[selfcontrol]

Ich habe nun schon oft genug betont, dass ich Legend of Ahssûn insgesamt allererste Sahne finde, blablabla. Riesenkompliment für die Gesamtleistung.

Vom Banditenlager bin ich allerdings bisher (bin noch nicht bei Said) ziemlich enttäuscht. Es fällt konzeptionell und in den Details weit hinter die anderen Spielareale zurück, die ich bisher entdeckt habe.

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Das fängt gleich beim ersten Kontakt an: Außenposten Khan reagiert plausibel auf eine getragene Rekrutenrüstung mit entsprechendem Dialog und tödlicher Aggression, Griswald am anderen Ende ist es dagegen furzegal, er bleibt stumm. Ist man dann einmal mit einer neutralen Rüstung an Khan vorbei, ist es ihm ab da sowieso komplett egal, welche Rüstung man trägt. Torwache Brix und alle anderen Banditen kümmern sich eh nicht darum, welche Rüstung man trägt.


Falls durch diese Rüstungsgeschichte die Immersion gefördert werden sollte, dann ist das durch die halbherzige Umsetzung komplett in die Hose gegangen.


Apropos Brix: Beim ersten Dialog mit ihm, als er dem Held noch misstraut und nicht mal ins Lager lassen will, erzählt er einem aber dennoch Details von der Banditenaktion, bei der der Held nach dem Schiffbruch in die Arena verkauft wurde. Das ist nicht plausibel, dieser Dialog gehört später zu Said oder zu Febre, wenn man deren Vertrauen gewonnen hat.


Der Held kommt übrigens seitlich über die Felsen ins innere Banditenlager, ohne überhaupt mit Brix zu kommunizieren. Ist scheinbar so gewollt, denn oben auf den Felsen finden sich ein paar Goodies. Nett, aber die NPCs im Lager kümmert es gar nicht, ob man überhaupt berechtigt ist, sich dort aufzuhalten. Sie reden normal mit einem, sogar einige Banditen-Quests sind bereits freigeschaltet.
Brix kommuniziert übrigens nicht deutlich genug, wie der Zugang möglich wird: Nur durch Aufgaben bei ihm, oder auch durch andere Aufgaben.


Einige NPCs im Banditenlager stehen teilweise nur dumm herum, haben offenbar keinen vollständig gescripteten Tagesablauf oder auch nur situatives Verhalten. Der Held kann z.B. beliebig in alle Häuser marschieren, mit oder ohne Schleichen, und vor aller Augen alles abräumen, es reagiert niemand. Es wird auch niemand wach, wenn man neben einem Schlafenden versucht, eine Truhe zu knacken.


Die Rüstungen bei der Schmiedin Rachel werden ohne Angaben der Rüstungswerte verkauft, anders als sonst in diesen Dialogen üblich und sinnvoll. Also wird man wohl vorher speichern müssen, um ggf. seine Roperi nicht für eine zu schwache Rüstung zu verschwenden. Man klaut der Schmiedin die Axtvorlage, sie wird zunächst berechtigterweise auch verbal aggressiv - hilft einem aber auf einmal dann doch, wenn der Held "Ach, komm" oder so sagt. Das ist zu billig, es passt nicht und wird auch nicht erklärt.

Das war's erstmal mit der Kritik. Hoffentlich nicht: to be continued.

[TazmanDevil]

Zugang zum inneren Bereich des Banditenlagers:

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Ist mir auch aufgefallen. Ich gehe eher mal davon aus, dass das nicht so gewollt ist. Gewollt ist garantiert, dass man da hoch kommt (aus dem inneren Lager kommt man ja über das Dach ganz leicht hoch), aber dass man die Wache einfach umgehen kann wohl eher nicht.

Reaktionen der Banditen:

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Dass man Dinge klauen kann könnte damit zusammenhängen, dass die eigentlichen "Besitzer" der Items gar nicht die Banditen sind. Gehe mal in Saids Haus ins obere Stockwerk und lasse Dich dort beim Klauen beobachten. Da beschwert sich keine Sau. Wenn Du dann später im Kloster vorbeischaust, bekommst Du die Rechnung präsentiert.
Oder gehe doch mal ins Kloster, vielleicht wirst Du dort bereits sehnsüchtigst erwartet.
Das ist mir passiert, und das ist noch viel unlogischer als nur die fehlende Reaktion der Banditen.

[selfcontrol]

Nur um diesen Thread von meiner Seite abzurunden, setze ich die Kritik am Banditenlager fort - leider m.E. "notwendig".

Zum Trost möchte ich nochmal betonen, dass der großartige Gesamteindruck dieser "Mod" (Legend of Ahssûn ist definitiv ein vollwertiges Spiel) kaum getrübt wird .

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Die NPCs Griswald und Nelfgar sind zunächst unsterblich - bedauerlich, da ich, wie viele andere Spieler auch, Gebiete gerne vorher "aufräume", bevor eine Quest mich "offiziell" dorthin führt. Das fühlt sich einfach klasse an, und außerdem besteht die Hoffnung, vom Spiel durch die Quest zusätzliches Futter für die Klinge (resp. XP) vorgesetzt zu bekommen. Beim Hafen z.B. klappte das auch prima. Griswald wird im Laufe von "Nest ausheben" dann doch sterblich, Nelfgar verschwindet jedoch auf Nimmerwiedersehen, soweit ich feststellen konnte.

Apropos "Aufräumen": Der Held konnte alle NPCs des Banditenlagers vor aller Augen angreifen und ausrauben, niemand hats gejuckt. Selbst Said (!) durfte man ohne Folgen die Fresse polieren! Sind halt anarchische Gesellen, die auf soziale Konventionen pfeifen, könnte man argumentieren. Das ist m. E. eine allzu naive Sichtweise, denn ohne ein Mindestmaß an sozialer Ordnung kann keine Gruppe existieren. Und sogar den Big Boss zusammenschlagen können, der solch eine Respektlosigkeit mit Sicherheit nicht tolerieren könnte, ist komplett unglaubwürdig.

Dieses anti-immersive Nicht-Verhalten zeigen übrigens auch die neu gespawnten Banditen, zu denen man mittels repariertem Teleporter gelangt. (Wäre mal interessant herauszufinden, was passiert, wenn man Claw zu diesem Zeitpunkt noch nicht erledigt hätte).

Dass Argos dem Helden die Folter an Lou, um den Aufenthaltsort des Massenmörders Said herauszufinden, mit dem Hinweis auf eine nicht bestehende "Richterliche Anordnung" verweigert, hat bei mir einen Anfall von Heiterkeit ausgelöst. Das passt nicht in eine Welt, in der Menschen versklavt und zur Belustigung der Massen in der Arena verheizt werden können.

Zugegeben, das hier waren nur Kleinigkeiten, aber sie passen in das Gesamtbild des Lagers. Aber genug gemotzt.

Eine denkwürdige Szene hatte das Banditenlager aber auch:

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Dass man die Stadt schließlich auch verraten kann und so Said die Flucht ermöglicht, fand ich sehr gut, um einen "bösen" Charakter verkörpern zu können.