[Sir Lunchelot]

Ich könnte Kotzen!
Ich nehme seit Jahren ein stark wirksames und verschreibungsflichtiges Allergiemedikament, da ich von April bis Oktober praktisch permamenent Heuschnupfen habe. Der Dauerschnupfen ist da fast das geringste Übel. In manchen Jahren war mein allergisches Asthma , dass ich von Mai, Juni und anfang August nicht zur Schule konnte und schon in meiner Kindheit war in der Erntezeit an draußen Spielen nicht zu denken. Hinzu kommen natürlich auch noch Geschwollene Augen und Ausschlag im Gesicht.

Heute wollte ich mir meinen Jahresnachschub bei meinem halbjährlichen Pulmologentermin holen und da sagt der Arzt mir, dass verschreibungspflichtige Antihistaminika von der KK nicht mehr bezahlt werden. Nur noch wenn nachweislich rezeptfreie Antihistaminika nicht helfen. Meine Mom ist Arzthelferhin in einer Hausarztpraxis, als habe ich seit 95 praktisch alles an Antihistaminika ausprobiert was die Pharmavertreterinnen herangekarrt haben, bis ich endlich das gute Zeug nehmen durfte und jetzt soll ich wieder mit Lorano anfangen

Ich frage mich, warum ich überhaupt noch in das System einzahle, wenn solcher Müll wie homäopathische Globuli, welche nachweislich nicht über den Placeboeffekt hinausgehen, von der Krankenkasse bezahlt werden, nachweislich helfende Medikamente aber nicht oder nur mit wiederwillen. Das stinkt doch alles

[Xanatoss]

I feel your pain.

Welches Medikament hilft bei dir denn?

[ulix]

Ich finde dazu nix, das sagt die AOK dazu:

Verschreibungspflichtige Antihistaminika (z. B. Fexofenadin, Ebastin) können nur dann zu Lasten der GKV verordnet werden, wenn die Behandlung mit apothekenpflichtigen Präparaten nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat (AM-RL § 12 (11), s.o.).

Bereits kurz nach Markteintritt einiger verschreibungspflichtiger Antihistaminika, z. B. Desloratadin, wurde in verschiedenen Quellen auf den fehlenden Beleg eines klinisch relevanten Vorteils gegenüber apothekenpflichtigen Präparaten hingewiesen.

Sofern eine Verordnung verschreibungspflichtiger Präparate erfolgt, sollte der erfolglose Therapieversuch mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln und die begründete Therapieentscheidung zwecks möglicher Nachfragen seitens der Krankenkassen gut dokumentiert werden!

Verschreibungspflichtige Antihistaminika zur Anwendung auf der Haut sind laut Anlage III der AM-RL nur für Kinder zu Lasten der GKV verordnungsfähig.

Wenn dein Pulmologe dich also kennt, und der Krankenkasse mitteilt dass der OTC-Scheiß nicht ausreichend wirkt, sollte sie zahlen müssen. So verstehe ich das zumindest.

[lali]

Also mir hat bisher Desloratadin am ehesten geholfen mit am wenigsten Müdigkeit. Allerdings habe ich es dieses Jahr fast komplett ohne geschafft erstmals, nehme aber ab und zu noch ein Nasenspray (Mometahexal oder so). Desloratadin ist soweit ich weiß verschreibungspflichtig. Aber wenn dein Facharzt jetzt dir das warum auch immer nicht verschreiben will, geh doch mal zu deinem Hausarzt oder zu einem HNO deines Vertrauens. Beide haben mir das schon verschrieben. Es hat ausgereicht, dass ich meinte, dass ich zu starke Nebenwirkungen davon habe (Müdigkeit etc.). Das wäre ja dann offenbar schon ein ausreichender Grund.

Aber mal von alldem abgesehen: All das ist ja keine wirkliche Lösung. Ich kenne den Kampf nur zu gut, aber mit nichts kann man Allergien eher los werden als durch Arbeit am Mikrobiom und Hormonhaushalt. Ich hab schon vieles erfolglos probiert, aber mittlerweile bin ich ziemlich davon überzeugt, dass eine ungünstige bakterielle Besiedlung die Hauptursache ist und wenn man da konsequent und mit ärztlicher Hilfe ansetzt ändert sich wirklich was. Ich konnte auch z.B. mehr oder weniger einen großen Teil der letzten 20 Jahre nicht durch die Nase atmen, jetzt geht es endlich und zunehmend besser.

[Haftamo]

Das Problem verstehe ich nicht.

Ich habe eine Krankenakte wo die Ärzte eintragen was ich hatte, habe und was gewirkt und nicht gewirkt hat.

[lali]

Vielleicht hatte er es ja immer mal wieder mit nem anderen Arzt zu tun. Kommt vor in Gemeinschaftspraxen und so.
Und da sagt dann auch gern mal jeder was anderes. Da muss man dann sozusagen selbst auf sein Recht pochen und die richtigen "Hinweise" geben.

[motzel]

Das Problem liegt bei dem Arzt. Ist das ein Neuer der dich nicht kennt? Es liegt bei ihm, zu sagen dass du das gute Zeug brauchst und daher bezahlt kriegst. "Nachweislich" aKa der Arzt sagt das. Das zu rechtfertigen ist dann, falls er mal von der Kasse zur Rechenschaft gestellt wird, seine Angelegenheit, dürfte in einem Fall wie deinen aber ein Kinderspiel sein. Mit der Maßnahme will die Kasse wohl vorbeugen, dass Leute gleich teure verschreibungspflichtige Medikamente erbetteln/vom Arzt einfach so verschrieben bekommen um sie "ruhigzustellen", anstatt erst mal die günstigeren und oftmals völlig ausreichenden sowie nebenwirkungsärmeren Präparate auszuprobieren. Im Grunde geht es hier also gegen ärztliches Fehlverhalten, dir als langjährigem Patienten darf daraus kein Nachteil erwachsen. Sehr verwirrend die Aktion.

[Sir Lunchelot]

Ich hatte bis jetzt Fexofenadin. Perfekt ist das auch nicht, da ich trotzdem mehr oder weniger starken Schnupfen habe. Das liegt aber vor allem auch daran, dass ich wahrscheinlich wieder Nasenpolypen habe. Vor 4 Jahren habe ich mich auch schon mal deswegen operieren lassen, aber das hat nur ca. ein Jahr lang geholfen, danach war es wieder wie vorher.

Den Arzt selber habe ich erst seit ca. 2,5 Jahren, in die Praxis gehe ich aber schon seit 15 Jahren. Der jetzige Arzt hat mit dem Sohn und Nachfolger des Ursprünglichen Arztes eine Gemeinschaftspraxis gegründet.

[motzel]

Und wie begründet der, dass er sich jetzt querstellt ?

[Ajanna]

Antihistaminika können Diabetes auslösen.