Wie langweilig muss das eigene Leben sein, um sich so intensiv mit einem youtuber den man hasst zu befassen.
Wow. Ich hätte nie gedacht, mal einem Artikel von Lobo vorbehaltlos zustimmen zu können, aber nun ist es so weit.
Besonders gelungen finde ich den Begriff der "Schulhofisierung der deutschen Öffentlichkeit". Mich erinnert das ganze in der Tat stark an die Zustände in der Schule: Ein Mob rottet sich zusammen, quält jemanden der sich nicht wehren kann und die Autoritäten, die eigentlich für einen halbwegs zivilisierten Ablauf der ganzen Veranstaltung verantwortlich sind, erklären das Opfer zum Täter. Ungefähr so ist jeder einzelne Mobbingfall, den ich zu Schulzeiten mitbekommen musste, abgelaufen. Traurig, wie sehr solche charakterliche Unreife verbreitet ist.
Ich kann Dir tatsächlich in jedem einzelnen Punkt zustimmen.
Ich habe vor kurzem wieder einen Rückblick in die jüngere Justizhistorie Deutschlands gesehen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Vergewaltigung in der Ehe noch kein Straftatbestand war. Man stelle sich das mal vor, eine Frau würde jahrelang ihr Martyrium ertragen. Irgendwann geht es nicht mehr und sie schlägt zurück, kastriert ihren Mann im Schlaf. Und dann kommt sie vor Gericht wegen Körperverletzung, Selbstjustiz und bekommt Gefängnisstrafe. Berufsverbot hatte sie zu der Zeit sowieso schon, weil frau dazu damals auch noch von der Erlaubnis des Ehemanns abhängig war. Lebensgrundlage entzogen, Gerechtigkeit genüge getan?
Warum erwähne ich das.. Warum ist Cybermobbing in Deutschland (noch) kein Straftatbestand? Ich kenne die Antwort, aber darum geht es nicht. Das ist ja im Übrigen nicht das Einzige, was nicht geahndet werden kann. Aber mal angenommen, es gäbe so einen Straftatbestand, wäre es dann so weit gekommen?
Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
Nur kurzer Einwurf, da off topic: Das stimmt so nicht. Die sog. eheliche Vergewaltigung - das ist tatsächlich ein in den Rechtswissenschaften gebräuchlicher Begriff dafür - war nicht durch den 177 StGB a. F. erfasst. (Die Vergewaltigung eines Mannes übrigens ebenfalls nicht (!)). Eine Vergewaltigung in der Ehe war vor dem 33. StrÄndG - hier nachzulesen - selbstverständlich ebenfalls strafbar, nur eben nicht als Vergewaltigung. Statt dessen wurde diese als Körperverletzung, Nötigung oder durch andere Straftatbestände "aufgefangen", was der tatsächlichen Anforderung natürlich keineswegs gerecht wurde. Die Tatsache dass der 177 StGB erst vor kurzem wieder geändert werden musste, zeigt leider dass man sich an diese nur sehr mühsam annähert. Harter Tobak, kein schönes Thema.
Näheres zum Nachlesen:
- Helmken, Dierk: Eheliche Vergewaltigung. ZRP 1993, 459
(off topic Ende, weiter bitte ohne mich )
Bitte weiterlesen
Sicher sind die Haider die wahren Übeltäter, sie müssen ihn ja nicht beachten oder belagern.
Aber der Drachenlord ist auch zu einem nicht unbeträchtlichen Teil selber schuld: er greift die Leute an, stachelt sie an, will, dass sie "zu ihm kommen".
Ich würde das nicht mit Mobbing in der Schule vergleichen. In den allermeisten Fällen können die Gemobbten in der Schule nichts dafür, weil sie nichts getan haben.
Das ist doch genau die Taktik von Mobbern: Jemanden so lange, unermüdlich und immer verletzender zu provozieren, bis er irgendwann austickt. Das passiert jedem, solange die Mobber nur hartnäckig genug sind - und genau so ist es hier ja auch gelaufen.
Drachenlord ist da nicht selber schuld daran. Opfer von Mobbing kann jeder werden. Das ist Teil des "Drachengames" die Schuld den Drachenlord selber zu geben und zu sagen, das der Drachenlord das selber will. Das ist Blödsinn.
Schule. Hör mir auf, mit der Schule. Die sind doch selber hoffnungslos überfordert mit der Situation.Zitat von Progrinator
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Gaius Julius Caesar did nothing wrong! 'Cause no one said that freedom's free
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Man nähert sich da noch an so einiges bzgl. social media nur sehr mühsam bis gar nicht an. Das rächt sich halt irgendwann.
Durfte Renate Künast in Kommentaren zu einem Facebook-Post als "Stück Scheisse", "Schlampe", "Drecks ", als "hohle Nuß, die entsorgt gehört" und als "Sondermüll" bezeichnet werden? Im September 2019 beantwortete das Landgericht Berlin diese Frage mit Ja.Die Bundesregierung will, dass Plattformen wie Facebook rechtswidrige Hass- und Hetzposts der Staatsanwaltschaft meldet. "Das können wir so nicht leisten", sagt Christoph Hebbecker von der Zentralstelle für Cyberkriminalität.https://www.tagesschau.de/inland/int...ecker-101.htmlUnser Vorschlag wäre, dass wir uns auf die Extremfälle konzentrieren - und dass wir uns in einem konsensualen Vorgehen möglicherweise auch mit den Anbietern der sozialen Plattformen auf diese Extremfälle konzentrieren. Man könnte sich beispielsweise diejenigen aussuchen, die von den Betreibern der sozialen Plattformen rausgeworfen werden von ihrer Plattform. Vielleicht könnte man sich mit den Betreibern der sozialen Plattformen darauf einigen, dass diese Extremfälle bei uns angezeigt werden - und dass wir diese Extremfälle schnell, konsequent verfolgen und dann auch sanktionieren. Damit würden wir deutliche Zeichen setzen - und man hätte nicht gleichzeitig den negativen Nebeneffekt, dass sich die Betreiber der sozialen Plattformen als "Hilfssheriffs" in der Breite sehen müssten, indem sie alles anzeigen müssten, was sie sehen.
Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
Aber als der komische Andy als 1 Pimmel beleidigt wurde und dafür dann bei den Schuldigen die Haustür eingelatscht wurde war der Aufschrei ganz groß.
Ist doch schwachsinn, wer mit sowas nicht klarkommt der kann halt das Internet nicht benutzen. Erlebt doch jeder das man hier und da beleidigt oder gar mit Mord bedroht wird, klar, letzteres ist nochmal ne größere Hausnummer aber deswegen tu ich doch nicht jeden anzeigen wollen oder so?
Hierzu aber als Einwurf:
Klingt vielleicht wirtschaftlich erstmal sinnvoll (sozial überhaupt nicht, da denke ich mal gibt es keine Widerrede), aber wenn das wirklich so gehandhabt wird, dann wird das langfristig schlecht für das Unternehmen.
Siehe Blizzard Activision und deren vorherige Firmen"philosophie" im Umgang mit attraktiven Mitarbeiterinnen - Problemfälle wie diese zu fördern oder solche Problemfälle schon bereits an der Spitze des Unternehmens zu haben führt nur dazu, dass irgendwann die Sache rauskommt, es je nach Schwere des Ganzen zum Eklat ist und das Firmenimage dann komplett ruiniert ist.
Schon alleine deshalb ist es doch sinnvoller, wenn du die Leute, die nichts falsch gemacht haben, weiterhin behältst und lieber die ganzen Assis rauswirfst, die sich an dem Mobbing beteiligt haben. Jobsuchende gibt es auch in Deutschland wie Sand am Meer, jemanden mit einer ähnlichen Qualifikation findest du schnell.
Ist besser aus meiner Sicht zumindest, wenn Mobber eher lernen, dass sie in Betrieben mit dieser Einstellung nicht gewollt sind als dass du den Gemobbten bestrafst und damit einerseits indirekt sagst "es ist cool Leute aus unserem Betrieb rauszumobben, also macht weiter wie bisher" und andererseits jemanden zum Sündenbock erklärst, der nichts falsch gemacht hat.
Weil zu sagen "Ja, der hat das aber verdient, weil der hat das und das gemacht..." ist keine Legitimierung.
Weder beim Drachenlord, um auf das Thema zurückzukommen, noch bei irgendwem anders.
Wenn jemand Fehler macht ist Selbstjustiz immer noch nicht legitim und lässt dich nicht besser darstehen. Eigentlich sogar eher schlechter.
Das sehe ich auch so. Nur du wirst sehr schnell eines merken: Mit dieser Diskussion macht man ein riesen Fass auf.
Damit will ich nicht sagen dass es falsch wäre soetwas auch in diesem Thread zu diskutieren, ganz im Gegenteil, ich finde das sehr richtig. Nur dieser Themenkomplex digitale Gewalt, Hassrede, etc. beschäftigt auch schon seit Jahren Fachleute, ohne dass diese zu einem wirklichen Ergebnis kommen. Ich fürchte dass das beim besten Willen auch noch auf Jahre hinweg ein ungelöstes Problem bleiben wird.
Zum Thema gab es hierzu ein Interview in der FAZ mit Dennis Leiffels. Man mag von diesem oder den Reportagen die er macht halten was man will, aber ein sehr richtiger Satz kam darin vor: "Das Internet ist kein rechtsfreier Raum – aber ein rechtsfolgenfreier." Das Problem ist: Das läuft leider auf dasselbe hinaus. Entgegen der hier anderswo geäußerten Annahme dient das Recht keineswegs dazu nur die "Profite von Bonzen" zu schützen, sondern Individualrechte. Was passiert, wenn das nicht gelingt, sehen wir am Beispiel Rainer W. auf sehr unappetitliche Art und Weise. Im rechtsfreien Raum gilt das Recht des Stärkeren, und das sind zur Zeit einerseits Digitalkonzerne (wo es übrigens sehr treffend wäre von "Bonzen" zu sprechen), und der wütende Hassmob.
Das ist irgendwo richtig und falsch zugleich, natürlich darf man nicht wegen jedem dummen Spruch sofort einen Aufstand machen, das macht man ja im realen Leben auch nicht. Nur angenommen, dass jemand kaum vor die Tür gehen kann weil er sofort befürchten muss tätlich angegangen zu werden, oder im Fall weiblicher Personen des politischen oder öffentlichen Lebens sie von Straftaten wie Vergewaltigung bedroht ist, würdest du dieser/diesem ja wahrscheinlich auch nicht raten, dass er/sie dann ja nicht mehr vor die Tür zu gehen braucht. Irgendwo muss es eine Grenze geben, und spätestens im Fall erheblicher Einschränkungen der eigenen Persönlichkeitsentfaltung / Lebensgestaltung ist diese eindeutig überschritten. Darüberhinaus ist es sehr schwer, das Internet wirklich gar nicht zu benutzen, auch wenn man sich sehr belastete Interaktionsräume wie Social Media natürlich sparen kann.Zitat von Lord Rapthorne
Nachtrag - ganz wichtiger Punkt noch:
Das trifft exakt den Kern des Problems, gut geschrieben. Es ist nämlich keineswegs so, dass im Fall Rainer W. die betreffenden Handelnden nicht wüssten, was sie tun. Die Rechtfertigung, die man aber - ob ernstgemeint, sei dahingestellt - immer wieder liest, ist: Das sei Aufklärung (sic!) über das Verhalten dieses Menschen. Das ist die sprichwörtliche Pervertierung dieses Begriffs. Das Einrichten ganzer YouTube-Kanäle mit Hassvideos, Verwüsten eines Grundstücks, Überfälle in Gruppen auf eine einzelne sozial und geistig benachteiligte Person hat nichts, aber auch nichts mit Aufklärung zu tun. Und ganz abgesehen davon hat niemand eine Erziehungsberechtigung oder einen Auftrag zur "Aufklärung" ohne entsprechendes Mandat.
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