Endlich mal etwas Unkompliziertes.
Zitat von
ServantofGod
Hallo, ich hab mich ein bisschen im Gerätemanager umgesehen und bin bei meinen Prozessoren (Core i7-10700 @2,9 Ghz) auf Treiber von 2009 gestoßen. Nun frage ich mich, ob das so gewollt ist,
Das ist unzweifelhaft so gewollt, Erklärung siehe unten.
oder ob es da nicht etwas neueres gibt.
Es sind bisher keine offiziellen Aktualisierungen bekannt.
Also, es stört mich nicht, dass die Treiber ein paar Jahre auf dem Buckel haben, wenn das immer noch die beste Lösung ist, dann ok. Andererseits hätte ich schon gerne neuere installiert, falls das Verbesserungen mit sich brächte.
Es sind bisher keine offiziellen Verbesserungen bekannt.
Die Treiberversion nennt sich "10.0.19041.546", ist, wie gesagt 2009 herausgekommen, und befindet sich auf allen 16 Kernen.
Bei meinem aktuell gehaltenen Windows 10, welches gleich als Windows 10 installiert wurde, mit einem Mobile Core i7 (der halb so viele Kerne wie deiner hat), ist das genauso.
10.0.19041.546 gehört zu Windows 10.
Bitte nicht von der Build-Number 19041 abschrecken lassen. Die ist beim Kernel immer noch aktuell, da sie schon länger nicht mehr mit hochgezählt wurde (wie Nobbi Habogs sagte). Es ist normal und beabsichtigt, wenn dein Windows eine neuere Build-Number, z.B. die 19043, trägt, wogegen Kernelkomponenten die Build-Number 19041 tragen.
Bei mir ist das Datum 21.04.2009 (wie vermutlich auch bei dir) angegeben, das kannst du komplett vergessen. Das stammt nämlich nicht aus der Treiberdatei (die bei mir aus dem Jahr 2020 stammt) selbst, sondern ist aus der für die Installation und Konfiguration nötigen Treiberinformationsdatei cpu.inf ausgelesen worden. Die bezieht sich nicht auf einen bestimmten Treiber oder auf eine bestimmte CPU, sondern auf mehrere mögliche. Das Datum kann als ungefähres Erstelldatum dieser INF-Datei angesehen werden. Durch eine neuere cpu.inf, nur mal angenommen, es würde eine offizielle geben, bekämest du keinen neuen Treiber und auch sonst keine Verbesserungen.
Bei Treiberpaketen von Geräteherstellern ist das normalerweise anders. Dort kann dieses Datum als ungefähres Datum eines Treiberpaketes (inklusive der darin befindlichen INF-Datei, aus der das Datum stammt) verstanden werden. Manchmal ist es aber ebenfalls älter, weshalb es auch hier mit Vorsicht zu genießen ist. Manchmal gehören so viele Bestandteile zu einem Treiber, dass schwer einzuschätzen ist, welches Datum oder welche Nummer aussagekräftig ist. Besser guckt man die Nummer des Treibers im dafür vorgesehenen Dialog eines Zusatzprogramms des Herstellers nach (z.B. im NVIDIA Control Panel) und vergleicht sie mit den Nummern auf dessen Website. Wo es keine solche Zusatzsoftware gibt, z.B. bei vielen Netzwerktreibern, ist meistens die Nummer des Treibers aus dem Gerätemanager einigermaßen aussagekräftig. Garantiert ist aber auch hier nichts.
Es empfiehlt sich, bei der Installation eines Treibers die interessanten Daten festzuhalten und am besten auch das Treiberpaket aufzubewahren, z.B. jeweils ein Ordner mit dem Treiberpaket und einer kleinen Textdatei, in der Datum, Version, Installationshinweise und ggf. aufgetretene Probleme und Workarounds notiert sind. Von woher man den Treiber hat, könnte u.U. auch noch interessieren.
Was mir, speziell zur CPU, noch auf die Schnelle einfällt:
Falls die integrierte Grafik nicht deaktiviert ist, könnte eine Aktualisierung des Grafiktreibers für die Intel UHD-Grafik 630 interessieren, falls Windows nicht schon den letzten stabilen Treiber untergeschoben hat. Software, deren konkreter Nutzen nicht erkennbar ist, würde ich meiden. Es soll z.B. solche geben, die irgendwelche Nutzungs- bzw. Telemetriedaten zu Intel schickt, wobei dieses hinter wohlklingenden Worten (z.B. "Improvement") versteckt wird. Solches würde ich schon aus Datenschutzgründen und weil die ihre Betatests gefälligst selber machen sollen und weil unnötige Software tendenziell Probleme eher vergrößert, nicht mitmachen. Das ist nur Improvement für Intel, indem die weniger Maschinen zum Testen aufstellen müssen und dadurch Geld sparen (als ob die Multimilliardenkassen nicht genügen würden).
Ansonsten gäbe es noch die anderen üblichen Updates, also UEFI/BIOS, Chipsatz (evtl.), Netzwerk, Grafik, Sound etc. (ggf.). Aber an Leistung würde ich mir davon nichts versprechen (ausgenommen manchmal bei einem Grafiktreiber), schon eher Fehlerbehebungen ("Bugfixes"). Zum Beispiel kann es bei Bugfixes um das Beseitigen von mehr oder minder ausnutzbaren Exploits oder um Stabilitätsverbesserungen gehen.
Auch Leistungsverbesserungen sind möglich, aber außer bei Grafiktreibern (weil es dort besonders wettbewerbsrelevant ist und leicht zum Flaschenhals wird) haben die Hersteller meistens keine Lust dazu. Leistungsverbesserungen bei sonstigen Treibern merkt man am ehesten daran, dass seltener etwas ins Stocken gerät, was manchmal nicht so leicht nachzumessen oder nachzuempfinden ist.
Manchmal kommt es zu Leistungsverschlechterungen, die sich z.B. dadurch bemerkbar machen können, dass bei neuen oder bei zusätzlich installierten Treibern die Latenz hochgeht, wodurch etwas ins Stocken geraten kann (z.B. die Soundwiedergabe). Mit LatencyMon kann man solche Latenzen nachmessen. Schnelles WLAN bereitet häufig Probleme dieser Art. Manchmal ist Windows selbst das größte Problem, dann kann man wenig machen. Das betrifft vor allem neuere Versionen, die tendenziell ineffizienter als ältere arbeiten, oftmals auch in Bereichen, worüber die Werbung das Gegenteil behauptet.
Oft kommen Features hinzu, welche das System stark verlangsamen, sodass unbedingt die Effizienz oder die Leistung (nur die Leistung zu verbessern, kann das System eher an seine Grenzen stoßen lassen, ist also oft ein Pyrrhussieg, den man gut zu verkaufen weiß) verbessert werden muss, wobei die erhöhte Komplexität aber größtenteils erhalten bleibt. Dann heftet man sich für diesen ganz normalen Job Riesenerfolge ans Revers (vielleicht, weil es schwierig war, bei der überbordenden Komplexität). Immer leistungsfähigere Hardware braucht man trotzdem.
Allgemein hilfreich ist, sich das System schlank zu halten, aber das ist ja eine Binsenweisheit.
Bei deiner CPU und dem dazu passenden Rest solltest du keine allgemeinen Leistungsprobleme haben. Sonst müsste schon etwas sehr vergurkt sein. Von daher ist die Sache mit der Leistung jetzt ein etwas "theoretischer" Exkurs gewesen, also bitte das Thema nicht zu hoch hängen.