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Die wahrscheinlich wichtigste Bundestagswahl aller Zeiten und keinen juckts

  1. #1 Zitieren
    Mythos
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    Es ist schon kurios. Der IPCC sagt, dass wir noch bis 2026 weiter so Treibhausgase in die Luft schleudern können und dann am nächsten Tag auf 0 Emissionen sein müssen um das 1,5°C Ziel zu halten. Wir haben also nur noch diese Legislatur um zu handeln und damit Zeit für den vollständigen Umstieg zu erkaufen. Auch stehen wir am Scheideweg wie wir unser digitales Leben organisieren wollen, dass wahrscheinlich immer mehr unser Leben in der echten Welt bestimmen wird und die Möglichkeit von Utopie bis Dystopie bietet - wobei wir zweiteres ansteuern. Das Gesundheitssystem wird nach Corona am Boden sein, viele Krankenpfleger und -schwestern werden kündigen, viele Ärzte gehen in den Ruhestand, besonders auf dem Land und der Pflegebedarf steigt. Die Gesellschaft in Deutschland ist gespalten in arm und reich, bzw links und rechts - Dialoge werden zunehmend schwerer.

    Wir haben also sehr umfassende, schwerwiegende Probleme, die in möglichst kurzer Zeit gelöst werden müssen. Und was passiert? Wir haben den vermutlich langweiligsten Wahlkampf, den man haben kann. 3 Kanzlerkandidaten, die alle ungeeignet für die Aufgaben sind. Zwei kicken sich durch dummes selbst verschulden selbst ins Aus, während der Dritte die Dummheiten der Vergangenheit unter den Teppich kehrt und dadurch an Zuspruch gewinnt, dass er kaum sichtbar ist. Wie verrückt ist das denn bitteschön?

    Und als ob das nicht genug ist, hauen die potenziellen Wähler noch eine Schublade oben drauf: Die GroKo, die für all die Missstände der letzten Jahre verantwortlich ist und eigentlich schon fast vollständig abgestraft war, gewinnt jetzt wieder an Wählerstimmen? Die 15% SPD ist wieder bei 25-26%, die Union bleibt nicht unterhalb der 20% und hat in einigen Umfragen sogar bis zu 22%. Die Grünen, die das wichtigste Thema immerhin besser lösen wollen als Union und SPD verlieren sogar weiter an Prozente, obwohl sie kurz davor waren die Regierungspartei sein zu dürfen. Das muss man in Zeiten wie diesen auch erst einmal hinbekommen. Und Kleinparteien, die jetzt die richtigen Lösungen anbieten, verkriechen sich hinter ihren 3 Wahlplakaten und bleiben damit nahezu unsichtbar anstatt mal ordentlich auf den Putz zu hauen, wie anno Piratenpartei vor einer Dekade.

    Also wirklich, abgesehen von dem schnarch langweiligen Triell und Rezo's nächster Zerstörwut (immerhin einer) passiert doch kaum etwas. Die Flinte liegt im Korn, der Michel hat sich schon wieder hingelegt und die Wahl wird vergehen ohne das mal etwas relevantes passiert ist. Nach der Wahl wird es dann vielleicht so lange dauern wie noch nie, bis eine Koalition steht, da diesmal 3 Parteien regieren werden (wenn die GroKo nicht doch noch einen Höhenflug bekommt), der Bundestag wird in der nächsten Legislatur einen Scheuer teurer werden und alles bleibt beim Alten ...

    ... außer die Probleme, die sich weiter zuspitzen werden ...

    Will noch irgendjemand seinen Senf dazu geben, damit die Wahl wenigstens ein bisschen weniger langweilig und ätzend wird?
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  2. #2 Zitieren
    Starfleet's Finest  Avatar von Jean-Luc Picard
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    Ich weiß nicht, ob ich diesen Wahlkampf wirklich so langweilig und unbedeutend finden soll.
    Wenn wir davon ausgehen, dass die derzeitigen Prognosen stimmen, dann würde das Wahlergebnis schon einen Meilenstein in der deutschen Nachkriegspolitik markieren.

    Die eindeutig einflussreichste Politische Partei der deutschen Nachkriegsgeschichte war noch nie unter 30%. Und jetzt ist sie näher an den 20% als an den 30%. Das kann man schon als Zäsur sehen, auch wenn es in vier Jahren ohne eine Pflaume wie Laschet womöglich wieder ganz anders aussieht. Aber was über Jahrzehnte und Jahrzehnte funktioniert hat, geht jetzt scheinbar nicht mehr so einfach, nämlich das politische Verlassen auf den Status Quo – was den Wahlkampf von Union seit je her maßgeblich geprägt hat.
    Sollte sich die Dynamik halten, dass es in zukünftigen Wahlkämpfen keine dyadische Frage mehr ist, wer das Kanzleramt bekommt, sondern eine Triade, dann verändert das sehr viel an der potenziellen Dynamik und auch an der potenziellen Bereitschaft der Parteien, politisches Handeln zu verändern.

    Was die großen Fragen angeht gebe ich Dir Recht, da sehe ich auch keine echte Bereitschaft zur notwendigen Konsequenz bei den drei Pappnasen. Aber politisch historisch gesehen ist das eigentlich ein sehr spannender Wahlkampf – leider nicht im Hinblick auf das politische Handeln in den nächsten vier Jahren, was bitter nötig wäre, aber vielleicht für die Dynamik des politischen Handelns in 10 Jahren.
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  3. #3 Zitieren
    Halbgott Avatar von Progrinator
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    Die Grünen haben in Ihren geführten Bundesländer sich jetzt auch nicht so gut geschlagen. Wenn man Grüne wählt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass man am ende die CDU mit bekommt.

    Außerdem wenn am ende der Legesturperiode es für den Wirtschaft schwächerin zu hart wird, werden diese beim nächsten aml Grün nicht mehr wählen.

    Die SPD hat auch ein Klimaprogramm. Das beste Klimaprogramm hat glaube ich die Linke.

    Ich würde daher am liebsten eine starke SPD sehen, eine mittelstarke Grünen und Linke, damit das Bot sich in die Richtige Richtung bewegt.



    -----------------------------------------------------------------------------

    Die einzige richtige Lösung, um das Klima probelm ist lösen ist Forschung Forschung Forschung. Maßnahmen sind nur ein Tropfen auf ein heißen Stein.
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  4. #4 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Jean-Luc Picard Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht, ob ich diesen Wahlkampf wirklich so langweilig und unbedeutend finden soll.
    Wenn wir davon ausgehen, dass die derzeitigen Prognosen stimmen, dann würde das Wahlergebnis schon einen Meilenstein in der deutschen Nachkriegspolitik markieren.
    Woher nimmst du das unbedeutend? Es steht sogar in der Überschrift, dass es die wahrscheinlich wichtigste Wahl ist (und ja, ich meine der Nachkriegszeit). Und als langweilig meine ich nicht die Umfrageergebnisse oder später das Wahlergebnis, sondern rein der Wahlkampf und den Umgang damit.

    @Progrinator:
    Das beste Klimaprogramm haben die Piraten - weiß nur kaum jemand und spielt halt jetzt auch keine Rolle mehr. Aber ja, von den Großparteien ist das unzureichende linke Programm wohl trotzdem noch das, welches das 1,5 Grad Ziel am wenigsten weit verfehlen würde. Die Grünen sind mittlerweile nur noch bei teilweise 15%. Die einzige Chance für die Linken mit in eine Koalition zu gelangen ist damit vom Tisch. Die SPD unter Scholz wird bestimmt nicht mit Linke verhandeln. Das hat letztes Jahr schon Marco Bülow gesagt und ist eigentlich auch nur logisch. Eigentlich ist Scholz von den inneren Werten her eher ein CDU-Mann.
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    Xarthor ist offline Geändert von Xarthor (19.09.2021 um 12:08 Uhr)

  5. #5 Zitieren
    Starfleet's Finest  Avatar von Jean-Luc Picard
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    Zitat Zitat von Xarthor
    Woher nimmst du das unbedeutend?
    Naja, Deine Analyse, so wie die vieler anderer auch, läuft ja vor allem auf Folgendes hinaus:

    Zitat Zitat von Xarthor
    3 Kanzlerkandidaten, die alle ungeeignet für die Aufgaben sind.
    Es scheint also realpolitisch wenig entscheidend zu sein, wer es denn werden wird im Hinblick auf den großen Umbruch in Sachen Klimapolitik. Daher mein „unbedeutend“. Aber, wie schon ausgeführt, sehe ich da zwar nicht für die nächsten 4 Jahre, aber für die etwas weitere Zukunft durchaus viel Veränderungspotenzial für das politische Handeln der Parteien.

    Der eigentliche Grundvorwurf an alle Parteien ist ja letztendlich, dass es ihnen nicht wirklich um dringende Probleme geht, sondern nur um Stimmen, also immer nur um den eigenen Machterhalt. Vielleicht ist das Auflösen des Dualismus zwischen SPD und Union mit zumeist klarem Vorteil der Union aus den letzten Jahrzehnten ein Schritt in die Richtung, dass Machterhalt endlich viel stärker an echte Veränderung durch politisches Handeln gekoppelt sein wird.

    Ich will das jetzt gar nicht überbewerten, aber es scheint mir schon relevant zu sein.
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  6. #6 Zitieren
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    Zitat Zitat von Jean-Luc Picard Beitrag anzeigen
    Es scheint also realpolitisch wenig entscheidend zu sein, wer es denn werden wird im Hinblick auf den großen Umbruch in Sachen Klimapolitik.
    Hmm habe vorhins zufällig ein (Werbe-)Video gefunden, dass es im Bezug auf die 3 Leute ganz gut trifft. Es geht um die ersten 34 Sekunden: https://www.youtube.com/watch?v=WbzadzcmZt8
    Oder anders gesagt, es macht schon einen geringfügigen Unterschied. Mit 2 Leuten fährt man ungebremst gegen die Wand, bei der 3. Wahl hat man zumindest auf 130 abgebremst, bevor man gegen die Wand fährt.

    Der eigentliche Grundvorwurf an alle Parteien ist ja letztendlich, dass es ihnen nicht wirklich um dringende Probleme geht, sondern nur um Stimmen, also immer nur um den eigenen Machterhalt. Vielleicht ist das Auflösen des Dualismus zwischen SPD und Union mit zumeist klarem Vorteil der Union aus den letzten Jahrzehnten ein Schritt in die Richtung, dass Machterhalt endlich viel stärker an echte Veränderung durch politisches Handeln gekoppelt sein wird.
    Dazu bedarf es mehr als eine 3er-Koalition unter der Führung der SPD. Eine Minderheitsregierung z.B. - die garantiert nicht stattfinden wird. Grüne sind dabei in der schwächsten Verhandlungsposition, da Scholz eher Unionswerte vertritt und man eine Koalition mit Union annehmen kann. Also ist eher die Frage, ob Grüne oder FDP als 3. Glied aus den Koalitionsverhandlungen kommen. Und wir dürfen nicht vergessen, eine SPD geführte GroKo ist weiterhin denkbar. Es fehlen nur wenige Prozente zu 50%...
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  7. #7 Zitieren
    General Avatar von Liferipper
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  8. #8 Zitieren
    Starfleet's Finest  Avatar von Jean-Luc Picard
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    Zitat Zitat von Xarthor
    Dazu bedarf es mehr als eine 3er-Koalition unter der Führung der SPD. Eine Minderheitsregierung z.B. - die garantiert nicht stattfinden wird. Grüne sind dabei in der schwächsten Verhandlungsposition, da Scholz eher Unionswerte vertritt und man eine Koalition mit Union annehmen kann. Also ist eher die Frage, ob Grüne oder FDP als 3. Glied aus den Koalitionsverhandlungen kommen. Und wir dürfen nicht vergessen, eine SPD geführte GroKo ist weiterhin denkbar. Es fehlen nur wenige Prozente zu 50%...
    Ich meinte das anders, gar nicht so sehr auf das derzeitige Handeln und die derzeitige Programmatik der Parteien bezogen, sondern eher darauf, dass sich die großen Parteien nicht mehr darauf verlassen können, ihren Machtanspruch erhalten zu können.

    Laschet ist da ein gutes Beispiel dafür, was einfach nicht mehr funktioniert, nämlich ein Wahlkampf, der nur über das Warnen vor den Anderen und dem Wahren des Status Quo funktioniert. Die SPD ist da ja in vielerlei Hinsicht nicht viel besser, aber Scholz hat diesbezüglich eine andere Taktik, nämlich die, möglichst gar nichts konkretes zu sagen, um einfach keine klaren Fehler zu machen. Was tatsächlich ein eigener, klarer Kurs mit einem klaren politischen Profil wäre, das in der heutigen Wahllandschaft abräumen könnte, weiß er nicht und es weiß tendenziell niemand.

    Der derzeitige Wahlkampf ist sehr darauf fokussiert, zu wissen, was nicht punktet und dies zu vermeiden. Auch die recht absurden Fernsehanalysen beschäftigen sich hauptsächlich damit, wer was wahltaktisch unklug formuliert hat (beispielsweise als Baerbock im zweiten Triell das Wort „Verbot“ verwendet hat). Das ist nach meiner Interpretation ein Zeichen dafür, dass in den kommenden Jahren eine bedeutende programmatische Neuordnung der Parteiprogramme bei Union, SPD und auch Grünen folgen wird, da das simple Vermeiden von Fehlern auf Dauer keine belastbare Programmatik sein kann.
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  9. #9 Zitieren
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    Mal zum Thema Klimawandel: Ich hab gelesen das in Zürich auf einer Mülldeponie riesige Co2 Filter stehen die das Co2 aus der Luft saugen. Mir haben also momentan sogar die Technologie den angerichteten Schaden zu reduzieren. Wieso investieren wir nicht in diese Technologie und stellen ein paar Tausend dieser Maschinen auf zeitgleich mit der Reduzierung unserer Co2 Bilanz? Würde uns mehr Zeit verschaffen und könnte auf Dauer sogar das Problem komplett lösen. Liegt es wirklich wieder nur am Geld? Hab gelesen kostet etwa 500€ pro Tonne Co2...aber mein Gott, dann druckt das Geld halt hier geht es ums überleben!
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  10. #10 Zitieren
    Mythos
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    Das ist der unsinnige FDP-Ansatz - wir können weiter so machen, wenn wir mit Technik CO2 aus der Luft saugen können. Ich brösel das Problem mal etwas auf.

    An Geld mangelt es nicht. Wir subventionieren die Kohle in einem Maßstab, der unfassbar ist. Rund 50mrd Euro jedes Jahr, den man in den Klimaschutz stecken könnte. Und wir dürfen nicht vergessen, zu Corona wurde in einem Jahr so viel Geld verfügbar gemacht, wie es für den Umbau zur Klimaneutralität bräuchte.

    Zeit wird sich mit der Technik nicht gewinnen können. Sie ist teuer und wirkt vergleichsweise wenig. Jeden Euro, den man hier versenkt hat man weniger für Windräder oder Solarzellen, die sogar Geld einbringen und den Strom noch günstiger machen würden. Dadurch lässt sich mehr CO2 einsparen, als die Absaugtechnik absaugen kann. Das Hauptproblem ist aber, dass die Anlagen wieder Energie benötigen, die unbedingt eingespart werden muss. Andernfalls laufen benötigen wir mehr Energie, als wir mit Erneuerbaren herstellen können. Sprich Kohleausstieg wird hinausgezögert oder Atomstrom von umliegenden Ländern wird bezogen. Jedenfalls, wenn wir das in einem relevanten Maßstab betreiben wollen.

    Bäume sind der bessere CO2 Absorber und sowieso nötig für das ganze Ökosystem. Vielleicht sollten wir weniger Abholzen oder Abbrennen lassen, gerade in Gegenden wie Brasilien. Das hängt viel mit deutscher und europäischer Politik zusammen. Aufforsten müssen wir sowieso so schnell und umfangreich wie möglich. Der Zeit für den Wachstum eines Baums spielt leider nicht in unsere Hände, aber später ist halt noch mehr zu spät. Ähnliches gilt für die Wiederbewässerung von Mooren, die viel CO2 aufnehmen können. Moore brauchen aber vergleichsweise wenig Zeit und nehmen schon mit dem Beginn der Bewässerung Treibhausgase auf.

    Ich denke darüber könnte man als zusätzliche Maßnahme nachdenken, wenn wir Fusionskraftwerke in 30 Jahren betreiben könnten und damit viel mehr Energie zur Verfügung steht und die Klimaneutralität erreicht ist. Und soweit ich weiß, wird an den Dingern überwiegend erst noch geforscht, was gerne getan werden kann. Es wäre nur fatal jetzt auf das falsche Pferd zu setzen. Die meiste Zeit könnten wir erkaufen, indem Nordstream 2 nicht fertig gestellt wird und der Braunkohleausstieg binnen 2 Jahre passiert. Je eher wir die größten Schritte schaffen, desto länger kann die Klimaneutralität dauern.
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    Xarthor ist offline Geändert von Xarthor (19.09.2021 um 19:43 Uhr)

  11. #11 Zitieren
    Halbgott Avatar von Progrinator
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    Zitat Zitat von Jedi-Meister Beitrag anzeigen
    Mal zum Thema Klimawandel: Ich hab gelesen das in Zürich auf einer Mülldeponie riesige Co2 Filter stehen die das Co2 aus der Luft saugen. Mir haben also momentan sogar die Technologie den angerichteten Schaden zu reduzieren. Wieso investieren wir nicht in diese Technologie und stellen ein paar Tausend dieser Maschinen auf zeitgleich mit der Reduzierung unserer Co2 Bilanz? Würde uns mehr Zeit verschaffen und könnte auf Dauer sogar das Problem komplett lösen. Liegt es wirklich wieder nur am Geld? Hab gelesen kostet etwa 500€ pro Tonne Co2...aber mein Gott, dann druckt das Geld halt hier geht es ums überleben!
    da gibt es sicherlich ein hacken dran. Evtl. auch die kosten frage. Oft heißt es ja, es ist zwar was recht gutes, aber die kosten sind zu hoch, also nein.

    Keine Ahnung wie es bei den Filtern ist.
    Ich finde solche Methoden auch relativ wichtig.
    Progrinator ist offline

  12. #12 Zitieren
    General Avatar von Jedi-Meister
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    Zitat Zitat von Xarthor Beitrag anzeigen
    Das ist der unsinnige FDP-Ansatz - wir können weiter so machen, wenn wir mit Technik CO2 aus der Luft saugen können. Ich brösel das Problem mal etwas auf.

    An Geld mangelt es nicht. Wir subventionieren die Kohle in einem Maßstab, der unfassbar ist. Rund 50mrd Euro jedes Jahr, den man in den Klimaschutz stecken könnte. Und wir dürfen nicht vergessen, zu Corona wurde in einem Jahr so viel Geld verfügbar gemacht, wie es für den Umbau zur Klimaneutralität bräuchte.

    Zeit wird sich mit der Technik nicht gewinnen können. Sie ist teuer und wirkt vergleichsweise wenig. Jeden Euro, den man hier versenkt hat man weniger für Windräder oder Solarzellen, die sogar Geld einbringen und den Strom noch günstiger machen würden. Dadurch lässt sich mehr CO2 einsparen, als die Absaugtechnik absaugen kann. Das Hauptproblem ist aber, dass die Anlagen wieder Energie benötigen, die unbedingt eingespart werden muss. Andernfalls laufen benötigen wir mehr Energie, als wir mit Erneuerbaren herstellen können. Sprich Kohleausstieg wird hinausgezögert oder Atomstrom von umliegenden Ländern wird bezogen. Jedenfalls, wenn wir das in einem relevanten Maßstab betreiben wollen.

    Bäume sind der bessere CO2 Absorber und sowieso nötig für das ganze Ökosystem. Vielleicht sollten wir weniger Abholzen oder Abbrennen lassen, gerade in Gegenden wie Brasilien. Das hängt viel mit deutscher und europäischer Politik zusammen. Aufforsten müssen wir sowieso so schnell und umfangreich wie möglich. Der Zeit für den Wachstum eines Baums spielt leider nicht in unsere Hände, aber später ist halt noch mehr zu spät. Ähnliches gilt für die Wiederbewässerung von Mooren, die viel CO2 aufnehmen können. Moore brauchen aber vergleichsweise wenig Zeit und nehmen schon mit dem Beginn der Bewässerung Treibhausgase auf.

    Ich denke darüber könnte man als zusätzliche Maßnahme nachdenken, wenn wir Fusionskraftwerke in 30 Jahren betreiben könnten und damit viel mehr Energie zur Verfügung steht und die Klimaneutralität erreicht ist. Und soweit ich weiß, wird an den Dingern überwiegend erst noch geforscht, was gerne getan werden kann. Es wäre nur fatal jetzt auf das falsche Pferd zu setzen. Die meiste Zeit könnten wir erkaufen, indem Nordstream 2 nicht fertig gestellt wird und der Braunkohleausstieg binnen 2 Jahre passiert. Je eher wir die größten Schritte schaffen, desto länger kann die Klimaneutralität dauern.
    Ich glaube das kam etwas missverständlich rüber, wenn jemand alles für einen richtigen Klimaschutz machen will, auch durch Verbote, bin ich das Das die FDP nur an den eigenen Geldbeutel denkt und ansonsten mit dem Kopf in den Wolken hängt, ist mir absolut nicht neu. Ich wollte damit nur noch eine zusätzliche Massnahme vorschlagen, einfach weil uns sprich wörtlich die Zeit verloren geht und KEINES der Wahlprogramme ausreicht um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen.

    Ich bin Linkswähler deshalb kilometerweit von der FDP entfernt
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  13. #13 Zitieren
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    Ich habe dich nicht für einen FDP-Wähler gehalten. Entschuldige bitte, falls das so ankam. Aber das wäre eine typische "mit Technik lösen wir die Probleme" FDP-Floskel. Grundsätzlich hast du ja recht. Je mehr Standbeine wir aufbauen um die Klimakatastrophe zu wuppen, desto besser und ich denke auf lange Sicht könnte es eine Möglichkeit sein schneller zur vorindustriellen Temperatur zurückzukehren. Nur wäre es in der aktuellen Lage wohl eher kontraproduktiv, weil wir auch mit dem gesamten Energieniveau herunter müssen. Etwas Energie für dessen Forschung und für Testanlagen bereitzustellen sehe ich aber unkritisch. Daran wird die Energiewende nun auch nicht scheitern.
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  14. #14 Zitieren
    Mythos
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    Zitat Zitat von Jedi-Meister Beitrag anzeigen
    Mal zum Thema Klimawandel: Ich hab gelesen das in Zürich auf einer Mülldeponie riesige Co2 Filter stehen die das Co2 aus der Luft saugen. Mir haben also momentan sogar die Technologie den angerichteten Schaden zu reduzieren. Wieso investieren wir nicht in diese Technologie und stellen ein paar Tausend dieser Maschinen auf zeitgleich mit der Reduzierung unserer Co2 Bilanz? Würde uns mehr Zeit verschaffen und könnte auf Dauer sogar das Problem komplett lösen. Liegt es wirklich wieder nur am Geld? Hab gelesen kostet etwa 500€ pro Tonne Co2...aber mein Gott, dann druckt das Geld halt hier geht es ums überleben!
    Ich habe nochmal einen Link gefunden: https://www.spiegel.de/wissenschaft/...5-889858f0fb40 Die größte Anlage kann also pro Jahr 4000 Tonen Kohlendioxid binden. Die Kosten sind damit 5x-7,5x höher als von dir angegeben und die Absaugmenge ist ziemlich gering. Rechnet man die 870 Autos mal auf Deutschlands mehr als 40mio Autos hoch (50.000 Anlagen Pi mal Daumen) ... und Autos sind nicht das größte Treibhausproblem ... Das Hauptproblem ist dabei, wie bereits gesagt, der Energiebedarf, wenn man solche Anlagen massenweise baut. Im Artikel steht z.B., dass einige Anlagen 25t Wasser benötigen um 1t Co2 im Boden zu binden. Und Wasser wird auch immer mehr eine knappe Ressource, auch bei uns.
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  15. #15 Zitieren
    Deus Avatar von Lemimus
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    Ich sage es mal so: In vier Jahren kann man die Welt nicht gleich retten und auch nur die eine oder andere ihrer "Tränen trocknen".
    [SIZE="4"] Binger sind Pinscher![/FONT]

    Leute, liest ein Buch! Das Internet ist sowieso schon kaputt genug, durch die vielen Quarantänemaßnahmen! Lasst auch den Armen das Recht auf ein BISSCHEN Internet! Ich blockiere hier gar nichts! IHR TUT DAS!!!!
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  16. #16 Zitieren
    Moderator Avatar von DWS
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    Das hat man vor 4 (und 8 und 12 und..) Jahren auch schon mal gesagt. Auch dass es die wahrscheinlich wichtigste Wahl ist usw. Ja, es ist bereits 5 nach 12 noch etwas gegen eine sich abzeichnende Klimakatastrophe zu tun. Aber was hilft es denn, wenn man nur die Wahl hat zwischen schlecht und etwas weniger schlecht - und das "etwas weniger schlecht" sowieso keine Mehrheiten gewinnt? Oder das strategische Wählen wahrscheinlich das Gegenteil bewirkt von dem was man damit bezweckt?

    Montag morgens..

    Ich bin jetzt schon ziemlich desillusioniert dieses mal (wieder).

    PS: https://www.youtube.com/watch?v=jqezwknMHic
    Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.
    DWS ist offline Geändert von DWS (25.09.2021 um 09:54 Uhr)

  17. #17 Zitieren
    General Avatar von Jedi-Meister
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    Auch wenn die Wahl noch nicht ganz vorbei ist, ich hol mir schon mal etwas alk und sing den Neoliberal Song...
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  18. #18 Zitieren
    Legende Avatar von jabu
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    Falls Die Linke bei der Bundestagswahl an der 5-%-Hürde scheitert, muss dieses Volk weitgehend denkbefreit sein. AfD und FDP zusammen machen mir Angst.

    Wenn es nach der FDP geht, können sich Reiche schön mit Energie eindecken, auch hemmungslos verschwenderisch, wodurch die Energie für Arme ganz schnell ganz teuer und knapp wird. Auch Zocken zu Lasten der Armen ist möglich bzw. lohnt es sich am Anfang besonders, sich Ressourcen unter den Nagel zu reißen (falls möglich, auch Zertifikate) und sie später zu Höchstpreisen zu verkaufen, da dann Knappheit herrscht. Dagegen brauchen die Armen die Energie, die sie teuer kaufen müssen, zum Überleben. Aber weder der ÖRR noch die (wohl nur vermeintlichen) politischen Gegner haben diesen einfachen Zusammenhang aufgedeckt (außer, in Ansätzen, Die Linke, aber nicht konsequent). Sie haben den Lindner mit seinen Täuschungen durchkommen lassen. Jetzt machen sich die Spekulanten eine Flasche Schampus auf. Die FDP hat es gar nicht verdient, in den Bundestag einzuziehen. Sie hat keine Lösungen vorzuweisen (eben nur diesen Taschenspielertrick mit den Zertifikaten und dass man keine Verbote bräuchte und dass der Markt es schon regeln würde).

    Erschreckendes Präferenz junger Wähler für die FDP :
    https://www.tagesschau.de/wahl/archi...t_875434.shtml
    https://www.tagesschau.de/wahl/archi...t_875436.shtml

    Und das dürfte, lieber ÖRR, an eurer saumäßig schlechten Arbeit liegen, eben dass ihr über den Taschenspielertrick der FDP nicht aufgeklärt habt und alles noch schlimmer gemacht habt, siehe u.a.:
    https://www.welt.de/politik/deutschl...e-zurueck.html

    Damit befindet sich die FDP in einer (vermeintlichen) Opferolle und landet beim Klimaschutz (vermeintlich) auf dem ersten Platz. Dass sie die Komplexität der Zusammenhänge unterschätzt und den Tricks der FDP auf den Leim geht, kann man der Jugend nicht übelnehmen, aber man kann dem ÖRR übelnehmen, das er so unsicher herumeiert und das nicht klärt.


    Also, liebe Jugend und lieber dummer ÖRR, noch einmal, ganz einfach:

    Wenn die Menge CO2, die noch ausgestoßen werden darf, gedeckelt wird, dann ist das die Gesamtmenge, die eigentlich allen Menschen, die an dem System teilnehmen, zustehen müsste. So sollte es doch in einer einigermaßen gerechten und solidarischen Welt sein, ja? Die FDP behauptet, die Preise würden nicht so stark steigen, da die Anbieter, z.B. die Industrie, dann wegen des Wettbewerbs versuchen würde, die Preise niedrig zu halten und daher aus eigenem Antrieb CO2 einzusparen. Das klingt so schön, nicht? So schön, dass ihr denen aus der Hand fresst, ja?

    Nun haben wir aber nicht diese idealen Märkte, bei denen Preisfindung mit Preisminderung über Wettbewerb stattfindet. Auf Anbieterseite haben wir es nämlich mit mächtigen Oligopolen und viel Zockerei auf den Rohstoffbörsen sowie mit multimilliardenschweren Akteuren zu tun. Letztere lassen keine Gelegenheit aus, mit ihren Multimilliarden schnellstmöglich zu hamstern, was sich zu noch geringen Preisen unter den Nagel reißen lässt, mit der Folge extremer Verteuerung, wie damals, als das Klopapier ausging, aber eher schlimmer. Wir haben derzeit schon mit Bunkerung von Gas (was den Russen in die Schuhe geschoben wird) im ganz großen Stil zu tun, natürlich um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen, Link zur Quelle: https://blog.fefe.de/?ts=9fb268bf

    Den Verbrauchern werden also die Preise künstlich hochgejubelt, damit Konzerne und ihre Manager und Anteilseigner sich daran bereichern können. Das ist erst der Vorgeschmack. Wenn es nach der FDP geht, wird das fast alle Lebensbereiche betreffen, da sich eben nicht zurückhalten wird, wer jetzt schon reich ist. Sondern wer jetzt schon reich ist und an der Quelle sitzt, wird bunkern, wie bei den schmutzigen Maskendeals, 6 Euro für eine Maske, die nicht mal ein Zehntel wert ist.

    Natürlich wird man mit den Verschmutzungsrechten zu eurem Nachteil an Zockerbörsen spekulieren. Bei strengen Gesetzen, die das verhindern sollen, würde man das "über Bande" machen, z.B. indem man nicht mit den Zertifikaten, sondern mit den daran gebundenen Rohstoffen und Gütern zocken wird, denn wenn vorher schon klar ist, das der Preis bis in unbezahlbare Sphären steigen wird, dann lohnt es sich einfach, sich schnell alles unter den Nagel zu reißen und später viel teurer zu verkaufen, wodurch der Preis noch schneller ansteigt und die Sache noch interessanter wird, da man den Gewinn einfahren kann, bevor der Preis durch Umstellung auf CO2-Neutralität wieder sinken würde. Man nennt das Marktmanipulation. Aber man wird kaum jemanden dafür zur Rechenschaft ziehen können, da die Akteure sich durch die Logik dahinter schon ermutigt fühlen werden, dementsprechend zu verhalten.

    Glaubt mal ja nicht, dass einzelne Privatleute besser sind. Wenn euer reicher Nachbar, der über ein hohes Vermögen verfügt, z.B. indem er Land oder Häuser geerbt hat, dreimal im Jahr weit weg in den Urlaub fliegt, dann wird er das nicht plötzlich ändern, nur weil die Preise anziehen. Und weil er das nicht ändert, werden die Preise garantiert rasant auf ein hohes Niveau steigen, sodass ihr euch manches Lebensnotwendige mühsam werdet von den Rippen absparen müssen, da euer reicher Nachbar (und mindestens hunderttausende andere, die es auch können) mit seiner Energieverschwendung zu einer Verknappung und damit Verteuerung der Verschmutzungsrechte und Ressourcen beigetragen hat. Das heißt zum Beispiel, dass eure Oma oder euer Opa oder vielleicht sogar ihr selbst an Lungenentzündung sterben könntet, da sich jemand das Heizen nicht mehr leisten kann, da die über das CO2-Limit verknappten Rohstoffe schon von anderen Leuten, die sie gar nicht so dringend wie ihr oder eure Großeltern brauchen, einfach verplempert wurden, weil sie eben nicht auf ihre verschwenderische Lebensweisen verzichten wollen. Natürlich steigen auch die Lebensmittelpreise rasant an. Survival of the Richest.

    Wollt ihr in einer solchen Welt leben? Ihr vielleicht, ich nicht und ihr auch nicht! Und deswegen wählt man nicht FDP, wenn man noch einen Brocken Anstand im Hirn hat.

    Diese ganze Preistheorie bricht schon daran zusammen (selbst wenn sie stimmen würde), dass sich ein Break Even Point weit oberhalb der günstigen Preise, die uns die FDP glauben machen will, einstellen wird. Das liegt schon daran, dass das Kapital sich lukrativere Anlagemöglichkeiten sucht, sobald die Gewinne dahinschmelzen, was sie ja müssen, wenn wir Endkunden nicht abgezockt werden sollen. Lukrativer ist eben das Spekulieren mit den künstlich verknappten Ressourcen. Damit kannibalisiert sich die Methode selbst, wenn man unterstellt, es ginge tatsächlich um günstige Preise. Natürlich geht es nicht darum, da es sich um einen der üblichen Taschenspielertricks der FDP zur Gewinnmaximierung reicher Schichten handelt, eben wie ich sie aus jahrzehntelanger Beobachtung der verbalen Ergüsse dieser Partei kenne.

    Selbstverständlich muss die CO2-Menge gedeckelt werden, aber ohne dass es zu Verteilungsungerechtigkeiten kommt. Das geht aber nicht über den Preis, da ein hoher Preis reiche Leute nicht kratzt, da sie inzwischen über viel zu viel Geld verfügen (Problem der Schere), und zwar so viel, dass sie es gar nicht mehr für vernünftige Dinge ausgeben können. Die haben eher so ein "Problem", das sie fürchten, nicht mehr ganz so viel weitervererben zu können. Kosten im eigenen Leben jucken sie nicht mehr. So weit geht die Schere auseinander. Ich weiß nicht, ob euch das so richtig klar ist. Deren Anwalt ist die FDP. So erklärt es sich, dass die eine Politik macht, bei der diese reichen Leute möglichst auf nichts verzichten müssen, also eine maximal asoziale Politik, da euch nur noch der karge, da über euer geringes Einkommen zwangsrationierte, Rest bleiben wird. Der wäre natürlich viel preisgünstiger, wenn die reichen Leute sich nicht mit ihrem Geld herauskaufen könnten, was bedeutet, dass ihr mehr von den knappen Ressourcen abbekommen würdet - also wenn es nicht nach der FDP ginge.

    Der Trick der FDP fällt auf fruchtbaren Boden, da die anderen Parteien a) überwiegend wirtschaftsinkompetent sind und der FDP damit programmatische Lücken gelassen haben und b) viel zu feige sind, den Leuten reinen Wein einzuschenken, nämlich darüber, dass der Staat CO2-Erzeugung wird rationieren müssen, indem jedem Bürger ein kostengünstiges Kontingent für lebensnotwendige Energie zugebilligt wird und dass das die mildeste und gerechteste Form ist, also sozusagen Energie auf Bezugsschein. Was weit darüber hinausgeht, also Verschwendung, müsste überproportional besteuert werden, aber eben nicht das Lebensnotwendige, das müsste im Gegenzug sogar vergünstigt werden, damit die Summe bei armen Leuten noch aufgeht, da sie bei ihnen aufgehen muss, damit sie nicht sterben. Oh, das riecht nach pöhsen Sozialisten oder gar Kommunisten!!!!! Pöhse, pöhse linke Politiker, die wissen, was gerecht und notwendig ist und wie die Taschenspielertricks funktionieren!!!!! Jetzt wisst ihr auch, woher die Diffamierungen linker Politik gegenüber kommen.


    Anmerkung (Ersatz für einen entfernten Absatz):
    Ich fragte mich zunächst, warum die erste Hochrechnung bei der ARD so dicht an der Prognose liegt. Wikipedia stützt hier meine Vermutung:
    Wenn erst wenige Wahlkreise ausgezählt sind, fließen in die Hochrechnung auch die Ergebnisse der Nachwahlbefragung ein.
    Später lief die Hochrechnung der Prognose doch ein wenig davon. Ansonsten hätte mich das beunruhigt. Recht genau war die Prognose dennoch.

    Eine Idee, woran die hohe Genauigkeit der Prognose (vor der ersten Hochrechnung) liegen könnte:

    Wenn die Leute weniger wissen, was sie wählen sollen, dann würfeln sie mehr. Wenn wir alle nur noch würfeln, dann wird es ja auch wieder leichter, das Ergebnis vorherzusagen. Dabei sticht lediglich Die Linke mit einem ungewöhnlich schlechten Ergebnis heraus. Vielleicht haben sich die Leute von den vielen Negativaussagen der anderen Kandidaten so sehr beeinflussen lassen. Es wäre also ein großes Wirrwarr, bei dem bloß in einem Einigkeit herrscht: "Bloß nicht die Linken!"
    Niemandem so richtig zuzutrauen, die aktuellen und künftigen Probleme zu lösen, ist ja keine falsche Analyse, was zu mehr "Würfeln" als sonst passt. Aber den großen Parteien mit ihrer Hetze gegen Die Linke auf den Leim zu gehen, ist falsch. Sollte die "RRG-Schreckgespenst"-Hetze gezogen haben? Ein anderer Teil könnte taktisch gewählt und daher lieber die SPD unterstützt haben oder Hoffnungen in eher linke Jungpolitiker bei der SPD setzen.

    Taktisches Wählen liefert bestimmte Muster, die die eigene tatsächliche Präferenz verdrängen. Man kann sich wer weiß wieviele Rechtfertigungsgründe für dasselbe taktische Wählen zurechtlegen, auch bei teils entgegengesetzten Motiven. Dann spielen markante Kombinationen eine Rolle, und es können sich daraus Muster ergeben, wenn viele Leute so handeln. Es ist dann nicht mehr unbedingt so, dass bestimmte Neigungen oder Abneigungen einer Partei gegenüber so durchschlagen, wie es gemäß Alter, Beruf, Gegend oder sozialer Stellung erwartbar wäre, wenn nicht taktisch gewählt werden würde. Vielmehr bestimmen die Muster, die sich aus den taktischen Erwägungen ergeben, das Ergebnis. Das ist dann zwar nicht gewürfelt, aber sieht ähnlich aus und schwächt eben auch die starken gruppenspezifischen Zuordnungen, die es sonst erschweren, repräsentative Stichproben zu finden. Ergebnisse aus Taktiererei ähneln sich mehr als die aus den typischen klaren Präferenzen aufgrund sozialer Stellung, Beruf, Bildung, Herkunft etc.

    Letztendlich bestätigt das auf gespentische Weise, wie ich mich vor der Wahl und bei der Wahl fühlte, nämlich mies, wegen eines Gefühls, es immer falsch zu machen, egal wie ich es drehe und wende.
    jabu ist offline Geändert von jabu (27.09.2021 um 09:40 Uhr)

  19. #19 Zitieren
    General Avatar von Liferipper
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    Hm, größter Positivpunkt ist, dass nicht nur grün-grün-rot verhindert wurde, sondern die SED sogar den 5%-Limbo gemeistert hat (leider wurde sie wieder mal durch die 3-Direktmandate-Regel gerettet).

    Jetzt darf man gespannt sein, ob es eine weitere GroKo mit anderen Verhältnissen gibt, oder ob die FDP bzw. die Grünen machtgierig/selbstmörderisch/dämlich genug für eine Ampel bzw. Jamaika sind.
    Gestern gehorchten wir Königen und verneigten unsere Häupter vor den Imperatoren. Heute verneigen wir uns nur noch vor der Wahrheit.
    - Kahlil Gibran

    "Child pornography is great."
    Liferipper ist offline

  20. #20 Zitieren
    Halbgott Avatar von Progrinator
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    Apr 2018
    Ort
    München
    Beiträge
    9.174
    Wieso den selbstmörderrich.


    Ich fand es erschreckend dass manche 1,5h warten mussten, um Ihre Wahl abzugeben. ich glaube wenn es nach sehr lange warten aussehen würde, würde ich es mir ggf. auch noch mal überlegen, ob ich dann auch nicht verzichte.

    Dieses Jahr war es hier in der Stadt eine katastrophe. Falsche Wahlzettel, zuwenig Wahlzettel ...

    Ich kenne jemanden der nicht für den Bundestag wählen durfte und trotzdem ein stimmzettel bekommen hat

    Ich fordere Neuwahlen!

    PS: er hat nicht gewählt. Ich hätte an seiner Stelle gewählt-
    Progrinator ist offline

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