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  1. #21
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Es war ein magerer Versuch zu verstecken, wie genüsslich er sich bei ihren Gedanken mit der Zunge über die Lippen fuhr. “Die Säule.“, sagte er nur, schluckte trocken und lachte leise, etwas erstickt. Es wäre gut für sie gelaufen, hätte sie ihn verführen wollen, gottverdammt, aber-..er versuchte irgendwie entspannt zu wirken, weil es kaum ihre Intention sein konnte, richtig? Diese ständigen Gedanken rührten lediglich daher, das Leif zu verwöhnt war, was diesen ständigen ‚Kontakt' zu ihr anging. Irgendwann musste das aufhören. Würde es. „Ich schätze diese Art Musik ist hier schwer aufzutreiben, aber wir könnten fragen, ob die hier wenigstens etwas schnelleres haben. So ein…kleines bisschen.“
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  2. #22
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Es war ein magerer Versuch zu verstecken, wie genüsslich er sich bei ihren Gedanken mit der Zunge über die Lippen fuhr. “Die Säule.“, sagte er nur, schluckte trocken und lachte leise, etwas erstickt. Es wäre gut für sie gelaufen, hätte sie ihn verführen wollen, gottverdammt, aber-..er versuchte irgendwie entspannt zu wirken, weil es kaum ihre Intention sein konnte, richtig? Diese ständigen Gedanken rührten lediglich daher, das Leif zu verwöhnt war, was diesen ständigen ‚Kontakt' zu ihr anging. Irgendwann musste das aufhören. Würde es. „Ich schätze diese Art Musik ist hier schwer aufzutreiben, aber wir könnten fragen, ob die hier wenigstens etwas schnelleres haben. So ein…kleines bisschen.“


    Luceija wurde viel zu breit grinsend entdeckt. Urplötzlich, weil sie für einen kurzen Moment an genau den selben, gemeinsamen Augenblick dachten. Sie hatte es geliebt. Nicht nur diese waghalsige Aktion, generell den ganzen Abend, das intensive Tanzen, so eng aneinander, dass man den eigenen Körper fast nicht mehr vom anderen zu unterscheiden wusste. Man schloss die Augen, fühlte sich sofort wohl, weil man sich bewegen konnte wie es die Musik, der eigene Körper, die Intuition es von einem wollte. Irgendwie-..frei sein. Vielleicht endlich und einzig hierdurch. Nie hatte sie es ihm verraten aber es bedeutete ihr die Welt, dass er es auch so gefühlt hatte (oder sie es wenigstens zu glauben bereit war). Dass er Palermo so sehr zu lieben gelernt hatte, dass es mit diesem Lächeln davon erzählte wie sie es selbst tat. Dass er anfing mit den Händen zu sprechen, langsam aber stetig, lockerer wurde und ja, definitiv auch brauner. Zumindest nachdem dieser erste, heftige Sonnenbrand überstanden war. Nicht mehr viele Stellen seiner Haut plagten sich mit der Rötung - aber wenigstens hielt er sich nun daran, sich regelmäßig einzucremen. Er machte sie glücklich. Auf so viele Weisen die er selbst vermutlich nicht kannte. "Ja-..", stimmte sie ihm zu. "Singus-Intro oder so, sind wir dann zwar die Einzigen die dazu abgeh'n aber is' ja auch egal. Sind auch die Einzigen die sich mit den Leuten anlegen wenn ihnen was nich' passt.", grinste wie erneut. Weiterhin. Wieder. Verdammt, sie war viel zu glücklich mit ihm. Ein kurzer Blick zu Zora - nicht weit entfernt. Sie hatte ihre Tränen gesehen und wusste viel besser als alle hier, dass diese Erkenntnis nicht allein gut war.
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  3. #23
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Seelenverwandte. Nichts weniger beschrieb sie beide. Sie konnten glauben einfach 'nur' glücklich miteinander zu sein, nein, es war anders. Mehr. Schier vom Universum gesteuert oder am Ende doch nur tausenden Zufällen geschuldet. Trotzdem waren sie eins. Zusammengehörend. Dieses unheilige 'Team L'. Und am Ende so verliebt und gleichzeitig absolut blind dafür. „Ich liebe dich.“, wollte er sagen, aber tat es nicht. Dafür lächelte er. Zuckersüß, weit über beide Ohren. „Also haust du den-…DJ an oder muss ich mein Hemd aufknöpfen, huh?“
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  4. #24
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Seelenverwandte. Nichts weniger beschrieb sie beide. Sie konnten glauben einfach 'nur' glücklich miteinander zu sein, nein, es war anders. Mehr. Schier vom Universum gesteuert oder am Ende doch nur tausenden Zufällen geschuldet. Trotzdem waren sie eins. Zusammengehörend. Dieses unheilige 'Team L'. Und am Ende so verliebt und gleichzeitig absolut blind dafür. „Ich liebe dich.“, wollte er sagen, aber tat es nicht. Dafür lächelte er. Zuckersüß, weit über beide Ohren. „Also haust du den-…DJ an oder muss ich mein Hemd aufknöpfen, huh?“


    Ihr fiel auf wie sie sich noch immer nicht bewegt hatten, aber eben so und vor allem so seltsam dastanden, irgendwie bereit zu tanzen und irgendwie doch nicht so, als würden sie es tun wollen. Wahrscheinlich wäre beiden lieber gewesen sich einfach nur anzustarren, so könne man meinen. "Du has'...grade die Option auf 'Hemd aufknöpfen' gegeben", sagte sie und setzte die Phrase in gesetzte Anführungszeichen mit ihren Fingern, wofür sie sich extra kurz löste. "Du kannst vergessen wenn du denkst ich würde das verhindern."
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  5. #25
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Die Mundwinkel zu einem schäbigen Grinsen verzogen, sah Leif sie an. Gespieltes Entsetzen zeichnete sich ab. “Lüstling.“, schimpfte er sie trocken und schüttelte den Kopf. Er entließ sie nur ungern aus seinen Armen, tat es aber und machte Rückschritte. „Wenn ich wiederkomme, ohne Stolz, weil ich mein Intimstes an den Konzertmeister verkauft habe, dann wartest du besser mit einem Whisky mit EIS auf mich, verstanden?!“, verlangte Leif dramatisch und lachte herzhaft über seinen Witz. Also alles. Bis auf die Sache mit dem Whisky.
    Er machte auf dem Absatz kehrt. Sah sich um. Die Musik schien aus dem regelrechten Nichts zu kommen. Nur geradezu unsichtbare Lautsprecher verkündeten die gerade spielende Ballade und niemand, wirklich niemand schwang dazu schöner als Cypher. Leif blieb stehen. Musterte den Schweden. Dessen Augen halb geschlossen, nagend an einem Hähnchenspieß (gut, vermutlich kein Hähnchen, aber irgendeine Art von Fleisch) und entweder auf Dope oder er fühlte wirklich, wirklich diesen Song. Er wurde eine ganze Weile so beobachtet. Dann nahm Leif sich zusammen, nicht zu sehr seine Belustigung zur Schau stellend und sprach ihn an. „Hej.“, nickte er knapp. “Du bist doch so ne Art Superhirn. Sagt Hayden jedenfalls…alle hier…Naja.“, stotterte er auf Schwedisch und wurde schier hypnotisiert von den schwingenden Hüften des dürren Kerls. Er wandte den Blick davon ab und schüttelte sanft den Kopf. „Wen bestech ich hier für was Schnelleres auf der Playlist? Möglichst mit irgendetwas anderem als meiner Nacktheit, so wie Luceija es jetzt wohl erwartet. Schätze ich will nicht meine Unschuld an die Frau verkaufen, die diese Art Musik hört.“, gab Leif zu. Grinste entschuldigend.
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  6. #26
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Beyo Vhan

    Stunde um Stunde verstrichen und die besorgte Mutter ging unruhig im Apartment auf und ab. Immer wieder kontrollierte sie ihr Omnitool nach neuen Nachrichten, sendete selbst kurze Nachrichten oder versuchte sie anzurufen, die aber alle unbeantwortet blieben. Es sah ihrer Tochter einfach nicht ähnlich, sich garnicht zu melden. Ganz egal, wo sie war und mit wem, Sahenia meldete sich immer irgendwie. Besonders besorgniserregend war, dass Sahenia´s Gerät wohl ausgeschaltet war, was sie noch nie getan hatte.
    "Wo bist du nur?" fragte sie besorgt in die Stille des Raumes, natürlich nicht mit einer Antwort rechnend.
    Ihr Blick wanderte immer wieder zur Wohnungstür, in der Hoffnung, dass diese zischend auf ging und Sahenia herein spazierte.

    Eine weitere Stunde verging und Dishana versuchte es nochmal mit einem Anruf. Doch wieder erreichte sie niemanden.
    Völlig verzweifelt wandte sie sich schließlich an die C-Sec, die sie mit der Begründung -Ihre Tochter müsse minimum 24 Stunden verschwunden sein- abwimmelten. Selbst als Dishana der Beamtin sachlich alles über Yelyna Nuralli erzählte, wollte diese ihr nicht helfen. Stattdessen versuchte diese Beamtin ihr ein beschwichtigendes Psychogespräch auf zu zwingen.
    Enttäuscht und wütend zugleich brach sie das Gespräch einfach ab. "Die hält mich für ne irre Übermutti." schluchzte sie und brach weinend zusammen.
    Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, überlegte sie, was sie tun könnte und wer ihr vielleicht helfen konnte. Oder sollte sie sich vielleicht alleine auf die Suche machen? Doch je länger sie darüber nachdachte, umso weniger gefiel ihr der Gedanke alleine los zu ziehen und wenn wirklich die psychopathische Yelyna dahinter steckte, wollte sie ihr nicht alleine gegenübertreten. In diesem Zusammenhang kam ihr dann auch Sahenia´s Freund Beyo Vhan in den Sinn, der Yelyna ebenfalls kannte, zumindest ein wenig. "Ob er mir helfen würde?" fragte sie sich und suchte seine Adresse heraus.

    Mit einem Taxi ließ sie sich dorthin bringen. Doch als sie vor der Haustür stand und die Klingel gefunden hatte, verließ sie irgendwie der Mut.
    Zögernd blickte sie auf die Uhr. Es war schon verdammt spät. Unsicher ging sie auf und ab. Sollte sie oder sollte sie nicht? Vielleicht schlief er ja bereits?!
    Aus ihrer Verzweiflung heraus klingelte sie einfach....
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  7. #27
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Marco Lagos


    ~ Farbcodes: Stephen, Liz, Mira, Nellie und Crusher ~

    Nachdem sie die Erde verlassen hatten, reiste die Truppe erstmal zur Citadel, wo sie einen kleinen Zwischenstopp einlegen musste, ehe es nach Terra Nova weiter ging.
    Der Flug ging eine gefühlte Ewigkeit, doch dann war der Planet in Sicht und sie hatten bald wieder festen Boden unter ihren Füßen.

    Als sie durch die Sicherheitskontrollen durch waren, versammelte sich die Truppe.
    "Was machen wir jetzt eigentlich?" fragte Mira erschöpft. "Na, was wohl?! Wir rechnen mit denen ab!" erklärte Crusher und stapfte wütend Richtung Ausgangstür. "Halt! Nicht so schnell." rief Stephen und hielt den Kroganer von seinem Vorhaben ab., eher an die anderen gewandt weitersprach. "Wir brauchen erstmal ein geeignetes Versteck und dann müssen wir mehr Informationen sammeln." Stephen sah zu Marco. "Laut meinen Informationen stammst du von hier. Hast du Vorschläge?"
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  8. #28
    Drachentöter Avatar von numberten
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    Siobhan

    Beide Polizistinnen sahen der Irin hinterher, während sie sich langsam von der Parkbank entfernte. Rose lehnte sich gegen Bank und breitete ihre Arme auf der Rückenstrebe aus. Die Asari sah nicht danach aus als hätte sie es eilig aufzubrechen.
    "Nun, ihre Meinung Kadam?", erkundigte sie sich bei der Inderin, welche Siobhan noch hinterher schaute.
    "Satz mit X, das war wohl nix?", erwiderte sie, dabei leicht fragend klingend. Sie seufzte und ließ sich dann auch nach hinten fallen.
    "Den kannte ich noch nicht, muss ich mir merken.", meinte die Asari schmunzelnd und legte den Kopf in den Nacken.
    "Sehen sie, deswegen geht man mit einer niedrigen Erwartungshaltung an solche Sachen heran. Dann wird man auch nicht enttäuscht."
    "Ich weiß nicht, das ist mir eine zu pessimistische Lebenseinstellung.", beschied Nisha und verschränkte leicht skeptisch die Arme.
    "Vielleicht, aber ich bin momentan mit mir selbst in Reinem. Wie sieht es da bei ihnen oben aus?", fragte die Detective und tippte aus ihrer fast liegenden Haltung der Inderin mit dem Zeigefinger kurz gegen die Schläfe. Diese guckte kurz grimmig, lächelte aber dann einsichtig.
    "Nicht so gut. Die letzten Tage waren nicht besonders von Erfolg gekrönt.", gab sie zu. Rose richtete sich wieder auf.
    "Passiert in dem Job. Sie müssen ein wenig den Kopf frei bekommen Nisha! Wissen sie was wir jetzt machen? Zur Schießbahn, da können sie ein wenig Dampf ablassen. Und danach essen wir ein Eis.", erklärte sie und schlug der Inderin sanft auf die Schulter.
    "Äh, für wie alt halten sie mich eigentlich? 12?", meinte Nisha mit einem ungläubigen Blick zu der Asari.
    "Erstmal, im Verhältnis zu mir sind sie gerade erst trocken gelegt. Und außerdem, sie müssen kein Eis essen wenn sie nicht wollen. Dann esse ich nur eines.", merkte Rose an, stand auf und richtete sich den Mantel. Nisha sah zu der älteren Polizistin auf.
    "Aber...ich möchte auch ein Eis.", entgegnete sie und stand dann auch von der Bank auf.
    "Das dachte ich mir. Ich kümmere mich um die Schießbahn, sie bezahlen das Eis.", erklärte die Asari und ging voran. Nisha schien kurz zur Widerrede ansetzen, beugte sich dann jedoch der höheren Asari Diplomatie und nickte mit einem schmalen Lächeln.

    **

    Charis

    Im Gegensatz zu Kathy schien Charis gute Laune zu haben, auf jedenfall vermittelte ihr Lächeln diesen Eindruck. Ungewöhnlicherweise störte die Menschenfrau dieser Umstand nicht, vor allem da die Schmugglerin eine gewisse Motivation zeigte.
    „Ach, es ist nur: Kaum erwähnt jemand Ihren Namen tauchen Sie in meinem Leben auf wie ein Meta-Flashback. Es gibt doch diesen Menschenmythos vom Flaschengeist. So in die Richtung.“, erklärte die Schmugglerin mit einem Anflug leichter Sentimentalität.
    Wobei natürlich nicht unbedingt geklärt war ob Kathys Name bei ihr gute oder schlechte Flashbacks auslöste.
    "Ich verstehe.", erwiderte die Schwarzhaarige, auch wenn das nicht unbedingt komplett stimmte. Nun, je nach Geschichte war der Flaschengeist für den Finder sowohl Fluch als auch Segen. Irgendwie beschrieb das ihr Verhältnis tatsächlich recht treffend.
    "Ich höre mich um, versprochen“, sagte sie. „Sklaven also. Frauen, nehme ich an?“, erklärte sich die Asari schließlich einverstanden. Charis hatte dabei keinen Preis oder ähnliches gefordert, nicht einmal einen Duftbaum für ihr Cockpit, wie Kathy verblüfft feststellte. Ihr Blick wirkte kurz verwundert, dann jedoch füllte ein Ausdruck der Dankbarkeit die braunen Augen. Ein Lächeln umspielte ihren Mund.
    "Danke. Ich weiß das zu schätzen Charis.", bedankte sich die Halbasiatin, wobei ein Teil der Erschöpfung kurz von ihr abfiel.
    "Ja Frauen. Zehn um genau zu sein, verschiedene Spezies. Allesamt Prostituierte welche es geschafft haben von ihren Zuhältern zu emanzipieren. Keine leichte Sache an Orten wie diesen. Hatten sich bei mir eingemietet, mit der Hoffnung bei mir sicher zu sein. Ein Safe Space sozusagen. Ich hatte Vorkehrungen getroffen damit dies so ist, aber sie waren wohl nicht ausreichend. Ohne sie wäre diese Zahl allerdings bedeutend höher.", erklärte sie der Schmugglerin, wobei man ihr Ansehen konnte das diese Sache an ihr nagte. Es war nicht nur das Geld und der Schaden der sie wütend machte, sondern das es ihren Ruf beschmutzte. Die Schwarzhaarige hatte noch nie zu den Menschen gehört die so etwas auf sich sitzen ließen. Sie winkte Yuika zu sich heran, welche neben Kathy trat.
    "Ich habe Yuika damit beauftragt sie wieder zu finden. Falls sie etwas herausfinden, kontaktieren sie bitte direkt sie. Oder falls sie Hilfe brauchen beim nachhelfen, oder um sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Sie ist für beides sehr hilfreich.", erklärte sie der Asari. Yuika nickte der Schmugglerin freundlich zu, wobei ihre Körperhaltung die entsprechende Bereitschaft ausstrahlte.
    "Seien sie sich also nicht zu schade ihre Hilfe anzunehmen und passen sie auf sich auf. Es spricht sich rum wenn jemand Fragen stellt und sie können sicher auf Aufmerksamkeit verzichten.", fügte Kathy freundlich an. Die Asari hatte ein Talent dafür in Schwierigkeiten zu geraten.
    "Und nochmal danke das sie sich umhören. Das bedeutet mir viel.", erklärte sie zuversichtlich. Es war gut diese Sache Leuten anzuvertrauen welche sie als kompetent erachtete.
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  9. #29
    #16  Avatar von Forenperser
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    Irgendwo da draußen.....
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    Karvas Rarkin

    Seufzend stand Karvas vor dem mit grüner Neon-Schrift blinkendem Eingang. Es war wie immer natürlich völlig windstill auf der Station, selbst auf diesem Teil des Tayseri-Arms.
    Und trotzdem fühlte der vernarbte Turianer eine unheimliche Kälte an seinem gesamten Körper nagen. Trotz des weiten Mantels den er trug.
    Einige Minuten zögerte er es noch hinaus. Dann schließlich schloss er seufzend für einige Momente die Augen und trat dann ein.
    Die Bar war nicht gerade voll. Dennoch saßen an den meisten Tische Leute. Einige allein an einem. Keiner hob den Kopf als er eintrat. Langsamen Schrittes ging Karvas an den Thresen.
    "Guten Tag. Was darf es....?"
    Die Asari-Bardame zögerte. Sie besah sich sein markantes, vernarbtes Gesicht. Dann erkannte sie ihn. "Sie." murmelte sie leise, offenbar noch nicht darauf aus Aufmerksamkeit zu erregen.
    "Sie haben Nerven hier noch einmal aufzukreuzen."
    "Bitte, ich will keinen Ärger machen." "Hah. Der war gut. Haben Sie das auch Joey erzählt, bevor Sie ihn abgeknallt haben?" "Dass ich einen Fehler gemacht habe weiß ich mittlerweile auch." "Oh, wie beruhigend. Ich bin sicher ihm nützt es ganz besonders."
    Ihre Stimmlage wurde langsam etwas lauter. Einige Gäste sahen sich irritiert um. "Wie ich sehe befinden Sie sich auch weiterhin in Freiheit. Wieso nutzen Sie diese Freiheit nicht und verschwinden von hier?"
    Karvas seufzte und begann darüber nachzudenken ob das hier nicht doch eine ziemlich schlechte Idee gewesen war. "Hören Sie, ich wollte nur - " "Gehen Sie. Jetzt sofort."
    Er öffnete den Mund, stoppte sich dann jedoch. Es war eine schlechte Idee gewesen. Unter den Blicken der immer noch irritiert dreinblickenden Gäste erhob der ehemalige Captain sich und ging.

    Captain Tomasz Krzeminski

    "Captain?" fragte Siobhan O'Hara vorsichtig. "Haben Sie.....?"
    Ja. Er hatte sie gehört. Aber er konnte es noch nicht so richtig verarbeiten. Niall O'Grady am Leben? Und ein Mörder? Wie bitte hatte das passieren können.
    "Die richtige Frage sollte sein: Wie hast du Idiot es nicht kommen sehen?" Er dachte zurück an Niall, wie besessen er gewesen war zuerst Beyo Vhan und Nathaniel Hudson zur Strecke zu bringen. Und wie er dann, offensichtlich traumatisiert, Tage später zurückgekehrt war. Die Anzeichen waren da gewesen. Das hier war nur der nächste, logische Schritt der Eskalation. Aber dass er wirklich so weit gehen würde seinen Tod vorzutäuschen, Kriminelle in Massen zu erschießen.....
    "Ich bitte Sie Captain...." sprach Niall's Tante vorsichtig weiter. "Sie kannten ihn. Waren sein Freund. Sie wissen er würde nie -....egal wie traumatisiert, er würde nie einen anderen Polizisten erschießen!"
    Würde er nicht? Er war sich da gerade nicht ganz so sicher. Immerhin hatte er auch auf Nathaniel Hudson geschossen. "Sie sind immer noch Teil der Devils Tips Task Force.....ich bitte Sie, sie müssen etwas tun.....er braucht Hilfe, keine Kugel.....reden Sie mit Setolok.""
    "Ich kann es versuchen.....aber um ehrlich zu sein weiß ich nicht - " "Bitte. Versprechen Sie es mir. Ich weiß sonst nicht mehr an wen ich mich wenden kann....."
    Verdammt nochmal. Zu keinem anderen Zeitpunkt hatte er Yuhki innerlich mehr verflucht als jetzt. Wie konnte er einfach abhauen und ihm diesen Scherbenhaufen hinterlassen? Wie hatte er sich nur dazu überreden lassen? Er hatte niemals befördert werden wollen. Die Verantwortung tragen müssen, für Dinge wie das hier.
    "Also gut." "Danke! Vielen Dank Captain....ich bin Ihnen unendlich dankbar."
    Dann verschwand sie. Ließ ihn zurück mit seinen Gedanken. "Tomari. Bitte eine Video-Konferenz mit Lieutenant Setolok einrichten in 5 Minuten." "Ja Captain."
    5 Minuten. Genug Zeit hierfür. "Aleksandra? Ja, ich bin es......hör mal, ich ersticke aktuell in Arbeit....ich weiß, Jakub hat sich auf den Bowlingabend gefreut.....aber ich werde es nicht schaffen. Bitte, geh du mit ihm hin.....ja, ich hole es nach. Versprochen."
    Die Verbindung wurde beendet. Mit einem Klicken auf den Display leuchtete die zweite Nummer auf, wurde angewählt. "Liza....ich bin für heute Abend frei. Ja, wie ausgemacht.....ich mich auch. Bis dann."
    Ein weiteres Klicken. Der Blick des Polen fiel unwillkürlich auf das Bild seines Freundes Jeffrey, welches auf seinem Schreibtisch stand und ihn anlachte. Ihm wurde innerlich gleichzeitig heiß und kalt, und er spürte einen Anflug von Ekel auf sich selbst, welchen er nur mit Mühe und Not runterschluckte.

    Marco Lagos

    Home, Sweet Home. Wie lange war es nun her, dass er das letzte Mal auf Terra Nova war? Noch dazu in der Hauptstadt? Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, auch wenn es wahrscheinlich gar nicht so extrem lange her war.
    "Ja bin ich. Meine Schwester wohnt noch hier.....und meine Eltern." antwortete er langsam.
    Dass ihn diese Sache nun auch so in sein persönliches Umfeld verfolgte beunruhigte ihn. Das letzte was er wollte, war dass diese Leute seine Familie in Gefahr brachte. Also würde er alles tun um das zu verhindern.
    "Es gibt da eine alte Farm am Rande der Stadt.....sie steht schon seit Jahrzehnten leer. Aber bislang hatte keiner Interesse sie abzureißen oder zu restaurieren. Dort könnten wir es versuchen.....ich gebe euch die Koordinaten."

    Beyo Vhan

    Wieder unterbrach ein Klingelgeräusch seine Meditation. Diesmal aber war es nicht sein Posteingang, sondern die Tür. Wer konnte das jetzt sein?
    Mittlerweile rechnete der Turianer mit allem. Es würde ihn nicht wundern, wenn plötzlich jemand aus seinem alten Leben vor ihm stehen würde, mit dem er gar nicht mehr gerechnet hatte. Doch dem war nicht so. An der Tür stand eine Asari. Eine, die er noch nicht zuvor gesehen hatte. Auch wenn ihm irgendetwas an ihr bekannt vorkam. Doch er konnte nicht sagen was genau.
    "Ähm....hallo. Kann ich Ihnen helfen?"
    Im ersten Moment hatte er sagen wollen "Das ist gerade kein guter Zeitpunkt.", sparte es sich jedoch.
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  10. #30
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Die Mundwinkel zu einem schäbigen Grinsen verzogen, sah Leif sie an. Gespieltes Entsetzen zeichnete sich ab. “Lüstling.“, schimpfte er sie trocken und schüttelte den Kopf. Er entließ sie nur ungern aus seinen Armen, tat es aber und machte Rückschritte. „Wenn ich wiederkomme, ohne Stolz, weil ich mein Intimstes an den Konzertmeister verkauft habe, dann wartest du besser mit einem Whisky mit EIS auf mich, verstanden?!“, verlangte Leif dramatisch und lachte herzhaft über seinen Witz. Also alles. Bis auf die Sache mit dem Whisky.
    Er machte auf dem Absatz kehrt. Sah sich um. Die Musik schien aus dem regelrechten Nichts zu kommen. Nur geradezu unsichtbare Lautsprecher verkündeten die gerade spielende Ballade und niemand, wirklich niemand schwang dazu schöner als Cypher. Leif blieb stehen. Musterte den Schweden. Dessen Augen halb geschlossen, nagend an einem Hähnchenspieß (gut, vermutlich kein Hähnchen, aber irgendeine Art von Fleisch) und entweder auf Dope oder er fühlte wirklich, wirklich diesen Song. Er wurde eine ganze Weile so beobachtet. Dann nahm Leif sich zusammen, nicht zu sehr seine Belustigung zur Schau stellend und sprach ihn an. „Hej.“, nickte er knapp. “Du bist doch so ne Art Superhirn. Sagt Hayden jedenfalls…alle hier…Naja.“, stotterte er auf Schwedisch und wurde schier hypnotisiert von den schwingenden Hüften des dürren Kerls. Er wandte den Blick davon ab und schüttelte sanft den Kopf. „Wen bestech ich hier für was Schnelleres auf der Playlist? Möglichst mit irgendetwas anderem als meiner Nacktheit, so wie Luceija es jetzt wohl erwartet. Schätze ich will nicht meine Unschuld an die Frau verkaufen, die diese Art Musik hört.“, gab Leif zu. Grinste entschuldigend.


    Er hatte nicht unrecht gehabt: Cypher lebte diesen Song. Er hatte sich erst kürzlich noch nach einem Toilettengang aus der Küche eines der liegengebliebenen Spießchen stibitzt und war der Musik schließlich blind gefolgt. Nunja, im Grunde war es ohnehin neben dem Tisch und man hatte nicht suchen müssen. Auf die Tanzfläche ging er sicher nicht, er war nicht bescheuert und gab sich diese Blöße. Lieber knabberte er ungestört an der aufgespießten Köstlichkeit und wippte mit dem Kopf dazu hin und her. Ungestört. Ja, fast. Einer seiner Augen öffneten sich zögerlich als er wenigstens eine Stimme wahrnahm, erst im Zweiten Moment sie hingegen zuordnete. Der super junge Kerl blinzelte ein paar Mal während Leif unaufgefordert viele Details offenbarte und den Landsmann dafür nur zu einem fast schüchternen Halblachen brachte. "Jaaa - Hayden vielleicht?", fragte er für den Moment. "Ah - ne - die Playlist kommt von 'Misses Ascaiath' a.k.a. Zora so als 'Host' der Party.", erinnerte er sich und machte, anders als Luci zuvor, sein Airquote mit Hilfe des Fleischspießes. "Also, nee, sorry, die Prinzessin is' in nem anderen Schloss.". Keine Reaktion. Leif sah ihn fast fragend an.
    "Egal.", winkte Henrik ab. "Das Superhirn sagt jedenfalls, dass der Song echt klasse ist! Ich mag die 8-Bit-Version mehr, aber seit den 2030ern hört sowas im Grunde keiner mehr. Also schon, aber die Neuauflagen sind der absolute Fail. Soll ich sie mal fragen ob sie was anderes anmachen will?", wollte er wissen und hängte leiser, verdeckt vom Handrücken, an ihn gewandt an: "Du willst den Drachen nicht selbst wecken, oder?". Sein Blick ging eindeutig zu der öffentlich-erklärten Schwangeren. "Besonders nicht in dem Zustand.", singsangte er grinsend.



    Luci nahm seinen Kommentar mit einem grinsen hin, dass wich, als er sie losließ und ging. Und die Sizilianerin auf dieser Tanzfläche stand, verloren und unangenehm, allein, tatenlos. Sie sah sich kurz um, entschied sich jedoch rasch dazu, sich davon zu entfernen und ein paar Schritte zurück ins Gras zu tun während sie wartete oder-..was auch immer tun würde. Kurz überlegte sie ob abzuhauen eine Option wäre, schlug sich diese aber aus dem Kopf und seufzte tief. Irgendwo weiter hinten schlug sich Vigilio zu ihnen durch, wurde aber an so gut wie jeder Menschentraube mit neuen Fragen bedacht, wobei sich der Weg deutlich erschwerte und verlangsamte.
    Luceija ist offline

  11. #31
    Provinzheld Avatar von Majonese
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    "Freunde
    Freunde kommen
    Freunde kommen und
    Freunde kommen und halten
    Freunde kommen und halten zusammen
    Für immer"

    "Wahnsinn", stöhnte Amaia mit halb gespieltem Leid in der Stimme. "So was Kitschiges habe ich damals geschrieben?"
    "Offensichtlich!", gab Rebecca amüsiert zurück und reichte das Datapad zurück an ihre beste Freundin. "Immerhin war es recht kurz, nicht? Nicht? N-n-nicht? Ni-ni-ni-niemand. Niemand liebt dich! Ich liebe dich! Fuck off!"
    "So, jetzt bist du wieder dran..." Amaia tippte auf dem Pad herum, um das nächste Gedicht zu öffnen und vorzutragen. Sie lachte auf. "Du hast nicht ernsthaft ein Gedicht 'Pizza und Pasta' genannt!"
    Rebecca entfuhr ein Kichern. "Das ist wahrscheinlich über unseren Familienurlaub damals auf Sardinien...muss schon ewig her sein..."
    Abwechselnd lasen sie sich gegenseitig die alten Schulgedichte der jeweils anderen vor und amüsierten sich über die schlechten Reime und den oft sehr abgedroschenen oder schlichtweg lächerlichen Inhalt. Obwohl es für die Verfasserin des Gedichts recht unangenehm werden konnte mit der eigenen kindlichen Dichtkunst konfrontiert zu werden, war es ein unerwartet spaßiger Zeitvertreib. Und immerhin wurde die Qualität der Poesie besser, je weiter sie in der Zeit vorankamen. Man merkte deutlich, dass das Vokabular größer wurde, die Bildsprache ausdrucksstärker und die ausgedrückten Gedanken komplexer. Vor allem Amaia hatte viele Gedichte geschrieben, häufig mehr, als von den Lehrern gefordert worden war und so kitschig manche ihrer Texte auch waren, war es doch spürbar, wie viel Mühe sie sich beim Schreiben gegeben hatte.
    Sie beide wurden zurückgeworfen in ihre Schulzeit, sahen sich zusammen im Unterricht sitzen und ihre Gedichte schreiben, während sie alle paar Sekunden auf das Datapad der jeweils anderen schielten und ihre Werke miteinander verglichen. Es war eine dieser gemeinsamen Leidenschaften gewesen, von denen sie so viele hatten.
    Doch so spaßig dieses gemeinsame Rückerinnern an vergangene Zeiten auch war, nach einer Weile schien sich bei Rebecca in der Brust ein Knoten zu bilden und ihr Gelächter drang nicht mehr ganz so unbeschwert aus ihr heraus. Diese innere Unruhe von zuvor kehrte schleichend wieder zurück und legte sich über sie wie ein Schleier, durch den alles plötzlich so viel weniger farbenfroh und ausgelassen war. Die Gedichte zu hören war nur noch halb so lustig und die schönen Erinnerungen wurden bitter. Selbst der Regen draußen schien bedrohlich anzuschwellen, als wolle er eine Sturmflut heraufbeschwören.
    Fast schon fühlte es sich falsch an, in diesen Erinnerungen zu schwelgen, wo es doch alles so lange her war und sich so viel seitdem geändert hatte.
    "Becky? Ist was?"
    Erst als sie Amaias Stimme hörte bemerkte Rebecca, dass sie mit leerem Blick aus dem Fenster gestarrt hatte. Doch obwohl sie mit ihrer Aufmerksamkeit wieder im Hier und Jetzt war, reagierte ihr Körper nicht. Sie wollte sich eigentlich zu ihrer besten Freundin umdrehen, doch sie schaffte es nicht, den Gedanken in eine Bewegung umzusetzen. Sie war wie gefangen in ihrer eigenen Haut. Einige sehr unangenehme Sekunden vergingen.
    "Ähm...Rebecca?" Amaia klang nun etwas besorgt. "Alles okay?"
    Und mit einem Mal ließ der Tic wieder von ihr ab. "Jaja, schon gut", meinte Rebecca mit einem müden Grinsen und rieb sich den Nacken. "Das Übliche..."
    "Ah, okay. Falscher Alarm also", atmete ihre beste Freundin auf. "Aber mal im Ernst, ich frage mich manchmal...was ist eigentlich, wenn du dich verletzt oder...keine Ahnung, 'nen epileptischen Anfall hast oder sowas...woher wüsste ich denn, ob du nur einen Tic hast oder es doch was Schlimmeres ist?"
    Etwas verblüfft erwiderte Rebecca ihren Blick. "Also...um ehrlich zu sein...keine Ahnung. Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht."
    "Naja...weil manchmal weiß ich halt echt nicht, ob ich mir Sorgen machen muss. Das ist schon ein bisschen unheimlich." Amaia überlegte einen Moment. "Vielleicht brauchst du sowas, wie ein Codewort", schlug sie grinsend vor.
    Rebecca stieß ein ungläubiges Lachen aus. "Ein...Codewort?"
    "Ja! Sowas wie 'Sonnenfinsternis' oder 'Alligatorangriff' oder..."
    "Meeresfrüchte! Hey!"
    "Zum Beispiel", stimmte Amaia zu, während ihre beste Freundin mit ihren Händen unkontrolliert herumfuchtelte. "Irgendwas, was du halt normalerweise nicht sagen würdest. Dann weiß ich sofort, dass etwas nicht stimmt. Es könnte auch ein Satz sein...vielleicht 'Amaia, du bist die Beste!'"
    "Stimmt, das würde ich nie sagen", behauptete Rebecca frech, bevor ihr Tourette gnadenlos fortfuhr. "Amaia du bist...du bist...hässlich! Du bist hässlich, Amaia! Hahaha! Haha! Amaia, du bist hässlich!" Das laute und doch spürbar künstliche Lachen aus ihrem eigenen Mund ließ ihr die Nackenhaare zu Berge stehen. "Okay, das würde ich aber wirklich nie zu dir sagen!"
    "Du vielleicht nicht, aber dein Gehirn schon."
    Zur Antwort lächelte Rebecca schwach, kommentierte es aber nicht weiter. Ihre Gedanken blieben an Amaias Worten zu ihrem Tic hängen. 'Ein bisschen unheimlich...' Es mochte als Scherz gemeint sein, doch es hatte einen wahren Kern, der Rebecca gar nicht behagte. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass ihr jemand erzählte, ihre Tics seien unheimlich. Sie selbst hatte nicht die geringste Ahnung wie es eigentlich aussah, wenn sie ticcte, doch wenn sie an die Reaktionen anderer Leute auf ihr Tourette dachte, musste es ziemlich grotesk und absonderlich wirken. Fast so, als würde man einem Monster gegenüberstehen. Wer wollte das schon über sich ergehen lassen müssen?
    Um sich selbst von ihren düsteren Gedanken abzulenken, wandte Rebecca ihre Aufmerksamkeit wieder dem Datapad zu, das sie in der Hand hielt und scrollte durch den Inhalt des Ordners auf der Suche nach dem nächsten Gedicht von Amaia. "Das hier heißt 'Sommergewitter'."
    "Huuh...daran kann ich mich ja gar nicht mehr erinnern...", meinte Amaia und überlegte angestrengt. "Von wann ist das?"
    Rebecca prüfte das Datum der Datei. "Müsste vierte Klasse gewesen sein."
    "Dann leg mal los!"
    "Draußen regnet es mal wieder,
    alles wird nass.
    Ich sitze zuhause und schau aus dem Fenster,
    den ganzen Tag.
    Am liebsten wäre ich bei meinen Freunden,
    doch keiner hat Zeit.
    Alle sind unterwegs, haben Wichtiges zu tun,
    nur nicht ich."

    "Klingt ja fast so, als hätte ich das Reimen komplett aufgegeben", kicherte Amaia.
    Rebecca hielt einen Moment inne. Die Zeilen klangen irgendwie düsterer als das, was ihre beste Freundin damals sonst so geschrieben hatte. Dunkel regte sich etwas in den Tiefen ihres Gedächtnisses, doch sie fuhr schon mit dem Gedicht fort:
    "Letzte Woche war so viel schöner gewesen,
    als die letzten Tage.
    Doch jetzt ist plötzlich alles irgendwie
    ganz anders.
    Mein..."

    Beim Anblick des restlichen Verses kehrte die Erinnerung an das Gedicht siedend heiß zurück und ließ Rebecca entsetzt verstummen. Jetzt fiel ihr auch wieder ein, was es mit dem Gedicht auf sich hatte. Warum es so deprimiert klang. Am liebsten hätte sie das Pad einfach ausgeschaltet und so getan, als wäre nichts, doch Amaia hatte schon längst bemerkt, dass etwas nicht stimmte.
    "Was ist?", wollte sie mit hochgezogener Augenbraue von ihrer Freundin wissen.
    "Ähm..." Rebecca saß auf glühenden Kohlen. Ihre Augen waren weiterhin auf den Vers gerichtet, so als erhoffte sie sich von der geöffneten Datei irgendeinen Hinweis für einen Ausweg aus dieser Situation. Das Atmen fiel ihr mit einem Mal überraschend schwer und ihr Herz pochte sehr viel schneller. In ihrem Kopf wirbelten die Möglichkeiten wild durcheinander. Sie konnte die Wahrheit sagen. Oder sich eine Ausrede einfallen lassen. Vielleicht den Vers einfach überspringen, oder sich etwas ausdenken. Ihr Tourette nutzte das Chaos in ihrem Kopf sofort aus. "Hey! Schau mich an! Schau mich aah-a-a-a-an! Ich zeige dir mein...mein...mein...Haus! Ich zeige dir meinen Tumor! Hahaha!"
    Amaia ließ sich von dem Tic nicht beirren und beobachtete Rebecca aufmerksam. "Was ist los? Was habe ich denn geschrieben?"
    Mit einem verzweifelten Seufzen gab sie sich geschlagen und räusperte sich, bevor sie mit belegter Stimme fortfuhr:
    "Mein Dad ist ein schlechter Mensch,
    ich darf ihn nicht mehr sehen.
    Und niemand will mir wirklich sagen,
    was los ist..."

    Obwohl sie ihre Stimme senkte, in der Hoffnung, dass sie unter dem Prasseln des Regens einfach untergehen würden, schienen ihre Worte plötzlich einen eisigen Wind heraufzubeschwören, der durch das Zimmer fegte. Das Unwetter schwoll an und selbst das diesige Licht von draußen wurde auf einmal schwächer. Rebecca spürte diesen heftigen Stich in der Magengegend und hob besorgt den Blick. "Amaia..."
    Ihre beste Freundin seufzte schwer und lehnte sich auf dem Stuhl zurück, die Augen in Richtung Decke gerichtet. "Jaah...stimmt ja...hätte ich mir denken können, dass sowas kommt", murmelte sie. "Vierte Klasse...das war ja genau die Zeit..."
    "Es tut mir so leid...ich hatte ganz vergessen, dass du über deinen Dad geschrieben hast..." Rebecca warf das Datapad an das Fußende ihres Betts, als ob es sie persönlich beleidigt hatte.
    Amaia winkte ab. "Ach was, ist doch nicht deine Schuld. Ich habe doch selbst auch nicht mehr daran gedacht..."
    Selten hatte Rebecca eine so unangenehme Stille zwischen ihnen beiden erlebt. Ihr lag alles Mögliche auf der Zunge, doch in ihrem Kopf klangen alle Worte, die ihr einfielen, hohl und unpassend.
    Es dauerte eine Weile, bis Amaia die Stimme hob. "Wusste gar nicht mehr, dass ich ein Gedicht darüber geschrieben hatte", versuchte sie mit einem schwachen Grinsen zu scherzen, doch es schien ihre Laune nicht zu bessern. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und drehte den Stuhl leicht hin und her, während sie weiterhin nach oben starrte. Plötzlich lachte sie freudlos auf. "Weißt du...es ist schon irgendwie verrückt, wenn ich mich daran zurückerinnere...Ich bin halt irgendwann einfach von der Schule nachhause gekommen und Dad war weg. So...von jetzt auf gleich, einfach weg. Und mir wurde erklärt, dass er wohl etwas Schlimmes gemacht haben soll. Aber damals konnte niemand so richtig sagen, was eigentlich. Jahrelang hieß es immer nur: 'Er hat diesem Mädchen was ganz Schlimmes angetan' und das war halt der Grund, weshalb ich ihn nicht mehr sehen konnte. Aber ich wusste überhaupt nicht, was das heißen soll."
    Rebecca blieb stumm und beobachtete weiterhin aufmerksam ihre Freundin. Noch nie hatte Amaia so direkt darüber gesprochen, hatte das Thema nach Möglichkeit immer vermieden und kaum mehr als nötig über ihre Gefühle preisgegeben. Also wollte sie das nicht unnötig unterbrechen. Ihr fiel ohnehin nichts ein, was sie sagen konnte.
    "Es hat Jahre gedauert, bis mir Mom endlich sagen wollte, was genau passiert ist. Und dann...naja...ich hatte halt immer gedacht, dass es leichter werden würde, wenn ich erstmal verstehe, was Dad getan hat. Aber irgendwie war's das nicht..."
    "Warum?", fragte Rebecca zaghaft.
    "Hm...es war..." Amaia dachte angestrengt nach. Es fiel offensichtlich schwer, die richtigen Worte zu finden. "Ich habe dann halt angefangen mich zu fragen, ob er schon immer so gewesen war...ob es denn nicht irgendwelche Anzeichen gegeben hatte und ob..." Sie spielte nervös mit einer ihrer nassen Haarsträhnen herum. "Naja...ob er...ob er uns nicht vielleicht auch..." Auch ohne dass sie es aussprach, war klar, was sie versuchte auszudrücken. "Ich meine...alle Erinnerungen, die ich an ihn hatte waren plötzlich...anders. In meiner Vorstellung hatte halt alles, was er je gesagt oder gemacht hatte plötzlich diese...Hintergedanken."
    Rebecca konnte sich gut vorstellen, was ihre Freundin meinte. Dass dieser Mann, den sie selbst als etwas zurückhaltenden, aber gutmütigen Familienvater kennengelernt hatte, ein Kinderschänder sein sollte, war auch für sie damals ein ziemlicher Schock gewesen. Genau dieselben Gedanken hatten sie damals auch geplagt und es musste für die eigene Tochter ungleich schwerer gewesen sein. Vor allem, wenn sie sich daran zurückerinnerte, wie glücklich Amaia mit ihren Eltern einst zusammen gewesen war.
    "Das war eigentlich das Schlimmste...", stellte Amaia mit starrem Blick fest. "Ich wusste halt plötzlich nicht mehr, was ich von ihm halten soll. Weil...naja...er war halt trotz allem noch immer mein Dad..."
    "Hast du denn...noch irgendwas von ihm gehört?"
    Amaia schüttelte den Kopf und seufzte schwer. "Nein, nichts. Ich habe ihn auch seit der Gerichtsverhandlung nicht mehr gesehen. Mittlerweile müsste er eigentlich schon wieder draußen sein. Keine Ahnung, wo er ist oder was er macht. Er hat sich nie wieder bei uns gemeldet. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, ob ich das wollte oder nicht..."
    Obwohl ihre Stimme ruhig war, spürte Rebecca sehr genau, wie schmerzlich es für Amaia war, davon zu erzählen. Am liebsten hätte sie ihre beste Freundin in den Arm genommen, sie versucht zu trösten. Doch Rebecca war klar, dass sie hier nicht helfen konnte. Weder konnte sie die Vergangenheit ungeschehen machen, noch Amaia sagen, was sie am besten tun oder denken sollte.
    Wieder herrschte ein Moment der Stille zwischen ihnen beiden, doch dann lachte Amaia plötzlich auf. "Tut mir leid!", sagte sie verlegen und sah ihre Freundin entschuldigend an. "Ich wollte uns wirklich nicht die Stimmung mit so was Heftigem versauen. Es...kam einfach irgendwie wieder hoch..."
    "Schon in Ordnung, wirklich!", versicherte Rebecca ihr. Sie konnte Amaia wirklich keinen Vorwurf machen. Eigentlich war sie selbst es gewesen, die schon wieder alles versaut hatte. Hatten sie nicht vor ein paar Minuten noch Spaß gehabt und ausgelassen über ihre Dichtkunst gelacht? War es nicht schön gewesen, sich an die gemeinsame Schulzeit zurückzuerinnern? Sie hätte doch einfach ein anderes Gedicht von Amaia vorlesen können. Eines, das nicht wie ein Schlag ins Gesicht war und diese schlimmen Erinnerungen aufwärmte. Stattdessen war die Stimmung in ihrem Zimmer nun so unterkühlt wie das Wetter draußen und sie schwiegen sich schon wieder an.
    Sichtbar bemüht, ein wenig von der Heiterkeit zurückzubringen, die sie verloren hatten, stand Amaia auf und griff nach Rebeccas Gitarre, die wie immer in der Ecke des Zimmers an der Wand lehnte. "Wie sieht's aus, Lust auf ein bisschen Musik?"
    Die ehrliche Antwort wäre wahrscheinlich 'nein' gewesen. Doch Rebecca wusste ohnehin nicht, was sie im Augenblick überhaupt wollte und was nicht, also stimmte sie mit einem halbherzigen "Hmmm" zu.
    Amaia setzte sich wieder auf den Stuhl und legte das Instrument auf ihrem Schoß ab. Um sich ein etwas warmzuspielen, schlug sie ein paar Akkorde und zupfte die Saiten ein wenig. "Ach ja...", seufzte sie zufrieden. "Das klingt einfach so viel besser!"
    "Was meinst du?"
    "Deine Gitarre. Ich habe ja noch diese blöde Klassische und die ist auch noch uralt und klingt nicht so gut. Ich finde Westerngitarren hören sich schöner an. Irgendwie...voller und nicht so dumpf..."
    "Die klingen schon besser", stimmte Rebecca zu und warf einen Blick auf die dicken Stahlsaiten, "aber tun dafür auch mehr weh beim Spielen."
    Amaia zuckte mit den Schultern. "Ist nur 'ne Sache der Gewöhnung, ein paar Wochen auf einer Westerngitarre und man hat genug Hornhaut an den Fingern. Ich werde auf jeden Fall mal bei Gelegenheit mein Konto plündern und mir auch so ein Stück zulegen. Die alte Gitarre kann dann meine Schwester haben, wenn sie möchte."
    Zwar entgegnete Rebecca darauf nichts, machte sich aber bei Amaias Worten eine Notiz im Kopf.
    "Also dann...was wollen wir spielen?", wollte Amaia wissen.
    Es war wieder diese Art von Frage, mit der sie im Augenblick wirklich gar nichts anfangen konnte. Eigentlich gab es im Moment kein Lied, das sie wirklich hören wollte. Oder vielmehr war es ihr egal. Doch bevor sie das zum Ausdruck bringen konnte, sprang ihr plötzlich eine Melodie ins Gedächtnis. "Wie wäre es vielleicht mit...'Fit back in'?"
    Ihre beste Freundin nickte begeistert. "Oh ja, gute Idee! Aber gib mir einen Moment, ich weiß die Akkorde nicht mehr..." Sie öffnete ihr Omni-Tool und suchte im Extranet nach einer Grifftabelle für das Lied. Es war nicht ganz so einfach, denn das Lied war bereits fast zweihundert Jahre alt und obwohl es noch recht umfassende Archive gab, in denen man Guides und Tutorials zum Spielen solch alter Musik fand, musste man sich in der Regel ein wenig durch verschiedene Seiten wühlen. Und Apps, die solche Tabellen automatisch anhand der Musik selbst generierten, waren alles andere als billig. Zumindest die, die auch was taugten.
    "Weißt du, eigentlich sollte jemand mal diese Musik neu auflegen!", meinte Amaia nach einer Weile, noch immer auf der Suche nach den Akkorden.
    "Wieso...wieso...wieso? WIESO? Eh-e-e-e-eeeeh...fuck off! Wieso das?"
    "Naja, es gab halt wirklich coole Musik um 2000 rum, aber alles, was heute immer wieder neu gecovert wird, sind solche Sachen wie...keine Ahnung, Michael Jackson oder Queen..."
    "Queen?"
    Amaia schnaubte. "Das ist wohl 'ne Rock-Band, die damals total berühmt gewesen war. Angeblich...angeblich...eine der besten Bands aller Zeiten. Zumindest hat das mein Ex immer behauptet. Er war auch total beleidigt gewesen, dass ich noch nie von denen gehört hatte..."
    Auch wenn sie den Kommentar mit einem Lächeln quittierte, spürte Rebecca einen weiteren Stich in ihrer Brust. Dass Amaia ihr geschrieben hatte, sie habe sich von ihrem Freund in Fairbanks getrennt, musste schon einige Monate her sein und trotzdem kam es ihr noch vor, wie letzte Woche. Es war schmerzlich daran zu denken, wie viel seitdem passiert war und wie wenig ihr davon wirklich noch etwas bedeutete. Alles, was ihr nun in Erinnerung blieb, waren die entmutigenden Erfahrungen mit ihrer Krankheit. Der Gedanke an Beziehungen und Ex-Freunde wirkte plötzlich wie aus einem ganz anderen Leben.
    Schließlich wurde Amaia fündig und rief eine Seite auf, die die gesuchten Grifftabellen hatte. "Bin soweit. Du auch?"
    Rebecca nickte zur Antwort. Den Text brauchte sie nicht noch einmal im Extranet nachschauen. Sie hatte diese Musik schon so oft gehört und selbst gesungen, sie konnte sich an jedes Wort und jede Note erinnern. Viel schwieriger als das Singen selbst würde es sein, ihren Fokus zu behalten, um die Tics zu unterdrücken.
    "Okay, dann...1...2...3...4..."
    "Feeling like a stranger in my city, and my skin
    Nothing around here reminds me of anything
    Evenings growing shorter, and the swallows spread their wings
    Dislocate me, bend me, shake me,
    Make me fit back in"

    Das muntere Gitarrenspiel war ein seltsamer Kontrast zu dem eher schwermütigen Gesang, doch Rebecca mochte genau das. Die Musik schien genau den Widerspruch zum Ausdruck zu bringen, den sie selbst in sich spürte. Wie sie sich so unwohl und fehl am Platz fühlte, obwohl sie all das um sich herum hatte, was sie sonst immer so glücklich machen konnte. Über diese Dinge zu singen hatte etwas eigenartig Befreiendes, so als würde sie sich ihre Probleme bei einem Therapeuten von der Seele reden.
    "And another half won't shine in half a light
    I wish I could keep the days from passing by
    Drift upstream, and travel back in time
    Find your hand and hold it tight in mine"

    Sie schaute auf und erwiderte Amaias Blick mit einem Lächeln.
    "Moon-set, sunrise, time doesn't heal
    It just goes by, it just goes by"

    Und völlig aus dem Nichts rollte eine Welle über sie hinweg. Hoffnungslosigkeit, Angst, Frustration und die Erinnerungen an alles was in den letzten Wochen geschehen war brachen über sie hinein. Ihre Kehle schnürte sich zu, ihre Sicht verschwamm.
    "Sunset, moon-rise, time doesn't heal
    It just goes by, it just goes by"

    Ihre brüchige Stimme riss ab und Rebecca kämpfte verzweifelt gegen die Flut an Eindrücken an. Es war vergeblich. Ohne, dass sie es verhindern konnte, füllten sich ihre Augen mit Tränen. Sie beugte sich nach vorne, unfähig, sich dem Sturm entgegenzustellen, die Zähne zusammengebissen und das Gesicht verzerrt, als ob sie Schmerzen hätte.
    "Rebecca?"
    So viele Erinnerungen, so viele Gefühle fielen über sie her, es war unmöglich, auch nur einen klaren Gedanken zu formen. Bilder aus ihrer Vergangenheit, so klar wie Fotos, kamen hoch, sie sah sich auf Ausflügen mit ihren Freunden, sah Amaias Familie glücklich zusammen, sah sich selbst zufrieden mit ihrem Schulabschluss und einer ganzen Welt an offenen Möglichkeiten für ihre Zukunft. Gleichzeitig erinnerte sie sich daran, wie sorglos und unbeschwert alles noch vor ein paar Monaten gewesen war, als sie noch in Wellington mit ihren Kommilitonen herumgehangen hatte. Doch dann dachte sie an die schockierten und empörten Blicke, die nun so oft auf ihr lagen, dachte an den Streit mit ihrer Mutter, an die Strahlentherapie, die ihr bevorstand, um ihren Hirntumor zu behandeln. An die Schmerzen in ihrer Hand und ihrer Schulter, an Amaias Vater und ihren Stiefvater, an die aufgebrachte Mutter während der Busfahrt, an den Moment, als ihr der Neurologe im Krankenhaus sagte, ihr Tourette sei nicht mehr zu behandeln...
    Rebecca bekam kein Wort mehr heraus. Stattdessen entfuhr ihr ein lautes Schluchzen. Und plötzlich schienen alle Dämme zu brechen. Von einem Moment auf den nächsten verlor sie jede Kontrolle über ihren Körper, doch dieses Mal war es kein Tic. Sie beugte sich vornüber und vergrub ihr Gesicht in den Händen, als wolle sie sich verstecken. Ein jämmerliches Heulen drang aus ihrer Kehle, das immer lauter wurde, unterbrochen von Schluchzern und den abgehackten Atemzügen, welche wie die einer Ertrinkenden klangen.
    "Hey!" Verschwommen nahm sie wahr, wie Amaia die Gitarre zu Boden legte, aufstand und zu ihrem Bett kam. Sie setzte sich neben ihre beste Freundin. "Hey, was ist los? Hm?", fragte sie sanft.
    "Es ist alles kaputt...!", heulte sie, doch sie schaffte es nicht sich weiter zu erklären, bevor sie ein weiterer Heulkrampf durchschüttelte. Speichel tropfte ihr aus dem Mund auf ihre Beine, gefolgt von dicken Tränen.
    "Na komm her...!" Amaia legte ihr eine Hand an die Schulter und zog sie sachte zu sich. Sie schien nicht zu wissen, wie sie ihre Freundin trösten sollte und so schwieg sie und hielt die junge Frau in den Armen.
    Noch nie in ihrem Leben hatte Rebecca dieses Gefühl so sehr verspürt, das Gefühl, niemals wieder glücklich sein zu können. Es schien keinen anderen Weg zu geben, ihren Schmerz auszudrücken und so weinte sie so hemmungslos und jämmerlich wie ein kleines Kind. Welle um Welle an Tränen rann heiß über ihre Wangen, während sich ihre Verzweiflung durch laute Schluchzer und bitterliches Heulen ausdrückte. Das einzige, das Rebecca abseits ihres eigenen Elends überhaupt wahrnahm, waren die Arme, die sich eng um sie gelegt hatten und die ruhigen Atemzüge über ihr.
    Jedes Zeitgefühl ging verloren. Völlig versunken in ihrer Verzweiflung bemerkte Rebecca nicht, dass der Regen draußen bereits nachließ und das bedrohliche Trommeln einem sanften Rauschen gewichen war. Auch der Fluss ihrer Tränen hatte nachgelassen, doch besser ging es ihr keineswegs.
    All die Eindrücke in ihrem Kopf begann zu verschwimmen, als wäre es zu anstrengend geworden, sie einzeln wahrzunehmen. Anstatt dass sie von einer Barrage aus Gefühlen übermannt wurde, blieb ihr nun nichts als ein endloses Elend, dem sie völlig ausgeliefert zu sein schien, ein dichter, kalter Nebel, der ihren Verstand ausfüllte und ihr jede Orientierung nahm.
    Regungslos starrte Rebecca geradeaus, ihre Augen waren auf den Fuß ihres Schreibtisches gerichtet, doch durch den dichten Schleier an Tränen konnte sie ohnehin nichts erkennen. Die Muskeln in ihrem Gesicht schmerzten mittlerweile von den ganzen Heulkrämpfen. Sie fühlte sich ausgelaugt, als wäre sie stundenlang gerannt und das lautstarke Weinen war erstickten Schluchzern gewichen. Zu mehr fehlte ihr wohl einfach die Kraft, ihr pfeifender Atem ging stoßweise und ihre Glieder fühlten sich doppelt so schwer an wie sonst.
    Am liebsten wollte sie hierbleiben, genau hier auf diesem Bett und nie wieder aufstehen. Selten war ihr ein Entschluss so klar vor Augen gewesen: sie wollte nicht mehr hier weg. Rebecca wollte all diese Dinge, die dort draußen auf sie warteten, nicht mehr ertragen müssen. All die Demütigungen, die Anfeindungen, das Unverständnis, diese unzähligen Augen, die andauernd auf ihr lagen...die Tics...es war alles zu viel. Sie konnte nicht mehr.
    Noch immer hielt Amaia ihre beste Freundin in einer festen Umarmung umschlossen und schien geduldig zu warten, bis der heftige Gefühlsausbruch vorbei war. Rebeccas Kopf lehnte an ihrer Brust, die langen schwarzen Haare der Maori, noch immer feucht vom Regen, hingen halb vor ihrem Gesicht wie ein Schleier, hinter dem sie sich verstecken konnte. Rebecca traute sich nicht aufzuschauen, aus Angst davor, Ungeduld oder Ärger in Amaias Gesicht zu sehen.
    "Willst du drüber reden?", fragte Amaia behutsam.
    Selbst wenn sie gewollt hätte, konnte Rebecca nicht antworten. Zwischen ihren stoßhaften Atemzügen und den Schluchzern rang sie nach Luft und zog lautstark die Nase hoch. Sie spürte, wie nass ihr Gesicht war, doch sie konnte nicht die Kraft aufbringen, um sich die Tränen abzuwischen. Und so zogen die dicken Tropfen feuchte Spuren über ihre Haut, rannen ihr über die Nase, in den Mund und über das Kinn.
    Plötzlich hob Amaia den Kopf und schaute zu ihrer besten Freundin herab. "Ich frage mich gerade...das ist jetzt aber kein Tic von dir, oder?" Der Klang ihrer Stimme verriet das verschmitzte Lächeln auf ihrem Gesicht. "Du hast ja schließlich nicht die Code-Phrase gesagt..."
    "Du bist d-d-die Beste...", würgte die junge Frau mit zittriger Stimme hervor.
    "Hm...also doch nur ein Tic...", stellte ihre Freundin mit gespielter Überraschung fest.
    Einen Moment verstand Rebecca nicht, worauf sie hinauswollte. Dann entfuhr ihr ein ersticktes Schnauben und ihre Mundwinkel wanderten unwillkürlich nach oben, um eine verzerrte Grimasse auf ihrem Gesicht zu formen, die einem Lächeln nicht unähnlich war. Mit einem Augenrollen seufzte sie: "Amaia...d-du bist h-h-hässlich..."
    "Oh, also ist es doch was Ernstes! Warum hast du das nicht gleich gesagt?", kicherte Amaia.
    "D-das stimmt a-aber n-nicht!" Obwohl es bloß ein alberner Scherz war, fand Rebecca es in diesem Moment unheimlich wichtig, das klarzustellen. "Du b-bist nicht hässlich!"
    Amaia lachte auf. "Awww! Das ist lieb von dir!" Mit der Hand strich sie Rebecca sanft über den Arm und ihre Stimme wurde wieder ernster. "Du kannst jederzeit darüber sprechen, wenn du möchtest. Ich bin da, okay?"
    Rebecca kämpfte schon wieder mit den Tränen. "Mai...!"
    "Keine Widerworte! Du weißt doch, ich bin nur wegen dir nach Neuseeland zurückgekommen und ich bleibe hier, solange du mich brauchst."
    Es war eine Lüge. Oder zumindest war es nicht die ganze Wahrheit, denn Rebecca wusste sehr genau, dass Amaia nicht bloß wegen ihr nachhause zurückgekehrt war. Und trotzdem wühlten die Worte ihren verwirrten Verstand direkt wieder auf. Sie waren unerträglich zu hören und gaben ihr gleichzeitig ein wenig Wärme zurück, die sich in ihrer Brust breitmachte. Rebecca richtete sich auf und blickte ihre beste Freundin durch die verweinten Augen an. Überwältigt von ihren Gefühlen warf sie sich Amaia um den Hals und umklammerte sie wie eine Ertrinkende einen Rettungsring. "Du bist wirklich die Beste...", heulte sie.
    Amaia schien für einen Moment überrascht, dann erwiderte sie die Umarmung. "Ich weiß..."
    Ein wenig widerwillig löste sie sich nach einer Weile wieder von ihrer Freundin. Rebecca wischte sich mit dem Handrücken notdürftig über ihr Gesicht. "Ich weiß echt nicht mehr weiter", brach es aus ihr hervor und sie schniefte laut.
    "Wegen deinem Tourette?"
    Schluchzend nickte Rebecca. "Egal, was ich m-m-mache, es ist a-alles...ganz anders...u-und falsch...nichts funktioniert mehr richtig..." Noch immer wusste sie nicht so recht, was ihr denn genau so zu schaffen machte. Waren es die Tics? Die Reaktionen der anderen Leute? Ihrer Freunde? Die Art, wie jede Kleinigkeit zu einem kleinen Alptraum werden konnte? Die Ungewissheit über die Ursache für das Versagen ihrer Behandlung? Oder einfach alles zusammen? Doch sie hatte keine Ahnung, wie sie all das in Worte fassen sollte.
    Amaia überlegte einen Moment. "Und glaubst du nicht, dass du einfach...ein bisschen mehr Zeit brauchst? Um dich an das alles zu gewöhnen?"
    "Ach, Mann, Mai...", jammerte Rebecca und einige frische Tränen rannen über ihre Wangen. "Das sagt D-dad auch ständig, aber...ich meine, ich b-bin doch schon seit Monaten w-w-wieder hier. Aber es w-wird nicht besser...n-n-nur jeden Tag schlimmer..."
    Neben ihr ertönte ein schweres Seufzen und Amaia legte wieder einen Arm um sie. "Ich weiß, dass das alles ziemlich scheiße für dich ist...ich wünschte, ich könnte dir irgendwie anders helfen, als...naja, als einfach nur ein paar nette Dinge zu sagen, weißt du? Aber...was ich eben gesagt habe...ich mein das ernst!"
    "Hm?" Rebecca wusste nicht genau, was ihre Freundin meinte.
    "Na, dass ich hierbleibe, solange du mich brauchst", erklärte sie, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. "Ich bleibe in Tauranga! Meine Großeltern waren ehrlich gesagt nicht so begeistert, als ich ihnen das geschrieben habe, aber sie verstehen warum. Und deswegen habe ich mir auch...ähm...naja, ich habe...ich weiß nicht, ob du's mitbekommen hast, aber die suchen im Harmony gerade nach Aushilfe und...ähm..."
    Die Anzeigetafel im Harmony mit dem Jobangebot schwebte Rebecca wieder vor Augen. Leicht ungläubig blickte sie zu ihrer besten Freundin rüber. "Und...du h-hast dich gemeldet?"
    Amaia grinste verlegen. "Jaah, schon. Am Freitag soll ich zum Probearbeiten vorbeikommen und vielleicht wird's ja was."
    Im ersten Moment spürte sie einen leichten Stich in ihren Eingeweiden. Obwohl sie gerade einmal zwei Wochen zurück in Neuseeland war, hatte Amaia offenbar schon einen Job gefunden, während sie selbst nach drei Monaten noch immer zuhause rumhockte. Doch schnell überwiegte ein anderes, deutlich wärmeres Gefühl und sie dachte mit einem Anflug von Begeisterung daran, wie Amaia in ihrer beider Lieblingsbar arbeiten würde. "Das ist t-toll! Wirklich! Ich drücke dir a-auf jeden Fall die Daumen!" Mit ihrer verheulten Stimme klang es nicht ganz so überzeugend, wie sie gerne gehabt hätte, doch Amaia schien sich trotzdem zu freuen.
    "Danke! Ich bin ehrlich gesagt schon ein bisschen nervös aber...naja...wird schon schiefgehen..." Sie drückte Rebecca leicht an sich. "Und dein Tourette...das kriegen wir auch hin. Irgendwie...okay?"
    Rebecca starrte auf ihre Knie. Eine einzelne Träne tropfte von ihrer Nasenspitze. In diesem Moment konnte sie nichts anderes für ihre beste Freundin empfinden als tiefe Bewunderung. Es war ihr völlig unverständlich, wie Amaia es trotz all der furchtbaren Wendungen, die ihr eigenes Leben genommen hatte, immer noch schaffte, eine so grenzenlose Zuversicht aufzubringen. Wie sie es schaffte, sich neben ihrer eigenen, kaputten Familie auch noch mit den Problemen iherer besten Freundin herumzuschlagen. Gleichzeitig wurde ihr bewusst, wie jämmerlich sie selbst eigentlich war und sie schämte sich richtig für ihren Ausbruch. "Tut mir leid...", murmelte sie und rieb sich die verquollenen Augen. "Ich wollte nicht...es kam plötzlich alles hoch..."
    "Ach was, das braucht dir doch nicht leidtun! Ich habe doch zuerst über meine Familie rumgejammert."
    "Aber...!"
    "Nichts da!", wehrte Amaia jeden Versuch ihrer Freundin ab, sich zu entschuldigen und eine Spur Ungeduld lag in ihrer Stimme. "Du musst wirklich aufhören, dich für jeden Kleinkram zu entschuldigen! Du machst es dir selbst nur schlimmer, wenn du dir die Schuld an allem gibst."
    Darauf wusste Rebecca nichts zu erwidern, doch ihre Tics meldeten sich allmählich wieder zurück und übernahmen die Reaktion auf Amaias Worte für sie. Und so warf sie ihren Kopf wild hin und her, dass ihre Haare Amaia ins Gesicht peitschten.
    Wieder setzte Stille zwischen ihnen ein und erinnerte Rebecca erneut daran, wie sehr sie den Spaß, den sie bis vorhin noch gehabt hatte, ruiniert hatte. Jetzt saßen sie einfach tatenlos nebeneinander auf ihrem Bett, während draußen weiterhin das andauernde Prasseln zu hören war. An Ausgelassenheit und Spaß war nicht mehr zu denken.
    "Tjaah..." Schließlich durchbrach Amaia das Schweigen. "Wie geht's eigentlich deiner Hand?"
    Wortlos hob Rebecca ihren rechten Arm und zeigte ihrer Freundin den Handrücken, der mittlerweile wieder deutlich besser aussah. Die Schwellung war zurückgegangen und die Haut nicht mehr verfärbt. Lediglich der Schorf an den Knöcheln zeugte noch von den Verletzungen, die sie sich selbst zugefügt hatte.
    "Hey, das sieht doch wieder ganz gut aus, nicht?"
    "Jaah...hab den Tic schon seit letzter W-woche nicht mehr gehabt..." Was Rebecca dabei verschwieg war aber, dass ihr dafür ihre Schulter wieder schwer zu schaffen machte. Und just in diesem Augenblick schlug sie sich wieder hart gegen das Schlüsselbein, was einen stechenden Schmerz durch den Knochen sandte. Ihr war es wirklich nicht vergönnt, dass irgendetwas besser wurde in ihrem Leben. "Hey! Ich bin eine Biene! Fuck off!"
    Plötzlich erklangen schwere Schritte, die die Treppe nach oben stiegen und die beiden Frauen schauten in Richtung Tür, einen Moment bevor es laut klopfte. "Rebecca?" Es war die Stimme ihres Vaters.
    Die junge Frau zögerte einen Moment. "Ja?", erwiderte sie laut, wischte sich noch einmal über das Gesicht und sprang dann hastig von ihrem Bett auf. Sie griff nach ihrer Gitarre, die noch auf dem Boden lag und hob sie recht umständlich auf, während sie aus dem Augenwinkel sah, wie ihr Vater die Tür öffnete und den Kopf hineinsteckte. Er war offenbar gerade erst nachhause gekommen. Rebecca bemühte sich, ganz normal und unscheinbar zu wirken, während sie so tat, als ob sie noch etwas Staub vom Griffbrett des Instruments wischte und es beharrlich vermied, in Richtung ihres Vaters zu blicken.
    "Ich wollte nur kurz Bescheid sagen..." Ihr Vater unterbrach sich, als er die junge Maori auf Rebeccas Bett bemerkte und sein Gesicht hellte auf. "Ach, Amaia! Hi!"
    "Hey!"
    "Ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist. Aber...wenn ich dich so sehe, weiß ich auch, woher die Pfütze unten an der Haustür kommt", meinte er mit einem Augenzwinkern.
    Amaia lachte verlegen. "Jaah...das Wetter hat mich auf dem Weg hierher ein wenig überrascht."
    "Naja, ist halb so wild. Ich wollte eigentlich nur Bescheid sagen, dass ich heute Abend noch was kochen wollte. Es gibt dann also so in einer halben Stunde Essen. Wenn du magst, kannst du natürlich auch gerne mit uns essen", bot er Amaia an.
    Die junge Frau warf einen kurzen Blick in Richtung ihrer besten Freundin, dann wandte sie sich wieder Rebeccas Vater zu und nickte mit einem breiten Lächeln. "Danke, das ist echt lieb von dir."
    Zwar lag Rebecca eine Bemerkung auf den Lippen darüber, dass er schon wieder etwas machen wollte, wo sie doch immer noch Reste vom Vortag hatten, doch sie verkniff sich den Kommentar. Seit sie wieder in Tauranga war, kochte ihr Vater nach Möglichkeit fast jeden Tag und sie war sich ziemlich sicher, dass er das nur tat, um seine Tochter zu verwöhnen. Mit einem Räuspern warf sie ein knappes "Danke, Dad!" über ihre Schulter und hoffte, dass er das Zittern in ihrer Stimme nicht hörte.
    Er schien aber nichts Ungewöhnliches zu bemerken. "Kein Ding", meinte er leichthin, trat wieder hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Amaia warf ihrer besten Freundin einen vielsagenden Blick zu. "Ich hoffe, es gibt was Gutes", grinste sie, auch wenn sie eigentlich nichts Gegenteiliges befürchtete. Rebeccas Vater hatte noch nie etwas gekocht, das ihr nicht schmeckte.
    "Jaah...wahrscheinlich..." Wie ein Idiot stand Rebecca nun da, die Augen gerötet und mit feuchtem Gesicht und ließ den Blick ziellos in ihrem Zimmer umherschweifen. Ihr ging es wirklich kaum besser als vorher, noch immer fühlte sie sich irgendwie in ihrem eigenen Körper verloren. Und dennoch war etwas anders. Dieses warme Gefühl in ihrer Brust war nicht verloschen und lockerte den eisigen Griff, der ihre Gedanken umklammert hielt.
    Als ihr Blick den von Amaia kreuzte, musste sie plötzlich lächeln. Es war ein echtes, aufrichtiges Lächeln, das in Kontrast zu ihrem verheulten Gesicht stand. Sie ließ sich auf ihrem Schreibtischstuhl nieder, auf dem noch immer das durchnässte Handtuch hing und hob die Gitarre auf ihren Schoß. "Ich glaube, du bist jetzt dran, dir was zu wünschen..."
    Majonese ist offline

  12. #32
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Seit der Formulierung 'Prinzessin' in Zusammenhang mit Zora, sah Leif sein Gegenüber skeptisch an. Er zog die Brauen leicht hoch und verstand ebenso wenig ein Wort von den 2030ern, noch wie dieses hagere Kerlchen vor ihm ein Schwede sein konnte. Vermutlich war Leif einfach zu bäuerlich und Cypher daher deutlich besser integriert. Hier. Oder war er einfach offener? Der Schwe-…Der Arzt sah zu Zora. Dann wieder zum Schweden und schließlich grinste er, denn er mochte den jungen Mann durchaus. Schräg, aber sympathisch, soweit er es beurteilen konnte. “Ich will den Drachen weder wecken, noch will ich ihm meine Nippel zeigen, korrekt.“, bestätigte Leif ausführlich und grinste breit. „Aber ich will mit Luci tanzen, also…hast du vielleicht ne Lösung für mich?“
    AeiaCarol ist offline

  13. #33
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    Seit der Formulierung 'Prinzessin' in Zusammenhang mit Zora, sah Leif sein Gegenüber skeptisch an. Er zog die Brauen leicht hoch und verstand ebenso wenig ein Wort von den 2030ern, noch wie dieses hagere Kerlchen vor ihm ein Schwede sein konnte. Vermutlich war Leif einfach zu bäuerlich und Cypher daher deutlich besser integriert. Hier. Oder war er einfach offener? Der Schwe-…Der Arzt sah zu Zora. Dann wieder zum Schweden und schließlich grinste er, denn er mochte den jungen Mann durchaus. Schräg, aber sympathisch, soweit er es beurteilen konnte. “Ich will den Drachen weder wecken, noch will ich ihm meine Nippel zeigen, korrekt.“, bestätigte Leif ausführlich und grinste breit. „Aber ich will mit Luci tanzen, also…hast du vielleicht ne Lösung für mich?“


    Henrik sah sich um als würde die Lösung in der Luft liegen. "Jag vet inte, ser du någon? Keine Ahnung, siehst du eine?", wollte er wissen. Blinzelte mehrmals, verzog sein Gesicht übertrieben nachdenklich. Dann seufzte er, tief, und verschluckte sich fast am letzten Fleischklümpchen, dass er mit seinen Schneidezähnen vorsichtig vom Holzspieß zog, bevor er das Ding nochmal wie einen Maiskolben der Länge nach von letzten Speiseresten entfernte. "Na gut....na gut. Omnitool?", wollte er knapp wissen, sah auf Leifs Arm, dann, erstmalig, direkt in seine Augen. "Dum fråga, det är klart att du har en. Visa mig armen. Blöde Frage, natürlich hast du eins. Zeig mir mal den Arm.", sagte er und winkte besagten Arm in seine Richtung, klemmte sich den Holzspieß in seinen Mundwinkel wie ein amerikanischer Klischee-Farmer weit von vor hundert Jahren und wartete garnicht so lange, bis der Arzt reagierte. Er legte zwei - ganz genau zwei - Finger an seinen Arm, nachdem er sie an der Hose sauber rieb, triggerte das Omnitool mit einer kurzen Geste und tippte dann auf der schwach sichtbaren Tastatur. Es schien wenigstens ein kleines bisschen zu dauern. "Nur kurz die Sicherheitseinstellungen umgehen, das Service-Modul starten-...so-, dann hier-...könnte ne Minute dauern. Oh! Doch nicht. Wirklich klug, automatischer Block. Klar, das Script ist ja auch von mir. Hehe.", er räusperte sich leicht beschämt und sah zurück auf Leifs Arm, bzw. das Omnitool. "Hier dann noch-...ah-..so. Hier. Eher so...Latin-Dance oder Europop oder Trash oder-...oh, hiiier laden wir noch kurz den 8-Bit-Song rein, schadet ja nicht die Playlist ein bisschen besser zu machen. Hier noch das Xena-Intro-... . Ohgott und DAS löschen wir raus. Alles davon. Willst du was von Sheryl Planton? Niemand, oder?"
    Luceija ist offline

  14. #34
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Marco Lagos und Beyo Vhan


    Stephen; Liz, Mira, Nellie und Crusher/ Raumhafen Scott/ Terra Nova

    ~ Farbcodes: Stephen, Liz, Mira, Nellie und Crusher ~

    "Eine alte Farm? Das ist doch jetzt ein Witz?" fragte Crusher ungläubig nach und blickte skeptisch in die Runde. Stephen teilte Crushers Skepsis, schließlich wären sie dann ohne Fahrzeug außerhalb der Stadt gefangen und könnten nicht schnell genug eingreifen, wenn es erforderlich wäre.
    "Vielleicht sollten wir Marco´s Vorschlag nicht abschmettern." warf Nellie in die Runde und erntete dafür entsetzte Blicke. "Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?" hakte die Asari wenig begeistert nach.
    "Doch! Wir brauchen ein sicheres Versteck, wo ich meine Ausrüstung aufbauen kann und wo wir uns im Ernstfall verkriechen können und was ist da besser geeignet, als eine unauffällige Farm außerhalb der Stadt, hm?" erklärte die Quarianerin. "Da könnte was dran sein." überlegte der Blondschopf laut. "Ach ja, und wie sollen wir dahin kommen? Mit dem Taxi? Oder etwa zu Fuss?" hakte Mira nach. "Wir können uns ja zwei Fahrzeuge mieten, dann wären wir wenigstens Mobil." schlug Stephen vor und blickte fragend zu Marco. "Weißt du, wo wir günstig Fahrzeuge her bekommen?" "Ich glaubs nicht." seufzte die Asari aufgebend auf und wandte sich ab. "Hey, wenn ihr aber erwartet, dass ich mich in einen Bauernfummel werfe, jeden Tag Kühe melke und ich mich mit Heugabeln bewaffnen soll, dann habt ihr euch aber getäuscht." witzelte Liz kichernd. Wirklich begeistert war sie von dieser Idee auch nicht, aber da sie auch keine Alternativen zur Verfügung hatten, versuchte sie es wenigstens mit Humor zu nehmen. "Verlockender Gedanke." konterte Stephen grinsend. "Halt die Klappe." kicherte Liz. "Wo müssen wir hin?" wollte Nellie von Marco wissen.


    *****


    Dishana ~ Citadel ~ Treffen mit Beyo Vhan



    Dishana rechnete nicht wirklich damit, dass ihr jemand zu dieser späten Stunde noch die Tür öffnete und wandte sich zum gehen ab, als hinter ihr die Tür aufging.
    Grelles Licht leuchtete ihr ins Gesicht, als sie sich umdrehte und sie musste mehrmals hintereinander blinzeln, um überhaupt irgendwas erkennen zu können. Schemenhaft erblickte sie schließlich einen Turianer in der Tür.
    "Ähm....hallo. Kann ich Ihnen helfen?" wollte er wissen und beäugte sie misstrauisch.
    "Vielleicht." antwortete sie knapp und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Sie wollte ihn schon fragen, ob er Beyo Vhan war, als sich ihre Augen an die Beleuchtung gewöhnt hatten und sie den roten Turianer, mit den schwarzen Klan Zeichen und den blauen Augen erkannte. Von Sahenia´s Erzählungen wusste sie auch, dass Beyo einen Arm verloren hatte und das er stattdessen eine Prothese hatte. Außerdem kannte sie ihn aus den Medien, es war Beyo Vhan.
    "Verzeihen sie bitte die späte Störung, Mister Vhan." begann sie leise und suchte nach Worten, um nicht völlig verrückt zu erscheinen. Der rote Turianer zuckte kurz zusammen und schien wohl schon mit dem schlimmsten zu rechnen. Was er wohl dachte?
    "Wir kennen uns nicht, nicht persönlich. Aber wir kennen beiden jemand, die uns sehr am Herzen liegt, zumindest nehme ich das mal in ihrem Fall an." sprach sie ruhig weiter. Sie besinnte sich auf das wesentlich, wollte ruhig und sachlich bleiben. Auch wenn ihr wahrscheinlich die Verzweiflung bereits im Gesicht stand, was ihr hier sein zu so später Stunde beweist. Beyo wurde stutzig, vielleicht auch ungeduldig.
    "Ich bin Sahenia´s Mutter.... Dishana." Die Asari brach ab, um diese Worte erstmal wirken zu lassen. Der Turianer riss seine Augen weit auf, damit hatte er wohl nicht gerechnet.
    Dishana schaute sich um, fühlte sich auch etwas unwohl dabei, dass ganze an der Haustür zu bereden und ging daher noch etwas näher an den Turianer ran. Nicht zu nahe, aber so nahe, dass sie nicht so laut sprechen musste.
    "Sahenia hat sich heute Vormittag mit einer Freundin getroffen und ist seither nicht zurück gekehrt. Ich würde mir ja sonst keine Sorgen machen, wenn nicht die Tatsache bestehen würde, dass es bei der Freundin um Yelyna geht und ich Sahenia nicht erreiche. Wenn ich mich recht erinnere, kennen sie Yelyna.... Kyron´s Beerdigung?!" erklärte sie ruhig und sachlich.
    eis engel ist offline Geändert von eis engel (25.07.2021 um 20:30 Uhr)

  15. #35
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Leif sah dem Blonden völlig planlos zu. Planton-…wer?“, wollte er wissen, aber eigentlich auch nicht wirklich. Sein Blick war von Zora hin zu Donal gehuscht, der hier ebenso hervorstach wie Leif selbst. Mit zwei Gläsern in der Hand flitzte er in Richtung Luceija, stoppte aber irgendwo auf Höhe einer Verwandten - kurzes Aufatmen - bevor er sich doch weiter aufmachte in Richtung der Sizilianerin. Der Arzt seufzte, wandte sich wieder seinem Gegenüber zu. “Also wenn du etwas draufspielst das 'Xena-Intro' heißt, dann bitte auch einen Track der zum schwedischen Midsommartanz passt, ja?“, witzelte er. „Dann bewegen sich meine Beine wenigstens zu irgendetwas planmäßig.“
    AeiaCarol ist offline

  16. #36
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen
    Leif sah dem Blonden völlig planlos zu. Planton-…wer?“, wollte er wissen, aber eigentlich auch nicht wirklich. Sein Blick war von Zora hin zu Donal gehuscht, der hier ebenso hervorstach wie Leif selbst. Mit zwei Gläsern in der Hand flitzte er in Richtung Luceija, stoppte aber irgendwo auf Höhe einer Verwandten - kurzes Aufatmen - bevor er sich doch weiter aufmachte in Richtung der Sizilianerin. Der Arzt seufzte, wandte sich wieder seinem Gegenüber zu. “Also wenn du etwas draufspielst das 'Xena-Intro' heißt, dann bitte auch einen Track der zum schwedischen Midsommartanz passt, ja?“, witzelte er. „Dann bewegen sich meine Beine wenigstens zu irgendetwas planmäßig.“


    Henriks Gesichtsausdruck wandelte sich von irritiert zu entsetzt. Fragezeichen warf er in die Augen seines Mit-Schweden und schüttelte den Kopf. "N e j.", machte er deutlich. Nicht im Ansatz. Dann lächelte er, irgendwie leicht creepy aber deutlich bemüht, bevor er den Arm Leifs deutlich zurück schob und mit der anderen Hand präsentierte was er getan hatte. Dann spielte er den Holzspieß aus seinem Mund. "Ist failsafe, einfach 'nen Song aussuchen, die Übergänge machts automatisch. Nicht überstrapazieren, sonst kriegen wir beide noch von der Gastgeberin eins auf die zwölf." Er zuckte mit den Schultern. "Oh und du hast jetzt lebenslang Gratiszugang zu Songify. Dank mir später. Brauchst du noch was oder kann ich mir jetzt eine Cola holen?", wollte er wissen, versuchte die Druck erzeugenden Worte jedoch mit der schüchternen Stimmlage zu kippen.


    Aus dem Nichts stand Donal vor ihr. Sie sah zu ihm auf. Nicht weit hinauf, aber weit genug. Sein deutlich hervorstehendes, hellweißes Grinsen steckte sie sofort an, nicht nur, weil sie zwei Gläser in seinen Händen entdeckte und antwortete ihm demselben, ansteckenden Lächeln. "Ich hoffe für dich, dass der Drink für mich ist, Don.", fragte sie aufdringlich ohne es, einmal mehr, wie eine Frage klingen zu lassen. "Weißt du was, ich klau ihn dir trotzdem.", machte sie wenig umschweife und griff nach einem der Gläser.
    Luceija ist offline

  17. #37
    #16  Avatar von Forenperser
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    Marco Lagos und Beyo Vhan


    Stephen; Liz, Mira, Nellie und Crusher/ Raumhafen Scott/ Terra Nova

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    "Eine alte Farm? Das ist doch jetzt ein Witz?" fragte Crusher ungläubig nach und blickte skeptisch in die Runde. Stephen teilte Crushers Skepsis, schließlich wären sie dann ohne Fahrzeug außerhalb der Stadt gefangen und könnten nicht schnell genug eingreifen, wenn es erforderlich wäre.
    "Vielleicht sollten wir Marco´s Vorschlag abschmettern." warf Nellie in die Runde und erntete dafür entsetzte Blicke. "Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?" hakte die Asari wenig begeistert nach.
    "Doch! Wir brauchen ein sicheres Versteck, wo ich meine Ausrüstung aufbauen kann und wo wir uns im Ernstfall verkriechen können und was ist da besser geeignet, als eine unauffällige Farm außerhalb der Stadt, hm?" erklärte die Quarianerin. "Da könnte was dran sein." überlegte der Blondschopf laut. "Ach ja, und wie sollen wir dahin kommen? Mit dem Taxi? Oder etwa zu Fuss?" hakte Mira nach. "Wir können uns ja zwei Fahrzeuge mieten, dann wären wir wenigstens Mobil." schlug Stephen vor und blickte fragend zu Marco. "Weißt du, wo wir günstig Fahrzeuge her bekommen?" "Ich glaubs nicht." seufzte die Asari aufgebend auf und wandte sich ab. "Hey, wenn ihr aber erwartet, dass ich mich in einen Bauernfummel werfe, jeden Tag Kühe melke und ich mich mit Heugabeln bewaffnen soll, dann habt ihr euch aber getäuscht." witzelte Liz kichernd. Wirklich begeistert war sie von dieser Idee auch nicht, aber da sie auch keine Alternativen zur Verfügung hatten, versuchte sie es wenigstens mit Humor zu nehmen. "Verlockender Gedanke." konterte Stephen grinsend. "Halt die Klappe." kicherte Liz. "Wo müssen wir hin?" wollte Nellie von Marco wissen.


    *****


    Dishana ~ Citadel ~ Treffen mit Beyo Vhan



    Dishana rechnete nicht wirklich damit, dass ihr jemand zu dieser späten Stunde noch die Tür öffnete und wandte sich zum gehen ab, als hinter ihr die Tür aufging.
    Grelles Licht leuchtete ihr ins Gesicht, als sie sich umdrehte und sie musste mehrmals hintereinander blinzeln, um überhaupt irgendwas erkennen zu können. Schemenhaft erblickte sie schließlich einen Turianer in der Tür.
    "Ähm....hallo. Kann ich Ihnen helfen?" wollte er wissen und beäugte sie misstrauisch.
    "Vielleicht." antwortete sie knapp und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Sie wollte ihn schon fragen, ob er Beyo Vhan war, als sich ihre Augen an die Beleuchtung gewöhnt hatten und sie den roten Turianer, mit den schwarzen Klan Zeichen und den blauen Augen erkannte. Von Sahenia´s Erzählungen wusste sie auch, dass Beyo einen Arm verloren hatte und das er stattdessen eine Prothese hatte. Außerdem kannte sie ihn aus den Medien, es war Beyo Vhan.
    "Verzeihen sie bitte die späte Störung, Mister Vhan." begann sie leise und suchte nach Worten, um nicht völlig verrückt zu erscheinen. Der rote Turianer zuckte kurz zusammen und schien wohl schon mit dem schlimmsten zu rechnen. Was er wohl dachte?
    "Wir kennen uns nicht, nicht persönlich. Aber wir kennen beiden jemand, die uns sehr am Herzen liegt, zumindest nehme ich das mal in ihrem Fall an." sprach sie ruhig weiter. Sie besinnte sich auf das wesentlich, wollte ruhig und sachlich bleiben. Auch wenn ihr wahrscheinlich die Verzweiflung bereits im Gesicht stand, was ihr hier sein zu so später Stunde beweist. Beyo wurde stutzig, vielleicht auch ungeduldig.
    "Ich bin Sahenia´s Mutter.... Dishana." Die Asari brach ab, um diese Worte erstmal wirken zu lassen. Der Turianer riss seine Augen weit auf, damit hatte er wohl nicht gerechnet.
    Dishana schaute sich um, fühlte sich auch etwas unwohl dabei, dass ganze an der Haustür zu bereden und ging daher noch etwas näher an den Turianer ran. Nicht zu nahe, aber so nahe, dass sie nicht so laut sprechen musste.
    "Sahenia hat sich heute Vormittag mit einer Freundin getroffen und ist seither nicht zurück gekehrt. Ich würde mir ja sonst keine Sorgen machen, wenn nicht die Tatsache bestehen würde, dass es bei der Freundin um Yelyna geht und ich Sahenia nicht erreiche. Wenn ich mich recht erinnere, kennen sie Yelyna.... Kyron´s Beerdigung?!" erklärte sie ruhig und sachlich.


    Marco Lagos

    "Na sieh mal einer an. Manche Sachen bleiben scheinbar wirklich über Jahre hinweg gleich."
    Die alte Farm sah immer noch genauso aus wie vor einigen Jahren. Nur ein paar mehr Spinnweben und Staubschichten hatte sie vielleicht.
    Im Hintergrund waren einige Mitglieder des Teams gerade dabei die provisorische "Einsatzbasis" aufzubauen. Die gemieteten Fahrzeuge standen in Sichtweise draußen vor dem Schuppen.
    Nachdenklich sah Marco über das verwilderte Feld. Eine Sache hatte er dem Team verschwiegen - die alte Farm war ganz in der Nähe der noch aktiven Farm seiner Eltern.
    Er hatte zwar nach wie vor nicht vor sie in diese Sache mit reinzuziehen. Aber irgendwie fühlte er sich sicherer, wenn er in ihrer Nähe war. Von hier aus konnte er ihnen schneller zur Hilfe eilen, falls es nötig sein sollte.

    Beyo Vhan

    Natürlich. Das machte Sinn. Sahenia hatte ihre Mutter schonmal am Rande erwähnt. Nun wusste er auch, was ihm bekannt vorgekommen war.
    "Oh! Sehr erfreut. Ich......nun, Sie wissen ja wer ich bin." erwiderte er auf ihre Begrüßung.
    Das nächste aus dem Mund der Asari ließ ihn jedoch sofort aufhorchen.
    "Ich....ja. Ja, ich kenne Yelyna. Sie ist.....ich glaube Kyron's Tod hat sie noch schwerer getroffen als seine eigene Familie. Sicherlich haben Sie die Aufnahmen gesehen.....es war wirklich schmerzhaft, für alle Beteiligten. Aber glauben Sie wirklich dass sie so weit gehen würde Nia etwas.....?
    Bei der Vorstellung schauderte es ihm. So viele Leute waren durch seine Fehler schon in Gefahr geraten. Er hatte sich eigentlich vorgenommen dem ein Ende zu setzen. Und nun sollte es auch noch ausgerechnet sie treffen?
    "Bitte....bitte kommen Sie rein."
    Hier draußen war wohl wirklich nicht der beste Ort für so ein Gespräch. Er ging voraus, führte sie zu seiner Couch, vorbei an dem Platz wo er gerade noch meditiert hatte.. "Setzen Sie sich.....vorsichtig, nicht über die Matte stolpern.....möchten Sie vielleicht etwas trinken?"
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  18. #38
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Don sah dem gestohlenen Glas wenig sehnsüchtig nach, sondern grinste ob der vermeintlichen Frechheit der Schwarzhaarigen. “So wars gedacht.“, versicherte er und setzte sein Getränk an, sog es innerhalb von zwei Schlücken beinahe schon leer und seufzte, der Wohltat wegen, fühlte sich aber dann so ziemlich wie ein Höhlenmensch. „Sorry.“, meinte er entschuldigend und zuckte die Schultern. „Wie gehts dir? Wir hatten kaum Zeit zu reden. Weder heute, noch-…beim letzten Mal.“
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  19. #39
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    Don sah dem gestohlenen Glas wenig sehnsüchtig nach, sondern grinste ob der vermeintlichen Frechheit der Schwarzhaarigen. “So wars gedacht.“, versicherte er und setzte sein Getränk an, sog es innerhalb von zwei Schlücken beinahe schon leer und seufzte, der Wohltat wegen, fühlte sich aber dann so ziemlich wie ein Höhlenmensch. „Sorry.“, meinte er entschuldigend und zuckte die Schultern. „Wie gehts dir? Wir hatten kaum Zeit zu reden. Weder heute, noch-…beim letzten Mal.“


    Sie schloss sich ihm an um zu trinken und tat dies alleine schon um die unangenehme Stille zu kompensieren, die sich anderweitig zwischen sie stellen würde. Genau auf dieselbe Weise wie der Bodyguard. Vielleicht etwas weniger auf einmal. Aber besser als Schweigen. Wobei sie sich nicht sicher war, ob sie die Nachfolgende Frage vielleicht lieber gegen Stille getauscht hätte. Denn sie seufzte um ihm zu antworten und sah auf diese minimale Weise von ihm ab, unauffällig in eine andere Richtung, von ihm weg, abseits. Lucis Lächeln wurde etwas schmaler, wieder mehr diese Maske, ein Deckmantel, als sie sagte "Gute Frage.", kündigte sie an und schmälerte ihr Lächeln noch weiter zu einem matten Ausdruck. "Also eigentlich würd' ich dir jetzt sagen wie reich ich werden würde wenn ich ständig 'nen Credit bekommen würde wenn das wer fragt aber-..tzeh....News Flash, ich bin jetzt reich. Sowas ähnliches jedenfalls, für euch vermutlich immer noch Peanuts. Schätze mir sollte es gut gehen.", war damit ihre Antwort und, wie immer, nur die halbe Wahrheit. "Hast du 'ne Zigarette dabei?", fragte sie. "Hab keine Lust jetzt Gil anzuhauen und michd azu durch die ganzen Leute zu-...keine Ahnung, weißt schon-.."
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  20. #40
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    Vincent van Zan

    Seeva T’Saari stand am Panoramaglas und schaute gedankenverloren hinaus, während sich große grüne Saurierwesen unten in den Sümpfen rechts von dem entstehenden Industriegebiet drängten. Im Norden brauchte sich ein Gewitter zusammen. Die Umrisse eines Waldes gigantischer Gymnospermen zeichneten sich vor blutergussschwarzen Wolken ab, Stratokumuli türmten sich neun Kilometer hoch in den ausgewühlten Himmel. Blitze zuckten am Horizont. Näher an der Anlage stapften reptilienartige Gestalten in das die Baustelle absichernde Sperrfeld, schrien auf und trotteten zurück in den indigofarbenen Nebel. Seeva stand da, die Hände hinter dem Rücken zusammengelegt und schaute hinab auf das Machwerk von Vhan. Donner grollte durch die dichte Luft. Aus der Richtung des Gymnospermenwaldes ertönte der Klageruf einer Meute von Aasbrütern. Irgendwo in der Dunkelheit unten trompetete ein unvernünftiges Tier eine herausfordernde Antwort und verstummte. Das Sperrfeld bürdete der plötzlichen Stille seine Ultraschallschwingungen auf. Die letzten Stunden seit ihrer Ankunft hatten die Drei mit dem Aufbau von Überwachungstechnik und dem Einteilen von Wachen verbracht, die versicherten, dass zwei Betten ausreichten. Van Zan hatte sich dem reichlichen Genuss von Kaffee gewidmet, saß auf dem Sofa und ging seinen eigenen, verwobenen Geschichten nach. Qatar schlief; er hatte seit der Ankunft nichts gesagt und Seeva argwöhnte, dass ihm dieser Teil des Kampfes gegen Vhan nicht behagte.

    Seevas Holokommunikator, eine etwa tellergroße Plattform aus gegittertem Metall, surrte und spie eine Masse an Energie aus. Die Spectre wandte sich vom Fenster ab, durch das neben ihr eine ganze Reihe an Hochleistungskameras schaute und alle Vorgänge in dem abgesteckten Areal registrierte, aufnahm und dokumentierte. Der blaue Wirbel aus Energie nahm Gestalt an und als die verfallenden Trachyonen konvertierten, bildete es ein Hologramm-Abbild des Priesters ab. Van Zan sah von seinem Tool auf. Die beiden Männer – das Hologramm und der Reale – nickten sich wie eine Person kurz zu.
    Ich sehe, Sie haben sich bereits gut eingerichtet“, eröffnete der Priester das Gespräch, obwohl er nur einen sehr stark begrenzten Teil des Raumes einsehen konnte. Da niemand etwas sagte, fuhr er fort: „Wir sind ebenfalls dort, wo Sie uns hingeschickt haben, Commander. Ich habe mich mit der Matriarchin getroffen und Ihr Ihre Bitte unterbreitet. Sie hat ihre Hilfe zugesagt.
    Sehr gut“, sagte Seeva. Die Matriarchin war eine Seeva sehr unbeliebte Bekannte; eine ehemalige mächtige Regionalpolitikerin, jetzt Beraterin der Asari-Regierung und noch immer stark am Wohlergehen ihres Volkes interessiert. Tatsächlich teilte sie die Auffassung einer durch Diversität gestärkten Gesellschaft nicht, sondern hatte Thessia nie verlassen und unternahm alles in ihrer Macht stehende, um den interstellaren Einfluss auf die Gestaltung ihres Heimatplaneten zu erschweren. Seeva war bewusst, dass die sie es als Affront gesehen haben musste, dass die Spectre einen Menschen als Überbringer der Nachricht gewählt hatte. Die Meinung der Matriarchin und des Commanders gingen in dieser Hinsicht weit auseinander, aber in diesem Fall war der Feind eines Feindes ein Freund. Schließlich wusste kaum jemand so gut über Vorgänge mit Alienbeteiligung auf Thessia Bescheid, wie sie.
    Sie wird ein paar Kontakte spielen lassen, etwas die bürokratischen Mühlen mahlen lassen und uns das Schrot überlassen“, erklärte Pater Lacan, als rezensiere er ein Kinderbuch.
    Sehr gut“, ließ die Spectre erneut verlautbaren. „Wissen Sie schon, wann wir mit Ergebnissen rechnen können?
    Lacan zuckte die Achseln.
    Morgen? Übermorgen? Sie war nicht gerade konkret.“ In seine Augen trat Skepsis. „Rechnen Sie mit… Verrat?
    Ausgeschlossen“, urteilte die Asari. Die Matriarchin war weder bestechlich noch dumm und Decius Vhan genoss auf Thessia keinen guten Ruf, sondern war bei den wenigen, denen der Name geläufig war als eiskalter Geschäftsmann mit nahezu keinen Skrupel verschrien. Sie würde nur lieber früher als später Ergebnisse sehen. Seeva merkte, wie sehr der Kampf sie schlauchte. Ihre Erfolge waren überschaubar, wenn auch vorhanden. Aber einen echten großen Schritt zum Niedergang des turianischen Clanoberhaupts gab es noch nicht. Wenn sie wenigstens Beweise, echte handfeste Beweise hätte, könnte sie Vhan zumindest stark zusetzen – oder zumindest einige seiner Helfer aus dem Spiel nehmen. Es erschien ihr ausgeschlossen, dass der alte Turianer die gesamte Organisation mit dem ominösen Namen Quod Puritas allein verwaltete. Das stellte sie vor eine weitere Herausforderung: Wer würde das Ruder übernehmen, wenn sie der Schlange den Kopf abschlug und diese dann trotzdem zuckte? Beyo Vhan? Mit Sicherheit nicht. Es galt abzuwarten und Informationen zu sammeln. Und die Gelegenheit dazu würden sie bald bekommen…

    *

    Der Regen hielt den ganzen Abend an. Immer wieder durchzuckten Blitze die hereinbrechende Nacht und tauchten die Baustelle in ein silbriges Licht. Seeva hatte in den vergangenen Stunden siebzehn Personen gezählt, außer zwei waren es alles Turianer. Die latent fallenden Tropfen hatten das Erdreich aufgeweicht und verschlammten den Pfad zu der Position, an der Seeva, van Zan und Qatar ihren salarianischen Kontakt treffen wollten. Sie Asari hatte ihre Schrotflinte im Stützpunkt gelassen und ihre weiße Kampfpanzerung gegen ein in grünes und schwarzes Flecktarn gemustertes Outfit ausgetauscht. Das Blau ihrer Haut hatte sie mit schwarzer Farbe bedeckt – Kriegsbemalung. Die Spectre hatte sich einen UMBRA Visor mitgenommen, der die Nutzung von Nachtsicht ebenso einschloss, wie eine Zoom-Funktion.

    Das Trio folgte dem vorgegebenen Weg, der durch die herabhängenden riesigen Palmenblätter und das dichte Unterholz mehr zu erahnen, als zu sehen war. Nach gut vierzig Minuten Fußweg an der östlichen Seite des Geländes gelangten sie zu einem kleinen Vorsprung, auf dem ein drei mal drei Meter großes Plateau in den Urwald gestampft war. Seeva sah zwei Salarianer. Hätten sie vorgehabt sich vor ihr zu verbergen, hätten sie es problemlos gekonnt. Salarianer waren überall in der Galaxie geborene Spione, auf ihrer Heimatwelt aber waren sie förmlich unsichtbar.
    Ich grüße Sie, Commander“, sagte einer der beiden, der sich als Lieutenant bezeichnet, leise. Seeva ging in die Hocke und damit auf seine Augenhöhe. Sein Kamerad ignorierte die Neuankömmlinge, sondern beobachtete das Gebiet mit einem Fernglas. Der niedergehende Regen interessierte ihn nicht. „Wir haben Sie erwartet“, sagte der salarianische Kundschafter. Auf dem Boden neben ihm lag ein auf ein Bipod ausgestelltes und mit einem Tarnnetz verborgenes M-98 Widow Sniper-Rifle. „Es ist meinem Team und mir eine Ehre, den Spectre zu Diensten zu sein“, erklärte der salarianische Lieutenant.
    Wie ist die Lage?“, fragte die Specte.
    Alles ruhig. Nichts in ihrer Art oder Kommunikation weist darauf hin, dass sie auch nur erahnen, dass wir sie unter Beobachtung haben.
    Wie viele Teams sind vor Ort?
    Ein Dutzend“, antwortete der Salarianer. In seiner Stimme schwang ein Unterton mit, den Seeva so interpretierte, dass die Anzahl der Beobachter auf die Wichtigkeit der Operation schließen ließ. „Gut, dass sie es nicht auf die leichte Schulter nehmen“, dachte sie.
    Shepard Commander ist offline

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