springen, aber solche Schniepseljagden und Rätsel und so, das schon. Daher vom Thema total mein Fall.
    Bei der zweiten Aufgabe habe ich zuerst echt geglaubt, sie sollten da rüberklettern. Da hast du mich erwischt.

    Das Krötending fand ich etwas seltsam, aber vielleicht kommt da im nächsten Absatz ja noch eine Erklärung. Vielleicht ist das ein verwunschener Prinz, der zur Strafe für seine Frechheit in einen halben Lurker verwandelt wurde, oder weniger kitschig, einfach ein verunglückter Magier, oder ganz simpel eine Missgeburt. Oder es wird gar nicht aufgelöst. Das wäre dann zwar irgendwie unbefriedigend, erhält aber das mysteriöse…

    Die Beschreibung vom Haus der Oma hat mir besonders gut gefallen. Dieses Blumengewächs lässt das Haus echt hervorstechen und kann mir gut vorstellen, dass dieser Geruch echt nützlich im Hafenviertel ist wo es stinkt wie Hulle. Aber vielleicht soll er ja noch was anderes übertünchen, etwas mysteriöses, geheimnisvolles....
    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Und ich vermute mal, dass die Oma die Kaiserin ist und der Richter damals auch mit ihr dieses Gefährliche Spiel gespielt hat, aber verloren hatte und jetzt hatten sie sich darum noch mal in der Wolle.

    Aber was weiß ich schon…
    Ich hab mich gefreut mit Alessa so eine mutige Protagonistin erleben zu dürfen. Zum einen ist sie verantwortungsbewusst, weil sie auf ihre Schwester achten muss, gleichzeitig sehnt sie sich aber auch nach einem besseren Leben und ist nicht nur ein graues Mäuschen sondern wird zum Champion des Felsens. Vielleicht kann sie ihre Schwester ja mitnehmen, wenn sie den Sieg einfahren sollte. Wozu sollte sie die bei ihrer verantwortungslosen Mutter lassen?

    Aber so wie ich dich kenne ereilt Alessa am Ende irgendein furchtbares Schicksal. Vielleicht wird sie vom Krötendingens gefressen, oder muss mit dem Platztauschen. Vielleicht ist das auch irgendein Fluch oder so. Naja, ich fantasiere schon wieder. Zurück zur tatsächlichen Geschichte…


    Die vielen Überlegungen von Alessa haben mich tief in ihre Gedankenwelt eintauchen lassen. Das war zum einen gut, weil ich so viel über sie erfahren habe, zum anderen blieb die eigentliche Geschichte etwas zu sehr zurück, da hätte ich gerne noch mehr erfahren, aber auch das kann sich ja noch drehen.
    Cav ist Cavalorn? Fängst du jetzt auch mit diesem Spitznamen an? Oder handelt es sich um eine ganz andere Person? Da ist auch die Frage ob er wirklich eine Verabredung hatte, oder es sich vielleicht um etwas ganz anderes handelte, als Alessa denkt. Vielleicht hat sich das Krötendings, auch in was anderes verwandelt und plant irgendeine heimtückische Falle, in der Cav als Köder fürs Ende benutzt wird. Wer weiß … mysteriös …

    Es sind noch viele lose Fäden in der Geschichte, die alle auf ein fulminantes Ende hindeuten und ich bin gespannt wie du all das im letzten Abschnitt miteinander verknoten willst, so dass die Leser von den Socken sind.

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