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  1. #341
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Charis Airi

    Die Citadel hatte trotz ihrer Künstlichkeit immer eine gewisse Schönheit, wenn sie glitzernd in den Farben des Clusters erstrahlte. Die langen Arme der Raumstation wirkten wie die Arme einer Krake welche sich in den Raum bohrten. Eine freundliche Krake.
    Ihren Abflug hatte Yuika in einer Zwischenwand verbracht, der Co-Pilotensitz war eine deutlich bequemere Alternative mit besserer Aussicht.
    Ihre Mission war ein Erfolg gewesen, wenn auch mit leichten Wermutstropfen. Nun, das Risiko war immer hoch gewesen.
    "Habe mich selten so über den Anblick dieser Station gefreut.", gab sie zu und streckte sich leicht im Sessel.
    Entspannt betrachtete sie das vorbeilaufende Panorama welches sich auf ihrem Weg zur Landebucht darbot. Sie freute sich darauf Airi wieder zu sehen. Obwohl es häufiger vorkam, war es doch immer ungewohnt Aufträge ohne ihre Schwester zu erledigen.
    "Nun, hauptsache es kommt fließendes Wasser heraus, nicht wahr? Aber ich möchte ihre Gastfreundschaft auch nicht überstrapazieren. Außerdem bin ich an der Reihe sie zum Kaffee einzuladen.", erwiderte sie freundlich und konnte sich dann ein kleines Gähnen nicht verkneifen.
    "Jedoch besser zu einem späteren Zeitpunkt."
    , fügte sie leicht verlegend lächelnd an.
    Die Japanerin erhob sich von ihrem Sitz und begann ihre Sachen zusammenzupacken welche immer noch im hinteren Bereich lagen.
    "Kommen sie, bringen wir die Sache zu Ende. Man wartet schon auf uns.", erklärte sie und lächelte der Schmugglerin aufmunternd zu.

    Kathy merkte das sie leicht aufgeregt war, wusste aber nicht genau warum. Die Renacimiento war wieder da, wie sie es erwartet hatte. Charis hatte es also geschafft Yuika aufzulesen. Was wohl der Grund war warum Airi zufrieden neben ihr stand und keine Waffe in der Hand hatte. Kathy bezweifelte das sie die Japanerin von irgendetwas hätte abhalten können wenn Yuika nicht an Bord wäre.
    Vielleicht war auch Shiras Aufregung ansteckend, welche im Rollstuhl, aber nicht unbedingt still saß. Begleitet wurde sie dabei von einem Salarianer, Doktor Fidoran. Der Mediziner war bekannt für seine Kenntnisse der Xenomedizin und seiner besonders großen Vertraulichkeit. Ohne ihn hätte Shira vermutlich nicht vor Ort sein können. Außerdem wusste Kathy nicht in welchem Zustand die geretteten Damen an Bord sein würden. Um ehrlich zu sein wusste sie überhaupt nicht wie viele es überhaupt waren, oder irgendwelche Komplikationen aufgetreten waren.
    Delaney, der etwas abseits stand, zeigte keine Spur der Aufregung. Samantha welche etwas unweit saß, ebenfalls nicht. Sie war auch nur psychisch anwesend, schirmte den Ort elektronisch ab und kümmerte sich um die Überwachung. Delaney war mehr für die Absicherung vor Ort mit dabei. Kathy hoffte das beides nicht nötig sein würde.
    "Sehen sie, die Schleusen öffnen sich.", scherzte Airi gutgelaunt, während sich die Luke des Schiffes langsam vor ihnen öffnete.
    Heraus kam Yuika, ihre obere Panzerung unter dem Arm tragend, die Waffen friedlich am Gürtel schlummernd. Die Japanerin sah erschöpft aus, aber zufrieden. Ein breites Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht als sie ihre Schwester erblickte die dieses erwiderte und auf sie zu ging.
    Hinter Yuika kam Charis heraus, die grauen Zigaretten kündigten sie gleich Fanfaren an, bevor man ihr blaues Gesicht erblicken konnte.
    Danach, erst zaghaft fast ungläubig wirkend kamen die restlichen Passagiere, eine nach der anderen vorsichtig aus dem stählernen Bauch steigend.

    "Willkommen zurück Schwesterchen. Alles heil geblieben?", begrüßte Airi ihre Schwester und umamrmte diese innig. Ihr Konterpart erwiderte die Umarmung und nickte froh.
    "Müde, erschöpft, aber gesund und munter. Es war nicht unbedingt eine leichte Aufgabe.", gab sie zu und löste sich dann wieder von Airi.
    "Stimmt du klebst und riechst wie eine Kneipe in Tokio um sechs Uhr morgens.", erwiderte diese kichernd. Der Grund für letzteres lag wohl glimmend in Mundwinkel der Asari. Airi drehte sich zu Charis und verbeugte sich respektvoll.
    "Danke das sie Yuika heil zurückgebracht haben. Mir ist immer ein wenig mulmig wenn sie alleine Himmelfahrtkommandos begeht.", bedankte sich die Söldnerin und legte leicht ihren Arm um ihre Schwester.
    "Sie hat gut reden.", erwiderte Yuika grinsend und knuffte Airi leicht gegen den Arm, was diese ignorierte.
    Kurz darauf kam Kathy dazu, welche kurz noch Delaney instruierte bevor sie sich in Bewegung gesetzt hatte. Shira war schon längst zu den Damen gerollt, welche ihre Anwesenheit wie erhofft mit Freude aufnahmen, gepaart mit Erleichterung das die Asari noch lebte.
    "Willkommen zurück! Ich bin wirklich froh das sie es wieder heil zurück geschafft haben. Und die Damen gefunden haben.", erklärte sie gutgelaunt. Lächelnd umarmte sie zuerst Yuika, dann Charis. Sie merkte wie die Anspannung sich in Erleichterung umwandelte.
    "Ich wusste ich kann mich auf sie verlassen.", meinte Kathy anerkennend und lächelte gutgelaunt.

    "Shira? Bist du es wirklich?", fragte eine Asari als ihre Artgenossin angerollt kam. Der Dotor hinter ihr hatte fast Mühe hinterherzukommen.
    "Aber natürlich. Keine Tracht Prügel der Welt hält mich auf nach euch zu gucken.", erklärte sie freudestrahlend und streckte ihre Arme aus, woraufhin sie die andere Prostituierte umarmte. Andere folgten ihrem Beispiel, umarmten sich dann gegenseitig, realisierend das sie es tatsächlich geschafft hatten. Verschiedenen Frauen liefen Tränen die Wangen herunter, als sich der mentale Druck und die Strapazen der Gefangenschaft sowie Flucht entluden. Shira tröstete und munterte auf, wobei sie Doktor Fidoran davon abhalten musste aufstehen zu wollen.
    "Alles gut Mädels, alles gut ihr habt es geschafft...", murmelte sie leise als ihr plötzlich etwas auffiel. Die Abwesenheit einer Person um genau zu sein. Sie ging die Liste der Vermissten durch und merkte das zu einem Namen das vertraute Gesicht fehlte.
    "Moment, wo ist Laya?", sprach sie es dann aus und sah fragend in die Runde.
    "War sie nicht bei euch? Valeria? Cherlene?", fragte sie betrübt worauf sich eine gewisse betroffene Stille einstellte.
    "Sie ist..also, sie hat es nicht geschafft.", erklärte Valeria wortkarg und senkte den Kopf. Shira schluckte kurz, es war auch zu schön um wahr zu sein gewesen.
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  2. #342
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    "Habe ich. Wobei ich mir sicher bin, dass dort nicht mal ansatzweise alles drinsteht was damals alles verrücktes passiert ist...."
    Beyo hatte ihm die ganze Sache bislang auch noch nicht ganz im Detail erzählt, was er akzeptiert hatte.
    "Ja....ja, das stimmt. Was für eine Tragödie." Er schüttelte mit bitterer Miene den Kopf. Diese Station hatte schon viel mitgemacht. Diese Mordserie und der anschließende Bombenanschlag jedoch hatten mehr verursacht als die über 400 Toten, welche bereits schlimm genug waren. Sie hatten das Vertrauen in die Strukturen und Institutionen der Citadel in ihren Grundfesten erschüttert. Dass ein junger und idealistischer Cop wie Niall O'Grady auf einmal selbst zu einem verblendetem Mörder geworden war.....und auch er selbst hatte einen großen Fehler gemacht. Es würde viel Zeit und noch viel mehr Arbeit brauchen, um die Herzen und Seelen der Bewohner zurückzugewinnen.

    Karvas pfiff durch die Zähne als sie das Appartment der Menschenfrau betraten. "Nicht übel Ilias, Sie haben Geschmack."
    Er tat wie ihm geheißen wurde, hängte den langen Mantel weg und ließ sich auf das gemütliche Sofa fallen. Nachdem er ein Glas vor sich stehen hatte, öffnete er die Flasche mit seinem alkoholischen Getränk zischend und goss sich ein.

    "Wie? Beyo hat Ihnen die verpasst?"
    Erstaunt blickte er auf die Schramme die über ihr Schlüsselbein verlief, gefährlich nahe der Halsschlagader.
    "Tja....ich weiß nicht was ich sagen soll. Offenbar gibt es in dieser Geschichte noch so einige Details, die ich nicht kenne....."
    Nachdenklich leerte er das erste Glas zur Hälfte und sprach dann weiter. "Ich habe mitbekommen dass Sie und er....nun ja, eingie Probleme miteinander hatten. Und verstehen Sie mich nicht falsch, ich will jetzt nicht versuchen hier irgendwie für ihn Partei zu ergreifen. Ich kenne ihn schon ziemlich lange. Und ich weiß, dass er nicht wenige Dämonen mit sich rumschleppt. Geister, dass ich überhaupt mit ihm befreundet bin ist eigentlich schon fast verrückt.....wenn man bedenkt was er und seine beiden Kumpanen damals mit mir gemacht haben."
    Das Glas wurde geleert und sogleich nachgefüllt. Falls er das hier wirklich erzählen würde, so brauchte er definitiv noch etwas Treibstoff dafür.


    Einen Schluck Bier auf den Lippen wirkte die Welt schon wieder weniger niedergeschlagen. Auch Rarkin entspannte sich und begann damit, seine Sicht auf Beyo Vhan zu schildern. Er schien einerseits überrascht von der Brutalität des Turianers und dann auch wiederum nicht.
    Wir tragen alle unser Kreuz, Cap. Aber im Gegensatz zu anderen trägt Vhan seins immer als Rechtfertigung vor sich her. Die Probleme, auch die zwischen ihm und mir, sind seine schuld gewesen.“ Damals hatte es einen Deal gegeben: Noch so ein Angriff und Beyo Vhan hätte, wie die Asari sagten, „die Ewigkeit umarmt“. Hanna nahm noch einen Schluck und befand das Zeug als gut. Rarkin hatte scheinbar seine eigene Geschichte mit Vhan zu erzählen und auch diese begann scheinbar mit Ärger. Im Gegensatz zu der Vhan/Ilias-Beziehung endete diese aber in einer merkwürdigen Freundschaft, wie Hanna heraushörte.
    Sie also auch? Man, Vhan hat wirklich ein Talent. Was hat der Rote gemacht?
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  3. #343
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    Charis Airi

    Die Citadel hatte trotz ihrer Künstlichkeit immer eine gewisse Schönheit, wenn sie glitzernd in den Farben des Clusters erstrahlte. Die langen Arme der Raumstation wirkten wie die Arme einer Krake welche sich in den Raum bohrten. Eine freundliche Krake.
    Ihren Abflug hatte Yuika in einer Zwischenwand verbracht, der Co-Pilotensitz war eine deutlich bequemere Alternative mit besserer Aussicht.
    Ihre Mission war ein Erfolg gewesen, wenn auch mit leichten Wermutstropfen. Nun, das Risiko war immer hoch gewesen.
    "Habe mich selten so über den Anblick dieser Station gefreut.", gab sie zu und streckte sich leicht im Sessel.
    Entspannt betrachtete sie das vorbeilaufende Panorama welches sich auf ihrem Weg zur Landebucht darbot. Sie freute sich darauf Airi wieder zu sehen. Obwohl es häufiger vorkam, war es doch immer ungewohnt Aufträge ohne ihre Schwester zu erledigen.
    "Nun, hauptsache es kommt fließendes Wasser heraus, nicht wahr? Aber ich möchte ihre Gastfreundschaft auch nicht überstrapazieren. Außerdem bin ich an der Reihe sie zum Kaffee einzuladen.", erwiderte sie freundlich und konnte sich dann ein kleines Gähnen nicht verkneifen.
    "Jedoch besser zu einem späteren Zeitpunkt."
    , fügte sie leicht verlegend lächelnd an.
    Die Japanerin erhob sich von ihrem Sitz und begann ihre Sachen zusammenzupacken welche immer noch im hinteren Bereich lagen.
    "Kommen sie, bringen wir die Sache zu Ende. Man wartet schon auf uns.", erklärte sie und lächelte der Schmugglerin aufmunternd zu.

    Kathy merkte das sie leicht aufgeregt war, wusste aber nicht genau warum. Die Renacimiento war wieder da, wie sie es erwartet hatte. Charis hatte es also geschafft Yuika aufzulesen. Was wohl der Grund war warum Airi zufrieden neben ihr stand und keine Waffe in der Hand hatte. Kathy bezweifelte das sie die Japanerin von irgendetwas hätte abhalten können wenn Yuika nicht an Bord wäre.
    Vielleicht war auch Shiras Aufregung ansteckend, welche im Rollstuhl, aber nicht unbedingt still saß. Begleitet wurde sie dabei von einem Salarianer, Doktor Fidoran. Der Mediziner war bekannt für seine Kenntnisse der Xenomedizin und seiner besonders großen Vertraulichkeit. Ohne ihn hätte Shira vermutlich nicht vor Ort sein können. Außerdem wusste Kathy nicht in welchem Zustand die geretteten Damen an Bord sein würden. Um ehrlich zu sein wusste sie überhaupt nicht wie viele es überhaupt waren, oder irgendwelche Komplikationen aufgetreten waren.
    Delaney, der etwas abseits stand, zeigte keine Spur der Aufregung. Samantha welche etwas unweit saß, ebenfalls nicht. Sie war auch nur psychisch anwesend, schirmte den Ort elektronisch ab und kümmerte sich um die Überwachung. Delaney war mehr für die Absicherung vor Ort mit dabei. Kathy hoffte das beides nicht nötig sein würde.
    "Sehen sie, die Schleusen öffnen sich.", scherzte Airi gutgelaunt, während sich die Luke des Schiffes langsam vor ihnen öffnete.
    Heraus kam Yuika, ihre obere Panzerung unter dem Arm tragend, die Waffen friedlich am Gürtel schlummernd. Die Japanerin sah erschöpft aus, aber zufrieden. Ein breites Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht als sie ihre Schwester erblickte die dieses erwiderte und auf sie zu ging.
    Hinter Yuika kam Charis heraus, die grauen Zigaretten kündigten sie gleich Fanfaren an, bevor man ihr blaues Gesicht erblicken konnte.
    Danach, erst zaghaft fast ungläubig wirkend kamen die restlichen Passagiere, eine nach der anderen vorsichtig aus dem stählernen Bauch steigend.

    "Willkommen zurück Schwesterchen. Alles heil geblieben?", begrüßte Airi ihre Schwester und umamrmte diese innig. Ihr Konterpart erwiderte die Umarmung und nickte froh.
    "Müde, erschöpft, aber gesund und munter. Es war nicht unbedingt eine leichte Aufgabe.", gab sie zu und löste sich dann wieder von Airi.
    "Stimmt du klebst und riechst wie eine Kneipe in Tokio um sechs Uhr morgens.", erwiderte diese kichernd. Der Grund für letzteres lag wohl glimmend in Mundwinkel der Asari. Airi drehte sich zu Charis und verbeugte sich respektvoll.
    "Danke das sie Yuika heil zurückgebracht haben. Mir ist immer ein wenig mulmig wenn sie alleine Himmelfahrtkommandos begeht.", bedankte sich die Söldnerin und legte leicht ihren Arm um ihre Schwester.
    "Sie hat gut reden.", erwiderte Yuika grinsend und knuffte Airi leicht gegen den Arm, was diese ignorierte.
    Kurz darauf kam Kathy dazu, welche kurz noch Delaney instruierte bevor sie sich in Bewegung gesetzt hatte. Shira war schon längst zu den Damen gerollt, welche ihre Anwesenheit wie erhofft mit Freude aufnahmen, gepaart mit Erleichterung das die Asari noch lebte.
    "Willkommen zurück! Ich bin wirklich froh das sie es wieder heil zurück geschafft haben. Und die Damen gefunden haben.", erklärte sie gutgelaunt. Lächelnd umarmte sie zuerst Yuika, dann Charis. Sie merkte wie die Anspannung sich in Erleichterung umwandelte.
    "Ich wusste ich kann mich auf sie verlassen.", meinte Kathy anerkennend und lächelte gutgelaunt.

    "Shira? Bist du es wirklich?", fragte eine Asari als ihre Artgenossin angerollt kam. Der Dotor hinter ihr hatte fast Mühe hinterherzukommen.
    "Aber natürlich. Keine Tracht Prügel der Welt hält mich auf nach euch zu gucken.", erklärte sie freudestrahlend und streckte ihre Arme aus, woraufhin sie die andere Prostituierte umarmte. Andere folgten ihrem Beispiel, umarmten sich dann gegenseitig, realisierend das sie es tatsächlich geschafft hatten. Verschiedenen Frauen liefen Tränen die Wangen herunter, als sich der mentale Druck und die Strapazen der Gefangenschaft sowie Flucht entluden. Shira tröstete und munterte auf, wobei sie Doktor Fidoran davon abhalten musste aufstehen zu wollen.
    "Alles gut Mädels, alles gut ihr habt es geschafft...", murmelte sie leise als ihr plötzlich etwas auffiel. Die Abwesenheit einer Person um genau zu sein. Sie ging die Liste der Vermissten durch und merkte das zu einem Namen das vertraute Gesicht fehlte.
    "Moment, wo ist Laya?", sprach sie es dann aus und sah fragend in die Runde.
    "War sie nicht bei euch? Valeria? Cherlene?", fragte sie betrübt worauf sich eine gewisse betroffene Stille einstellte.
    "Sie ist..also, sie hat es nicht geschafft.", erklärte Valeria wortkarg und senkte den Kopf. Shira schluckte kurz, es war auch zu schön um wahr zu sein gewesen.


    Eine Umarmung von Orlowski kam einem Ritterschlag gleich. Er drückte „Gut gemacht“ noch mehr aus als Geld. Es war unbestreitbar ein angenehmes Gefühl, mal wieder von jemandem wirklich umarmt zu werden – und Katharina roch wirklich verdammt gut. Vermutlich wesentlich besser als die nach Rauch stinkende Asari. Nachdem die Umarmung endete, schenkte Orlowski der Schmugglerin noch ein Lob, das am Anfang ihrer gemeinsamen Reise vermutlich noch nicht über ihre Lippen gekommen wäre.
    Ich bitte Sie, das war ein Spaziergang“, log Charis. Ausflüge ins Gebiet der Hegemonie waren nie auch nur im Entferntesten einfach. Nicht weniger dankbar zeigte sich Airi, die sich tief verneigte. Vermutlich wäre es für die Söldnerin wie ein Schnitt mitten durchs Herz, wenn Yuika gestorben wäre.
    Am anderen Ende des Hangars ereignete sich das menschliche Drama eines Verlustes. Die Professionellen schienen eine wahre Familie zu bilden, so nah ging ihnen der Tod der jungen Frau, die nun irgendwo gefroren im Weltall trieb. Charis und Katharina schauten hinüber, wo so manches Auge sich mit Tränen füllte.
    Tut mir leid, Orlowski. Es haben nicht alle geschafft. Eine von ihnen ist bei der Rettungsaktion getötet worden. Es war ein Unfall.“ Sie erzählte nicht, dass es noch viel mehr Leute, inklusive Yuika, hätte erwischen können. Grundsätzlich war bei dieser Operation eine gehörige Portion Glück mit im Spiel gewesen, aber das war ja meistens so.
    Ich hoffe, dass der Verlust keine Probleme nach sich zieht. Ich würde nur ungern bald wieder ins batarianische Gebiet fliegen.“ Ihr Gesicht nahm kurz einen gehetzten Ausdruck an. „Zumal ich sicherlich meinem ‚Boss‘ Bericht erstatten sollte…“ T’Saari schacherte mit Charis als Mittel des guten Willens und solange Orlowski zufrieden war, war T’Saari es auch. Dennoch würde die Spectre es zweifellos nicht witzig finden, wenn die Schmugglerin nun in alte Muster verfiel und plötzlich ein freiheitsliebendes Alien wurde.
    Haben Sie denn herausgefunden, wer die Entführung angeleiert hat? Haben Sie Pläne, um solche Aktionen in Zukunft zu vermeiden?“, fragte die Asari, nun wieder bei der Sache. Sie löschte ihre Zigarette und überlegte kurz, ob sie sich eine weitere anzünden sollte. Sie rang einen Moment mit der Überlegung und entschied sich dann gegen das Füttern ihrer Sucht. „Ich meine, hat jemand es direkt auf Sie abgesehen, oder war es ein dummer Zufall?
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  4. #344
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    Eine Umarmung von Orlowski kam einem Ritterschlag gleich. Er drückte „Gut gemacht“ noch mehr aus als Geld. Es war unbestreitbar ein angenehmes Gefühl, mal wieder von jemandem wirklich umarmt zu werden – und Katharina roch wirklich verdammt gut. Vermutlich wesentlich besser als die nach Rauch stinkende Asari. Nachdem die Umarmung endete, schenkte Orlowski der Schmugglerin noch ein Lob, das am Anfang ihrer gemeinsamen Reise vermutlich noch nicht über ihre Lippen gekommen wäre.
    Ich bitte Sie, das war ein Spaziergang“, log Charis. Ausflüge ins Gebiet der Hegemonie waren nie auch nur im Entferntesten einfach. Nicht weniger dankbar zeigte sich Airi, die sich tief verneigte. Vermutlich wäre es für die Söldnerin wie ein Schnitt mitten durchs Herz, wenn Yuika gestorben wäre.
    Am anderen Ende des Hangars ereignete sich das menschliche Drama eines Verlustes. Die Professionellen schienen eine wahre Familie zu bilden, so nah ging ihnen der Tod der jungen Frau, die nun irgendwo gefroren im Weltall trieb. Charis und Katharina schauten hinüber, wo so manches Auge sich mit Tränen füllte.
    Tut mir leid, Orlowski. Es haben nicht alle geschafft. Eine von ihnen ist bei der Rettungsaktion getötet worden. Es war ein Unfall.“ Sie erzählte nicht, dass es noch viel mehr Leute, inklusive Yuika, hätte erwischen können. Grundsätzlich war bei dieser Operation eine gehörige Portion Glück mit im Spiel gewesen, aber das war ja meistens so.
    Ich hoffe, dass der Verlust keine Probleme nach sich zieht. Ich würde nur ungern bald wieder ins batarianische Gebiet fliegen.“ Ihr Gesicht nahm kurz einen gehetzten Ausdruck an. „Zumal ich sicherlich meinem ‚Boss‘ Bericht erstatten sollte…“ T’Saari schacherte mit Charis als Mittel des guten Willens und solange Orlowski zufrieden war, war T’Saari es auch. Dennoch würde die Spectre es zweifellos nicht witzig finden, wenn die Schmugglerin nun in alte Muster verfiel und plötzlich ein freiheitsliebendes Alien wurde.
    Haben Sie denn herausgefunden, wer die Entführung angeleiert hat? Haben Sie Pläne, um solche Aktionen in Zukunft zu vermeiden?“, fragte die Asari, nun wieder bei der Sache. Sie löschte ihre Zigarette und überlegte kurz, ob sie sich eine weitere anzünden sollte. Sie rang einen Moment mit der Überlegung und entschied sich dann gegen das Füttern ihrer Sucht. „Ich meine, hat jemand es direkt auf Sie abgesehen, oder war es ein dummer Zufall?


    "Ohh. Nun es war wohl auch zu optimistisch zu hoffen das es perfekt läuft.", antwortete Kathy mit leichter Betroffenheit in der Stimme.
    "Aber angesichts der Umstände haben sie wohl das bestmögliche Ergebnis herausgeholt. Und keine Sorge, wegen mir müssen sie in absehbarer Zukunft nicht mehr zu den Batarianern.", fügte sie aufmunternd an und fand zu einem Lächeln wieder. Das Lächeln erstarb jedoch wieder, als Charis sie nach ihren Erkenntnissen zu den Drahtziehern fragte. Eine gewisse Härte trat in den Blick der Halbasiatin.
    "Erkenntnisse kamen zu Tage, Mordanschläge wurden verhindert. Nicht gegen mich, keine Sorge.", meinte Kathy und sah zu Shira.
    "Shira, die Asari im Rollstuhl hinten, hat den Angriff überlebt. Zwei Attentäterinnen tauchten auf, kurz nachdem sie aus dem Koma erwacht war. Glücklicherweise hatte ich Airi geschickt um mit ihr zu reden. Sie konnte die beiden Asari ausschalten. Shiras Aussage legt nahe das es eine False Flag Operation war und die Golden Mask dahinter steckt. Was Sinn macht, Sklavenhandel ist mehr deren Metier."
    "Wir konnten die Daten des Bordcomputers sichern, dort sind sicher Hinweise auf die Lieferanten.", merkte Yuika an.
    "Sehr gut, geben sie die Daten Sam, sie soll sie später durchforsten.", entgegnete Kathy zufrieden. Yuika nickte ergeben.
    "Aber auf mich abgesehen haben sie es nicht, ein dummer Zufall. Mich halten sie vermutlich nur für eine dumme Immobilientante.", meinte Kathy abschätzig und ließ kurz leise ihre Zunge schnalzen.
    "Was gut ist, das gibt mir die Freiheit meine Züge zu planen. Die Mask sind ein Problem, aber ein zu großer Brocken als das ich ihn alleine angehen kann. Wenn ich etwas unternehme, muss es gut sitzen.", erklärte sie entschlossen.
    "Aber erstmal war es wichtig ihren Schaden zu minimieren, die Frauen in Sicherheit zu bringen. Der Angriff war kein kompletter Erfolg, also muss ich aufpassen ob wieder etwas passiert. Keine guten Geschäftsbedingungen für die Damen und damit auch nicht für mich.", meinte die Schwarzhaarige und verschränkte leicht ihre Arme. Die Geschäfte waren die eine Sache, Vergeltung eine andere.
    "Auf jedenfall werde ich etwas unternehmen. Ich bin nicht dort wo ich bin, weil ich solche Dinge auf mir sitzen lasse.", verkündete sie.
    "Aber alles zu seiner Zeit. Überstürzt handeln nützt niemanden was."
    , fügte Kathy noch an und ihre Züge entspannten sich wieder ein wenig.
    Ihr Blick fiel wieder auf die Gruppe der Prostituierten, welche trotz der Befreiung einen niedergeschlagenen Eindruck machten.
    "Warten sie kurz auf mich, ich muss das kurz regeln.", sagte sie nachdenklich zu Charis und ging zu Shira und den anderen Frauen.



    "Wie sieht es aus, sind alle gesund?", erkundigte sie sich bei dem Doktor welcher etwas abseits stand und auf sein Omnitool starrte.
    "Vitaldaten größtenteils positiv. Kleinere Blessuren und Quetschungen. Psychische Schäden nicht einschätzbar. Empfehle Ruhe und gute Versorgung.", erwiderte Fidoran sachlich ohne vom Bildschirm aufzuschauen.
    "Das ist der Plan.", murmelte Kathy und trat dann an die Gruppe heran. Shira bemerkt sie und sah zu ihr herüber.
    "Laya hat es nicht geschafft. Sie schwebt irgendwo leblos im Weltall herum.", merkte die Asari niedergeschlagen an.
    "Ich habe schon davon gehört. Ich bedauere ihren Verlust." erklärte Kathy und senkte den Kopf.
    "Ich bin froh das der Rest von ihnen es heil zurück geschafft hat. Ich muss bei ihnen um Verzeihung bitten. Ich hatte ihnen das Sanctuary als sicheren Rückzugsort angepriesen. Aber ich konnte dieses Versprechen nicht halten. Es tut mir Leid.", entschuldigte sie sich bei den Nutten.
    "Das sollte es ihnen auch, wir sind durch die Hölle gegangen..Sicherheit. Es gibt keine Sicherheit für solche wie uns auf dieser Station. Ich wusste es klang zu schön um wahr zu sein.", schimpfte Valeria ihre angestaute Frustration und Trauer in Wut umwandelnd.
    "Das ist nicht fair Valeria.", meinte Shira. "Nicht fair, das Leben ist nicht fair. Laya ist tot und wir wären es fast auch."
    "Ich verstehe ihre Wut. Ich bin auch wütend.", stimmte ihr Kathy zu, den vorwurfsvollen Blick der Asari standhaltend.
    "Die Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen und ich werde dafür sorgen das es nicht wieder passieren kann. Das sie alle in Sicherheit sind." "Bullshit, warum sollte ich ihren Versprechungen nochmal glauben.", erwiderte Valeria mit Tränen in den Augen.
    "Das ist ihre Entscheidung. Sie sind alle frei zu gehen wenn sie wollen, ich kann es nachvollziehen. Auch wenn ich ihnen empfehlen würde sich erstmal auszuruhen. Ich habe Transport und Unterkünfte organisiert. Niemand weiß das sie hier sind. Sie können sich erholen und dann gehen wohin sie wollen. Ich halte sie sicher nicht auf.", erklärte Kathy mit ruhiger Stimme.
    "Beruhige dich doch erstmal Valeria. Denk doch mal nach. Wer hat sich bisher je um dich gekümmert außer wir uns untereinander. Hätte einer deiner Zuhälter einen Finger gekrümmt um dir zu helfen wenn du in Gefahr gerätst? Ein verdammtes Schiff gechartert?", sprach Shira auf sie ein. Die andere Asari sah trotzig zu ihr herunter, schien sich aber dann zu beruhigen.
    "Du weißt die Antwort Shira. Aber das war alles zu viel. Ich muss..ich muss..mich ausruhen.", sprach sie erschöpft und sank dann leicht in die Knie. Kathy trat zu ihr und half ihr auf. Zuerst schlug Valeria die Hand weg, ließ sich dann aber helfen.
    "Und das können sie auch. Wir bringen sie in Sicherheit. Shira wird ihnen unterstützend zur Seite stehen. Und wenn sie dann gehen wollen, wird sie niemand aufhalten können. Sie sind frei. Das war der ganze Sinn dieser Aktion.", erklärte sie während zwei anderen Frauen die Asari unter die Arme nahmen. Kathy gab Delaney ein Zeichen worauf dieser die Tür nach draußen öffnete wo mehrere Skycars warteten.
    Der Tross setzte sich nach kurzen Zögern in Bewegung zum Ausgang, Shira blieb neben Kathy stehen.
    "Sie müssen es noch verarbeiten. Aber ich möchte mich in Namen aller bedanken dafür das sie uns geholfen haben. Nicht jeder hätte Creds und Leute für uns riskiert. Die Mädels werden das realisieren wenn sie den Schock verdaut haben. Glauben sie mir.", munterte Shira sie auf.
    "Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Tun sie mir einen gefallen und finden sie raus ob Laya Familie hatte oder ähnliches hatte. Jemanden der erfahren sollte das sie tot ist.", erwiderte Kathy mit einem schalen Beigeschmack im Mund. Shira nickte nachdenklich.
    "Ich finde es heraus. Danke ihnen Miss Orlowski. Sie sollten sich jetzt auch etwas erholen.", meinte Shira und lächelte leicht.
    Dann folgte sie den anderen Frauen, ließ Kathy mit Delaney zurück. Diese sah ihnen kurz nachdenklich hinterher.
    "Kümmern sie sich das alle heil ankommen. Ich will keine Zwischenfälle, verstanden?" "Selbstverständlich Ma'am.", meinte dieser nur knapp und ging dann mit Sam in Richtung der Skycars. Kathy blieb noch kurz schweigend stehen, das Gespräch mit Valeria resümierend. Sie dachte nach was ihr jüngeres Ich wohl auf solche Vorwürfe gemacht hätte. Die Antwort darauf lag vermutlich im Lauf ihrer Phalanx.



    Kathy kehrte zu Charis und den Zwillingen zurück, welche noch bei der Laderampe des Schiffes standen.
    "Nun, das war so angenehm wie eine Wurzelbehandlung. Aber es gehörte auch dazu.", meinte Kathy und schluckte den Moment mit einem leichten Seufzer herunter. Sie spürte eine gewisse Erleichterung. Letztendlich hatte sie die Sache lösen können. Das war das Wichtige.
    "Das soll die Freude über ihren Erfolg oder den Einsatz den sie geleistet haben nicht schmälern. Sie haben mir alle sehr geholfen.", erklärte sie besser gelaunt und lächelte wieder. Sie sah die drei Frauen kurz nachdenklich an, dann vollendete sie ihren Entschluss.
    "Deshalb würde ich sie gerne alle drei zum Essen einladen. Das Restaurant dürfen sie gerne aussuchen. Ich denke das haben sie sich mehr als verdient.", verkündete sie gutgelaunt und lächelte alle drei zufrieden an.
    "Natürlich erst wenn alle Zeit hatten sich auszuruhen und frisch zu machen, keine Sorge.", merkte sie angesichts des Zustandes der Anwesenden noch an. Yuika sah momentan eh fast ein wenig aus als würde sie gleich neben ihrer Schwester einschlafen.
    "Klingt gut.", meinte Yuika gähnend und Airi nickte zustimmend, ihrer Schwester kurz neckisch über den Kopf streichelnd.
    "Wären sie auch dabei Charis? Ihr Geld für den Flug bekommen sie naürlich auch, aber da sie mir so geholfen haben. Ich weiß nicht, da fände ich unser übliches Credstick austauschen und bis bald unbefriedigend.", fragte Kathy die Asari mit einem erwartungsvollen Blick.
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  5. #345
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Einen Schluck Bier auf den Lippen wirkte die Welt schon wieder weniger niedergeschlagen. Auch Rarkin entspannte sich und begann damit, seine Sicht auf Beyo Vhan zu schildern. Er schien einerseits überrascht von der Brutalität des Turianers und dann auch wiederum nicht.
    Wir tragen alle unser Kreuz, Cap. Aber im Gegensatz zu anderen trägt Vhan seins immer als Rechtfertigung vor sich her. Die Probleme, auch die zwischen ihm und mir, sind seine schuld gewesen.“ Damals hatte es einen Deal gegeben: Noch so ein Angriff und Beyo Vhan hätte, wie die Asari sagten, „die Ewigkeit umarmt“. Hanna nahm noch einen Schluck und befand das Zeug als gut. Rarkin hatte scheinbar seine eigene Geschichte mit Vhan zu erzählen und auch diese begann scheinbar mit Ärger. Im Gegensatz zu der Vhan/Ilias-Beziehung endete diese aber in einer merkwürdigen Freundschaft, wie Hanna heraushörte.
    Sie also auch? Man, Vhan hat wirklich ein Talent. Was hat der Rote gemacht?


    Karvas musste ein wenig lachen. "Cap, hm? Na, ich kann ja wenigstens noch Captain der Herzen sein. "
    Näher kam er diesem Posten wohl in absehbarer Zeit nicht mehr ran.
    "Vielleicht....ich kann mir vorstellen dass er viel getan hat um sie anzupissen. Aber, auch wenn das jetzt vielleicht nicht viel rettet, Sie sollten wissen dass er mir gegenüber nach dieser Sache von Ihnen nur in den höchsten Tönen gesprochen hat. Ich glaube, Sie waren ein sehr signifikanter Faktor dafür, dass er sich nun traut sich seiner Vergangenheit vollends zu stellen."
    Er räusperte sich, trank noch einen Schluck und fing dann zu erzählen an. "Was er und die anderen beiden getan haben....ich denke das sollte langsam allgemein bekannt sein. Ich war Ihnen damals auf der Spur. Allerdings konnte ich keine konkreten Beweise finden, da sie immer sehr vorsichtig gearbeitet haben. Also habe ich es auf andere Weise versucht....bin alleine an Javed Ceiv herangetreten, das schwächste Glied in der Kette. Habe versucht ihn einzuschüchtern und.....okay, schauen Sie nicht so, ich geb's ja zu, ich habe ihn auch etwas härter angefasst dabei."
    Etwas peinlich berührt sah er zu Boden. Er hatte eben schon immer einen gewissen Hang dazu gehabt in bestimmten Situationen keine Regeln zu befolgen und mit dem Kopf durch die Wand zu gehen.
    "Dafür haben sie sich natürlich gerächt....haben mich auf eine falsche Fährte gelockt, mich unabsichtlich eine Ermittlung ruinieren lassen. Dann haben Sie sich zu dritt auf mich gestürzt. Und danach selbstverständlich noch meinen Ruf bei den Vorgesetzten durch den Schmutz gezogen."
    Kopfschüttelnd stellte er das Glas ab. Jetzt, wo er davon erzählte, fühlte es sich an wie gestern erst geschehen. Obwohl es bereits über ein Jahrzehnt her war.
    "2 Jahre lang durfte ich mich ihnen nicht nähern....und dann fiel die Sache ja plötzlich von selbst auseinander. Malkizan hat versucht die beiden aus dem Weg zu räumen, musste fliehen, anschließend verließ auch Ceiv die Station. Beyo war auf einmal der Einzige der Drei, der noch übrig geblieben war. Eines Tages sind wir uns einfach wieder über den Weg gelaufen....er hat sich entschuldigt. Mir gesagt dass ich von Anfang an Recht gehabt hatte. Dann hat er mir bei einer meiner Ermittlungen geholfen. Und so begann es dann...."
    Es herrschte einige Momente nachdenkliches Schweigen. Dass sich ausgerechnet aus so einer Geschichte eine Freundschaft entwickeln konnte zeigte, dass das Leben manchmal wirklich seltsame Wendungen nahm.
    "Sicherlich fragen Sie sich nun, wieso ich danach nicht wieder versucht habe ihn dafür dranzukriegen.....auf der einen Seite gab es keinerlei handfeste Beweise mehr....zudem habe ich innerlich immer die leise Hoffnung gehabt, dass er sein Leben irgendwann von sich aus zum Besseren ändert und für das was er angerichtet hat freiwillig Wiedergutmachung leistet."
    Langsam griff er wieder nach seinem Getränk. "Wie es aussieht ist dieser Zeitpunkt nun gekommen. Besser spät als nie."
    Er erhob das Glas. "Also: Auf die späte Einsicht. Und auf alte....und neue Freunde."
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  6. #346
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    "Ohh. Nun es war wohl auch zu optimistisch zu hoffen das es perfekt läuft.", antwortete Kathy mit leichter Betroffenheit in der Stimme.
    "Aber angesichts der Umstände haben sie wohl das bestmögliche Ergebnis herausgeholt. Und keine Sorge, wegen mir müssen sie in absehbarer Zukunft nicht mehr zu den Batarianern.", fügte sie aufmunternd an und fand zu einem Lächeln wieder. Das Lächeln erstarb jedoch wieder, als Charis sie nach ihren Erkenntnissen zu den Drahtziehern fragte. Eine gewisse Härte trat in den Blick der Halbasiatin.
    "Erkenntnisse kamen zu Tage, Mordanschläge wurden verhindert. Nicht gegen mich, keine Sorge.", meinte Kathy und sah zu Shira.
    "Shira, die Asari im Rollstuhl hinten, hat den Angriff überlebt. Zwei Attentäterinnen tauchten auf, kurz nachdem sie aus dem Koma erwacht war. Glücklicherweise hatte ich Airi geschickt um mit ihr zu reden. Sie konnte die beiden Asari ausschalten. Shiras Aussage legt nahe das es eine False Flag Operation war und die Golden Mask dahinter steckt. Was Sinn macht, Sklavenhandel ist mehr deren Metier."
    "Wir konnten die Daten des Bordcomputers sichern, dort sind sicher Hinweise auf die Lieferanten.", merkte Yuika an.
    "Sehr gut, geben sie die Daten Sam, sie soll sie später durchforsten.", entgegnete Kathy zufrieden. Yuika nickte ergeben.
    "Aber auf mich abgesehen haben sie es nicht, ein dummer Zufall. Mich halten sie vermutlich nur für eine dumme Immobilientante.", meinte Kathy abschätzig und ließ kurz leise ihre Zunge schnalzen.
    "Was gut ist, das gibt mir die Freiheit meine Züge zu planen. Die Mask sind ein Problem, aber ein zu großer Brocken als das ich ihn alleine angehen kann. Wenn ich etwas unternehme, muss es gut sitzen.", erklärte sie entschlossen.
    "Aber erstmal war es wichtig ihren Schaden zu minimieren, die Frauen in Sicherheit zu bringen. Der Angriff war kein kompletter Erfolg, also muss ich aufpassen ob wieder etwas passiert. Keine guten Geschäftsbedingungen für die Damen und damit auch nicht für mich.", meinte die Schwarzhaarige und verschränkte leicht ihre Arme. Die Geschäfte waren die eine Sache, Vergeltung eine andere.
    "Auf jedenfall werde ich etwas unternehmen. Ich bin nicht dort wo ich bin, weil ich solche Dinge auf mir sitzen lasse.", verkündete sie.
    "Aber alles zu seiner Zeit. Überstürzt handeln nützt niemanden was."
    , fügte Kathy noch an und ihre Züge entspannten sich wieder ein wenig.
    Ihr Blick fiel wieder auf die Gruppe der Prostituierten, welche trotz der Befreiung einen niedergeschlagenen Eindruck machten.
    "Warten sie kurz auf mich, ich muss das kurz regeln.", sagte sie nachdenklich zu Charis und ging zu Shira und den anderen Frauen.



    "Wie sieht es aus, sind alle gesund?", erkundigte sie sich bei dem Doktor welcher etwas abseits stand und auf sein Omnitool starrte.
    "Vitaldaten größtenteils positiv. Kleinere Blessuren und Quetschungen. Psychische Schäden nicht einschätzbar. Empfehle Ruhe und gute Versorgung.", erwiderte Fidoran sachlich ohne vom Bildschirm aufzuschauen.
    "Das ist der Plan.", murmelte Kathy und trat dann an die Gruppe heran. Shira bemerkt sie und sah zu ihr herüber.
    "Laya hat es nicht geschafft. Sie schwebt irgendwo leblos im Weltall herum.", merkte die Asari niedergeschlagen an.
    "Ich habe schon davon gehört. Ich bedauere ihren Verlust." erklärte Kathy und senkte den Kopf.
    "Ich bin froh das der Rest von ihnen es heil zurück geschafft hat. Ich muss bei ihnen um Verzeihung bitten. Ich hatte ihnen das Sanctuary als sicheren Rückzugsort angepriesen. Aber ich konnte dieses Versprechen nicht halten. Es tut mir Leid.", entschuldigte sie sich bei den Nutten.
    "Das sollte es ihnen auch, wir sind durch die Hölle gegangen..Sicherheit. Es gibt keine Sicherheit für solche wie uns auf dieser Station. Ich wusste es klang zu schön um wahr zu sein.", schimpfte Valeria ihre angestaute Frustration und Trauer in Wut umwandelnd.
    "Das ist nicht fair Valeria.", meinte Shira. "Nicht fair, das Leben ist nicht fair. Laya ist tot und wir wären es fast auch."
    "Ich verstehe ihre Wut. Ich bin auch wütend.", stimmte ihr Kathy zu, den vorwurfsvollen Blick der Asari standhaltend.
    "Die Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen und ich werde dafür sorgen das es nicht wieder passieren kann. Das sie alle in Sicherheit sind." "Bullshit, warum sollte ich ihren Versprechungen nochmal glauben.", erwiderte Valeria mit Tränen in den Augen.
    "Das ist ihre Entscheidung. Sie sind alle frei zu gehen wenn sie wollen, ich kann es nachvollziehen. Auch wenn ich ihnen empfehlen würde sich erstmal auszuruhen. Ich habe Transport und Unterkünfte organisiert. Niemand weiß das sie hier sind. Sie können sich erholen und dann gehen wohin sie wollen. Ich halte sie sicher nicht auf.", erklärte Kathy mit ruhiger Stimme.
    "Beruhige dich doch erstmal Valeria. Denk doch mal nach. Wer hat sich bisher je um dich gekümmert außer wir uns untereinander. Hätte einer deiner Zuhälter einen Finger gekrümmt um dir zu helfen wenn du in Gefahr gerätst? Ein verdammtes Schiff gechartert?", sprach Shira auf sie ein. Die andere Asari sah trotzig zu ihr herunter, schien sich aber dann zu beruhigen.
    "Du weißt die Antwort Shira. Aber das war alles zu viel. Ich muss..ich muss..mich ausruhen.", sprach sie erschöpft und sank dann leicht in die Knie. Kathy trat zu ihr und half ihr auf. Zuerst schlug Valeria die Hand weg, ließ sich dann aber helfen.
    "Und das können sie auch. Wir bringen sie in Sicherheit. Shira wird ihnen unterstützend zur Seite stehen. Und wenn sie dann gehen wollen, wird sie niemand aufhalten können. Sie sind frei. Das war der ganze Sinn dieser Aktion.", erklärte sie während zwei anderen Frauen die Asari unter die Arme nahmen. Kathy gab Delaney ein Zeichen worauf dieser die Tür nach draußen öffnete wo mehrere Skycars warteten.
    Der Tross setzte sich nach kurzen Zögern in Bewegung zum Ausgang, Shira blieb neben Kathy stehen.
    "Sie müssen es noch verarbeiten. Aber ich möchte mich in Namen aller bedanken dafür das sie uns geholfen haben. Nicht jeder hätte Creds und Leute für uns riskiert. Die Mädels werden das realisieren wenn sie den Schock verdaut haben. Glauben sie mir.", munterte Shira sie auf.
    "Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Tun sie mir einen gefallen und finden sie raus ob Laya Familie hatte oder ähnliches hatte. Jemanden der erfahren sollte das sie tot ist.", erwiderte Kathy mit einem schalen Beigeschmack im Mund. Shira nickte nachdenklich.
    "Ich finde es heraus. Danke ihnen Miss Orlowski. Sie sollten sich jetzt auch etwas erholen.", meinte Shira und lächelte leicht.
    Dann folgte sie den anderen Frauen, ließ Kathy mit Delaney zurück. Diese sah ihnen kurz nachdenklich hinterher.
    "Kümmern sie sich das alle heil ankommen. Ich will keine Zwischenfälle, verstanden?" "Selbstverständlich Ma'am.", meinte dieser nur knapp und ging dann mit Sam in Richtung der Skycars. Kathy blieb noch kurz schweigend stehen, das Gespräch mit Valeria resümierend. Sie dachte nach was ihr jüngeres Ich wohl auf solche Vorwürfe gemacht hätte. Die Antwort darauf lag vermutlich im Lauf ihrer Phalanx.



    Kathy kehrte zu Charis und den Zwillingen zurück, welche noch bei der Laderampe des Schiffes standen.
    "Nun, das war so angenehm wie eine Wurzelbehandlung. Aber es gehörte auch dazu.", meinte Kathy und schluckte den Moment mit einem leichten Seufzer herunter. Sie spürte eine gewisse Erleichterung. Letztendlich hatte sie die Sache lösen können. Das war das Wichtige.
    "Das soll die Freude über ihren Erfolg oder den Einsatz den sie geleistet haben nicht schmälern. Sie haben mir alle sehr geholfen.", erklärte sie besser gelaunt und lächelte wieder. Sie sah die drei Frauen kurz nachdenklich an, dann vollendete sie ihren Entschluss.
    "Deshalb würde ich sie gerne alle drei zum Essen einladen. Das Restaurant dürfen sie gerne aussuchen. Ich denke das haben sie sich mehr als verdient.", verkündete sie gutgelaunt und lächelte alle drei zufrieden an.
    "Natürlich erst wenn alle Zeit hatten sich auszuruhen und frisch zu machen, keine Sorge.", merkte sie angesichts des Zustandes der Anwesenden noch an. Yuika sah momentan eh fast ein wenig aus als würde sie gleich neben ihrer Schwester einschlafen.
    "Klingt gut.", meinte Yuika gähnend und Airi nickte zustimmend, ihrer Schwester kurz neckisch über den Kopf streichelnd.
    "Wären sie auch dabei Charis? Ihr Geld für den Flug bekommen sie naürlich auch, aber da sie mir so geholfen haben. Ich weiß nicht, da fände ich unser übliches Credstick austauschen und bis bald unbefriedigend.", fragte Kathy die Asari mit einem erwartungsvollen Blick.


    Mit einem breiten Lächeln im Gesicht nickte Charis freudig. Sie nickte zustimmend, ihre tätowierten Augen gehoben. Gerade nachdem Kathy ihr Gespräch mit den doch sehr aufgebrachten Bordelldamen abgefertigt hatte. Charis war es gewohnt, dass sie die Schuld für allerlei Miseren zugewiesen bekam, daher war die Einladung zum Essen nicht nur ein Dank, sondern ein Wunder für sie. Einen Moment hätte sie nämlich vermutet, dass Katharina sie wegen des Verlustes zur Schnecke machen würde.
    Das würde mich sehr freuen.“ Sie erblaute etwas auf den Wangen. „Ich bin noch nie zum Essen eingeladen worden.“ In ihrem Kopf ging sie ihre Garderobe durch – nicht sehr edel. Vielleicht würde sie sich von dem Geld mal neue und etwas zivilisiertere Kleidung kaufen. In ihrem neu zurückgewonnenen Schiff war nach der Reinigung durch die temporären Besitzer viel neuer Platz.
    Wann treffen wir uns wo?
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  7. #347
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    Karvas musste ein wenig lachen. "Cap, hm? Na, ich kann ja wenigstens noch Captain der Herzen sein. "
    Näher kam er diesem Posten wohl in absehbarer Zeit nicht mehr ran.
    "Vielleicht....ich kann mir vorstellen dass er viel getan hat um sie anzupissen. Aber, auch wenn das jetzt vielleicht nicht viel rettet, Sie sollten wissen dass er mir gegenüber nach dieser Sache von Ihnen nur in den höchsten Tönen gesprochen hat. Ich glaube, Sie waren ein sehr signifikanter Faktor dafür, dass er sich nun traut sich seiner Vergangenheit vollends zu stellen."
    Er räusperte sich, trank noch einen Schluck und fing dann zu erzählen an. "Was er und die anderen beiden getan haben....ich denke das sollte langsam allgemein bekannt sein. Ich war Ihnen damals auf der Spur. Allerdings konnte ich keine konkreten Beweise finden, da sie immer sehr vorsichtig gearbeitet haben. Also habe ich es auf andere Weise versucht....bin alleine an Javed Ceiv herangetreten, das schwächste Glied in der Kette. Habe versucht ihn einzuschüchtern und.....okay, schauen Sie nicht so, ich geb's ja zu, ich habe ihn auch etwas härter angefasst dabei."
    Etwas peinlich berührt sah er zu Boden. Er hatte eben schon immer einen gewissen Hang dazu gehabt in bestimmten Situationen keine Regeln zu befolgen und mit dem Kopf durch die Wand zu gehen.
    "Dafür haben sie sich natürlich gerächt....haben mich auf eine falsche Fährte gelockt, mich unabsichtlich eine Ermittlung ruinieren lassen. Dann haben Sie sich zu dritt auf mich gestürzt. Und danach selbstverständlich noch meinen Ruf bei den Vorgesetzten durch den Schmutz gezogen."
    Kopfschüttelnd stellte er das Glas ab. Jetzt, wo er davon erzählte, fühlte es sich an wie gestern erst geschehen. Obwohl es bereits über ein Jahrzehnt her war.
    "2 Jahre lang durfte ich mich ihnen nicht nähern....und dann fiel die Sache ja plötzlich von selbst auseinander. Malkizan hat versucht die beiden aus dem Weg zu räumen, musste fliehen, anschließend verließ auch Ceiv die Station. Beyo war auf einmal der Einzige der Drei, der noch übrig geblieben war. Eines Tages sind wir uns einfach wieder über den Weg gelaufen....er hat sich entschuldigt. Mir gesagt dass ich von Anfang an Recht gehabt hatte. Dann hat er mir bei einer meiner Ermittlungen geholfen. Und so begann es dann...."
    Es herrschte einige Momente nachdenkliches Schweigen. Dass sich ausgerechnet aus so einer Geschichte eine Freundschaft entwickeln konnte zeigte, dass das Leben manchmal wirklich seltsame Wendungen nahm.
    "Sicherlich fragen Sie sich nun, wieso ich danach nicht wieder versucht habe ihn dafür dranzukriegen.....auf der einen Seite gab es keinerlei handfeste Beweise mehr....zudem habe ich innerlich immer die leise Hoffnung gehabt, dass er sein Leben irgendwann von sich aus zum Besseren ändert und für das was er angerichtet hat freiwillig Wiedergutmachung leistet."
    Langsam griff er wieder nach seinem Getränk. "Wie es aussieht ist dieser Zeitpunkt nun gekommen. Besser spät als nie."
    Er erhob das Glas. "Also: Auf die späte Einsicht. Und auf alte....und neue Freunde."


    Hanna lachte, die Dose an die Lippen setzend. Also war Beyo Vhan schon immer ein Arschloch gewesen und nicht nur mit ihr angeeckt. Das war ausgesprochen erfrischend. Wobei sie bei introspektiver, alkoholgeschwängerter Selbstreflexion feststellen musste, dass sie momentan ein gutes Mojo hatte: Peresa'an, Rarkin, Peréz – weniger Cops als üblich, mit denen sie kollidierte.
    Zum Wohle der gerechten Sache“, sagte Hanna und stieß mit dem ehemaligen Captain an. Das erste Bier ging zur Neige und auch Rarkin hatte dem Alkohol hinreichend zugesprochen. „Diese ganze Sache mit Vhans Vergangenheit… letztlich holt sie einen doch ein und man bezahlt die Rechnung schließlich. Hmm, jeder Cop, der so verloren geht ist eine Schande.“ Sie leerte die Bierdose und zerdrückte sie zu einer flachen Frisbee. „Wollen Sie noch was?“ Sie schenkte dem Turianer nach und holte sich selbst noch ein Bier.

    Sie schmiss sich ins Sofa, legte den schuhlosen Fuß auf den Couchtisch und deutete auf Rarkin. „Ich mag Sie, Cap. Sie haben mir bei der Moreno-Sache zu helfen versucht, obwohl es nicht Ihr Fall ist – und das in Ihrer Freizeit. Ich kenne nicht viele Cops, die so draufsind. Die meisten sind nach ein paar Jahren so abgestumpft, dass der Kampf gegen das Verbrechen für sie reine Routine ist und der Polizeidienst plötzlich zu einem Nine-to-Five-Job wird.
    Sie hob ehrerbietend ihre Bierdose.
    Sie sind länger bei dem Verein als ich, Cap und Sie sind immer noch mit dem Herzen dabei. Das muss ich respektieren.“ Einen Moment schwieg sie, zögerte es anzusprechen. Dann entschied sie sich aber doch dafür. „Die Sache da unten in den Tipps. Falscher Kerl, falsche Zeit. Wie kommen Sie zurecht?“ Der Fall des Karvas Rarkin war in der gesamten C-Sicherheit
    Shepard Commander ist offline Geändert von Shepard Commander (10.05.2022 um 17:45 Uhr) Grund: Falsche Asari

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    Marco Lagos

    Stephen, Lilu, Mira, Nellie und Crusher/ Farm / Terra Nova

    ~ Farbcodes: Stephen, Lilu und Megan, Mira, Nellie und Crusher ~

    "Hat ja auch keiner behauptet, dass du das musst." gab Stephen von sich.
    "ABER...." warf Crusher in die Runde und erntete skeptische Blicke. "... die Köpfe, der drei übrig gebliebenen Verantwortlichen werden rollen. Bei allen anderen könnt ihr vorgehen, wie ihr es für richtig haltet." gab der Kroganer unmissverständlich zu verstehen und sah jeden einzelnen von ihnen abschätzend an.
    Da kein Widerspruch kam, verschränkte Crusher zufrieden grunzend die Arme vor der Brust.

    "Vielleicht solltest du dich gleich mal auf den Weg machen. Je mehr Leute du für die Sache gewinnen kannst, umso besser." meinte Nellie an Marco gewandt.
    Der Angesprochene nickte und machte sich auf den Weg....

    Während Marco auf die Suche nach Verbündeten ging, machten die anderen nicht sonderlich viel.
    Nellie klärte Crusher über die Sicherheitssysteme im Exo-Geni Gebäude auf, was sich als ein wenig schwierig erwies. Exo-Geni nutzte die neuste Technologie und der Kroganer war ein wenig altmodisch, so das die Quarianerin viiiiiiiieel erklären musste. Stephen und Mira vergnügten sich gemeinsam oder wie sie es nannten - Stessabbau!

    Plötzlich wurde es laut um die Farm herum und einige Militärfahrzeuge kamen heran gerauscht.
    Aus einem dieser Fahrzeuge sprangen Benston, Kato und Lucia heraus und brüllten irgendwelche Befehle.
    "Dieses Miststück." schimpfte die Quarianerin.
    "Stephen! Mira! Werdet fertig da oben, wir haben Besuch." rief Crusher nach oben und machte sich kampfbereit.

    Stephen und Mira konnten sich gerade noch ein paar Klamotten überziehen und nach der erst besten Waffe greifen, als das Haus bereits gestürmt wurde und erste Schüsse fielen. Benston hatte seine Elitesoldaten dabei.
    Crusher stürmte auf die Truppe los, während Stephen ihm Deckung gab und einige Soldaten ausschalten konnte.
    "Connor und den Kroganer brauchen wir lebend, den Rest könnt ihr töten." befahl Benston seinen Leuten und sie gehorchten.
    Als erstes fiel Nellie dem Feuergefecht zum Opfer. Schwer verletzt ging sie zu Boden. Mit letzter Kraft schrieb sie Marco eine Nachricht:
    >>Komm nicht zur Farm.... Wir werden angegriiiiiiiiiii....<< Sie sendete die Nachricht, zerstörte das Handy und verlor das Bewusstsein.
    Crusher wurde mit Elekroschocker nieder gestreckt.
    Mira konnte einige Soldaten mit ihrer Biotik auf Distanz halten. Aber es waren einfach zu viele, als sie plötzlich hinterrücks von Lucia nieder geschossen wurde.
    Stephen traf ein harter Schlag auf den Hinterkopf. Doch ehe er das Bewusstsein verlor, konnte er noch einen Schuss abfeuern....
    "Die Asari ist to...." wollte die rothaarige gerade den anderen mitteilen, als sie Stephens Kugel genau zwischen die Augen traf.
    Die Elitesoldaten wuchteten Stephen und Crusher in die Fahrzeuge.
    "Brennt die Farm nieder!" befahl Benston seinen Leuten und stieg in eines der Fahrzeuge.
    Er wählte eine Nummer.....

    Zur gleichen Zeit woanders....

    Das Geschäftstreffen war natürlich eine riesen Luxus Party, wo sich hochrangige Geschäftsleute trafen, um ihrer Königin Svetlana den Respekt zu zollen. Lilu hatte gar keine Lust auf sowas, aber sie spielte mit, während sie von Svetlana herum geführt und den Geschäftspartner vorgestellt wurde.
    Svetlana´s Handy klingelte.
    "Verzeiht meine Herren, da muss ich dran gehen." entschuldigte sie sich bei ihren Partnern und zog sich in einen Nebenraum zurück, wobei sie Lilu mit nahm.
    "Wart ihr erfolgreich?" wollte Svetlana nur vom Anrufer wissen.
    "Connor und der Kroganer liegen bewusstlos hinten auf der Ladefläche, die anderen Mitglieder sind tot. Lucia hat es leider ebenfalls erwischt und von Lagos fehlt jede Spur." informierte Benston seine Chefin.
    "Das sind ja großartige Neuigkeiten. Macht Connor und den Kroganer zur Abreise fertig, wir fliegen noch heute Abend zur Forschungsbasis... Wir haben, was wir wollen! Bis später." beendete Svetlana das Gespräch und wandte sich hinterhältig grinsend an ihre Nachbarin.
    "Nun zu dir, Megan..."
    Svetlana riss ihr die Perrücke vom Kopf und ehe sich Lilu versah, blickte sie in den Lauf einer M-5 Phalanx.
    "Überrascht? Dachtest du wirklich, ich wüsste nicht, wer du bist? Nur zu Info. Dein Halbbruder und der Kroganer sind meine Gefangenen, der Rest ist tot." gab Svetlana grinsend von sich und stolzierte siegessicher vor Lilu herum, während sie die Waffe auf ihren Kopf gerichtet hielt.
    Für einen kurzen Moment schien die junge Spanierin über diese Nachricht schockiert zu sein, nein... eigentlich sogar traurig, sie versuchte die Fassung zu waren, während ihr Herz unnatürlich schnell zu schlagen begann.
    "Du wirkst schockiert. Alles in Ordnung, Liz Lopez?" Svetlana blieb vor Lilu stehen und beobachtete sie grinsend.
    Die unbändige, pulsierende Macht, die sich von ihrem Herzen in den ganzen Körper ausbreitete und die Zeit um sie herum zu zerreißen drohte.
    "Du weißt also, wer ich bin." erwiderte die Spanierin kühl und spürte, wie um sie herum alles langsam in Zeitlupe ablief.
    Lilu lachte, was ihr Gegenüber etwas unsicher machte.
    "Ich fürchte, du hast deine Hausaufgaben nicht gut genug gemacht, denn sonst wüsstest du, dass ich über die selben Fähigkeiten verfüge, wie Stephen...." hörte sich Lilu selbst aus der Ferne sagen und beobachtete im Zeitraffer, wie sich Svetlana´s Gesichtszüge entgleisten.
    Diesen Moment nutzte die Spanierin, riss ihrem Gegenüber blitzschnell die Phalanx aus der Hand und feuerte sie ab, direkt durch den Kopf.
    Lilu vergewisserte sich noch, dass Svetlana wirklich tot war und machte sich dann schleunigst aus dem Staub.
    Sie musste Stephen und Crusher retten....


    Marco Lagos

    Marco nickte die Forderung des Kroganers ab. Im Moment machte es sowieso wenig Sinn zu diskutieren. Wenn es soweit war, dann würde sich zeigen was passieren würde. Er hoffte immer noch darauf dass er es auf seine Weise regeln konnte.
    "Ich kann es sicherlich versuchen." antwortete er auf Nellie's Vorschlag. "Hoffen wir nur dass uns das keine ungewollte Aufmerksamkeit verschafft."
    Er machte sich fertig, verabschiedete sich und ging. Er würde bei den Arbeitern ganz unten anfangen. Aushilfskräfte auf Niedrigslohnbasis. Solche Leute hatten wenig zu verlieren und sicherlich viel mit dem sie unzufrieden waren.

    "Was zum....?"
    Er war gerade mitten im Stadtzentrum und hatte bereits 3 Gespräche hinter sich, als er die Nachricht erhielt. Auch wenn sie ihm das gegenteilige riet so dachte Marco nicht lange nach und raste auf direktem Weg zurück zur Farm.
    "Oh verdammt...."
    Von weitem schon konnte er erkennen dass es zu spät war. Die Rauchwolke stieg schon von weitem sichtbar in den Himmel und er erkannte die Polizeisperren der örtlichen Behörden, welche durch das Massaker offenbar auf den Plan gerufen waren.
    "Was jetzt?" dachte er sich. Offenbar war er nun auf sich alleine gestellt. Und es gab keinerlei Möglichkeiten mehr als sich der Gefahr direkt zu stellen. Einige Momente noch stand er regungslos auf dem Feld. Dann kontrollierte er seine Ausrüstung, allen vorran den Bogen, und fuhr zielgerichtet zurück in Richtung Stadt. Das Ende dieser leidlichen Sache war nahe.

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    Hanna lachte, die Dose an die Lippen setzend. Also war Beyo Vhan schon immer ein Arschloch gewesen und nicht nur mit ihr angeeckt. Das war ausgesprochen erfrischend. Wobei sie bei introspektiver, alkoholgeschwängerter Selbstreflexion feststellen musste, dass sie momentan ein gutes Mojo hatte: Peresa'an, Rarkin, Peréz – weniger Cops als üblich, mit denen sie kollidierte.
    Zum Wohle der gerechten Sache“, sagte Hanna und stieß mit dem ehemaligen Captain an. Das erste Bier ging zur Neige und auch Rarkin hatte dem Alkohol hinreichend zugesprochen. „Diese ganze Sache mit Vhans Vergangenheit… letztlich holt sie einen doch ein und man bezahlt die Rechnung schließlich. Hmm, jeder Cop, der so verloren geht ist eine Schande.“ Sie leerte die Bierdose und zerdrückte sie zu einer flachen Frisbee. „Wollen Sie noch was?“ Sie schenkte dem Turianer nach und holte sich selbst noch ein Bier.

    Sie schmiss sich ins Sofa, legte den schuhlosen Fuß auf den Couchtisch und deutete auf Rarkin. „Ich mag Sie, Cap. Sie haben mir bei der Moreno-Sache zu helfen versucht, obwohl es nicht Ihr Fall ist – und das in Ihrer Freizeit. Ich kenne nicht viele Cops, die so draufsind. Die meisten sind nach ein paar Jahren so abgestumpft, dass der Kampf gegen das Verbrechen für sie reine Routine ist und der Polizeidienst plötzlich zu einem Nine-to-Five-Job wird.
    Sie hob ehrerbietend ihre Bierdose.
    Sie sind länger bei dem Verein als ich, Cap und Sie sind immer noch mit dem Herzen dabei. Das muss ich respektieren.“ Einen Moment schwieg sie, zögerte es anzusprechen. Dann entschied sie sich aber doch dafür. „Die Sache da unten in den Tipps. Falscher Kerl, falsche Zeit. Wie kommen Sie zurecht?“ Der Fall des Karvas Rarkin war in der gesamten C-Sicherheit


    Karvas Rarkin

    Er lachte über ihre Bemerkung. Sie sprach wirklich immer das aus was sie dachte. "Aber seien Sie bitte trotzdem nicht so hart. Er hat jetzt grade erst wieder jemanden verloren....falls Sie das mit seiner Freundin gehört haben."
    Eine wirklich grausige Sache, die niemand verdient hatte. "Zum Wohl. Und klar, der Abend ist noch jung, keine Scheu beim Nachfüllen."

    Auch Ilias war scheinbar noch lange nicht am Ende. Nun wurde es beinahe schon rührselig. "Ich mag Sie auch Ilias. Sie sind vielleicht ein wenig kantig auf den ersten Blick, aber ich glaube Sie wollen wirklich etwas bewegen. Es gibt viel zu viele Cops die sich dem Zynismus ergeben. Sie mögen das Universum scheiße finden, aber Sie denken nicht mal dran es nicht zu retten."
    Er lachte. Ob der Spruch vielleicht etwas zu dick aufgetragen war?
    "Mir geht es da ähnlich. Wenn die Veränderung nicht von uns kommt, woher dann? Es ist unsere Pflicht weiterzumachen, egal wie schwer es manchmal sein mag. Und dafür opfere ich auch gerne mal einen freien Abend."
    Dann kam sie auf das eine, bestimmte Thema zu sprechen. Das, welches ihn nach wie vor verfolgte.
    "Es geht so." sagte er ehrlicherweise. "Sicher, es war ein Unfall, ich hätte das nicht mal im Traum gewollt.....aber die Verantwortung trage ich dennoch. Ich war an diesem Tag einfach komplett verblendet.....die Sache mit Gavros war noch zu frisch.....ich dachte ich hätte die Möglichkeit einen zweiten maskierten Irren zu schnappen, ehe er größeren Schaden anrichtet.....und dann war es der Falsche. Joseph Mair hatte sein Leben von Grund auf verändert. Ein ehemaliger Ganove der 5 Jahre lang bereits einer ehrlichen Tätigkeit nachgegangen ist und sich einfach nur mal nach Feierabend entspannen wollte....Für solche Erfolgsgeschichten tragen wir doch jeden Tag die Uniform, oder nicht? Und ich habe sie kaputt gemacht....."
    Kopfschüttelnd leerte er das nächste Glas und füllte es sofort erneut. Das würde ihn noch lange beschäftigen. So lange bis er ausreichend Wiedergutmachung geleistet hatte. Falls das überhaupt möglich war.
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    Mit einem breiten Lächeln im Gesicht nickte Charis freudig. Sie nickte zustimmend, ihre tätowierten Augen gehoben. Gerade nachdem Kathy ihr Gespräch mit den doch sehr aufgebrachten Bordelldamen abgefertigt hatte. Charis war es gewohnt, dass sie die Schuld für allerlei Miseren zugewiesen bekam, daher war die Einladung zum Essen nicht nur ein Dank, sondern ein Wunder für sie. Einen Moment hätte sie nämlich vermutet, dass Katharina sie wegen des Verlustes zur Schnecke machen würde.
    Das würde mich sehr freuen.“ Sie erblaute etwas auf den Wangen. „Ich bin noch nie zum Essen eingeladen worden.“ In ihrem Kopf ging sie ihre Garderobe durch – nicht sehr edel. Vielleicht würde sie sich von dem Geld mal neue und etwas zivilisiertere Kleidung kaufen. In ihrem neu zurückgewonnenen Schiff war nach der Reinigung durch die temporären Besitzer viel neuer Platz.
    Wann treffen wir uns wo?


    Erfreut, aber auch mit einer gewissen Verwunderung nahm Kathy Charis Zusage auf. Es überraschte sie das die Asari noch nie jemand zum Essen eingeladen hatte. Immerhin war sie Asari, nicht unattraktiv und so älter die drei anderen Frauen zusammen.
    Kathy war ihr in der Materie wohl dann doch voraus, auch wenn man die meisten Läden in die man sie geschleppt hatte nicht unbedingt als feine Adressen bezeichnen konnte. Was aber auch in Ermangelung an feinen Läden in ihrem Kiez lag. Und das jedes bessere Restaurant keinen großen Wert auf eine Kundschaft wie sie gelegt hätte. Glücklicherweise hatten sich beide Faktoren inzwischen zum besseren gewendet.
    "Wie schmeichelhaft das mir dieses Privileg zuteil wird sie zum ersten Mal auszuführen. Ich gebe mein Bestes.", erwiderte sie grinsend.
    "Nun ich hatte mir gedacht das sie vielleicht ein Etablissement kennen wo sie immer hin wollten. Aber so denke ich mir was aus. Oder gehe auf Input meiner anderen Gäste ein.", erklärte sie, einen Seitenblick auf die Zwillinge werfend. Yuika schien inzwischen fast neben ihrer Schwester einzuschlafen, was diese mit einem neckischen Grinsen beobachtete und sie leicht zwickte als ihre Augen kurz zufielen.
    "Na ja, auf jedenfall nichts überkandideltes. Ich will entspannt essen und mir keine Sorgen über Etikette und solche Späße machen.", fügte sie an und aktivierte kurz ihr Omnitool, kurz etwas überprüfend. Dann erlosch es und sie sah wieder zu Charis.
    "In Zwölf Stunden, wenn das in Ordnung für sie ist? Das gibt allen genügend Zeit um sich auszuruhen.", sie warf einen prüfenden Blick auf Yuika welche ihre Finger zu einem 'Okay'-Zeichen formte, "und sich frisch zu machen. Und was sie sonst noch so vorbereiten müssen und wollen. Sich rückmelden. Inventur des Kleiderschranks. Ich vermute ja mal das der Großteil ihrer Gaderobe auf diesen unseligen Planeten ihr Ende gefunden hat.", schloss sie.
    Immerhin hatte Charis damals ihre ganze verbliebene Habe an Bord der Menetekel geschleppt, in Ermangelung des eigenen Schiffes.
    "Wir holen sie dann einfach direkt hier ab. Das ist am unkompliziertesten denke ich. Ich pinge sie an wenn wir auf dem Weg sind.", sagte Kathy und lächelte die Asari an. Eine gewisse Vorfreude machte sich breit. Ein wenig Zerstreuung würde allen gut nach dem Stress tun und sie war auch ein wenig gespannt Charis und die Zwillinge mal in einer anderen Aufmachung zu sehen.
    Insbesondere Charis konnte sie sich fast gar nicht ohne ihre typische Kombi vorstellen, war diese doch so unverwüstlich wie Charis selbst.
    "Dann bis später Charis. Ich freue mich schon darauf.", verabschiedete sich Kathy freundlich.
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  10. #350
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    Marco Lagos

    Marco nickte die Forderung des Kroganers ab. Im Moment machte es sowieso wenig Sinn zu diskutieren. Wenn es soweit war, dann würde sich zeigen was passieren würde. Er hoffte immer noch darauf dass er es auf seine Weise regeln konnte.
    "Ich kann es sicherlich versuchen." antwortete er auf Nellie's Vorschlag. "Hoffen wir nur dass uns das keine ungewollte Aufmerksamkeit verschafft."
    Er machte sich fertig, verabschiedete sich und ging. Er würde bei den Arbeitern ganz unten anfangen. Aushilfskräfte auf Niedrigslohnbasis. Solche Leute hatten wenig zu verlieren und sicherlich viel mit dem sie unzufrieden waren.

    "Was zum....?"
    Er war gerade mitten im Stadtzentrum und hatte bereits 3 Gespräche hinter sich, als er die Nachricht erhielt. Auch wenn sie ihm das gegenteilige riet so dachte Marco nicht lange nach und raste auf direktem Weg zurück zur Farm.
    "Oh verdammt...."
    Von weitem schon konnte er erkennen dass es zu spät war. Die Rauchwolke stieg schon von weitem sichtbar in den Himmel und er erkannte die Polizeisperren der örtlichen Behörden, welche durch das Massaker offenbar auf den Plan gerufen waren.
    "Was jetzt?" dachte er sich. Offenbar war er nun auf sich alleine gestellt. Und es gab keinerlei Möglichkeiten mehr als sich der Gefahr direkt zu stellen. Einige Momente noch stand er regungslos auf dem Feld. Dann kontrollierte er seine Ausrüstung, allen vorran den Bogen, und fuhr zielgerichtet zurück in Richtung Stadt. Das Ende dieser leidlichen Sache war nahe.



    Karvas Rarkin

    Er lachte über ihre Bemerkung. Sie sprach wirklich immer das aus was sie dachte. "Aber seien Sie bitte trotzdem nicht so hart. Er hat jetzt grade erst wieder jemanden verloren....falls Sie das mit seiner Freundin gehört haben."
    Eine wirklich grausige Sache, die niemand verdient hatte. "Zum Wohl. Und klar, der Abend ist noch jung, keine Scheu beim Nachfüllen."

    Auch Ilias war scheinbar noch lange nicht am Ende. Nun wurde es beinahe schon rührselig. "Ich mag Sie auch Ilias. Sie sind vielleicht ein wenig kantig auf den ersten Blick, aber ich glaube Sie wollen wirklich etwas bewegen. Es gibt viel zu viele Cops die sich dem Zynismus ergeben. Sie mögen das Universum scheiße finden, aber Sie denken nicht mal dran es nicht zu retten."
    Er lachte. Ob der Spruch vielleicht etwas zu dick aufgetragen war?
    "Mir geht es da ähnlich. Wenn die Veränderung nicht von uns kommt, woher dann? Es ist unsere Pflicht weiterzumachen, egal wie schwer es manchmal sein mag. Und dafür opfere ich auch gerne mal einen freien Abend."
    Dann kam sie auf das eine, bestimmte Thema zu sprechen. Das, welches ihn nach wie vor verfolgte.
    "Es geht so." sagte er ehrlicherweise. "Sicher, es war ein Unfall, ich hätte das nicht mal im Traum gewollt.....aber die Verantwortung trage ich dennoch. Ich war an diesem Tag einfach komplett verblendet.....die Sache mit Gavros war noch zu frisch.....ich dachte ich hätte die Möglichkeit einen zweiten maskierten Irren zu schnappen, ehe er größeren Schaden anrichtet.....und dann war es der Falsche. Joseph Mair hatte sein Leben von Grund auf verändert. Ein ehemaliger Ganove der 5 Jahre lang bereits einer ehrlichen Tätigkeit nachgegangen ist und sich einfach nur mal nach Feierabend entspannen wollte....Für solche Erfolgsgeschichten tragen wir doch jeden Tag die Uniform, oder nicht? Und ich habe sie kaputt gemacht....."
    Kopfschüttelnd leerte er das nächste Glas und füllte es sofort erneut. Das würde ihn noch lange beschäftigen. So lange bis er ausreichend Wiedergutmachung geleistet hatte. Falls das überhaupt möglich war.


    Neuigkeiten über Vhan entzogen sich meist Hannas unmittelbarer Kenntnis, außer er hatte mal wieder etwas unsagbar Dämliches angestellt. So gesehen standen ihre Chancen eigentlich gut, aber was mit Vhans Freundin passiert war, hatte Hanna nicht mitbekommen. Sie nahm sich vor, es einmal zu prüfen. Allerdings war es nicht verwunderlich, dass so etwas passierte. Gavros hatte in dem Punkt wohl recht: Vhan bedeutete Tod und Unglück. Seine Freundin zu sein grenzte an erweitertem Suizid.

    Rarkin wiederum trug sein eigenes Paket und legte es, im Gegensatz zu dem ihm manchmal nacheilenden Ruf eines Hardliners mit Hang zur Gewalt, nicht so einfach ab. Ein Fehler und seine Karriere war ruiniert.
    Zum Glück stecken Sie den Kopf nicht so einfach in den Sand. Ein Mann mit weniger Rückgrat hätte die Degradierung nicht weggesteckt und danach weitergemacht.
    Die Kiefer des Turianers zuckten. Es war schwer zu sagen, ob er das als Kompliment oder als Spitze gegen die turianische Ehre verstand.
    Trotz all dieser Wissenschaft, Fortschritte und Endlosigkeit des Alls, den Tod kann keine Spezies besiegen und niemand dreht die Zeit zurück. Ich denke mal, dass das Ding gelaufen ist. Indem Sie jeden Tag aufstehen und die Uniform dennoch anlegen, Ihren Dienst tun, büßen Sie.“ Sie schwenkte mit der Bierflasche. „Und damit wird alles erträglicher.
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  11. #351
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    Erfreut, aber auch mit einer gewissen Verwunderung nahm Kathy Charis Zusage auf. Es überraschte sie das die Asari noch nie jemand zum Essen eingeladen hatte. Immerhin war sie Asari, nicht unattraktiv und so älter die drei anderen Frauen zusammen.
    Kathy war ihr in der Materie wohl dann doch voraus, auch wenn man die meisten Läden in die man sie geschleppt hatte nicht unbedingt als feine Adressen bezeichnen konnte. Was aber auch in Ermangelung an feinen Läden in ihrem Kiez lag. Und das jedes bessere Restaurant keinen großen Wert auf eine Kundschaft wie sie gelegt hätte. Glücklicherweise hatten sich beide Faktoren inzwischen zum besseren gewendet.
    "Wie schmeichelhaft das mir dieses Privileg zuteil wird sie zum ersten Mal auszuführen. Ich gebe mein Bestes.", erwiderte sie grinsend.
    "Nun ich hatte mir gedacht das sie vielleicht ein Etablissement kennen wo sie immer hin wollten. Aber so denke ich mir was aus. Oder gehe auf Input meiner anderen Gäste ein.", erklärte sie, einen Seitenblick auf die Zwillinge werfend. Yuika schien inzwischen fast neben ihrer Schwester einzuschlafen, was diese mit einem neckischen Grinsen beobachtete und sie leicht zwickte als ihre Augen kurz zufielen.
    "Na ja, auf jedenfall nichts überkandideltes. Ich will entspannt essen und mir keine Sorgen über Etikette und solche Späße machen.", fügte sie an und aktivierte kurz ihr Omnitool, kurz etwas überprüfend. Dann erlosch es und sie sah wieder zu Charis.
    "In Zwölf Stunden, wenn das in Ordnung für sie ist? Das gibt allen genügend Zeit um sich auszuruhen.", sie warf einen prüfenden Blick auf Yuika welche ihre Finger zu einem 'Okay'-Zeichen formte, "und sich frisch zu machen. Und was sie sonst noch so vorbereiten müssen und wollen. Sich rückmelden. Inventur des Kleiderschranks. Ich vermute ja mal das der Großteil ihrer Gaderobe auf diesen unseligen Planeten ihr Ende gefunden hat.", schloss sie.
    Immerhin hatte Charis damals ihre ganze verbliebene Habe an Bord der Menetekel geschleppt, in Ermangelung des eigenen Schiffes.
    "Wir holen sie dann einfach direkt hier ab. Das ist am unkompliziertesten denke ich. Ich pinge sie an wenn wir auf dem Weg sind.", sagte Kathy und lächelte die Asari an. Eine gewisse Vorfreude machte sich breit. Ein wenig Zerstreuung würde allen gut nach dem Stress tun und sie war auch ein wenig gespannt Charis und die Zwillinge mal in einer anderen Aufmachung zu sehen.
    Insbesondere Charis konnte sie sich fast gar nicht ohne ihre typische Kombi vorstellen, war diese doch so unverwüstlich wie Charis selbst.
    "Dann bis später Charis. Ich freue mich schon darauf.", verabschiedete sich Kathy freundlich.


    Ohne das Gefühl zu haben, die C-Sicherheit verfolge sie auf Schritt und Tritt, kam Charis zu dem vereinbarten Sammelpunkt. Seevas Truppe wechselte ihre Safehouses in regelmäßigen Abständen. Das bedeutete zwar weniger Sicherheitsmaßnahmen aber größere Flexibilität und schwerere Auffindbarkeit. Die Asari klopfte mit der behandschuhten Faust gegen die Tür. Der Klang war dumpf und verriet deren Breite. Einen Moment lang passierte nichts, dann öffnete sie sich einen Spalt breit. Ein grünes Auge und der Abriss heller Menschenlippen wurden vom Licht in Charis Rücken erleuchtet.
    Passwort?“, fragte Odessa.
    Ähm…
    War ein Witz, Mäuschen.“ Die Tür schwang auf und ließ die Asari hinein. Charis spürte Odessas Blick auf ihrem Hinterkopf – und Arsch, während sie den dunklen Korridor entlangging, der zu einer steilen Treppe führte.
    Ist sie oben?“, fragte Charis. Ein Hauch von Anspannung schwang in der Frage mit. Narissa nickte.

    T‘Saari war in ausgesprochen ambivalenter Laune. Sie nahm Charis‘ Rückmeldung gleichgültig zur Kenntnis. Sie erklärte der Schmugglerin nicht, was genau Phase war, aber Charis spürte, dass sie einen ihrer „wichtigen“ Pläne hartnäckig verfolgte. Die jüngere Asari garnierte ihren Bericht mit der ausgesprochenen Dankbarkeit Orlowskis – frei nach dem Motto: Ich habe alles für die guten Kontakte zur Verbündeten getan. Das quittierte der Commander mit einem knappen Nicken, die Augen nicht von einem Bildschirm abwendend. Charis‘ Augen huschten zu Qatar, der im Hintergrund Daten auf einem Pad checkte, sie allerdings direkte anschaute und leicht den Kopf schüttelte. Die Geste war klar: Stör sie lieber nicht.
    Entgegen diesen weisen Ratschlags räusperte sich Charis. T’Saari seufzte unheilverkündend.
    Was?
    Ich… Sie…Äh…
    Seeva schaute nun tatsächlich vom Bildschirm hoch.
    Geht es Ihnen gut?
    Ähm, ja. Klar.
    Warum verschwenden Sie dann meine Zeit?“, fauchte T’Saari.
    Charis, die ihre Chancen schwindend sah, das Quartier wieder in einem Stück zu verlassen, beeilte sich zu antworten: „Sie sind eine Asari und ich bin eine Asari.
    Was Sie nicht sagen…
    Haben Sie schicke Kleider?
    Der Ausdruck auf T’Saaris Gesicht war unbeschreiblich. Ihre Lippen formten ein O, ihre falschen Augenbrauen berührten beinahe ihre Tentakel und warfen ihre Stirn in Falten. „Bitte was?
    Kleidung. Schicke Kleider. Anziehsachen.
    Die Fragezeichen in T’Saaris Augen blieben bestehen.
    Charis hob ihre Hände und machte tippelnde Bewegungen.
    High-Heels. Schuhe
    Ich weiß was High-Heels sind!
    Dann wissen Sie ja, worauf ich hinauswill.
    Charis hatte es geschafft; T’Saari drehte sich in ihrem Stuhl zu der Schmugglerin um. Ihre ganze Aufmerksamkeit lag nun auf der Schmugglerin.
    Nur, damit ich es wirklich verstehe: Sie wollen Klamotten von mir haben?
    Leihen. Ich gehe heute aus und habe nichts zum Anziehen, außer das hier.
    Der Commander seufzte aus vollen Herzen, während sich Qatar das Grinsen kaum noch verkneifen konnte. Die ältere Asari winkte mit der Hand und wandte sich wieder ihrem Bildschirm zu.
    Also, das bedeutet dann wohl ‚nein‘“, sagte Charis niedergeschlagen.
    Jetzt sein Sie nicht so eingeschnappt, Vale. Im Nebenzimmer ist ein Kleiderschrank. Bedienen Sie sich.

    *

    Der Stil der Menschen war nicht weniger schick als jener der Asari. Es wäre nicht nur der erste Tag, an dem Charis einmal ausgeführt wurde, es war auch der erste Tag, an dem sie ein so elegantes Kleid trug. Feiner grauer Stoff, nur ein Träger über der Schulter, mit Strasssteinchen besetzte Pumps, eine gedrehte goldene Kordel als Gürtel. Schmuck hatte der Kleiderschrank des Commanders nicht hergegeben, aber auch so war es um einiges schöner als alles, was sie bisher je getragen hatte. Jetzt wartete sie nur noch auf den Ping.
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  12. #352
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    Marco Lagos

    Stephen, Lilu und Crusher/ Exo-Geni Gebäude / Terra Nova

    ~ Farbcodes: Stephen, Lilu und Megan und Crusher ~

    Während Lilu unbemerkt die Party verließ und zum Skycar rannte, setzte sie sich hastig wieder die Perücke und ihre Brille auf. Nur als Megan konnte sie das Exo-Geni Gebäude betreten und wer wusste schon, was sie dort erwarten würde. Außerdem musste sie um jeden Preis Stephen und Crusher retten.
    Hoffentlich haben sie Marco und die anderen nicht erwischt?! schoss ihr plötzlich dieser beunruhigende Gedanke durch den Kopf und sie bekam ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
    Eilig sprang sie in das Vehikel und startete es.
    Mit Höchstgeschwindigkeit flog sie zum Exo-Geni Gebäude...

    "Crusher, wach auf." Stephen kam gerade zu sich und sah seinen Kumpel reglos neben ihm liegen.
    Er robbte bäuchlings ein Stück näher und schubste diesen massigen Körper an. Der Kroganer kam zu sich.
    "Was ist passiert? Wo sind wir?" wollte Crusher benommen wissen und versuchte sich zu orientieren.
    Stephen schaute sich um und entdeckte ein verräterisches Logo. "Wir sind im Exo-Geni Gebäude." antwortete der Blondschopf knapp und versuchte seine auf dem Rücken gefesselten Hände frei zu bekommen.
    "Na großartig. Was glaubst du, was die mit uns vor haben?" erkundigte sich der Kroganer und versuchte ebenfalls seine Fesseln zu lösen.
    "Ich schätze mal, dass sie Experimente an uns durch führen wollen. Es kommt ja schließlich nicht alle Tage vor, dass man so ein besonderes, mächtiges Exemplar eines Kroganers mit vier Eiern gefangen nehmen kann." witzelte Stephen.
    "Die sollen ihre Finger von meinen Eier lassen." knurrte der Kroganer verächtlich.
    "Spaß beiseite. Ich hab keine Ahnung und ich will auch nicht so lange bleiben, um das heraus zu finden." gab der Blondschopf ernst zurück. Ein kräftiger Ruck mit seinen Armen und die Fesseln lösten sich ein wenig.
    "Ich auch nicht." antwortete der Kroganer und tat es seinem Kumpel gleich. Auch seine Fessel lösten sich etwas...

    Lilu, bzw. Megan hatte gerade das Exo-Geni Gebäude erreicht und landete das Skycar. Sie blickte nochmal rasch in den Innenspiegel des Vehikels und zupfte ihre schwarze Mähne zurecht. "Muss reichen." murmelte sie etwas unzufrieden zu sich selbst und verließ das Skycar. Vor dem Eingang entdeckte sie Marco, der einige Leute um sich versammelt hatte und ging zielstrebig auf ihn zu.
    "Hi Marco. Schön zu sehen, dass du in Ordnung bist." begrüßte sie den dunkelhaarigen erleichtert.
    L... Megan. Die anderen.... ich bin zu spät gekommen. Die Farm stand in Flammen, als ich dort eintraf und die Einsatzkräfte... Es tut mir leid." teilte Marco ihr geschockt und entschuldigen zugleich mit, während er sie ein Stück bei Seite zog. Für einen kurzen Augenblick stand sie wie angewurzelt da und starrte ihn geschockt an. Nellie... Mira... schoss es ihr durch den Kopf und sie verdrückte ein paar Tränen.
    Dann fasste sie sich wieder. "Hör zu, Marco..." Sie legte sanft ihre Hände auf seine Schultern und zwang ihn, sie an zu schauen. "Mach dir keine Vorwürfe. Wir wussten alle, worauf wir uns da ein lassen." sagte Megan leise und lächelte ihm aufmunternd zu, ehe sie leise weitersprach: "Stephen und Crusher leben noch."
    Sie blickte an Marco vorbei, zur inzwischen wütenden Meute. Ein paar von ihnen hatten schnell irgendwelche Plakate beschriftet und erste Sprechchöre begannen zu rufen.
    "Wir wollen fairen Lohn. Wir wollen fairen Lohn!"
    Eine andere rief: "Und vernünftige Arbeitszeiten!"
    Die Menge wurde immer lauter.
    "Ich muss mein Bruder und Crusher retten! Und Du.... du solltest dich unter die Demonstranten mischen. Diese Sache wird nicht unbemerkt bleiben und es wird hier bald von Sicherheitsleuten und Polizei wimmeln. Du hast genug durch gemacht und ich möchte nicht, dass du mit dieser Sache in Verbindung gebracht wirst." flüsterte sie und sah ihm ernst in die Augen, was einem Abschied gleich kam.
    Ein paar Exo-Geni Sicherheitsleute kamen heraus, um für Ordnung zu sorgen.
    "Geh!" forderte Megan den irritierten Marco auf und ließ ihn schließlich stehen.
    Die schwarzhaarige betrat ungehindert das Gebäude.

    "Verdammt." fluchte Benston, als er über die Sicherheitskameras Megan entdeckte. "Bist du soweit?" wandte sich Benston an seinen asiatischen Kollegen.
    "Ich dachte, wir warten auf Svetlana?" erwiderte Kato.
    "Was glaubst du wohl, was mit unserer Chefin passiert ist, wenn DIE hier ist?" Benston deutete auf einen der Bildschirme, der mit den Sicherheitskameras verbunden war.
    "Na los, verschwinden wir." gab Kato knurrend von sich und die beiden eilten zu ihren Gefangenen.
    "Los, aufstehen." forderte Kato und ging auf den Kroganer zu.
    "Warum die Eile?" wollte Stephen wissen.
    "AUFSTEHEN!" forderte der Asiate ein weiteres mal, Stephens Frage ignorierend und packte den Kroganer am Arm, um ihn auf die Füße zu stellen.
    "Zu freundlich." gab der Kroganer von sich, als der halbwegs auf den Füßen stand und donnerte dem deutlich kleineren Menschen seinen mächtigen Schädel ins Gesicht. Kato wurde durch die Wucht des Schlages zurück gedrängt.
    "Was zum...." rief Benston und wollte nach seiner Waffe greifen, als zwei schallgedämpfte Schüsse fielen und Megan den Raum betrat.
    Benston und Kato gingen zu Boden und waren auf der Stelle tot.
    "Wir müssen sofort hier weg." sagte Megan leise, während sie den beiden die Fesseln abnahm und auf einen Seiteneingang deutete.

    Als sie das Gebäude verließen, hörten sie bereits die Sirenen, die rasch näher kamen....

    *****


    Ein paar Tage später:
    Stephen und Crusher waren sicher auf Omega angekommen, während Lilu nach Illium flog. Überall in den Nachrichten hörte man von Exo-Geni Terra Nova.
    Gefahndet wurde nach einer schwarzhaarigen Frau mit schwarzem Brillengestell, einem großen blonden Mann und einem Kroganer....
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  13. #353
    #16  Avatar von Forenperser
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    Neuigkeiten über Vhan entzogen sich meist Hannas unmittelbarer Kenntnis, außer er hatte mal wieder etwas unsagbar Dämliches angestellt. So gesehen standen ihre Chancen eigentlich gut, aber was mit Vhans Freundin passiert war, hatte Hanna nicht mitbekommen. Sie nahm sich vor, es einmal zu prüfen. Allerdings war es nicht verwunderlich, dass so etwas passierte. Gavros hatte in dem Punkt wohl recht: Vhan bedeutete Tod und Unglück. Seine Freundin zu sein grenzte an erweitertem Suizid.

    Rarkin wiederum trug sein eigenes Paket und legte es, im Gegensatz zu dem ihm manchmal nacheilenden Ruf eines Hardliners mit Hang zur Gewalt, nicht so einfach ab. Ein Fehler und seine Karriere war ruiniert.
    Zum Glück stecken Sie den Kopf nicht so einfach in den Sand. Ein Mann mit weniger Rückgrat hätte die Degradierung nicht weggesteckt und danach weitergemacht.
    Die Kiefer des Turianers zuckten. Es war schwer zu sagen, ob er das als Kompliment oder als Spitze gegen die turianische Ehre verstand.
    Trotz all dieser Wissenschaft, Fortschritte und Endlosigkeit des Alls, den Tod kann keine Spezies besiegen und niemand dreht die Zeit zurück. Ich denke mal, dass das Ding gelaufen ist. Indem Sie jeden Tag aufstehen und die Uniform dennoch anlegen, Ihren Dienst tun, büßen Sie.“ Sie schwenkte mit der Bierflasche. „Und damit wird alles erträglicher.


    "Aufgeben ist keine Option bei mir. Ansonsten hätte ich das schon hiernach getan." Er tippte mit den Klauen seiner linken, organischen Hand auf die stählerne Armprothese.
    "Sie sollten Motivationsreden schreiben. Ernsthaft." erwiderte er auf ihre kurze Ansprache lächelnd und hob ein letztes Mal das Glas. Sie tranken beide aus.
    "Trotz der Pleite bei der Ermittlung muss ich sagen Ilias....." sprach er nach einer kurzen Weile des Schweigens weiter. "....dass das hier ein sehr gut verbrachter Abend war."
    Langsam erhob er sich. "Aber man sagt ja man soll immer dann aufhören, wenn es grade am schönsten ist. Wenn wir noch weiter trinken, komme ich am Ende erst morgen früh nach Hause, oder auch gar nicht. Das würde Sav sicher gar nicht freuen."
    Er lachte und ging in den Flur um seinen Mantel zu holen. Dann ging er noch einmal ins Wohnzimmer zurück um ihr die Hand zu geben. "Viel Erfolg bei ihrer weiteren Ermittlung. Wir bleiben in Kontakt."
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  14. #354
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    Ohne das Gefühl zu haben, die C-Sicherheit verfolge sie auf Schritt und Tritt, kam Charis zu dem vereinbarten Sammelpunkt. Seevas Truppe wechselte ihre Safehouses in regelmäßigen Abständen. Das bedeutete zwar weniger Sicherheitsmaßnahmen aber größere Flexibilität und schwerere Auffindbarkeit. Die Asari klopfte mit der behandschuhten Faust gegen die Tür. Der Klang war dumpf und verriet deren Breite. Einen Moment lang passierte nichts, dann öffnete sie sich einen Spalt breit. Ein grünes Auge und der Abriss heller Menschenlippen wurden vom Licht in Charis Rücken erleuchtet.
    Passwort?“, fragte Odessa.
    Ähm…
    War ein Witz, Mäuschen.“ Die Tür schwang auf und ließ die Asari hinein. Charis spürte Odessas Blick auf ihrem Hinterkopf – und Arsch, während sie den dunklen Korridor entlangging, der zu einer steilen Treppe führte.
    Ist sie oben?“, fragte Charis. Ein Hauch von Anspannung schwang in der Frage mit. Narissa nickte.

    T‘Saari war in ausgesprochen ambivalenter Laune. Sie nahm Charis‘ Rückmeldung gleichgültig zur Kenntnis. Sie erklärte der Schmugglerin nicht, was genau Phase war, aber Charis spürte, dass sie einen ihrer „wichtigen“ Pläne hartnäckig verfolgte. Die jüngere Asari garnierte ihren Bericht mit der ausgesprochenen Dankbarkeit Orlowskis – frei nach dem Motto: Ich habe alles für die guten Kontakte zur Verbündeten getan. Das quittierte der Commander mit einem knappen Nicken, die Augen nicht von einem Bildschirm abwendend. Charis‘ Augen huschten zu Qatar, der im Hintergrund Daten auf einem Pad checkte, sie allerdings direkte anschaute und leicht den Kopf schüttelte. Die Geste war klar: Stör sie lieber nicht.
    Entgegen diesen weisen Ratschlags räusperte sich Charis. T’Saari seufzte unheilverkündend.
    Was?
    Ich… Sie…Äh…
    Seeva schaute nun tatsächlich vom Bildschirm hoch.
    Geht es Ihnen gut?
    Ähm, ja. Klar.
    Warum verschwenden Sie dann meine Zeit?“, fauchte T’Saari.
    Charis, die ihre Chancen schwindend sah, das Quartier wieder in einem Stück zu verlassen, beeilte sich zu antworten: „Sie sind eine Asari und ich bin eine Asari.
    Was Sie nicht sagen…
    Haben Sie schicke Kleider?
    Der Ausdruck auf T’Saaris Gesicht war unbeschreiblich. Ihre Lippen formten ein O, ihre falschen Augenbrauen berührten beinahe ihre Tentakel und warfen ihre Stirn in Falten. „Bitte was?
    Kleidung. Schicke Kleider. Anziehsachen.
    Die Fragezeichen in T’Saaris Augen blieben bestehen.
    Charis hob ihre Hände und machte tippelnde Bewegungen.
    High-Heels. Schuhe
    Ich weiß was High-Heels sind!
    Dann wissen Sie ja, worauf ich hinauswill.
    Charis hatte es geschafft; T’Saari drehte sich in ihrem Stuhl zu der Schmugglerin um. Ihre ganze Aufmerksamkeit lag nun auf der Schmugglerin.
    Nur, damit ich es wirklich verstehe: Sie wollen Klamotten von mir haben?
    Leihen. Ich gehe heute aus und habe nichts zum Anziehen, außer das hier.
    Der Commander seufzte aus vollen Herzen, während sich Qatar das Grinsen kaum noch verkneifen konnte. Die ältere Asari winkte mit der Hand und wandte sich wieder ihrem Bildschirm zu.
    Also, das bedeutet dann wohl ‚nein‘“, sagte Charis niedergeschlagen.
    Jetzt sein Sie nicht so eingeschnappt, Vale. Im Nebenzimmer ist ein Kleiderschrank. Bedienen Sie sich.

    *

    Der Stil der Menschen war nicht weniger schick als jener der Asari. Es wäre nicht nur der erste Tag, an dem Charis einmal ausgeführt wurde, es war auch der erste Tag, an dem sie ein so elegantes Kleid trug. Feiner grauer Stoff, nur ein Träger über der Schulter, mit Strasssteinchen besetzte Pumps, eine gedrehte goldene Kordel als Gürtel. Schmuck hatte der Kleiderschrank des Commanders nicht hergegeben, aber auch so war es um einiges schöner als alles, was sie bisher je getragen hatte. Jetzt wartete sie nur noch auf den Ping.


    "So wir sind zu Hause.", erklärte Airi nachdem sich zischend die Eingangstür öffnete und das Licht im Flur automatisch anging.
    "Zu Hause? Was ist schon zu Hause?", erwiderte Yuika müde und ließ ihre Sachen neben sich fallen und begann ihre Schuhe auszuziehen.
    "In deinem Zustand, dort wo dein Bett steht. Für tiefe Philosphie bin ich gerade nicht bereit.", sprach Airi bestimmend.
    "Mmmm. Bettchen. Ein Wort voller Vertrautheit. Kann es kaum erwarten.", meinte ihre Schwester und schmunzelte wohlig.
    "Glaube ich. Aber vorher geht es unter die Dusche mit dir. Zähne putzen wäre auch nicht schlecht. Mir ist nicht verborgen geblieben das Charis-san nicht die einzige Person war die nach Rauch stank." "Pfefferminze ist auch nicht mehr das was es mal war."
    "Hat schon damals bei Mama nicht geklappt.", erwiderte Airi tadelnd und half ihrer Schwester beim ausziehen.
    "Bist du jetzt sauer?" "Nein, das bedeutet ich habe eins frei. Und jetzt ab unter die Dusche junge Dame.", meinte Airi bestimmend.
    "Jawohl, Niichan.", antwortete Yuika, schmiß ihre Unterwäsche in einen Wäschekorb und stolzierte zum Bad. Airi hörte das Rauschen der Dusche, während sie die Ausrüstung ihrer Schwester aufhob und begann sie in den Nebenraum zu schaffen. Anschließend warf sie noch einen kurzen Blick in Yuikas Zimmer, was aber so ordentlich verlassen war wie von ihr gewohnt.
    "Scho, fascht fertisch.", sagte Yuika mit einem Handtuch umwickelt, sich die Zähne beim sprechen putzend. Airi musste schmunzeln.
    "Sie werden so schnell erwachsen.", entgegnete sie scherzhaft und setzte sich auf einen Stuhl in der Küche.
    "Übrigens, ich habe Honda-sama getroffen. Er ist momentan auf der Citadel.", erzählte sie während Yuika ins Waschbecken spuckte.
    "Honda-sama? Der alte Mann ist hier? Nur er, oder auch die Red Samurai?", erkundigte sich Yuika, deren Stimme aus dem Bad hallte.
    "Teils, teils. Ich habe ihm im Jigoku getroffen. Dort ist er derzeit untergekommen.", erklärte Airi ihrer Schwester.
    "Wo sollte er auch sonst sein. Ist er noch eine Weile hier?", meinte diese an, sich die Haare abtrocknend.
    "Ich denke schon. Du wirst ihn schon noch treffen können. Wenn du willst.", meinte Airi und lehnte sich leicht zurück.
    "Das ist gut. Er ist ein lauter, sturköpfiger, brutaler und obszöner alter Mann. Aber irgendwie habe ich ihn immer gemocht.", meinte Yuika und lächelte leicht. Airi nickte zustimmend. Honda war eine der wenigen Verbindungen zu ihrer Vergangenheit. Etwas was Yuika noch wichtiger war als Airi. Ein Stück personifizierte Heimat, mehr nach Sake als Sakura riechend.
    "Aber jetzt gehe ich schlafen. Du kannst ja überlegen was du nachher anziehst. Dann kann ich mir was passendes aussuchen. Nicht das wir noch das gleiche tragen.", erklärte Yuika und streckte sich kurz, dabei herzhaft gähnend.
    "Ohh? Keine Zwillingsnummer?", scherzte Airi und erhob sich von ihrem Stuhl. "Ein andernmal Schwesterchen. Ein andernmal.", meinte Yuika und taperte in Richtung ihres Schlafzimmers.

    **

    "Ich mag ihr Outfit Orlowski-san. Wen wollen sie beeindrucken? Uns oder Charis-san?", meinte Airi anerkennend als Kathy zur Landeplattform kam auf der die Zwillinge ihr Skycar geparkt hatten. Anders als sonst hatten sie sich entschieden ihr richtiges Skycar zu nehmen anstatt ein gemietetes. Das hier war nichts geschäftliches, sondern Vergnügen. Und ihr Skycar strahlte Vergnügen von der Optik aus.
    Kathy lächelte ob des Kompliments. Sie trug ein enggeschnittenes rotes Kleid, welches von einem dünnen Träger um ihren Nacken verlaufen gehalten wurde und so neben dem Aussschnitt vorne auch einen guten Blick auf ihren tätowierten Rücken bot. Ihre Füße steckten in eleganten schwarzen Pumps, deren Riemen sich ein wenig nach oben um ihre Knöchel schlängelten. Am rechten Arm trug sei drei dünne goldene Armreifen, welche ineinander verschlungen waren. Ihre Haare hatte sie zu einer hübschen Hochsteckfrisur arrangieren lassen, von der zwei quirlige Locken arrangiert, aber natürlich wirkend ihr Gesicht einrahmten. In ihren Ohrläppchen steckten wieder Diamantstecker, Ersatz für jene, welche sie beim Absturz verloren hatte. Elegant stöckelte sie zu dem schwarzen Wagen.
    "Es ist mehr für mich, danke. Aber es freut mich natürlich wenn es ihnen gefällt.", erwiderte sie und betrachtete die beiden Japanerinnen.
    "Außerdem muss ich mir ja ein wenig Mühe geben, wenn ich sie beide so anschaue.", gab sie das Kompliment zurück.
    Airi trug ein dunkelblaues Kleid mit freien Schultern, deren Rückenband kleine Schlitze hatte, hinter denen ihre Tätowierungen schimmerten. Ihre Haare waren zu einer einfachen Hochsteckfrisur geformt, welche von einer vergoldeten Haarnadel zusammengehalten wurde. Yuika trug ein hübsches Kleid mit einfachen Schulterträgern, welches einen Balanceakt zwischen weiß und rosa zu vollbringen schien, je nachdem in welchem Licht sie stand. Sie hatte ihre Haare zu einem Knoten geflochten, in dem eine Schmetterlingshaarklammer in rosa und goldfarben glitzerte, was hervorragend mit dem Kleid harmonierte. Ihr Gesicht war etwas heller geschminkt als das ihrer Schwester, ohne jedoch unnatürlich zu wirken. Kontrastiert wurde das von Yuika mit einem kräftigeren Lippenstift und einer etwas ausgeprägteren Kontrastierung der Augen.
    "Danke Orlowski-san. Wollen wir?", bedankte sich Yuika höflich und wies auf die offene Flügeltür.
    "Sehr gerne doch.", erwiderte Katharina und stieg hinten rechts in das Skycar ein.

    **

    Nachdem sie Charis angepingt hatten, steuerte Yuika das Skycar auf die erhaltene Position. Sachte brachte sie das Skycar dort zum stehen und ließ es ruhig oberhalb der Straße schwebend, die Düsen kaum ein Geräusch von sich geben. Die Japanerin öffnete die Flügeltüren als sie die Asari entdeckte. Freundlich winkte sie die Schmugglerin von der jetzt offenen Fahrerseite heran.
    "Hallo Charis-san. Ich hoffe es macht ihnen nichts aus das ich jetzt zur Abwechslung fliege.", erklärte sie gutgelaunt und wies sie an einzusteigen. Kathy machte von ihrer Sitzseite eine einladende Geste hinten neben ihr Platz zu nehmen.
    Nachdem die Asari eingestiegen war, schloßen sich die Türen und das Gefährt hob sich wieder in die Lüfte.
    "Schön das sie es einrichten konnten Charis. Ich hoffe der Abend wird ihnen gefallen. Die beiden Damen waren so freundlich ihr eigenes Skycar als Gefährt anzubieten.", begrüßte sie Kathy und umarmte die Schmugglerin kurz freundschaftlich.
    "Liebhaberstück.", meinte Airi und lächelte freundlich nach hinten. Ihre Hand glitt kurz stolz über die Sitzbezüge.
    "Da sich die beiden Damen auch nicht geäußert haben, musste ich aussuchen. Ich habe ein hübsches Tapas Restaurant ausgemacht. Also eine Art Tapas Restaurant. Da werden verschiedenste Gerichte als kleine Häppchen serviert, aber man beschränkt sich dort wohl nicht nur auf die spanische Küche. Klang interessant. Ich war noch nie in einem Tapas Restaurant, aber kleine Häppchen sind gut zum ausprobieren. Und die sollen eine hervorragende Bar haben.", beschrieb sie das Ziel ihrer Reise. Sie schaute in das blaue Antlitz ihres Gegenübers.
    "Ich hoffe das ist in Ordnung für sie?", erkundigte sie sich höflich.
    numberten ist offline

  15. #355
    Provinzheld Avatar von Majonese
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    Scherben

    Mit einem leichten Ächzen wuchtete Rebecca die zweite und letzte Tasche in den Kofferraum des SUVs, ehe sie die Heckklappe wieder schloss. Sie hielt einen Moment inne und stieß ein Seufzen aus. Als Amaia vor einigen Monaten plötzlich wieder nach Neuseeland zurückgekehrt war, hätte Rebecca niemals damit gerechnet, dass sie das hier erleben würde. Noch immer fühlte es sich an wie ein Albtraum, doch mittlerweile glaubte sie nicht mehr daran, dass sie einfach so in einer heilen Welt wieder aufwachen würde. So sehr es auch wehtat, sie musste diese bittere Realität akzeptieren.
    Ein wenig geknickt wandte sich Rebecca um und lief noch einmal den steinernen Weg zum Haus. Das zweistöckige Wohngebäude mit seinen hellgrauen Wänden und dem Dach aus schwarzen Schindeln lag so friedlich wie immer vor ihr. Mit seinem kleinen Garten im hinteren Teil des Grundstücks, dem einladenden Balkon an der Seite und den großzügig bemessenen Fenstern war es eigentlich eine sehr schöne Wohnung. Ihr gefielen vor allem die kleinen Details, wie etwa die aufwendig geschnitzten Holzstützen des Vordachs, die allerhand abstrakte Motive zeigten, die großen Blumenvasen, welche mit traditionellen Symbolen und Mustern bemalt waren oder die Bunte Fußmatte, auf der in geschwungenen Lettern 'Haere Mai' stand. Man konnte auf den ersten Blick sehen, wie die Bewohner des Hauses ihre polynesische Herkunft zum Ausdruck brachten.
    Von außen wirkte alles so wie immer, kaum etwas deutete darauf hin, was sich hier am Vorabend abgespielt hatte. Doch wenn man genau hinschaute, konnte man auf dem Weg zur Haustür und auch entlang des Bürgersteigs vereinzelte dunkelrote Flecken erkennen. An einer kleinen Steinmauer, welche die Nachbarn vor ihrem Haus hatten, hatte sich an einer Stelle eine größere Menge an Blut angesammelt. Vor ihrem geistigen Auge sah Rebecca, wie Amaia Hals über Kopf aus ihrem Zuhause gestürmt kam, den Weg entlangstolperte und dabei heftig gegen die Mauer stürzte. Vermutlich hatte sie einen Moment dort gelegen, was das viele Blut erklären würde, ehe sie sich aufgerappelt und weitergelaufen war.
    Bei dem Gedanken daran lief Rebecca ein Schauer über den Rücken. So unangenehm es auch war, sie konnte nicht aufhören daran zu denken, was gestern passiert war. Genau wusste sie es nicht, doch noch immer malte sie sich in ihrem Kopf alle möglichen Szenarien aus und eines davon war schlimmer als das andere.
    Rebecca lief durch den kleinen Vorgarten zurück und trat durch die offene Eingangstür ins Innere. Ein wenig nervös ging sie den Flur entlang und lugte in die Küche, wo sie bereits die durchdringende Stimme ihres Vaters hörte. "Dad?", machte sie vorsichtig auf sich aufmerksam, ehe sie sich mit beiden Händen ins Gesicht packte. "Buuuiieeeh! Fuck off! Ähm...Dad? Die Sachen sind eingeladen..."
    Er hielt kurz inne und nickte ihr zu. "Gut, ich komme auch gleich. Wo ist Amaia?"
    "Ich glaube noch oben..."
    "Sag ihr Bescheid, okay? Dann kann sie sich vielleicht noch verabschieden."
    Ein unbestimmtes Gefühl sagte Rebecca, dass sich ihre beste Freundin gar nicht verabschieden wollte, doch sie behielt den Gedanken für sich. Sie wollte die ganze Situation nicht noch weiter anheizen. Denn obwohl ihr Vater ganz entspannt an der Anrichte lehnte und mit einer Ruhe sprach, als würde er über die Ergebnisse des letzten Football-Spiels reden, lag in der Küche eine drückende Stimmung in der Luft.
    Am Esstisch saß Haeata, leicht vornübergebeugt und mit beiden Armen auf der Tischplatte, als müsse sie sich darauf lehnen, um nicht umzukippen. Ihr Gesicht war blass, ihre Augen blutunterlaufen und gerötet. Sie wirkte abgehärmt, müde, erschöpft und wie ein einziger Haufen Elend. Beharrlich vermied sie es Rebecca oder deren Vater anzuschauen und starrte stattdessen auf ihre Hände, die sie übereinandergelegt hatte, vermutlich um das Zittern ihrer Finger ein wenig unter Kontrolle zu bekommen. Trotz allem was passiert war, konnte Rebecca nicht anders, als Mitleid mit ihr zu haben. Am liebsten hätte sie irgendetwas Tröstendes gesagt, doch es gab wohl nichts, womit sie den Schmerz in der Familie irgendwie hätte lindern können.
    Unterdessen stand Jordan mit verschränkten Armen hinter seiner Frau und schaute mit grimmiger Miene umher. Er wirkte ebenfalls ein wenig angeschlagen, doch bei weitem nicht so aufgelöst wie Haeata. Vielmehr schien er einfach nur endlos frustriert mit der Situation zu sein. "Warum kann uns Amaia das nicht selbst alles sagen?", knurrte er Rebeccas Vater an.
    Der zuckte nur mit den Schultern. "Sie möchte es wohl einfach nicht. Sie kann selbst entscheiden, ob sie mit euch reden möchte oder nicht." Er sprach geduldig und ohne jede Schärfe in der Stimme, doch er machte unmissverständlich klar, dass er darüber nicht verhandeln würde.
    Als Rebecca zusammen mit ihrem Vater und ihrer besten Freundin vor einer halben Stunde hier angekommen war, hatte Amaias Mutter noch im Bett gelegen und ihren Rausch ausgeschlafen, obwohl es bereits elf Uhr gewesen war. Als Jordan sie geweckt und ihr erzählte hatte, dass ihre Tochter hier war, hatte sie umgehend mit ihr sprechen wollen, doch Rebeccas Vater hatte die beiden in der Küche festgesetzt und ihnen in aller Ruhe erklärt, was passierte. Und dazu gehörte unter anderem, dass Amaia ihre Mutter nicht sehen wollte, was Haeata natürlich besonders schwer zu schaffen machte.
    "Ich will ihr doch nur sagen...dass es mir leidtut", krächzte sie mit spürbarer Verzweiflung.
    Rebecca sah, wie ihr Vater der Frau einen mitleidigen Blick schenkte. "Es tut mir leid...aber Amaia wird ihre Gründe haben. Ich schätze, sie braucht erstmal ein wenig Zeit für sich." Er wandte sich zu seiner Tochter um. "Wolltest du nicht nach oben gehen?"
    "Hau ab! Und komm nie wieder! Buuuiieeeh!" Mit einem Seufzen wandte sich Rebecca wieder um und lief die Treppe nach oben. Als sie vor Amaias Zimmer ankam, zögerte sie einen Moment und fragte sich, ob Amaia nicht vielleicht einen Moment für sich brauchte. Während sie gerade die letzte Tasche ihrer besten Freundin nach unten getragen und ins Auto ihres Vaters gebracht hatte, war die Māori ziemlich niedergeschlagen auf ihrem Zimmer zurückgeblieben. Doch als Rebecca eintrat, fand sie Amaia still auf ihrem Bett sitzend, während sie den Blick durch den Raum schweifen ließ.
    Auf den ersten Blick konnte man vermutlich nichts Außergewöhnliches feststellen, doch Rebecca wusste, wie es hier für gewöhnlich aussah und ihr stachen die Unterschiede sofort ins Auge. Ein großer Teil des Schreibtisches war abgeräumt, ebenso der Nachttisch und ein paar der Regale. Der Kleiderschrank war offen und ein Teil seines Inhalts fehlte. Vor Amaias Füßen stand ein offener Rucksack, in den sie offenbar noch einige Kleinigkeiten gepackt hatte, darunter einige Datapdas und ein paar Bücher.
    "Bist du fertig?", fragte Rebecca ihre beste Freundin behutsam.
    Die Angesprochene schaute auf und nickte. "Jaah...glaube schon..."
    Noch immer war der Anblick der dunklen Schnitte in Amaias Gesicht unangenehm, doch sie sahen schon besser aus als am Vorabend, als Amaia blutüberströmt bei ihnen zuhause aufgetaucht war. Rebeccas Vater hatte vor einer Stunde noch einmal etwas Medigel über die Wunden aufgetragen und lediglich der lange Riss, der über Amaias Wange bis zu ihrer Oberlippe verlief, machte ihnen weiterhin Sorgen. Tatsächlich waren die Prellungen im Augenblick ein viel größeres Problem, da sich Amaia kaum bewegen konnte. Nach eigener Aussage fühlten sich ihre Gliedmaßen steif und unbeweglich an und entsprechend eigenartig bewegte sie sich auch.
    Doch wie schon am Vorabend war Amaias Gemütszustand noch besorgniserregender. Anstatt zu weinen und ihre Gefühle lautstark zum Ausdruck zu bringen, war sie nun wieder so verschlossen wie immer. Die letzte halbe Stunde, in denen sie mit Rebeccas Hilfe einen Teil ihrer Habseligkeiten in Reisetaschen gepackt hatte, war Amaia überwiegend einsilbig gewesen. Sie gab sich stoisch und ließ sich kaum etwas anmerken. Dennoch konnte Rebecca die Unruhe spüren, die ihre beste Freundin in sich trug.
    "Wenn du...wenn du hässlich bist! Bist du eh! Fuck off! Wenn du noch was vergessen hast, kannst du ja im Zweifel einfach nochmal zurückkommen und es holen", versuchte Rebecca es mit Optimismus. Die einzige Reaktion auf ihre Worte waren ein Schulterzucken Amaias. "Also...wollen wir...Liebe machen? Hey! Wollen wir...Hey! Wollen wir runtergehen?"
    "Okay..." Doch Amaia rührte sich nicht. Sie schaute sich noch einmal in ihrem Zimmer um. "Es ist echt eigenartig...ich habe mein halbes Leben hier verbracht, aber...um ehrlich zu sein, fühlt es sich nicht mehr wie Zuhause an."
    Obwohl die Stimme der Māori recht tonlos war, verstand Rebecca den Schmerz hinter den Worten. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, also schwieg sie. Lediglich ein "Buuuiieeh!" entfuhr ihr, als sie sich nach Amaias Rucksack beugte, den Reißverschluss zuzog und ihn sich über die Schulter warf. Wortlos reichte sie ihrer besten Freundin die Hand, welche Amaia dankend annahm.
    "Ich fühle mich wie eine alte Frau", ächzte Amaia mit dem Anflug eines Lächelns, als Rebecca ihr vom Bett aufhalf.
    "Dann weißt du ja schon, was irgendwann auf dich zukommt", grinste Rebecca.
    Es war schön zu sehen, dass Amaia noch immer lachen konnte. Noch vor einigen Stunden hatte sie nämlich einen ganz anderen Eindruck gemacht. Nicht nur hatten ihr die Wunden so zugesetzt, sondern auch die Ungewissheit darüber, wie es nun weitergehen würde.
    Beim Frühstück hatte Amaia ihrer besten Freundin und deren Eltern offenbart, dass sie nicht wieder nachhause zurückgehen wollte. Zumindest für eine Weile. Rebecca konnte das absolut verstehen, immerhin war der Angriff Haeatas auf ihre Tochter nur das Ende einer sehr langen Kette aus Streit und Zwist, welche die Familie schon seit Jahren vergifteten. Es war wenig verwunderlich, dass Amaia nicht mehr hierbleiben wollte, wenn zu den endlosen, lautstarken Streitigkeiten nun auch noch unberechenbare Gewaltausbrüche ihrer eigenen Mutter kamen.
    Zunächst hatte Amaia ihre Überlegung geäußert, eventuell bei ihrer Schwester in Auckland oder wieder bei ihren Großeltern in Alaska zu wohnen. Sogar eine eigene Wohnung irgendwo in Tauranga wäre für sie infrage gekommen. Sowohl Rebecca als auch ihren Eltern kam das allerdings ein wenig überhastet vor. Es hatte Einiges an Überredung gekostet, doch sie hatten die Māori schließlich so weit umstimmen können, dass sie zumindest fürs Erste bei ihnen wohnen würde. So konnte sie weiterhin ihrem Job als Kellnerin im Harmony nachgehen und musste auch keine teure Wohnung bezahlen. Vor allem Rebecca war froh darüber, dass ihre beste Freundin nicht wieder in den kalten Norden Alaskas verschwand.
    Natürlich hatte sich Amaia zunächst dagegen gesträubt, das Angebot von Rebeccas Eltern anzunehmen, schließlich war es überaus großzügig von ihnen, die beste Freundin ihrer Tochter so bereitwillig bei sich aufzunehmen, ohne irgendetwas dafür als Gegenleistung zu erwarten. Sie hatte Sorge, sie würde der Familie nur zur Last fallen, doch nachdem sie alle der Māori mehrfach versichert hatten, sie solle sich nicht so viele Gedanken darum machen, hatte Amaia schließlich eingewilligt.
    Die zwei Taschen im Auto und der Rucksack auf Rebeccas Schultern waren zunächst alles, was Amaia von zuhause mitnahm. Sonderlich viel hatte sie nicht eingepackt, so als hoffte sie, dass sie vielleicht doch bald wieder zurückkommen und hier bei ihrer Mutter leben könnte. Und auch Rebecca wünschte sich von ganzem Herzen, dass ihre beste Freundin sich hier früher oder später wieder willkommen fühlen würde.
    Die beiden Frauen liefen zusammen die Treppe nach unten und wurden dort von Rebeccas Vater bereits erwartet. "Du hast alles?", fragte er die Māori, was sie mit einem Nicken bejahte. "Gut, dann können wir ja los. Es sei denn, du willst noch was erledigen."
    "Nein, ich habe alles", murmelte sie.
    "Mai!" Ihre Mutter trat aus der Küche in den Flur und schaute Amaia flehentlich an. "Mai, Bitte!", erhob sie ihre heisere Stimme und machte einen zögerlichen Schritt auf die junge Frau zu."Es tut mir wirklich leid! Können wir nicht darüber reden?"
    Doch ihre Tochter warf ihr nur einen knappen Blick zu, ehe sie sich rasch abwandte und dann ohne ein Wort zur Haustür ging und sie aufmachte.
    In diesem Moment drängte sich Jordan an seiner Frau vorbei, um zu Amaia aufzuschließen. "Jetzt hör auf, dich wie ein bockiges Kind zu benehmen!", fuhr er sie an, packte sie an der Schulter und zog sie herum. "Du kannst deiner Mutter doch nicht einfach-..."
    Er verstummte mit einem Mal, als sich wiederum eine Hand auf seine Schulter legte. "Lass sie los!" Obwohl Rebeccas Vater mit ruhiger Stimme sprach, lagen hinter seinen Worten und der unscheinbaren Geste eine klare Warnung, welche durch seine physische Präsenz nur verstärkt wurde. Eigentlich war Jordan selbst nicht gerade schmächtig, doch neben der hünenhaften Gestalt von Rebeccas Vater wirkte selbst er recht klein. Für einen kurzen Moment erfüllte eine gefährliche Anspannung den Hausflur, ehe Amaias Stiefvater die Māori losließ und widerwillig einen Schritt zurücktrat.
    "Das ist doch albern!", versuchte Jordan es nochmal, dieses Mal ohne seine Stieftochter anzufassen. "Es tut deiner Mutter leid, was passiert ist, also gib ihr gefälligst auch eine Chance, sich zu entschuldigen!"
    Rebecca spürte, wie ihre beste Freundin unruhig wurde. Zwar versuchte sich Amaia äußerlich nichts anmerken zu lassen, doch ihre Schultern bebten leicht und sie ballte ihre Fäuste.
    "Was soll das eigentlich? Du kommst her um deine Sachen zu packen und ohne ein Wort abzuhauen?", rief Jordan seiner Stieftochter hinterher.
    Doch nicht nur Amaia machten seine Worte offenbar zu schaffen. Als Rebecca sich zu Haeata umschaute, fiel ihr auf, dass die Māori sich am Türrahmen festklammerte, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht zeigte nichts als Schmerz, sie hatte die Augen zusammengepresst, während ihre Lippen bebten. Tatsächlich war ihre Reaktion auf Jordans Worte fast dieselbe wie die ihrer Tochter, sie schienen beide kurz vor einem Gefühlsausbruch zu sein und es wurde nur schlimmer, je mehr er redete. Rebecca ahnte, dass all die Auseinandersetzungen zwischen ihnen genau auf diese Weise ausbrachen und das Letzte, was die beiden Māori in diesem Augenblick wollten, war ein weiterer Streit. Jordan selbst bemerkte es offenbar nicht, oder aber es war ihm egal, denn er fuhr in seinem Frust gnadenlos fort.
    "Du hast doch selbst genug Scheiße gebaut, also tu nicht so, als wäre deine Mutter an allem schuld! Du und deine Schwester, ihr seid beide einfach nur undankbare-..."
    "Hör auf!"
    Noch ehe Rebecca sich darüber klar war, was sie gerade gemacht hatte, wandten sich alle Köpfe zu ihr um. Sie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss und sie das starke Bedürfnis hatte, sich irgendwo zu verstecken. Doch zumindest zeigten ihre Worte Wirkung und Jordan verstummte. Nicht etwa, weil ihre Worte sonderlich eindrucksvoll waren, im Gegenteil. Im Vergleich zu Jordan oder ihrem Vater war ihre Stimme wenig mehr als ein schwächliches Piepsen. Vielmehr überraschte sie alle die Tatsache, dass ausgerechnet Rebecca das Wort erhob, um Jordan Einhalt zu gebieten. Inklusive Rebecca selbst. Es war ihr einfach herausgerutscht und so wusste sie plötzlich selbst nicht, wohin mit sich. "Ich...ähm..."
    Amaia nutzte die Gelegenheit, um die Haustür zu öffnen und einige fluchtartige Schritte nach draußen zu machen, wo sie dann noch einmal innehielt und einen flehentlichen Blick über ihre Schulter warf. "Können wir jetzt gehen?" Ihre Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, doch Rebecca verstand es sofort und nickte.
    "Tut mir leid!", murmelte sie an Jordan und vor allem Haeata gewandt. "Also...naja...fuck off! Macht's gut!" Damit eilte sie ihrer Freundin hinterher, die bereits auf dem Weg zum Auto war.
    Hinter sich hörte sie ihren Vater noch einige Worte an die beiden richten. "Also dann...wie gesagt, Amaia bleibt erst einmal bei uns. Gebt ihr bitte ein wenig Zeit, um das alles zu verarbeiten. Sie wird sicherlich auf euch zukommen, wenn sie über die Sache sprechen will. Falls irgendwas sein sollte, melden wir uns natürlich sofort."
    Wie Jordan und Haeata darauf reagierten, bekam Rebecca nicht mehr mit, denn sie schloss bereits zu Amaia auf und legte ihr beruhigend eine Hand um die Schulter. "Alles okay?", wollte sie sofort von ihr wissen, was ihre beste Freundin mit einem knappen Nicken beantwortete.
    Ihr stand aber weiterhin die Anspannung ins Gesicht geschrieben und sie sprach kein einziges Wort, bis sie schließlich in das Auto einstiegen und mit Rebeccas Vater zusammen wieder nachhause fuhren. Während der Wagen mit einem leisen Surren anrolle, schaute die Māori mit starrem Blick auf das Haus, in dem sie aufgewachsen und einen Großteil ihres Lebens zuhause gewesen war und das sich für sie so sehr verändert hatte. "Ich hasse ihn...", sagte sie mehr zu sich selbst.
    Weder Rebecca noch ihr Vater wussten darauf etwas zu erwidern und so schwiegen sie. Die Stille hielt für die restliche Fahrt durch Papamoa Beach an und auch die schüchternen Sonnenstrahlen, die sich durch die dichte Wolkendecke hindurchtrauten, als wollen sie den Einbruch des nahenden Frühlings verkünden, konnten ihre Stimmung nicht aufheitern.
    Bei all dem, was in Amaias Familie vor sich ging, schmerzte es Rebecca am allermeisten, dass sie so wenig darüber wusste. Immer wenn sie glaubte, sich aus den wenigen Eindrücken, die Amaia ihr schilderte, ein ungefähres Bild machen zu können, geschah irgendetwas, das alles wieder über den Haufen warf. Und noch immer weigerte sich Amaia beharrlich über ihre Gefühle zu sprechen. Ernsthaft über ihre Gefühle zu sprechen. Rebecca kannte die Māori seit fast zwanzig Jahren und so gut sie ihre beste Freundin auch durchschauen konnte, so sehr wusste sie auch, dass Amaia immer schon sehr darauf bedacht war, einen Teil ihrer selbst von der Außenwelt zu verschließen. Und so blieb Rebecca wie so oft wenig mehr als Mutmaßungen darüber, was Amaia in diesem Augenblick durch den Kopf ging, als sie ihr Elternhaus zum zweiten Mal in ihrem Leben zurückließ.


    "Sag Bescheid, wenn du...wenn du hässlich bist! Flamingo! Du bist wunderschön! Wenn du noch irgendwas brauchst, okay?"
    Amaia nickte. "Mach ich...wobei, eigentlich kenne ich mich bei euch ja ganz gut aus", versuchte sie es mit einem Scherz. Leider war der Grund für ihre Vertrautheit mit dem Zuhause ihrer besten Freundin kein Schöner und der augenzwinkernd gemeinte Kommentar bekam einen bitteren Beigeschmack.
    "Jaah...dann sollte es dir ja nicht schwerfallen, dich wie zuhause zu fühlen", grinste Rebecca schwach.
    Das Gästezimmer war schon seit einer Weile ungenutzt, aber es war sauber und aufgeräumt. Mit ihren wenigen Habseligkeiten, die Amaia mitgenommen hatte, würde sie den Raum kaum ausfüllen können. Wie eigentlich alles im Haus von Rebeccas Eltern hatte auch das Gästezimmer eine fast schon luxuriöse Größe, war dabei aber nicht verschwenderisch, sondern wirkte komfortabel und einladend. Es war um Einiges größer als der Raum, in dem Amaia bei sich zuhause geschlafen hatte und tatsächlich wirkte Amaia im ersten Moment etwas verloren, als sie mit ihren Taschen den Raum betrat, so als ob sie nicht wusste, was sie mit so viel Platz anfangen sollte.
    Immerhin war die Māori nun endlich wieder etwas entspannter als zuvor. Die Schnitte in ihrem Gesicht waren zwar weiterhin Zeugnis von Haeatas Ausraster, doch sie fingen bereits an zu heilen und machten Rebecca hoffnungsvoll, dass vielleicht auch die nicht sichtbaren Wunden mit der Zeit verschwinden könnten. Obwohl es wohl deutlich länger dauern würde.
    Doch Amaia schien sich im Laufe des Tages überraschend schnell von dem Schrecken des Vorabends zu erholen und war schon wenige Stunden später wieder ganz die Alte. Nach dem Mittagessen machten sie einen gemütlichen Strandspaziergang und genossen die ersten Sonnenstrahlen seit zwei Wochen auf ihrer Haut. Dabei plauderten sie ganz ungezwungen über dieselben Dinge, über die sie sonst auch immer sprachen. Neuigkeiten von ihren Freunden, die aktuellen Trends ihrer Social-Media-Bubbles und ihre Musik. Tatsächlich kamen sie nun endlich wieder auf ihren Auftritt am vergangenen Freitag im Harmony zu sprechen und mussten natürlich noch einmal jede einzelne Minute des Abends ausdiskutieren, angefangen von Rebecca, die sich übergeben hatte, über den aus der Not geborenen Einfall, sich Joy zu nennen, bis hin zu dem Artikel auf Kiwi Sounds, der ihre Musik so hoch anpries.
    Seit Amaia so plötzlich vor ihrer Tür aufgetaucht war, hatte Rebecca keine Sekunde mehr daran gedacht, doch nun kehrten sowohl die Erinnerungen an den Musikabend als auch die Begeisterung über das Erlebte zurück. Sie war froh, trotz allem wieder über etwas so Schönes sprechen zu können und sie spürte, dass es der Māori nicht anders erging.
    Nach dem Spaziergang am Strand kehrten die beiden Frauen wieder nachhause zurück und verbrachten zunächst eine Weile damit, mit Rebeccas Vater zusammen Karten zu spielen. Dann gingen sie hoch auf Rebeccas Zimmer, wo sie Amaia den großen Holzvogel zeigen konnte, den sie mittlerweile fast fertig bemalt hatte. Anschließend holten sie beide ihre Gitarren hervor und spielten ein paar ihrer Lieder. Sofort fühlten sie sich wieder auf die Bühne des Harmony versetzt und es war irgendwie surreal, aber auch absolut großartig. Nach dem Abendessen hockten sie sich zusammen ins Wohnzimmer und schauten sich eine recht kleingeistige, aber angenehm unkomplizierte Liebeskomödie an.
    Sie hatten wieder so viel Spaß zusammen, dass es leicht war, den Schrecken des Vorabends einfach zu vergessen, wären da nicht diese gut sichtbaren, dunklen Schnitte in Amaias Gesicht gewesen. Denn die Māori blühte regelrecht wieder auf. Den ganzen Tag über machte sie Scherze und lachte zusammen mit ihrer besten Freundin laut über alles, was ihnen gerade komisch vorkam. Sie strahlte wieder diesen Grundoptimismus aus, für den Rebecca sie immer so bewunderte und sie schien wieder Freude an allem zu finden, was sie zusammen machten, selbst wenn sie nur einen schnulzigen Liebesfilm schauten. Es war, als ob die Welt wieder völlig in Ordnung war.
    Sowohl Rebecca als auch ihre Eltern kamen stillschweigend zu der Übereinkunft, die Sache rund um Amaias Familie nicht anzusprechen, wenn die Māori es nicht von sich aus tat. Für den Moment waren sie alle einfach nur froh, dass Amaia sich ein wenig ablenken konnte und sie sich bei ihnen zuhause augenscheinlich recht wohl fühlte. Wobei es doch etwas gewöhnungsbedürftig für sie war, dass sie die Nacht hierbleiben würde, anstatt wie sonst irgendwann mit dem Bus wieder nachhause zurückzufahren, um in ihrem eigenen Bett zu schlafen, wie sie später am Abend offenbarte.
    "Ich habe irgendwie die ganze Zeit das Gefühl, dass ich im Weg bin", gestand Amaia, als ihre beste Freundin noch einmal im Gästezimmer vorbeischaute, um zu schauen, ob alles in Ordnung war. Sie hatte sich gerade bettfertig gemacht und obwohl die Prellungen ihr Schwierigkeiten bereiteten, schaffte sie es nun zumindest einigermaßen, sich ohne Hilfe umzuziehen. "Irgendwie will ich mich gar nicht groß hier ausbreiten..."
    "Das stimmt nicht, du bist nicht im Weg! Mach dir mal nicht so viele Gedanken darüber!", hielt Rebecca sofort dagegen.
    Der Māori entfuhr ein Schnauben. "Jaah..." Sie hob ihren Blick und schaute ihre beste Freundin direkt an. "Ich hab's ja schon ein paar Mal gesagt, aber...danke! Für alles. Ich weiß wirklich nicht, was ich ohne dich und deine Eltern machen würde..."
    Wie so oft wusste Rebecca nichts Passendes zu erwidern und so schenkte sie Amaia einfach nur ein Lächeln. "Schlaf gut, Mai!"


    Es war mitten in der Nacht, als Rebecca in der völligen Dunkelheit ihres Zimmers wach wurde. Ein verschlafener Blick in Richtung ihres Weckers zeigte, dass es gerade einmal ein Uhr war.
    Eigentlich war sie hundemüde, die Sorge um Amaia hatte ihr bereits eine schlaflose Nacht beschert und trotzdem weigerte sich ihr Körper, den Schlaf fortzusetzen. Dafür fing ihr Verstand wieder an zu arbeiten und ihre Gedanken kehrten zu Amaias Familie zurück. Sie fragte sich ernsthaft, was Haeata und Jordan nun taten. Stritten sie sich nun ohne Amaia weiter? Oder dachten sie an Haeatas jüngere Tochter und machten sich Sorgen um sie? Gingen sie einfach ihrem normalen Alltag nach? Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr stellte sie fest, wie wenig Ahnung sie eigentlich hatte. Es war für sie kaum möglich, irgendetwas einzuschätzen, denn sie wusste fast nichts über die Probleme der Familie.
    Warum genau hatte Haeata solche Schwierigkeiten mit ihrer Tochter? Warum hing sie scheinbar noch so sehr an ihrem Ex-Mann, der sie und ihre Kinder so plötzlich verlassen hatte? Und warum war sie nun mit jemandem verheiratet, der so unausstehlich und fies war wie Jordan? War sie alkoholkrank? Vielleicht sogar depressiv? Warum konnte sie sich nicht mit Amaia aussprechen? Wollte sie das überhaupt?
    Die wenigen Hinweise, die Rebecca hatte, waren die bruchstückhaften Aussagen Amaias und das Gespräch zwischen Haeata und ihrem Mann, das sie vor einigen Wochen belauscht hatte. Es reichte bei Weitem nicht, um wirklich zu verstehen, woher genau die Zwietracht stammte, welche die Familie durchzog. Das einzige wiederkehrende Element schien Amaias Vater zu sein. Obwohl er seit seiner Verurteilung nicht mehr in Papamoa Beach gewesen war und seine Frau schon vor langer Zeit die Scheidung eingereicht hatte, schien er noch immer eine unheilvolle Präsenz in der Familie zu besitzen.
    Mit ihm hatte das alles angefangen. Davor hatte Amaia mit ihren Eltern und Geschwistern in einem fast schon bilderbuchhaften Familienidyll gelebt, zumindest hatte Rebecca es immer so wahrgenommen. Nun war davon aber nichts mehr zu erkennen. Nach seiner Verurteilung zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe war die Familie nach und nach auseinandergebrochen. Haeata war immer gereizter und aufbrausender geworden, Amaia und ihre Geschwister wiederum waren mit ihrer Mutter frustriert, während Jordan ihnen allen den schlechten Einfluss eines Kinderschänders unterstellte. Vermutlich wusste Amaias Vater selbst nichts davon, wie es seiner Ex-Frau und seinen Kindern erging und er schien sich auch nicht großartig darum zu scheren, immerhin hatte er sich laut Amaia nie nochmal bei ihnen gemeldet.
    Mit einem Seufzen schob Rebecca die Decke zusammen mit den trübseligen Gedanken beiseite und stand aus ihrem Bett auf. Ihr war klar, dass es keinen Sinn machte, sich immer wieder diese Fragen zu stellen, denn sie würde keine Antworten bekommen, solange ihre beste Freundin es ihr nicht erzählte. Und Amaia hielt sich was diese Themen anging sehr bedeckt. So schmerzlich es auch war, Rebecca musste akzeptieren, in dieser Sache im Dunkeln zu tappen.
    Ebenfalls im Dunkeln aber nicht ganz so hilflos tastete sich Rebecca durch den Flur in Richtung Badezimmer. Sie konnte sich in ihrem Zuhause praktisch blind fortbewegen und das fahle Mondlicht, was sich zwischen den Wolken hindurchstahl war mehr als ausreichend.
    Obwohl sie nur auf die Toilette ging, genoss Rebecca die Ruhe in ihrem Kopf. Es war ein recht schönes Gefühl, sich zumindest für ein paar Minuten so normal fühlen zu können. Wann immer Rebecca Leuten ihre Krankheit beschrieb, erklärte sie, dass ihr Tourette immer da war und sie auch immer Tics hatte. Das stimmte aber nicht so ganz. Denn wenn sie sich zum Schlafen in ihr Bett legte, schien sich auch ihre Nervenkrankheit zur Ruhe zu begeben.
    Während sie ihr Geschäft verrichtete und sich anschließend die Hände wusch, passierte nicht mehr als ein müdes Zucken ihrer rechten Gesichtshälfte. Die dauerhaften, pulsierenden Reize in ihrem Kopf, welche sie sonst dazu brachten wirres Zeug umherzurufen und ihre Gliedmaßen grotesk zu verrenken, spürte sie überhaupt nicht. Zwar waren sie nicht wirklich fort, aber sie waren in ihrem schläfrigen Zustand zu schwach, um sie sonderlich zu beeinträchtigen.
    Vielleicht war das ja die Lösung für ihr Problem, überlegte sie sich. Vielleicht musste sie einfach nur bis an den Rest ihres Lebens Beruhigungs- und Schlafmittel nehmen, um sich dauerhaft in einen Zustand des Halbschlafs zu versetzen.
    Als Rebecca über den Flur wieder zurück zu ihrem Zimmer lief, hörte sie plötzlich ein Geräusch und hielt verwundert inne. Es hatte sich wie ein leises Zischen angehört. Eine Weile lauschte sie in die Stille der Nacht hinein, als es plötzlich erneut ertönte. Rebecca runzelte die Stirn. Der Laut kam aus dem Gästezimmer.
    Auf Zehenspitzen und mit klopfendem Herzen trat sie an die Tür und legte die Hand an die Klinke. Sie zögerte für einen Moment, schließlich war es mitten in der Nacht und sie wollte ungerne einfach so hereinplatzen. Andererseits gab es keinen Zweifel daran, was sie aus Amaias Zimmer vernahm und ihre Sorge überwog schließlich.
    Vorsichtig schob sie die Tür einen Spalt weit auf und lugte in das Gästezimmer. Natürlich konnte sie in der Dunkelheit kaum etwas ausmachen, doch die spärlichen Lichtstrahlen, welche durch das Fenster fielen, reichten gerade so aus, um Amaias leicht gekrümmte Gestalt unter der Bettdecke auszumachen. "Mai?", machte sie sich flüsternd bemerkbar.
    In der Dunkelheit konnte sie ausmachen, wie ihre beste Freundin leicht den Kopf anhob. Sie sagte nichts, doch ihr Schluchzen verstummte für einen Moment, sodass nur noch ihr unregelmäßiger Atem zu hören war.
    "Ist alles in Ordnung?", fragte Rebecca, auch wenn die Antwort auf der Hand lag. "Kann ich dir irgendwie helfen?"
    Amaia brauchte einen Moment, um eine Antwort zu geben. "N-n-nein", stieß sie mit zittriger Stimme hervor.
    Für eine Weile stand Rebecca unschlüssig in der Tür, während die Māori weiterhin unterdrückt schluchzte. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Vielleicht war es wirklich besser, wenn sie sich wieder zurückzog und Amaia ein wenig Zeit gab, sich an diese neue Situation zu gewöhnen, ohne sich ihr aufzudrängen. Trotzdem rührte sie sich nicht. Es widerstrebte ihr auf jeder Ebene, ihre beste Freundin in diesem Zustand allein zu lassen.
    "I-ich weiß einfach n-n...nicht wei-t-ter...", schluchzte Amaia leise. "Ich k-kann das n-nicht m...mehr..."
    Rebeccas fasste sich ein Herz, trat in das Gästezimmer und schloss hinter sich die Tür. Vorsichtig tastete sie sich an das Bett heran.
    "B-Becky?", ertönte Amaias Stimme. Obwohl die Dunkelheit das Gesicht der Māori verbarg, konnte Rebecca anhand des Tonfalls den fragenden Ausdruck auf ihrem Antlitz erahnen.
    Ohne etwas zu erwidern, tastete Rebecca mit ihren Händen prüfend nach einem freien Platz auf dem Bett. Dann kletterte sie ganz vorsichtig, um Amaia nicht wehzutun, über die Māori hinweg und ließ sich hinter ihr nieder. Sie hob die Bettdecke an und schlüpfte hinunter. Von Amaia erklang ein leises Wimmern, als ihr klar wurde, was ihre beste Freundin machte, doch sie wehrte sich nicht. Behutsam schlang Rebecca einen Arm um sie und schmiegte sich eng an die Frau heran.
    Amaia lag mit dem Rücken zu ihr und hatte die Beine leicht angewinkelt, sodass Rebecca sie praktisch vollständig umschließen konnte, während sie mit der anderen Hand sanft über Amaias Schulter strich. Sie spürte die Wärme von Amaias Körper, fühlte das Zittern ihrer Muskeln und die leichten Rucks, welche die Schluchzer durch ihren Körper sandten. Ihren Kopf legte sie eng an den der Māori, sodass sie den Geruch von Amaias Haaren mit jedem Atemzug aufnahm. Da ihre beste Freundin weiterhin nichts sagte, schwieg auch Rebecca und so verweilten die beiden in einer Stille, die lediglich von dem leisen, bitterlichen Weinen erfüllt war.
    Es brach Rebecca das Herz Amaia so zu sehen. All ihre eigenen Sorgen und Nöte der vergangenen Wochen erschienen ihr mit einem Mal so unwichtig. Im Vergleich zu dem, was die Māori gerade durchmachte, wirkte ihr Tourette und all die Schwierigkeiten, die es mit sich brachte, fast schon harmlos. Ihre Nervenkrankheit machte ihr zwar das Leben schwer, doch zumindest konnten ihre Familie und ihre Freunde ihr dabei helfen, ihre Tics für eine Weile auszublenden und sich dabei einigermaßen normal zu fühlen. Wenn sie daran dachte, wie viel Amaia für sie und ihre Probleme getan hatte, erschien es Rebecca so unendlich unfair, dass sie ihrer besten Freundin nun so wenig helfen konnte.
    Wie lange es dauerte, bis Amaia ruhiger wurde und sich ihr Atem langsam wieder beruhigte, war schwer zu sagen. Nach einer Weile verklang das Schluchzen und Schniefen und ihr Körper entspannte sich wieder ein wenig. Auch nachdem Amaia in ihren Armen eingeschlafen war, blieb Rebecca liegen und versuchte selbst ein wenig Ruhe zu finden.
    Es schien alles zu sein, was Rebecca noch für Amaia tun konnte. Sie halten, ihr ihre Nähe schenken und ihr ohne ein Wort versprechen, dass sie ihre beste Freundin nicht im Stich lassen würde.
    Majonese ist offline Geändert von Majonese (20.05.2022 um 11:57 Uhr)

  16. #356
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    Nachdem Lilu gestern Abend sehr spät in Nos Astra ankam, schaffte sie es gerade noch Stephen eine kurze Nachricht zu kommen zu lassen, ehe sie völlig erschöpft ins Bett fiel...

    Einer unruhigen Nacht, folgte ein früher Morgen. Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch die riesigen Fenster des Apartments.
    Lilu blickte kurz auf, blickte anschließend auf den Holo-Wecker auf ihrem Nachttisch und ließ den Kopf wieder ins Kissen sinken.
    "Viel zu früh." raunte sie und versuchte nochmal ein zu schlafen.
    Doch so wirklich gelingen wollte ihr das nicht. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere, bis sie schließlich aufgab und sich seufzend aus der Bettdecke kämpfte.
    Und da waren sie wieder. Diese schrecklichen Erinnerungen, die sie schon seid einer Weile verfolgten. Die letzten Momente von Jade und Violet, ehe sie von Schweinen bestialisch hingerichtet wurden.
    Sie schüttelteden Kopf, versuchte an etwas anderes zu denken. Stand auf und wanderte rastlos durchs Apartment, doch es funktionierte nicht. Sie musste hier raus.
    Eilig sprang sie unter die Dusche, zog sich was an und verließ das Apartment.
    In der Nähe des Handelszentrums gab es ein paar Kiosks. An einem entdeckte Lilu einen Volus und eine Asari. Der Volus rief die ganze Zeit: "Verkaufen. Verkaufen!" Und die junge Spanierin war sich nicht sicher, ob er die Asari oder den Kiosk anschrie.
    Lilu schmunzelte, als sie den Augen rollenden Blick der Asari vernahm und ging weiter.
    An einem anderen Kiosk stand ein anderer Volus, der einer Asari erklärte, was er wollte. "Ich will etwas, dass sagt..... Du gehörst mir."
    War das eine Liebeserklärung? schoss es ihr durch den Kopf und zog fragend die Augenbrauen hoch. Doch dann wollte sie nicht so lange bleiben, um dies heraus zu finden.
    Sie suchte sich ein Taxi und ließ sich ins Stadtzentrum fliegen.
    Von dortaus ging sie zu einem Friseur, wo sie sich ihre Mähne blondieren und ihren Haarschnitt auffrischen ließ.
    Danach bummelte sie durch die Shopping Mall und kaufte ein wenig ein.
    Am späten Nachmittag kehrte sie zum Handelszentrum zurück und suchte die Bar Eternity auf. Lilu hoffte darauf, die verrückte Asari-Matriarchin Aethyta zu treffen, die dort als Barkeeperin gearbeitet hatte und immer so tolle Geschichten zu erzählen hatte. Man kann keine einzige Asari-Lebenspanne hinter sich bringen, ohne das irgendwo eine großer Krieg ausbricht. erinnerte sich die junge Spanierin schmunzelnd an Aethyta´s Worte, wenn das Thema auf den Geth Angriff auf die Citadel fiel.
    Doch als sie dort ankam, war Aethyta nicht da und man erklärte ihr, dass sie hier nicht mehr arbeitete.
    Enttäuscht wandte sie sich ab und entdeckte in einer Ecke drei Menschenfrauen, die glücklich auf irgendwas anstießen. "Auf die Freundschaft." hörte sie eine der Frauen sagen und Lilu sah plötzlich Jade, ihre Assistentin Millie und sich selbst in dieser Ecke sitzen. Das war zuviel für die junge Spanierin.
    Tränen schossen ihr in die Augen und sie verließ mit zwei Einkaufstüten auf schnellstem Weg die Bar.
    Eilig rannte sie nach hause. Als hinter ihr die Wohnungstür zischend ins Schloss fiel, ließ sie die Einkaufstüten fallen und brach weinend zusammen.
    Wieder kamen die ganzen Erinnerungen hoch, an Freunde, die sie ins Herz geschlossen und schließlich verloren hatte und ihr wurde klar, dass es ein Fehler war hier her zurück zu kehren.
    Warum hatte sie nicht auf Stephen gehört, der ihr vorgeschlagen hatte, bei ihm auf Omega zu bleiben?! Doch sie wusste es besser und lehnte ab.
    Wie ein kleines Kind, die Beine angewinkelt und die Arme um ihre Beine geschlungen, kauerte sie am Boden und heulte.
    "Aufhören." flehte sie schluchzend, während sich die Bilder immer tiefer in ihr Gehirn brannten. "Aufhören." schluchzte sie verzweifelt und wusste nicht, was sie tun sollte.

    Sie aktivierte ihr Omni-Tool, wählte Stephens Nummer -er und Crusher waren die einzigen, die sie noch hatte- und brach den Anruf ab. Sie wiederholte den Vorgang, wieder und immer wieder. Bis sie einmal etwas zu spät abbrach und es am anderen Ende kurz durch klingelte. Wieder brach sie den Anruf ab, als ihr Omni-Tool sich surrend bemerkbar machte. Es war Stephen.
    Sie zögerte einen Moment und nahm den Anruf schließlich an.
    Flackernd baute sich Stephens Bild im Holo-Display auf.
    "Hey, ist alles okay bei dir?" wollte ihr Bruder wissen. Lilu schluchzte. "Lilu?" Stephens Stimme klang besorgt.
    "Du hattest recht, ich hätte nicht hier her zurück kehren sollen. Alles erinnert mich an Jade und all meine Freunde, die ich verloren habe." erklärte sie schluchzend.
    "Dann pack deine Sachen und komm hier her." hörte sie die Stimme des Kroganers, als dieser kurz darauf im Display erschien.
    Lilu überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf.
    "Ich kann nicht. Wenn ich zu euch komme, dann werden wir irgendwann wieder in irgendeine Scheiße geraten und ich verliere eu...... Ich schaff das nicht, ich will nicht mehr." wieder kullerten ihr dicke Tränen über die Wange. "Uns verlierst du ni.." "Nein." flehte sie und schüttelte vehement den Kopf. Stephen sah sie besorgt an.
    "Lilu, mach Urlaub. Egal wo und wie lange." sagte der Blondschopf leise.
    "Hast du auch einen Vorschlag für ein Urlaubsziel?" wollte die junge Spanierin schluchzend wissen.
    "Neuseeland. Ich wollte vor ein paar Jahren nach Tauranga City, soll sehr schön dort sein, hat sich leider bislang nicht ergeben. Alternativ kann ich noch Papamoa Beach vorschlagen. Schau einfach mal im Extra-Net." antwortete Stephen.
    "Das mach ich und danke, Bruder." Lilu beruhigte sich langsam. "Gerne. Aber sag mir bescheid, wo du bist und vielleicht solltest du nicht unbedingt deinen richtigen Namen verwenden." schlug er vor.
    "Ich gebe dir gerne bescheid, wo ich hin gehe und lass auch von mir hören. Aber ich werde den Urlaub bestimmt nicht mit einer Lüge beginnen." erwiderte sie.
    "Okay. Versprich mir aber, dass du auf dich aufpasst." Stephen lächelte. "Das werde ich. Passt mal lieber auf euch auf." Mit diesen Worten beendeten sie das Gespräch.

    Lilu eilte zu ihrem Laptop und suchte im Extra-Net nach dem Reiseziel Neuseeland.
    Dann Tauranga City und schließlich Papamoa Beach. Sie schaute sich die Bilder und wusste nicht so recht, für welches der beiden sie sich entscheiden sollte. Von den Bildern her sah nämlich alles traumhaft schön aus.
    In Papamoa Beach Paradise, eine kleine Ferienhaus Siedlung blieb ihr Blick schließlich hängen. Kleine weiße Ferienhäuschen in der Nähe vom Strand.
    Lilu überlegte nicht mehr lange, da wollte sie hin.
    Sie mietete sich für drei Monate ein Ferienhäuschen direkt am Strand und buchte anschließend den Flug. Morgen Vormittag ging es los.
    Sie packte ihre Reisetasche und packte auch ihren Spezialbehälter, wo ihre beiden eigen angefertigten Pistolen aufbewahrt waren, mit in die Reisetasche. Sie wurde diese Waffen zwar nicht brauchen, hoffte sie zumndest, denn sie war ja allein dort, aber sicher ist sicher.
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  17. #357
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    Die Reise nach Neuseeland dauerte länger, als sie erwartet hatte. Lilu hatte einen kleinen Fehler beim buchen gemacht und wurde erst kreuz und quer durch die Galaxie geschickt, bevor es tatsächlich in Richtung Erde ging.
    Auf dem Weg dorthin traten unerwartete Turbulenzen auf, was die Weiterreise ein weiteres mal verzögerte.

    Lilu hatte mittlerweile keine Ahnung mehr, wie lange sie in diesem fliegenden Schrotthaufen saß. Waren es Stunden? Oder sogar Tage? Sie wusste es wirklich nicht mehr und irgendwann, als die Reise dann doch mal weiter ging, schlief sie völlig erschöpft ein.

    Das nächste, woran sie sich erinnerte, dass sie unsanft geweckt wurde. "Wir sind da!" teilte ihr eine der Flugbegleiterinnen mit.
    Draußen wurde sie von einer Papamoa Beach Paradise Mitarbeiterin empfangen, die sie umgehend in eine idyllische Feriensiedlung fuhr.
    Kleine bis mittelgroße, weiße Häuser reihten sich neben der Straße aneinander. Die Umgebung war sauber, ruhig und man konnte den Eindruck bekommen, dass hier niemand wohnte. Doch das täuschte. Es waren bisher zwar wirklich nur ein paar Häuser vermietet, aber in den nächsten Wochen würden mehr Urlauber kommen, versicherte ihr die Mitarbeiterin.
    Lilu war es ganz recht, dass hier noch nicht soviel los war, immerhin wollte sie sich erholen.
    Die Mitarbeiterin steuerte den Wagen weiterhin der Straße folgend, bis diese zu Ende war und sie vor einem kleinen, weißen Häuschen mit Garage stehen blieb.
    Die beiden Frauen stiegen aus und Lilu ließ sich durchs Haus führen und alles zeigen. Dann mussten noch einige Formalitäten geklärt werden und die Mitarbeiterin händigte ihr die Schlüssel fürs Haus und den Mietwagen in der Garage aus und drückte ihr schließlich noch eine Visitenkarte in die Hand.
    Dann verabschiedete sich die Mitarbeiterin und Lilu war endlich allein.

    Hinter dem Haus hatte sie einen kleinen Garten, der durch eine gepflegte Hecke von den Nachbargrundstücken abtrennte und neugierig Blicke abschirmte.
    Lilu entdeckte auf der einen Seite einen kleinen Pool und auf der anderen Seite, umringt von hohen Palmen eine Hängematte.
    Zwischen der Hecke entdeckte sie auch ein schmales Holztürchen, an dessen andere Seite ein schmaler Weg zum Strand führte.
    Lilu holte sich in der Küche ein Glas Wasser und lümmelte sich umständlich in die Hängematte.
    Heute wollte sie garnichts mehr machen, außer die letzten Sonnenstrahlen genießen, ehe die Sonne unterging....
    eis engel ist offline

  18. #358
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    Über die folgenden Tage heilten die Schnitte in Amaias Gesicht nach und nach wieder. Trotz ihrer anfänglichen Befürchtungen reichte das Medigel aus, um die Verletzungen zu schließen und kaum eine Woche nach dem schrecklichen Zwischenfall waren die tiefen Wunden wenig mehr als dunkle Striche auf ihrer Haut. Lediglich der lange Riss, der über ihre linke Wange verlief und in einem leichten Spalt an ihrer Oberlippe endete, blieb weiterhin gut sichtbar. Zwar hatte auch hier das Medigel Wirkung gezeigt, doch man konnte die Wunde noch immer sehr deutlich erkennen, auch wenn sie laut Amaia mittlerweile kaum noch wehtat. Ihre Prellungen waren mittlerweile ebenfalls wieder gut verheilt und sie hatte praktisch keine Beschwerden mehr, was ihre Beweglichkeit anging.
    Aber sowohl Rebecca als auch ihren Eltern war klar, dass die wirklich schlimmen Verletzungen nicht die waren, aus denen Blut strömte. Amaia tat ihr Bestes, sich nichts von ihren aufgewühlten Gefühlen anmerken zu lassen und man konnte zwischendurch wirklich vergessen, was am vergangenen Wochenende passiert war.
    Sie fand sehr schnell ihren alten Tatendrang wieder und trieb ihre beste Freundin fast täglich aus dem Haus. Anfänglich unternahmen sie einfach nur Spaziergänge am Strand und genossen das Wetter, das mit jedem Tag ein kleines bisschen angenehmer zu werden schien. Doch irgendwann schleppte Amaia ihre beste Freundin in den Pacific Park, wo sie eine Weile rumhingen und einfach nur die spätwinterliche Sonne genossen. Anschließend machten sie eine Shopping-Tour durch die Innenstadt und klapperten ihre üblichen Geschäfte ab.
    Die Tatsache, dass Madison nicht dabei war, versetzte ihrer Laune durchaus einen leichten Dämpfer. Schon seit Wochen hatten sie nichts mehr von ihrer Freundin gehört. Zwar schien sie weiterhin auf InSync und anderen Social-Media-Plattformen unterwegs zu sein, doch Madison mied Rebecca und Amaia weiterhin und weigerte sich, auf ihre zunehmend selteneren Nachrichten zu reagieren. Trotzdem versuchten sie, das Beste aus dem gemeinsamen Nachmittag zu machen.
    Für gewöhnlich bekam Rebecca mit ihren Tics die Aufmerksamkeit der anderen Leute, wenn sie in der Stadt unterwegs waren, doch mit ihren sichtbaren Verletzungen im Gesicht musste sich nun Amaia den ein oder anderen sehr unverhohlenen Blick gefallen lassen. Zwar sprach niemand die Māori direkt auf die Schnittwunden an, doch es regte die Neugier der Leute spürbar an. Mit dem Anflug leiser Bewunderung stellte Rebecca aber fest, dass sich ihre beste Freundin nicht darum zu kümmern schien, denn sie ließ sich zu keinem Zeitpunkt etwas anmerken. Eher im Gegenteil. Amaia strahlte fast dauerhaft gute Laune und Begeisterung aus und scherte sich nicht an den unangenehmen Blicken, die ihr zugeworfen wurden.
    "Um ehrlich zu sein, das ist im Moment echt mein kleinstes Problem", offenbarte Amaia halb im Spaß, halb ernst, als Rebecca sie auf der Busfahrt zurück nachhause danach fragte. "Außerdem will ich mir auch nicht die Stimmung vermiesen lassen, nur weil mich ein paar Leute die ganze Zeit anstarren..." Erst einen Moment später bemerkte sie, wie abfällig ihre Worte gegenüber jemandem mit Tourette-Syndrom wirkten. "Ich meine...tut mir leid, ich wollte das nicht so sagen..."
    Rebecca winkte ab. "Schon okay...Flamingo, oh oh oh-woah!" Natürlich fing sie sich für ihren lauten Tic einige erschrockene Blicke und ein tadelndes Kopfschütteln einiger Fahrgäste ein. Amaias Worte versetzten ihr einen leichten Stich, denn die Māori hatte absolut recht. Es war eigentlich albern, sich immer noch so viele Gedanken darüber zu machen, wie die Leute um sie herum auf ihre Tics reagierten, doch Rebecca konnte das nicht einfach abschalten, egal wie sehr sie es sich manchmal wünschte. Trotzdem nahm sie Amaia die Aussage nicht wirklich übel. Sie wusste, wie ihre beste Freundin es meinte.
    Obwohl Amaia zusammen mit ihr in einem Haus wohnte, achteten sie beide auch darauf, sich nicht irgendwann selbst auf die Nerven zu gehen. Zwar verbrachten sie weiterhin sehr viel Zeit miteinander, doch sie gaben sich auch Raum für sich selbst. So saß Rebecca oft alleine Zeit auf ihrem Zimmer, wo sie weiter an ihrem hölzernen Vogel malte oder heimlich an ihrem Song schrieb, während sich Amaia anderweitig beschäftigte. Wenn sie nicht gerade im Gästezimmer war und auf ihrer Gitarre spielte oder auf Social-Media unterwegs war, half die Māori auch sehr häufig im Haushalt. Trotz aller Zusprüche von Rebecca und deren Eltern, schien sich Amaia noch immer Sorgen zu machen, der Familie ihrer besten Freundin zur Last zu fallen und so half sie Rebeccas Vater im Garten, ging für sie einkaufen und kochte ihnen am Freitagmittag eine leckere Gemüsepfanne mit Reis.
    Um sich ein wenig zu erholen, meldete sich Amaia bei Joey für die ganze Woche krank. Der Inhaber des Harmony war zwar nicht sonderlich begeistert darüber auf sie verzichten zu müssen, doch er gab der Māori für die Woche frei und hakte dankbarerweise auch nicht großartig nach, was Amaia denn genau fehle oder verlangte gar ein Attest. So selbstbewusst sich Amaia trotz der sichtbaren Schnittwunden in ihrem Gesicht auch gab, Rebecca wusste, dass sie sehr ungerne darüber sprechen wollte, was am vergangenen Sonntag passiert war. Selbst Rebecca gegenüber verlor sie kaum noch ein Wort über den Vorfall und vermied jeden Versuch, ein Gespräch darüber zu beginnen.
    Eigentlich ging es Rebecca nichts an, was die Māori tat, wenn sie sich ins Gästezimmer zurückzog, doch sie fragte sich unentwegt, ob sich Amaia mittlerweile mit ihrer Mutter ausgesprochen hatte. Sie wusste, dass Haeata ihrer Tochter schon einige Textnachrichten geschrieben hatte, doch sie wollte ihre beste Freundin nicht andauernd darüber ausfragen, solange Amaia ihr nicht von sich aus mehr erzählte und so blieb sie weiterhin im Unklaren darüber, wie es mit Amaias Familie weiterging. Irgendwie hatte sie geglaubt, die Nähe zu der Māori würde ihrer besten Freundin helfen, sich ein wenig mehr zu öffnen, doch davon war bislang nichts zu merken.
    Nichtsdestotrotz war es beruhigend, wieder eine schöne Zeit mit Amaia haben zu können.
    Da das Wetter am Samstag recht sonnig wurde und der Winter nun mit jedem weiteren Tag seinen Schrecken verlor, beschlossen die Zwei, mal wieder einen Reitausflug zu unternehmen.
    Auch wenn sie weiterhin ihre Winterjacken trugen und ihre Ohren mit warmen Wollmützen vor dem Wind schützten, mussten sie sich schon lange nicht mehr so dick einpacken, wie noch vor zwei Wochen. Üblicherweise war am 'Wake Field Equestrian Centre' zu dieser Jahreszeit nicht allzu viel los, die meisten Leute warteten bis Einbruch des Frühlings, um sich auf den Rücken der Vierbeiner zu schwingen und so offenbarte sich der Hof sehr friedlich und ein wenig verschlafen, als Rebecca und Amaia aus dem Taxi stiegen.
    Obwohl es noch nicht einmal Mittag war, spürten sie bereits die angenehme Wärme der Sonnenstrahlen auf ihren Gesichtern. Es war ein herrlicher Anblick, wie sich die niedrigstehende Sonne immer wieder zwischen den lockeren Wolkenfeldern hindurchschob und das Land in einen goldenen Schimmer tauchte. Zwar waren die meisten Bäumer und Sträucher noch recht kahl, doch man konnte bereits die ersten Farben sehen, welche sich allmählich zurückkämpften. Unter das leise Rauschen des Windes mischte sich bereits vereinzelt das erste, vorsichtige Vogelgezwitscher.
    Charlotte war wie immer mit der Pflege ihrer Pferde beschäftigt und bemerkte die beiden Frauen, als sie über den Schotterplatz liefen. Sofort kam sie auf Rebecca und Amaia zu und begrüßte die beiden herzlich und natürlich fiel ihr dabei die Verletzung in Amaias Gesicht auf. "Du meine Güte, was ist denn passiert?", wollte sie besorgt wissen.
    "Ach, das ist nicht so schlimm", wich die Māori der Frage aus.
    "Es war Mord!", rief Rebecca unkontrolliert dazwischen. "Ich war's!" Sie legte verschwörerisch einen Finger an die Lippen. "Fuck off! Pssst, erzählt es keinem!"
    Charlotte runzelte die Stirn, fragte aber nicht weiter nach. "Ich nehme an, ihr wollt mal wieder ausreiten, nicht?"
    Rebecca und Amaia nickten zur Antwort und die Drei begaben sich in das kleine Hauptgebäude zu, welches direkt die Reithalle angrenzte. Der Arbeitsplatz von Charlotte wirkte wie eine Mischung aus einem kleinen Büro und einem Informationsschalter und im Prinzip war es auch genau das. Hier wurde von der Hofbesitzerin oder einem ihrer Helfer in der Regel sämtlicher Papierkram der Pferdebesitzer und Reiter abgehandelt. Wie immer bei den beiden Freundinnen sparte sich Charlotte aber einen Großteil der Formalitäten und ging nur das Allernötigste mit ihnen durch. Stattdessen plauderten sie ein wenig über den Hof, die Pferde und ihre Reiterfahrungen und ehe sie es sich versahen, war schon eine Viertelstunde vergangen.
    Majonese ist offline

  19. #359
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    "So wir sind zu Hause.", erklärte Airi nachdem sich zischend die Eingangstür öffnete und das Licht im Flur automatisch anging.
    "Zu Hause? Was ist schon zu Hause?", erwiderte Yuika müde und ließ ihre Sachen neben sich fallen und begann ihre Schuhe auszuziehen.
    "In deinem Zustand, dort wo dein Bett steht. Für tiefe Philosphie bin ich gerade nicht bereit.", sprach Airi bestimmend.
    "Mmmm. Bettchen. Ein Wort voller Vertrautheit. Kann es kaum erwarten.", meinte ihre Schwester und schmunzelte wohlig.
    "Glaube ich. Aber vorher geht es unter die Dusche mit dir. Zähne putzen wäre auch nicht schlecht. Mir ist nicht verborgen geblieben das Charis-san nicht die einzige Person war die nach Rauch stank." "Pfefferminze ist auch nicht mehr das was es mal war."
    "Hat schon damals bei Mama nicht geklappt.", erwiderte Airi tadelnd und half ihrer Schwester beim ausziehen.
    "Bist du jetzt sauer?" "Nein, das bedeutet ich habe eins frei. Und jetzt ab unter die Dusche junge Dame.", meinte Airi bestimmend.
    "Jawohl, Niichan.", antwortete Yuika, schmiß ihre Unterwäsche in einen Wäschekorb und stolzierte zum Bad. Airi hörte das Rauschen der Dusche, während sie die Ausrüstung ihrer Schwester aufhob und begann sie in den Nebenraum zu schaffen. Anschließend warf sie noch einen kurzen Blick in Yuikas Zimmer, was aber so ordentlich verlassen war wie von ihr gewohnt.
    "Scho, fascht fertisch.", sagte Yuika mit einem Handtuch umwickelt, sich die Zähne beim sprechen putzend. Airi musste schmunzeln.
    "Sie werden so schnell erwachsen.", entgegnete sie scherzhaft und setzte sich auf einen Stuhl in der Küche.
    "Übrigens, ich habe Honda-sama getroffen. Er ist momentan auf der Citadel.", erzählte sie während Yuika ins Waschbecken spuckte.
    "Honda-sama? Der alte Mann ist hier? Nur er, oder auch die Red Samurai?", erkundigte sich Yuika, deren Stimme aus dem Bad hallte.
    "Teils, teils. Ich habe ihm im Jigoku getroffen. Dort ist er derzeit untergekommen.", erklärte Airi ihrer Schwester.
    "Wo sollte er auch sonst sein. Ist er noch eine Weile hier?", meinte diese an, sich die Haare abtrocknend.
    "Ich denke schon. Du wirst ihn schon noch treffen können. Wenn du willst.", meinte Airi und lehnte sich leicht zurück.
    "Das ist gut. Er ist ein lauter, sturköpfiger, brutaler und obszöner alter Mann. Aber irgendwie habe ich ihn immer gemocht.", meinte Yuika und lächelte leicht. Airi nickte zustimmend. Honda war eine der wenigen Verbindungen zu ihrer Vergangenheit. Etwas was Yuika noch wichtiger war als Airi. Ein Stück personifizierte Heimat, mehr nach Sake als Sakura riechend.
    "Aber jetzt gehe ich schlafen. Du kannst ja überlegen was du nachher anziehst. Dann kann ich mir was passendes aussuchen. Nicht das wir noch das gleiche tragen.", erklärte Yuika und streckte sich kurz, dabei herzhaft gähnend.
    "Ohh? Keine Zwillingsnummer?", scherzte Airi und erhob sich von ihrem Stuhl. "Ein andernmal Schwesterchen. Ein andernmal.", meinte Yuika und taperte in Richtung ihres Schlafzimmers.

    **

    "Ich mag ihr Outfit Orlowski-san. Wen wollen sie beeindrucken? Uns oder Charis-san?", meinte Airi anerkennend als Kathy zur Landeplattform kam auf der die Zwillinge ihr Skycar geparkt hatten. Anders als sonst hatten sie sich entschieden ihr richtiges Skycar zu nehmen anstatt ein gemietetes. Das hier war nichts geschäftliches, sondern Vergnügen. Und ihr Skycar strahlte Vergnügen von der Optik aus.
    Kathy lächelte ob des Kompliments. Sie trug ein enggeschnittenes rotes Kleid, welches von einem dünnen Träger um ihren Nacken verlaufen gehalten wurde und so neben dem Aussschnitt vorne auch einen guten Blick auf ihren tätowierten Rücken bot. Ihre Füße steckten in eleganten schwarzen Pumps, deren Riemen sich ein wenig nach oben um ihre Knöchel schlängelten. Am rechten Arm trug sei drei dünne goldene Armreifen, welche ineinander verschlungen waren. Ihre Haare hatte sie zu einer hübschen Hochsteckfrisur arrangieren lassen, von der zwei quirlige Locken arrangiert, aber natürlich wirkend ihr Gesicht einrahmten. In ihren Ohrläppchen steckten wieder Diamantstecker, Ersatz für jene, welche sie beim Absturz verloren hatte. Elegant stöckelte sie zu dem schwarzen Wagen.
    "Es ist mehr für mich, danke. Aber es freut mich natürlich wenn es ihnen gefällt.", erwiderte sie und betrachtete die beiden Japanerinnen.
    "Außerdem muss ich mir ja ein wenig Mühe geben, wenn ich sie beide so anschaue.", gab sie das Kompliment zurück.
    Airi trug ein dunkelblaues Kleid mit freien Schultern, deren Rückenband kleine Schlitze hatte, hinter denen ihre Tätowierungen schimmerten. Ihre Haare waren zu einer einfachen Hochsteckfrisur geformt, welche von einer vergoldeten Haarnadel zusammengehalten wurde. Yuika trug ein hübsches Kleid mit einfachen Schulterträgern, welches einen Balanceakt zwischen weiß und rosa zu vollbringen schien, je nachdem in welchem Licht sie stand. Sie hatte ihre Haare zu einem Knoten geflochten, in dem eine Schmetterlingshaarklammer in rosa und goldfarben glitzerte, was hervorragend mit dem Kleid harmonierte. Ihr Gesicht war etwas heller geschminkt als das ihrer Schwester, ohne jedoch unnatürlich zu wirken. Kontrastiert wurde das von Yuika mit einem kräftigeren Lippenstift und einer etwas ausgeprägteren Kontrastierung der Augen.
    "Danke Orlowski-san. Wollen wir?", bedankte sich Yuika höflich und wies auf die offene Flügeltür.
    "Sehr gerne doch.", erwiderte Katharina und stieg hinten rechts in das Skycar ein.

    **

    Nachdem sie Charis angepingt hatten, steuerte Yuika das Skycar auf die erhaltene Position. Sachte brachte sie das Skycar dort zum stehen und ließ es ruhig oberhalb der Straße schwebend, die Düsen kaum ein Geräusch von sich geben. Die Japanerin öffnete die Flügeltüren als sie die Asari entdeckte. Freundlich winkte sie die Schmugglerin von der jetzt offenen Fahrerseite heran.
    "Hallo Charis-san. Ich hoffe es macht ihnen nichts aus das ich jetzt zur Abwechslung fliege.", erklärte sie gutgelaunt und wies sie an einzusteigen. Kathy machte von ihrer Sitzseite eine einladende Geste hinten neben ihr Platz zu nehmen.
    Nachdem die Asari eingestiegen war, schloßen sich die Türen und das Gefährt hob sich wieder in die Lüfte.
    "Schön das sie es einrichten konnten Charis. Ich hoffe der Abend wird ihnen gefallen. Die beiden Damen waren so freundlich ihr eigenes Skycar als Gefährt anzubieten.", begrüßte sie Kathy und umarmte die Schmugglerin kurz freundschaftlich.
    "Liebhaberstück.", meinte Airi und lächelte freundlich nach hinten. Ihre Hand glitt kurz stolz über die Sitzbezüge.
    "Da sich die beiden Damen auch nicht geäußert haben, musste ich aussuchen. Ich habe ein hübsches Tapas Restaurant ausgemacht. Also eine Art Tapas Restaurant. Da werden verschiedenste Gerichte als kleine Häppchen serviert, aber man beschränkt sich dort wohl nicht nur auf die spanische Küche. Klang interessant. Ich war noch nie in einem Tapas Restaurant, aber kleine Häppchen sind gut zum ausprobieren. Und die sollen eine hervorragende Bar haben.", beschrieb sie das Ziel ihrer Reise. Sie schaute in das blaue Antlitz ihres Gegenübers.
    "Ich hoffe das ist in Ordnung für sie?", erkundigte sie sich höflich.


    Den Blick von einem Kleid zum anderen wandernd nickte Charis anerkennend. „Sie sehen aber alle schick aus“, sagte sie und fragte sich zeitgleich, wie aufwendig es wohl sein musste, all diese Haare zu bändigen, wenn man ausgehen wollte.
    Tapas? Was war noch Tapas? Irgendetwas menschliches, richtig?“, sagte sie zu Orlowski. Kleine Häppchen klangen zwar nicht nach einem sättigenden Abendessen, aber nach ein paar nette Stunden. Das Skycar der Zwillinge war imposant wie die Damen selbst. Unauffällig auffällig und bei einer plötzlichen Verfolgungsjagd sicherlich ein Trumpf, wenn die Optik hielt, was sie versprach.
    Ich bin dabei!“, sagte sie.
    Die Navigation des Skycars leitete sie zuverlässig in eines der zahlreichen Freizeitviertel der Citadel. Der Bürger musste auch unterhalten werden. Charis staunte jedes Mal darüber, wie aufwendig die Logistik sein musste, den Laden am Laufen zu halten. Das Skycar landete sanft aber bestimmt auf der ihm zugedachten Plattform. Die vier Grazien stiegen aus und Charis warf einen verwunderten Blick in die vor ihr liegenden Gänge der Citadel. Sie hatte diesen Teil der Station schon lange nicht mehr betreten und seit dem letzten Mal – vor etwa zehn oder fünfzehn Jahren – hatte sich viel geändert. Sie pfiff durch die Zähne und sagte: „Schick geworden.“ Ihre Augen huschten suchend nach den Sportwetten, fand aber keine Anzeichen dafür. Also wandte sie sich zu ihrer Gönnerin des heutigen Abends.
    Wohin, Boss?
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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen

    Marco Lagos

    "Ich unterstütze alles, was ein Massaker verhindern kann. An einem solchen werde ich mich nach wie vor nicht beteiligen."
    Das war von Anfang an seine Position gewesen und daran würde er auch nicht rütteln. Sie waren besser als das. Oder sollten es zumindest sein. Sie hatten bereits so viel erreicht, nun konnten sie es auch auf ihre Weise zu Ende bringen.
    "Die Idee klingt gut. Ich bin sicher dass gerade viele Mitarbeiter in den niedrigen Stufen mit ihr unzufrieden sein dürften. Und wenn wir sie von den illegalen Aktivitäten ihrer Chefin überzeugen können, dann werden sie uns bestimmt unterstützen. "
    Die letzten Wochen waren die Hölle gewesen. Nicht weil es direkt unangenehm war wieder hier zu leben, aber weil es ihn wahnsinnig machte so lange untätig herumsitzen zu müssen. Und weil er keinen direkten Einfluss auf die aktuelle Situation hatte.



    Karvas Rarkin

    "Keine Sorge, das war mir bereits bewusst. Und ich bin auch nicht scharf darauf meine Karriere zu retten. Es geht mir darum, das Richtige zu tun. Vor allem nach dem was ich getan habe. In diesem Sinne: Viel Erfolg dem gebrannten Duo." erwiderte er auf ihre Bemerkung nickend. Wäre Sav hier, hätte sie ihm für diesen peinlichen Spruch sicher bereits eine verpasst.
    Dann setzten sie sich in Bewegung. Schnell bemerkte Karvas, dass sie erstaunlich gut harmonierten. Beide hatten das selbe geschulte Auge und achteten auf die gleichen Details während sie die Straße entlanggingen.
    "....dann hat er heute womöglich etwas vor." beendete der Turianer ihren Satz, während er das Spiel mitspielte und sie an sich gedrückt hielt. "Gute Idee." Die stickige Luft in diesem Teil des Bezirks hatte seine Kehle ganz trocken gemacht.

    Ilias hatte offenbar keine Scheu während eines (inoffiziellen) Einsatzes ein alkoholisches Getränk zu bestellen, also tat er es ihr gleich. Der Kellner stellte ihm ein halbvolles Glas mit extra-starkem Turianer-Gin auf den Tisch. Die Flüssigkeit war beinahe völlig farblos. Als er das Glas ansetzte, spürte er direkt die Schärfe des Getränks. Sein Hals brannte, doch das Gefühl verschaffte ihm gleichzeitig auch ein Gefühl der Klarheit. Was sagte das wohl über ihn aus?
    "Ja, das ist richtig. Jedoch scheint es eine neue Entwicklung zu sein. Ich habe ihn so kennengelernt. Aber die anderen Kollegen haben sich schon mehrfach über ihn unterhalten, dass er sich seit ein paar Wochen irgendwie komplett anders verhält als zuvor. Und auch niemandem wirklich erzählen will, was der Grund dafür ist."
    Das alleine war natürlich kein Beweis, es war höchstens ein Indiz. "Möglich wäre es. Aber vielleicht auch aus einem anderen Motiv heraus. Vielleicht gehört das....zu seinen Vorlieben?"
    Die Vorstellung war widerlich. Aber nicht auszuschließen. "Vielleicht war aber auch etwas völlig anderes der Grund. Ging es um Geld? Hat sie ihn erpresst? Ich glaube es gäbe unzählige Szenarien - "
    Mitten im Satz erstarrte er. "Nicht bewegen." zischte der vernarbte Turianer der Menschenfrau zu. Er war es wirklich. Durant hatte die Bar betreten. Karvas kauerte sich ein wenig in seinem Sitz zusammen, so dass er von der deutlich kleineren Blondine auf den ersten Blick verdeckt wurde. Trotzdem hoffte er mit zusammengebissenen Zähnen inständig, dass sein junger Kollege jetzt nicht den Kopf wenden würde. Er sprach einige Worte mit dem Barkeeper, ließ sich eine Flasche geben und ging dann raschen Schrittes wieder Richtung Ausgang.
    "Schnell!" zischte der ehemalige Captain. Ilias drehte den Kopf. "Folgen Sie ihm. Ich kümmere mich um die Bezahlung und folge dann in sicherem Abstand."
    Unter keinen Umständen durften sie ihn aus den Augen verlieren oder er ihn bemerken.





    Decius Vhan


    Stumm betrachtete der alte Turianer die Aufnahme seiner Frau. Er konnte keine äußerlichen Verletzungen erkennen. Doch er sah die Furcht, die ihr subtil ins Gesicht geschrieben stand. Dann sah er auf die Nachricht, die Seeva T'Saari ihm geschickt hatte. Abermals las er sich die Zeilen durch. Er ballte seine Faust, hörte die Gelenke knacken. Spürte den wiederauftretenden Blutfluss an seinen aufgeschlagenen Knöcheln.
    Jetzt nicht die Beherrschung zu verlieren verlangte ihm die größte innere Kontrolle ab, welche er jemals auf sich selbst ausgeübt hatte. Er hatte in seinem langen Leben schon viel erlebt. Hatte viele Siege und Niederlagen durchlaufen, viele Feinde auf seinem Weg bekämpft und vernichtet. Doch niemals zuvor hatte er einen solch lodernden Hass empfunden, wie er ihn nun in sich für die Asari verspürte. Sie hatte nicht ihn angegriffen. Sie hatte sie ins Ziel genommen. Um ihn einzuschüchtern, ihn zu kriegen. Sie wusste es vielleicht noch nicht, aber damit hatte sie den größten Fehler ihres Lebens begangen.
    Doch so sehr in ihm auch der Wunsch brannte den Spectre mit eigenen Händen in Stücke zu reissen, so wusste er innerlich auch dass er das nicht durfte. Denn genau darauf legte sein Feind es an. Sie wollte ihn provozieren, ihn seine Fassung verlieren lassen und zu einer unüberlegten Aktion zwingen. Es war an der Zeit für radikale Maßnamen. Aber nicht für überstürzte.
    "Alles ist vorbereitet Sir." hörte er Petalin durch den offenen Kanal sagen. "Warte auf ihre Anweisungen."
    "Halten Sie sich bereit. Und keine einzige Aktion erfolgt ohne meine Genehmigung." erwiderte Decius knapp. "Lechis, beeilen Sie sich. Wir müssen uns für den Ernstfall wappnen. Es ist mir egal wie sie es tun, bringen Sie Raxh wieder auf die Beine." sprach er in den anderen Kanal.
    Dann erst machte er sich daran eine Antwort zu verfassen.

    "Ich garantiere Ihnen, dass ich Ihnen Informationen geben werde, die unzählige Leben retten könnten. Und die mich schwer belasten werden, sollten Sie an die Öffentlichkeit kommen. Details werde ich über diese Verbindung nicht verraten, das werden Sie verstehen, aber diesbezüglich gebe ich Ihnen mein Wort.

    Anbei finden Sie Koordinaten und Zeit für den Treffpunkt. Bitte bestätigen Sie mir dies."


    Decius‘ Nachricht kam postwendend. Die Spectre und Lacan sahen sich in die Augen.
    Es ist eine Falle“, sagten sie unisono. Abgesehen davon hatte der Turianer mehr oder minder seine Straftaten zugegeben.
    Sicher? Ich meine, wir haben seine Frau“, merkte Qatar an.
    Wenn das keine Falle ist, kaufe ich Ihrer Tochter ein Pferd“, sagte Seeva trocken.
    Woher wissen Sie…“, sagte der Turianer, brach dann aber ab und schaute auf die Nachricht. Er nickte. Vermutlich hatte die Asari recht.
    Dann lassen wir sie mal zuschnappen“, sagte van Zan trocken.
    Seeva beantwortete die Nachricht mit fliegenden Fingern. Decius Vhan war sicherlich verstrahlt genug, um sich wieder in der Oberhand zu sehen. Die Asari warf einen Blick zur Attentäterin in ihrem Team.
    Odessa, holen Sie Ihr Gewehr.

    *

    Seeva kam ohne Waffen, nicht einmal in Panzerung, zum Treffen. Stattdessen trug sie eine schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt, ein Kleidungsstil, der ihrem Wesen ganz und gar nicht schmeichelte. Gerüstet war sie lediglich mit ihrer Biotik und unbeugsamen Willen. Vhan hatte, vielleicht aus Angst selbst das nächste Entführungsopfer zu sein, ein Treffen in der Öffentlichkeit vorgeschlagen. Recht dicht bei Seevas Auftraggebern, dem Rat, saß sie beinahe unbeteiligt auf einer Parkbank, die Beine überschlagen und den Arm auf der Lehne abgelegt. Sie wusste, dass Narissa ihren Hinterkopf im Visier hatte. Manchmal hatte sie beinahe das Gefühl, dass die Attentäterin spielerisch am Abzug fingerte. Ein Schuss aus der Entfernung – vielleicht würde das sogar ihre Barriere brechen. Aber sie vertraute der Schützin, ebenso wie van Zan, der im Wagen um die Ecke saß und das Treffen beobachten konnte oder Qatar, der in vollem Kampfanzug in einem nahen Servicetunnel saß.
    Als Decius Vhan auftauchte, setzte Seeva einen Funkspruch an.
    Da kommt die Echse. Odessa, nur weißes Licht, kein Laserstrahl. Qatar, van Zan, bereitmachen und auf feindliche Verstärkung achten. Ab jetzt herrscht Funkstille.
    Die anderen bestätigten. Auf Vhans Stirn tanzte jetzt ein nur durch Wärmesicht erkennbarer Punkt. Seeva fing Vhans Blick auf und deutete auf die freie Sitzfläche der Bank.
    Shepard Commander ist offline

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