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  1. #21
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Es war ein dunkles, kräftiges Pink. Dieser Schlafanzug, nein, dieser Pyjama, perfekter Stoff, die Seide lag wie eine Wolke auf ihrer Haut, wickelte sie ein und ließ sie nach einem Vollbad schlafen wie ein Baby. Selbst ihr kleiner Zeh roch nach überteuerter Bodylotion. Oh, Fuck. Sie war irgendwann stolz auf das was sie gewesen war, aber noch stolzer war sie auf das hier, auch wenn viele Leute behaupteten es sei keine 'Leistung' zu heiraten, es fühlte sich wie eine an dieser Familie anzugehören, in sie hineinzuwachsen und der Rolle als Vigilios Frau gerecht zu werden. Der Öffentlichen primär. Ihr Mann war ein guter Mann. Es war nichts mehr von dieser anfänglichen Skepsis, dieser Zweckehe spürbar, sie beide waren nicht die Art Paar die sich sofort liebend in die Arme gefallen waren, sie hatten sich dorthin gekämpft wo sie waren und im Moment fühlte sich das verdammt gut an. Diese flauschige Schlafmaske im Gesicht, auf dem Rücken liegend und ja, dieser pinkfarbene Pyjama einer Luxusmarke von Bekenstein, der so viel kostete wie drei Tankfüllungen von Zoras Erstwagen, einer kinderfreundlichen Riesenkarosse die nicht im geringsten auf Londons Straßen passte. Wen kümmerte das? Sie nicht. Die Blonde seufzte wohlig, die Hände auf ihrem noch immer schlanken Bauch gefaltet und ja, gerade, nachdem sie sich mitten in der Nacht kurz zur Toilette gequält hatte, war sie drauf und dran wieder einzuschlafen, als-...Ihre Verbindung klingelte. Vigilio war nicht hier. Sie konnte ihn nicht zwingen den Anruf für sie zu beantworten und ihren Missmut mit Hormonen entschuldigen, nein, vielleicht war er sogar dran und kündigte an, dass er seinen Aufenthalt verlängern würde. Allerdings hatte er die Zeit Londons trotz Verschiebung immerzu im Blick. Er weckte sie nie. Nicht in ihrem Zustand. Und wenn sie darüber nachdachte, dann hatten die Wenigstens ihre Nummer überhaupt. Die meisten Anliegen gingen über James' Frequenz und er leitete weiter, was wirklich wichtig war. Also war es an der Zeit stutzig zu werden. Vor allem weil dieser Anrufer so hartnäckig war. Die Britin sah nicht wer es war, weil sie immer noch ihre Maske auf den Augen hatte und schließlich, genervt seufzend, endlich ranging, ohne wirklich hinzusehen. "Darling, wenn du es bist, dann bringe ich dich um.", sagte sie und vermutete wohl trotzdem irgendwie ihren Ehemann am anderen Ende der Leitung.


    Die Leitung am anderen Ende klingelte unentwegt. Viel zu lange. Etliche Sekunden, der Ton zog sich in die Länge wie Sirup und gab der geplagten Sizilianerin eine plötzliche, aber unerwünschte Verschnaufpause, in der sie diesem Schmerz, der schon WIEDER durch ihren Körper zog, sie die Hände um ihren Körper schlingen und sich krümmen ließ, nachgeben musste. Sie biss sich auf die Unterlippe. Sie war trocken. Schmeckte seltsam unter ihrer Zunge. Eine Sinneswahrnehmung die schnell egal wurde, weil sie sich die eigenen Nägel begann in die Arme zu rammen, die sie um ihren zu dünnen Bauch gelegt hatte. Es kompensierte kaum aber ein bisschen. Sie winselte. Tränen rollten über ihre Wangen. Der Schmerz drückte Luft aus ihrem Körper und erschwerte das Atmen. Sie schwitzte. Gottverdammt, es war so warm als brenne die Luft. Dabei war es unheimlich spät. Eigentlich kühl - nichts was sie gerade verifizieren konnte - und das bedeutete nichts gutes. Der Gedanke kam ihr, sie habe sich doch eine Überdosis gespritzt. Irgendwas falsches in die Venen befördert. Aber warum tat es dann nicht überall sonst weh? "ohdio-...", heulte sie hell und zittrig. "-..per favore aiutatemi...per favore aiutatemi leif-.... bitte hilf mir-..bitte hilf mir leif-..". Ihr Flehen wurde nicht gehört. Irgendwann vielleicht. Aber nicht von ihm. Er war nicht hier. Er war weg. Bei einer anderen, sizilianischen Frau, vermutlich schon im Begriff eine Familie zu gründen, er wusste, wie weit sie schon waren und wie schnell er sich ewig mit ihr binden würde um alles zu erfüllen, was Teil seines Lebensplans war, in den sie schlicht nie gehört hatte. Luci konnte es nicht sagen. Sie zog die Nase hoch. Die Frau auf der anderen Seite der Leitung ebenso wenig. Jedenfalls ging Luceija davon aus. Aber verdammt, bei allem, was sie gerade spürte, der Art, wie diese Höllenschmerzen auf sie einprügelten und sie heulend und schluchzend dachte, dass es das gewesen sei, war die Stimme, die sich bei ihr meldete obwohl sie sie nicht erwartete, wie ein Geschenk. Es war die schönste und beste Stimme, die sie seit einer Ewigkeit gehört zu haben schien. Sie brachte sie zum Weinen. Noch mehr als sie es schon tat. Wie ein Kind. Ein hilfloses, lächerliches, kleines Kind, die um ihre Mutter flehte, wisperte sie - ihre Stimme ein keuchen: "-...bitte hilf mir, Zo-...bitte-...".
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  2. #22
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Man erkannte diese Stimme überall. SIE erkannte sie überall. Es lag schlicht am Akzent und der schien jetzt präsenter denn je. Zora schien wie durch eine Sprungfeder ins sitzen zu kommen, zog sich einhändig die Maske aus dem Gesicht und starte mitten in ihr dunkles Schlafzimmer. “Luci?“, wollte sich die Blonde dennoch vergewissern. Die Stimme klang anders als sonst. Panisch. Wie kurz vor einem hyperventilieren. „Was ist los? Du klingst furchtbar.“
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  3. #23
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Man erkannte diese Stimme überall. SIE erkannte sie überall. Es lag schlicht am Akzent und der schien jetzt präsenter denn je. Zora schien wie durch eine Sprungfeder ins sitzen zu kommen, zog sich einhändig die Maske aus dem Gesicht und starte mitten in ihr dunkles Schlafzimmer. “Luci?“, wollte sich die Blonde dennoch vergewissern. Die Stimme klang anders als sonst. Panisch. Wie kurz vor einem hyperventilieren. „Was ist los? Du klingst furchtbar.“


    "Bitte-...hilf mir-...", flehte sie nochmal und ihre letzten Worte gingen in Tränen unter. Sie atmete zittrig, hob einen Arm, auf welchem der Anruf über Holofunktion die Verbindung signalisierte, weil sie ihr Armband schon lange nicht mehr trug und in diesem Müll auch nicht gefunden hätte. "-...ich-...ich glaube ich sterbe-...", war alles, was sie raus bekam. Bevor die nächste Welle kam. Bevor sie sich wieder krümmte, wieder die Zähne fest zusammen biss, stöhnte, schrie, so leise es ging, weil sie ihre Schwägerin an der Leitung hatte. "-...scheiße-...", winselte sie erneut. Sie war sich verdammt sicher, sich in irgendeinen Dreck hatte fallen lassen. Regenwasser war da noch das netteste, was sie sich ausmalte, wahrscheinlicher war, dass sie irgendwohin wieder gekotzt hatte oder sie im Siff einiger halbvoller Flaschen lag, weil es warm und feucht an ihrem Bein war. Ihr Atem wurde deutlicher. Dann wieder ihr weinen.
    "-...bitte ich fleh dich an, bitte lass mich nicht alleine sterben-.."
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  4. #24
    Waldläuferin Avatar von Natsch
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    Thadera las die Nachricht und schaute nochmal kurz auf den Spielplan. Es war ein Auswärtsspiel, ansonsten hätte sie Peyton auch einfach vorgeschlagen direkt ins Stadion zu gehen. Karten hätte sie schon irgendwie noch auf die Schnell organisiert.

    Ausgezeichnet, so lobe ich mir das.
    Falls ich mal Nacktbilder von dir brauche gebe ich vorher Bescheid. Falls du in die Verlegenheit kommst welche von mir zu brauchen nimm bitte die aus Illustrates "Attraktivste Sportlerin des Jahres" von 2068, 79 und 88. Die treffen meine Schokoladenseite.

    Vormittags, man merkt das du auf der Präsidiumsebene arbeitest. Das trifft sich aber sehr gut. Die Biotiball Liga richtet sich nach dem Citadel Tag um eine gewisse Einheitlichkeit zu gewähren. Das Spiel fängt um 15:75 an, also könnte man sich ja um 15:25 im Adrenaline treffen. Ich hänge dir die Adresse an die Nachricht an.
    Bis morgen. Freu mich schon darauf.

    PS: Nimm dir besser für übermorgen frei. Abende mit mir sollen angeblich manchmal etwas
    ausarten. Aber keine Sorge, lass dich überraschen.


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    Dalan Qin

    "Na so ein Pech aber auch." erwiderte Dalan und lachte. Ihr schien das ziemlich recht zu kommen, und wieso auch nicht? Bryna in Party-Laune war sicherlich ein Erlebnis wert, so wie sie bereits in "normalem" Zustand auf ihn gewirkt hatte.
    Und ihre anderen Kollegen kennenzulernen war etwas, was er früher oder später sowieso tun würde, wenn sie weiterhin zusammenlebten. Wieso also nicht zu einem freudigen Anlass?
    "Klingt sehr gut. Irgendwelche Warnhinweise, die ich vorher beachten sollte?" fragt er halbernst. Zum Abend waren es noch ein paar Stunden, doch diese würden sicherlich schnell vergehen.



    Über Thaderas Nachricht konnte die junge Brünette nur leise Lachen. Sie wüsste zwar nicht, wann sie einmal Nacktbilder von Thadera benötigen würde, doch sollte es Mal so sein, wusste sie ja nun, wo sie sie hernehmen konnte.

    "Na da bin ich aber gespannt, ich werde einmal Urlaub einreichen.
    Wir sehen uns dann morgen, ich freu mich! (: "


    -----

    Peyton wusste nicht einmal mehr wann sie das letzte Mal mit ihren Freunden feiern gegangen war. Die vergangenen Tage waren einfach so dahin gedümpelt und zu einem einzelnen Tag verschwommen, der ihr jedoch nur wie ein paar vergangene Stunden vorkam. Aktuell hatte sie das Gefühl, dass die Zeit nur so dahin flog. Rasch hatten sie sich Zuhause fertig gemacht nur um kurz darauf den Weg ins Purgatory anzutreten. Bryna hatte sich natürlich gefreut ohne Ende, auch wenn Peyton ihr bereits gesagt hatte, dass sie morgen fit für die Arbeit sein wollte und deswegen nicht all zu viel trinken würde. Darüber würde man noch verhandeln können, war die Aussage der Turianerin gewesen. Peyton glaubte nicht, allein weil Dalan morgen fit sein musste - all zu lange würden sie da sicher nicht bleiben. "Eigentlich brauchst du nichts beachten. Die sind alle sehr nett und aufgeschlossen.", griff sie seine Frage von vorhin auf und betrat das Purgatory. Die dumpfen Bässe der Musik vibrierten durch die Luft und bereits jetzt hatten sich einige feierwütige Einwohner der Citadel hier eingefunden. Bryna, Jon, Arto und... Adrian standen bereits an der Theke und unterhielten sich aufgeregt miteinander. Peytons Augen wurden groß für einen Moment, dann trat ein überbreites Grinsen auf ihr Gesicht. "Da hinten sind Bryna - die kennst du ja, daneben ist Jon, der dunkle Turianer heißt Arto und der Typ in der Mitte ist mein geliebter Bruder, den ich schon für verschollen gehalten habe.", erklärte die Brünette ihrem Freund über die pulsierende Musik hinweg, ergriff seine Hand und zog ihn mit.
    Bryna sah Peyton zuerst und winkte ihr zu. "Ach ne, wenn das nicht Miss Sawyer und ihr kleiner roter Freund sind.", gurrte die weiße Turianerin und warf Arto einen kurzen Blick zu, der Dalan mit einem Nicken kurz, aber feste die Hand reichte, ehe er Peyton zur Begrüßung umarmte. Jon flog dazwischen und stellte sich dem roten Turianer vor, ehe Adrian die beiden musterte. "Das ist also dein Mitbewohner?", fragte Adrian während Peyton ihm in die Arme sprang und ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Der Soldat reichte dem Turianer ebenfalls die Hand und stellte sich mit "Mein Name ist Adrian.", vor.

    WE BURN AND WE PLAYED, WE TRY TO FORGET
    BUT THE MEMORIES LEFT ARE STILL HAUNTING
    THE WALLS THAT WE BUILT FROM BOTTLES AND PILLS
    WE SWALLOW UNTIL WE'RE NOT TALKING
    I - I AM A MAN ON FIRE
    YOU, A VIOLENT DESIRE

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  5. #25
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Bitte-...hilf mir-...", flehte sie nochmal und ihre letzten Worte gingen in Tränen unter. Sie atmete zittrig, hob einen Arm, auf welchem der Anruf über Holofunktion die Verbindung signalisierte, weil sie ihr Armband schon lange nicht mehr trug und in diesem Müll auch nicht gefunden hätte. "-...ich-...ich glaube ich sterbe-...", war alles, was sie raus bekam. Bevor die nächste Welle kam. Bevor sie sich wieder krümmte, wieder die Zähne fest zusammen biss, stöhnte, schrie, so leise es ging, weil sie ihre Schwägerin an der Leitung hatte. "-...scheiße-...", winselte sie erneut. Sie war sich verdammt sicher, sich in irgendeinen Dreck hatte fallen lassen. Regenwasser war da noch das netteste, was sie sich ausmalte, wahrscheinlicher war, dass sie irgendwohin wieder gekotzt hatte oder sie im Siff einiger halbvoller Flaschen lag, weil es warm und feucht an ihrem Bein war. Ihr Atem wurde deutlicher. Dann wieder ihr weinen.
    "-...bitte ich fleh dich an, bitte lass mich nicht alleine sterben-.."
    "WAS?!", war Zoras Echo in das Telefon. Sie war längst aus dem Bett gesprungen, hatte das Schlafzimmer verlassen und war zu James' üblichem Quartier im Haus geeilt. Sie klopfte nicht einmal, sondern stürmte einfach rein. Kein Problem. James schlief nicht. Er polierte Silberbesteckt und sah sich Larry Callaghan an. Zora wusste, dass er das zur Entspannung machte, aber jetzt war es vorbei damit. "Ich brauche jemanden der Emma morgen früh zum Kindergarten bringt und jetzt brauche ich einen privaten Shuttleflug zu Luceija.", wies sie den Mann an. Er nickte sofort, stellte keine Fragen und würde zweifellos alles sofort organisieren können. Im Idealfall würde Zora nicht einmal zum Flughafen fahren müssen, sondern das Shuttle würde sie an einem ausreichend großen Treffpunkt abholen. Ein kleiner, aber feiner Vorteil wenn man reich war, aber einem dann doch die räumlichen Kapazitäten für einen Landeplatz fehlten. Die Britin stürmte bereits runter, blieb in ihrem Schlafanzug und schlüpfte in Schuhe und Jacke, nur um vom Butler gleich hoffentlich gute Neuigkeiten zu erhalten. "Luci, wo ist LEIF?! Du musst ihn wecken, ruft einen Krankenwagen! Was ist passiert?", wollte sie wissen. Es überkam sie das ungute Gefühl, dass Leif für Luceijas Zustand verantwortlich war. Sie hielt ihn nicht für den Typ für häusliche Gewalt, irgendetwas der Art, aber sie traute ihm nicht weit genug um das zu beschwören. James kam aus seinem Büro im Erdgeschoss geeilt, schnappte sich ebenfalls eine Jacke und bedeutete Zora mit ihm zu kommen. "Das Shuttle wird Sie auf dem Parkplatz der Primary School einsammeln. Ich fahre Sie hin.", versicherte er ihr und war bereits aus der Tür, wo er sich in seinen Wagen schwang und Zora es ihm gleichtat. Die Blondine öffnete eine zweite Verbindung und versuchte Leif zu erreichen. Nichts. Sofort ging die Mailbox ran. Sie dachte an Gil, aber-...Noch nicht. "Wie lang wird das dauern? Der Flug.", wandte sich Zora an den Mann am Steuer. "Schneller als unter der Belastung der Pendlerflüge am Tag. Eine halbe Stunde, wenn das Wetter keine Probleme macht.", schätzte er und es klang kurz so, als fliege er die Kiste selbst. Zora nickte. Sie wollte gerade fragen, als James' ihre Gedanken zu lesen schien. "Jemand wird Sie in nächster Nähe zu Miss Luci's Haus absetzen. Alles was noch erlaubt ist, der Strand wird's wohl nicht, aber ich organisiere von hier aus jemanden der Sie das kurze Stück dort fährt.", versicherte er ihr. Sie nickte nur. "Luci, bist du noch da? Wo zum Teufel ist Leif?"
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  6. #26
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "WAS?!", war Zoras Echo in das Telefon. Sie war längst aus dem Bett gesprungen, hatte das Schlafzimmer verlassen und war zu James' üblichem Quartier im Haus geeilt. Sie klopfte nicht einmal, sondern stürmte einfach rein. Kein Problem. James schlief nicht. Er polierte Silberbesteck und sah sich Larry Callaghan an. Zora wusste, dass er das zur Entspannung machte, aber jetzt war es vorbei damit. "Ich brauche jemanden der Emma morgen früh zum Kindergarten bringt und jetzt brauche ich einen privaten Shuttleflug zu Luceija.", wies sie den Mann an. Er nickte sofort, stellte keine Fragen und würde zweifellos alles sofort organisieren können. Im Idealfall würde Zora nicht einmal zum Flughafen fahren müssen, sondern das Shuttle würde sie an einem ausreichend großen Treffpunkt abholen. Ein kleiner, aber feiner Vorteil wenn man reich war, aber einem dann doch die räumlichen Kapazitäten für einen Landeplatz fehlten. Die Britin stürmte bereits runter, blieb in ihrem Schlafanzug und schlüpfte in Schuhe und Jacke, nur um vom Butler gleich hoffentlich gute Neuigkeiten zu erhalten. "Luci, wo ist LEIF?! Du musst ihn wecken, ruft einen Krankenwagen! Was ist passiert?", wollte sie wissen. Es überkam sie das ungute Gefühl, dass Leif für Luceijas Zustand verantwortlich war. Sie hielt ihn nicht für den Typ für häusliche Gewalt, irgendetwas der Art, aber sie traute ihm nicht weit genug um das zu beschwören. James kam aus seinem Büro im Erdgeschoss geeilt, schnappte sich ebenfalls eine Jacke und bedeutete Zora mit ihm zu kommen. "Das Shuttle wird Sie auf dem Parkplatz der Primary School einsammeln. Ich fahre Sie hin.", versicherte er ihr und war bereits aus der Tür, wo er sich in seinen Wagen schwang und Zora es ihm gleichtat. Die Blondine öffnete eine zweite Verbindung und versuchte Leif zu erreichen. Nichts. Sofort ging die Mailbox ran. Sie dachte an Gil, aber-...Noch nicht. "Wie lang wird das dauern? Der Flug.", wandte sich Zora an den Mann am Steuer. "Schneller als unter der Belastung der Pendlerflüge am Tag. Eine halbe Stunde, wenn das Wetter keine Probleme macht.", schätzte er und es klang kurz so, als fliege er die Kiste selbst. Zora nickte. Sie wollte gerade fragen, als James' ihre Gedanken zu lesen schien. "Jemand wird Sie in nächster Nähe zu Miss Luci's Haus absetzen. Alles was noch erlaubt ist, der Strand wird's wohl nicht, aber ich organisiere von hier aus jemanden der Sie das kurze Stück dort fährt.", versicherte er ihr. Sie nickte nur. "Luci, bist du noch da? Wo zum Teufel ist Leif?"


    Luci hörte ihr zu. Dieser Stimme. Dieser viel zu fernen Verbindung ohne Videoübertragung, einfach nur die Stimme ihrer Schwägerin, die Hintergrundgeräusche mit in die beängstigende Stille und Einsamkeit in das leere Gebäude brachte, dass einmal ihr Elternhaus gewesen war. Allein deshalb hätte sie schon weinen können. Es war die erste Stimme, die sie seit über dreieinhalb Wochen wieder hörte, die mit ihr sprach und sie irgendwie wahrzunehmen schien. So fern lag es nicht zu glauben, man sei bereits gestorben und bereits dieser Geist geworden über den man kurze Zeit sinniert hatte. Man war 'weg'. Und es schien keinen zu interessieren. Naja. Wenigstens einen. Wenigstens diese Stimme. Aufgebracht. Hastig. Die am anderen Ende der Erde die Lokationen wechselte, schnurstracks durch Räume lief und 'da' blieb. Wenigstens zuhörte. Wenigstens da war, wenn es zu Ende ging. Dann würde sie wenigstens diese Stimme hören.
    "Luci, wo ist LEIF?!", hatte sie gefragt. Es hatte gereicht. Nur diese Frage vollkommen genügt um die Sizilianerin noch etwas heftiger weinen zu lassen. Sie hatte es versucht. Wirklich versucht. Schmale, zittrige Finger hatten wie aus Gewohnheit sofort seine Nummer gewählt. Immer wieder. Aber alles was sie erreichte, war eine Mailbox die nicht einmal eine Ansage hatte. Der Anruf lief schlicht ins Leere und sie begann sich zu fragen, was sie erwartet hatte. Trennung bedeutete Trennung. Da gab es kein 'aber wenn, dann' mehr. Er war weg.
    Sie heulte. Schluchzte tief und versuchte irgendwie an Luft zu kommen, die sich aus ihrem gebeutelten Körper drückte und keine neue nachlassen wollte. Das Stimmchen, dass ihr antwortete war derart gebrochen, dass man es nur hörte, wenn sie vor Schmerzen schrie. Jetzt sagte sie, leise, fast fiepsig, man konnte sich regelrecht vorstellen, wie sie winzig auf diesem Boden lag, ein kleines Paket war und nicht mehr, dass versuchte, sich vor der Last der gesamten Welt zu verstecken. "-..weg... .", wisperte sie unter Tränen und hatte gefühlt keine Luft mehr. Man hörte schweres, zittriges Atmen. Und der Gedanke allein brachte sie wieder, erneut, in heftige Tränen. So lange, bis der Schmerz wieder auf sie einprügelte. Und sie schrie.
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  7. #27
    #16  Avatar von Forenperser
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    Über Thaderas Nachricht konnte die junge Brünette nur leise Lachen. Sie wüsste zwar nicht, wann sie einmal Nacktbilder von Thadera benötigen würde, doch sollte es Mal so sein, wusste sie ja nun, wo sie sie hernehmen konnte.

    "Na da bin ich aber gespannt, ich werde einmal Urlaub einreichen.
    Wir sehen uns dann morgen, ich freu mich! (: "


    -----

    Peyton wusste nicht einmal mehr wann sie das letzte Mal mit ihren Freunden feiern gegangen war. Die vergangenen Tage waren einfach so dahin gedümpelt und zu einem einzelnen Tag verschwommen, der ihr jedoch nur wie ein paar vergangene Stunden vorkam. Aktuell hatte sie das Gefühl, dass die Zeit nur so dahin flog. Rasch hatten sie sich Zuhause fertig gemacht nur um kurz darauf den Weg ins Purgatory anzutreten. Bryna hatte sich natürlich gefreut ohne Ende, auch wenn Peyton ihr bereits gesagt hatte, dass sie morgen fit für die Arbeit sein wollte und deswegen nicht all zu viel trinken würde. Darüber würde man noch verhandeln können, war die Aussage der Turianerin gewesen. Peyton glaubte nicht, allein weil Dalan morgen fit sein musste - all zu lange würden sie da sicher nicht bleiben. "Eigentlich brauchst du nichts beachten. Die sind alle sehr nett und aufgeschlossen.", griff sie seine Frage von vorhin auf und betrat das Purgatory. Die dumpfen Bässe der Musik vibrierten durch die Luft und bereits jetzt hatten sich einige feierwütige Einwohner der Citadel hier eingefunden. Bryna, Jon, Arto und... Adrian standen bereits an der Theke und unterhielten sich aufgeregt miteinander. Peytons Augen wurden groß für einen Moment, dann trat ein überbreites Grinsen auf ihr Gesicht. "Da hinten sind Bryna - die kennst du ja, daneben ist Jon, der dunkle Turianer heißt Arto und der Typ in der Mitte ist mein geliebter Bruder, den ich schon für verschollen gehalten habe.", erklärte die Brünette ihrem Freund über die pulsierende Musik hinweg, ergriff seine Hand und zog ihn mit.
    Bryna sah Peyton zuerst und winkte ihr zu. "Ach ne, wenn das nicht Miss Sawyer und ihr kleiner roter Freund sind.", gurrte die weiße Turianerin und warf Arto einen kurzen Blick zu, der Dalan mit einem Nicken kurz, aber feste die Hand reichte, ehe er Peyton zur Begrüßung umarmte. Jon flog dazwischen und stellte sich dem roten Turianer vor, ehe Adrian die beiden musterte. "Das ist also dein Mitbewohner?", fragte Adrian während Peyton ihm in die Arme sprang und ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Der Soldat reichte dem Turianer ebenfalls die Hand und stellte sich mit "Mein Name ist Adrian.", vor.


    Grelle Lichter, dumpfe Beats, Aliens aller Art auf einem Haufen, eng an eng. Irgendwie erinnerte ihn dieser Schuppen ein wenig an das Afterlife auf Omega. Wobei die Chance wegen eines verschütteten Drinks in eine Schlägerei oder gar Schießerei zu geraten hier wohl deutlich geringer war.
    "Na dann bin ich beruhigt."
    Die gesuchte Gruppe kam in Sicht. Und Peyton war offenbar ebenso überrascht wie er. Ihr Bruder? Und dann noch unangemeldet. Aber wieso nicht, früher oder später hätten sie sich wohl eh kennengelernt.
    "Wenn das nicht das Zentrum der Party ist." gab Dalan auf Bryna's freche Bemerkung mit einem Zwinkern zurück. Dann schüttelte er zunächst dem dunklen Turianer die Hand. "Fester Griff."
    Dann war ihr menschlicher Kollege an der Reihe, und zuletzt dann ihr Bruder. "Das ist also dein Mitbewohner?" Er wusste bereits Bescheid. "Mein Name ist Adrian." "Dalan, freut mich. Ich hab schon viel von dir gehört."
    In den letzten Tagen hatte Peyton ihm so einiges erzählt. Dass er nun so rasch seine Bekanntschaft machen würde, damit hatte er nicht gerechnet. "Ich bin der Neuling. Also geht die erste Runde wohl auf mich?"
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  8. #28
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    "Inwiefern weg?", wollte Zora wissen und ihr Ton klang schon fast zu streng. "Wo ist der Nichtsnutz? Wieso ruft er keinen Krankenwagen?!", wollte sie weiter wissen. Vor zwei Sekunden erst war sie in das Shuttle gestiegen. James war keine Minute bis zu ihrem temporären Ziel gefahren. Zora war bereits in der Luft. Sie flogen tief, aber die Verbindung rauschte. "Ich kann in einer halben Stunde bei dir sein, etwas mehr, aber du musst einen Krankenwagen rufen! Hast du etwas falsches eingenommen? Hat Leif dir was getan?!"
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  9. #29
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    "Inwiefern weg?", wollte Zora wissen und ihr Ton klang schon fast zu streng. "Wo ist der Nichtsnutz? Wieso ruft er keinen Krankenwagen?!", wollte sie weiter wissen. Vor zwei Sekunden erst war sie in das Shuttle gestiegen. James war keine Minute bis zu ihrem temporären Ziel gefahren. Zora war bereits in der Luft. Sie flogen tief, aber die Verbindung rauschte. "Ich kann in einer halben Stunde bei dir sein, etwas mehr, aber du musst einen Krankenwagen rufen! Hast du etwas falsches eingenommen? Hat Leif dir was getan?!"


    Für einen kurzen Moment war sie fast gewillt 'Ja' zu sagen. Dass er ihr etwas getan habe, aber-...gottverdammt es wäre genau die weinerliche Antwort der besessenen, verflossenen Alten, die nicht loslassen konnte, selbst wenn es sie umbrachte. Hm. Wo war der Unterschied zu hier? Jetzt? Trotzdem sagte sie nichts. Sie hatte sich das selbst angetan. Ihren aktuellen Zustand mit Sicherheit auch. Sie hatte exzessiv nichts getan, was sie irgendwie lebendig fühlen lassen würde, weil sie das auch nie wieder wollte. Nur jetzt bekam sie Panik. Zu Zoras Leidwesen. Eine Überdosis, gezielt, die eines Elefanten, wäre sicherer gewesen als diese Scheiße in der sie nunmehr steckte.
    Wieder atmen. Wieder Schluchzen. Wimmern. "-..ich-....", rang sie um Luft, "-...ich-...ich hab ihn verloren.". Gab sie zu. Und wieder brach ein Schwall Trauer, ein Schwall Tränen, über sie herein. Sie wurde kleiner. Ihr Körper wollte sie für die Bewegung bestrafen. "-...ich hab ihn verloren.. .". Ihre Stimme fast nicht mehr zu hören.
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  10. #30
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    "Was heißt du hast ihn verloren?", fragte Zora in die Leitung wie eine zu besorgte Mutter. Sie war allein im Shuttle, Gott sei Dank. "Wo ist Leif?", bohrte sie noch einmal nach. Sie glaubte wenigstens mit ihrer Strenge könne sie dieses Gespräch am Leben halten. Immer wieder bildete sie sich ein zu hören wie Luceija würgte und zu schnell atmete. Sie hatte Angst sie würde sich verabschieden. Ohnmächtig werden. "Luceija, kannst du den Notruf wählen ohne aufzulegen? Was ist mit dir? Welche Schmerzen hast du? Du musst unbedingt dranbleiben!"
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  11. #31
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    "Was heißt du hast ihn verloren?", fragte Zora in die Leitung wie eine zu besorgte Mutter. Sie war allein im Shuttle, Gott sei Dank. "Wo ist Leif?", bohrte sie noch einmal nach. Sie glaubte wenigstens mit ihrer Strenge könne sie dieses Gespräch am Leben halten. Immer wieder bildete sie sich ein zu hören wie Luceija würgte und zu schnell atmete. Sie hatte Angst sie würde sich verabschieden. Ohnmächtig werden. "Luceija, kannst du den Notruf wählen ohne aufzulegen? Was ist mit dir? Welche Schmerzen hast du? Du musst unbedingt dranbleiben!"


    Wieder eine ganze Zeit lang nur angestrengtes Atmen, dass beinahe das Rauschen der Leitung ersetzt und unter gegangen wäre. Aber sie wimmerte oft genug um wissen zu lassen, dass sie noch am Leben war. Sie kniff die Augen zusammen. Rollte sich von der Seite auf den Rücken und konnte selbst das nur unter immer wieder aufkeimendem Weinen. Ihr ganzer Körper zog so unerträglich. Wollte nicht, dass sie sich überhaupt irgendwie bewegte, dass sie nichts anderes tat als sich weiter einzurollen und aufzugeben. "-...ichkannnich-...", säuselte sie. Eine Hand, die ihren Bauch hielt, versuchte, sich selbst abzutasten. Eigentlich brauchte es das fast nicht. Sie schrie sofort wieder. Irgendwo unterhalb des Bauchnabels, der Schmerz aber so breitflächig, dass er von überall hatte her kommen können. Selbst oberhalb der Kleidung spürte sie ihre Knochen viel zu deutlich. Fuck, wie viel hatte sie eigentlich abgenommen? Angesehen hatte sie sich lange nicht mehr. Weder im Spiegel noch so. "--...bauchschmerzen-...", winselte sie unerträglich und ließ sie ein Weinen in die nächste Schmerzwelle überleiten. "-...aaah-ohdio, perfavore, fallo-...smettere-..". Sie zog die Beine an und kippte wieder zur Seite. Auch hier schien sie sich in irgendwelchen Siff gelegen zu haben. Nur roch es nicht nach Alkohol und das irritierte sie. Besonders als ihr Kopf mit der Wange auf dem Boden auflag, stieg ihr ein metallischer Geruch in die Nase. Von-.. "-..blut", wisperte sie. Die obenliegende Hand bewegte sich zitternd an ihrem Körper tiefer. Ihre Schenkel schoben sich aneinander etwas auseinander. Nicht weit genug. Es klebte. Ihre Atmung beschleunigte sie. Wurde panischer. Bis zwei ihrer Fingerkuppen auf ihren Oberschenkel trafen. Etwas verwischten. Sie die Hand in die Nähe ihres Gesichtes brachte und die Augen öffnete. Sie brauchte Zeit. Im Dunkel sah sie kaum etwas. Bis der Blick sich an die Dunkelheit gewöhnte brauchte es einen Moment. Sie rieb ihre Finger aneinander. Die Konsistenz war seltsam. Ihr Atem stockte. Panik keimte auf. Sie würde sterben. Sie war sich so unheimlich sicher, dass sie jetzt sterben würde.
    Sich aufzurichten war unmöglich geworden, ihr wurde schwindelig wie die Hölle. Schlecht. Aber es reichte, gelang, um sich kurz aufzubäumen. Nur kurz. Unter Schmerz, unter Klagen. Bis sie es erkannte. Dass sie nicht in Alkohol lag. Nicht in Wasser. Nicht einmal in ihrem eigenen Erbrochenen oder Urin. Sondern in ihrem eigenen Blut.

    "-...Blut. Hier-..hier ist alles voller Blut..", wimmerte sie mit zitternder Stimme. Und der Atem überschlug sich.
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  12. #32
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    Der Magen der Britin zog sich unschön zusammen. "Blut..?", fragte sie, als glaube sie sie habe sich eindeutig verhört. "Was heißt das, es ist alles voller Blut? Hast du dich verletzt? Wie?", wollte sie unbedingt wissen. Sie glaubte, dass sie jetzt wenigstens eine Viertelstunde in der Luft waren, aber das konnte auch reines Wunschdenken sein.
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  13. #33
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    Der Magen der Britin zog sich unschön zusammen. "Blut..?", fragte sie, als glaube sie sie habe sich eindeutig verhört. "Was heißt das, es ist alles voller Blut? Hast du dich verletzt? Wie?", wollte sie unbedingt wissen. Sie glaubte, dass sie jetzt wenigstens eine Viertelstunde in der Luft waren, aber das konnte auch reines Wunschdenken sein.


    "-...nein-...", winselte sie erneut. "Ich-...ich glaub nicht, ich-...ich weiß es nicht-...", wusste sie offensichtlich weder ein noch aus. "Hier war-...gar nichts-...und-...und jetzt-...jetzt das-....", wurde ihre Stimme gefühlt immer leiser. Schwächer. Winselnder. Erbärmlicher. Sie verlor an Kraft, wie sehr war schwer einzuschätzen, denn wirklich kraftvoll hatte sie sich die ganzen Wochen nicht gefühlt. Luci rutschte zurück auf den Boden. Kniff die Augen zusammen. Und hielt sich wieder. "-...es tut so verdammt weh-.. . Bitte hilf mir-.. ."
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  14. #34
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    "Ich bin bald da, aber du musst versuchen Leif ODER den Notruf zu wählen, Luceija!", versuchte Zora ihr klarzumachen. Ziemlich plötzlich kam ihr aber eine bessere Idee. Das hier war ein privates Shuttle. Sie kroch mehr als sie lief zum Piloten nach vorn, dessen Cockpit lediglich offen war, weil er zum Ascaiathschen Gefolge gehörte. "Wie lange noch?", wollte sie wissen. Er sah auf eines seiner Instrumente und schien sich die Antwort erst überlegen zu müssen. "Knappe fünf Minuten. Sieben bis zur Via Caruso. Jemand steht schon bereit wenn wir landen.", erklärte er Zora. Sie nickte. "Siehst du Luci? Ich bin fast da.", versprach sie. Kaum sicher ob das reichte. Ihr Blick ging wieder zum Steuermann des Shuttles. "Können Sie einen Krankenwagen dorthin schicken lassen? Ich weiß nicht wie lang sie noch durchhält wenn ich erst vor Ort einen rufe.", befürchtete sie und fragte sich wieder wo Leif war. Gottverdammt. Sie war weniger sauer als besorgt. Der Pilot tat worum sie ihn gebeten hatte, während die Blondine schon wieder hinten auf ihrem Sitz saß. "Ich bin jeden Moment da, Luci.", sagte sie, fast mehr zu sich selbst als zu der Sizilianerin.
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  15. #35
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    "Ich bin bald da, aber du musst versuchen Leif ODER den Notruf zu wählen, Luceija!", versuchte Zora ihr klarzumachen. Ziemlich plötzlich kam ihr aber eine bessere Idee. Das hier war ein privates Shuttle. Sie kroch mehr als sie lief zum Piloten nach vorn, dessen Cockpit lediglich offen war, weil er zum Ascaiathschen Gefolge gehörte. "Wie lange noch?", wollte sie wissen. Er sah auf eines seiner Instrumente und schien sich die Antwort erst überlegen zu müssen. "Knappe fünf Minuten. Sieben bis zur Via Caruso. Jemand steht schon bereit wenn wir landen.", erklärte er Zora. Sie nickte. "Siehst du Luci? Ich bin fast da.", versprach sie. Kaum sicher ob das reichte. Ihr Blick ging wieder zum Steuermann des Shuttles. "Können Sie einen Krankenwagen dorthin schicken lassen? Ich weiß nicht wie lang sie noch durchhält wenn ich erst vor Ort einen rufe.", befürchtete sie und fragte sich wieder wo Leif war. Gottverdammt. Sie war weniger sauer als besorgt. Der Pilot tat worum sie ihn gebeten hatte, während die Blondine schon wieder hinten auf ihrem Sitz saß. "Ich bin jeden Moment da, Luci.", sagte sie, fast mehr zu sich selbst als zu der Sizilianerin.


    Wenn sie ehrlich zu sich war, wusste sie auch nicht, wie lange sie noch durchhielt. Sie verlor Blut und verstand es nicht. Was das bedeutete. Woher es kam. Wo sie sich verletzt haben konnte, ob eine Überdosis schuld war, das Gesaufe, ob sie gestürzt war und es schlicht vergessen hatte oder sie einer Vergiftung unterlag: Schlicht unmöglich zu sagen. Nur sicher war, dass sie allmählich ernsthaft Mühe hatte, dem Drang zu widerstehen einzuschlafen. Was irre schien. Der Schmerz war abartig. Kam wieder. Nächste Welle. Ließ sie sich krümmen und den Körper noch mehr fordern. Ihre Finger versuchten, sich in den Boden zu drücken, sich festzukrallen. Ein letztes Mal. Ein letzter Versuch-...ein Finger an ihrem Arm. Sie sah die Holoprojektion immer schlechter. Tat einen weiteren Anruf - er schielt sich einfach zum Telefongespräch mit Zora dazu und startete einen Gruppencall. Luci sah es nicht mehr, Zora vielleicht schon, dass sie noch einmal Leifs Nummer gewählt hatte. Sein Bild prangte neben dem von Zora. Nur war da unter seinem dieses "...", dass sich bewegte und versuchte einzuwählen. Immer und immer und immer wieder. "-..elf-.....einundzwanzig-...sechsundfünfzig-...", flüsterte sie. Scheinbar kontextlos.

    "-...ho paura, Zora. -...ich hab Angst, Zora."
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  16. #36
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    Sie wiederholte diesen Satz immer wieder. Weinte. Und so wie diese Britin, die hier so fremd war und auch nicht hierher passte, so befanden es auch die Nachbarskatzen auf der Straße, aus dem Auto stieg und mehrmals den falschen Code am Tor eingab, rannte, konnte man auch glauben, dass sie diese Angst hatte. Zu sterben. Irgendwie. Ein Teil von ihr. Das sie das ausgerechnet für die Frau tat, von der sie irgendwann mit einer Waffe bedroht worden war, schien heute undenkbar. Und trotzdem war es so.
    Zora krachte gegen die Tür, als würde sie sie aufbrechen wollen, dabei stand sie schon halb offen. Sie fragte sich nicht wieso. Ein beißender Geruch empfing sie. Sauer. Nicht muffig, nur so ekelerregend, dass sie kurz die Nase zuhalten und durch den Mund tief einatmen musste, um nicht zu erbrechen. Im Haus war es weitestgehend dunkel, sodass Zora einen Moment brauchte um sich daran zu gewöhnen. Es stank. Gott, es stank wirklich wie die Hölle selbst, was zum Teufel-...? Überall lag Müll auf dem Boden, Klamotten, aber im Gegensatz zum Rest waren es bedenklich wenig. "Luci?!", rief sie durch den Flur. Hier konnte unmöglich noch irgendwer hausen. Das ging einfach nicht. "Luci, wo bist du?", wiederholte sie sich und ging trotzdem weiter. Es war fast als müsse man damit rechnen, dass einen irgendein Hausbesetzer von hinten mit anfiel. Aber nichts davon passierte. Keine Antwort. Nur das leise Krächzen, vielleicht mehr ein Wimmern, eben irgendetwas. Zora ging einfach weiter. Immer weiter. Wusste nicht woher es kam, aber beinahe stolperte sie über das Gesuchte. "Gottverdammt...", flüsterte sie, ging auf die Knie. Sie sah praktisch nichts, fuhr nochmal hoch und stellte das Licht an. Vermutlich wäre das auch per Sprachsteuerung gegangen, aber solche Dinge vergaß sie einfach, als sie vor ihrer Schwägerin landete. Sie wusste im ersten Moment nicht einmal mit Sicherheit ob die noch lebte. "Luci?", sprach sie sie an. Ja. Leben war noch in ihrem Körper, aber nach viel sah es nicht aus. Gefühlt hatte die Sizilianerin nochmal zwanzig Kilo weniger. Selbst hier an Ort und Stelle waren ihr schwarze Haare ausgefallen, kleine, schwarze Knötchen neben ihr auf dem Boden, vielleicht hatte sie sich auch ausgerissen, es sah beängstigend aus. Sie klebten teilweise in diesem Blut, das sich durch die Bewegung der dünnen Frau überall verteilt hatte. Woher es kam wurde trotzdem schnell klar. Viel hatte sie nicht an, aber wenigstens ihr Slip war komplett blutrot. "LUCI, WEHE DU MACHST DIE AUGEN WIEDER ZU!", pflaumte Zora sie an. Den Blick weg von ihrem Unterkörper, weil sie nicht begriff wie das hinkommen konnte, wie Luceija dasselbe durchmachen konnte wie Zora, die damals aber längst in einer Klinik gewesen war. Sie sagte nichts. Es würde nur für Unruhe sorgen. Leif war nicht da. Ganz offensichtlich nicht. Allein der Zustand des Hauses legte das offen, also mussten sie auf die Sanitäter warten, die Zora in der Ferne zu hören glaubte, als sie ihre Jacke auszog, sie über Luceija legte und hinter ihrem Kopf auf die Knie ging, damit sie den Kopf der Sizilianerin weich auf ihre Oberschenkel legen konnte. Ihr fantastischer Pyjama war bereits jetzt im Eimer, aber das spielte auch keine besonders große Rolle mehr. "Wir bringen dich jetzt in ein Krankenhaus, Süße, ja? Deine Verletzung muss sich jemand ansehen.", log Zora ein bisschen. Auch Gil würde hiervon nichts erfahren. Nicht sofort jedenfalls.
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  17. #37
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    Sie wiederholte diesen Satz immer wieder. Weinte. Und so wie diese Britin, die hier so fremd war und auch nicht hierher passte, so befanden es auch die Nachbarskatzen auf der Straße, aus dem Auto stieg und mehrmals den falschen Code am Tor eingab, rannte, konnte man auch glauben, dass sie diese Angst hatte. Zu sterben. Irgendwie. Ein Teil von ihr. Das sie das ausgerechnet für die Frau tat, von der sie irgendwann mit einer Waffe bedroht worden war, schien heute undenkbar. Und trotzdem war es so.
    Zora krachte gegen die Tür, als würde sie sie aufbrechen wollen, dabei stand sie schon halb offen. Sie fragte sich nicht wieso. Ein beißender Geruch empfing sie. Sauer. Nicht muffig, nur so ekelerregend, dass sie kurz die Nase zuhalten und durch den Mund tief einatmen musste, um nicht zu erbrechen. Im Haus war es weitestgehend dunkel, sodass Zora einen Moment brauchte um sich daran zu gewöhnen. Es stank. Gott, es stank wirklich wie die Hölle selbst, was zum Teufel-...? Überall lag Müll auf dem Boden, Klamotten, aber im Gegensatz zum Rest waren es bedenklich wenig. "Luci?!", rief sie durch den Flur. Hier konnte unmöglich noch irgendwer hausen. Das ging einfach nicht. "Luci, wo bist du?", wiederholte sie sich und ging trotzdem weiter. Es war fast als müsse man damit rechnen, dass einen irgendein Hausbesetzer von hinten mit anfiel. Aber nichts davon passierte. Keine Antwort. Nur das leise Krächzen, vielleicht mehr ein Wimmern, eben irgendetwas. Zora ging einfach weiter. Immer weiter. Wusste nicht woher es kam, aber beinahe stolperte sie über das Gesuchte. "Gottverdammt...", flüsterte sie, ging auf die Knie. Sie sah praktisch nichts, fuhr nochmal hoch und stellte das Licht an. Vermutlich wäre das auch per Sprachsteuerung gegangen, aber solche Dinge vergaß sie einfach, als sie vor ihrer Schwägerin landete. Sie wusste im ersten Moment nicht einmal mit Sicherheit ob die noch lebte. "Luci?", sprach sie sie an. Ja. Leben war noch in ihrem Körper, aber nach viel sah es nicht aus. Gefühlt hatte die Sizilianerin nochmal zwanzig Kilo weniger. Selbst hier an Ort und Stelle waren ihr schwarze Haare ausgefallen, kleine, schwarze Knötchen neben ihr auf dem Boden, vielleicht hatte sie sich auch ausgerissen, es sah beängstigend aus. Sie klebten teilweise in diesem Blut, das sich durch die Bewegung der dünnen Frau überall verteilt hatte. Woher es kam wurde trotzdem schnell klar. Viel hatte sie nicht an, aber wenigstens ihr Slip war komplett blutrot. "LUCI, WEHE DU MACHST DIE AUGEN WIEDER ZU!", pflaumte Zora sie an. Den Blick weg von ihrem Unterkörper, weil sie nicht begriff wie das hinkommen konnte, wie Luceija dasselbe durchmachen konnte wie Zora, die damals aber längst in einer Klinik gewesen war. Sie sagte nichts. Es würde nur für Unruhe sorgen. Leif war nicht da. Ganz offensichtlich nicht. Allein der Zustand des Hauses legte das offen, also mussten sie auf die Sanitäter warten, die Zora in der Ferne zu hören glaubte, als sie ihre Jacke auszog, sie über Luceija legte und hinter ihrem Kopf auf die Knie ging, damit sie den Kopf der Sizilianerin weich auf ihre Oberschenkel legen konnte. Ihr fantastischer Pyjama war bereits jetzt im Eimer, aber das spielte auch keine besonders große Rolle mehr. "Wir bringen dich jetzt in ein Krankenhaus, Süße, ja? Deine Verletzung muss sich jemand ansehen.", log Zora ein bisschen. Auch Gil würde hiervon nichts erfahren. Nicht sofort jedenfalls.


    Als Zora ankam, diese Haustür aufging und sie es war, die ihr hier zu Hilfe eilte, hatte Luceija nichts gesehen. Die Augen geschlossen gehabt. Nur für einen Moment, einen ganz kurzen, wie sie sich sagte. Immer wieder. Dass es okay sei, sich kurz auszuruhen, weil die Schmerzen viel zu stark waren und sie sowieso umbringen würden. Nur ein paar Minuten.
    Eigentlich wusste sie, dass es nicht gut war. Scheiße gefährlich, wenn sie jetzt einschlief und die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass sie nicht mehr aufwachte. Aber es gab schlimmere Gedanken. Schlimmere Vorstellungen. Viel schlimmer war, dass sie Leif verloren hatte. Dass er nicht hier war, obwohl sie ihn so dringend brauchte. Nicht als Arzt. Auch, vielleicht, sicher, aber-...nicht nur. Sie brauchte ihn. Wie sehr, würde ihr erst noch weiter bewusst werden. Bis jetzt blieb einfach nur der Gedanke schön, einschlafen zu können. Den Schmerz abklingen zu lassen. Weg zu driften.

    Ihr Körper schlug unterdessen massiv Alarm. Der Druck wurde wieder stärker, presste sich unangenehm an einen ungefähren Bereich unterhalb des Bauchnabels, so fest, dass ihr die Luft im Hals stecken blieb, als sie sich zwang die Augen wieder zu öffnen. Zora hörte. Gott. Ihre Stimme. Grün schimmerte gerötet unter schweren Lidern und dicken, schwarzen Wimpern hervor. Direkt zu ihr, direkt hinauf in ihr Gesicht. Ihre Lippen bewegten sich. Formten ihren Namen. Sie war so müde. So unheimlich erschöpft.
    Und dann der erneute Schlag. Luft fehlte. Sie krümmte sich leicht, atmete schwer, murrte langgezogen und schmerzlich. "per favore, fatelo cessare... bitte es soll aufhören..", wisperte sie mit einer so feinen Stimme, fragil, dass sie nichts mehr von ihrer Großschnäuzigkeit oder vermeintlichen Stärke in ihr trug. Nicht mal Verachtung, Spott, nichts - nur Angst. Angst wie sie ein schutzloses Kind hatte. Vollkommen ab dessen, was man von ihr zu kennen glaubte.
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  18. #38
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    Die weiche, perfekt gepflegte und mehrfach beringte Hand der Britin strich sanft über die Wange ihrer Schwägerin. "Ich weiß-...Es wird aufhören, der Krankenwagen ist jede Sekunde da, Luci, du schaffst das. Die Schmerzen sind bald vorbei.", versprach sie. Ließ ihren Kopf immer noch auf Hochtouren arbeiten, weil sie selbst nicht verstand was hier passierte. Die Tür knallte auf. Das leise Quietschen von Rädern war zu hören. Zwei Männer kamen mit einer Trage rein und folgten sofort der Beleuchtung ins Wohnzimmer. "Hier!", rief Zora trotzdem und das erste was sie sah war ein angewidert verzogenes Gesicht, das sie mit böser Miene bestrafte. Sie stand auf, befreite sich zaghaft von Luceija und begann zu reden wie ein Wasserfall. Ihre Schwägerin war kaum noch ansprechbar. Die beiden mutmaßlichen Italiener hörten zu, klappten die Trage auf Bodentiefe nebenbei zusammen und einer von ihnen ging bereits auf die Knie zur Sizilianerin runter, stellte einen Rucksack neben sie und schloss sie an Messgeräte an. Der Mann sah ihr ungeniert zwischen die Beine und auf das offensichtliche Problem. "In der wievielten Woche ist Ihre Freundin schwanger?", wollte der Sanitäter wissen, der stand und alles aufnahm. Zora presste die Lippen aufeinander und schüttelte. "Sie ist meine Schwägerin. Meines Wissens nach-...Sie kann nicht schwanger sein. Sie hatte mal ein Drogenproblem. Ihr Exfreund ist Arzt, er hat sie eine Zeit lang betreut, ich-...ich weiß nicht ob sie einen Rückfall hatte oder irgendwas falsches eingenommen hat..", gab Zora zu. "Ein niedergelassener Arzt von hier? Können wir ihn erreichen? Können Sie uns sagen was sie genommen hat oder was er ihr verschrieben hat?", wollte der Mann weiter wissen. Sein auf Knien sitzender Kollege schien wenig begeistert von Luceijas Werten zu sein. Zora sah ihn besorgt an und versuchte zu ergründen was er wusste, aber ihr eigentlicher Gesprächspartner holte sie zurück. "Nein, er ist hier nicht niedergelassen. Ich hab Doktor Svensson versucht zu erreichen, aber die beiden sind getrennt.", erklärte Zora. "Ich weiß praktisch gar nichts über die Situation und die jüngsten Umstände. Sie hat mich vor etwas mehr als einer halben Stunde angerufen und gesagt sie habe Schmerzen von denen sie glaubt zu sterben, also bitte nehmen Sie uns mit, jemand muss sich darum kümmern.", bat sie die Männer. Der am Boden nickte. "Ziemlich eindeutig muss das jemand. Svensson überwacht hin und wieder die Nachtschichten der Assistenzärzte in der Notaufnahme, wenn die Besetzung so schlecht ist wie die letzten Wochen. Vielleicht kriegen wir ihn. Hilf mir sie rüber zu heben. Sie muss wirklich schnellstens hier weg.", machte der Mann Druck. Zora atmete aus. Ihre Hände zitterten und sie schien die ganze Zeit nichts anderes zu tun als zu reden und auf Hochtouren zu laufen. Schwanger? LUCI? Das war unmöglich. Sie wollte noch einmal Leif versuchen zu erreichen, aber ihr Versuch wurde unterbrochen. "Packen Sie die nötigsten Dinge ein, wir fahren schnellstmöglich. Ihre Schwägerin wird heute Nacht nicht wieder nach Hause kommen, sondern mit absoluter Sicherheit stationär aufgenommen werden.", der Schreiber hatte sein Datapad weggelegt, war ebenfalls in die Knie gegangen, und fasste Luceija an den Schultern, womit er und sein Kollege die dürre Frau mühelos auf die Trage legen konnten. Die beiden sahen sich an. Zora nickte. "Ist-...ist gut. Ja, ja, aber ich will mitfahren.", verlangte sie noch einmal ganz klar und rauschte die Treppe nach oben. Das Zimmer stand offen. Es war ausgeräumt, aber die Kisten standen noch. Sie hatte irgendwie angenommen, dass sowohl Leif als auch Luceija hier geschlafen hatten, aber hier war nur Zeug von Leif. Ausschließlich. Sie fluchte, riss den Kleiderschrank auf und sah und roch wieder nur diesen dämlichen Arzt, den sie zum Teufel jagen würde, wenn sie ihn sah. Trotzdem riss sie mehrere seiner Shirt aus dem Schrank, nahm sich vor irgendwo noch Unterhosen zu finden und raste wieder zurück ins Erdgeschoss, wo sie jedes erdenkliche Zimmer durchkämmte, Luceijas Reich schließlich fand und auch von ihr noch Kleidung in eine kleine Tasche packte, bevor sie den beiden Sanitätern nach draußen folgte. Mitten in das blaue Licht, das immer wieder hektisch gegen die Wände der engen Gasse schlug.
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  19. #39
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    Die weiche, perfekt gepflegte und mehrfach beringte Hand der Britin strich sanft über die Wange ihrer Schwägerin. "Ich weiß-...Es wird aufhören, der Krankenwagen ist jede Sekunde da, Luci, du schaffst das. Die Schmerzen sind bald vorbei.", versprach sie. Ließ ihren Kopf immer noch auf Hochtouren arbeiten, weil sie selbst nicht verstand was hier passierte. Die Tür knallte auf. Das leise Quietschen von Rädern war zu hören. Zwei Männer kamen mit einer Trage rein und folgten sofort der Beleuchtung ins Wohnzimmer. "Hier!", rief Zora trotzdem und das erste was sie sah war ein angewidert verzogenes Gesicht, das sie mit böser Miene bestrafte. Sie stand auf, befreite sich zaghaft von Luceija und begann zu reden wie ein Wasserfall. Ihre Schwägerin war kaum noch ansprechbar. Die beiden mutmaßlichen Italiener hörten zu, klappten die Trage auf Bodentiefe nebenbei zusammen und einer von ihnen ging bereits auf die Knie zur Sizilianerin runter, stellte einen Rucksack neben sie und schloss sie an Messgeräte an. Der Mann sah ihr ungeniert zwischen die Beine und auf das offensichtliche Problem. "In der wievielten Woche ist Ihre Freundin schwanger?", wollte der Sanitäter wissen, der stand und alles aufnahm. Zora presste die Lippen aufeinander und schüttelte. "Sie ist meine Schwägerin. Meines Wissens nach-...Sie kann nicht schwanger sein. Sie hatte mal ein Drogenproblem. Ihr Exfreund ist Arzt, er hat sie eine Zeit lang betreut, ich-...ich weiß nicht ob sie einen Rückfall hatte oder irgendwas falsches eingenommen hat..", gab Zora zu. "Ein niedergelassener Arzt von hier? Können wir ihn erreichen? Können Sie uns sagen was sie genommen hat oder was er ihr verschrieben hat?", wollte der Mann weiter wissen. Sein auf Knien sitzender Kollege schien wenig begeistert von Luceijas Werten zu sein. Zora sah ihn besorgt an und versuchte zu ergründen was er wusste, aber ihr eigentlicher Gesprächspartner holte sie zurück. "Nein, er ist hier nicht niedergelassen. Ich hab Doktor Svensson versucht zu erreichen, aber die beiden sind getrennt.", erklärte Zora. "Ich weiß praktisch gar nichts über die Situation und die jüngsten Umstände. Sie hat mich vor etwas mehr als einer halben Stunde angerufen und gesagt sie habe Schmerzen von denen sie glaubt zu sterben, also bitte nehmen Sie uns mit, jemand muss sich darum kümmern.", bat sie die Männer. Der am Boden nickte. "Ziemlich eindeutig muss das jemand. Svensson überwacht hin und wieder die Nachtschichten der Assistenzärzte in der Notaufnahme, wenn die Besetzung so schlecht ist wie die letzten Wochen. Vielleicht kriegen wir ihn. Hilf mir sie rüber zu heben. Sie muss wirklich schnellstens hier weg.", machte der Mann Druck. Zora atmete aus. Ihre Hände zitterten und sie schien die ganze Zeit nichts anderes zu tun als zu reden und auf Hochtouren zu laufen. Schwanger? LUCI? Das war unmöglich. Sie wollte noch einmal Leif versuchen zu erreichen, aber ihr Versuch wurde unterbrochen. "Packen Sie die nötigsten Dinge ein, wir fahren schnellstmöglich. Ihre Schwägerin wird heute Nacht nicht wieder nach Hause kommen, sondern mit absoluter Sicherheit stationär aufgenommen werden.", der Schreiber hatte sein Datapad weggelegt, war ebenfalls in die Knie gegangen, und fasste Luceija an den Schultern, womit er und sein Kollege die dürre Frau mühelos auf die Trage legen konnten. Die beiden sahen sich an. Zora nickte. "Ist-...ist gut. Ja, ja, aber ich will mitfahren.", verlangte sie noch einmal ganz klar und rauschte die Treppe nach oben. Das Zimmer stand offen. Es war ausgeräumt, aber die Kisten standen noch. Sie hatte irgendwie angenommen, dass sowohl Leif als auch Luceija hier geschlafen hatten, aber hier war nur Zeug von Leif. Ausschließlich. Sie fluchte, riss den Kleiderschrank auf und sah und roch wieder nur diesen dämlichen Arzt, den sie zum Teufel jagen würde, wenn sie ihn sah. Trotzdem riss sie mehrere seiner Shirt aus dem Schrank, nahm sich vor irgendwo noch Unterhosen zu finden und raste wieder zurück ins Erdgeschoss, wo sie jedes erdenkliche Zimmer durchkämmte, Luceijas Reich schließlich fand und auch von ihr noch Kleidung in eine kleine Tasche packte, bevor sie den beiden Sanitätern nach draußen folgte. Mitten in das blaue Licht, das immer wieder hektisch gegen die Wände der engen Gasse schlug.


    Irgendwas piepte um sie herum. Aber es war schwer, die Augen weiter auf zu halten und danach zu sehen. Immer wieder war der Schmerz zurück. Wie eine Welle nach der Nächsten, wenn es stark windete, das sonst so sanfte Meer auftrieb und große, bedrohliche Wellen formte. Es spülte Gicht an den Strand. Ihren Schmerz. Heftig, bevor er sich wieder zurück zog und ihr kurze Luft gab. Die Männer über ihrem Kopf sprachen über Schmerzmittel, und wirklich, sie hätte am liebsten darum gebettelt, denn es hörte nicht auf. Doch nichts davon war leicht oder in irgendeiner Form einfach. Sie war eine Drogensüchtige, in deren Blut noch Alkohol und Drogen schwammen, ein buchstäblicher Junkie eben. Wer wusste schon, ob sie die Schmerzmittel überhaupt noch bemerkte.

    Tatsächlich schaffte es kaum noch etwas, wirklich zu ihr durch zu dringen. Sie wollte Schlafen. Die Augen schließen und es einfach abklingen lassen, aber irgendwie ließ man sie einfach nicht. Sie nicht gehen. Irgendwer zupfte an ihrem Augenlid, sie knurrte bedrohlich und versuchte sich dem grellen Licht abzuwenden, dass man in ihre Pupillen richtete. Zuckte zusammen, als weitere Hände sie packten und sie mit schludrigen "No-..."-Geräuschen versuchte abzuhalten und doch keine Kraft fand. Besonders nicht als diese seltsamen Krämpfe weiter gingen. Man unterhielt sich über ihren Kopf hinweg. Hob sie irgendwohin. Aus winzigst geöffneten Augen drangen Tränen. "-..Leif-...", winselte sie desillusioniert. Der Name fiel mehrmals. Viel zu vorsichtig und gebrochen. Das hier machte Angst. Alles, was hier um sie herum passierte. Was war das? Kam sie zurück nach Noveria? In eine Anlage? War es Zeit zu gehen...? Alles hieran nur eine Reise ins Ungewisse, die sie wie die Tochter der Blondine wirken ließ, ohne die sie sicherlich bereits auf dem Boden ihres Wohnzimmers verblutet wäre. Luci wusste nicht, was nun besser war.
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  20. #40
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    Es war verdammt zermürbend das hier ohne Leif zu machen. Selbst für Zora. Und als sie erst am Krankenhaus ankamen, sah es nicht besser aus. Er war nicht da. Nicht im Dienst. Krank. Seit Wochen. WOCHEN? Die Blonde hätte zu gern ihre Schwägerin befragt, aber diese Option bestand nicht. Sie wurde sofort von ihr weg in eine der Behandlungsräume gebracht, Zora lief immer einfach nur hinterher. Meist stumm, manchmal fragte man sie etwas. Das sie jedes Wort Italienisch verstand verwunderte niemanden, auch wenn sie so offensichtlich nicht von hier war. Luceija konnte nichts davon mitbekommen. Kaum. Sie spritzten der Schwarzhaarigen etwas zur Beruhigung und fuhren sofort das gesamte Programm auf. Bluttransfusionen, Blutproben, Ultraschall. Zora glaubte nicht was sie sagten. Was sie hörte. Fühlte sich mitunter betäubter als Luceija es sein musste, mit der sie irgendwann auf ein Zimmer verfrachtet wurde. Ein privater Raum, ein Einzelzimmer. Die Britin selbst trug immer noch ihren Pyjama, der voller Blut war und an dem der Stoff an den in Rot getränkten Stellen hart geworden war. Sie sank neben Luci auf einen Stuhl, nach die Hand der Neunundzwanzigjährigen und legte ihren Kopf daneben auf den Rand des Bettes und schloss die Augen. Sie glaubte es immer noch nicht. Nicht ohne Schlaf. Wenigstens ein bisschen davon würde sie brauchen. Obwohl es bereits früher Morgen wurde.
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