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  1. #1 Zitieren
    Größter Sumpfgolem Avatar von Alexander-JJ
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    Moderation: Herausgelöste Subdiskussion aus einem anderen Thread

    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    ... Abgesehen hat CD-Projekt auch die vielen starken Frauengestalten zu Nutten umfunktioniert und damit weiteres literarischen Material als Zukunft für Spiele zerstört. ...
    Na ja, auch bei Sapkowski sind die meisten Frauen Nutten und Mörderinnen in Personalunion. Die Romane sind nicht schlecht, aber die Darstellung von Frauen lässt zu wünschen übrig. Eigentlich ist da doch nur Pavetta so einigermaßen normal. Und die lässt Sapkowski grausam absaufen.

    Bei den Männern sieht es natürlich auch nicht viel besser aus. Einen normalen Lebenslauf hat da doch fast keiner.
    "Vittoria agli Assassini!"

    - Caterina Sforza, Rom, 1503
    Geändert von Untitled (27.07.2021 um 12:24 Uhr)
  2. #2 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Zitat Zitat von Alexander-JJ Beitrag anzeigen
    Na ja, auch bei Sapkowski sind die meisten Frauen Nutten und Mörderinnen in Personalunion. Die Romane sind nicht schlecht, aber die Darstellung von Frauen lässt zu wünschen übrig. Eigentlich ist da doch nur Pavetta so einigermaßen normal. Und die lässt Sapkowski grausam absaufen.

    Bei den Männern sieht es natürlich auch nicht viel besser aus. Einen normalen Lebenslauf hat da doch fast keiner.
    Es geht nicht darum, die Charaktere moralisch zu bewerten, da hast du mich, glaube ich, falsch verstanden. Geralt ist auch ein Mörder und um ihn dreht sich alles. Die Frauengestalten bei Sapkowski sind eben nicht "normal", sie sind außergewöhnlich. Sie herrschen, sie planen strategisch, sie zetteln Kriege an, führen Banden... und sie leben ihre Sexualität selbstbestimmt aus.

    Davon ist in den Spielen nichts zu sehen, außer bei Yennefer. Die Zauberinnen sind total eindimensional dargestellt. Triss ist nur ein Schatten ihrer selbst, eine Gehilfin. Im ersten Teil schien noch ein bisschen ihrer Rolle bei Sapkowski auf. Shanis Geschichte wurde total auf die Hüterin dieses komischen Kindes zugeschnitten, das keiner gebaucht hat.

    Geändert von Untitled (27.07.2021 um 12:24 Uhr)
  3. #3 Zitieren
    Größter Sumpfgolem Avatar von Alexander-JJ
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    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Es geht nicht darum, die Charaktere moralisch zu bewerten, da hast du mich, glaube ich, falsch verstanden. Geralt ist auch ein Mörder und um ihn dreht sich alles. Die Frauengestalten bei Sapkowski sind eben nicht "normal", sie sind außergewöhnlich. Sie herrschen, sie planen strategisch, sie zetteln Kriege an, führen Banden... und sie leben ihre Sexualität selbstbestimmt aus. ...
    Na ja, so viel Selbstbestimmtheit war da nun nicht dabei. Weder bei den Zauberinnen und noch viel weniger bei den Banditen. Im Grunde ist die Beziehung von Ciri und Mistle auch eine Garantie, das beide Mädchen von den Jungs und ggf. anderen Mädchen in Ruhe gelassen werden. Normal ist an deren Leben nichts. Hier würde ich nicht von starke Frauen sprechen. Und die Zauberinnen werden ja regelrecht in ihre Rolle hineingeprügelt. Deren Ausbildung ist nicht leicht, von Selbstbestimmtheit keine Spur.

    Mag ja sein, das sie im gewissen Rahmen sexuelle Freiheiten haben können. Aber sonst? Aus der Loge z.B. kommt man doch quasi nur in einem Sarg raus. Und aus den Diensten eines Königs auch. Das die Zauberinnen selbst auch intrigieren, morden und planen kann man auch als verzweifelte Notwendigkeit ansehen. Wie weit wäre z.B. Yennefer ohne all das gekommen? Wahrscheinlich nur bis zur nächsten Grube in der sie verscharrt wird.

    Bitte nicht falsch verstehen. Ja, die Frauen in Sapkowskis Büchern sind ungewöhnlich. Keine Frage. Aber als starke Frau würde ich da höchstens noch Shani ansehen. Die hat wenigstens ansatzweise ein halbwegs normales und tatsächlich selbstbestimmtes Leben. Shani wird nicht direkt beerdigt, wenn ihre Intrigen nicht gut genug sind (oder ist gar keine macht).

    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    ... Davon ist in den Spielen nichts zu sehen, außer bei Yennefer. Die Zauberinnen sind total eindimensional dargestellt. Triss ist nur ein Schatten ihrer selbst, eine Gehilfin. Im ersten Teil schien noch ein bisschen ihrer Rolle bei Sapkowski auf. Shanis Geschichte wurde total auf die Hüterin dieses komischen Kindes zugeschnitten, das keiner gebaucht hat.
    Ja, in den Games werden so einige Chars etwas verdreht, wenn man das mit den Büchern vergleicht. Und ich sehe auch die meisten Frauen in den Games nicht wirklich als starke Frauenchars an. Mit Ausnahme von Yennefer und Shani in TW3 vielleicht, da hier beide wirklich wieder weitgehend selbstbestimmt agieren.
    "Vittoria agli Assassini!"

    - Caterina Sforza, Rom, 1503
  4. #4 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    ein paar selbstbestimmte starke Frauen aus den Büchern:
    Nenneke
    Morenn
    Eithné
    Blauäuglein
    Sheenaz
    Rayla
    Königin Meve
    Königin Calanthe
    Shani, da sind wir uns einig

  5. #5 Zitieren
    Größter Sumpfgolem Avatar von Alexander-JJ
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    Gut, Sheenaz und Calanthe vielleicht noch. Nenneke ist halt die nette "Großmutter". Der Rest macht in den Romanen keine nennenswerte Charakterentwicklung durch bzw. ihre Auftritte sind viel zu kurz um hier eine Beurteilung abgeben zu können. Und spielen Blauäuglein und Morenn in den Romanen überhaupt mit?
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    - Caterina Sforza, Rom, 1503
  6. #6 Zitieren
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    Zitat Zitat von Alexander-JJ Beitrag anzeigen
    Gut, Sheenaz und Calanthe vielleicht noch. Nenneke ist halt die nette "Großmutter". Der Rest macht in den Romanen keine nennenswerte Charakterentwicklung durch bzw. ihre Auftritte sind viel zu kurz um hier eine Beurteilung abgeben zu können. Und spielen Blauäuglein und Morenn in den Romanen überhaupt mit?
    Ich unterscheide jetzt nicht zwischen den Romanen und den Kurzgeschichten.
    Es geht ja nicht darum, 1:1 die Bücher umzusetzen... sondern den Faden weiterzuspinnen. Was aber nicht geht, wenn man die Figuren vorher verbraucht hat.

  7. #7 Zitieren
    Ritter Avatar von NamelessRebel
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    Wie definiert ihr Leute denn selbstbestimmte starke Frauen? Und vielleicht bin ich blind, aber - wer davon wurde von CDPR zu Nutten umfunktioniert und auf welche Weise?

    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Triss ist nur ein Schatten ihrer selbst, eine Gehilfin. Im ersten Teil schien noch ein bisschen ihrer Rolle bei Sapkowski auf.
    Da würde ich komplett widersprechen. Gerade im ersten Teil ist sie (noch) eine schlechte Yennefer-Kopie, aber im dritten Teil, wo sie eine komplett eigenständige Questreihe hat und ihr Charakter aus den Büchern gut weiterentwickelt wird, würde ich nicht von einer Gehilfin sprechen.
  8. #8 Zitieren
    #16  Avatar von Forenperser
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    Ich wollte auch sagen, die TW1-Triss ist mehr Yennefer als Buch-Triss.
  9. #9 Zitieren
    Größter Sumpfgolem Avatar von Alexander-JJ
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    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Ich unterscheide jetzt nicht zwischen den Romanen und den Kurzgeschichten.
    Es geht ja nicht darum, 1:1 die Bücher umzusetzen... sondern den Faden weiterzuspinnen. Was aber nicht geht, wenn man die Figuren vorher verbraucht hat.
    Ja, natürlich. Da hast du recht. Ich dachte es geht erstmal nur um die Romane.

    Zitat Zitat von NamelessRebel Beitrag anzeigen
    Wie definiert ihr Leute denn selbstbestimmte starke Frauen? Und vielleicht bin ich blind, aber - wer davon wurde von CDPR zu Nutten umfunktioniert und auf welche Weise? ...
    Eine selbstbestimmte Frau ist erst einmal das: Eine Frau die macht was sie will. Das trifft aber auf die meisten Zauberinnen aus dem TW-Universum gar nicht zu. Von der Kindheit und Ausbildung bis zum Dienst für die Mächtigen liegt da ein striktes Verhaltens-Korsett vor. Vor davon abweicht ist gleich eine Abtrünnige und nicht selten an Leib und Leben bedroht.

    Und stark? Nun, das ist dann natürlich eine Definitionsfrage. Die Stärke der Frauen im TW-Universum wird aber über ziemlich männliche Attribute gewertet (Body-Count, Intrigen, Machtgier, usw). Das kann man als Stärke ansehen, aber man kann es auch kritischer sehen. Immerhin gehen die Frauen hier nicht ihren eigenen Weg.

    Na ja, und das die meisten Frauen zumindest in TW1 Nutten sind, das ist ja unverkennbar. Das wird im Game im Bezug auf Triss und Adda so direkt gesagt. Immerhin machen sich die Zauberinnen in TW3 am Ende ein wenig darüber lustig als sie kurz vor dem Finale darüber diskutieren wer von ihnen allen mit Geralt geschlafen hat (alle natürlich).
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    - Caterina Sforza, Rom, 1503
  10. #10 Zitieren
    Held Avatar von melcom
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    melcom ist offline
    Hallo

    hat eure Diskussion eigentlich noch was mit der "Zukuft der Spielreihe" zu tun? Sorry das ich frage. Aber ich lese nichts mehr, was dieses betrifft. Ich haette gerne eure Meinung zum naechsten Teil, wie dieser wohl aussehen koennte oder meinetwegen auch, ob sich CDPR jemals wieder erholen oder ob wir je einen wuerdigen Nachfolger erhalten werden.

    Ich freue mich eigentlich mit jeder E-Mail-Benachrichtigung ueber ne Meinung zum eigentlichen Thema. Kam nur schon lange nichts mehr. Ach ja, bitte lasst mich am Leben ... falls ich es "zu eng" sehe.

    Meine ja nur ...

    Lieben Dank,
    melcom
  11. #11 Zitieren
    Ritter Avatar von NamelessRebel
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    Zitat Zitat von Alexander-JJ Beitrag anzeigen
    Eine selbstbestimmte Frau ist erst einmal das: Eine Frau die macht was sie will. Das trifft aber auf die meisten Zauberinnen aus dem TW-Universum gar nicht zu. Von der Kindheit und Ausbildung bis zum Dienst für die Mächtigen liegt da ein striktes Verhaltens-Korsett vor. Vor davon abweicht ist gleich eine Abtrünnige und nicht selten an Leib und Leben bedroht.
    Nach dieser Logik gäbe es so gut wie keine selbstbestimmte Charaktere im ganzen Hexer-Universum. Von Bauern zu Königen werden alle in bestimmte (pseudofeudale) Strukturen hineingeboren oder, wie ZauberInnen oder Hexer, hineingezwungen, und haben innerhalb von diesen einen ziemlich begrenzten Aktionsrahmen. Bei Zauberinnen ist dieser Rahmen aber schon deutlich breiter als bei der Mehrheit der Bevölkerung. Die Sache mit der strikten Ausbildung stimmt zwar, aber der Dienst für die Mächtigen ist z. B. gar nicht vorgegeben - es gibt ja viele, die sich mit Heilung, Forschung, Ausbildung von anderen Zauberern etc. befassen.

    Edit: @melcom: Sorry, habe meinen Beitrag abgeschickt, bevor ich deinen gesehen habe) Hast Recht, vielleicht können die Mods die beiträge in einen neuen Thread o. Ä. verschieben.
  12. #12 Zitieren
    Größter Sumpfgolem Avatar von Alexander-JJ
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    Alexander-JJ ist offline
    Zitat Zitat von NamelessRebel Beitrag anzeigen
    Nach dieser Logik gäbe es so gut wie keine selbstbestimmte Charaktere im ganzen Hexer-Universum. Von Bauern zu Königen werden alle in bestimmte (pseudofeudale) Strukturen hineingeboren oder, wie ZauberInnen oder Hexer, hineingezwungen, und haben innerhalb von diesen einen ziemlich begrenzten Aktionsrahmen. ...
    Na ja, aber so wird es doch von Sapkowski in den Romanen beschrieben. Sicherlich mit voller Absicht. Ich glaube nicht, das er starke, selbstbestimmte Chars darstellen wollte. Wohl eher im Gegenteil, meiner Meinung nach.

    Zitat Zitat von NamelessRebel Beitrag anzeigen
    ... Bei Zauberinnen ist dieser Rahmen aber schon deutlich breiter als bei der Mehrheit der Bevölkerung. Die Sache mit der strikten Ausbildung stimmt zwar, aber der Dienst für die Mächtigen ist z. B. gar nicht vorgegeben - es gibt ja viele, die sich mit Heilung, Forschung, Ausbildung von anderen Zauberern etc. befassen. ...
    Ja, aber das Risiko ist auch deutlich größer. Dem normalen Bauern werden nicht die Augen rausgekratzt, wenn seine Intrigen fehlschlagen. Und er landet sich nicht als Dorfheilerin im Sumpf, wenn er politisch aufs falsche Pferd setzt. Und das waren jetzt zwei Beispiele, wo die Zauberinnen nicht direkt verbrannt wurden, weil sie bei ihren Machtspielchen versagt hatten.

    Viele Zauberer, zumindest die Protagonisten/Antagonisten aus den Hexer-Romanen, sind zur Machtpolitik verdammt, ob sie das nun wollen oder nicht. Die Alternativen sind entweder Exil oder ein Sarg. Sicherlich betreiben einige Zauberer und Zauberinnen sehr erfolgreich Machtpolitik. Aber wie selbstbestimmt oder "stark" ist das jetzt, wenn man es machen muss, weil man ansonsten direkt beerdigt wird?
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    - Caterina Sforza, Rom, 1503
  13. #13 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Zitat Zitat von melcom Beitrag anzeigen
    Hallo

    hat eure Diskussion eigentlich noch was mit der "Zukuft der Spielreihe" zu tun? Sorry das ich frage. Aber ich lese nichts mehr, was dieses betrifft. Ich haette gerne eure Meinung zum naechsten Teil, wie dieser wohl aussehen koennte oder meinetwegen auch, ob sich CDPR jemals wieder erholen oder ob wir je einen wuerdigen Nachfolger erhalten werden.

    Ich freue mich eigentlich mit jeder E-Mail-Benachrichtigung ueber ne Meinung zum eigentlichen Thema. Kam nur schon lange nichts mehr. Ach ja, bitte lasst mich am Leben ... falls ich es "zu eng" sehe.

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    Lieben Dank,
    melcom
    Wenn du die Diskussion so abwürgst, interessiert sie mich nicht mehr.

  14. #14 Zitieren
    Held Avatar von melcom
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    melcom ist offline
    Zitat Zitat von Ajanna Beitrag anzeigen
    Wenn du die Diskussion so abwürgst, interessiert sie mich nicht mehr.
    Eure Diskussion hat nichts mehr mit der gestarteten Diskussion zu tun. Ihr koennt euch aber gerne weiter unterhalten dann bestelle ich das Thema ab und fertig. Dann seids unter euch.

    //Edit:
    macht einfach weiter. Thread ist abbestellt. So seid ihr ungestoert und ich bekomme meine Mails mehr.

    - melcom
  15. #15 Zitieren
    Ritter Avatar von NamelessRebel
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    NamelessRebel ist offline
    Zitat Zitat von Alexander-JJ Beitrag anzeigen
    Na ja, aber so wird es doch von Sapkowski in den Romanen beschrieben. Sicherlich mit voller Absicht. Ich glaube nicht, das er starke, selbstbestimmte Chars darstellen wollte. Wohl eher im Gegenteil, meiner Meinung nach.
    Dann haben wir wohl wirklich unterschiedliche Auffassungen von Selbstbestimmtheit. Ich finde, man kann durchaus innerhalb seiner Möglichkeiten selbstbestimmt agieren. Absolute Freiheit existiert sowieso nicht.

    Zitat Zitat von Alexander-JJ Beitrag anzeigen
    Ja, aber das Risiko ist auch deutlich größer. Dem normalen Bauern werden nicht die Augen rausgekratzt, wenn seine Intrigen fehlschlagen. Und er landet sich nicht als Dorfheilerin im Sumpf, wenn er politisch aufs falsche Pferd setzt. Und das waren jetzt zwei Beispiele, wo die Zauberinnen nicht direkt verbrannt wurden, weil sie bei ihren Machtspielchen versagt hatten.

    Viele Zauberer, zumindest die Protagonisten/Antagonisten aus den Hexer-Romanen, sind zur Machtpolitik verdammt, ob sie das nun wollen oder nicht. Die Alternativen sind entweder Exil oder ein Sarg. Sicherlich betreiben einige Zauberer und Zauberinnen sehr erfolgreich Machtpolitik. Aber wie selbstbestimmt oder "stark" ist das jetzt, wenn man es machen muss, weil man ansonsten direkt beerdigt wird?
    Nein, der Bauer verhungert einfach mit seiner Familie wegen Krieg oder Missernte, ohne dass er dafür etwas tun kann. Oder er wird am nächsten Baum aufgeknüpft, weil der Kommandant der nilfgaardischen Heeresgruppe Mitte es gerade für eine effektive Maßnahme, um den Widerstand der Nordlinge zu brechen, hält. Wo Zauberer die Intrigen selbst beeinflussen können, kann der Bauer nur hoffen, dass er Glück hat.

    Und nein, Zauberer werden nicht zur Machtpolitik oder Tod verdammt. Wenn eine Zauberin Machtpolitik so überhaupt nicht aussteht, dann kann sie halt auf Katoblepas-Steaks und Est-Est verzichten und - wie du selbst schreibst - eben Sumpfheilerin werden, soo schlimm ist es objektiv gesehen auch wieder nicht. Tut mir leid, aber du kannst mir jetzt nicht weismachen, dass die Zauberer es an Schwierigsten haben.

    Und es gibt auch in den Büchern durchaus unpolitische Zauberer - spontat fallen fallen mir Dorregaray und Geralts Mutter Visenna ein. Die bekommen halt nicht so viele Auftritte, weil sie eben nicht am ganzen Politik-Kram teilnehmen.
  16. #16 Zitieren
    Größter Sumpfgolem Avatar von Alexander-JJ
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    Alexander-JJ ist offline
    Zitat Zitat von NamelessRebel Beitrag anzeigen
    Dann haben wir wohl wirklich unterschiedliche Auffassungen von Selbstbestimmtheit. Ich finde, man kann durchaus innerhalb seiner Möglichkeiten selbstbestimmt agieren. Absolute Freiheit existiert sowieso nicht.
    Ja, da stimme ich zu. Nur ist der Spielraum für die Zauberinnen, also diejenigen die wir in den Romanen kennenlernen, meiner Meinung nach ziemlich klein. Da bekomme ich schon den Eindruck, das es sich um getriebene, in Machtzwängen gefangene Personen handelt.

    Zitat Zitat von NamelessRebel Beitrag anzeigen
    Nein, der Bauer verhungert einfach mit seiner Familie wegen Krieg oder Missernte, ohne dass er dafür etwas tun kann. Oder er wird am nächsten Baum aufgeknüpft, weil der Kommandant der nilfgaardischen Heeresgruppe Mitte es gerade für eine effektive Maßnahme, um den Widerstand der Nordlinge zu brechen, hält. Wo Zauberer die Intrigen selbst beeinflussen können, kann der Bauer nur hoffen, dass er Glück hat.
    Allgemein betrachtet schon, ja. Aber die Bauern bzw. die meisten Bauern die wir in den Romanen kennenlernen haben kein schlimmes Schicksal. Also mal abgesehen von dem ohnehin erbärmlichen Leben das sie haben.

    Zitat Zitat von NamelessRebel Beitrag anzeigen
    Und nein, Zauberer werden nicht zur Machtpolitik oder Tod verdammt. Wenn eine Zauberin Machtpolitik so überhaupt nicht aussteht, dann kann sie halt auf Katoblepas-Steaks und Est-Est verzichten und - wie du selbst schreibst - eben Sumpfheilerin werden, soo schlimm ist es objektiv gesehen auch wieder nicht. Tut mir leid, aber du kannst mir jetzt nicht weismachen, dass die Zauberer es an Schwierigsten haben.

    Und es gibt auch in den Büchern durchaus unpolitische Zauberer - spontat fallen fallen mir Dorregaray und Geralts Mutter Visenna ein. Die bekommen halt nicht so viele Auftritte, weil sie eben nicht am ganzen Politik-Kram teilnehmen.
    Das mit der Sumpfheilerin ist aber keine freie Entscheidung gewesen sondern die einzige Alternative zu "Kopf-ab". Hier kann man meiner Meinung nach nicht von Selbstbestimmtheit sprechen. Das war einfach ihre einzige Chance am Leben zu bleiben.

    Im Hintergrund mag es auch Zauberer geben die friedlich leben. Aber mir geht es um die Chars die Sapkowski genauer vorstellt. Um die, die dann auch eine Charakterentwicklung durchmachen und die wir über einen längeren Zeitraum begleiten.
    "Vittoria agli Assassini!"

    - Caterina Sforza, Rom, 1503
  17. #17 Zitieren
    Legende Avatar von Ajanna
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    Ajanna ist gerade online
    Zitat Zitat von Alexander-JJ Beitrag anzeigen
    ...Das mit der Sumpfheilerin ist aber keine freie Entscheidung gewesen sondern die einzige Alternative zu "Kopf-ab". Hier kann man meiner Meinung nach nicht von Selbstbestimmtheit sprechen. Das war einfach ihre einzige Chance am Leben zu bleiben...
    Meinst du Keira in W3? Das war doch nur eine Episode...

    Keiras und Eskels Abenteuer...

  18. #18 Zitieren
    Deus Avatar von EfBieEi
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    EfBieEi ist offline
    Zitat Zitat von Alexander-JJ Beitrag anzeigen
    Na ja, aber so wird es doch von Sapkowski in den Romanen beschrieben. Sicherlich mit voller Absicht. Ich glaube nicht, das er starke, selbstbestimmte Chars darstellen wollte. Wohl eher im Gegenteil, meiner Meinung nach.
    Selbstbestimmte Frau bezieht sich mMn nur darauf dass sie unabhängig von einen geheirateten Mann lebt.
    Was du schreibst ist einfach die Fessel die eine Berufung mit sich bringt. Damit sind die Zauberer nicht alleine und selbst in unserer modernen Realität sind die meisten von ihrer Arbeit abhängig.
  19. #19 Zitieren
    Größter Sumpfgolem Avatar von Alexander-JJ
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    Alexander-JJ ist offline
    Zitat Zitat von EfBieEi Beitrag anzeigen
    Selbstbestimmte Frau bezieht sich mMn nur darauf dass sie unabhängig von einen geheirateten Mann lebt.
    Was du schreibst ist einfach die Fessel die eine Berufung mit sich bringt. Damit sind die Zauberer nicht alleine und selbst in unserer modernen Realität sind die meisten von ihrer Arbeit abhängig.
    Na ja, als "selbstbestimmt" sehe ich etwas mehr als einfach nur unverheiratet zu sein.

    Zudem ist Zauberer/-in ja nicht einfach nur ein Beruf, den man sich aussucht. Vielmehr gibt es eine Art Zwangsausbildung und danach ist man in eine klare Hierarchie eingebettet, in der es durchaus mörderisch zugeht.

    Anders als im normalen Berufsleben ist ein Wechsel des Berufes und vielfach auch der Arbeitsstelle für Zauberer/-innen potentiell mit tödlichem Risiko verbunden. Wenn ich meinem Chef die Kündigung überreiche, werde ich nicht direkt auf dem Scheiterhaufen verbrannt oder muss, wenn ich viel Glück habe oder schnell genug fliehe, auf Nowaja Semlja weiterarbeiten.
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    - Caterina Sforza, Rom, 1503
  20. #20 Zitieren
    Ritter Avatar von NamelessRebel
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    NamelessRebel ist offline
    Niemand zwingt die Zauberer doch, an Königshöfen zu leben und Politik zu betreiben. Sie können "freiberuflich" als Heiler o. Ä. arbeiten, oder in ihrem Turm sitzen und irgendwas erforschen oder was weiß ich was. Beispiele finden sich sowohl in Büchern als auch in Spielen. Und die Sache mit Zwangsausbildung scheint auch relativ zu sein - Vilgefortz hat sie z. B. erstmal abgelehnt und ist als einfacher Söldner durch die Welt gezogen. So eingeschränkt wie du es darstellst, sind die Zauberer gar nicht (außer unter Emhyr und Radovid).

    Natürlich, wenn ein Zauberer sich entscheidet, in der großen Politik mitzumischen, dann muss er auch die Risiken (u. U. auch für das eigene Leben) akzeptieren, aber ob er das will, entscheidet er im Endeffekt selbst. Und selbst dann - nicht jeder Monarch ist ein Emhyr oder Radovid.
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