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Klaus Weselsky, Held der Arbeit (GDL Streik) (aus PE)

  1. #21 Zitieren
    Ritter Avatar von Jurdace
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    Zitat Zitat von Don-Esteban Beitrag anzeigen
    Laut diesen News haben die Vorstände sowohl 2020 als auch 2021 auf ihre Bonuszahlungen verzichtet.
    Aber ihr wisst das sicher besser oder wir meinen einfach unterschiedliche Corona-Pandemien. Im Zweifelsfall Lügenpresse.
    Es geht um die 7 Konzernvorstände. Siehe dein Artikel aus dem Handelsblatt.

    Bahnchef Richard Lutz und die übrigen Konzernvorstände verzichten auf Boni für das Jahr 2021.

    Die sind aber nun einmal nicht alles, was es bei der Bahn gibt.
    Innerhalb des Bahnkonzerns, der aus hunderten von Einzelunternehmen besteht, gibt es noch rund 3500 weitere bonusberechtigte Manager und Vorstände.
    Der Artikel deutet das aber auch an:

    Sie wollen sich demnach auch in den Vorständen mehrerer Bahn-Tochtergesellschaften für einen Boni-Verzicht einsetzen.

    Wenn der Verzicht für die gelten würde, müsste der Konzernvorstand da nicht hingehen und "sich einsetzen".

    Hier übrigens das Ergebnis dieses "sich einsetzen" für die Boni 2020.

    https://www.berliner-kurier.de/polit...ager-li.147231

    Während die sieben Konzernvorstände in diesem Jahr nach milliardenschweren Staatshilfen freiwillig auf Boni verzichteten, gilt dies nicht für die mehr als 3500 Führungskräfte im DB-Konzern. Die erhielten einen deutlichen Anteil ihrer variablen Entgeltbestandteile in Höhe von 64 Prozent für das Jahr 2020[..]

    Und:

    Dazu sollen die Aufsichtsräte die Boni für 68 weitere Vorstände und Geschäftsführer im DB-Konzern absegnen.

    Ist auch passiert - mit freundlicher Unterstützung von Konzernvorstandsmitglied und Aufsichtsratchef Pofalla mit doppeltem Stimmrecht.
    Jurdace ist offline Geändert von Jurdace (22.09.2021 um 16:14 Uhr) Grund: Er heisst natürlich Pofalla ...

  2. #22 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Danke für die Zusammenfassung.

    Der Artikel zeigt sehr gut, dass die normal Beschäftigten jedes Jahr eine Lohnerhöhung unterhalb der erwarteten Inflation, im Besten Fall genau auf der Inflation erhalten sollen.
    Der 7er-Bahnvorstand aber in Kürze 10% mehr Fixgehalt bekommen soll.
    Und 68 Vorstände und Geschäftsführer sollen auch 2021 Boni erhalten.

    Dazu kommen dann noch zu wenig Lokführer aufgrund einer planlosen Personalführung und S21.

    Warum sollte sich da eine GDL zurückahlten?

    Allerdings stand das Boni-Problem eigentlich auch schon in Don-Estebans Quellen differenziert drin. Zumindest beim Spiegel.
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (22.09.2021 um 17:53 Uhr)

  3. #23 Zitieren

    Foren-Mutter
    Avatar von meditate
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    auch wenn es schmerzt (mich auch), der streik war dringend nötig. die bahn hat immer wieder behauptet, sie hätten ein verhandlungsfähiges angebot. dabei lag das bei nicht mal 1 % gehaltssteigerung im jahr bei der langen laufzeit. wer hier der meinung ist, die GDL hätte das akzeptieren müssen, der kann auch gern in kauf nehmen, dass bei derzeit 3,9 % inflationsrate in deutschland, das eigene einkommen pro jahr um 3 % sinkt. auch der jetzige abschluss bedeutet letztendlich einen einkommensverlust für einen wirklich komplizierten arbeitsplatz.

    Antje Vollmers Vermächtnis

    Die AFD ist wie ein Ölfleck in der Pfütze. Er sieht bunt aus.
    Aber wenn man hineingreift, ist da nur brauner Matsch (Haseloff)
    meditate ist offline

  4. #24 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Meine Gewerkschaft (IG Metall) hat mal wieder auf ganzer Linie versagt und ist auf das Corona-Folgen-Gejammer der AG-Seite hereingefallen. Ich bin ausgetreten.
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline

  5. #25 Zitieren
    Ritter Avatar von Feuerstern
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    Ich fand den Streik völlig überzogen und stimme argumentativ BreaZ zu. Wirkt für mich so als wird halt gestreikt weil man es kann, ohne tatsächlich darüber nachzudenken ob das ganze gerade angebracht ist. Das pochen auf die Corona Prämie fand ich dabei mit Abstand das lächerlichste, da ich absolut keine überdurchschnittliche mehr Belastung bei den Lokführern durch die Pandemie sehe. tatsächlich wurde doch sogar weniger gearbeitet, bei weiterlaufenden Lohnzahlungen und einer Job Garantie. Damit hatten die Bahn Mitarbeiter auch noch einen Luxus denn man in anderen Branchen selbst in Wirtschaftlich guten Zeiten kaum hat.

    Ich finde es außerdem extrem schade das man sich auf Bus und Bahn so wenig verlassen kann. Ich war jetzt schon mehrfach in Situationen in denen gestreikt wurde, wo ich wirklich auf Bus und Bahn angewiesen gewesen wäre. Das führ letztlich dazu, das ich sobald es möglich ist auf ein eigenes Fahrzeug umsteigen werde. Ich kann mir auch gut vorstellen das sich schleichend, aber stetig mehr und mehr Menschen von der Bahn abwenden. Das steht komplett im Widerspruch zu den Klima Zielen und kann auch kaum im Interesse der Gewerkschaften sein. Aber Hauptsache man hat noch schnell ein paar hundert Euro steuerfreie Corona Prämie abgegriffen ohne sie verdient zu haben.
    Feuerstern ist offline

  6. #26 Zitieren
    Legende Avatar von Ciao
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    Die Forderung nach der Corona-Prämie wurde doch nur von den Bahnvorständen manipulativ überhöht.
    Denn die Corona-Prämie ist eine Einmalprämie. Und Einmalprämien sind normale Tarifforderungen.
    Zusätzlich ist die Corona-Prämie ist auch für Die Bahn aufgrund der Steuervorteile günstiger, als normale Einmalprämien.

    Wer Angebote unterhalb der Inflation anbietet, ist selber Schuld wenn es Streik gibt.
    Noch dazu hätte man sich im Voraus denken können, dass die GDL sich mit ihren moderaten Forderungen durchsetzen wird.
    Wie all die Jahre zuvor auch.
    Ist Euch eigentlich klar, dass wir zu den reichsten 10% der Welt gehören?
    10% von 9 Milliarden sind 900 Millionen. Und unter diesen 900 Millionen gehören unsere 80 Millionen klar zu den reicheren unter den reichsten 10%.
    Also, wie verbessern WIR die Welt? Und keine Ausreden.
    Ciao ist offline Geändert von Ciao (26.09.2021 um 16:21 Uhr)

  7. #27 Zitieren
    Ritter Avatar von Feuerstern
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    Zitat Zitat von Ciao Beitrag anzeigen
    Die Forderung nach der Corona-Prämie wurde doch nur von den Bahnvorständen manipulativ überhöht.
    Denn die Corona-Prämie ist eine Einmalprämie. Und Einmalprämien sind normale Tarifforderungen.
    Zusätzlich ist die Corona-Prämie ist auch für Die Bahn aufgrund der Steuervorteile günstiger, als normale Einmalprämien.

    Wer Angebote unterhalb der Inflation anbietet, ist selber Schuld wenn es Streik gibt.
    Noch dazu hätte man sich im Voraus denken können, dass die GDL sich mit ihren moderaten Forderungen durchsetzen wird.
    Wie all die Jahre zuvor auch.
    Deshalb wäre es vielleicht diesmal doch sinnvoll gewesen zu versuchen die Gewerkschaft ausbluten zu lassen. Irgendwann muss auch einer Gewerkschaft mal das Geld ausgehen zum streiken.
    Feuerstern ist offline

  8. #28 Zitieren
    banned
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    Wie stellst du dir das eigentlich vor mit den Streiks bei der Bahn?
    Sollen die Gewerkschaften nächstes mal Fragebögen an die Bevölkerung schicken, wann sie ein Streik am wenigsten stören würde?

    (Den Witz hab ich von der Heute Show gestohlen, aber die erste Frage ist durchaus ernst gemeint)
    ulix ist offline

  9. #29 Zitieren
    Ritter Avatar von Feuerstern
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    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Wie stellst du dir das eigentlich vor mit den Streiks bei der Bahn?
    Sollen die Gewerkschaften nächstes mal Fragebögen an die Bevölkerung schicken, wann sie ein Streik am wenigsten stören würde?

    (Den Witz hab ich von der Heute Show gestohlen, aber die erste Frage ist durchaus ernst gemeint)
    Die Bahn beschäftigten sollten schlicht man realisieren das sie in einem privatwirtschaftlichen Unternehmen arbeiten und dort trotzt allem noch Privilegien genießen die nahe zu kein anderes Unternehmen ihren Angestellten zugesteht. Oder hältst du es für typisch seine Angestellten bei langfristigem einbrechen der Auftragslage (in diesem Fall Corona und deutlich geringere Nachfrage) normal weiter zu bezahlen obwohl in großen Teilen weniger gearbeitet wurde? Dazu kommt noch das die Bahn über die Pandemie hinweg Kündigungen ausgeschlossen hat. Damit hatten die Bahn Angestellten während der Pandemie bereits eine deutlich bessere Lage als ein Großteil der Arbeitnehmer in der Bundesrepublik. Ich finde es schlicht und einfach frech dann keine Zugeständnisse zu machen. Von der Bahn gab es Angebote, aber dem Weselsky hat die Laufzeit nicht gepasst. Gut, dann wäre man vielleicht etwas unter der Inflationsrate geblieben und hätte real etwas weniger gehabt. Aber das wäre aufgrund der vorherigen Zugeständnisse auch kein Unding gewesen sich da mal Ausnahmsweise mit abzufinden.
    Feuerstern ist offline

  10. #30 Zitieren
    banned
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    Es ist nicht die Aufgabe einer Gewerkschaft, die gesamtwirtschaftlichen Verhältnisse und die relative Priviligierung der eigenen Mitglieder zu berücksichtigen, sondern das bestmögliche Ergebnis für die eigenen Mitglieder zu verhandeln, oder eben herauszupressen.

    "Uns geht es ja eigentlich ziemlich gut, so im Verhältnis" <- Der Tod des Fortschritts.
    Die GDL hat nicht frech das gefordert, was niemand fordern sollte, sondern sie hat das gefordert, was alle fordern sollten.

    Abseits davon hat die GDL (kleine) Zugeständnisse gemacht.
    ulix ist offline Geändert von ulix (27.09.2021 um 20:56 Uhr)

  11. #31 Zitieren
    Ritter Avatar von Feuerstern
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    Richtig, aber ein privates Unternehmen muss ihren Angestellten auch keine Job Garantie geben und in der Regel auch nicht für nicht geleistete Arbeitszeit bezahlen. Eventuell behält der Bahnvorstand das jetzt im Hinterkopf und lässt es das nächste mal einfach. Mit weniger Angestellten tun die höheren Gehaltsforderungen die darauf folgen auch weniger weh.

    Darüber hinaus glaube ich auch, dass die allgemeine Meinung der Kunden auf ein Unternehmen, Einfluss auf dessen Zukunft hat. Der Schaden der jetzt dadurch entstanden ist, dass sich Kunden oder potenzielle Kunden durch einen in ihreren Augen überzogenen Streik auf der Bahn abwenden, lässt sich nicht einmal beziffern.

    Wird sich halt zeigen ob die Gewerkschaft mit ihrem Verhalt langfristig das beste für ihre Mitglieder rausgeholt hat oder ihren Angestellten nicht doch eher versehentlich ins Knie geschossen haben.
    Wenn die Bahn Kunden verliert, trifft das natürlich auch den Vorstand. Vielleicht tröstet es dann ja ein paar Angestellte, die ihren Job verlieren, wenn sie wissen, dass der Vorstand diesmal auch etwas weniger Boni bekommt.

    Zitat Zitat von ulix Beitrag anzeigen
    Es ist nicht die Aufgabe einer Gewerkschaft, die gesamtwirtschaftlichen Verhältnisse und die relative Priviligierung der eigenen Mitglieder zu berücksichtigen, sondern das bestmögliche Ergebnis für die eigenen Mitglieder zu verhandeln, oder eben herauszupressen.
    Und deshalb müssen Unternehmen Gewerkschaften auch etwas entgegensetzen. Sonst werden sie gemolken wie eine Kuh. Wenn die DB jedes mal direkt nachgeben würde, dann würde die GDL doch immer mehr fordern bis es irgendwann absurd wird.
    Feuerstern ist offline Geändert von Feuerstern (27.09.2021 um 21:10 Uhr)

  12. #32 Zitieren
    banned
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    Zitat Zitat von Feuerstern Beitrag anzeigen
    Richtig, aber ein privates Unternehmen muss ihren Angestellten auch keine Job Garantie geben und in der Regel auch nicht für nicht geleistete Arbeitszeit bezahlen.
    Natürlich. Dann wird eben weiter gestreikt bis einer nachgibt. Das ist ja das Schöne an einer gut organisierten und großen Gewerkschaft wie der GDL: sie kann den Betrieb weitgehend stillegen, wenn sie will, was massiven Druck erzeugt.

    Zitat Zitat von Feuerstern Beitrag anzeigen
    Darüber hinaus glaube ich auch, dass die allgemeine Meinung der Kunden auf ein Unternehmen, Einfluss auf dessen Zukunft hat. Der Schaden der jetzt dadurch entstanden ist, dass sich Kunden oder potenzielle Kunden durch einen in ihreren Augen überzogenen Streik auf der Bahn abwenden, lässt sich nicht einmal beziffern.
    Das halte ich für Unsinn. Die Bahnkunden haben auch ganz ohne Streiks bereits ein sehr schlechtes Bild vom Fernverkehr (und vom Nahverkehr) in Deutschland, und das zu Recht. An den Problemen sind aber nicht irgendwelche Angestellten oder Lokführer Schuld, sondern in erster Linie eine falsche politische Prioritätensetzung und zu wenig staatliche Subvention. Und das ist dem Großteil der Bevölkerung bewusst.

    Und die Bahn als Privatunternehmen zu bezeichnen ist zwar formal richtig... aber die BRD ist halt alleiniger Eigner.

    P.S. Das Kapital und der Staat können übrigens sehr froh sein über die deutschen Streikverhältnisse. Ich würde mir da eher französische Zustände wünschen. Die GDL ist da noch ein kleiner Lichtblick.
    ulix ist offline Geändert von ulix (27.09.2021 um 21:25 Uhr)

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