Zitat von
Synapse
Ich habe den Artikel vorgestern gelesen und war ein bisschen schockiert. Die ganze Story um den Drachlord habe ich bisher nur sehr am Rande mitbekommen. Aber wenn das alles so stimmt, dann haben unsere Justizbehörden im ganz großen Stil versagt.
Und unsere Gesellschaft hat auch versagt. Wie kann es sein, dass da über Jahre hinweg eine große Gruppe von Leuten einen Menschen gnadenlos mobbt, ohne dass es irgendwelche Schutzmechanismen zu geben scheint?
Sasha Lobo bedauert, dass Cybermobbing in D keine Straftat sei. Aber hätte man nicht anderwertig gegen die "Haider" eingreifen können?
Winkler wird mehrfach auf menschenverachtende Weise vorgeführt, zum Beispiel als eine junge Frau vorgibt, ihn zu lieben, eine Beziehung mit ihm vorgaukelt und ihn dazu bringt, ihr live gestreamt im Netz einen Heiratsantrag zu machen – worauf sie ihn vor versammeltem Publikum demütigt: »Du bist der fetteste, dümmste Idiot, den ich in meinem ganzen Leben gesehen habe.« Winkler weint, der Mob jubelt und verbreitet das Video des weinenden Winkler.
Das habe ich damals am Rande mitbekommen. Ich meine sogar, dass man die Initiatoren dieses "Spiels" ausfindig machen konnte, afair war ein Student der Sozialen Arbeit darunter. Leider weiß ich nicht, ob dies strafrechtliche Konzequenzen für diese Leute hatte. Immerhin kann man wegen Beleidigung oder übler Nachrede auch zu einer Bewährungstrafe verurteilt werden.
Oder wenn die "Drachenspieler" das Haus von Rainer Winkler belagerten, so dass dieser sich kaum auf die Straße wagen konnte, ohne angepöbelt zu werden, ist dies nicht eine Form von Nötigung? Dichtes Auffahren ist hierzulande Nötigung. Dem kann ich mich als Betroffener noch entziehen, indem ich schnell rechts fahre. Wen der Mob aber vor meinem Haus steht, habe ich eine solche Möglichkeit nicht einmal.