[Sir Lunchelot]

Hallo Leute,
wie im anderen Thema besprochen ist meine Grafikkarte Schrott. Jetzt frage ich mich, wie es weiter gehen soll. Mein altes System ist ziemlich genau sieben Jahre alt und war damals schon nicht besonders hochwertig. Wenn ich jetzt nur eine halbwegs gute Grafikkarte nehme, wird sicherlich die CPU bald zu schwach werden, vorausgesetzt sie ist überhaupt noch kompatibel und das Netzteil und Board reichen noch aus. Ich kenne mich da nicht wirklich aus.

Meine alte Konfiguration:
CPU: Intel core i7-4770S
GPU: Zotac GeForce GTX 780 OC 3 gb
NT: Xilence ATX, EPS, PCI Express 2.0, 600 Watt
Board: ASUS Z97 Maximus VII hero ATX
RAM: 2x 8gb DDR-3 PC3-12800 C11H G.Skill
SSD: 250 gb Samsung 840 EVO
Gehäuse: LIAN LI PC-9FB Midi-Tower USB 3.0
(Das ist zum Großteil von der Rechnung abgeschrieben, hoffe das reicht für die Identifizierung)

Ist es überhaupt sinnvoll davon etwas wieder zu verwenden?
Ich brauchte den PC bis jetzt zum Full HD Gaming, Videos schauen und Office.

[Juli Karen]

Was du auf jeden Fall weiternutzen kannst, sind Gehäuse und SSD, sofern dessen Äußeres (Gehäuse) noch deinem Geschmack entspricht, bzw. deren Funktionalität (beides) noch gegeben ist.

Deine CPU ist alt, ok. Aber Alter ist zunächst mal kein Kriterium, unbedingt wechseln zu müssen. Hier gilt: Kannst du alles, was du mit der Kiste erledigen können willst, erledigen? Wenn ja, spricht nichts gegen ein Beibehalten der CPU.

Um nun einschätzen zu können, ob deine CPU noch tauglich ist, wäre es gut zu wissen, was du derzeit spielst. Im anderen Thread wurde Anno 1800 genannt. Da sehen die Systemvoraussetzungen für hohe Qualität und 60FPS einen i5-4690k nebst einer 4GB VRAM GPU vom Schlage einer GTX 970, bzw. R9 290X vor; beides Karten, die grob 15/20% mehr Leistung aufbringen, als deine GTX 780. Aber auch Karten, die nicht mehr als Neuware verkauft werden.

Aktuellere und vergleichbare Karten wären bspw. die GTX 1660/S 6GB, die RX 580 8GB oder die RX 5500XT 8GB, die nochmals bis zu 25/30% über den beiden Vorgenannten liegen, aber aktuell auch unter der Preisexplosion bei GPUs "leiden" - 1660 ab 400 €, 1660S ab 470 €, 580 ab 490 € und 5500XT ab 630 €.

Wenn du aber bereits heute weißt, dass in den nächsten Wochen/Monaten noch aktuellere Spiele folgen sollen (oder du bereits welche hast), hast du "1,5" Möglichkeiten:
Möglichkeit 1 wäre, in den sauren Apfel zu beißen und für eine aktuelle Performance-GPU eine Schweine-Geld zahlen - bspw. eine RTX 3070 ab 880 € oder eine RX 6700 XT ab 750/800 € (wobei ich dann eher zur 6700 XT tendieren würde, weil mehr VRAM).

Möglichkeit "0,5" wäre, auf die nächste GPU-Generation zu warten, die für Ende 2021, eher Anfang 2022 erwartet werden und hoffen, dass sich Preise und Verfügbarkeit bessern. Aber hier sehe ich eher schwarz - daher nur eine "halbe Möglichkeit" - denn selbst wenn die Lieferketten wieder funktionieren, dürften Scalper und Miner weiterhin die Märkte aufmischen.

In beiden Fällen wäre dann aber m.E. auch CPU-Upgrade sinnvoll.


Am günstigsten kommst du also weg, wenn du auf dem Gebrauchtmarkt eine Karte im gleichen, bzw. leicht höherem Leistungsspektrum findest, wobei auch der Gebrauchtmarkt entsprechend überteuert ist. Macht aber nur Sinn, wenn bei deinen Spielen tatsächlich nichts Anspruchvolleres dabei ist oder demnächst folgen soll.

Wenn nur Neuware in Frage kommt, würde ich definitiv zu einem Komplett-Upgrade anraten, damit CPU und GPU auch gut miteinander harmonieren. Als Unterbau käme da bspw. der Ryzen 5 5600 in Frage - sechs Kerne/zwölf Threads - der dann mit B550-Mobo und 32GB DDR4-RAM ab 3200 MHz Takt derzeit auf ab ca. 450 € käme. Etwa 50 € günstiger wäre - man glaubt es kaum - ein Intelunterbau mit einem i5-11400 nebst B560 Mobo und ebenfalls 32GB DDR4-RAM ab 3200 MHz Takt.

Und als GPU würde ich dann entweder zur RTX 3060 tendieren; mit ab 580 € bekommst du mit 12GB einen ordentlichen Batzen VRAM und eine Leistung, die deine GTX 780 um etwa das 2,5fache übertrifft. Damit sollte es m.E. noch ein/zwei Jahre möglich sein, auch aktuellere bis aktuellste Games zu spielen, dann aber zum Teil mit bereits niedrigeren Einstellungen. Oder du holst eine der bereits oben erwähnten Performance-Karten, die dann ein bis zwei Jahre "länger reichen".


Edith fragt:

Hast du noch genauere Infos zum Netzteil? Das scheint mir schon älter, als sieben Jahre.

[Nobbi Habogs]

Das System ist an sich sehr harmonisch, auch wenn das Netzteil im Vergleich zum Rest eher billig ist. Aber das hat wenigstens gehalten.

Und harmonisch heißt hier, dass viele, sehr hochpreisige Produkte verwendet wurden:
Samsung 840er Evo
Dicker 4C/8T i7 4770
Lian Li Gehäuse
Und ein fucking Z97 Maximus 7 Hero. Das allein hat ja fast schon Sammlerwert.

Insofern sei gesagt, die CPU eignet sich durchaus noch für alle Spiele, auch wenn es natürlich bei anspruchsvollen Spielen nur eher für mittlere bis hohe Qualitätseinstellungen reicht (z.B. eben Anno 1800), um es wirklich flüssig zu spielen. Das hängt natürlich auch von den eigenen Ansprüchen ab und wie man flüssig definiert. Diese CPU hat aufjedenfall noch deutlich mehr Luft als eine GTX 780, insofern ist ein Upgrade der Grafikkarte schon sehr sinnvoll.
Es wäre aber auch keine Schande sich was komplett neues zu holen, das hängt halt davon ab was man möchte. Ist aber nicht so, als pfeift der i7 aus dem letzten Loch, im Gegenteil.

Wie also Juli schon schrieb, halte ich es auch für am sinnvollsten sich eine gebrauchte Karte mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis zu holen.
Du hast aber auch die Möglichkeit eine der günstigsten neuen Karten zu holen, RTX 3060 oder Radeon RX 6600 XT, um diese dann nach 2-3 Jahren ins neue System zu übernehmen. Meiner Meinung nach wäre das alles andere als unsinnig. Du kannst halt grafisch alles auf Maximum klatschen und hast immer noch die gleichen FPS. Und meines Erachtens reicht die CPU noch sehr gut aus um die meisten Titel wirklich flüssig darzustellen.