[Pursuivant]

Dreadlocks sind im nordeuropäischen Kulturkreis seit über 2.000 Jahren bekannt. König Christian IV. trug auch verfilzte Haarsträhnen.

https://jungle.world/artikel/2016/28...aebelangriffen

[ulix]

Dreadlocks sind im nordeuropäischen Kulturkreis seit über 2.000 Jahren bekannt. König Christian IV. trug auch verfilzte Haarsträhnen.

Ja, eine. Das ist aber was vollkommen anderes, als das was man allgemein als Dreadlocks bezeichnet.

Ein Baum ist kein Wald.

[Quantenirrwisch]

Dreadlocks sind im nordeuropäischen Kulturkreis seit über 2.000 Jahren bekannt. König Christian IV. trug auch verfilzte Haarsträhnen.

https://jungle.world/artikel/2016/28...aebelangriffen

Deshalb hab ich die ganze Zeit von einzeln abgeteilten Filzsträhnen gesprochen, die lassen sich so nämlich nicht so einfach belegen, sind aber das,was heute unter Dreadlocks verstanden wird.

[Quantenirrwisch]

In der heutigen Zeit kann man also kaum von Dreadlocks als europäische Kultur sprechen, es sei denn man bezieht subkulturen mit ein.

Das würde ich schon machen. Das ist doch relevant, dass es da heute auch Subkulturen gibt. In der deutschen und Niederländischen Folk-Szene siehst du die Frisur z.B. überall.


Vielleicht ist das eine interessante Frage, die uns weiterbringt: Wie lange muss eine (Sub)-Kultur ein Merkmal verwendet haben, damit es ins Gewicht fällt?

Letztlich gehen aber beide Definitionen davon aus, dass es problematische Formen von kultureller Aneignung gibt. Dies ist dann der Fall, wenn eine Dominante oder sogar unterdrückende Gesellschaftsschicht kulturelle Praktiken einer Gesellschaftsschicht übernimmt, die zuvor für eben jene Praktiken diskriminiert wurde. Eine andere Form kann sein, wenn kulturelle Praktiken in ignorannter Weise imitiert oder sogar nachgeäfft werden, dies kann absichtlich oder unabsichtlich passieren. In vielen Fällen kommen beide zusammen. Ein sehr bekanntes Beispiel wäre der Federkranz der amerikanischen Eingeborenen. Für die Stämme, die diese Tradition praktizieren, ist muss für jede Feder hart gekämpft und verdient werden, es ist ein enorm wichtiges Symbol. Wenn dann Menschen, der Gruppe, die für die Marginalisierung ebendieser kultur zum Spass an Karneval einen Plastik-Federkranz tragen, ist dies dann doppelt zynisch und respektlos.

Im Falle von Dreadlocks ist das Thema schwierig, da diese an sich von sehr unterschiedlichen Kulturen auf der Welt getragen werden, und die meisten Angehörigen dieser Kulturen wenig Probleme mit der Anenignung durch Weisse haben. Der Name Dreadlocks stammt allerdings von den Rastafaris in Jamaika ab, die diese Frisur als Protest gegen rassistische weisse Schönheits-und Sauberkeitsideale getragen haben. Auch in den Staaten, sowie in vielen amerikanischen und afrikanischen Ländern, hatte die Rastafari-Bewegung zwischen den 70er und 90er Jahren einen bedeutenden politischen Einfluss. Es wird daher von vielen schwarzen als respektlos aufgefasst, wenn Weisse ohne jegliche Kenntnis dieser Schmerzhaften Geschichte Rasta-Kultur imitieren, häufig mit Vorurteilen, dass es hier um Gras rauchen, CHillen und Happiness geht. Andere wiederum finden es cool, dass Weisse sich dieser Bewegung anschliessen, zumindest, wenn sie sich der Bedeutung und der Geschichte Bewusst sind.

Ich verstehe völlig, dass es problematische Formen geben kann (besonders dann, wenn ich mich explizit auf eine Kultur beziehe, von der ich etwas verwende). Wenn ich jemanden Darstellen möchte. "Hihi, ich bin jetzt ein Rasta".

Aber so ist es ja in dem Fall nicht. In meiner Art und Weise, Filzlocken zu tragen (wegen mir kann ich das Wort Dreadlocks auch weglassen) nehme ich überhaupt keinen Bezug darauf, wo sie herkommen.

[TinyHermes]

Hellhäutigen Menschen stehen Dreads sowieso nicht.

[smiloDon]

Hellhäutigen Menschen stehen Dreads sowieso nicht.

Und dies fällt dir nach sieben Monaten des Nachdenkens auf?

[Amaterasu]

Ich finde das Konzept von kultureller Aneignung Schwachsinn, da so ziemlich alles kulturelle Aneignung wäre. Wo soll dieses Konzept anfangen und wo aufhören bei Frisuren, Kleidung, Essen?

[Progrinator]

Hellhäutigen Menschen stehen Dreads sowieso nicht.

ich finde sowas steht niemand. Ich bind überhaupt kein fan von.

[Quantenirrwisch]

Hellhäutigen Menschen stehen Dreads sowieso nicht.

Tut nichts zur Sache. Das Recht darauf, Schokolade zu futtern, ist auch unabhängig davon, ob Schokolade lecker ist

[ulix]

Ich finde das Konzept von kultureller Aneignung Schwachsinn, da so ziemlich alles kulturelle Aneignung wäre. Wo soll dieses Konzept anfangen und wo aufhören bei Frisuren, Kleidung, Essen?

Das Problem ist nicht das Konzept der kulturellen Aneignung, sondern die übertriebene pauschale Verurteilung dessen, was als kulturelle Aneignung wahrgenommen wird.

[Almalexia]

Hellhäutigen Menschen stehen Dreads sowieso nicht.

Da sind wir einer Meinung.

[Amaterasu]

Das Problem ist nicht das Konzept der kulturellen Aneignung, sondern die übertriebene pauschale Verurteilung dessen, was als kulturelle Aneignung wahrgenommen wird.

Das sind Menschen die zu viel Zeit und zu wenig andere Probleme haben, um sich über sowas abzufucken. Dafür wäre mir meine Zeit zu schade. Wenn mir jemand wegen meinen Haaren kulturelle Aneignung vorwerfen würde, würde ich denjenigen nicht ernst nehmen können. Man kann auch durchaus offen für Kritik sein und über Missstände aufklären, aber kulturelle Aneignung ist eine ziemliche Bullshit Theorie.

[Lemimus]

Nun, ich lasse mir "corona-bedingt" auch meine Haare rasieren, anstatt mir die ganze Zeit einen "Topfschnitt" zu verpassen. Das hat auch nur bedingt was mit "Kulturen" zu tun. Eher Dreadlocks meiner Meinung nach.

[Quantenirrwisch]

Nun, ich lasse mir "corona-bedingt" auch meine Haare rasieren, anstatt mir die ganze Zeit einen "Topfschnitt" zu verpassen. Das hat auch nur bedingt was mit "Kulturen" zu tun. Eher Dreadlocks meiner Meinung nach.

Sich die Haare rasieren hat eher was mit Kulturen zu tun, als mit Dreadlocks?