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Whats App AGB, Was macht ihr?

  1. #1 Zitieren
    Krieger
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    Morgen Zusammen

    Werdet ihr den AGB zustimmen und Whats App weiter nutzen?
    Wenn nein, zu welchem Messenger habt ihr gewechselt, oder werdet ihr wechseln?
    cholo ist offline

  2. #2 Zitieren

    Metasyntaktische Variable
    Avatar von foobar
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    Ich war noch nie bei Whatsapp, daher können mir deren Nutzungsbedingungen egal sein.

    Aber wenn du was zum Wechseln suchst, bist du vermutlich bei Signal am besten aufgehoben. Der ist sehr sicher, datenschutzfreundlich und von allen Alternativen diejenige, die Whatsapp funktional am nächsten kommt. Also den geringsten Umstellungsaufwand bedeutet – auch für deine ganzen Kontakte, die du ja dann ebenfalls von dem jeweiligen Ersatz-Messenger überzeugen musst. Wird von einer gemeinnützigen Stiftung betrieben, also insofern auch kein datengetriebenes Geschäftsmodell wie bei Whatsapp. Der einzige Nachteil ist, dass man im Moment noch seine Telefonnummer preisgeben muss, aber das war bei Whatsapp ja auch so.

    Weitere Alternativen:

    • Element. Sehr nerdig, setzt das quelloffene Matrix-Protokoll um und man kann sogar einen eigenen Server betreiben. Erfordert aber technikaffine Nutzer und bietet nicht alle Funktionen, die man evtl. anderswo schätzen gelernt hat (bspw. gegenwärtig keine Sprachnachrichten).
    • Telegram. Gilt als sicher, ist es aber eigentlich nicht. Seine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist standardmäßig nicht aktiv und bietet auch keine Perfect Forward Secrecy (also dass man Nachrichten, die man in der Vergangenheit mitgeschnitten hat, entschlüsseln kann, wenn man irgendwie nachträglich an den Schlüssel kommt). Es ist auch nicht so ganz klar, wie der Betreiber eigentlich damit Geld verdient.
    • Threema. Schweizer Anbieter, anonyme Nutzung ohne Telefonnummer möglich. Mehrere Audits bestätigen brauchbare Sicherheit, allerdings ist die E2E-Verschlüsselung nicht auf dem Niveau von Signals Double-Ratchet-Verfahren. Kostet auch für Privatleute Geld, allerdings weiß man dadurch wenigstens, womit der Betreiber sein Geld verdient.
    • Wire. Setzt wie Element auf das von Signal erfundene und verwendete Double-Ratchet-Verfahren für PFS. Allerdings muss man für verschlüsselte Gruppenchats durch einige Reifen springen. Ansonsten etwas sperrig in der Handhabung, aber durchaus brauchbar.
    foobar ist offline

  3. #3 Zitieren
    Tieftöner Avatar von Lookbehind
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    Zitat Zitat von foobar Beitrag anzeigen
    Ich war noch nie bei Whatsapp, daher können mir deren Nutzungsbedingungen egal sein.
    ...
    Es wäre so schön, wenn das so einfach wäre. Leider hat das Ganze auch noch eine gesellschaftliche Komponente. Selbst wenn du dich von Whatsapp und Co fern hältst, gibt es genug andere, die das nicht tun. Und wenn man sich all diesen Leuten fern hält, ist man sehr schnell sehr einsam. Diese Leute haben dich trotzdem in ihrem Adressbuch, evtl auch auf ihren Fotos, etc. Das alles wird von Whatsapp, Facebook, Apple, Google, <hier Liste von anderen Unternehmen einfügen> und Co ausgewertet. Selbst wenn man sich also selbst von Whatsapp versucht fern zu halten, so landet man doch hinten herum wieder in deren Fängen.

    Die Betreiber der Plattformen nehmen sich da aus der Verantwortung gerne sofort raus. Wer sich so eine App installiert, ein entsprechendes Gerät in Betrieb nimmt oder anderweitig die Dienste solcher Anbieter in Anspruch nimmt, bestätigt mit der Lizenz-Vereinbarung ganz am Anfang (ja, der elend lange Text, den keiner liest), dass er von allen Kontakten vorher die Einverständniserklärung eingeholt hat, dass diese Daten über sie weiter gegeben werden dürfen. Damit ist jetzt der Benutzer in der Verantwortung nur noch Telefonnummern von Leuten in seinem Adressbuch zu speichern, die er vorher ausdrücklich gefragt hat, ob er die Daten an Facebook und Co weiter geben darf.

    In der Praxis sieht das natürlich anders aus. Die wenigsten haben den Vertrag, den sie da eingehen, überhaupt gelesen, wenn doch stört sie dieser Teil nicht groß¹ oder ist spätestens nach 2 Wochen wieder vergessen. Is ja auch super unbequem das konsequent durch zu halten. Im Grunde würde das bedeuten, dass man ständig 2 Handys mit rum schleppen muss. Eins, das alle Daten ausplaudert, und eins für all die Datenschutz-Nerds. Die nerven ja eh nur.

    Hier haben die Betreiber der Plattformen einen geschickten Schachzug unternommen. Sie selbst sind rechtlich fein raus, weil die Verantwortung bei den Benutzern liegt. Wenn du also jemanden verklagen willst, weil deine Daten beim neusten Facebook-Leak abhanden gekommen sind, obwohl du selbst gar nicht bei Facebook bist, musst du jetzt deine Freunde verklagen, die deine Daten da überhaupt eingetragen haben. Macht natürlich keiner. Und genau darauf setzen die Plattform-Betreiber. Die Einzelschicksale sind denen egal. Nur ihr eigenes Einzelschicksal nicht, insbesondere das ihrer Brieftasche nicht. Und die füllt sich um so leichter, je mehr Daten sie zur Verfügung haben.

    Darum ist es extrem blauäugig zu sagen "Ich bin nicht bei Facebook, deren AGB kann mir egal sein".


    PS. Ich bin mir relativ sicher, dass ich foobar da nix neues erzähle. Aber wenn man sich schon Gedanken um die AGB von Whatsapp macht, kann man solche Themen vielleicht mit einfließen lassen.

    1) Immerhin sind das ja auch Leute, die es mit ihrem eigenen Datenschutz nicht zu genau nehmen, sonst würden sie die App ja gar nicht erst benutzen. Und der Mensch neigt nun mal dazu seine eigenen Standards auf andere zu implizieren. Oder kurz: "Die sollen sich halt nicht so anstellen."
    Lookbehind ist offline

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