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  1. #121
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    Three Hens and Three Foxes - who is who?

    "Auch wenn ihre Umstände mich zu treffen, weiterhin bescheiden bleiben.", fügte die Halbasiatin an.
    Vielleicht wird es ja beim nächsten Mal besser.“, entgegnete der Salarianer sich mit den anderen beiden setzend.
    "Kommen wir doch ohne Umschweife zum Thema, nicht?“, setzte Katharina an, nachdem sich alle drei gesetzt hatten und fuhr das Ganze mit einer leichten Drohung fort – oder einfach nur einer Feststellung.
    Fehleinschätzung oder bewusstes in die Irre führen, trifft es wohl am ehesten.“, entgegnete der Batarianer, sich zurücklehnend, aber trotzdem beide Hände auf dem Tisch lassend, „Die Smiles haben ihr…Sanctuary nicht angegriffen. Weder gezielt noch durch ein paar übereifrige Idioten. Es lag bis vor zwei Tagen nicht einmal auf meinem Radar. Zu weit weg von meiner Interessensphäre.“, er schüttelte leicht den Kopf „Ebenso bin ich weder im Prostitutionsgeschäft, noch darin verwickelt denkende Wesen in die Sklaverei zu verkaufen – ist zu einfach jemanden dort auf den Schlips zu treten. Beim letzteren sehen sich selbst Bürokraten, die am liebsten nur ihre Bestechungs-Credits zählen würden, meist gezwungen irgendetwas zu unternehmen.“, er winkte ab und stellte ein angeekelt verzogenes Gesicht dar, „Wenn es jemanden gibt, der etwas mit der Sache zu tun hat, ist es wohl eher Golden Mask. Schon von ihnen gehört?
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  2. #122
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    Sein Herz hämmerte wie der unnachgiebige Bass in einem der riesigen Clubs auf der Station. Das letzte Mal hatte es ihm einen unglaublichen Rausch verschafft, besser noch als all die Drogen, die Stella mit ihm konsumiert hatte, ihm jemals hätte geben können. Er erinnerte sich an ihren Widerstand, wie sich ihr Körper wandte und schließlich in seinem Griff brach. „Diese Gefühl von Macht könnte niemand verstehen, nicht einmal Vater“, dachte er. Heute Abend würde er es wieder fühlen.

    Sie war hübsch. Vielleicht nicht ganz so hübsch wie seine Erste und auch nicht so jung. Er schätzte sie auf zwischen sechsundzwanzig und achtundzwanzig Jahre alt, Sportlerin oder zumindest etwas kräftiger als Stella, wenn auch nicht übergewichtig. Sie hatte schöne Brüste und einen großen Po, dachte er, während er sie aus dem Profil dabei beobachtete, wie sie gut geschauspielert ihr künstlich gelocktes Haar aus Braun mit blonden Strähnen auflockerte. Ihre Nase war ein wenig zu lang für ihr Gesicht, aber irgendwie passend zu den beiden sehr präsenten Schneidezähnen, wenn sie lächelte. Und sie lächelte oft, weil er hübsch war und sie sich darüber freute, dass sie ihr Geld diesmal mit einem angenehmen Klienten verdienen würde – wie sehr sie sich täuschte. Er lächelte sardonisch ob ihres Irrglaubens und sie interpretierte es als Vorfreude seinerseits.

    Was machst du?
    Alles was du willst, Schätzchen. Du hast genug gezahlt, als dass ich wirklich alles mache. Die ganze Nacht“, schnurrte sie. Sein Blick fiel auf den Tisch, auf dem eine Handvoll Credit-Chips lag, alle mit jeweils zweihundert Credits beladen. Dann krümmte er auffordernd seinen Zeigefinger und rief sie so zu sich, sie die auf allen Vieren über den mit Samtteppich ausgelegten Flur auf ihn, der da im geschnitzten Eichenholzstuhl saß, zukroch, den Blick auf seinen Schritt gerichtet. Er schaute ihr in die blauen Augen und wusste, dass sie gar nichts begriff, während sie seinen Gürtel öffnete, seinen Reisverschluss aufzog und tat, wofür er sie bezahlt hatte, während er seinen Kopf so weit zurücklehnte, bis sein Hinterkopf die Stuhllehne berührte. Und er lächelte, weil er wusste, dass er alle Zeit der Welt hatte – und dass sie nichts begriff.

    Sie begriff. Aber zu spät. Sie begriff, als er die Augenbinde von ihr zog, aber nicht über den Kopf fort, sondern über ihren Hals. Sie begriff, als er die Enden der Binde um seine Hände wickelte und mit einem heftigen, entschlossenen Kraftausdruck in den Augen die Schlinge, die sich um ihren Hals gelegt hatte, zuzog. Sie begriff, als er trotz ihrer geröchelten Proteste nicht lockerließ, als sein schwerer Körper den ihren unter sich begrub. Als er den Kiefer aufeinanderpresste vor Anstrengung. Sie kämpft mehr als Stella, dachte er mit einem Hauch von Ehrfurcht und Angst. Aber er konnte jetzt nicht lockerlassen. Wenn er verlor, würde er alles verlieren. Er konnte nicht! Er wollte es nicht! Es war so furchtbar wunderbar!
    Spürst du es auch? Spürst du es?“, rief er voll verzückter Ekstase, die Augen ihm Wahn aufgerissen. Er schmeckte Salz auf den Lippen. Salz.
    Er starrte in ihr verröchelndes Gesicht, kostete die letzten Atemzüge und die Panik in ihren Augen voll aus und blieb noch lange liegen hervorgetretenen Augen nur noch starr an die Decke gerichtet waren. Dann lachte er, weil sie nun gar nicht mehr hübsch aussah, sondern hässlich. Er lachte und schlug ihr auf den nackten Oberschenkel, dann machte er sich ans Werk. Diesmal war es sogar noch geplanter gewesen und er hatte mehr Zeit, sich mit der Leiche zu befassen…

    *

    Hanna öffnete die Liste mit den Passworten, die Stella Moreno für verschiedene Accounts und Konten benutzt hatte. Viele davon waren Kombinationen aus Worten und Zahlen, die für Stella eine Bedeutung gehabt haben mochten. Außerdem gab es komplexere Ketten aus Zahlen und Sonderzeichen, die ihr Zugriff aus Stellas Bankkonten ermöglichten. Die Cybercops hatten die relevanten Daten allesamt in Hochgeschwindigkeit in den allwissenden Zentralcomputer gespeist und ihr die Originale für die Ermittlungen überlassen.

    Die Software duplizierte Stella Morenos privaten Holoschirm auf den von Hannas Arbeitscomputer. Sie erkannte das als Hintergrund gewählte Motiv als den schiefen Turm von Pisa sowie sich selbst und zwei Hanna unbekannte Personen im Fokus der Fotografie. Da die anderen beiden, ein Mann und eine Frau, mindestens doppelt so alt wie Stella waren, schloss sie, dass es sich hierbei um ihre Eltern handeln musste. Ein seelischer Schmerz durchzuckte Hanna kurz, als sie in die lächelnden Gesichter schaute. Ihre professionelle Abgrenzung brachte sie rasch wieder auf die Bahn, dennoch machte sie sich eine handschriftliche Notiz. Kruto hatte ihr zugesagt die Todesnachricht an die Verwandten zu überbringen, sie nahm sich vor ihn später nach der Erledigung dieser stets unangenehmen Aufgabe zu fragen.

    Hanna klickte willkürlich einen Ordner an, scrollte durch ein paar zufällig zusammengewürfelte Bilder und schloss ihn wieder. Manche Dateien hatten computergenerierte Namen, andere kryptische Bezeichnungen und manche wie „Urlaub“ oder „party afterlife 12“ waren klar erkennbar.
    Sie wählte einen Browser an und durchsuchte die Catches in der dafür vorgesehenen Leiste. Scheinbar trieb sich Stella Moreno viel auf Shopping- und Flirtportalen herum. Die Polizistin fand eine prall gefüllte „Wunschliste“ bei diversen Bestellplattformen sowie drei verschiedene Accounts auf Dating-Webseiten mit so einprägsamen Namen wie „Your_sweet_dream_19“ oder der sicherlich eine gewisses Klientel anlockende Nickname „spankmeharder“. Hanna vermutete, dass diese Plattformen mehr der Kundenakquise diente, als der ehrlichen Partnersuche. Diese Tätigkeit hatte sie wohl mehr auf Partys, die sie in großer Zahl besucht hatte, sowie rechtschreibschwache Chats und Bilderversendungen auf der auch bei Aliens zunehmend beliebten Plattform InSync getan.
    Hanna loggte sich mit Stellas Account „Stella Splendens“ ein und fand mehr als drei Dutzend ungelesene Nachrichten sowie eine vorerst unüberschaubare Menge an Erwähnungen in irgendwelchen Storys, Bildern und Videos vor. Sie tippte einige der Nachrichten an und lass dort typische Anfragen a la „Wo bist du?“ bis zu „Geht es dir gut“ und „Ich habe gehört, dass dir etwas passiert sei. Stimmt das etwa???? Melde dich bitte sofort!!!!!“
    Sie scrollte weiter, als sie einen ihr nicht unbekannten Namen entdeckte: Varus Durant. Der Turianer hatte Stella mehrere Nachrichten geschrieben – und einige sehr freizügige Bilder. Irgendwann schien sie den Kontakt abgebrochen zu haben. Bessergesagt, sie hatte ihn geghostet, völlig ignoriert, worauf seine Nachrichten wütender geworden waren. Das kompromittierende: Varus Durant war ein Polizist bei C-Sicherheit. Soweit sie wusste, war er noch recht jung und ungestüm. Er gehörte als Officer zur Streifeneinheit und hatte dort den Ruf vorschnell zu urteilen und nicht selten zur Gewalt zu greifen. Seine Akte, die Hanna in der internen Datenbank aufrief, war mit einer Handvoll Anzeigen wegen Polizeigewalt garniert, die allesamt dank einer hervorgebrachten Entschuldigung unter den Tisch gekehrt worden waren. Sein Ausbilder hatte einen Vermerk in Akte geschrieben: „Reagiert bei emotionaler Anspannung schnell über“. Da der Ausbilder ebenfalls ein Turianer war, musste das grundsätzlich nicht viel heißen. Wahre Turianer sprachen auch bei aufkeimender Furcht ausgelöst durch in der Nähe explodierenden Minen von emotionaler Überreaktion. Trotzdem erhärtete das Verhalten von Durant gekoppelt mit den denunzierenden, beleidigenden Aussagen im Chat und der Aussage von Stellas Mitbewohnerin, dass sie von dem Turianer regelrecht gestalkt worden war, einen grundsätzlichen Verdacht gegen ihn.

    Da sie sonst kaum Spuren hatte, nahm sie sich vor den Polizisten bei nächste Gelegenheit in Augenschein zu nehmen. Hanna notierte sich das und ging dann die weiteren Nachrichten durch, checkte das Profil und fand nichts. Sie schloss den Account und widmete sich den Ordnern.
    Dabei entdeckte sie ein Sammelverzeichnis von Holo-Aufnahmen, die Stella scheinbar ihren Kunden also „Webcam-Service“ zur Verfügung gestellt hatte und die allerlei bekannte und unbekannte sexuelle Vorlieben enthielt. „Klar, dass ihr Kleiderschrank voller Luxuskram war“, dachte die Polizistin. Viele dieser Webcam-Models verdienten in einem Monat so viel wie Hanna als Jahresgehalt einstrich – zumindest ungefähr. Dass Stella sich also als Drogenkurierin Geld dazuverdiente, wurde immer unwahrscheinlicher. Völlig wollte sie die These aber dennoch nicht aufgeben.

    Hanna seufzte, rieb sich die Augen stand vom Stuhl auf. Sie streckte sich und beschloss den ersten Revier-Kaffee des Tages zu sich zu nehmen.
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  3. #123
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    Seeva holte tief Luft. Manchmal kam es ihr so vor, als müsse sie die Luft erst förmlich zerkauen, ehe sie sie in ihre Lungen pressen konnte. Die Asari verdrängte ihre Sorge um die Krankheit erneut. So schnell würde sie schon nicht sterben.
    Miss T’Saari?
    Hm?
    Die Spectre schaute auf und blickte in das von braunem Haar umrandete Gesicht einer jungen Frau in weißer Bluse.
    Mister Nerét wird Sie gleich empfangen. Möchten Sie einen Kaffee, während Sie warten?“ Seeva stimmte zu, schliss die Augen und tippte sich an die Stirn. Der weiße Ledersessel, in dem sie saß, nahm langsam ihre Körperwärme an, wurde bequemer und sie wurde müder. Wie lange hatte sie schon nicht mehr richtig ausgeschlafen? Drei oder vier Stunden unregelmäßigen Dahindämmerns war alles, was sie in den letzten Tagen zur Erholung gehabt hatte.

    Der Vorraum zum Büro des Menschen war geschmackvoll eingerichtet, in helle Farben gehalten mit hauptsächlich grauschraffierter Kunst an den Wänden und grünen Zimmerpflanzen. Die Dame, die Seeva gerade angesprochen hatte, kam mit einer schneeweißen Keramiktasse voll Kaffees zu der Asari zurück und stellte diese vor ihr auf den kleinen Tisch. Seeva öffnete die Augen, bedankte sich mit einem Kopfnicken und trank einen Schluck. Der Kaffee war, wie der Rest des Büros, hochwertig. Ihr Blick blieb an dem Bild eines in nicht näher spezifizierte Uniform gekleideten Mannes hängen, der stolz und gerecht in die Ferne schaute. Darunter stand der Slogan „A strong man stands up for himself. A stronger man stands up for others“. Seeva fand das ziemlich kitschig und irgendwie unpassend, aber sie war nicht hier um den Dekorationsgeschmack von Bennet Nerét zu bemessen.

    Die Tür hinter der jungen Frau mit den braunen Haaren glitt auf und ein Mann von stattlicher Größe und schmaler, wenn auch sehniger Figur, trat heraus. Er war in einen eleganten grauen und sich nahtlos in die Umgebung einfügenden Anzug gekleidet. Er hatte weder Haupthaar noch Bart, was seine kantigen Gesichtszüge im Licht der Bürolampen deutlich zum Ausdruck brachte.
    Miss T’Saari“, sagte er und lächelte das Lächeln eines aufrichtigen Geschäftsmanns. „Es ist mir eine große Freude Ihre Bekanntschaft zu machen. Bitte.“ Im Sprechen schloss er den Knopf seines Jacketts und deutete mit einer breiten Hand in Richtung des Raumes, aus dem er gerade gekommen war. Seeva erhob sich, nahm noch einen Schluck aus der kaum berührten Kaffeetasse und machte Anstalten diese mitzunehmen, als Nerét die Hände hob und sagte: „Bitte, Sie bekommen einen neuen.
    Seeva ließ die Tasse wo sie war und folgte der Einladung des Menschen.

    Neréts Büro war von dezentem Luxus. Der breite Schreibtisch verdeutlichte seine Wichtigkeit, die scheinbar aus Silber von Palavan gegossenen Stelen spiegelten den Schein der goldfarbenen Lampen wider und das Mahagoni-Regal voller Orden, Fotos und Medaillen zeigte den Erfolg, den Nerét in der höheren Gesellschaftsschicht hatte. Seeva erkannte Bilder von dem Menschen dicht bei hochrangigen Politikern und Industriellen, Sportlern und von teuren Schiffen und Skycars. Auf einem stand der Geschäftsmann mit seinem strahlenden Sohn im Outfit eines englischen Lords neben einem großen, braunen Pferd.
    England“, sagte Nerét, dem aufgefallen war, wie Seeva das Bild anschaute. „Eine kleine Grafschaft, wo mein Sohn unbedingt einmal Cricket spielen sollte. Er ist sehr talentiert.
    Meinen Glückwunsch“, sagte Seeva unverbindlich.
    Nerét deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch und ließ sich selbst hinter diesem nieder, allerdings nicht ohne vorher eine Kaffeemaschine in einer Nische anzuschmeißen und eine Tasse frischen Kaffees vor Seeva abzustellen. Die Asari kippte, wie es ihre Art war, fünf Löffel Zucker in das Schwarz und rührte um.
    Also, wie kann ich einfacher Mann einem Spectre helfen?“, begann der Geschäftsmann schmeichlerisch. Seeva leckte sich den Kaffeeschaum von den Lippen und stellte Tasse und Untertasse auf den Tisch zwischen sie.
    Mister Nerét, Ihr Unternehmen rühmt sich in bestimmten Kreisen eines gewissen Rufs. Besonders Ihre Diskretion wurde stets lobend hervorgehoben“, sagte die Asari und betrachtete das harte Gesicht des Menschen.
    Die Silver Lining Corporation ist ein Unternehmen, das seinen Kunden einen Service zusichert, der bei vielen unserer Konkurrenten schmerzlich vermisst wird“, antwortete Nerét diplomatisch. „Darum legen wir auch größten Wert auf die Auswahl unserer Mitarbeiter – und unserer Kunden.“ Er lächelte sein Gewinnerlächeln. Dann hob er die Faust und streckte seinen Zeigefinger aus.
    „Wir nehmen nur Leute mit tadelloser Vergangenheit: Ein einwandfreies Führungszeugnis.“ Der zweite Finger hob sich. „Keine Drogen- oder Gangvergangenheit.“ Der dritte Ringfinger. „Keine Leute aus Terminus. Und…“ Der vierte Finger komplettierte die Aufzählung. „Keine Leute, die in Verdacht stehen mal in Milizen oder Todesschwadronen gewesen zu sein. Jeder durchläuft einen intensiven Hintergrundcheck und eine psychologische Beurteilung.“ Nerét lächelte. Er war offenkundig stolz auf das Unternehmen, das er aufgebaut und etabliert hatte. Die Silver Lining Corporation war aus der früheren und weniger glänzenden Dusk&Dawn Enterprise hervorgegangen und durch ihren neuen Geschäftsführer Bennet Nerét in ein Unternehmen mit Klasse verwandelt worden.
    Wer sich die Hände nicht an Geschäften mit Eclipse oder Blue Suns schmutzig machen wollte und im Ratssektor ein Objekt zu bewachen, eine Person zu beschützen oder einen Kampfeinsatz auf einer Kolonie diskret durchzuführen hatte, wandte sich an die dank ihrer PR-Abteilung aufpolierten und durch firmeninterne Rechtsanwälte vor Schmutzkampagnen geschützten Ruf der Firma. Doch trotz der Kunstreplikate an den Wänden, der Hochglanzbilder in Manager-Magazinen und dem Eintrag ins Firmenregister der Citadel – Silver Lining blieb eine Söldnerorganisation.

    Sie sind sehr bemüht Ihre schmutzige Wäsche weiß aussehen zu lassen, Mister Nerét und trotzdem wissen wir beide, was Sie und Ihr Unternehmen tun, um Ihrem Sohn teure Ausflüge in die nostalgische Welt Ihrer Heimat zu geben.“ Die Spectre legte die Fingerspitzen aneinander und schaute den Mann direkt an. Neréts Fassade bröckelte nicht einmal im Ansatz. Warum auch, wenn die Spectre bloß die Wahrheit aussprach, von der sie beide wussten, dass sie unbenannt im Raum schwebte.
    Ich wiederhole meine Frage, Commander“, sagte der Mensch und bewies damit seine Kenntnis über die Asari. „Womit können meine Firma und ich Ihnen dienen?
    Seeva legte ein Bein über das andere, während sie sich in bequemer Haltung in den Stuhl sinken ließ. Nerét hingegen wirkte wie aus einem Felsmassiv geschlagen.
    Soweit ich weiß arbeitet Ihre Firma ebenso professionell, wie Sie es sagen. Aber trotz oder vielleicht wegen dieser ehrlichen Arbeit in einem unehrlichen Arbeitsumfeld kommen Sie… sagen wir mal… nicht so recht voran. Ihre Geschäftszahlen stagnieren, in schlechten und sehr friedvollen Jahren müssen Sie die Reserven Ihres Vorjahres angehen und hier und da hörte ich sogar Gerüchte von verschobenen Soldzahlungen…
    Neréts Wangen bekamen nun doch eine leichte Röte.
    Die Frage ist also weniger, wie Sie mir helfen können, sondern wie ich Ihnen helfen kann.
    Ich… verstehe nicht“, sagte der Mensch steif.
    Als Spectre verfüge ich über allerlei Ressourcen, bei denen schwer zwischen privaten und beruflichen Mitteln getrennt werden kann. Ein Privileg meiner Stellung“, erklärte Seeva genüsslich.
    Ich weiß, dass sich die Silver Lining Corp. seit einiger Zeit bemüht, Investoren für Gesellschaftsanteile zu finden und sicherlich haben Sie schon ein, zwei Interessenten an der Hand. Interessenten, die nicht aus Ihrem und meinem Business kommen und daher von Negativschlagzeilen abgeschreckt werden. Ein Fehlgriff Ihrer Mitarbeiter in eine Krisenzone und der Kurs eines an den Finanzmärkten notierten Unternehmens geht in die Knie. Ich erinnere nur an die Explosion im Dracon Handelszentrum auf Ilium vor einem Jahr und den Müll, den man bei den Aufräumarbeiten gefunden hat.“ Seeva schüttelte in gespielter Betrübtheit den Kopf und schnalzte gespielt mit der Zunge.
    Ich wiederum bin mir der Wichtigkeit Ihrer Dienstleistung durchaus bewusst und habe die Mittel… Ihre Unternehmen aus der immerwährenden Mittelmäßigkeit rauszureißen. Als Partner und Anteilseigner.
    Nerét bewies seine Intelligenz, zählte Eins und Eins zusammen und fragte: „Was wollen Sie für dieses überaus großzügige Angebot im Gegenzug?“ Ihm war klar, dass der Zuspruch eines Spectre – eine ideale Werbung – bei Weitem nicht umsonst sein würde.
    Schön, dass Sie fragen“, sagte Seeva und lächelte siegreich. „Schenken Sie mir doch noch einmal nach.
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  4. #124
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    Dras

    Kathy legte den rechten Zeigefinger locker an ihre Schläfe und zog skeptisch die rechte Augenbraue hoch. Stumm musterte sie kurz den Batarianer. Ihr Gesichtsausdruck glich dem einer Lehrerin, welche gerade eine besonders dumme Aussage verarbeitete.
    "Ich nehme an das diese Frage rhetorisch ist und sie mich nicht für eine sabbernde Idiotin halten.", erwiderte sie und lächelte abfällig.
    "Natürlich kenne ich die Mask, oder denken sie ich operiere in diesem Gebiet, ohne zu wissen wer hier herumstromert. Man sollte immer wissen wen man ans Bein pissen könnte. Und vor allem bei wem man es lässt!", klärte sie den Batarianer höflich aber bestimmt auf.
    "Ich weiß wer sie anführt und welche Geschäftsfelder sie bedienen. Und das sie einen Krieg gegen ihre Gang führen und sie dabei langsam aber stetig durch die Straßen jagen. Kein großes Wunder. Ich meine, jeder mag den Underdog, aber in der Realität sieht es doch oft anders aus.", meinte sie und machte einen fast schon entschuldigenden Gesichtsausdruck. Sie lehnte sich leicht zurück, das rechte Bein auf dem linken Oberschenkel drapierend, den rechten Arm über die Stuhllehne legend.
    "Wissen sie Mister Erash. Die Tatsache das ich sie überhaupt hier her zitiere und ihnen nicht von Yuika bei passender Gelegenheit ins Gesicht schießen habe lasse...", sie deutete mit der linken Hand beiläufig auf die immer noch stehende Asiatin, "könnte ihnen Hinweis sein, das ich bei der Sache noch ein wenig unschlüssig bin. Sicher, bisher nicht ihr Geschäft gewesen. Aber verzweifelte Zeiten, fordern neue Ideen. Kann ich in ihren Gedanken lesen? Nein. Will ich wohl auch besser nicht.", meinte sie und lächelte sarkastisch.
    "Wovon sie allerdings profitieren würden, wäre wenn ich meine schlechte Laune und glauben sie mir, ich habe schlechte Laune, gegen die Mask richten würde. Sicherlich nicht etwas was man leichtfertig tun sollte.", fuhr sie fort und klackte kurz mit ihren Fingernägeln auf die Tischplatte.
    "Also, erleuchten sie mich doch Mister Erash. Haben sie ein paar Beweise für mich, für diese vermeintliche False Flag Operation?"
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  5. #125
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    Katharina auf der Lauer

    Nimmt sie das gerade persönlich?, fragte sich Dras, während er den Ausführungen der Menschenfrau lauschte, Nein, kalte Wut oder gespielte Wut? ….vielleicht beides. Ein Lächeln wollte sich auf das Gesicht des Batarianers stehlen, aber er unterdrückte es ohne Probleme – jetzt war nicht die Zeit dafür. Desto trotz verließ er seine entspannte Rückenlage auch dann nicht, als sie ihm mit der jungen Frau an ihrer Seite drohte – und ihrem Spielzeug. Diese Zwillinge in Aktion zu sehen, könnte ein interessantes Schauspiel werden…
    "Also, erleuchten sie mich doch Mister Erash. Haben sie ein paar Beweise für mich, für diese vermeintliche False Flag Operation?", beendete Katharina ihre Erläuterungen.
    Dieses Mal schmunzelte Dras dennoch. „Beweise?“, fragte er amüsiert, „Wenn es Beweise geben würde, hätte sogar C-Sec Golden Mask überführen können. Nein, entweder Mask sorgt dafür, dass keine Beweise zurückbleiben oder sie haben Leute, die nachträglich alles verschwinden lassen.“, nun wurde er wieder bisschen ernster, „Das einzige was ich anbieten kann, ist Offenheit. Meine Gang ist gerade mal wenige Wochen alt. Mit der Ausnahme meiner persönlichen Drogenoperation basieren unsere Geschäfte auf den ehemaligen Geschäften der Ragers und White Flowers, wie auch ein paar kleinerer Gangs. Billige Drogen für die Massen, Schmuggel, Raub, Erpressung hier und da. Das Übliche. Weder die eine noch die andere Gang war jemals groß genug, geschweige denn vernetzt genug, um in der Lage gewesen zu sein etwas in die Wege zu leiten, was Seelenhandel, organisierte Prostitution und möglicherweise Sklaverei ermöglichen würde – und ich war auf Omega. Ich weiß wie viel Infrastruktur für sowas notwendig ist, selbst wenn dir C-Sec nicht ständig über die Schulter schaut. Hätte ich Monate Zeit, in Ruhe und Frieden alles zu etablieren – vorausgesetzt ich würde es wollen, natürlich – könnte ich es hinbekommen, aber wie sie es schon so treffend formuliert haben – ich führe gerade einen Krieg.“, er nahm einen hörbaren Atemzug, „Selbst wenn ich es also wollte, könnte ich es nicht. Bleibt also die Frage, wer könnte es? Nach den Devil’s Riots bleiben nämlich nicht viele Optionen zur Verfügung. Und wer hat wohl am meisten dabei zu gewinnen, wenn meine Organisation die Schuld bekäme?“, wobei die letzte Frage rhetorischer Natur war.
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    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  6. #126
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    Dras

    "Also für mich zusammengefasst, sie sind überhaupt nicht fähig das alles durchzuführen."
    , merkte Kathy nach den Ausführungen des Batarianers an und betrachtete ihn noch kurz schweigend. Dann formte ihr Mund plötzlich ein kleines Grinsen.
    "Um ehrlich zu sein, jetzt wo ich sie vor mir sehe. Fällt es mir nicht schwer das zu glauben.", frotzelte sie und schüttelte verächtlich den Kopf.
    "Den Beweis bleiben sie mir natürlich weiterhin schuldig, aber sie haben Glück das ich meine eigenen Zweifel hege. Und diese Qualle von C-Sec für inkompetent halte. Ich werde wohl meine eigenen Ermittlungen fortfahren.", meinte sie und verschränkte die Finger ineinander.
    "Was jedoch nicht bedeutet, das ich sie von dem Haken lasse. Falls sie Hinweise auf meinen verschwundenen Mädchen haben, sollten sie diese an mich weiterleiten. Zu ihrem eigenen..Wohl.", fügte sie direkt an und lächelte schwach.
    "Vorerst sehe ich jedoch von Vergeltung gegenüber ihnen ab. Ich meine letztendlich..lohnt es sich doch auch nicht, oder? Golden Mask stampft sie nieder, C-Sec wird weiter wegen dieser Sache gegen sie ermitteln...ich sitze hier mit einem toten Batarianer.", stellte sie fest und lächelte Dras mitleidig an. Ihre Finger lösten sich wieder voneinander und ihre rechte Hand strich sich leicht über die schwarze Hochsteckfrisur.
    "Ein zusammengewürfelter Haufen, wie sie es selbst sagen. Und sobald Groto sie findet, wird ihr Konglomerat zusammenfallen."
    Ihr Blick wich kurz von Dras ab, schien nachdenklich ins Leer zu starren. Dann fixierten die braunen Augen wieder den Batarianer.
    "Vermutlich wäre es cleverer ein Gespräch mit Groto zu führen. Wie sie ja selbst feststellen, sind seine Geschäftsfelder vielfältig, er also sicher einem guten Deal nicht abgeneigt. Ein wenig den Stolz herunterschlucken, die richtigen Geschenke dabei habend..würde mir vielleicht die gewünschte Ruhe einbringen.", mutmaßte sie mit Unschuldsmiene, wobei ihr Blick jedoch eine andere Sprache sprach.
    "Aber vielleicht hat der Dead Man Walking, eine andere Perspektive. Wie schätzen sie denn ihre momentane Lage ein, Mister Erash."
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  7. #127
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    Kathy, Kathy,...ts, ts, was soll das?

    Will sie mich verarschen?, fragte sich Dras, während er den Ausführungen…dem Spott der Frau zuhörte. Und ihre Worte waren auch noch so herablassend! Dras legte seine Rechte auf sein Gesicht, mit den Fingern den Mund verbergend, während ein Finger der zweiten Hand unaufhörlich zu tippen begann, mal schneller, mal langsamer. Natürlich hatte er ihr gerade die Schwäche seiner Organisation anvertraut – ein unerwünschter, aber wie er wusste leider notwendiger Akt – aber sie verhielt sich als würde sie einem geschlagenen Gegner auch noch Tritte in die Weichteile hinterherschicken! Dras knurrte sogar einmal leise, dabei hoffend, dass es niemanden aufgefallen war.
    Dann veränderte sich ihr Blick. Sie wirkte nachdenklich, auch wenn nur für wenige Herzschläge. Erst daraufhin fing sie wieder an zu sprechen und der Batarianer erkannte es sofort – die Worte passten nicht mehr! Sie will etwas anderes, war ihm auf der Stelle klar und fing an zu spekulieren. Er hörte weiterhin aufmerksam zu und wartete ab, bis sie geendet hatte. Zu diesem Zeitpunkt war er sich zumindest in einem sicher: sie wollte nicht mit Groto zu einer Übereinkunft kommen. Die Frage war: was genau wollte sie?
    Er ließ sich mit der Antwort Zeit, genügend, dass sie neugierig werden würde, nicht aber ungeduldig. „Ich gebe zu…“, fing er vorsichtig an, „…der Krieg verläuft bisher nicht so erfolgreich wie ich es mir wünschen würde. Zwar bei weitem besser als wohl die meisten glauben, aber nicht so gut, dass man sich keine Sorgen machen kann.“, Nasheel warf schnell einen kurzen Blick auf seinen Boss, bevor er wieder auf die Damen vor sich schaute, „Das Problem liegt nicht daran, dass Golden Mask stärker ist – was sie leider sind…daran gibt es keine Zweifel…sondern daran, dass sie die Initiative haben. Selbst der stärkste Gegner kann besiegt werden, wenn man ihn nur oft genug da trifft, wo es wehtut.“, wobei die letzten Worte ernster…und wütender ausgesprochen worden waren, als beabsichtigt, „Und wo genau es wehtun könnte, weiß ich bereits. Jetzt muss nur noch das Timing stimmen…“, er warf ihr einen vielsagenden Blick zu, bevor er ihre Scharade weiterspann, „Aber wenn sie meinen Groto könnte ihnen einen besseren Deal anbieten als ich, wird er wohl das bisschen Stolz, die paar Geschenke wert sein…aber Ruhe wird er wohl nicht bringen.“, wobei die letzten Worte mit einem freundlichen Lächeln ausgesprochen worden waren.
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    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
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  8. #128
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Omae wa mou shindeiru

    Interessiert beobachtete Kathy die Reaktion des Batarianers auf ihre Provokationen. Sie hatte Gerichte über Dras gehört. Das er ein hitziges Gemüt hatte, leicht aus der Haut fahren konnte. Ein Dämon mit violetten Augen. Letzteres mochte vielleicht stimmen.
    Jedoch behielt er die Kontrolle, auch wenn er gewisse Reaktionen zeigte. Passabel. Mit Feuerköpfen lohnten sich Gespräche selten, mit Schlappschwänzen jedoch auch nicht. Beide Arten Persönlichkeit überlebten nicht an der Führungsspitze. Für sie gab es andere Verwendungen.
    "Ich bin positiv überrascht Mister Erash. Bis vorhin nahm ich an das sie bisher nur Gespräche mit Frauen führen konnten, wenn sie diese vorher bezahlt oder bedroht haben. Aber jetzt haben sie doch kurz meine Aufmerksamkeit verdient.", sprach sie und lächelte anerkennend.

    "Meiner Erfahrung nach gibt es Ruhe, wenn alle Feinde besiegt sind und man auf dem Feld des Sieges steht. Totenstille.", erklärte sie und beugte sich leicht nach vorne, in Richtung des Batarianers.
    "Und wenn diese herrscht..nun, ich hege keine territorialen Ansprüche wie sie, will nicht die Viertel in meinen Farben streichen. Mit einer starken Hand, vollendeter Kontrolle. Erreicht man Ruhe. Und die Mask steht kurz davor, auch wenn ich sicher bin das sie ihre Haut teuer verkaufen können.", merkte sie an und zuckte kurz mit den Achseln.
    "Aber bitte Mister Dras. Ihren Erfolg angenommen, was bringen sie mit was der alte Batarianer nicht hat? Nur keine Scheu, ich liebe es wenn Männer ihre Vorzüge aufzählen.", forderte sie ihn auf, wobei in ihrer Stimme Interesse mitzuschwingen schien.
    numberten ist gerade online Geändert von numberten (05.09.2021 um 20:02 Uhr)

  9. #129
    Provinzheld Avatar von Majonese
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    "Wowowouw!" Chris hob beschwichtigend die Hände und lachte auf. Eigentlich war es wenig überraschend, dass der Salarianer im Kopf schon die nächsten drei Schritte getan hatte, doch weder Chris, noch seine Schwester hatten auch nur einen Gedanken daran verschwendet, was ihr nächster Job sein würde. "Mach mal halblang, wir kennen uns gerade mal seit zwei Tagen! Erst einmal bezahlst du uns dafür, dass wir euch begleiten, dann schauen wir weiter."
    Währenddessen schaute Naomi mit einem Stirnrunzeln aus dem Seitenfenster und murmelte halblaut: "Hä? Quid quo pro? Nie gehört..."
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  10. #130
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    Kathy

    Nun er schien ins Schwarze getroffen zu haben, auch wenn er sich nicht hundertprozentig sicher war womit. Er hatte aber ein paar Vermutungen. Sie war jedenfalls am Haken – wie konnte er sie nun reinziehen, ohne, dass sie sich losreißt?
    Was den Ragers und White Flowers an Fokus und Planung fehlte, machten sie zumeist mit Zahlen wett.“, erklärte er, „Und seit den Riots gibt es jede Menge mehr Leute, die Arbeit suchen. Ich hatte bisher keine Probleme damit irgendwelche Verluste wieder aufzufüllen.“, vor allem seit es nach Kriegsbeginn hier und da Kollateralschäden gab, „Ich wiederum liefere Fokus, ein Ziel, und Planung, wie auch Organisation. Vorbereitung und wissen wann die Zeit reif ist, ist meist schon der halbe Sieg. Die Smiles werden sicherlich nicht genauso enden wie die Ragers oder White Flowers, im Feuer der Dummheit verrottend. Entweder sind die Tips am Ende in unseren Farben gestrichen…oder jeder wird diese Riots sehr schnell vergessen haben.“, er lächelte, so tuend als wären die letzten Worte das Aufplustern gewesen, was sie erwartete, „Aber das bedeutet nicht, dass ich allein an der Spitze stehen muss. Ich verstehe das Konzept von Kooperation und gegenseitiger Abhängigkeit sehr gut. Wenn du das auf einem Piratenschiff nicht schnell gelernt hast, starbst du meist noch schneller – durch eine fehlende Warnung hier oder durch ein Messer im Rücken da. Groto…er ist hier schon sehr lange, an der Spitze, allein und unangefochten. Niemanden an seiner Seite, außer ein paar alter Mönche. Er ist alt und unnachgiebig wie ein Fels. Jeder fürchtete ihn herauszufordern. Bis jetzt jedenfalls.“, er nahm einen Atemzug durch seine vier Nasen, „Solche Dinge zu erfahren gehören ebenfalls zu meinen Aufgaben. Die Tips mögen zwar aktuell nicht sicher sein, aber es gibt immer Wege und Mittel seine Augen und Ohren offenzuhalten und Dinge zu hören, die Außenstehenden verborgen bleiben. Versteckte Lager hier, vor C-Sec verhüllte Andockbuchten da, wer von wem geschmiert, wer zu ehrlich ist oder wer gewissen Waren den Weitertransport erlaubt – man erfährt viel wenn man in der Mitte des Netzes sitzt.“, er blickte sie genauer an, „Senex arbeitet also für sie?
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  11. #131
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    Dras

    Ein verblüffter Gesichtsausdruck war die Antwort auf Dras Frage, ausgedrückt durch angehobene Augenbrauen und einen fragenden Blick. Kathys Miene drückte jedoch nicht das Gefühl aus ertappt worden zu sein, sondern mehr eine gewisse Ahnungslosigkeit.
    "Senex?", fragte sie ratlos und ihre Augen wanderten kurz nach oben, als ob sie in ihren Kopf nach einer Verbindung schauen würde.
    "Senex, Senex..pff.", grübelte sie laut und klopfte dabei leicht mit ihren Fingern auf der Tischplatte.
    "Ah, der Privatdetektiv! Entschuldigung, das hat gedauert. Ja, ich glaube den hat mein Anwalt angeheuert, weil irgendein Bekloppter hier in der Gegend ein paar Brände gelegt hat. Nicht in den Tips, ich meine hier fällt das nicht auf.", kam ihr schließlich die Erkenntnis und sie lächelte entschuldigend. Ihre manikürten Fingernägel strichen kurz durch die schwarzen Locken.
    "Würde ich nicht direkt als für mich arbeitend bezeichnen, aber gut kombiniert Sherlock. Vielleicht sollte ich sie auf diese Brandfälle ansetzen.", scherzte sie entspannt und lockerte kurz ihre Körperhaltung.
    "Ich muss zugeben, jetzt haben sie irgendwie kurz meine Aufmerksamkeit verloren Captain Hook. Piratenweisheiten, richtig?", kam sie auf das Thema zurück. Die letzten Piraten mit denen sie zu tun gehabt hatten, waren tot, oder besaßen jetzt ein ansehliches Kopfgeld. Nicht ihre Lieblingsberufsgruppe. Sicher, auch eine Sparte ihres Gewerbes wenn man so wollte, aber sie konnte ja auch keine Sklavenhändler leiden.
    "Sicherlich, Groto ist ein sturer alter Bock. Aber es hat seinen Grund warum er alleine an der Spitze sitzt. Wenn man den alten Leitwolf loswerden will, muss man das sehr gut vorbereiten. Die Zeit zur Vorbereitung hat er ihnen jetzt genommen. Sicherlich, sie können genügend Verzweifelte für ihr Unterfangen finden, aber sie ausreichend ausbilden? Oder ordentlich ausrüsten?", merkte sie wieder mit ernster Miene an.
    "Dinge zu erfahren gehört auch zu meinen Aufgaben, wissen sie. Und scheinbar hat der alte Batarianer die meisten Waffenhändler eingeschüchtert und schnürt ihren Nachschub ab. Es ist schwer einen Fels zu sprengen, ohne das entsprechende Werkzeug."
    Die Halbasiatin lehnte sich wieder leicht über den Tisch und lächelte dann verschwörerisch.
    "Ich wüsste vielleicht wie sie diesen Lapsus überwinden könnten. Aber so sehr ich das Konzept der Kooperation auch schätze, ich setze ungern auf das falsche Pferd. Sie haben viel gesagt und viel behauptet. Aber sind sie auch in der Lage den Worten Taten folgen zu lassen? Den Alten Mann dort zu treffen, wo es wehtut? Ich hege da gewisse Zweifel.", erklärte sie freundlich, aber sehr bestimmt.
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  12. #132
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    Fünf Stunden und drei Becher Kaffee bedeuteten die Schicht, die hinter Hanna lag. Die Polizistin hatte auf Stellas Festplatte mehrere jener Videos gefunden, die eindeutig zur sexuellen Unterhaltung von handverlesenen Kunden angefertigt worden waren. Hanna blinzelte die Müdigkeit fort, die sich bei der ständigen Konsultation des Bildschirms eingeschlichen hatte. Viele hatten einen digitalen Stempel der als „Amethyst“ aufgeführt wurde. Vielleicht der Alias unter dem die Verstorbene aufgetreten war. Hanna notierte die insgesamt zwölfmal auftauchende Bezeichnung in der Mordakte, ehe sie sich daran machte, die letzte Tat des Tages anzugehen.
    Sie suchte im Verzeichnis die aktuelle Station von Durant. Nicht ohne Überraschung stellte sie fest, dass der aktuelle Partner des Turianers ein andere ihr bekannter Alien war: Karvas Rarkin.

    Rarkin, degradiert zum Officer, hatte an der Jagd nach Braelyn Gavros teilgenommen und war – ähnlich wie der in Ungnade gefallene Captain Yuhki – geschasst worden. Bei Yuhki mag es Unglück gewesen sein, Rarkin hatte sich seinen Abstieg selbst geebnet. Hanna las, dass er bei einer übereilten Razzia einen unschuldigen Mann im Zuge einer Verwechslung getötet hatte. Angesichts dieser Tat musste es an Rarkins vorrangegangen Leistungen liegen, dass er dem Polizeiberuf überhaupt noch nachgehen durfte. Andererseits machte es ihr gewissermaßen Mut für ihr eigenes internes Verfahren. Wenn so ein Cowboy wie Rarkin einen Unschuldigen erschießen konnte, sollte ihre Schussabgabe auf einen Profikiller ihr einen Orden einbringen.

    Anstatt den verdächtigen Cop vorzuladen, schickte Hanna an Rarkin eine Nachricht, in der sie um ein baldiges Treffen bat.
    Ich brauche quasi inoffiziell Ihre Hilfe bei einem Fall. Wenn Sie mal Code 7 sind, lade ich Sie ein“, schrieb Hanna und meinte damit, dass sie Rarkin in seiner Pause befragen würde. Ihre Idee war, dass Rarkin ins Plaudern kam, ehe sie ihn auf seinen Partner ansetzte. Schließlich musste sie wissen, ob sie ihm trauen konnte. „Melden Sie sich, wenn es Ihnen passt“, endete Hanna und schickte es ab.
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  13. #133
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    Katharina

    Der Batarianer entspannte sich leicht. Ich bin über den Berg, dachte er sich, während er ihr zuhörte, wie sorge ich jetzt dafür, dass ich ihn nicht erneut erklimmen muss?
    „…Ich hege da gewisse Zweifel.", beendete die junge Frau ihren Vorschlag.
    Er brauchte nicht lange um zu antworten. „Eine verständliche Einstellung.“, gab er zu, „Wozu ein Risiko eingehen, wenn es sich nicht auszahlt? Ich würde mich in ihrer Position wohl genauso verhalten.“, er überlegte kurz, bevor er sich leicht vorbeugte, „Ich werde mein Bestes dafür tun diese Zweifel in Zukunft zu zerstreuen.“, er schmunzelte, „Aber nicht hier und nicht jetzt.“, den Kopf schüttelnd, lehnte er sich wieder zurück.
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  14. #134
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    Spoiler:(zum lesen bitte Text markieren)
    Zitat Zitat von Khardim Beitrag anzeigen





    ,,180 Sekunden Jungs, hängt Euch rein!“
    Der Schweiß stand gleichermaßen auf Gorskis wie auch auf Prasads Stirn, aber der Informatiker hatte seine Gesichtszüge nicht so gut unter Kontrolle wie der stoische Pole, der mit der selben Miene auch am Klavier hätte sitzen können.
    ,,Wessen Idee war das noch gleich?“, flüsterte Jane Guddi zu, die die Stoppuhr in der Hand hielt.
    ,,Prasads. Aber er hat es nicht ernst gemeint, denke ich. Als Gorski dann eingewilligt hat, konnte er aber keinen Rückzieher mehr machen“, erklärte Guddi ebenso flüsternd, während die beiden besagten sich schwitzend und in Prasads Fall inzwischen auch keuchend an der Klimmzugstange quälten.
    ,,Kämpft, kämpft! Oder wollt Ihr etwa doch beide mit zum Außeneinsatz?“, feuerte Guddi die beiden gleichermaßen an.

    Jane beobachtete ihre beiden Kameraden, die seit schon gut vier Minuten an der Stange hingen und die Entscheidung darüber, wer mit ihr runter auf den Planeten gehen würde, an ihre Oberarme ausgelagert hatten. Gorski strahlte, trotz der offensichtlichen Anspannung, noch so etwas ähnliches wie Würde aus, während Prasads Performance mehr durch Eifer und gezischte Verwünschungen hervorstach. Hätte Jane es nicht besser gewusst, wäre ihr vielleicht der Gedanke gekommen, dass die beiden wirklich, wirklich keine Lust hatten, mit ihr in den Einsatz zu gehen, aber die Wahrheit war zum Glück schiffauf schiffab wohlbekannt: Die Techniker der Columbia fühlten sich auf der Columbia deutlich wohler, als irgendwo, wo die Projektile tief flogen.

    ,,Sechs Minuten! Habt ihr heimlich trainiert oder was? Kate wäre außer sich vor Glück, wenn ihr bei der Arbeit so viel Einsatz zeigen würdet!“, brüllte Guddi weiter in bester Grundausbildungsmanier auf die beiden Männer ein und wedelte mit der Stoppuhr. So merkwürdig es manchmal schien, dass die dürre Estin stellvertretende Corpsführerin war, desto natürlicher schien es in Momenten wie diesem: Guddi konnte einfach gut mit Menschen.

    Keuchend fiel Prasad von der Klimmzugstange und schlug auf der Matte auf, Gorski hielt noch drei Sekunden länger aus und ließ sich dann in einer halbwegs harmonischen Bewegung hinunter. In seinem Ausatmen klang unüberhörbar ein erleichtertes Seufzen mit, auch wenn er seinem Gesicht keinen passenden Ausdruck erlaubte.
    ,,Ach, Kacke!“, fluchte Prasad und rieb sich die Oberarme, während er in Embryonalhaltung über die Matte kullerte. Trotz der Niederlage ließ er sich von Gorski aufhelfen und auf die Schulter klopfen.

    ,,Wir haben einen Gewinner!“, rief Guddi so laut durch den Trainingsbereich, das auch die stumpfeste Marines einen Blick zu ihrer kleinen Veranstaltung werfen mussten.
    ,,Nach dem Ausscheiden des ehrenwerten Mister Paks haben die Herren Prasad und Gorski ihren Zweikampf in der Arena entschieden! Gorski triumphiert durch überlegene Stand- und Hangkraft, Prasad unterliegt fair und ehrenhaft und wird die Columbia in den gefährlichen Untiefen des Alls vertreten!“
    ,,Ach komm, halt’s Maul“, murmelte Prasad, musste dann aber selbst lachen.

    ,,Wie kam es eigentlich, dass Pak aus der Nummer ausgestiegen ist? Ich dachte er zählte auch zum Kreis der Auserwählten“, hakte Jane nach und setzte sich zum ehrenhaft Besiegten.
    ,,Tat er auch. Und dann hat er Adam und mich gebeten, dass wir das unter uns ausmachen mögen. Sehr höflich. Und dann haben wir das eben gemacht“, erklärte er und deutete bei den letzten Worten auf die vor Schweiß glänzende Klimmzugstange hinter sich.
    ,,Wenn Pak dich höflich um etwas bittet, sagst du nicht einfach nein“, ergänzte er schulterzuckend, als er Janes fragenden Gesichtsausdruck sah.
    ,,Okaaaay…. Nun, egal. Ich freue mich auf jeden Fall, dass du dabei bist“, bekräftigte Jane und lächelte Amar an. Dieser lächelte mit einer Art humorvoller Resignation zurück und zuckte erneut mit den Schultern: ,,Die Sache war meine Idee, ich hätte ja auch ein Wettstricken vorschlagen können“

    *

    ,,Commander, wir empfangen einen Notruf“, meldete einer der Funker von der Brücke.
    ,,Direkt durchstellen!“, befahl Commander Padukone und trat an ihr Terminal, auf dem nur Sekunden später die Details der standardisierten Notrufmeldung auftauchten. Schiffe der Allianz und andere von menschlichen Werften gebaute Schiffe verfügten seit gut zwanzig Jahren über ein genormtes Notrufmodul, das nach Aktivierung auf allen gängigen Frequenzen in Endlosschleife ein Signal absetzte, dass die wichtigsten Informationen zur Notlage enthielten, allen voran die Position des Schiffes. Was der Commander jedoch bei dieser Meldung sofort ins Auge stach, war die Art der Notlage
    ,,Lieutenant Garcia, Abfangkurs setzen auf die Flugbahn im Notruf! Dieses Transportschiff wird angegriffen!“, befahl Padukone energisch und schickte die Flugdaten mit einer Bewegung ihrer Hand an das Cockpit. Mit der anderen Hand öffnete sie einen Kommunikationskanal zur Kapitänskajüte:
    ,,Captain, uns erreichte soeben ein Funkspruch der ,,Mufflon“, die im Sektor Materialtransporte zwischen Kolonien fliegt: Das Schiff wird von unbekannten Kräften attackiert. Ich habe die Columbia Kurs nehmen lassen. Wir sollten in weniger als einer Stunde vor Ort sein.“, erstattete sie Bericht.
    ,,Verstanden. Informieren sie die Bereichsleiter und schicken sie der ,,Mufflon“ eine Bestätigung: Wir sind auf dem Weg“, gab der Captain zurück.


    Der Alarm hallte unheilverkündend durch das Schiff und Fraser war unterwegs, um nachzusehen, was nun wieder einmal los war. Der Anflug auf ihr Ziel wäre noch Stunden entfernt. Er würde sich ohnehin verzögern, ebenso wie der Abschluss seiner Mission. Selbst auf den heikleren Missionen seines Lebens hatte Fraser selten mit so vielen, regelmäßigen Unterbrechungen beziehungsweise Störungen herumplagen müssen.
    Obwohl keine durch Lautsprecher dröhnende Stimme Fraser daran erinnerte, war dem Schotten klar: „Dies ist keine Übung!“

    *

    Zwanzig Minuten zuvor


    Captain Fraser, bitte kommen Sie sofort ins Captains Office“, lautete die Nachricht, die Commander Padukone dem Soldaten auf sein PDA schickte. Der Schotte seufzte ungehört. Was zum Henker hatte der stocksteife Mitchell jetzt schon wieder? Vermutlich wollte er ihn nicht zur Ausfeilung seines Plans beglückwünschen.
    Die schwarzen Lettern neben der Tür, vor der Fraser stoppte, verkündeten, dass nur einer – auch ob der Namensgleichheit des Ranges – das Sagen auf diesem Schiff hatte. Die Tür öffnete sich auf Mitchells Geheiß und Fraser trat ein. Der Captain der Columbia verfügte über ein den Umständen entsprechend bequemes und ausladendes Zimmer, obgleich es in der Welt außerhalb der Raumfahrt kaum mehr als ein Schuhkarton war. Es war aber zweifelsohne Mitchells Schuhkarton, den er mit allerlei persönlichem Kram ausstaffiert und somit wohnlicher gemacht hatte. Ein Foto auf dem Nachttisch war verspiegelt und offensichtlich auf seine Netzhaut eingestellt, damit niemand anderes es betrachten konnte. Vermutlich hatte Mitchell es für ebensolche Besucher wie den, den er gerade empfing, erworben.

    Der Captain trug seine Uniform, was Fraser – wie nicht anders erwartet – auf einen dienstlichen Hintergrund ihres Zusammentreffens schließen ließ. Mitchells Gesicht zeigte eine Emotion, die Fraser irgendwo zwischen Sorge und Betroffenheit einordnete.
    Sie wollten mich sprechen?“, fragte Fraser und versuchte dabei so zu klingen, als habe er Mitchells Versuch ihn in die Pfanne zu hauen, vergessen. Der Captain der Columbia ignorierte Frasers Etikettenbruch des fehlenden soldatischen Verhaltens, nickte und deutete auf einen kleinen Couchtisch.
    Captain Fraser, ich habe Nachricht vom Oberkommando erhalten“, sagte er. Seine Stimme war ruhig und kontrolliert. Er deutete auf ein Datenpad, das auf dem Tisch lag. Fraser hob es auf und reichte es Mitchell, der es mit seinem Daumenabdruck entsperrte und die Nachricht öffnete, sie umdrehte und Fraser zeigte. Dabei begann er zu erklären.
    Sie betrifft einen Ihrer Leute.
    Noch bevor der Schotte dazu kam, sich dem Inhalt der Nachricht zu widmen, sagte Mitchell: „Wussten Sie, dass Justin Nix eine kleine Schwester hatte?
    „Ja. Anastasia. Ich habe Sie bei seinem Fahneneid gesehen. Warum?“ Dann dämmerte es ihm. „Warum: hatte?“ Mitchell schürzte die Lippen in der Art, die bei allen Menschen gleichermaßen Betroffenheit zeigte.
    Anastasia Nix wurde gut zwei Wochen Erden-Zeit vor unserem Abflug auf der Citadel in Ausübung ihrer Pflicht bei C-Sicherheit getötet. Die Obduktion ist beendet und ihr Leichnam wurde jetzt freigegeben, sie soll demnächst bestattet werden.
    Fraser nickte. Er wusste, was als nächstes kommen würde.

    *

    Nein. Das ist nicht wahr.
    Es tut mir so leid, Jay“, sagte Fraser leise. Es war nicht das erste Mal, dass er einem seiner Leute eine Todesnachricht überbrachte, allerdings in der Regel die von anderen Soldaten. „Ich habe es auch erst vor wenigen Minuten erfahren.
    Wie?“, fragte Nix, der auf dem schmalen Bett platzgenommen hatte.
    Das… das ist jetzt nicht wichtig.
    Justins gerötete, tränenunterlaufene Augen richteten sich auf Fraser, sie waren voll mit kalter Wut auf die Wahrheit, die er sich zu akzeptieren weigerte.
    Wie?
    Sie wurde bei einem Einsatz gegen eine Terroristin getötet.
    Justin nickte mit zusammengepressten Lippen. „Sie starb als Heldin“, setzte Fraser nach, obgleich er wusste, wie abgedroschen das klang. Nix‘ Captain war klar, dass dieser pflichtbewusste Tod, den er seinen Männern selbst so beharrlich predigte, den Verlust des jungen Soldaten nicht mindern würde.
    Sie war großartig“, sagte Nix. Er schluchzte und versagte in diesem Moment dabei, diesen Moment der Schwäche vor dem kommandierenden Offizier zu verbergen. Der junge Soldat vergrub das Gesicht in den Händen.

    Fraser ließ sich neben seinem Kameraden auf das Bett sinken und legte den tätowierten Arm um seine Schulter. „Ist schon gut, Bruder.
    Ich kann einfach nicht glauben, dass ich sie nie wiedersehen werde…
    Darauf wusste der Schotte nichts zu sagen, allerdings musste er Nix noch etwas mitteilen.
    Das Oberkommando hat bewilligt, dass du zur Beisetzung deiner Schwester kommen kannst. Mitchell und ich haben alle Formalitäten für dich erledigt. Wir springen zu einem Allianz-Posten in der Nähe unseres Zielplaneten und… du fliegst nach Hause.
    Aber das bedeutet ja, dass ich an der Mission nicht teilnehme“, empörte sich der junge Soldat berechtigterweise. Fraser nickte.
    Die Allianz schickt einen Ersatz für dich, keine Sorge.
    Nix reagierte mit einem beleidigten Blick, was sein Ansehen in Frasers Augen hob. Er unterstrich das kämpferische Pflichtbewusstsein des jungen Soldaten, das in Zeiten des größtenteils friedlichen Zusammenlebens aber unnötig war.
    Hör zu, dein Platz ist jetzt nicht die Front bei irgendeiner Null-Acht-Fünfzehn-Abholung, sondern bei deiner Familie. Zur Ehre deiner Schwester.
    Der Allianzler schluchzte erneut, nickte dann aber zustimmend.
    Du hast recht, Cap.
    Wenn es irgendetwas…

    Plötzlich erschallte Alarm und unterbrach Fraser in seinem Angebot.
    Alle auf Gefechtsstation. Alle auf Gefechtsstation“, meldete eine automatisierte Stimme mit der Simulation einer ernsten Tonlage. Nix schaute seinen Captain fragend an.
    Du bleibst hier“, sagte Fraser, legte Justin eine Hand auf die Schulter und drückte ihn wieder in die sitzende Position, aus der er in Begriff gewesen war, sich zu erheben. Er verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Kümmert euch um ihn“, sagte er an die beiden anderen SF-Soldaten, die auf dem Gang an die Wand gelehnt auf ihren Offizier gewartet hatten.
    Klar, Cap“, sagte Tarek.
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  15. #135
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    Dras

    "Oh, ich bin mir sicher das werden sie Mister Erash. Da bin ich mir absolut sicher."
    , entgegnete Kathy und lächelte selbstbewusst.
    "Ich will gar nicht wissen sie planen. Es wird sicherlich ein Spektakel. Auf die eine oder andere Weise. Ich zittere schon fast vor Anspannung.", scherzte sie kurz und hob ihr Glas an, prostete ihm leicht zu und trank einen kleinen Schluck, ihn über den Glasrand weiter anschauend.
    "Es freut mich das wir unser kleines Missverständnis fürs erste beseitigen konnten. Ich will sie natürlich nicht weiter aufhalten, sie haben ja nach eigener Aussage viel zu tun. Einen Zustand den wir tatsächlich gemeinsam haben.", erklärte sie dann leicht verabschiedend, das Glas abstellend.
    "Zögern sie natürlich nicht auf dem Weg nach draußen die Theke zu streifen, die Cocktailkarte ist exquisit und der Anzug soll sich ja gelohnt haben.", schlug sie freundlich vor, mit ihrer Hand in Richtung des Hauptsaals deutend.
    Langsam erhoben sich die Herren und machten sich zum Aufbruch bereit. Kathy blieb in ihrem Stuhl sitzen, beobachtete das Prozedere.
    "Ich bin sicher man sieht sich bald wieder, Mister Erash.", verabschiedete sie den Batarianer mit einem vielsagenden Blick und nickte noch kurz dem Salarianer zu. Sie war sich immer noch nicht sicher ob dieser eine schlechte Wahl bei seinen Arbeitgebern traf.

    *

    "Und was denkst du?", fragte Yuika, welche ihrer Schwester während des Gespräches vielsagende Blicke zugeworfen hatte.
    "Ach, ich weiß nicht. Die Plattenfarbe stimmt, aber die beiden gelten nicht umsonst als Duo. Das ist so als würde ich die ganze Zeit alleine herumlaufen und behaupten die Takeda Zwillinge zu sein. Wo ist der miesgelaunte Kroganer von dem da immer die Rede ist?", erwiderte Airi.
    "Miesgelaunte Kroganer lässt man selten in solche Läden. Beim nächsten Treffen kann ich ihn ja fragen.", meinte Yuika abschließend.
    "Außer es findet keines statt, weil dieser Dras-san alle in den Tod schickt um Orlowski-san zu beeindrucken.", scherzte Airi.
    "Wie tragisch. Und romantisch.", erwiderte ihre Schwester mit gespielten Pathos. Kathy hob stumm die Hand und schaute beide an.
    "Sind sie beide jetzt fertig?", erkundigte sie sich und schenkte ihnen einen leicht genervten Blick. Beide nickten nur schmunzelnd.
    "Ich mag ihre Verhandlungskünste Orlowski-san. Erst ein Spectre, jetzt dieser Dras. Vielleicht sollten sie in die Politik gehen."
    "Das ist nichts für ehrliche Leute wie mich.", entgegnete Kathy trocken nahm das Kompliment aber mit einem leichten Grinsen zur Kenntnis.
    "Denken sie er wird Erfolg haben?", fragte Yuika neugierig und setzte sich zu den beiden anderen Frauen an den Tisch.
    "Ich weiß doch nicht was er vor hat. Fakt ist, es wird selbst im Scheitern die Mask beschäftigen. Und er muss es bald machen, bevor Groto seine Offensive fortführt. Ihm läuft die Zeit davon und das weiß er.", erklärte Kathy und lehnte sich leicht zurück.
    "Genau wie unseren Damen übrigens. Yuika, sie gehen weiter ihren Spuren nach und dem was Charis zu Tage fördert. Sie haben in dieser Hinsicht freie Hand, solange es natürlich nicht zu viel Aufmerksamkeit auf uns lenkt." Die Japanerin nickte ergeben.
    "Airi, sie erkundigen sich nach Shira. Sobald sie transportfähig ist, lassen wir sie in ein anderes Krankenhaus verlegen und falls sie aufwachen sollte, will ich das sie es als erstes erfahren. Das sind wir ihr schuldig und sie könnte außerdem etwas Licht ins Dunkel bringen."
    "Ich kümmere mich um das alte Mädchen in der jungen Haut.", versprach sie pflichtbewusst.
    "Gut, ich werde derweil mit Delaney ein wenig umdisponieren.", erklärte sie und erhob sich von ihrem Platz.
    "Aber erst gehen wir nach vorne. Der Sänger singt gerade eine Nat King Cole Reminiszenz, wer kann da schon Nein sagen.", merkte sie an und ging durch die sich öffnende Tür, wo ihr aus dem Club eine sanfte Männerstimme entgegenkam. Die Halbasiatin summte leise mit, während sie durch die Tür schritt.

    Unforgettable in every way
    And forever more, that's how you'll stay
    That's why, darling, it's incredible
    That someone so Unforgettable
    Thinks that I am Unforgettable too
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  16. #136
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    O'Grady strikes back & Deal abgeschlossen

    Hey, Johnny, guck mal.“, hörte er seinen Freund sagen, „Was hältst du davon?
    Johnny blickte von seinen Instant-Nudeln auf, einige noch im Mund schlürfend. Er blickte rüber und dann runter, zur offenen Handfläche. Ein schwarzes Ringkästchen war dort zu finden. Johnny verschluckte sich um ein Haar.
    Ich fühl mich ja geschmeichelt, Davey,…“, antwortete der brünette junge Mann, ein Kichern unterdrückend, „…aber du bist echt nicht mein Typ.“, und musste loslachen.
    Davey knuffte dessen Schulter. „Der ist nicht für dich.“, erklärte der Blonde mit schulterlangen Haaren, „Ich wollte Leyana einen Antrag machen.
    Johnny guckte seinen Freund komisch an. „Du und der Tentakelkopf?“, fragte er ungläubig.
    Nenn sie nicht so.“, erwiderte Davey, „Sie hasst es so genannt zu werden.
    Ja, okay…“, antwortete Johnny, die Schulter zuckend, „Kennst du sie nicht erst seit ‘ner Woche? Ich dachte sie wäre nur ne schnelle Nummer gewesen.
    Noch nie was von Liebe auf den ersten Blick gehört?“, entgegnete der Blonde leicht gereizt, nun das Ringkästchen öffnend: ein silberner Ring mit Rubin kam zum Vorschein. „Also was hältst du davon?

    Johnny pfiff anerkennend. „Wow, woher hast du den her?“, fragte er.
    Erinnerst du dich noch an den Turianer mit dem Sprachfehler?“, fragte Davey zurück, „Derjenige mit nur einer Kinnzange?
    Johnny überlegte kurz. „Das war noch zu White Flowers-Zeit, oder?“, der Blondschopf nickte, „Hast du den mitgehen lassen und den Chefs nichts gesagt?“, er grinste breit.
    Davey erwiderte das Grinsen. „Man muss eben vorsorgen.“, antwortete er kichernd, „Also was-“, bevor er weitersprechen konnte, hörten sie den Krach. Sie sprangen beide auf der Stelle auf, Hände zu den Waffen schießend. Erst als sie diese gezogen und in alle Richtungen gezielt hatten, dachten sie darüber nach was sie gehört haben – und woher es gekommen ist. Schnell sprinteten sie rüber zum Gebäude, das sie im Auge behalten sollten. Jemand war gerade voll in dessen doppelt gepanzerte Sichtscheibe geflogen. Sie konnten Schreie und Schüsse hören.
    Scheiß die Wand an….“, murmelte Davey.
    Johnny zückte bereits das Omni-Tool. „Das wird der Boss wissen wollen.

    Dras Erash – Citadel, unterwegs

    Ihr habt mir nichts mit gebracht?!“, fragte der Kroganer erbost und das Skycar fing an wackeln, „Ich bin hier am Verhungern! Willst du das ich abmagere?!
    Du hast nicht gesagt, dass wir etwas mitbringen sollen!“, entgegnete Archy, „Und hör mir bloß mit Verhungern auf. Deine Fettpolster haben Fettpolster!
    Das sind MUSKELN!!“, schrie Thorne zurück und schon hörte man ein langes Hupen.
    Verdammt noch mal, Genug!“, schrie Dras von hinten, „Pass auf den verdammten Verkehr auf! Wenn ich als Verkehrstoter ende, schwöre ich dir, suche ich dich heim, bis du freiwillig in ein Kugelfeuer gehst!
    Das tut er doch jetzt schon.“, antwortete Archy kichernd.
    Ein Klingelton war zu hören. „Jetzt mal Ruhe.“, fuhr der Batarianer fort, „Ich hab einen Anruf.
    Das erste Geräusch was auf der anderen Seite zu hören war, waren Schreie und Schüsse. „Boss!“, schrie Johnny in das Tool.
    Was ist da los?“, fragte Dras, „Wer ist da?
    Johnny Bravo und Davey Bennett hier.“, kam die Antwort, „Wir sollten den Salarianer im Auge behalten.
    Erneut ein Schuss. „Was ist da bei euch los?“, wiederholte Dras seine Frage.
    Irgendein Irrer ist mit einem Skycar mitten in dessen Treffen hineingeplatzt und hat angefangen wie wild um sich zu schießen!“, antwortete Johnny, „Was sollen wir tun?
    In Dras‘ Gehirn arbeitete es. Schnell schob er den Anruf beiseite und rief eine Karte der Tips auf, eine Route zum Ort des Anrufes programmierend. Daraufhin schickte er diese nach Vorne. „Neues Ziel.“, sagte er nur, bevor er an Johnny gerichtet antwortete, „Bleibt vor Ort, haltet euch bedeckt, versucht aber mehr Details rauszufinden. Kavallerie ist unterwegs.“, daraufhin beendete er den Anruf.
    Wie willst du das anstellen?“, fragte Nasheel, „Wir sind fast vollständig unbewaffnet.
    Dras hob den Kopf in Richtung Archy. „Ich hoffe du hast den Kofferraum vorbereitet?
    Natürlich.“, entgegnete der Turianer, „Aber nicht volle Ausrüstung – nur light stuff.
    Muss reichen.“, antwortete Dras, „Wir haben gerade die Gelegenheit bekommen einen von Grotos Lieutenants aus den Spiel zu nehmen – ich will diese Gelegenheit sicherlich nicht verstreichen lassen.
    "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das was übrig bleiben muss, wie unwahrscheinlich es auch sein mag, die Wahrheit." - Sherlock Holmes alias Sir Arthur Conan Doyle
    "Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." - Mahatma Ghandi
    "Eine Falle zu erkennen ist eine Sache, sie zu umgehen eine völlig andere." - Ranma 1/2
    "Mein Name ist Ozymandias, König der Könige. Schauet auf mein Werk, ihr Mächtigen, und verzweifelt." - Ozymandias
    "Der größte Trick des Teufels ist es die Welt glauben zu lassen, dass er nicht existiert." - Die üblichen Verdächtigen
    "Nichts ist unmöglich, solange du es dir vorstellen kannst." - Professor Hubert Farnsworth
    "Maybe you are right...maybe we can't win this. But we'll fight you regardless. Yes, people will die. Maybe we'll lose half of the galaxy...maybe more. However insignificant we might be: We will fight, We will sacrifice and We will find a way....that's what humans do!" - Commander Shepard
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  17. #137
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    "Wowowouw!" Chris hob beschwichtigend die Hände und lachte auf. Eigentlich war es wenig überraschend, dass der Salarianer im Kopf schon die nächsten drei Schritte getan hatte, doch weder Chris, noch seine Schwester hatten auch nur einen Gedanken daran verschwendet, was ihr nächster Job sein würde. "Mach mal halblang, wir kennen uns gerade mal seit zwei Tagen! Erst einmal bezahlst du uns dafür, dass wir euch begleiten, dann schauen wir weiter."
    Währenddessen schaute Naomi mit einem Stirnrunzeln aus dem Seitenfenster und murmelte halblaut: "Hä? Quid quo pro? Nie gehört..."
    Das Shuttle ließ das nähere Umland von Xin Yi hinter sich und steuerte auf ein recht ungewöhnliches Gebäude zu. Aus der Ferne wirkte es zunächst mehr wie ein riesiges Büro, von denen es in Xin Yi durchaus einige gab, welches sich über die Hügellandschaft erhob. Dann allerdings landete das Shuttle und sie staunten über das, was sich vor ihnen aufbaute. Ruyaks Zuhause war eigentlich nur ein dreistöckiges Wohnhaus und dennoch hatte es die Dimension eines kleinen Bürokomplexes.
    Es sah aus wie ein Haus für Riesen und alles hatte Übergröße, von den riesigen, gläsernen Fenstern und der überdimensionierten Eingangstür, welche wie ein Schlossportal wirkte, bis hin zu den steinernen Gehwegen, welche sich um das Anwesen herum wanden und die Breite einer kleinen Straße hatten. Man konnte sofort erkennen, dass hier ein Kroganer wohnen musste. Neben der Größe sprachen auch die kantigen Formen und der graue Stein, welcher die Wände formte, ganz klar dafür. Es wirkte stumpf, massig und brutal, genau wie die riesigen Echsen Tuchankas.
    Auf den zweiten Blick offenbarte die Architektur jedoch ein sehr ungewöhnliches Bild. Der Stein machte zwar den Eindruck von nacktem Fels, doch bei genauerem Hinschauen konnte man sehr gut die zahlreichen reliefartigen Formen erkennen, welche aus dem Material geschlagen waren. Allerdings waren es keine aufwendigen Kunstwerke, welche die Wände schmückten, sondern lediglich eine ganze Reihe von Quadern unterschiedlicher Größe und scheinbar zufälliger Anordnung. Zahlreiche Säulen zierten zudem das Anwesen, sie waren aus kupferfarbenem Gestein und zeigten ähnliche Reliefs wie die Wände.
    Moderne Technologie konnte man im ersten Augenblick kaum ausmachen, doch an den Übergängen zwischen Säulen und den Wänden waren braune Metallplatten eingelassen und an einigen Stellen saßen in diesen Platten Lampen, wohl um das Anwesen von Außen zu beleuchten.
    Die simplen Formen und die reduzierte Farbpalette entsprachen zunächst dem typischen Bild kroganischer Architektur, welche häufig als stumpf und primitiv dargestellt wurde. Für Laien war es schwer zu sagen warum genau, doch Ruyaks Anwesen wirkte alles andere als primitiv. Es war gerade die Schlichtheit in Kombination mit den überraschend ausgefallenen Akzenten, die ein ziemlich beeindruckendes Bild erzeugten. Natürlich half die Größe ebenfalls.
    Chris staunte nicht schlecht, als er aus dem Shuttle kletterte. "Krass..."
    "Abgefahren!", meinte Naomi und stellte sich neben ihren Bruder. "Sieht ein bisschen so aus wie eine von diesen alten Burgen bei uns auf der Erde."
    "Naja, ganz so hässlich ist's jetzt auch nicht..."
    Majonese ist offline

  18. #138
    #16  Avatar von Forenperser
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    Fünf Stunden und drei Becher Kaffee bedeuteten die Schicht, die hinter Hanna lag. Die Polizistin hatte auf Stellas Festplatte mehrere jener Videos gefunden, die eindeutig zur sexuellen Unterhaltung von handverlesenen Kunden angefertigt worden waren. Hanna blinzelte die Müdigkeit fort, die sich bei der ständigen Konsultation des Bildschirms eingeschlichen hatte. Viele hatten einen digitalen Stempel der als „Amethyst“ aufgeführt wurde. Vielleicht der Alias unter dem die Verstorbene aufgetreten war. Hanna notierte die insgesamt zwölfmal auftauchende Bezeichnung in der Mordakte, ehe sie sich daran machte, die letzte Tat des Tages anzugehen.
    Sie suchte im Verzeichnis die aktuelle Station von Durant. Nicht ohne Überraschung stellte sie fest, dass der aktuelle Partner des Turianers ein andere ihr bekannter Alien war: Karvas Rarkin.

    Rarkin, degradiert zum Officer, hatte an der Jagd nach Braelyn Gavros teilgenommen und war – ähnlich wie der in Ungnade gefallene Captain Yuhki – geschasst worden. Bei Yuhki mag es Unglück gewesen sein, Rarkin hatte sich seinen Abstieg selbst geebnet. Hanna las, dass er bei einer übereilten Razzia einen unschuldigen Mann im Zuge einer Verwechslung getötet hatte. Angesichts dieser Tat musste es an Rarkins vorrangegangen Leistungen liegen, dass er dem Polizeiberuf überhaupt noch nachgehen durfte. Andererseits machte es ihr gewissermaßen Mut für ihr eigenes internes Verfahren. Wenn so ein Cowboy wie Rarkin einen Unschuldigen erschießen konnte, sollte ihre Schussabgabe auf einen Profikiller ihr einen Orden einbringen.

    Anstatt den verdächtigen Cop vorzuladen, schickte Hanna an Rarkin eine Nachricht, in der sie um ein baldiges Treffen bat.
    Ich brauche quasi inoffiziell Ihre Hilfe bei einem Fall. Wenn Sie mal Code 7 sind, lade ich Sie ein“, schrieb Hanna und meinte damit, dass sie Rarkin in seiner Pause befragen würde. Ihre Idee war, dass Rarkin ins Plaudern kam, ehe sie ihn auf seinen Partner ansetzte. Schließlich musste sie wissen, ob sie ihm trauen konnte. „Melden Sie sich, wenn es Ihnen passt“, endete Hanna und schickte es ab.


    "Nein danke.....ich glaube ich gehe noch etwas raus. Hab sowieso keinen Appetit....."
    Seufzend räumte Karvas seine Seite des Tisches ab, zog sich den Mantel über und ließ seine Freundin alleine in der gemeinsamen Wohnung zurück.
    Savanna versuchte wie immer so gut sie es eben konnte für ihn da zu sein. Doch diesmal half es einfach nichts. Diese Bürde würde keiner mit ihm teilen können.
    Wo er es vorher noch so gut es ging unterdrückt hatte, sah er nun das Gesicht von Joseph Mair konstant vor sich. Er wollte arbeiten, sich irgendwie ablenken, doch Krzeminski hatte sich klar ausgedrückt. Er wollte ihn während seiner freien Tage nicht einmal in der Nähe des Reviers sehen.

    Während er durch die Straßen schlenderte und grübelte, meldete sich auf einmal sein Posteingang. "Wer könnte das denn jetzt sein?" dachte er sich und öffnete die Nachricht.
    Ich brauche quasi inoffiziell Ihre Hilfe bei einem Fall. Wenn Sie mal Code 7 sind, lade ich Sie ein. Melden Sie sich, wenn es Ihnen passt.
    Hanna Ilias? Er hatte mit vielen gerechnet, aber sie hatte er nicht auf dem Schirm gehabt. Zwar hatten sie beide vor wenigen Wochen gemeinsam an der Ergreifung von Braelyn Gavros gearbeitet, doch direkt miteinander zu tun gehabt hatten sie eigentlich nicht wirklich.
    Wobei konnte sie nun wohl seine Hilfe benötigen? Doch im Grunde war es egal. Ihm war im Moment jede Ablenkung recht, er brannte geradezu darauf bei irgendeiner Ermittlung zu helfen.
    "Passt jetzt gerade sehr gut. Nennen Sie mir einen Ort und ich bin so schnell es geht da." antwortete er kurz und knapp.
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  19. #139
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    "Nein danke.....ich glaube ich gehe noch etwas raus. Hab sowieso keinen Appetit....."
    Seufzend räumte Karvas seine Seite des Tisches ab, zog sich den Mantel über und ließ seine Freundin alleine in der gemeinsamen Wohnung zurück.
    Savanna versuchte wie immer so gut sie es eben konnte für ihn da zu sein. Doch diesmal half es einfach nichts. Diese Bürde würde keiner mit ihm teilen können.
    Wo er es vorher noch so gut es ging unterdrückt hatte, sah er nun das Gesicht von Joseph Mair konstant vor sich. Er wollte arbeiten, sich irgendwie ablenken, doch Krzeminski hatte sich klar ausgedrückt. Er wollte ihn während seiner freien Tage nicht einmal in der Nähe des Reviers sehen.

    Während er durch die Straßen schlenderte und grübelte, meldete sich auf einmal sein Posteingang. "Wer könnte das denn jetzt sein?" dachte er sich und öffnete die Nachricht.
    Ich brauche quasi inoffiziell Ihre Hilfe bei einem Fall. Wenn Sie mal Code 7 sind, lade ich Sie ein. Melden Sie sich, wenn es Ihnen passt.
    Hanna Ilias? Er hatte mit vielen gerechnet, aber sie hatte er nicht auf dem Schirm gehabt. Zwar hatten sie beide vor wenigen Wochen gemeinsam an der Ergreifung von Braelyn Gavros gearbeitet, doch direkt miteinander zu tun gehabt hatten sie eigentlich nicht wirklich.
    Wobei konnte sie nun wohl seine Hilfe benötigen? Doch im Grunde war es egal. Ihm war im Moment jede Ablenkung recht, er brannte geradezu darauf bei irgendeiner Ermittlung zu helfen.
    "Passt jetzt gerade sehr gut. Nennen Sie mir einen Ort und ich bin so schnell es geht da." antwortete er kurz und knapp.


    Mehrere Klicks, dann war er fertig. Mehr pro forma als wirklich kriegsentscheidend. Hanna legte den Antrag auf Überstunden nur in Verox‘ Postfach ab. Ihre Schicht war beendet, doch Rarkin hatte sich so schnell gemeldet, dass sie die Chance nicht verstreichen lassen wollte. Nachdem sie den Antrag beim durch Abwesenheit glänzenden Commander abgegeben hatte, packte sie sich ihr schwarzes Sakko von der Stuhllehne, rückte das Hüftholster mit der Phalanx zurecht und verließ das Präsidiumsrevier mit seinen eigentümlichen immerhellen Wänden.

    Das Dienst-Skycar namens „Bessy“ brachte Hanna zu dem ihr vorgeschlagenen Treffpunkt: Ein moderner, chromblitzender Burrito-Laden auf dem Silversun Strip. Sie kam früher an als der Turianer, setzte sich auf eine nahe Bank und legte geduldig die Hände zusammen. Die Polizistin trug eine Fliegerbrille, die ihre Augen gegen die grelle Lichtreklame abschirmte und ihr erlaubte, die umherziehenden Individuen mehr oder minder unbemerkt zu betrachten. Nicht, dass diese Verschleierung gewesen wäre. Neunzig Prozent der Leute hier beachteten niemanden als die Person direkt neben sich – wenn überhaupt. Hanna sah Frauen in Kleidern in Pastelltönen, die gerade bei Menschen, Asari und Salarianern gleichermaßen en vogue waren. Manager in Nadelstreifen führten gehetzte Gespräche, während ihre Attachées ein Geschenk für den Ehepartner und eins für die Affäre kauften. Sie sah mehrere junge Männer, die in Panzerungen gekleidet waren, die zwar an die der Militärs angelehnt waren, allerdings bunt bemalt und mit den Abzeichen verschiedener Sportgruppen tapeziert. Sie lachten laut, klopften sich kumpelhaft auf die Rücken und feierten die „Abschüsse“, die sie im Simulator erreicht hatten. Hanna schnaubte verächtlich und schüttelte den Kopf. Typische Betriebswirtschaftler, die zwar Geld aber nicht den Geist von Kriegern hatten.
    Hier oben gab es kaum Verbrechen, weil jeder Winkel von Kameras überwacht und selbst die geschicktesten Taschendiebe irgendwann erwischt wurden. Das war auch der Grund, warum sich Hanna hier mit dem Polizisten treffen wollte: Beweismittel.

    Karvas Rarkin war immer eine Erscheinung. Schon auf dem Revier fiel er auf, aber auffallen war hier stark übertrieben. Der zerfledderte und mit dem Zehn-Yards-starrenden Blick geknechtete Karvas ähnelte inmitten der kauffreudigen Privilegierten wie ein rostiger Nagel inmitten eines Porzellanservices. Wäre Hanna nicht vor kurzem auf Hosenanzüge umgestiegen, wäre sie hier vermutlich ähnlich frappierend. Obwohl der ein oder andere Kenner vermutlich auf den ersten Blick sah, dass ihre Kleidung von der Stange stammte und nicht vom Designerladen. Gut sitzen taten sie dennoch.

    Die Agentin hob die Hand und winkte den Turianer zu sich an den Tisch. Dieser stockte kurz, erkannte sie und folgte dem Zeichen. Hanna erhob sich und begrüßte den Officer mit einem Handschlag. Seine kybernetische Prothese war kalt und weckte unangenehme Erinnerungen an die Geth.
    Freut mich, dass Sie es so kurzfristig einrichten konnten“, sagte Hanna. Sie deutete auf den Imbiss. „Ich hoffe, Sie mögen Burrito? Ich geb einen aus.
    Shepard Commander ist offline

  20. #140
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    Mehrere Klicks, dann war er fertig. Mehr pro forma als wirklich kriegsentscheidend. Hanna legte den Antrag auf Überstunden nur in Verox‘ Postfach ab. Ihre Schicht war beendet, doch Rarkin hatte sich so schnell gemeldet, dass sie die Chance nicht verstreichen lassen wollte. Nachdem sie den Antrag beim durch Abwesenheit glänzenden Commander abgegeben hatte, packte sie sich ihr schwarzes Sakko von der Stuhllehne, rückte das Hüftholster mit der Phalanx zurecht und verließ das Präsidiumsrevier mit seinen eigentümlichen immerhellen Wänden.

    Das Dienst-Skycar namens „Bessy“ brachte Hanna zu dem ihr vorgeschlagenen Treffpunkt: Ein moderner, chromblitzender Burrito-Laden auf dem Silversun Strip. Sie kam früher an als der Turianer, setzte sich auf eine nahe Bank und legte geduldig die Hände zusammen. Die Polizistin trug eine Fliegerbrille, die ihre Augen gegen die grelle Lichtreklame abschirmte und ihr erlaubte, die umherziehenden Individuen mehr oder minder unbemerkt zu betrachten. Nicht, dass diese Verschleierung gewesen wäre. Neunzig Prozent der Leute hier beachteten niemanden als die Person direkt neben sich – wenn überhaupt. Hanna sah Frauen in Kleidern in Pastelltönen, die gerade bei Menschen, Asari und Salarianern gleichermaßen en vogue waren. Manager in Nadelstreifen führten gehetzte Gespräche, während ihre Attachées ein Geschenk für den Ehepartner und eins für die Affäre kauften. Sie sah mehrere junge Männer, die in Panzerungen gekleidet waren, die zwar an die der Militärs angelehnt waren, allerdings bunt bemalt und mit den Abzeichen verschiedener Sportgruppen tapeziert. Sie lachten laut, klopften sich kumpelhaft auf die Rücken und feierten die „Abschüsse“, die sie im Simulator erreicht hatten. Hanna schnaubte verächtlich und schüttelte den Kopf. Typische Betriebswirtschaftler, die zwar Geld aber nicht den Geist von Kriegern hatten.
    Hier oben gab es kaum Verbrechen, weil jeder Winkel von Kameras überwacht und selbst die geschicktesten Taschendiebe irgendwann erwischt wurden. Das war auch der Grund, warum sich Hanna hier mit dem Polizisten treffen wollte: Beweismittel.

    Karvas Rarkin war immer eine Erscheinung. Schon auf dem Revier fiel er auf, aber auffallen war hier stark übertrieben. Der zerfledderte und mit dem Zehn-Yards-starrenden Blick geknechtete Karvas ähnelte inmitten der kauffreudigen Privilegierten wie ein rostiger Nagel inmitten eines Porzellanservices. Wäre Hanna nicht vor kurzem auf Hosenanzüge umgestiegen, wäre sie hier vermutlich ähnlich frappierend. Obwohl der ein oder andere Kenner vermutlich auf den ersten Blick sah, dass ihre Kleidung von der Stange stammte und nicht vom Designerladen. Gut sitzen taten sie dennoch.

    Die Agentin hob die Hand und winkte den Turianer zu sich an den Tisch. Dieser stockte kurz, erkannte sie und folgte dem Zeichen. Hanna erhob sich und begrüßte den Officer mit einem Handschlag. Seine kybernetische Prothese war kalt und weckte unangenehme Erinnerungen an die Geth.
    Freut mich, dass Sie es so kurzfristig einrichten konnten“, sagte Hanna. Sie deutete auf den Imbiss. „Ich hoffe, Sie mögen Burrito? Ich geb einen aus.


    "Ich komme etwas später wieder. Nein, keine Sorge. Ich brauche nur etwas Luft.....danke Sav. Danke für dein Verständnis. Ja, ich dich auch."
    Greller Lichter. Hoffnungslos veraltete, laut dudelnde Arcade-Musik. Schwatzende Mengen, ein Großteil davon betrunken. Karvas hatte den Silversun Strip nie gemocht. Wahrscheinlich eben weil es hier so gut wie keine Einsätze gab. Irgendwie hatte dieser Ort einfach etwas falsches, künstliches an sich.
    Er zog den dunklen Mantel enger und bahnte sich einen Weg durch die Mengen. Einige Leute drehten sich zu ihm um, wofür er vollstes Verständnis hatte, denn äußerlich fiel er hier auf wie ein bunter Varren. Doch nach einigen kurzen, irritierten Blicken drehten sich die meisten bereits wieder um und frönten wieder ihrer Partylaune.
    Seine Augen suchten die Umgebung ab und schließlich entdeckte er die blonde Menschenfrau stehend an einem der Tische des Burrito-Ladens, als sie ihn mit einer kurzen Handgeste zu sich hinüber winkte.
    "Ilias. Die Freude ist ganz meinerseits." Kurz drückte er ihre Hand mit seiner mechanischen, achtete darauf den Druck nicht zu sehr zu erhöhen. Der gewaltige Größenunterschied zwischen ihnen fiel nun besonders auf, wo sie direkt nebeneinander standen. "Oh.....danke, aber nein danke. Ich habe schon zu Hause keinen Bissen runterbekommen....."
    Abgesehen davon hatte er bislang nicht gerade schmackhafte Erfahrungen mit den turianischen Varianten diverser Gerichte von Nicht-Dextor DNS-Spezies gemacht.
    "Aber ich glaube einen Whiskey könnte ich vertragen...."
    Karvas legte den Mantel ab und lehnte sich mit einer Schulter auf die Tischfläche.
    "Ich war überrascht von Ihnen zu hören. Sicherlich haben Sie gehört was.....nun ja."
    Seine Degradierung und alle dazugehörigen Hintergründe waren durch sämtliche Kanäle gegangen, wie hätte es auch anders sein können. Ebenso wie der Vorfall im Industriegebiet. "Ihre Nachricht war nicht gerade ausführlich. Was genau ist es, wobei Sie meine Hilfe benötigen?"
    Forenperser ist offline Geändert von Forenperser (08.09.2021 um 21:07 Uhr)

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