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Mindestlohn in Behindertenwerkstätten
Mion liebe Community,
Ich möchte mal ein vielleicht etwas schwierigeres Thema ansprechen, nämlich über die Entlohnung von Behinderten in Werkstätten. Der gesetzliche Mindestlohn(der wie ich finde immer noch eine frechheit für ehrliche Arbeit ist) wird in diesen Einrichtungen bekannterweise nicht gezahlt, weswegen die meisten dort für 1,35€ die Stunde arbeiten, viele auch ganz normal in 40 Stunden Wochen. Da kommen am Ende des Monats stolze 216€ zusammen. Die Produkte die dort hergestellt werden werden dann häufig von Groß-Unternehmen ganz normal(stellenweise sogar teurer) verkauft.
Mich würde jetzt mal ganz allgemein eure Haltung zu dieser Sache innteressieren. Findet ihr das gut?, schlecht?, notwendig?, Sauerei?.
Ich peröhnlich halte das nur für eine ganz ganz große Sauerei, moderne Form der Sklaverei ist noch die freundlichste Umschreibung die ich dafür finde. Ich will auch gar nicht darüber disskutieren das man diese Leute nicht anständig bezahlen kann weil die gar nicht Wettbewerbs fähig konkurieren können, für mich ist das nur Bilderbuch- Beispiel des Versagens einer Gesellschaft, wo die schwächsten am meisten ausgebeutet werden.
Egal eure Meinung dazu gerne.
DIESE SPOILER NICHT LESEN!
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Es ist keine normale Arbeit, es sind keine normalen Arbeitsbedingungen.
Es gibt gerade jemand, der vor dem Bundesverfassungsgericht klagt, weil er den geschützten Rahmen nicht benötigt. Vielleicht sollte er sich einfach eine normale Arbeit suchen.
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Zitat von Ajanna
Es ist keine normale Arbeit, es sind keine normalen Arbeitsbedingungen.
Es gibt gerade jemand, der vor dem Bundesverfassungsgericht klagt, weil er den geschützten Rahmen nicht benötigt. Vielleicht sollte er sich einfach eine normale Arbeit suchen.
Und das rechtfertigt deiner Meinung nach diese Allmosen die man bekommt?
DIESE SPOILER NICHT LESEN!
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Viele Behinderte sind auf sehr viel Assistenz angewiesen, um an der Arbeit teilnehmen zu können, und auch zuhause bzw. bei der Hausarbeit. In den Werkstätten arbeiten sehr viele Menschen mit, damit die Arbeitsvor- und Nachbereitung funktioniert. Entsprechend kann man die individuelle Leistung Einzelner nicht genauso berechnen, wie in einer normalen Firma.
Auch würde das Jobcenter oder Sozialamt höhere Beträge eh' einbehalten, wenn sie Hilfen bezahlen.
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Okay ich würde gerne wissen wie viel "Leisung" jemand erbringen muss für 1,35€ die Stunde, Popel am Schreibtisch sortieren? Glaub viele im Vorstand der Bundesbank machen genau das den ganzen Tag, aber für deutlich mehr Geld^^
DIESE SPOILER NICHT LESEN!
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Diese beeinträchtigen Menschen bekommen doch auch noch anderweitig Geld und sind daher auch nicht auf den Mindestlohn unbedingt angewiesen.
Ist sehr wichtig das es solche Angebote für Arbeit in diesem Bereich gibt, denn Arbeit ist wichtig für eine gesunde Psyche und das Sozialwesen dieser Leute.
Es soll jetzt nicht daran scheitern, dass diese Leute nicht mehr Arbeiten oder weniger arbeiten können, weil die sozialen Einrichtungen welche dies ermöglichen, sie nicht mehr beschäftigen können, weil sie schlicht zu teuer sind.
Geändert von Moe (28.07.2021 um 13:24 Uhr)
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Ich habe meinen Zivi in der Behindertenwerkstatt gemacht. Hab in der Montage gearbeitet. Alles was wichtig war haben wir Zivis gemacht. Behindertenwerkstätten sind mehr Betreuungs- denn Produktionsstätten. 90% waren sowieso nicht in der Lage eigenständig mit Geld umzugehen und auch die restlichen 10% hatten kein eigenständiges Leben. Die Aufträge bekommt man sowieso automatisch, da die Firmen so die Strafzahlungen umgehen können. Ob da wirklich produziert wird ist völlig egal. Wir haben Aufträge über die Montage von 200 Stück/Tag reinbekommen für Teile bei der der Kunde 20000 Stück/Tag produziert (hat halt ne Maschine die das zusammenbaut).
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Ob das zu wenig ist, ja. Ist es Ausbeutung, ja. Aber man muss auch bedenken dass in Werkstätten unterschiedlich stark beeinträchtigte Personen arbeiten, die auch unterschiedlich stark auf Betreuung angewiesen sind. Die Spanne reicht von Leuten, die von klein auf in Betreuung warten und reicht bis zu Leuten die ein abgeschlossenes Studium bzw. jahrelang gearbeitet haben und die aus irgendwelchen Gründen keine Arbeit finden oder mit den Belastungen nicht klar kommen.
Theoretisch kann man auch aus einer Werkstatt in den Arbeitsmarkt vermittelt werden aber das klappt nur bei den wenigsten und meiner Meinung nach besteht auch kein wirkliches Interesse, der Betreiber, der Werkstätten, das jemand in den Arbeitsmarkt wechselt.
Zu beachten ist auch das in solchen Einrichtungen nicht nur Schrauben sortiert oder leichte Arbeiten verichtet werden, je nach Beeinträchtigung, können diese auch als "Leiharbeiter" im Land- und Gartenbau arbeiten oder auch beim Recycling mithelfen.
Eleanor Roosevelt - "Große Geister diskutieren über Ideen. Durchschnittliche Geister diskutieren über Geschehnisse. Kleine Geister diskutieren über Menschen." George Orwell - "There are some ideas so absurd that only an intellectual could believe them; no ordinary man could be such a fool"
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Persönlich finde ich es bedenklich das man auch aus beeinträchtigen Personen ihre Arbeitskraft heraus presst. Ich meine, die können sich ja nicht mehr wehren. Der durchschnittliche Bürger kann ja immerhin noch auf der Straße leben aber die Leute sind ja ... von anderen abhängig.
Reise einer Aschländerin | Tagebuch einer Hochelfin | Hünentochter
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Gaius Julius Caesar did nothing wrong! 'Cause no one said that freedom's free
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Zitat von Almalexia
Persönlich finde ich es bedenklich das man auch aus beeinträchtigen Personen ihre Arbeitskraft heraus presst. Ich meine, die können sich ja nicht mehr wehren. Der durchschnittliche Bürger kann ja immerhin noch auf der Straße leben aber die Leute sind ja ... von anderen abhängig.
Ich bin mir nicht sicher, ob das, was du schreibst, den Sachverhalt richtig beschreibt. Sie kommen dadurch aus ihren Wohngruppen und Familien raus und treffen mal andere Leute, so wie früher in der Schule. Damit sie teilnehmen können, gibt es Fahrdieste. Es gibt keine Akkord-Arbeit, keine Überstunden, der Arbeitsschutz wird sehr hoch angesiedelt.
Und vorgesehen ist, dass es eine Phase gibt, in der die Kompetenzen getestet und mit den Anforderungen verglichen werden - und dann noch eine Probezeit.
Aber dein letzter Satz zeigt mir, dass es dir wahrscheinlich nur ums Trollen geht.
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Faszinierend!
Zitat von Ajanna
Aber dein letzter Satz zeigt mir, dass es dir wahrscheinlich nur ums Trollen geht.
Du könntest auch in Betracht ziehen, dass er es nicht besser weiß. Die Wenigsten von uns haben sich einmal mit Behindertenwerkstätten befasst, geschweige denn eine solche von Innen gesehen.
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Ich will den sozialen Aspect gar nicht ausblenden, natürlich ist es gut wenn behinderte Menschen eine sinvolle Tätigkeit bekommen und dafür auch Annerkung bekommen. Allerdings finde ich es nicht okay das diese Menschen von dem Geld niemals in Würde leben können, ich rede nicht von den geisitg Behinderten die mit Geld sowieso nicht umgehen könnten(Ich habe selbst einen geistig behinderten Bruder und der braucht einfach die Gesellschaft und die betätigung) diese Menschen haben halt aussicht auf gar nichts.(Nur weniger als 1% schafft den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt)
Jedenfalls bleib ich meiner These, wenn sie das gerne tuen(ob nun Vollzeit, Teilzeit oder auch nur wenige Stunden in der Woche) hab ich kein Problem mit, das erkenne ich dann ähnlich wie ein Ehrenamt an. Sollten sie aber in irgenteiner form dazu gedrängt oder gar gezwungen werden(kenne jetzt die genaue rechtslage dazu nicht) können sich die Verantwortlichen gerne Sklaventreiber auf die Stirn tättowieren lassen. (Oder die kurzform: FDP)
DIESE SPOILER NICHT LESEN!
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Ich habe in der Familie jemanden der in so einer Werkstatt arbeitet und als Ausbeutung würde ich es nicht bezeichnen, ganz sicher nicht.
Im Vergleich zu der ganzen Unterstützung welche sie von der Schule bis zur Arbeit bekommen ist die geringe Tätigkeit die zu ausüben (und es herrscht da ja auch kein Leistungsdruck), nicht der Rede wert.
Außerdem bekommen sie neben dem Lohn ja noch diverse Zuschüsse, vor allem wenn sie alleine wohnen.
Gute Betreuung ist für die meisten Menschen mit Behinderung wichtiger als finanzieller Reichtum.
Geändert von EfBieEi (29.07.2021 um 11:11 Uhr)
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Zitat von Jedi-Meister
Ich will den sozialen Aspect gar nicht ausblenden, natürlich ist es gut wenn behinderte Menschen eine sinvolle Tätigkeit bekommen und dafür auch Annerkung bekommen. Allerdings finde ich es nicht okay das diese Menschen von dem Geld niemals in Würde leben können, ich rede nicht von den geisitg Behinderten die mit Geld sowieso nicht umgehen könnten(Ich habe selbst einen geistig behinderten Bruder und der braucht einfach die Gesellschaft und die betätigung) diese Menschen haben halt aussicht auf gar nichts.(Nur weniger als 1% schafft den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt)
Jedenfalls bleib ich meiner These, wenn sie das gerne tuen(ob nun Vollzeit, Teilzeit oder auch nur wenige Stunden in der Woche) hab ich kein Problem mit, das erkenne ich dann ähnlich wie ein Ehrenamt an. Sollten sie aber in irgenteiner form dazu gedrängt oder gar gezwungen werden(kenne jetzt die genaue rechtslage dazu nicht) können sich die Verantwortlichen gerne Sklaventreiber auf die Stirn tättowieren lassen. (Oder die kurzform: FDP )
Kann nur von damals in meiner Werkstatt reden. Wir hatten kein einzigen ausschliesslich körperlich behinderten in der Werkstatt.
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Zitat von Ajanna
Ich bin mir nicht sicher, ob das, was du schreibst, den Sachverhalt richtig beschreibt. Sie kommen dadurch aus ihren Wohngruppen und Familien raus und treffen mal andere Leute, so wie früher in der Schule. Damit sie teilnehmen können, gibt es Fahrdieste. Es gibt keine Akkord-Arbeit, keine Überstunden, der Arbeitsschutz wird sehr hoch angesiedelt.
Und vorgesehen ist, dass es eine Phase gibt, in der die Kompetenzen getestet und mit den Anforderungen verglichen werden - und dann noch eine Probezeit.
Aber dein letzter Satz zeigt mir, dass es dir wahrscheinlich nur ums Trollen geht.
Ist die Arbeit in den Behindertenwerkstätten von Seiten der behinderten Personen frewilliger Natur?
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Zitat von Almalexia
Ist die Arbeit in den Behindertenwerkstätten von Seiten der behinderten Personen frewilliger Natur?
Ja natürlich was glaubst du denn?
Gibt schon lange keine Sklavenarbeit mehr bei uns in der Gegend.
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Zitat von Moe
Ja natürlich was glaubst du denn?
Gibt schon lange keine Sklavenarbeit mehr bei uns in der Gegend.
Die traditionelle Sklavenarbeit ist in der Tat ausgestorben.
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Zitat von smiloDon
Du könntest auch in Betracht ziehen, dass er es nicht besser weiß. Die Wenigsten von uns haben sich einmal mit Behindertenwerkstätten befasst, geschweige denn eine solche von Innen gesehen.
Nein, sein letzter Absatz beinhaltete: "Der durchschnittliche Bürger kann ja immerhin noch auf der Straße leben" - das ist doch ziemlich feist, oder?
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Zitat von Ajanna
Nein, sein letzter Absatz beinhaltete: "Der durchschnittliche Bürger kann ja immerhin noch auf der Straße leben" - das ist doch ziemlich feist, oder?
Der durchschnittliche Bürger kann sich dem System verweigern. Die Zwangsarbeit wurde abgeschafft.
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Zitat von Almalexia
Der durchschnittliche Bürger kann sich dem System verweigern. Die Zwangsarbeit wurde abgeschafft.
Ja, und zu welchem Preis??? Übrigens gibt es auch Behinderte, die auf der Straße leben. Als ob das jetzt erstrebenswert wäre??? Hallo???
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