Die sozialwissenschaftliche Disziplin der Critical Race Theory (CRT) entstand in den USA in den 1970ern, und basiert auf folgenden Hauptthesen:
* Auch farbenblinde Gesetze können in der Praxis rassistisch ausgelegt und angewandt werden.
* Rassismus äußert sich nicht bloß - und auch nicht vorrangig - in den Handlungen Einzelner, sondern auch in systemischen Ausprägungen. Struktureller Rassismus, der offensichtlich und nachweislich existiert, existiert doch tatsächlich.
* Rassismus, also die Behauptung dass manche Ethnie der anderen in irgendeiner Hinsicht überlegen sei, ist eine soziale Konstruktion.
* Individueller Rassismus äußert sich oft vollkommen unbewusst.
So weit zu den Hauptthesen dieser sozialwissenschaftlichen Disziplin, die für jeden der 3 Sekunden darüber nachgedacht hat vollkommen offensichtlich richtig und wahr sind, wie sich auch anhand tausender Studien in den USA und in etlichen anderen Staaten bestätigt - ob Deutschland, Israel, Großbritannien, Spanien, Brasilien, Peru, usw. usf.
Die Critical Race Theory schaut sich nun also die konkreten Ausprägung und Auswirkungen oben genannter Tatsachen an, v.a. auf sozialer und rechtlicher/institutioneller Ebene.
Hier stellt Jerry Kang ein paar der Grundkonzepte vor:
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Was macht nun eine amerikanische Rechte, die außer einem angeblichen Kulturkampf von dem sie vollkommen besessen ist keine Themen hat, also keine sachlichen und materiellen Vorschläge hat um das Leben der normalen Bevölkerung zu verbessern (bloß das der Bonzen)?
Richtig. Diese bis auf ein paar Grundthesen heterogene wissenschaftliche Disziplin zum neuen Teufel erklären, der angeblich Jugendlichen das Gehirn wäscht (mit der Wahrheit, oh nein).
Also wird die Vermittlung von offensichtlichen Wahrheiten in einigen Bundesstaaten halt verboten, in Schulen und Universitäten. Wer sich nicht dran hält, wird gecancelt. Wer nicht dem Denkdiktat der Rechten entspricht, kann seinen Job an den Nagel hängen. Wer es wagt offensichtliche Wahrheiten auszusprechen, wird von diktatorischen Republikanern im "Land der Meinungsfreiheit" und im Sinne der identitären konservativen Politik unterdrückt.
Um zu verstehen warum das Thema soviel Anklang findet (außer der Tatsache dass es die gleichgeschalteten rechten Propaganda-Medien dominiert), muss man sich in die Wahnwelt und die Wahnvorstellungen der amerikanischen Rechten hineinversetzen. Zum Beispiel sind innerhalb der amerikanischen Rechten viele (vor allem die schlimmsten Rassisten) der Meinung, der Rassismus sei längst besiegt, und existiere nicht mehr. Es seien die bösen Linken, die dadurch dass sie den Rassismus ansprechen, und kritisch betrachten, den Rassismus erst heraufbeschwören.
"Die USA hatten einen Schwarzen Präsidenten! Gibt es keinen größeren Beweis, dass Rassismus nicht mehr existiert!?!"
Lol. Das ist die unkritische, undurchdachte, naive, um nicht zu sagen strunzdumme Logik vieler Rechter.
Die CRT als Gespenst das Amerika heimsucht ist also eine ziemlich schwachsinnige und realitätsfremde Wahnvorstellung, klar. Hat was von "Was ich nicht sehen kann existiert nicht", befindet sich ideologisch also sehr nah an den meisten anderen für den kritischen Geist schwachsinnigen Verschwörungstheorien (Flache Erde usw.). Ist aber leider auch eine Verschwörungstheorie mit einiger Überzeugungskraft für unkritische Menschen, die ungern selbst Rassisten wären, obwohl sie halt in Wirklichkeit welche sind.
Die Augen vor der unbequemen Wahrheit verschließen ist für denkfaule Menschen eben verlockend.
Außerdem lässt sich durch dieses verzerrte, realitätsfremde Schreckgepenst natürlich wunderbar von der äußerst rassistischen Geschichte (und Gegenwart) der USA ablenken.
Was meint ihr? Nach dem schwachsinnigen Gebashe der Gender Studies von Rechts, das in Deutschland glücklicherweise keine nennenswerte Wirkmacht entfalten konnte (anders als z.B. in Ungarn unter Möchtegern-Diktator Orban), wird diese neue Psychose der amerikanischen Rechten auch bald nach Deutschland exportiert? Manche User hier im Forum haben sich ja schon freiwillig und unentgeldlich als Exporteure verdingt.
Wie kann man nicht akademisch geprägten Menschen nahebringen, dass die Beschäftigung mit der Realität nicht die Realität schafft?
Und was meint ihr ist das nächste erfundene Schreckgespenst der wissenschaftsfeindlichen Rechten?
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