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  1. #241
    Auserwählter Avatar von Shepard Commander
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    Nichts passte. Und doch passte natürlich alles. Aber dieser kleine Ansatz eines Bauches schien Zora derart auffällig, dass die Auswahl ihrer Garderobe eine gesunde Zeit längst überschritten hatte. Es endete mit einer eher frustrierenden Entscheidung für hohe, schwarze Schuhe, einer tiefroten und weit ausgestellten Palazzohose und einem eng anliegenden neckholder Top, welches ihren schmalen Hals und ihre ebenso schmalen, feinen Arme sehr offen präsentierte. Schwarz, rot, schwarz. An einem ihrer Ringfinger prahlten zwei Ringe von einer perfekten Ehe und Wohlstand und überhaupt war nichts an ihr wirklich frustrierend. Sie war perfekt. Sah wenigstens so aus. Trug lange, perfekt glatte Haare und hatte damit eine eher ungewöhnliche Entscheidung getroffen, wirkte wohl ein kleines bisschen strenger, als sie so die Stufen aus dem ersten Stock nach unten stieg. Stehenblieb. Durchatmete. Weiterging. Und dann ihn sah. Nein, nicht ihren Mann. Er hätte sie nicht so diebisch grinsen lassen. Nicht so. Denn wann immer sie ihn sah, war Zora mittlerweile irgendwie schadenfroh. Als habe man einen kleinen, ganz persönlichen Prügelknaben gefunden. Es war nicht so, dass sie ihn wirklich nicht mochte. Naja, sie mochte ihn nicht, aber er war kein per se schlechter Kerl, richtig? Ihre Schritte schlichen sich seinem Aufenthaltsort an. Er sah sie spät. Aber er sah sie. Und sofort zogen sich seine Augen zusammen und er wirkte um ein vielfaches weniger glücklich und in sein Gespräch mit Gaius vertieft, als noch bisher. "Ohne deine Keule hab ich dich kaum erkannt, Leif. Ich sehe du genießt ein weiteres Mal unsere beispiellose Gastfreundschaft, also-...wie gehts dir? Kann ich dich zu einem gemeinsamen Glas Wein überreden?", frotzelte Zora und verpasste dem Arzt einen freundschaftlichen Klaps auf eine sehr spezielle Stelle seiner Schulter. Er zuckte, als er sie boshaft ansah. Und sah dabei zu, wie die Blondine ihrem Schwiegervater einen respekt- aber ebenso liebevollen Wangenkuss gab, sich auf seine Seite stellte und den Schweden freundlich anlächelte. Ehrlich freundlich, aber ja...Auch ein klein wenig falsch. Er verdrehte die Augen bei ihrem Anblick oder aber weil der länger als zehn Sekunden dauerte. "Ich hatte ernsthaft gehofft, dass hier heute deine Verbannung ins Exil gefeiert wird, aber-...Jetzt bist du ja doch hier...", sagte er, lachte leise, ein wenig freudlos, "...da brauch ich dann doch viel stärkeres Zeug als nur Wein."


    Interessant, wirklich“, sagte Gaius und nickte interessiert. Dass sich Leif in diverser Hinsicht um seine Tochter kümmerte, sorgte ihn gerade im Bezug auf biotische Lehre nicht. Je näher er an seinem Kind dran war, desto mehr würde er darauf achten, sie nicht zu verletzten. „Familie ist alles, wissen Sie? Es ist gut, dass Sie sich um sie kümmern. Wie ist Luceijas Fortschritt Ihres Erachtens nach?“, setzte er dann an. Ehe Leif aber Antworten konnte, schwebte seine Schwiegertochter heran, unterbrach ihr Gespräch und begrüßte Gaius mit einem Kuss auf die Wange und Leif mit einem schnippischen Kommentar. Der Don ließ das kleine Hin und Her der beiden Jungspunde geschehen, sah sich in der Zwischenzeit nach seiner Tochter um und fand sie im Gespräch mit dem alten Fliegenträger. Innerlich schüttelte er den Kopf und wandte sich wieder seinen beiden jüngeren Gästen zu.
    Kinder, vertragt euch. Das hier ist eine Familienfeier“, sagte Gaius und lächelte befriedend. „Entschuldigung, Doktor. Ich wollte nicht despektierlich wirken“, sagte er dann zu Leif, der ihn ob des „Kinder“-Spruchs merkwürdig ansah.
    Und Zora, du wirst von Mal zu Mal schöner. Mein Sohn hat wirklich Glück mit dir.
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  2. #242
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    Jane Cohen

    Werner Neumann

    Cheyenne Garcia

    Wie nicht anders zu erwarten lösten die Anforderungen an die anderen Truppenteile nicht gerade Begeisterungsstürme aus. Blinder Aktionismus half niemandem, aber ein wenig mehr Motivation wenn es um die Pflichterfüllung ging wäre in einer Armee bestehend aus Berufssoldaten wünschenswert, fand Fraser. Der Schotte fragte sich, wie so mancher Soldat in diesem Raum sich den Dienst in der Allianz vorgestellt hatte. Herumsitzen und – falls vorhanden – Eier schaukeln? Immerhin gab es einige kluge Nachfragen und Anmerkungen. Eine kam vom Captain der Marines, der Schottin Macnab.
    In Ordnung, ich stelle ein entsprechendes Team zusammen. Falls sie besondere Anforderungen an Material oder Personal zum Flanken. Ansonsten bereite ich alles für einen kleinen Spaziergang auf unfreundlichen Gelände vor“, sagte die Rothaarige in ihrer eigenen Mischung aus Abgeklärtheit und Humor, die den Marines zu eigen war.
    Vielen Dank, Captain. Ich überlasse Ihnen die Auswahl der Ihnen für diese Operation am geeignetsten erscheinenden Soldaten“, sagte Fraser. „Wir werden nur ein Shuttle einsetzen. Meine Leute und ich gehen in der ersten Fuhre runter, zusammen mit einer Handvoll Marines. Wir sichern die Landezone, sodass das Shuttle bei seinem zweiten Anflug Landeposition beziehen kann. Sobald das Shuttle gelandet ist, brechen wir auf. Wir lassen zwei Marines als Schutz dort, ebenso wie meinen Scharfschützen. Lieutenant Kassad hier…“ Er deutete auf den Mann, der den Rücken straffte und mit festem Blick in die Runde schaute: „… hat sich freiwillig als point man gemeldet. Wir anderen rücken versetzt vor – nur für alle Fälle.“ Kassad nickte bestätigend und Sam deutete auf die Karte und ließ dort schräg versetzte Punkte aufleuchten.
    Ich denke nicht, dass es Probleme geben wird. Trotzdem: Ich erwarte einhundert Prozent Konzentration. Wer sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlt, sollte das bei seinem Vorgesetzten ansprechen, damit dieser für Ersatz sorgt.“ Sam hatte kein gehobenes Interesse daran einen dieser verweichlichten Currahees aus dem Feuer zu ziehen, wenn dieser mitten in der Mission stressbedingt zusammenklappte – gleichwohl wusste er, dass er es tun würde.
    Da die Frage aufkam: Das zu bergende Objekt hat die Größe eines Stuhls. Ich nehme an, dass es protheanischen Ursprungs ist. Allerdings hat die Admiralität mich weder besonders davor gewarnt noch darauf vorbereitet. Die standardisierten Sicherheitsvorkehrungen sollten aber unter allen Umständen getroffen werden.
    Ein Platz im Frachtraum, umgeben von Magnetbarrieren, sollte den Transport gewährleisten. Was meinen Sie, Torres?“, wandte Captain Mitchell ein. Er setzte ein verbales Fragezeichen, obwohl das Ganze mehr seine endgültige Entscheidung war. Die Technikerin nickte pflichtschuldig. Auch Sam erhob keine Einwände. Wenn das Ding, was auch immer es sein mochte, eine Gefahr für ein ganzes Allianz-Kriegsschiff darstellen würde, hätte die Admiralität derartiges in ihre Befehlsausgabe einfließen lassen.
    Gut. Wenn es keine weiteren Fragen gibt, bin ich am Ende meines Vortrags. Sollten sich im Laufe des Anflugs auf unser Ziel noch Fragen ergeben, können Sie diese noch an mich herantragen. Lieutenant Garcia, kann ich Sie gleich noch einmal unter vier Augen sprechen?
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  3. #243
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Interessant, wirklich“, sagte Gaius und nickte interessiert. Dass sich Leif in diverser Hinsicht um seine Tochter kümmerte, sorgte ihn gerade im Bezug auf biotische Lehre nicht. Je näher er an seinem Kind dran war, desto mehr würde er darauf achten, sie nicht zu verletzten. „Familie ist alles, wissen Sie? Es ist gut, dass Sie sich um sie kümmern. Wie ist Luceijas Fortschritt Ihres Erachtens nach?“, setzte er dann an. Ehe Leif aber Antworten konnte, schwebte seine Schwiegertochter heran, unterbrach ihr Gespräch und begrüßte Gaius mit einem Kuss auf die Wange und Leif mit einem schnippischen Kommentar. Der Don ließ das kleine Hin und Her der beiden Jungspunde geschehen, sah sich in der Zwischenzeit nach seiner Tochter um und fand sie im Gespräch mit dem alten Fliegenträger. Innerlich schüttelte er den Kopf und wandte sich wieder seinen beiden jüngeren Gästen zu.
    Kinder, vertragt euch. Das hier ist eine Familienfeier“, sagte Gaius und lächelte befriedend. „Entschuldigung, Doktor. Ich wollte nicht despektierlich wirken“, sagte er dann zu Leif, der ihn ob des „Kinder“-Spruchs merkwürdig ansah.
    Und Zora, du wirst von Mal zu Mal schöner. Mein Sohn hat wirklich Glück mit dir.


    "Und wie.", murmelte der Schwede im Angesicht des letzten Satzes seines Gastgebers und lächelte diesen daraufhin doch sofort entschuldigend an. Es war gut, dass noch immer diese Frage im Raum stand, andernfalls hätte der Schwede sich auf Smalltalk mit der bösen Prinzessin einlassen müssen, was ihm den Abend durchaus nicht angenehmer machen würde. "Ich bin kein Experte für Biotiker. Schon gar nicht für jemanden wie Luceija, der nicht auf...natürliche Weise dazu wurde, aber sie macht schnellere und größere Schritte als ich erwartet hatte oder als die Arbeit des Professors es mir versprochen hätte. Allerdings arbeitet sie auch verdammt hart daran.", versicherte der Chirurg und sah über die Schulter hinweg, ob die Sizilianerin irgendwo zu finden war. Nichts. "Wenn Sie möchten, dann kläre ich Ihren Zugriff auf ihre Daten gerne ab. Falls Sie den nicht sowieso schon haben."
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  4. #244
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    "Sagte ich doch.", verkündete Zaira mit einem triumphierenden Blick gegenüber ihren Vater, was dieser mit einem Nicken quittierte.
    Sie betrachtete ihre Nichte, welche einen äußerst unsoliden Balanceakt mit den beiden Champagnergläsern absolvierte.
    "Soll ich dir eines von denen abnehmen meine Liebe. Nachher landet es noch auf deinem hübschen Kleid.", bot sie an.
    "Ach, die kann sie einfach irgendwo abstellen und warten bis der nächste Kellner vorbeigleitet. Hier gibt es gefühlt einhundert Arbeitsdrohnen, Gaius musss einfach nur so machen", er vollführte eine greifende Handbewegung, "und hat das was er will. Das habe sogar ich geschafft und ich gehe am Stock. Wenn er es verlangt, blasen die ihm sicher noch einen.", erklärte er salopp und winkte ab.
    "Leif also, Leif Svensson meinte Zaira vorhin. Nette Begleitung, jeder mag doch was hochgewachsenes Blondes aus dem Norden. Hatte ich damals auch das Vergnügen. Strahlend weiße Zähne, solche Dinger..wie hieß die nochmal..?", griff er das Thema wieder auf und klopfte dabei nachdenklich auf den Griff seines Stocks.
    "Helga?", mutmaßte Zaira und verschränkte leicht ihre Arme. Offensichtlich war ihre Erinnerung daran nicht ganz so gut.
    "Ne, ich glaube Greta. Ist ja auch egal. Ist Vergangenheit.", meinte er schließlich schulterzuckend.
    "Macht einen soliden Eindruck. Arzt oder? Wundert mich das du ihn in dieses Haifischbecken mitbringst. Aber Gaius scheint er ja schon zu kennen, wie mir scheint.", schlussfolgerte er und nippte jetzt selbst kurz an seinem Glas.


    "Soll ich dir eines von denen abnehmen meine Liebe. Nachher landet es noch auf deinem hübschen Kleid.", bot ihre-..was war sie gleich? Tante? Großtante? Nichte? Luceija schien die Verwirrung anzusehen, lehnte aber mit einem nachdrücklichen Kopfschütteln ab. "No, nonono - va bene.". Wenn sie es abgeben würde, würde sie gar nicht mehr zurückverfolgen können, welches das Spuck-Glas war. Oder doch?
    Sie versuchte sich in einer geeigneteren Balance, die drückenden Schuhe waren dabei kaum eine vielversprechende Hilfe und legten ihr eher noch Steine in den Weg. Verdammt, sie wusste sie hätte bei den Stiefeln bleiben sollen. Doch noch ehe sie einen neuen Gedanken fassen konnte, ging die Unterhaltung - oder besser das halbe Selbstgespräch - zwischen den Parteien weiter, beobachteten Luceija immer wieder, bis sie irgendwann glaubte, eine Frage schlicht überhört zu haben und sich ziemlich sicher war, dass ihre Verwandtschaft sie spätestens jetzt für geistig eingeschränkt halten musste. Oder Schlimmeres.
    "Sì... Lui... No, si chiama Leif, non Greta. Ja-...er-...nein, er heißt Leif, nicht Greta-", antwortete sie aus der Verwirrung heraus und bemühte sich sichtlich erst dann, wieder zu sich zu kommen um halbwegs passende Antworten zu liefern. Dabei lachte sie verspätet und keuchend auf den Witz des alten Mannes und lächelte ein recht ungelenk-fieses Lächeln, bevor sie nachsetzte, was wiederum nicht passte: "Quindi in realtà - in un certo senso si è autoinvitato. Probabilmente ha un rapporto migliore con i miei genitori rispetto a me. Oppure sta offrendo a Gaio un nuovo fegato o qualche intervento di chirurgia plastica ed è così che l'ha preso. È migliore di me in tutti i sensi. Also eigentlich - hat er sich gewissermaßen selbst eingeladen. Er hat wohl ne bessere Beziehung zu meinen Eltern als ich sie habe. Oder er bietet Gaius gerade eine neue Leber oder ein paar Schönheits-OPs an und hat ihn so rumgekriegt. Er ist in jeder Hinsicht besser als ich.", machte sie dem Älteren ziemlich deutlich klar, drehte den Kopf zur Seite und warf Blicke durch den Raum, in der Hoffnung, ihn wieder zu sehen, doch bevor sie es tat, blickte sie wieder zurück. Und hob andeutend beide Sektgläser. "Ed è quello che Gaius vuole da me quando ha una dozzina di frack camerieri in casa. O non fanno il loro lavoro o lui vuole colpirmi di proposito direttamente in faccia con la mazza del rispetto. Und die will Gaius von mir, obwohl er ein dutzend beschissene Kellner im Haus hat. Entweder machen die ihren Job nicht oder er will mir absichtlich direkt mit der Respekt-Keule in die Fresse hauen.", antwortete sie mit der Ehrlichkeit einer großschnäuzigen Tochter die keine Tochter sein wollte, zuckte fast entschuldigend mit den Schultern und hängte "Lo so: scelta di parole. Ich weiß schon: Wortwahl." hinten an, obwohl es sie tatsächlich einen Scheiß interessierte, wenn ihm ihre Meinung dazu nicht passte. Und damit kennzeichnete, wie wenig sie hier rein passte. "Dovevo consegnare questi. Ich sollte die hier abgeben.", räusperte sie sich.
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  5. #245
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    "Soll ich dir eines von denen abnehmen meine Liebe. Nachher landet es noch auf deinem hübschen Kleid.", bot ihre-..was war sie gleich? Tante? Großtante? Nichte? Luceija schien die Verwirrung anzusehen, lehnte aber mit einem nachdrücklichen Kopfschütteln ab. "No, nonono - va bene.". Wenn sie es abgeben würde, würde sie gar nicht mehr zurückverfolgen können, welches das Spuck-Glas war. Oder doch?
    Sie versuchte sich in einer geeigneteren Balance, die drückenden Schuhe waren dabei kaum eine vielversprechende Hilfe und legten ihr eher noch Steine in den Weg. Verdammt, sie wusste sie hätte bei den Stiefeln bleiben sollen. Doch noch ehe sie einen neuen Gedanken fassen konnte, ging die Unterhaltung - oder besser das halbe Selbstgespräch - zwischen den Parteien weiter, beobachteten Luceija immer wieder, bis sie irgendwann glaubte, eine Frage schlicht überhört zu haben und sich ziemlich sicher war, dass ihre Verwandtschaft sie spätestens jetzt für geistig eingeschränkt halten musste. Oder Schlimmeres.
    "Sì... Lui... No, si chiama Leif, non Greta. Ja-...er-...nein, er heißt Leif, nicht Greta-", antwortete sie aus der Verwirrung heraus und bemühte sich sichtlich erst dann, wieder zu sich zu kommen um halbwegs passende Antworten zu liefern. Dabei lachte sie verspätet und keuchend auf den Witz des alten Mannes und lächelte ein recht ungelenk-fieses Lächeln, bevor sie nachsetzte, was wiederum nicht passte: "Quindi in realtà - in un certo senso si è autoinvitato. Probabilmente ha un rapporto migliore con i miei genitori rispetto a me. Oppure sta offrendo a Gaio un nuovo fegato o qualche intervento di chirurgia plastica ed è così che l'ha preso. È migliore di me in tutti i sensi. Also eigentlich - hat er sich gewissermaßen selbst eingeladen. Er hat wohl ne bessere Beziehung zu meinen Eltern als ich sie habe. Oder er bietet Gaius gerade eine neue Leber oder ein paar Schönheits-OPs an und hat ihn so rumgekriegt. Er ist in jeder Hinsicht besser als ich.", machte sie dem Älteren ziemlich deutlich klar, drehte den Kopf zur Seite und warf Blicke durch den Raum, in der Hoffnung, ihn wieder zu sehen, doch bevor sie es tat, blickte sie wieder zurück. Und hob andeutend beide Sektgläser. "Ed è quello che Gaius vuole da me quando ha una dozzina di frack camerieri in casa. O non fanno il loro lavoro o lui vuole colpirmi di proposito direttamente in faccia con la mazza del rispetto. Und die will Gaius von mir, obwohl er ein dutzend beschissene Kellner im Haus hat. Entweder machen die ihren Job nicht oder er will mir absichtlich direkt mit der Respekt-Keule in die Fresse hauen.", antwortete sie mit der Ehrlichkeit einer großschnäuzigen Tochter die keine Tochter sein wollte, zuckte fast entschuldigend mit den Schultern und hängte "Lo so: scelta di parole. Ich weiß schon: Wortwahl." hinten an, obwohl es sie tatsächlich einen Scheiß interessierte, wenn ihm ihre Meinung dazu nicht passte. Und damit kennzeichnete, wie wenig sie hier rein passte. "Dovevo consegnare questi. Ich sollte die hier abgeben.", räusperte sie sich.


    Giuliano interessierte sich recht wenig für die Wortwahl seiner Großnichte, er war in Neapel aufgewachsen wo man nicht gerade zimperlich war. Auch das Gaius Tochter sich so unbeholfen aufführte, als ob sie gerade aus einer Entzugsklinik ausgebrochen war, interessierte ihn nur wenig. Vielleicht war es ja so, wenn er so recht darüber nachdachte bekam man das Mädchen eh nur selten zu Gesicht. Falls dem so war, war es eh Gaius Problem. Das Recht der Jugend war es Dummes zu tun. Zaira war schließlich früher auch dem Kokain nicht abgeneigt gewesen, trotzdem führte sie sich nicht auf als hätte sie ihr halbes Hirn dabei verloren.
    "Sicher, sicher. Man will deinen alten Herren ja nicht warten lassen. Zaira und ich werden dich begleiten, dann kann ich mich direkt für Einladung bedanken und habe es hinter mir.", verkündete er entgegenkommend und grinste. Er fand diese Luceija unterhaltsam. Die Chancen standen zwar gut das sie sich in ihrer unbeholfenen Art noch auf die Fresse legen würde, aber auch das sie ihren Vater noch anschreite. In diesem Fall wäre die Reise nach London schon ihren Aufwand wert gewesen. Außerdem klangen Gratisorgane verlockend.
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  6. #246
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    Tanti

    "Kadam, was macht das Trommelfell?"
    , erkundigte sich Rose freundlich als die Inderin das Büro der Beiden betrat.
    "Alles wieder gut. Der Arzt mein es wird keine langfristigen Schäden geben.", erwiderte sie und setzte sich dann auf ihren Stuhl.
    "Das freut mich. Bei Menschen muss man immer so aufpassen mit den außenliegenden Hörorganen. Sie sind also wieder voll an Bord?"
    "Ich war nie von Bord, Detective. Ich hoffe ich habe nicht den Eindruck vermittelt.", erklärte sie entschlossen, aber auch leicht verunsichert. Bei dieser ganzen Sache hatte sie bisher ein wenig Fehl am Platz gewirkt. Nicht unbedingt die größte Hilfe für die Asari.
    "Nur so eine Redensart, Nisha. Machen sie sich nicht ins Hemd. Was wäre ich denn ohne ihre quirlige Art?", munterte Rose sie auf.
    "Wir beide haben damit angefangen, also bringen wir es zu Ende. Zusammen mit all den Leuten denen O'Grady jetzt schon ans Bein gepisst hat."
    "Das freut mich Rose. Sie können sich auf mich verlassen. Schon irgendwas von diesem Shadow?", erwiderte die Inderin motiviert.
    "Nö.", entgegnete die Asari seelenruhig, was das Gesicht der Inderin kurz enttäuscht einfrieren ließ.
    "Gut Ding will Weile haben. Bis dahin werde ich mich noch mit Opollo über diese Sanctuary Geschichte unterhalten und vielleicht mit Frenchy, ich meine Colbert über diesen Pyromanen Scheiß.", zählte sie ein wenig die Arbeit auf dem Reviertisch auf.
    "Obwohl....", meinte sie dann, als ihre ein Gedankengang kam und sie ihre Nachrichten durchsuchte," ich vorhin auch eine Nachricht von O'Gradys Tante bekommen habe. Scheinbar ist ihr jetzt doch noch eingefallen das ihr Neffe in halbverbrannter Pracht mal bei ihr aufgetaucht ist. Nicht das mir diese Information noch viel nützt, aber es schadet wohl nicht es sich anzuhören." Die Asari zeigte Nisha die Nachricht.
    "Ich würde ihr antworten und dann treffen wir sie. Vielleicht im Park, da ist man recht ungestört.", schlug Rose vor.
    "Soll ich mitkommen? Vielleicht wird sie zurückrudern wenn ich dort noch auftauche?", meinte Nisha skeptisch.
    "Der Zeitpunkt zum Zurückrudern ist schon zu spät, denke ich. Wenn ich wollte, könnte ich sie wegen Behinderung der Justiz hopsnehmen. Außerdem hatten sie ebenfalls tatsächlichen Kontakt mit O´Grady. Zu ihnen wollte er eine Bindung aufbauen. Das könnte bei ihr helfen, oder die Tatsache das er in seiner Freizeit ihren karamellfarbenen Hintern verfolgt hat. Macht sie vielleicht gesprächiger.", entgegnete Rose.
    "Hm, wenn sie meinen komme ich natürlich gerne mit. Falls sie nicht kooperativ ist, kann ich ja immer noch gehen.", lenkte Nisha ein.
    "Braves Mädchen. Dann antworte ich Miss O'Hara das sie mich im Park treffen soll.", verkündete Rose zufrieden und tippte auf ihrem Omnitool.
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  7. #247
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Giuliano interessierte sich recht wenig für die Wortwahl seiner Großnichte, er war in Neapel aufgewachsen wo man nicht gerade zimperlich war. Auch das Gaius Tochter sich so unbeholfen aufführte, als ob sie gerade aus einer Entzugsklinik ausgebrochen war, interessierte ihn nur wenig. Vielleicht war es ja so, wenn er so recht darüber nachdachte bekam man das Mädchen eh nur selten zu Gesicht. Falls dem so war, war es eh Gaius Problem. Das Recht der Jugend war es Dummes zu tun. Zaira war schließlich früher auch dem Kokain nicht abgeneigt gewesen, trotzdem führte sie sich nicht auf als hätte sie ihr halbes Hirn dabei verloren.
    "Sicher, sicher. Man will deinen alten Herren ja nicht warten lassen. Zaira und ich werden dich begleiten, dann kann ich mich direkt für Einladung bedanken und habe es hinter mir.", verkündete er entgegenkommend und grinste. Er fand diese Luceija unterhaltsam. Die Chancen standen zwar gut das sie sich in ihrer unbeholfenen Art noch auf die Fresse legen würde, aber auch das sie ihren Vater noch anschreite. In diesem Fall wäre die Reise nach London schon ihren Aufwand wert gewesen. Außerdem klangen Gratisorgane verlockend.


    Luceija kam garnicht erst auf die Idee, dass ihr etwas ungewöhnliches, langsames Verhalten, die anhaltende Verwirrung und die kleinen Aussetzer etwas mit ihrer Drogensucht zu tun haben könnten - aber es ergab Sinn. Plötzlich ergab auch Sinn, warum sie so eine Mühe hatte, die Gläser gerade und still zu halten: Weil ihre Hände schon wieder leicht zitterten und schon die kleinsten Bewegungen irgendwie von Anstrengung sprachen. Sie glaubte, ihre Knochen regelrecht spüren zu können, jeden einzelnen davon, besonders in ihren Armen und bildete sich ein leichtes 'kitzeln' in diesen ein. Für gewöhnlich merkte sie immer erst viel zu spät wie fertig sie tatsächlich war und diese Andeutungen kamen definitiv später als sie es guthieß.

    Vor Giuliano und Zaira setzte sie ein schmallippiges Lächeln auf, dass wenig freundlich schien, kehrte den Leuten den Rücken und lief, etwas vorsichtiger als vorher, zurück in die Richtung, aus welcher sie vorher in etwa los gegangen war. Tatsächlich brauchte es nur eine Menschentraube, bis sie die dahinterstehenden Zielpersonen wieder erahnen konnte. Das Blond, dass aus der Masse herausstach, assoziierte sie direkt mit Leif, entdeckte aber nach dem Umgehen der Zwischenstehenden, dass es Zora war. Noch sah sie Luceija nicht, das vermied einen ersten Blickkontakt, den sie stattdessen mit Leif aufbaute, ihm näher kam und ihm wortlos ein Champagnerglas hinhielt. Seine große Hand griff bereits danach, dann zog sie es im letzten Moment zurück und hielt ihm das andere hin - das Rechte. Das andere erhielt Gaius. Dann sah die Sizilianerin kurz nachdenklich zwischen dem Glas und Leifs Augen hin und her, bevor sie sich umdrehte und dabei Luft holte für ein: "Hey..! Zo!", dass sich tatsächlich freundlicher anhörte als die Worte, die sie hier bisher sonst gewechselt hatte. "Du siehst-....anders aus..?", fragte sie, womit sie keine Bewertung des Äußeren vornahm, sondern lediglich Tatsachen feststellte. Und sich fragte, wo ihre Locken hin waren. Sie wirkte-...strenger. "Dio, bist du jetzt der CEO dieses Ladens..?" Konnte nicht anders sein. Sie sah SEHR nach CEO aus.
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  8. #248
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    Luceija kam garnicht erst auf die Idee, dass ihr etwas ungewöhnliches, langsames Verhalten, die anhaltende Verwirrung und die kleinen Aussetzer etwas mit ihrer Drogensucht zu tun haben könnten - aber es ergab Sinn. Plötzlich ergab auch Sinn, warum sie so eine Mühe hatte, die Gläser gerade und still zu halten: Weil ihre Hände schon wieder leicht zitterten und schon die kleinsten Bewegungen irgendwie von Anstrengung sprachen. Sie glaubte, ihre Knochen regelrecht spüren zu können, jeden einzelnen davon, besonders in ihren Armen und bildete sich ein leichtes 'kitzeln' in diesen ein. Für gewöhnlich merkte sie immer erst viel zu spät wie fertig sie tatsächlich war und diese Andeutungen kamen definitiv später als sie es guthieß.

    Vor Giuliano und Zaira setzte sie ein schmallippiges Lächeln auf, dass wenig freundlich schien, kehrte den Leuten den Rücken und lief, etwas vorsichtiger als vorher, zurück in die Richtung, aus welcher sie vorher in etwa los gegangen war. Tatsächlich brauchte es nur eine Menschentraube, bis sie die dahinterstehenden Zielpersonen wieder erahnen konnte. Das Blond, dass aus der Masse herausstach, assoziierte sie direkt mit Leif, entdeckte aber nach dem Umgehen der Zwischenstehenden, dass es Zora war. Noch sah sie Luceija nicht, das vermied einen ersten Blickkontakt, den sie stattdessen mit Leif aufbaute, ihm näher kam und ihm wortlos ein Champagnerglas hinhielt. Seine große Hand griff bereits danach, dann zog sie es im letzten Moment zurück und hielt ihm das andere hin - das Rechte. Das andere erhielt Gaius. Dann sah die Sizilianerin kurz nachdenklich zwischen dem Glas und Leifs Augen hin und her, bevor sie sich umdrehte und dabei Luft holte für ein: "Hey..! Zo!", dass sich tatsächlich freundlicher anhörte als die Worte, die sie hier bisher sonst gewechselt hatte. "Du siehst-....anders aus..?", fragte sie, womit sie keine Bewertung des Äußeren vornahm, sondern lediglich Tatsachen feststellte. Und sich fragte, wo ihre Locken hin waren. Sie wirkte-...strenger. "Dio, bist du jetzt der CEO dieses Ladens..?" Konnte nicht anders sein. Sie sah SEHR nach CEO aus.


    Vigilio, der Leif und Luceija vorhin vorausgegangen war, hatte die Schwelle nach draußen auf die ausladend große Terrasse genommen und tief eingeatmet. Das Gespräch mit Leif hing ihm noch im Hals und dürstete danach, mit etwas zu Trinken herunter gespült zu werden. Außerdem mochte er nicht, wie das Bier im Nachgang in seinem Mund klebte und nachschmeckte. Er hasste es, wenn er bei Gesprächen aus dem Mund stank wie ein Fußballstadion voller Obdachloser. Seinen Blick führte er über das Außengelände, erst die betonierte Fläche und dann die Wiese, die sich dahinter bis zu den großen, blickschützenden Bäumen und der sichernden Mauer auftat und jede Menge Platz für sommerliche Feste wie das jetzige bot. Noch immer ging die Sonne sanft unter, bot noch genug Helligkeit um sich zurecht zu finden und dem prüfenden Blick stand zu halten, der versicherte, dass der sehr lange Tisch mit seinen dutzenden Stühlen drumherum genug Platz bot für alle Familienmitglieder und brilliant aussah, dezent und doch traditionell mit saisonalen Blumen geschmückt, Weinflaschen, die bereits auf dem Tisch aufgestellt waren, alles gedeckt, eine jeweilige Serviette traumhaft drapiert, machte es einfach zu definieren welcher Platz nun welcher war. Einige Kerzen standen auf dem Tisch, über ihm hingen, festgemacht an den Bäumen, zahllose Lichterketten, die ein romantisches, sehr gemütliches Flair zauberten. Es erinnerte Vigilio an viele Momente gemeinsam mit der Familie, sehr oft saßen sie draußen in ihren Gärten, aßen ausgiebig, sprachen und feierten ausgelassen - immer im Wissen, dass einige Plätze frei waren. Damals der von Luceija. Heute der von seinem Onkel Piero und Tante Isabella-Oria, die neben einigen anderen den Tag seiner Hochzeit nicht überlebt hatten. Immer noch schwebte ein unschöner Unterton bei Festen wie diesen mit. Sehr viele hatten eine Bewaffnung irgendeiner Art bei sich, nicht unverständlich. Das Ereignis hatte etwas Leichtigkeit einbüßen lassen, ein Umstand der sich nicht ändern ließ.

    Einige seiner Verwandten hatten sich schon einen Platz gesucht - seine Großmutter Lia-Linh saß ganz vorne am Eck des langen Tisches, nahe am Eingang zum Haus, wie sie es immer vorzog, weil sie dann schneller - naja, ihr Weg war so nicht so lange. Und sie, definitiv als eine der Ältesten des Ascaiath-Clans, froh um jede Entlastung. Vigilio kam ihr kurz näher, legte ihr die Hand auf den Rücken und beugte sich zu ihr. "Posso portarti qualcos'altro, nonna? Hai abbastanza da bere? Kann ich dir noch irgendetwas bringen, Oma? Hast du genug zu trinken?". Diese lachte nur, griff zu einem Glas in ihrer Unmittelbaren Nähe, dass sie schon ungefragt mit Wasser gefüllt und sich bedient hatte. "Stronzate, mi sono aiutato da solo. Finché questo James non si trasferisce da me, sono già rinsecchito al sole! Quatsch, ich hab mich selbst bedient. Bis dieser James sich zu mir bewegt bin ich schon in der Sonne vertrocknet!" Er sah kurz gen Himmel - pralle Sonne hatte man jetzt nicht mehr zu erwarten. "Glielo farò sapere. Comunque, i miei ordini erano di prendermi cura di te e del nonno oggi. Hai visto Emma? Era con te l'ultima volta, vero? Ich geb ihm Bescheid. Meine Anweisung hatte er jedenfalls sich heute nur um dich und Opa zu kümmern. Hast du Emma gesehen? Sie war zuletzt bei dir, oder?" Die alte Frau lachte auf, deutete hinter sich. "Il vortice mi sta dando una pausa in questo momento! Stava giocando con Ellie là dietro - mi stavo solo assicurando che non cadesse nella piscina. Avresti dovuto assicurartelo! Der Wirbelwind lässt mir gerade eine Pause! Sie hat dort hinten mit Ellie gespielt - ich hab nur aufgepasst, dass sie nicht in den Pool fällt. Ihr hättet den sichern müssen!", tadelte sie, Gil nickte nur schmallippig, sagte nichts weiter dazu. "Riposati un po', stiamo per mangiare. Ruh dich noch ein bisschen aus, wir essen gleich.", gab er an, dann drehte er sich um. Kaum schnell genug, weil dann schon kleine Tapser zu hören waren, die sich schnell in seine Richtung bewegten und dieses niedliche "DADDY!" riefen, als hätte sie ihn nicht schon den ganzen Tag gesehen.

    Seine Frage beantwortete sich also selbst. Er grinste seine Tochter regelrecht an, ging in die Hocke, breitete die Arme aus und wartete darauf, bis die kleinen Füßchen sie zu ihm trugen, hob sie dann mit einem gespielten Ächtzen im selben Schwung hoch als sie in seine Arme geflogen kam. "Uuugh - eccoti qua, la mia bambina grande - hai giocato e lasciato la nonna da sola? Avevi un lavoro super importante dopo tutto! Uuugh - da bist du ja, meine Große - hast du gespielt und Oma allein gelassen? Du hattest doch einen superwichtigen Auftrag!", behauptet er, verlagerte das Gewicht seiner Tochter auf den linken Arm und stupste ihre Nase mit dem rechten Zeigefinger an. Die Giggelte zur Antwort. Und sah sicherlich noch niedlicher aus, seitdem ihre Haare so lang geworden waren und deutlich auf die selbe Weise wie Unkraut wuchsen wie bei ihm, Luci, selbst bei seiner Großmutter oder Hayden. Wenigstens diese Gene hatte sie definitiv intus. Die Haare hatte ihr Zora noch am Mittag zu einem hübschen Zopf am Hinterkopf zusammen genommen, sodass die Hälfte ihres schwarzen Haars noch immer frei lag. Tatsächlich war sie ganz schön groß geworden. Noch lange nicht groß genug um nicht mehr von Daddy herumgetragen zu werden. Oder ihrer Mutter, zu deren Leidwesen. "Ja! Ellie und ich haben mit Sup-Box gespielt aber jetzt hab ich keine Lust mehr..", bemängelte sie. "Was, ne brandneue Sup-Box? Wow! Aber die ist nicht so cool, hm?" "Nnnnn....ein!" "Macht nichts. Ich hab sowieso was viel besseres für dich." Sie drückte sich direkt von der Schulter ihres Vaters weg und sah ihn mit großen, grünen Augen an. "WAS?!" "JA!", antwortete er gleichsam. "Pass auf." Langsamen Schrittes war er zurück in Richtung Wohnzimmer gegangen, nur nicht mehr hinein. Aber an der Schwelle ins Zimmer zeigte er in die Richtung, in der Luci mit Leif und Gaius standen. "Schau, deine Tante ist da. Natürlich nur wegen dir.", log er. Tatsächlich hatten die beiden keine besonders intensive Beziehung, was Gil trauriger machte als er vor seiner Schwester zugeben wollte. Aber wenigstens gab er die Hoffnung nicht auf. Manche konnten mit Kindern eben nichts anfangen. Auch wenn das spezielle Kind so zuckersüß war wie Emma. "Wirklich?!", fragte sie erstaunt. "Klar! Weißt du, wie lang sie hergeflogen ist nur um dich zu sehen? Sicher - uff - sicher einen ganzen Tag lang." "Papa?", fragte sie, kam ihm ganz nah und hielt sich mit beiden Ärmchen an seinem Hals fest. "Hm?" Sie flüsterte: "Ma a zia Luci non piaccio. Aber Tante Luci mag mich nicht." Daraufhin erntete sie einen Blick, der fest versprechen sollte *so ein quatsch*. "Non credo, tesoro. Tutti qui ti amano. Lo prometto. Glaub ich nicht, Süße. Jeder hier liebt dich. Versprochen."
    Luceija ist offline

  9. #249
    corridore netto  Avatar von eis engel
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    Yelyna und Sahenia

    Beyo Vhan

    Trotz Sahenia´s Skepsis verlief das Telefonat mit Yelyna überraschend friedlich. Entschuldigungen und Versprechen wurden ausgesprochen und die beiden Asari einigten sich auf ein Treffen....

    Da der Treffpunkt zu weit weg war, um dort hin zu laufen, hatte sie sich ein Taxi kommen lassen. Dem turianischen Fahrer teilte sie die Koordinaten mit und das Taxi hob ab. Ihr Ziel der Industrie Bezirk.
    Während des Fluges schickte Sahenia ihrer Mutter Dishana eine Nachricht und teilte ihr darin mit, was sie vor hatte und wo sie war.
    Als sie das erledigt hatte, entdeckte sie eine Nachricht von Beyo und öffnete sie aufgeregt.
    Während sie die Nachricht durchlas, merkte sie erst so richtig, wie wenig sie eigentlich für ihn da war. Schuldgefühle machten sich in ihrer Magengegend breit und sie begann damit eine Nachricht für ihn ab zu tippen.
    >> Hi Beyo. Mir geht es gut. Hoffe, dir ebenfalls?! Es tut mir so leid, dass ich nicht für dich da war. Ich wollte zu dir kommen, aber.... << Sahenia brach ab. Aber was? Sie hatte keinen Grund! Alles was sie jetzt schreiben würde, wären irgendwelche billigen Ausreden. Sie hätte jederzeit zu ihm gehen und ihn bei dieser schweren Sache beistehen können. Doch sie hatte es nicht getan, weil sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt war. Sie wollte ihm die Wahrheit schreiben.
    >> Hi Beyo. Mir geht es gut. Entschuldige bitte, dass ich nicht für dich da war. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, damit meine Dinge zu erledigen, dass ich es völlig vergessen habe, dass du diese wichtige Operation hattest. Es tut mir wirklich sehr leid. Ich treffe mich gleich mit Yelyna, sie möchte sich mit mir versöhnen. Vielleicht können wir uns danach sehen?! Was trinken gehen? Wir könnten uns auch in meinem Apartment treffen?! Aber vorab möchte ich dir schon mal mitteilen, dass meine Mutter heute auf der Citadel an kommt und dann auch bei mir wohnt. Willst du sie kennen lernen? Viele liebe Grüße, Nia<<

    "Wir sind gleich am Ziel." meldete der Turianer. "Okay, danke dir." antwortete Sahenia knapp. In der aufkommenden Hektik und Nervosität vergaß Sahenia den ersten Teil der Nachricht zu löschen und schickte alles an Beyo. Als sie es bemerkte, war es zu spät.
    "Mist." fluchte die junge Asari leise vor sich hin. Ob er sie jetzt überhaupt noch sehen wollte? Das musste er jetzt entscheiden...

    Das Taxi landete und Sahenia bezahlte den Fahrer und gab noch ordentlich Trinkgeld darauf. Dann stieg sie aus und schaute sich um, als sie Yelyna entdeckte, die aus einer Seitengasse auf sie zu kam. Yelyna winkte ihr fröhlich zu und machte auf sie den Eindruck, als wäre nie irgendwas gewesen. Doch bevor Sahenia Yelyna erreichte, spürte sie einen dumpfen Schlag auf ihrem Hinterkopf und brach bewusstlos zusammen....
    eis engel ist offline

  10. #250
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    "Willst du das wirklich wissen?" beantwortete Liz Marco´s letzte Frage mit einer Gegenfrage und deutete mit einem kurzen Blick zu Crusher, der niedergeschlagen in einer Ecke stand und wortlos zu Boden starrte.
    Nellie hatte auf den Servern der Basis versteckte Dateien gefunden, bzw. Datenfetzen, die durch überhastete oder schlampige Löschversuche noch auf den Servern gespeichert waren und die Quarianerin diese wieder herstellen konnte. Diese Dateien enthielten u.a. E-Mails, die von Kato an die Chefin gerichtet waren, in denen er ihr den Tod von Randalla, Zulan, Maro und Shan genausten schilderte. Da sie bislang nichts von der Bekenstein-Truppe gehört hatten und jeder Versuch sie erreichen unbeantwortet blieb, mussten sie davon ausgehen, dass die Berichte der Wachmänner und diese E-Mails wohl der Wahrheit entsprachen.
    "Crusher, es..." "Nicht jetzt, Stephen." wimmelte der Kroganer tonlos ab und verließ den Raum. Stephen blickte ihm noch eine Weile nachdenklich hinterher. Er hatte Crusher bisher noch nie so erlebt. Liz half derweil Marco wieder auf die Füße. "Wo ist Lucia?" wollte der Blondschopf schließlich wissen, nachdem er sich ausgiebig umgeschaut hatte.
    "Die ist weg!" antwortete Mira, die gerade von einem Rundgang zurück kam.
    "Scheiße!" fluchte der Blondschopf sauer und wandte sich der Quarianerin zu. "Hast du was gefunden?" "Ein stark verschlüsselte Datei. Aber um diese zu knacken, brauch ich Stunden." antwortete die Quarianerin.
    "Okay, schnapp dir alles, was du brauchst und dann hauen wir hier ab." sagte Stephen. "Was hast du vor?" wollte die Asari wissen. "Wir wissen, dass sie irgendwo auf Terra Nova ihr Hauptquatier haben. Also, fliegen wir jetzt dorthin..." antwortete der Blondschopf. "Und dann?" hakte die Spanierin nach. "Das entscheiden wir, wenn wir auf Terra Nova angekommen sind." "Bis dahin dürfte ich die Versclüsselung geknackt haben." plapperte die Quarianerin dazwischen. Liz warf den beiden einen skeptischen Blick zu.
    Mira stellte sich Stephen demonstrativ in den Weg und sah ihn ernst an. "Hast du jetzt völlig den Verstand verloren? Unsere Gegner haben Heimvorteil, dass ist Selbstmord. Und was ist, wenn wir in den verschlüsselten Dateien nichts brauchbares finden?" hakte die Asari energisch nach. "Scott! Wir müssen in die Hauptstadt Scott!" rief Nellie dazwischen. "Da haben wir doch schon etwas." grinste der Blondschopf. "Zufall." seufzte Mira und verdrehte die Augen. Die Truppe machte sich auf den Weg....


    Marco Lagos

    "In jedem Fall wohl nichts gutes....." schloss Marco aus Liz's Antwort und sah mit besorgtem Blick zu dem Kroganer herüber.
    "Danke." fügte er dann hinzu, nachdem sie ihm auf die Füße geholfen hatte. Er ging zum Rest der Truppe rüber und lauschte wortlos der weiteren Planbesprechung.
    Schnell hatten sie sich darauf geeinigt, wo es als nächstes hingehen sollte. Dorthin, wo er geboren war. Auf Terra Nova war er schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gewesen, geschweige denn auf Scott. Sein Bruder war sicherlich wieder irgendwo bei einem Allianzeinsatz am anderen Ende der Galaxis, aber seine Schwester Gabriella, sowie seine Eltern waren mit Sicherheit gerade dort.
    Wo er so darüber nachdachte, hatte er sich mal wieder viel zu lange nicht dort gemeldet. In jedem Fall würde es seltsam werden, dorthin zurückzukehren. Vor allem zu einem derartigen Anlass.....
    Aber er sträubte sich nicht und folgte der Gruppe, welche sich in Bewegung setzte.

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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    "Nun das ist ausgezeichnet und ich freu mich meine Partnerin wieder in voller Stärke an Bord zu haben."[/COLOR], erwiderte Rose gutgelaunt.
    "Was Agent Ilias angeht, so war sie eine große Unterstützung. Wenn sie in diesem Fall weiterhin zur Verfügung steht, würde ich es begrüßen.", fügte sie an, der Blondine kurz zunickend. Die Menschenfrau hatte den richtigen Esprit und war außerdem wohl auch vom Jagdfieber gepackt. Leute wie O`Grady erzeugten naturgemäß Ablehnung bei denen die weiterhin nach den Regeln spielten.
    "Außerdem sind wir bei der aktuellen Lage derzeit wohl nicht unbedingt personell überbesetzt.", meinte sie unverblümt.
    "Wohl wahr. Während ihrer kleinen Aktion gab es einen gewaltsamen Übergriff auf ein Laufhaus mit Verschleppung von Prostituierten, sowie mehrere Brandanschläge in den Meadows. Wenn es ihnen der Fall erlaubt, dürfen sie da gerne mit Kadam unterstützen. Das Sanctuary war ja eh ihr Fall, wenn ich mich recht erinnere.", erwiderte der Salarianer mit einem entnervten Gesichtsausdruck.
    "Agent Ilias, ich würde sie dann bei ihrem Vorgesetzten zur Task Force hinsichtlich dieses Falls abstellen lassen. Sie sind dann weiterhin dem Präsidium zugehörig, aber haben Zugriff auf alle Daten die zu O'Grady gehören. Spart mit Papierkram und den Aufwand jedes Mal einen Antrag bei ihrem Revier zu stellen. Ich danke ihnen für ihre Bereitschaft, das hilft uns weiter.", wandte er sich dann an Hanna.
    "Ich denke das war es zunächst. Wenn niemand mehr Fragen hat, wegtreten!"

    "Brandanschläge und Verschleppung von Prostituierten. Man dreht diesem Bezirk kurz den Rücken zu und...Zack! Dieser Ire ist wirklich nur die Kirsche auf dem Scheißhaufen.", sagte die Asari nachdem sie den Besprechungsraum verlassen hatte.
    "Ist aber zum Glück nicht ihr Problem, sie kümmern sich mit mir und Kadam um das alte Narbengesicht.", fügte sie dann aufmunternd hinzu.
    "Auch wenn ich vermute das es da vorerst nicht allzuviel zu tun gibt. Wir haben Shadow angesetzt und warten bis sich der verlorene Sohn wieder zeigt. Ich vermute er versteckt sich jetzt irgendwo in den Tips. Oder noch eher, die Keeper Tunnel. Wie Gavros gezeigt hat, können sich Verrückte dort sehr gut verstecken. Ohne Hinweise könnte ich da mein ganzes Leben erfolglos auf der Suche verbringen.", erklärte sie.
    "Aber wie der Chief es so schön dargestellt hat, habe ich genügend Arbeit um mir die Wartezeit zu vertreiben.", merkte sie mit leichtem Augenrollen an. Keine Ahnung was wieder beim Sanctuary passiert war, aber es klang nicht sonderlich gut.
    "Was ist ihr Plan bis es weitergehen kann Ilias? Ihr eigener Fall?", erkundigte sie sich, nachdem sie einen kurzen Stopp an einem Trinkwasserspender einlegte.


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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Hanna wurde der Task Force Grillfresse zugeteilt. Ein zweifelhafter Ruhm, angesichts des eher unglücklichen Ausgangs der von O’Grady provozierten Konfrontation. Allerdings war sie auch froh, dass sie den Weg der Jagd weiterhin verfolgen konnte. Sie strebte danach, den Iren festzunehmen. Und während sie der Sondereinheit zugeteilt wurde, berichtete Setolok, dass es in diesem Bezirk nicht an Arbeit mangelte. Auch Hanna hatte im Präsidium noch nie unter chronischer Tatenlosigkeit gelitten, aber hier war die Qualität der Verbrechen ganz anders. Entführte Nutten, Brandanschläge und wahnsinnige Copkiller forderten den hier anwesenden Agents wesentlich mehr ab.
    Ja, ich habe meinen Fall. Der ist zwar nicht so spektakulär wie die Verbrechensbekämpfung hier, aber auch der braucht seiner Aufmerksamkeit. Für den ganzen spannenden Kram komm ich dann einfach hier vorbei. Wenn mir mal der Sinn nach Verfolgungsjagd steht“, sagte Hanna und grinste schief. „Mir fehlt übrigens mein Partner - so zum Thema Personalmangel... Freut mich aber, dass es Agent Kadam gut geht. Es wäre übel geworden, wenn wir noch einen Polizisten an O’Grady verloren haben. Ich frage mich, wie es jetzt mit Hudson weitergeht. Hat seine Karriere ja wohl umsonst weggeschmissen, wenn wir O’Grady nicht kriegen.“ Hanna bückte sich, nahm einen Pappbecher aus dem Automaten und füllte ihn sich nach Peresa’an voller Wasser. Irgendwie hatte sie das undeutlich Gefühl, dass der Ire ihr wie ein glitschiger Fisch immer und immer wieder aus den Händen gleiten würde, ehe sie die Chance hatte ihn endgültig zu fangen.


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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    "Tja, vermiesen sie mir ruhig weiter die Laune.", antwortete Rose, zog leicht zynisch die tätowierten Augenbrauen hoch und seufzte.
    "Ja, die Interne wird ihn mit Haut und Haaren durchkauen und dann wieder ausspucken. Alleine um davon abzulenken das sie versagt haben. Er ist selbst von der Internen die mögen keine Nestbeschmutzer."
    , merkte sie an und leerte ihren Wasserbecher.
    "Umso wichtiger das wir O`Grady nicht zu lange herumlaufen lassen. Observation ist ja schön und gut, aber je länger er frei herumläuft, desto größer der Scheißhaufen der sich über C-Sec ansammelt.", meinte die Asari, zerknüllte den Becher und schmiss ihn in eine Tonne.
    "Klar, leichter gesagt als getan. Schmieriger Bastard. Das ganze muss gut geplant sein. Aber ich denke wir kriegen das hin. Diese ganze Scheiße darf nicht umsonst sein.", stellte sie abschließend fest. Die Asari streckte sich kurz, was mit einem leichten Knacken einherging. Es war ein langer Tag gewesen. Vermutlich sollte sie auch bald mal ins Bett gehen.
    "Bis dahin wünsche ich ihnen viel Erfolg mit ihrem Fall. Genießen sie das unspektakuläre. Falls sie mal Dampf ablassen müssen geben sie ruhig Bescheid. Hier ist immer irgendwas.", erklärte sie mit einem leichten Augenrollen und lachte dann kurz.
    "Hoffentlich gibt ihnen Verox bald den Partner zurückgibt. Falls sie mal selbst Hilfe brauchen, sie haben ja meine Nummer.", bot sie dann noch freundlich an. Nicht das sie nicht ausgelastet war, aber zu ihren wunderbaren Talenten gehörte ein paar Türen zu öffnen denen jüngere Kollegen noch verschlossen waren. Oder in den meisten Fällen einfach nicht bewusst das sie existierten.


    Niall O'Grady

    Mit nachdenklicher Miene saß der junge Ire auf dem Dach, die Beine über den Rand baumelnd lassend. Von hier oben sahen die Tips nahezu friedlich aus.
    Er hatte nicht schlafen können. Zu viele Gedanken waren ihm durch den Kopf gegangen. Über den morgigen Tag. Und was auch immer danach noch kommen würde. Also hatte er den Teil des Plans erledigt, den er erst morgen früh erledigen wollte.
    Die Whiskey-Flasche in seiner Hand war bereits leer. Und auch die Schmerzmittel ließen wieder nach.
    Die Worte der Inderin hallten ihm durch den Kopf. Auch wenn sie und der Rest in der Annahme über ihn falsch lagen, dass er vom Cop zum Cop-Killer geworden war, so kam er nicht umhin darüber nachzudenken ob sie auch mit all den anderen Dingen falsch lagen.
    Er musste nur minimal zurückdenken. Wäre er vor wenigen Wochen auf jemanden getroffen, der das getan hätte was er nun tat.....es hätte ihn wohl ebenso schockiert und angewidert wie Kadam.
    Einige Momente sinnierte er noch weiter, dann schüttelte er sich, wie wenn er einen etwas zu bitteren Whiskey gekostet hatte. Es war zu spät. Er war so weit gekommen und er konnte nun nicht mehr umdrehen. Selbst wenn ein kleiner Teil von ihm es vielleicht wollte. Er selbst hatte diesen Pfad aus Überzeugung gewählt. Nun war es Zeit ihn zu Ende zu gehen.

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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen

    "Kadam, was macht das Trommelfell?"[/COLOR], erkundigte sich Rose freundlich als die Inderin das Büro der Beiden betrat.
    "Alles wieder gut. Der Arzt mein es wird keine langfristigen Schäden geben.", erwiderte sie und setzte sich dann auf ihren Stuhl.
    "Das freut mich. Bei Menschen muss man immer so aufpassen mit den außenliegenden Hörorganen. Sie sind also wieder voll an Bord?"
    "Ich war nie von Bord, Detective. Ich hoffe ich habe nicht den Eindruck vermittelt.", erklärte sie entschlossen, aber auch leicht verunsichert. Bei dieser ganzen Sache hatte sie bisher ein wenig Fehl am Platz gewirkt. Nicht unbedingt die größte Hilfe für die Asari.
    "Nur so eine Redensart, Nisha. Machen sie sich nicht ins Hemd. Was wäre ich denn ohne ihre quirlige Art?", munterte Rose sie auf.
    "Wir beide haben damit angefangen, also bringen wir es zu Ende. Zusammen mit all den Leuten denen O'Grady jetzt schon ans Bein gepisst hat."
    "Das freut mich Rose. Sie können sich auf mich verlassen. Schon irgendwas von diesem Shadow?", erwiderte die Inderin motiviert.
    "Nö.", entgegnete die Asari seelenruhig, was das Gesicht der Inderin kurz enttäuscht einfrieren ließ.
    "Gut Ding will Weile haben. Bis dahin werde ich mich noch mit Opollo über diese Sanctuary Geschichte unterhalten und vielleicht mit Frenchy, ich meine Colbert über diesen Pyromanen Scheiß.", zählte sie ein wenig die Arbeit auf dem Reviertisch auf.
    "Obwohl....", meinte sie dann, als ihre ein Gedankengang kam und sie ihre Nachrichten durchsuchte," ich vorhin auch eine Nachricht von O'Gradys Tante bekommen habe. Scheinbar ist ihr jetzt doch noch eingefallen das ihr Neffe in halbverbrannter Pracht mal bei ihr aufgetaucht ist. Nicht das mir diese Information noch viel nützt, aber es schadet wohl nicht es sich anzuhören." Die Asari zeigte Nisha die Nachricht.
    "Ich würde ihr antworten und dann treffen wir sie. Vielleicht im Park, da ist man recht ungestört.", schlug Rose vor.
    "Soll ich mitkommen? Vielleicht wird sie zurückrudern wenn ich dort noch auftauche?", meinte Nisha skeptisch.
    "Der Zeitpunkt zum Zurückrudern ist schon zu spät, denke ich. Wenn ich wollte, könnte ich sie wegen Behinderung der Justiz hopsnehmen. Außerdem hatten sie ebenfalls tatsächlichen Kontakt mit O´Grady. Zu ihnen wollte er eine Bindung aufbauen. Das könnte bei ihr helfen, oder die Tatsache das er in seiner Freizeit ihren karamellfarbenen Hintern verfolgt hat. Macht sie vielleicht gesprächiger.", entgegnete Rose.
    "Hm, wenn sie meinen komme ich natürlich gerne mit. Falls sie nicht kooperativ ist, kann ich ja immer noch gehen.", lenkte Nisha ein.
    "Braves Mädchen. Dann antworte ich Miss O'Hara das sie mich im Park treffen soll.", verkündete Rose zufrieden und tippte auf ihrem Omnitool.


    Siobhan O'Hara

    Siobhan war heiss und kalt. Der Schweiß rann ihr über die Stirn, und doch zitterte sie gleichzeitig. Sie hatte Angst. Nicht etwa um sich selbst. Sie war sich jetzt bereits sicher, dass man sie zumindest wegen Behinderung der Justiz anklagen würde. Doch das war ihr egal. Das einzige was zählte war Niall.
    Sie konnte nicht zulassen dass man ihn töten würde. Und dass er selbst weiter tötete. Es konnte einfach nicht sein, dass der Junge den sie kannte seit er in diese Welt gekommen war, der gestrotzt hatte vor Wissensdurst und Idealismus, nun ein unrettbarer Fall sein sollte. Der sein Ende in einer dreckigen Gasse in den Devils Tips finden würde. Der nun nicht einmal mehr mit ihr sprechen wollte. Mit ihr, die ihm näher gestanden hatte als seine eigenen Eltern und sämtlichen Geschwister.
    Vielleicht würde er sie hiernach hassen. Aber sein Hass war immer noch besser als ihn endgültig zu verlieren.
    "Detective!"
    Sie sah die Asari bereits von weitem, stand von der Parkbank auf und winkte. "Ich bin so froh dass Sie hier sind. Ich habe - "
    Erst jetzt sah sie, dass Peresa'an nicht alleine war. Sie hatte jemand mitgebracht. Eine Menschenfrau, mit deutlich dunklerem Teint als sie selbst, und auch sichtbar jünger. Ihre Hände zitterten etwas stärker, und sie hatte sichtlich Probleme gerade stehenzubleiben, weshalb sie sich wieder auf die Bank fallen ließ.
    "H-hallo.....danke, dass Sie gekommen sind....ich.....bin nicht ehrlich zu Ihnen gewesen......"


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    Zitat Zitat von numberten Beitrag anzeigen
    "Du hast den Fall also schon fast für dich abgeschlossen?"[/COLOR], fragte Senex den Lisor, einen Volus in einem tiefroten Anzug.
    "<krch> Nun, die Ermittlungen führen ins Leere. <krch> Aber sie haben ihren Zweck für mich erfüllt. Keine Anzeichen von Versicherungsbetrug."
    "Und wie bist du zu dieser Erkenntnis gekommen?", erkundigte sich der dunkle Turianer und schaute zum Volus neben sich an der Theke.
    "Keines der üblichen Muster. <krch> Unterschiedliche Besitzer, welche sich auch nicht gegenseitig zu kennen scheinen. Improvisierte Brandsätze. Sehr simpel konstruiert. Nicht wie wenn jemand mit Treibstoff und Feuer etwas anzündet, aber nahe dran. Filigran wie ein Schlag ins Gesicht. Normalerweise sind es irgendwelche Kurzschlüsse oder Kabelbrände, wenn die Leute sich Mühe geben. Das ist eindeutig äußere Einwirkung.", erklärte der Volus.
    "Also ein Brandstifter? Ein Hobby Pyromanen schließt du aus?"
    "Mir ist die Intention egal, es ist <krch> nur wichtig ob die Versicherung zahlen muss. Boro Insurance zählt zu den führenden Versicherern und hat mit die billigsten Tarife. Sie sind nicht auf dieser Position weil sie leichtfertig Versicherungssummen auszahlen.", meinte der Volus verächtlich.
    "<krch> Dieses Mal werden sie es aber wohl müssen."

    "Ein schwerer Schlag.", sprach der Turianer mit wenig Mitleid und leichtem Schmunzeln.
    "<Krch>Ich werde dennoch bezahlt. Nur meine Prämie geht flöten, wenn ich Versicherungsbetrug aufdecke. Bei so vielen <krch> Objekten wäre das ein schönes Sümmchen."
    "Wieso dann aufgeben Lisor?", erwiderte Senex neugierig.
    "Ich habe meine Leute, welche ebenfalls Fragen stellen, ein paar Kontakte bei C-Sec, kleine Beamte. Du hast da ja deine eigenen Quellen, von früher. Ein paar Zeugen behaupten den Brandstifter gesehen zu haben. Einen Turianer, groß und kohlrabenschwarz mit rotglühenden Augen.", klärte ihn der Volus auf und nahm über den Injektor seines Anzuges einen Schluck aus seinem Glas.
    "Klingt fast schon ausgedacht."
    "Ausgedacht von <krch> mehreren Leuten. Es gibt viele Bekloppte auf dieser Station. Der Großteil in letzter Zeit waren Turianer. Nichts für ungut Senex. Ich überlasse C-Sec den Bekloppten. Soll Boro zahlen, sie holen das über erhöhte Beiträge wieder rein."
    "Ein solider Schritt Lisor, wie immer. Hast du ein paar Kontakte die du mir übergeben kannst?", fragte Senex nachdenklich.
    "Kannst meine gesamten Akten haben. Im Gegenzug, falls du wirklich etwas herausfindest, was Boro Insurances helfen kann. Sag Bescheid."
    "Mach ich Lisor, mache ich. Danke für deine Mühe.", bedankte sich der Turianer, während der Volus ihm die Daten übermittelte.
    "<krch> Schulde dir was wegen damals, hat mir viel Arbeit erspart. Pass auf dich auf, da draußen."
    "Immer.", erwiderte Senex und klopfte sanft auf die Tasche in welcher seine Waffe steckte.


    Malonigrus Petalin

    "Wie verlässlich sind diese Informationen?"
    "Ihre Assistentin hat sie besorgt Boss." erwiderte der dunkle Turianer in die Verbindung. "Wenn sie so gut ist wie Sie denken, sehr verlässlich."
    "Mnh."
    Decius Vhan schwieg einige Momente, offensichtlich nachdenkend. "Ich kann momentan keine Zeit und Ressourcen auf diese Sache verwenden. Ich habe eine Spendengala zu organisieren. Sämtliche Operationen bedürfen einer Umstrukturierung. Und es ist nur eine Frage der Zeit, ehe die Asari wieder auf die Bildfläche tritt. Sie haben in dieser Hinsicht freie Hand."
    Die roten Augen des Hünen leuchteten auf. "Komplett freie Hand, Sir?" "Ja. Denaya wird weiter zu ihrer Verfügung stehen. Aber ich warne Sie: Sollten Sie gefasst werden, sind Sie dieses Mal auf sich gestellt! Ich kann nicht mit Ihnen in Verbindung gebracht werden. Und sorgen Sie dafür dass Denaya nichts passiert, sonst....."
    Damit endete die Verbindung. Petalin deaktivierte das Omni-Tool und sah dann zu Vhan's schweigsamer Assistentin, welche in wenigen Metern Entfernung hinter ihm gestanden und das Gespräch mitverfolgt hatte. "Sie haben es ja gehört. Wir haben Arbeit zu erledigen." sagte er vorfreudig grinsend.

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    Zitat Zitat von Natsch Beitrag anzeigen

    Es hatte lange gedauert bis Peyton in den Schlaf gefunden hatte. Die Sorge um ihre Kollegen und ihren Chef waren groß, ganz gleich wie gut beide es bei dem Telefonat ging. Gerade Bryna schien schwer daran zu knabbern zu haben, das hatte Peyton an der Unruhe bemerkt, die die sonst so lässige Turianerin heimgesucht hatte. Ihre Beziehung zu Jon schien der Auslöser zu sein, vielleicht gestanden sich die beiden jetzt ein, dass sie mehr füreinander empfanden als vorher angenommen. All diese Gedanken sorgten dafür, dass Peyton erst am frühen Morgen erschöpft in einen leichten Schlaf fiel, welcher auch nicht lange anhielt.

    Die simulierte Sonne drang von außen durch die Fenster des Appartements und zwang Peyton dazu, die Decke über ihren Kopf zu ziehen. Es war das erste Mal, dass sie sich wünschte, dass es einfach nur Dunkel auf der Citadel war. Ihr Kopf dröhnte leicht und ihre Gedanken fuhren Karussell, just da sie wieder im Hier und Jetzt angekommen war. Ihre Träume hatten den möglichen Tod von Jon, Byrna und ihrem Chef behandelt, was sie unweigerlich zu ihrer Mutter zurück geführt hatte. Peyton rieb sich die Augen und blinzelte leicht, als sie die Stimme neben sich vernahm. Noch bevor sie antworten konnte, befand sich der Turianer über ihr und bereitwillig ließ sich die 22-jährige in einen kurzen Kuss ziehen. "Geht so.", gestand sie und lächelte halb. "Ich werde heute Mal nach meinen Kollegen sehen, damit ich heute besser schlafen kann.", fügte sie noch rasch hinzu, glaubend, dass Dalan nun wusste, warum sie schlecht geschlafen hatte.
    Tief einatmend schmiegte sie sich näher an den Körper des Turianers, gähnte und betrachtete die kleinen Platten an seinem Hals. "Du wirkst so als wärst du schon länger wach... Hast du dir schon einen Schlachtplan für heute überlegt?", ein amüsierte Klang lag in ihrer ernsthaft interessiert wirkenden Stimme.


    Dalan Qin

    Ihre Antwort war verständlich. Wären es seine Freunde und Kollegen gewesen, dann hätte er sicherlich auch keine besonders erholsame Nacht gehabt. Und es war gut dass sie nach ihnen sehen wollte, das würde beiden Seiten nun helfen.
    "Das ist eine gute Idee. Sie werden sich sicher freuen."
    Ein wenig gedankenverloren strich er ihr durch die Haare, während sie sich an ihn schmiegte, und wurde schließlich durch ihre Frage wieder ins Hier und Jetzt zurückgeholt.
    "Wach schon. Aber auch gleichzeitig irgendwie nicht so ganz motiviert aufzustehen." erwiderte er demonstrativ gähnend. "Aber ernsthaft: Ich werde auf jeden Fall der Werkstatt einen Besuch abstatten. Fragen ob sie jemanden suchen. Mal sehen was draus wird. Und wenn nicht, dann kann ich mir danach vielleicht wenigstens endlich mal ihren Namen merken."
    Noch fühlte sich diese neue Lebenssituation, in dessen Anfängen er nun steckte, nicht ganz "real" an. Aber das war nach der ersten Nacht wohl auch normal.
    "Wieso fragst du, hast du mich schon für ein paar Aufgaben eingeplant?" fragte er mit halb-ernster Stimmlage.
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  11. #251
    #16  Avatar von Forenperser
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    Zitat Zitat von Forenperser Beitrag anzeigen
    Caine ging, offensichtlich gekränkt durch seine Anmerkung. Dennoch zweifelte der rote Turianer nicht einen Moment daran, dass er diesen Ärger nicht in den Artikel mit einfließen lassen würde. Es war eine seltsame Beziehung, welche sie beide hatten.
    "Alles in Ordnung Mister Vhan?" fragte seine Assistentin, welche hinein kam und ihm eine Tasse Tee auf den Tisch stellte.
    "Danke Vyola. Ja.....ja, ich denke schon. Bin nur mal gespannt, wie sich die morgige öffentliche Meinung über mich wieder wandeln wird."
    "So schlimm?"
    "Nun, ich sage es so, ich würde es Ihnen nicht übel nehmen wenn Sie wieder kündigen würden."
    Die helle Turianerin lachte. "Machen Sie sich keine Sorgen. Wie ich Ihnen schon sagte, ich liebe Herausforderungen. Denken wir nicht zu viel über morgen nach, erledigen wir lieber den Stapel Arbeit der heute vor uns liegt. Einverstanden?"
    Beyo musste lachen. Jeder andere Vorgesetzte hätte sie aufgrund ihrer flapsigen Art schon längst gerügt. Doch für ihn war das im Moment genau das Richtige. "Sie haben Recht. Gehen wir es an."


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    Zitat Zitat von eis engel Beitrag anzeigen
    Trotz Sahenia´s Skepsis verlief das Telefonat mit Yelyna überraschend friedlich. Entschuldigungen und Versprechen wurden ausgesprochen und die beiden Asari einigten sich auf ein Treffen....

    Da der Treffpunkt zu weit weg war, um dort hin zu laufen, hatte sie sich ein Taxi kommen lassen. Dem turianischen Fahrer teilte sie die Koordinaten mit und das Taxi hob ab. Ihr Ziel der Industrie Bezirk.
    Während des Fluges schickte Sahenia ihrer Mutter Dishana eine Nachricht und teilte ihr darin mit, was sie vor hatte und wo sie war.
    Als sie das erledigt hatte, entdeckte sie eine Nachricht von Beyo und öffnete sie aufgeregt.
    Während sie die Nachricht durchlas, merkte sie erst so richtig, wie wenig sie eigentlich für ihn da war. Schuldgefühle machten sich in ihrer Magengegend breit und sie begann damit eine Nachricht für ihn ab zu tippen.
    >> Hi Beyo. Mir geht es gut. Hoffe, dir ebenfalls?! Es tut mir so leid, dass ich nicht für dich da war. Ich wollte zu dir kommen, aber.... << Sahenia brach ab. Aber was? Sie hatte keinen Grund! Alles was sie jetzt schreiben würde, wären irgendwelche billigen Ausreden. Sie hätte jederzeit zu ihm gehen und ihn bei dieser schweren Sache beistehen können. Doch sie hatte es nicht getan, weil sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt war. Sie wollte ihm die Wahrheit schreiben.
    >> Hi Beyo. Mir geht es gut. Entschuldige bitte, dass ich nicht für dich da war. Ich war so mit mir selbst beschäftigt, damit meine Dinge zu erledigen, dass ich es völlig vergessen habe, dass du diese wichtige Operation hattest. Es tut mir wirklich sehr leid. Ich treffe mich gleich mit Yelyna, sie möchte sich mit mir versöhnen. Vielleicht können wir uns danach sehen?! Was trinken gehen? Wir könnten uns auch in meinem Apartment treffen?! Aber vorab möchte ich dir schon mal mitteilen, dass meine Mutter heute auf der Citadel an kommt und dann auch bei mir wohnt. Willst du sie kennen lernen? Viele liebe Grüße, Nia<<

    "Wir sind gleich am Ziel." meldete der Turianer. "Okay, danke dir." antwortete Sahenia knapp. In der aufkommenden Hektik und Nervosität vergaß Sahenia den ersten Teil der Nachricht zu löschen und schickte alles an Beyo. Als sie es bemerkte, war es zu spät.
    "Mist." fluchte die junge Asari leise vor sich hin. Ob er sie jetzt überhaupt noch sehen wollte? Das musste er jetzt entscheiden...

    Das Taxi landete und Sahenia bezahlte den Fahrer und gab noch ordentlich Trinkgeld darauf. Dann stieg sie aus und schaute sich um, als sie Yelyna entdeckte, die aus einer Seitengasse auf sie zu kam. Yelyna winkte ihr fröhlich zu und machte auf sie den Eindruck, als wäre nie irgendwas gewesen. Doch bevor Sahenia Yelyna erreichte, spürte sie einen dumpfen Schlag auf ihrem Hinterkopf und brach bewusstlos zusammen....


    Der Arbeitstag war vorbei. Beyo und Vyola waren beide ein wenig länger geblieben als normal. Sie waren so gut im Flow gewesen, dass sie sämtliche noch zu erledigenden Tätigkeiten unbedingt abschließen wollten, anstatt sie auf morgen zu verschieben. Vyola hatte noch spaßhaft angemerkt, dass sie bereits Überstunden sammeln würde um in der Gunst aufzusteigen. Soweit er das bislang beurteilen konnte hatte sie das nicht im Geringsten nötig.
    Nun jedoch saß der rote Turianer wieder zu Hause, hatte eine Dusche hinter sich und meditierte. Er war bereits völlig in seine Gedankenwelt abgetaucht, als sein Posteingang sich plötzlich vibrierend meldete.
    "Hm?"
    Mit einem Klick öffnete er die eingegangene Nachricht und staunte nicht schlecht. Er musste offen zugeben dass er gar nicht mehr daran gedacht hatte. So viel war seit der Operation bereits wieder passiert. Aber trotzdem freute er sich natürlich. Und machte sich sofort daran eine Antwort zu senden.

    "Nia. Ich freue mich von dir zu hören und verstehe das vollkommen. Du hast ja selbst gesagt, dass es im Moment nicht einfach für dich ist. Es war viel zu verarbeiten, für uns beide. Es freut mich, dass Yelyna und du wieder miteinander reden können. Und ich hoffe, sie wird auch mir eines Tages verzeihen können. Aber ich werde sie so lange trauen lassen, wie sie es muss. Deine Mutter? Nun, früher oder später wird es sowieso so kommen. Wieso also nicht früher? Schreib mir gerne sobald es dir passt, ich werde dort sein."
    Beyo"


    Also wartete direkt die nächste Herausforderung auf ihn. Aber er war bereit, sich ihr zu stellen. Langsam begab er sich zurück in die kniende Position und führte seine Meditation fort.
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  12. #252
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    Zitat Zitat von AeiaCarol Beitrag anzeigen

    "Und wie.", murmelte der Schwede im Angesicht des letzten Satzes seines Gastgebers und lächelte diesen daraufhin doch sofort entschuldigend an. Es war gut, dass noch immer diese Frage im Raum stand, andernfalls hätte der Schwede sich auf Smalltalk mit der bösen Prinzessin einlassen müssen, was ihm den Abend durchaus nicht angenehmer machen würde. "Ich bin kein Experte für Biotiker. Schon gar nicht für jemanden wie Luceija, der nicht auf...natürliche Weise dazu wurde, aber sie macht schnellere und größere Schritte als ich erwartet hatte oder als die Arbeit des Professors es mir versprochen hätte. Allerdings arbeitet sie auch verdammt hart daran.", versicherte der Chirurg und sah über die Schulter hinweg, ob die Sizilianerin irgendwo zu finden war. Nichts. "Wenn Sie möchten, dann kläre ich Ihren Zugriff auf ihre Daten gerne ab. Falls Sie den nicht sowieso schon haben."
    Luceija kam garnicht erst auf die Idee, dass ihr etwas ungewöhnliches, langsames Verhalten, die anhaltende Verwirrung und die kleinen Aussetzer etwas mit ihrer Drogensucht zu tun haben könnten - aber es ergab Sinn. Plötzlich ergab auch Sinn, warum sie so eine Mühe hatte, die Gläser gerade und still zu halten: Weil ihre Hände schon wieder leicht zitterten und schon die kleinsten Bewegungen irgendwie von Anstrengung sprachen. Sie glaubte, ihre Knochen regelrecht spüren zu können, jeden einzelnen davon, besonders in ihren Armen und bildete sich ein leichtes 'kitzeln' in diesen ein. Für gewöhnlich merkte sie immer erst viel zu spät wie fertig sie tatsächlich war und diese Andeutungen kamen definitiv später als sie es guthieß.

    Vor Giuliano und Zaira setzte sie ein schmallippiges Lächeln auf, dass wenig freundlich schien, kehrte den Leuten den Rücken und lief, etwas vorsichtiger als vorher, zurück in die Richtung, aus welcher sie vorher in etwa los gegangen war. Tatsächlich brauchte es nur eine Menschentraube, bis sie die dahinterstehenden Zielpersonen wieder erahnen konnte. Das Blond, dass aus der Masse herausstach, assoziierte sie direkt mit Leif, entdeckte aber nach dem Umgehen der Zwischenstehenden, dass es Zora war. Noch sah sie Luceija nicht, das vermied einen ersten Blickkontakt, den sie stattdessen mit Leif aufbaute, ihm näher kam und ihm wortlos ein Champagnerglas hinhielt. Seine große Hand griff bereits danach, dann zog sie es im letzten Moment zurück und hielt ihm das andere hin - das Rechte. Das andere erhielt Gaius. Dann sah die Sizilianerin kurz nachdenklich zwischen dem Glas und Leifs Augen hin und her, bevor sie sich umdrehte und dabei Luft holte für ein: "Hey..! Zo!", dass sich tatsächlich freundlicher anhörte als die Worte, die sie hier bisher sonst gewechselt hatte. "Du siehst-....anders aus..?", fragte sie, womit sie keine Bewertung des Äußeren vornahm, sondern lediglich Tatsachen feststellte. Und sich fragte, wo ihre Locken hin waren. Sie wirkte-...strenger. "Dio, bist du jetzt der CEO dieses Ladens..?" Konnte nicht anders sein. Sie sah SEHR nach CEO aus.


    Natürlich hatte er sie, die Daten. Dennoch nickte Gaius und lächelte freundlich, sagte jedoch nichts. Diese Diagramme und medizinisch beziehungsweise physiologisch formulierten Berichte gaben dem Don nur einem marginalen Einblick in den wirklich existierenden Fortschritt seiner Tochter, dieses biotischen Sturms. Leifs Bericht machte ihm mehr Hoffnung als messbare Werte und ausschlagende Skalen. Wenn Luceija wirklich so stark wurde und hart an sich arbeitete, kam Gaius mit ihrer Hilfe seinem Ziel einen Schritt näher, die biotische Stärke der Menschen zumindest ansatzweise auf die Ebene der Asari zu heben. Es würde Generationen dauern, aber irgendwann könnten die Menschen – diese wunderbaren, anpassungsfähigen Wesen – die Blauen in der Biotik überflügeln. So waren Menschen halt, Kämpfer, Lernende und immer an der Spitze der Nahrungskette. Luceija war die biotische Vorhut dessen, was in hunderten von Jahren vielleicht einmal die Galaxie anführen würde.
    Vorerst aber brachte seine Tochter ihm nur ein Glas Champagner.
    Danke, Luceija“, sagte der Vater zu dem Kind, das bei dem Klang des Namens fast zusammenzuckte. „Doktor Svensson hat mit gerade von deinen Fortschritten in der Biotik berichtet.“ Er lächelte, dann schritt er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Gut gemacht. Weiter so.
    Luceija hingegen war eher damit beschäftigt, sich mit ihrer Schwägerin zu unterhalten. Die beiden Frauen konnten unterschiedlicher kaum sein. Obgleich Luceija sogar ein paar Jahre älter war, hatte Gaius das Gefühl einem Gespräch zwischen einer pubertären und einer erwachsenen Frau beizuwohnen.
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  13. #253
    Provinzheld Avatar von Majonese
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    Zitat Zitat von Majonese Beitrag anzeigen
    Einen Vorteil hatte es tatsächlich, dass im Harmony Einiges los war. Denn wann immer Rebecca ungewollt etwas lauter wurde, gingen ihre verbalen Tics in dem ausgelassenen Stimmgewirr und der gemütlichen Hintergrundmusik ein wenig unter. Und wenn sie doch einmal gut hörbar wurde, war es vermutlich recht leicht, sie als eine Betrunkene abzustempeln.
    Eine Weile erzählte Amaia von ihrer Zeit in Alaska. Vom Leben im verschlafenen Fairbanks, von ihrer Erfahrung mit den Leuten dort und von ihrer Arbeit im Buchladen. Als Andrew erwähnte, dass er auch schon ein paar Wildnisausflüge mit seinem Vater in Kanada gemacht hatte, verglichen die beiden ihre Eindrücke vom Wetter und den offenbar atemberaubend schönen Landschaften, welche die nördlichsten Regionen Amerikas prägten.
    Während ihre Freunde sich munter unterhielten, blieb Rebecca etwas im Hintergrund. Ihr Redeanteil war ohnehin immer schon etwas kleiner als der ihrer Begleiter gewesen. Nun erregte sie aber auf andere Art Aufmerksamkeit.
    Eigentlich verging keine halbe Minute, in der sie nicht auf die eine oder andere Weise ticcte. Rebecca kniff die Augen zusammen, warf ihren Kopf umher, stieß hohe Laute aus, schlug auf den Tisch, glücklicherweise mit ihrer linken Hand, verzog das Gesicht oder warf zusammenhanglose Wortfetzen in die Runde. "Fuck off!" Manchmal schaffte sie es, sich noch rechtzeitig ein wenig abzuwenden oder zurückzulehnen, um mit ihren Tics nicht ganz so in die Runde zu platzen, dennoch warfen ihre Freunde - abgesehen von Amaia natürlich - ihr ständig skeptische Blicke zu. Immer wenn sie anfing mit ihrer Hand unkontrolliert herumzufuchteln, zuckte Luca, der links neben ihr saß, instinktiv ein wenig zurück.
    Es war eine sehr vorausschauende Entscheidung gewesen, ihr Getränk in ihrer speziellen Sportflasche zu bestellen. Wenn sie ihren Becher in die Hand nahm, passiert es nicht selten, dass sie mit der flachen Hand von oben draufklatschte oder anfing, ihn wild zu schütteln. Bei einem gewöhnlichen Glas hätte sie vermutlich den kompletten Inhalt in der Bar verteilt, ohne auch nur einen einzigen Schluck zu trinken. Einmal griff sie nach dem Behältnis, doch anstatt es zum Trinken an ihren Mund zu führen, hielt sie es mit ausgestreckten Arm über den Tisch, als wolle sie es der ihr gegenübersitzenden Madison geben. Dabei hielt sie ihre Augen starr auf den Plastikbecher gerichtet.
    "Willst du nichts trinken?", fragte Amaia nach einigen Sekunden mit einem Grinsen.
    "Ich kann nicht!", presste Rebecca hervor. Schlimm genug, dass ihr Arm nicht tat, was er sollte, doch nun versteifte sich auch ihr Nacken und ihre rechte Gesichtshälfte zuckte unkontrolliert.
    Sämtliche Augen am Tisch waren auf sie gerichtet.
    Andrew lehnte sich mit gerunzelter Stirn leicht vor. "Ähm...kannst du dich wirklich nicht bewegen?"
    "Nngghhh...nein!"
    "Brauchst du...Hilfe?"
    So plötzlich wie der Tic gekommen war, ließ er auch schon wieder von ihr ab und Rebeccas Muskeln entspannten sich. "Danke, aber es geht schon", gab sie mit einem Seufzen zurück. Sehr wohl bewusst, dass alle Blicke auf ihr lagen, versteckte sie sich hinter ihrem Becher und nahm einen tiefen Schluck.
    "Was trinkst du eigentlich?", fragte Luca, sichtlich bemüht sie bloß nicht auf den Tic anzusprechen.
    "Einen K-K-K-K-KiBa."
    "Der gute KiBa..."
    "Wohl eher KaBi", witzelte Andrew.
    "Achja, stimmt!", sprang Luca darauf an. "Der gute Karsch-Binane..."
    Obwohl es nicht nur ein ziemlich lahmer Spruch war, sondern darüber hinaus auch derselbe alberne Witz war, den Luca und Andrew jedes Mal rissen, wenn sich jemand Kirsch-Bananensaft bestellte, musste Rebecca grinsen. Irgendwie hatte ihr das alles hier wirklich gefehlt. Das Harmony, die Zeit mit ihren Freunden, das Zusammensitzen am Tisch, selbst die dummen Sprüche. Wenn sie jetzt nur nicht diese Tics hätte...
    Wie üblich zerstreuten sich die Konversationen mit der Zeit ein wenig. David und Andrew unterhielten sich angeregt über Autos und sprachen über technische Dinge, bei denen Rebecca gefühlt nur jedes zweite Wort verstand. Madison versuchte anfangs noch sich mit einzubringen, doch auch ihr Verständnis über Motoren, Getriebe und die Detailunterschiede zwischen einem normalen Auto und einem Skycar reichten offenbar nicht aus, um der Unterhaltung wirklich folgen zu können und so fing sie irgendwann an, mit ihrem Omni-Tool auf Social-Media herum zu scrollen.
    Amaia und Luca hingegen unterhielten sich begeistert über ihre Pen and Paper-Runde und da sie genau zwischen den beiden saß, bekam Rebecca alles mit, ohne sich wirklich am Gespräch beteiligen zu können. Denn auch was Fantasy und Rollenspiele anging, war ihr Vokabular sehr schnell erschöpft.
    "Sag mal, hätten wir bei dem Kampf gegen den Rakshasa noch mehr rausfinden können?", wollte Amaia wissen.
    "Ahhh, das kann ich nicht verraten", wich Luca der Frage aus. "Das könnte noch relevant werden."
    "Wieso das denn? Wir haben Azoth doch getötet!"
    "Hmm...sagen wir einfach, es gibt noch ein paar Sachen, die ihr nicht herausgefunden habt", meinte Luca geheimnisvoll. "Wenn ihr euch noch länger mit ihm unterhalten hättet, hätte er vielleicht noch etwas mehr verraten..."
    "Ich wusste es doch! Wir hätten ihn gefangen nehmen sollen!", ärgerte sich Amaia. "Das eine Mal, dass ich keinen kritischen Treffer landen darf, würfle ich natürlich 'ne 20 und töte ihn..."
    "War aber vielleicht auch besser so. Hätte der Kampf noch länger gedauert, hätte Azoth seinen letzten Level-Vier-Zauber benutzt und den Kampf damit vielleicht noch rumgedreht..."
    "Wäre er dann abgehauen oder hätte er uns versucht zu töten?"

    "Azoth war viel zu stolz gewesen, um zu fliehen. Er war immerhin einer der drei Dämonenfürsten."
    "Oh, stimmt ja! Hey, das heißt ja, dass wir jetzt schon zwei von denen erledigt haben, oder?"

    "Jap."
    "Wow!"
    "Wow!", echote Rebecca unwillkürlich dazwischen. "Wow! Wooow! Woooooow! Fuck off!" Ihr Ausruf wurde bei jedem Mal lauter und sarkastischer.
    Amaia entfuhr ein Kichern. "Du musst aufpassen, Becky! Luca nimmt sich Kritik an seiner Geschichte immer sehr zu Herzen. Sag ein schlechtes Wort über seine Arbeit und er fällt in tiefe Depressionen."
    "Hey!"
    "Tut mir Leid!", versicherte Rebecca zum hundertsten Mal. Plötzlich ruckte ihr Kopf nach vorne. "Tut es gar nicht! Ihr Nerds! Buuuiieeh!"
    Nun brach Amaia in lautes Gelächter aus und auch Luca stimmte nach kurzem Zögern mit ein.
    "Mann, Becky, du musst unbedingt auch mal DnD mitspielen!", sagte Amaia mit unverhohlener Begeisterung. "Das macht echt Spaß!"
    "Ach, ich weiß nicht...", druckste Rebecca herum und schnaubte belustigt. "Um ehrlich zu sein, habe ich nichts von dem, was ihr gesagt habt, verstanden."
    "Wir könnten dir ja mal alles ganz in Ruhe erklären", meinte Luca.
    Amaia nickte zustimmend. "Ja, so schwer sind die Regeln jetzt auch nicht und man kommt eigentlich recht schnell rein..."
    Es war nicht der erste Versuch, Rebecca davon zu überzeugen, bei ihrer Pen and Paper-Runde mitzuspielen. Bisher hatte sie das Angebot aber immer abgelehnt. Wenn sie ihre Freunde voller Begeisterung über die gemeinsamen Abende reden hörte und über die fantastischen Geschichten, die sie sich erzählten, dann bekam sie doch ein wenig Lust, auch mal bei diesen Sessions mitzumachen. Andererseits hatte sie diesen Fantasywelten rund um Elben, Zwerge, böse Zauberer und magische Artefakte, in denen das Spiel stattfand, nie viel abgewinnen können. Und Dungeons and Dragons klang nach einem unheimlich komplizierten Spiel, mit unzähligen Klassen, Charakterwerten und einem Regelwerk, welches ein kleines Buch füllen könnte. Und es wahrscheinlich sogar tat.
    Gleichzeitig schien es fast so, als ob ihre Freunde ihr Tourette vergessen hätten. Es war mehr als optimistisch zu glauben, dass sie bei so einem Spiel nicht ziemlich stören würde und sie wollte ihren Freunden sicherlich nicht die DnD-Abende mit ihren Tics versauen.
    "Aaach, ich weiß nicht...", wand sich Rebecca um eine klare Antwort herum und seufzte innerlich. Ein Teil von ihr hätte liebend gerne einfach nur 'Ja gerne!' gesagt. "Mal schauen...Eh-eh-e-e-e-Fuck off! Hey!"
    "Warte nur ab, irgendwann krieg ich dich dazu mitzumachen!", schwor ihr Amaia.
    Eigentlich saßen sie einfach nur zusammen und quatschten. Es war wenig aufregend und wenig besonders und trotzdem genau das, was Rebecca so sehr vermisst hatte. Erst jetzt wurde deutlich, wie lange sie nicht mehr mit ihren Freunden gesprochen hatte. So hörte sie zum ersten Mal davon, dass Andrew seine Polizeiausbildung angefangen und Madison sich vor einigen Wochen ein kleines Kätzchen zugelegt hatte. Als David erzählte, wie er vor Kurzem sein Maschinenbaustudium abgeschlossen hatte, bemerkte Rebecca erst, dass sie bis dahin noch gar nicht gewusst hatte, was Madisons Freund überhaupt machte. Zum ersten Mal wurde ihr klar, was ihre Isolation wirklich bedeutete. Es war nicht nur die quälende Einsamkeit und die Sehnsucht nach einem normalen Leben. Rebecca verlor auch den Anschluss am Leben ihrer Mitmenschen.
    Mehr als einmal erzählten Luca, Andrew und Madison von gemeinsamen Ausflügen, die sie in den letzten Wochen unternommen hatten und es war jedes Mal ein leichter Stich in der Magengegend für Rebecca, denn sie selbst hatte in dieser Zeit Zuhause gesessen und Löcher an die Decke gestarrt. Obwohl sie jeden Einzelnen in der Runde seit mindestens einigen Jahren kannte, keimte für einen winzigen Moment dieses vage Gefühl auf, an einem Tisch voller Fremder zu sitzen. Dabei war Amaia diejenige, die seit drei Jahren den Kontakt mit ihren Freunden nur online gepflegt hatte und dennoch schien sie sich alles andere als unwohl zu fühlen.
    Um ein wenig auf andere Gedanken zu kommen, ließ Rebecca den Blick durch das Harmony schweifen, das sich mit Voranschreiten des Abends weiter füllte. Man merkte, dass heute ein Musikabend war, denn es war etwas mehr los als sonst. Entweder das, oder das Harmony war generell besser besucht, als Rebecca in Erinnerung hatte.
    Eine Gestalt, welche sich in Richtung Bühne bewegte, erregte ihre Aufmerksamkeit. Es war nicht unüblich, dass die Karaoke-Abende im Harmony etwas schleppend anliefen. Schließlich wollte niemand der Erste sein, der sich gut sichtbar und vor allem gut hörbar auf die Bühne stellte, aber eigentlich war es immer nur eine Frage der Zeit, bis jemand den ersten Schritt tat. Eine Frau, etwa gegen Ende dreißig, trat nun auf die Bühne und an einem der benachbarten Tische wurde Beifall laut, was sie mit einem etwas nervösen Lächeln quittierte. Mit neugieriger Erwartung beobachtete Rebecca, wie die Frau an dem Terminal, welches sich auf der Bühne befand, ein Lied aussuchte und nach einem der Mikrofone griff, die dort hingen.
    Amaia erhob sich, weil sie auf Toilette gehen wollte und auch Andrew entschuldigte sich kurz, weil er plötzlich einen Anruf auf seinem Omni-Tool erhielt. Kaum waren die beiden weg, herrschte mit einem Mal eine merkwürdige Stille an ihrem Tisch. Luca beobachtete mit einem leicht träumerischen Ausdruck auf dem Gesicht die Bühne, offensichtlich trat die Wirkung des Joints ein und er schien ein wenig abwesend zu sein. David hingegen hatte sich mit verschränkten Armen zurückgelehnt und Rebecca bemerkte, dass er seiner Freundin säuerliche Blicke zuwarf.
    Wieder einmal ticcte Rebecca und schlug sich hart gegen ihre Schulter, bevor sie mit zusammengekniffenen Augen ihren Kopf umherwarf. Sie bemerkte, dass Madison sie etwas verschreckt beobachtete, als ob sie Angst vor ihr hätte. Kaum trafen Rebeccas Augen ihre, lächelte Madison nervös. "So...ähm...jaah...wie geht's denn eigentlich James?"
    "Hm?" Rebecca blinzelte überrascht und es dauerte einen Moment, bis sie überhaupt verstand, worauf ihre Freundin hinauswollte. "Achso...ähm...wir sind nicht mehr zusammen."
    "Oh! Sorry, das wusste icht nicht...was ist denn passiert?"

    "Ich habe ihn abgestochen!", ließ ihr Tourette sie mit einem breiten Lächeln sagen. "Buuuiieeeh! Und vergraben. Bei dir im Garten." Rebecca lachte nervös auf, als Madison sie erschrocken anstarrte. "Keine Angst, ich habe ihn nicht umgebracht...doch habe ich! Glaube mir kein Wort! Hey! Wir haben uns schon vor einer ganzen Weile getrennt..." Schon vor fast einem halben Jahr um genau zu sein und Rebecca war sich eigentlich sicher, dass sie schon lange davon erzählt hatte. Sie hatte beim besten Willen nicht damit gerechnet, nochmal auf ihren Ex-Freund angesprochen zu werden.
    "Ahh, okay..."
    Wieder trat unbehagliches Schweigen ein. Trotz der Geräuschkulisse um sie herum war es eine merkwürdig auffällige Stille. Einen Moment dachte Rebecca fieberhaft an ein Thema, über das sie sprechen konnten, doch irgendwie wollte ihr nichts einfallen. Dass sie bereits wieder ticcte und mit zusammengekniffenen Augen in die Hände klatschte, half sicherlich wenig. Glücklicherweise ertönte nun auf den Lautsprechern der Bar ein munterer Pop-Song, als die Sängerin auf der Bühne ihren Song gewählt hatte, und brachte etwas Ablenkung von der sonderbaren Stimmung an ihrem Tisch. Recht schnell zeigte sich, dass die Frau sehr gut singen konnte und Rebecca war längst nicht die einzige, die ihre Aufmerksamkeit in Richtung der Bühne gerichtet hatte.
    Es dauerte nicht lange und Amaia kehrte zurück. Wenn ihr etwas am Verhalten ihrer Freunde auffiel, ließ sie es sich nicht anmerken. "Hey, Luca, bist du gut drauf?", zog sie ihren Kumpel auf, dem deutlich anzusehen war, dass seine Sinne etwas benebelt waren.
    Noch immer mit einem seligen Grinsen auf den Lippen, gab er nur ein "Hm?" von sich.
    Doch die junge Frau ging nicht weiter darauf ein und wandte sich nun auch interessiert der Bühne zu. Sie lehnte sich ein wenig zu ihrer besten Freundin rüber, um nicht so laut sprechen zu müssen. "Sie ist echt gut!", meinte Amaia mit einem anerkennenden Nicken.
    Rebecca stimmte ihr zu. "Und ich mag den Song, ihre Stimme passt total gut dazu..."
    "Ist das von Domino Masque?"

    "Glaube schon..."
    "Hey, wie sieht's aus, wollen wir beide danach auch mal?"

    Die Frage traf Rebecca unvorbereitet und sie zögerte einen Moment. "Ähm...naja...lieber nicht...lieber nicht...lieber nicht...lieber doch! Ich liebe dich! Fuck off!"
    "Wieso nicht?"
    Nun runzelte Rebecca die Stirn und blickte ihre Freundin verwundert an, ihr Tourette übernahm das Sprechen. "Weil ich zu gut für euch bin! Ein wunderschöner Schmetterling! Hey!"
    "Ach, komm schon!" Amaia versuchte es scherzhaft mit ihrem Schmollmund und Welpenblick. "Nur ein Lied!"
    "Mai, du weißt genau warum ich mich nicht auf die Bühne stellen werde..."
    "Aber wieso denn nicht?" Ihre beste Freundin schüttelte mit einem ungläubigen Lächeln den Kopf. "Du hast keine Tics, wenn du singst, oder? Das hast du selbst gesagt."
    Es stimmte, Rebecca hatte bereits festgestellt, dass ihr das Musizieren dabei half, ihre Tics zu unterdrücken. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie sie am Tag von Amaias Rückkehr zusammen gesungen hatten. Aber es war eine Sache, zuhause in ihrem Zimmer zusammen mit ihrer besten Freundin ein bisschen zu jammen. Das hier war anders, hier konnten sie gut einige Dutzend Leute sehr gut sehen und hören. Auch früher schon war sie jedes Mal ziemlich nervös gewesen, wenn sie an den Karaoke-Abenden auf dieser Bühne gestanden hatte. Nun würde ihre Krankheit das alles nur schlimmer machen. Da war sie sich sicher.
    "Heute nicht", wich sie aus. "Vielleicht...ähm...wann anders..." Es war eine recht lahme Ausrede, doch Amaia gab sich mit einem Schulterzucken zufrieden, auch wenn sie einen leicht sehnsüchtigen Blick in Richtung der Bühne warf. Rebecca war ihr sehr dankbar dafür, dass sie nicht weiter danach drängte.
    Schweigend beobachteten sie, wie die Sängerin ihre Lieder performte und dabei sichtlich Freude hatte. Und den Zuhörern gefiel es ebenfalls. Als sie nach dem dritten Song schließlich wieder zu ihrem Tisch zurückkehrte, brandete Beifall auf und von irgendwo ertönte ein übermütiges "Du bist atemberaubend!"
    Die Aufmerksamkeit der Leute war wohl der Teil, der Rebecca am wenigsten an Karaoke reizte. Was sie so sehr daran mochte war vielmehr dieses unbeschwerte Gefühl, wenn die Musik anfing zu spielen und die Luft um sie herum ausfüllte. Wenn der Rhythmus den Körper zu tragen schien und die Melodie auf ihre ganz eigene Weise zu singen begann. Wenn jedes Wort, welches über die Lippen kam, Dinge zum Ausdruck brachte, welche ansonsten unaussprechlich wirkten. Einen winzigen Moment lang wurde ihr ganz elendig zumute, als ihr der Gedanke kam, dass sie vielleicht nie wieder auf dieser Bühne stehen und dieses Gefühl erleben würde. Zumindest solange sie ihre Tics hatte.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie Luca sich gerade Bier nachfüllte und während er gerade den Pitcher zurück in die Mitte des Tisches stellte, wurde ihr klar, dass sein Glas praktisch direkt vor ihr stand. Es war, als hätte ihr Tourette nur auf diesen Augenblick gewartet.
    "Mögt ihr Scherben?"


    Einen winzigen Moment starrten ihre Freunde sie perplex an, als Rebeccas Worte in ihren Verstand einsickerten.
    Blitzartig holte Rebecca mit ihrem Arm aus und fegte mit dem Handrücken Lucas Bierglas über den Tisch. Sofort kippte es um und verteilte seinen Inhalt großzügig, bevor es zwischen Madison und David über die Kante rutschte und bis zum Tresen flog, wo es schließlich laut klirrend zerschellte.
    Praktisch jeder Kopf im Harmony wandte sich suchend in Richtung des Lärms. Das klingelnde Geräusch von Scherben war in einer Bar immer ein Grund zur Neugier. Und während die üblichen Unterhaltungen recht schnell wieder anschwollen, blieb der Tisch von Rebecca und ihren Freunden in einer völligen Totenstille zurück.
    Madison war die Erste, die ihre Sprache wiederfand. "Das...das ist doch nicht dein Ernst", entrüstete sie sich und blickte an sich herab. Ihr rechter Arm war getränkt in Bier und auch ihr Oberteil hatte etwas abbekommen. "Och, Mann...!"
    Ihr Freund hingegen stierte Rebecca einen Moment fassungslos an und schüttelte seine Hände. Das volle Glas hatte offenbar einen großen Teil seines Inhalts in Davids Schoß hinterlassen. Mit triefenden Armen erhob er sich und wischte sich halbherzig mit dem Handrücken über seine Hose, was aber natürlich nicht fiel brachte. "Ey, was soll der Scheiß?", knurrte David aufgebracht.
    Und auch die Barkeeperin hinterm Tresen starrte mit finsterem Blick zu ihrem Tisch hinüber und schien sofort zu wissen, wer für die Sauerei verantwortlich war. Eine große Bierlache hatte sich über den Tisch und den Boden vor dem Tresen ausgebreitet.
    Rebecca war erstarrt. Schon wieder. Es passierten zu viele Dinge, auf die sie reagieren musste. "Es...tut mir so leid!", stammelte sie. Ein Teil von ihr wollte den beiden irgendwie helfen, sich abzutrocknen...vielleicht konnte sie Tücher aus der Damentoilette holen...gleichzeitig wollte sie sich um die Scherben und die Bierpfütze am Boden kümmern...ein anderer Teil von ihr wollte sich am liebsten sofort in Luft auflösen. Wie in Zeitlupe machte sie halbherzig Anstalten sich zu erheben, doch Amaia stand bereits und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter.
    "Lass gut sein, ich mach das schon!"
    Wie in Trance griff Rebecca nach ihrer Tasche und zog den Packen mit Taschentüchern hervor und reichte ihn mit leicht zittriger Hand über den Tisch. Madison schnappte es ihr aus der Hand. "Danke!", stieß sie missgelaunt hervor und fing an, das Bier von ihrem Arm zu wischen. David hingegen hielt sich gar nicht erst mit den Taschentüchern auf und lief leicht triefend direkt in Richtung Toilette.
    Amaia ging indes zum Tresen, wo die Barkeeperin bereits mit verdrossenem Blick einen kleinen rundlichen Kasten hervorholte. Was genau Amaia sagte, war nicht zu hören, doch die Frau drückte Amaia wortlos den kleinen Putzroboter in die Hand, den sie sogleich auf den Boden absetzte und anschaltete. Die größeren Scherben sammelte sie mit der Hand ein, die restlichen Glasstücke und die Bierspritzer am Boden überließ sie der leise summenden Maschine. Dann ließ sie sich von der Barkeeperin noch ein neues Glas für Luca bringen.
    Sowohl er als auch Andrew schienen nicht so recht zu wissen, wie sie reagieren sollten. Sie wirkten beide noch ein wenig erschrocken und machten gleichzeitig den Eindruck, als ob sie die Situation unheimlich komisch fanden und sich aus Rücksicht auf ihre Freunde Mühe gaben, nicht lauthals loszulachen. Die Kombination aus Gras und Alkohol spielte dabei wahrscheinlich eine große Rolle.
    Mit einem knappen "Hier" reichte Amaia Luca das neue Glas und setzte sich anschließend wieder auf ihren Platz.
    "Danke dir...ich glaube, ich muss in Zukunft aufpassen, dass ich es nicht vor deiner Nase stehen lasse, was?", sagte er mit einem schiefen Grinsen an Rebecca gewandt.
    Sie zwang sich zu einem kurzen Lachen, doch es half kaum diesen Kloß in ihrem Hals zu lösen. "Danke, Mai!", wandte sie sich etwas beschämt an ihre beste Freundin.
    Amaia schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. "Ist schon okay, halb so wild!"
    "Baah, das stinkt jetzt alles Bier!", beschwerte sich Madison lautstark und zupfte an ihrem Oberteil herum. Sie starrte Rebecca fast schon herausfordernd an. "Was sollte das denn?"
    "Ich...das wollte ich wirklich nicht...! Das war ein Tic, es tut mir leid..."
    "Aber...also jetzt mal im Ernst!" Madison schnaubte und hatte ein seltsames Lächeln auf dem Gesicht. "Du hast das doch sogar angekündigt!"
    "Wie...was meinst du?"
    "Ach komm...du hast die ganze Zeit über ganz andere Sachen gemacht. Irgendwie...mit den Händen rumgefuchtelt oder wirres Zeug gefaselt. Aber ganz plötzlich...haust du einfach ein Glas um? So richtig gezielt?"
    Rebecca wusste nicht, ob sie richtig hörte. Der anklagende Ton in Madisons Stimme zeichnete aber ein ganz merkwürdiges Bild.
    Auch Amaia bemerkte das. "Du glaubst doch nicht etwa, dass das Absicht war, oder?"
    Madison verzog ihr Gesicht und errötete leicht. "Naja...sie hat doch selbst gesagt, dass sie das auch zurückhalten kann, ja?"
    Die Worte kamen Rebecca nur bruchstückhaft über die Lippen. "Das...stimmt schon, aber...es ist nicht so einfach..."
    "Aber gerade bei so was musst du dich halt ein bisschen mehr anstrengen! Ich meine...was kommt als nächstes? Wirfst du mir das Glas an den Kopf, oder was?" Madison grinste schräg als wolle sie einen Witz machen, doch dem verschreckten Ausdruck ihrer Augen nach befürchtete sie wohl genau das.
    Das Schlimmste war, dass Rebecca nicht einmal widersprechen konnte. Wer wusste schon, was ihre Tics sie noch alles tun ließen?
    "Also das ist doch jetzt Quatsch!", hielt Amaia bestimmt dagegen. "Sie hat sich das doch nicht ausgesucht."
    "Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass dieses Tourette jemanden dazu bringt Sachen so durch die Gegend zu schmeißen."

    "Natürlich tut es das! Du hast es doch gesehen!"
    "Ey, Leute, kommt doch mal wieder runter! Es ist doch nur ein bisschen Bier, das ist doch kein Grund, sich hier jetzt die Köpfe einzuschlagen", schaltete sich Andrew ein, als Madison schon den Mund öffnete, um etwas zu erwidern. So richtig überzeugend wirkte er nicht, was vor allem an den leicht geröteten Augen und der etwas schrägen, fast schon überdrehten Miene lag. Doch tatsächlich schwiegen die beiden Frauen, auch wenn sie sich weiterhin gegenseitig anfunkelten. Es war offensichtlich, dass es brodelte und Madison schien noch so Einiges auf der Zunge zu liegen.
    Einen Moment später kam David zurück setzte sich wieder zu ihnen an den Tisch, sein T-Shirt und seine Hose waren noch immer nass, doch zumindest floss das Bier nicht mehr in Strömen an ihm herab. Er warf einen säuerlichen Blick zuerst in Rebeccas und dann - seltsamerweise - in Madisons Richtung, bevor er sich sichtbar schlecht gelaunt seinem Getränk widmete.
    Rebecca starrte auf den kleinen Putzroboter, der vorm Tresen auf und abfuhr, um die Pfütze aufzuwischen und die kleinen Glassplitter einzusaugen, sah aber eigentlich durch ihn hindurch. Jedes Wort, das ihre Freunde gesagt hatten, fraß sich durch ihre Eingeweide. Zu sehen, wie sich die beiden Freundinnen wegen ihr anfuhren, tat besonders weh. Wie hatte sie nur so blöd sein können zu glauben, dass sie einen ganz normalen Abend mit ihren Freunden haben können würde? Es war wohl immer nur eine Frage der Zeit, bis ihr Tourette alles ruinierte.
    Die Stimmung im Harmony war mittlerweile auf einem absoluten Hoch. Nun, da jemand den Anfang gemacht hatte, wurde die Karaokemaschine immer häufiger in Anspruch genommen und verschiedene Leute probierten sich an einer Live-Performance auf der Bühne. Die meisten von ihnen sangen ganz okay und hatten vor allem ein wenig Spaß, manche waren sogar wirklich gut. Andere hingegen sangen so schlecht, dass es schon wieder auf seine eigene Weise unterhaltsam war. Aber es war kein Wettstreit und niemand wollte den Sängern auf der Bühne die Freude am Singen versauen. Selbst als zwei Männer um die Mitte dreißig gut angetrunken einen eigentlich recht schönen Song vor sich hin lallten und dabei keinen einzigen Ton trafen, ertönte ein überschwänglicher, wenn auch eher freundlich-spöttischer Beifall. Alle hatten einfach eine gute Zeit.
    Doch an Rebeccas Tisch war das genaue Gegenteil zu spüren. Die Freunde schwiegen sich in erster Linie an. Madison und David waren sichtlich schlecht gelaunt und warfen Rebecca immer wieder anklagende Blicke zu, was wiederum Amaia ziemlich sauer aufzustoßen schien. Zwar versuchten Luca und Andrew weiterhin muntere Gespräche zu führen, was allerdings mit einem Mal merkwürdig gezwungen wirkte. Und Rebecca...schwieg. Abgesehen von ihren anhaltenden Tics. Am liebsten hätte sie sich schon auf den Weg nachhause gemacht, damit die anderen zumindest für den restlichen Abend etwas Ruhe vor ihr haben konnten.
    Es war wenig verwunderlich, dass Madison und ihr Freund nach einer Weile aufstanden und sich verabschiedeten. Sie wollten wohl noch in wenig in der Innenstadt feiern gehen und irgendwie konnte Rebecca es ihnen nicht verübeln. Zumindest würden sie dort niemanden mit Tics um sich herum haben. "War echt schön mit euch", verabschiedete sich Madison mit einem etwas gezwungenen Lächeln von ihren Freunden. "Ich hoffe, wir können wieder häufiger was zusammen machen, jetzt, wo du wieder da bist, Amaia. Also dann...wir sehen uns!" Sie war offenbar bemüht darum, Rebecca bloß nicht anzusehen und wandte sich hastig ab. David verabschiedete sich bloß mit einem knappen "Macht's gut!"
    Und obwohl sich die Stimmung an ihrem Tisch merklich entspannte, als die beiden schließlich gegangen waren, wollte der Abend einfach nicht mehr so recht Freude machen. Ein Blick in Richtung der Uhr über dem Tresen zeigte, dass sie schon seit gut drei Stunden hier waren, doch es kam Rebecca rückblickend plötzlich wie eine Ewigkeit vor. Es war schwer zu glauben, dass ihre Freunde es wirklich so lange mit ihr ausgehalten hatten. Die Nummer mit dem Glas aber schien wohl diese Grenze überschritten zu haben, bei der ihre Freunde nicht mehr so tun konnten, als ob sie Rebeccas Tics nicht total abnormal fanden.
    Zu ihrer Erleichterung meinte Amaia nach einer Weile schließlich: "Ich weiß nicht, ob ihr noch bleiben wollt, aber ich denke, ich mach mich dann so langsam mal..." Während sie sprach warf sie einen kurzen Seitenblick in Richtung ihrer besten Freundin.
    "Passt schon, ich wollte auch nicht mehr lange bleiben", meinte Luca leichthin und Andrew nickte zustimmend.
    Einstimmig entschieden sich die Vier ihren Abend im Harmony zu beenden und erhoben sich. Während sie durch die von Gesprächen, lautem Gelächter und munterer Musik gefüllten Bar in Richtung Ausgang schritten, warf Amaia nochmal einen etwas sehnsüchtigen Blick in Richtung der Bühne. Es war offensichtlich, dass Rebecca nicht die einzige war, die sich von diesem Abend etwas anderes erhofft hatte.
    Da ihr Nachhauseweg sie alle in die gleiche Richtung führte, liefen sie noch für eine Weile zusammen und unterhielten sich, doch Rebecca ließ sich ein wenig zurückfallen und beteiligte sich nicht an den Gesprächen. Sie dachte an ihre Sorgen zurück, die sie noch auf dem Hinweg geplagt hatten und rückblickend kam es ihr nun so vor, als ob sich all diese Befürchtungen bestätigt hätten. Früher hatten die gemeinsamen Abend im Harmony deutlich mehr Spaß gemacht und sie war noch nie mit dem Gefühl nachhause gegangen, den anderen die Stimmung so gründlich versaut zu haben.
    Schließlich erreichten sie die Kreuzung, wo Rebecca und Amaia noch vor einigen Stunden auf Luca gewartet hatten. Der klare Himmel und die warme Abendluft waren wie eine Mahnung, dass sie doch noch etwas draußen bleiben sollten. Ein so schöner Sommerabend war wirklich nicht die richtige Zeit, um alleine zuhause rumzusitzen. Zumindest Luca schien so zu denken.
    "Hey, wir könnten eigentlich noch ein wenig bei mir draußen chillen, wenn ihr Bock habt", schlug er vor.
    "Na klar!", stimmte Andrew zu und wandte sich an die beiden Frauen. "Wie sieht's bei euch aus?"
    "Verschwinde! Und komme nie wieder!", rief Rebecca mit weit aufgerissenen Augen, bevor sie plötzlich ihre Stimme senkte. "Shhhh! Die Aliens hören uns zu!"
    "Ähm...ich weiß jetzt nicht, ob das ein 'ja' oder 'nein' ist...", scherzte Luca.
    "Ähm...nein, ich bin echt zu müde...vielleicht ein anderes Mal..."
    "Ich bin auch raus", meinte Amaia kurz angebunden.
    "Schade", gab Luca mit einem Schulterzucken zurück. "Aber dann lasst auf jeden Fall bald wieder was von euch hören, okay?"
    "Keine Angst, machen wir! Wir müssen schließlich noch einen Termin für unsere nächste Session klären."
    "Unbedingt!"
    "War echt schön mal wieder was zusammen zu machen", sagte Andrew. Bildete Rebecca es sich nur ein, oder wirkten seine Worte wirklich etwas scheinheilig? Meinte er es tatsächlich ernst?
    Schließlich verabschiedeten sich die Freunde voneinander. Während die beiden Männer die Straße zu Lucas Haus einschlugen, winkte Amaia ihnen noch einen Moment mit einem Lächeln hinterher, bevor sie und Rebecca sich schließlich auf den Heimweg machten. Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her, begleitet von dem sanften Rauschen des Windes unter das sich die fernen Geräusche von Autos, Partys und dem Trubel der Stadt mischten. Bei einigen Grundstücken, an denen sie vorbeiliefen, wehten Gesprächsfetzen und Gelächter von kleinen Gartenfeten zu ihnen hinüber, manchmal gesellte sich auch der Geruch von Barbecue-Gerichten dazu.
    All diese Eindrücke schienen Rebecca verhöhnen zu wollen. Wie häufig war sie an einem späten Freitagabend diesen Weg mit ihrer besten Freundin zusammen gegangen? Sicherlich unzählige Male, egal ob nach einem Karaoke-Abend im Harmony, einem Ausflug ins Kino oder dem Besuch bei Freunden in der Stadt. Jeder Schritt war wie ein Wachrütteln alter Erinnerungen und erweckte dieses vertraute, wohlige Gefühl, eine schöne Zeit gehabt zu haben und doch war es nichts weiter als eine Illusion, eine Lüge der Nostalgie. Denn obwohl alles um sie herum so war wie immer, fühlte sich Rebecca wie jemand ganz anderes.
    Die ganze Zeit über schwirrten ihr diese Gedanken durch den Kopf und irgendwann brachen die Worte aus ihr hervor. "Tut mir leid."
    Sichtlich verwundert schaute Amaia zu ihr. "Hm? Was meinst du?"
    "Naja...eigentlich alles. Dass ich den Abend so versaut habe..."
    Amaia stockte und wirkte für einen Moment völlig perplex. Dann schnaubte sie laut. "Ach Mann, Rebecca, red' doch nicht immer so einen Blödsinn!", herrschte sie ihre beste Freundin ungehalten an. "Du hast uns den Abend nicht versaut! Es war doch echt schön!"
    Kaum hatte sie es ausgesprochen, kamen Rebecca ihre eigenen Worte tatsächlich ein wenig albern vor. Dennoch spürte sie sehr genau, dass Amaias letzter Satz ein wenig gezwungen wirkte. Sie brauchte einen Moment um etwas zu erwidern, denn in dem Augenblick schüttelte sie wild ihren Kopf und schlug sich hart gegen die Schulter. "Aua! Aber die Sache mit dir und Madison...ich wollte wirklich nicht, dass ihr euch wegen mir streitet."
    "Ach was, das war doch gar nichts", winkte Amaia ab, so richtig überzeugend klang sie dabei aber nicht. "Das haben wir beide morgen schon wieder vergessen."
    "Sie war echt sauer..."
    "Naja...vielleicht ein bisschen wegen dem Bier...aber du liest da echt zu viel rein! Das war halt einfach ein bisschen...Pech."

    "Madison und David haben mich die ganze Zeit angeschaut, als wäre ich besessen", murmelte Rebecca mit einem freudlosen Lächeln. "Sie haben mir das mit dem Tourette nicht geglaubt..."
    Amaia öffnete schon ihren Mund, um etwas zu erwidern, doch sie schien zu merken, dass sie das Verhalten ihrer Freunde nicht einfach so wegargumentieren konnte. Ihr war sehr wohl auch aufgefallen, dass Andrew und Luca das ganze mehr als eine kuriose Absonderlichkeit sahen, während Madison und ihr Freund Rebecca offenbar für ein wenig verrückt hielten. Zumindest war es das Gefühl, welches die Reaktionen auf Rebeccas Tics vermittelte. Die beiden Frauen erreichten schließlich die Einfahrt von Amaias Zuhause und hielten an, um sich zu verabschieden. Einen Augenblick standen sie sich schweigend gegenüber, noch immer schwebten Rebeccas pessimistische Worte über ihnen und es schien unmöglich so zu tun, als wäre der Abend so schön und unbeschwert gewesen, wie sie beide es sich erhofft hatten.
    "Tjaaah...also dann...hoffentlich bis bald", meinte Rebecca schwach grinsend.
    "Och, Becky!" Fast schon verzweifelt stieß Amaia ein schweres Seufzen aus und nahm ihre beste Freundin in die Arme. "Nimm dir das bitte nicht so zu Herzen, okay?
    "Ich werd's versuchen", scherzte Rebecca, wenn auch etwas lahm.
    "Es war wirklich schön, mal wieder im Harmony vorbeizuschauen und ich bin auch echt froh, dass du dabei warst."

    Rebecca konnte nicht anders, als das Lächeln ihrer besten Freundin zu erwidern, Worte fiel ihr aber keine ein. Dafür ihrem Tourette. "Meeresfrüchte! H-h-h-hey! Heyeeey!"
    "Also dann...komm gut nachhause!"

    "Ja, wir sehen uns..." Rebecca blieb noch einen Moment stehen und beobachtete, wie Amaia zum Eingang schritt, aufschloss und ihr noch einmal zuwinkte, bevor die Tür schließlich wieder ins Schloss fiel und Rebecca sich nun alleine in der abendlichen Stille wiederfand. Alles, angefangen von dem kühlen Luftzug, der durch die Straße zog und dem wunderschönen Nachthimmel, welcher sich ganz ohne eine einzige Wolke in seiner vollen purpurnen Pracht präsentierte bis hin zum aufgeregten Bellen des großen Labradors auf dem Nachbargrundstück, der offenbar ihre Stimmen gehört hatte, warf Rebecca wieder um drei Jahre zurück. Eigentlich müsste sie sich doch dabei genauso fühlen wie damals und trotzdem wirkte es irgendwie...anders. Es machte einfach keinen Sinn.
    Das Hundegebell schien plötzlich einen Schalter in ihrem Kopf umzulegen. Sie lehnte sich zurück, warf den Kopf in den Nacken und stimmte laut heulend mit ein. "AAAUUUUUUUUUUUUHHHHHH!" Sofort fing der Hund hinter der mannshohen Hecke an noch aufgeregter zu kläffen und ahmte das Geheule nach, während Rebecca hastig eine Hand auf den Mund presste, den Kopf etwas einzog und sich zügig auf den Heimweg machte, bevor noch jemand nachschauen kam.
    Majonese ist offline

  14. #254
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Luceija kam garnicht erst auf die Idee, dass ihr etwas ungewöhnliches, langsames Verhalten, die anhaltende Verwirrung und die kleinen Aussetzer etwas mit ihrer Drogensucht zu tun haben könnten - aber es ergab Sinn. Plötzlich ergab auch Sinn, warum sie so eine Mühe hatte, die Gläser gerade und still zu halten: Weil ihre Hände schon wieder leicht zitterten und schon die kleinsten Bewegungen irgendwie von Anstrengung sprachen. Sie glaubte, ihre Knochen regelrecht spüren zu können, jeden einzelnen davon, besonders in ihren Armen und bildete sich ein leichtes 'kitzeln' in diesen ein. Für gewöhnlich merkte sie immer erst viel zu spät wie fertig sie tatsächlich war und diese Andeutungen kamen definitiv später als sie es guthieß.

    Vor Giuliano und Zaira setzte sie ein schmallippiges Lächeln auf, dass wenig freundlich schien, kehrte den Leuten den Rücken und lief, etwas vorsichtiger als vorher, zurück in die Richtung, aus welcher sie vorher in etwa los gegangen war. Tatsächlich brauchte es nur eine Menschentraube, bis sie die dahinterstehenden Zielpersonen wieder erahnen konnte. Das Blond, dass aus der Masse herausstach, assoziierte sie direkt mit Leif, entdeckte aber nach dem Umgehen der Zwischenstehenden, dass es Zora war. Noch sah sie Luceija nicht, das vermied einen ersten Blickkontakt, den sie stattdessen mit Leif aufbaute, ihm näher kam und ihm wortlos ein Champagnerglas hinhielt. Seine große Hand griff bereits danach, dann zog sie es im letzten Moment zurück und hielt ihm das andere hin - das Rechte. Das andere erhielt Gaius. Dann sah die Sizilianerin kurz nachdenklich zwischen dem Glas und Leifs Augen hin und her, bevor sie sich umdrehte und dabei Luft holte für ein: "Hey..! Zo!", dass sich tatsächlich freundlicher anhörte als die Worte, die sie hier bisher sonst gewechselt hatte. "Du siehst-....anders aus..?", fragte sie, womit sie keine Bewertung des Äußeren vornahm, sondern lediglich Tatsachen feststellte. Und sich fragte, wo ihre Locken hin waren. Sie wirkte-...strenger. "Dio, bist du jetzt der CEO dieses Ladens..?" Konnte nicht anders sein. Sie sah SEHR nach CEO aus.
    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen

    Vigilio, der Leif und Luceija vorhin vorausgegangen war, hatte die Schwelle nach draußen auf die ausladend große Terrasse genommen und tief eingeatmet. Das Gespräch mit Leif hing ihm noch im Hals und dürstete danach, mit etwas zu Trinken herunter gespült zu werden. Außerdem mochte er nicht, wie das Bier im Nachgang in seinem Mund klebte und nachschmeckte. Er hasste es, wenn er bei Gesprächen aus dem Mund stank wie ein Fußballstadion voller Obdachloser. Seinen Blick führte er über das Außengelände, erst die betonierte Fläche und dann die Wiese, die sich dahinter bis zu den großen, blickschützenden Bäumen und der sichernden Mauer auftat und jede Menge Platz für sommerliche Feste wie das jetzige bot. Noch immer ging die Sonne sanft unter, bot noch genug Helligkeit um sich zurecht zu finden und dem prüfenden Blick stand zu halten, der versicherte, dass der sehr lange Tisch mit seinen dutzenden Stühlen drumherum genug Platz bot für alle Familienmitglieder und brilliant aussah, dezent und doch traditionell mit saisonalen Blumen geschmückt, Weinflaschen, die bereits auf dem Tisch aufgestellt waren, alles gedeckt, eine jeweilige Serviette traumhaft drapiert, machte es einfach zu definieren welcher Platz nun welcher war. Einige Kerzen standen auf dem Tisch, über ihm hingen, festgemacht an den Bäumen, zahllose Lichterketten, die ein romantisches, sehr gemütliches Flair zauberten. Es erinnerte Vigilio an viele Momente gemeinsam mit der Familie, sehr oft saßen sie draußen in ihren Gärten, aßen ausgiebig, sprachen und feierten ausgelassen - immer im Wissen, dass einige Plätze frei waren. Damals der von Luceija. Heute der von seinem Onkel Piero und Tante Isabella-Oria, die neben einigen anderen den Tag seiner Hochzeit nicht überlebt hatten. Immer noch schwebte ein unschöner Unterton bei Festen wie diesen mit. Sehr viele hatten eine Bewaffnung irgendeiner Art bei sich, nicht unverständlich. Das Ereignis hatte etwas Leichtigkeit einbüßen lassen, ein Umstand der sich nicht ändern ließ.

    Einige seiner Verwandten hatten sich schon einen Platz gesucht - seine Großmutter Lia-Linh saß ganz vorne am Eck des langen Tisches, nahe am Eingang zum Haus, wie sie es immer vorzog, weil sie dann schneller - naja, ihr Weg war so nicht so lange. Und sie, definitiv als eine der Ältesten des Ascaiath-Clans, froh um jede Entlastung. Vigilio kam ihr kurz näher, legte ihr die Hand auf den Rücken und beugte sich zu ihr. "Posso portarti qualcos'altro, nonna? Hai abbastanza da bere? Kann ich dir noch irgendetwas bringen, Oma? Hast du genug zu trinken?". Diese lachte nur, griff zu einem Glas in ihrer Unmittelbaren Nähe, dass sie schon ungefragt mit Wasser gefüllt und sich bedient hatte. "Stronzate, mi sono aiutato da solo. Finché questo James non si trasferisce da me, sono già rinsecchito al sole! Quatsch, ich hab mich selbst bedient. Bis dieser James sich zu mir bewegt bin ich schon in der Sonne vertrocknet!" Er sah kurz gen Himmel - pralle Sonne hatte man jetzt nicht mehr zu erwarten. "Glielo farò sapere. Comunque, i miei ordini erano di prendermi cura di te e del nonno oggi. Hai visto Emma? Era con te l'ultima volta, vero? Ich geb ihm Bescheid. Meine Anweisung hatte er jedenfalls sich heute nur um dich und Opa zu kümmern. Hast du Emma gesehen? Sie war zuletzt bei dir, oder?" Die alte Frau lachte auf, deutete hinter sich. "Il vortice mi sta dando una pausa in questo momento! Stava giocando con Ellie là dietro - mi stavo solo assicurando che non cadesse nella piscina. Avresti dovuto assicurartelo! Der Wirbelwind lässt mir gerade eine Pause! Sie hat dort hinten mit Ellie gespielt - ich hab nur aufgepasst, dass sie nicht in den Pool fällt. Ihr hättet den sichern müssen!", tadelte sie, Gil nickte nur schmallippig, sagte nichts weiter dazu. "Riposati un po', stiamo per mangiare. Ruh dich noch ein bisschen aus, wir essen gleich.", gab er an, dann drehte er sich um. Kaum schnell genug, weil dann schon kleine Tapser zu hören waren, die sich schnell in seine Richtung bewegten und dieses niedliche "DADDY!" riefen, als hätte sie ihn nicht schon den ganzen Tag gesehen.

    Seine Frage beantwortete sich also selbst. Er grinste seine Tochter regelrecht an, ging in die Hocke, breitete die Arme aus und wartete darauf, bis die kleinen Füßchen sie zu ihm trugen, hob sie dann mit einem gespielten Ächtzen im selben Schwung hoch als sie in seine Arme geflogen kam. "Uuugh - eccoti qua, la mia bambina grande - hai giocato e lasciato la nonna da sola? Avevi un lavoro super importante dopo tutto! Uuugh - da bist du ja, meine Große - hast du gespielt und Oma allein gelassen? Du hattest doch einen superwichtigen Auftrag!", behauptet er, verlagerte das Gewicht seiner Tochter auf den linken Arm und stupste ihre Nase mit dem rechten Zeigefinger an. Die Giggelte zur Antwort. Und sah sicherlich noch niedlicher aus, seitdem ihre Haare so lang geworden waren und deutlich auf die selbe Weise wie Unkraut wuchsen wie bei ihm, Luci, selbst bei seiner Großmutter oder Hayden. Wenigstens diese Gene hatte sie definitiv intus. Die Haare hatte ihr Zora noch am Mittag zu einem hübschen Zopf am Hinterkopf zusammen genommen, sodass die Hälfte ihres schwarzen Haars noch immer frei lag. Tatsächlich war sie ganz schön groß geworden. Noch lange nicht groß genug um nicht mehr von Daddy herumgetragen zu werden. Oder ihrer Mutter, zu deren Leidwesen. "Ja! Ellie und ich haben mit Sup-Box gespielt aber jetzt hab ich keine Lust mehr..", bemängelte sie. "Was, ne brandneue Sup-Box? Wow! Aber die ist nicht so cool, hm?" "Nnnnn....ein!" "Macht nichts. Ich hab sowieso was viel besseres für dich." Sie drückte sich direkt von der Schulter ihres Vaters weg und sah ihn mit großen, grünen Augen an. "WAS?!" "JA!", antwortete er gleichsam. "Pass auf." Langsamen Schrittes war er zurück in Richtung Wohnzimmer gegangen, nur nicht mehr hinein. Aber an der Schwelle ins Zimmer zeigte er in die Richtung, in der Luci mit Leif und Gaius standen. "Schau, deine Tante ist da. Natürlich nur wegen dir.", log er. Tatsächlich hatten die beiden keine besonders intensive Beziehung, was Gil trauriger machte als er vor seiner Schwester zugeben wollte. Aber wenigstens gab er die Hoffnung nicht auf. Manche konnten mit Kindern eben nichts anfangen. Auch wenn das spezielle Kind so zuckersüß war wie Emma. "Wirklich?!", fragte sie erstaunt. "Klar! Weißt du, wie lang sie hergeflogen ist nur um dich zu sehen? Sicher - uff - sicher einen ganzen Tag lang." "Papa?", fragte sie, kam ihm ganz nah und hielt sich mit beiden Ärmchen an seinem Hals fest. "Hm?" Sie flüsterte: "Ma a zia Luci non piaccio. Aber Tante Luci mag mich nicht." Daraufhin erntete sie einen Blick, der fest versprechen sollte *so ein quatsch*. "Non credo, tesoro. Tutti qui ti amano. Lo prometto. Glaub ich nicht, Süße. Jeder hier liebt dich. Versprochen."
    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
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    Natürlich hatte er sie, die Daten. Dennoch nickte Gaius und lächelte freundlich, sagte jedoch nichts. Diese Diagramme und medizinisch beziehungsweise physiologisch formulierten Berichte gaben dem Don nur einem marginalen Einblick in den wirklich existierenden Fortschritt seiner Tochter, dieses biotischen Sturms. Leifs Bericht machte ihm mehr Hoffnung als messbare Werte und ausschlagende Skalen. Wenn Luceija wirklich so stark wurde und hart an sich arbeitete, kam Gaius mit ihrer Hilfe seinem Ziel einen Schritt näher, die biotische Stärke der Menschen zumindest ansatzweise auf die Ebene der Asari zu heben. Es würde Generationen dauern, aber irgendwann könnten die Menschen – diese wunderbaren, anpassungsfähigen Wesen – die Blauen in der Biotik überflügeln. So waren Menschen halt, Kämpfer, Lernende und immer an der Spitze der Nahrungskette. Luceija war die biotische Vorhut dessen, was in hunderten von Jahren vielleicht einmal die Galaxie anführen würde.
    Vorerst aber brachte seine Tochter ihm nur ein Glas Champagner.
    Danke, Luceija“, sagte der Vater zu dem Kind, das bei dem Klang des Namens fast zusammenzuckte. „Doktor Svensson hat mit gerade von deinen Fortschritten in der Biotik berichtet.“ Er lächelte, dann schritt er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Gut gemacht. Weiter so.
    Luceija hingegen war eher damit beschäftigt, sich mit ihrer Schwägerin zu unterhalten. Die beiden Frauen konnten unterschiedlicher kaum sein. Obgleich Luceija sogar ein paar Jahre älter war, hatte Gaius das Gefühl einem Gespräch zwischen einer pubertären und einer erwachsenen Frau beizuwohnen.


    "Sicher nicht.", winkte Zora ab und grinste finster. "Ich hätte einen fähigen Arzt für deine Behandlung engagiert-...Mi dispiace padre.", frotzelte Zora erst in Richtung Leif, sah dann reumütig zu Gaius und säuselte die Entschuldigung so, als wolle sie ihn sehr bewusst sofort wieder um den Finger wickeln. Eventuell war sie diesmal doch etwas zu weit gegangen, aber das würde sie rasch wieder richten. Tat sie immer. "Darf ich dir sagen wie UNFASSBAR großartig du aussiehst? Von wem ist dieses Kleid?", taxierte die Blonde ihre Schwägerin und versuchte im Rahmen ihres Scans etwas mehr zu erfahren. "Deine Beine sind jedenfalls wie gemacht dafür und dein Hi-...Naja. Du sieht bildschön aus. Erinnert mich ein wenig an die Hochzeit. Besser noch.", umging die Britin also vollständig die Frage der Schwarzhaarigen und knuffte ihr sanft in den Oberarm. Dann entließ Zora sich selbst von Gaius, klatschte leise in die Hände und richtete den Blick aus. "Ich werd' jetzt meinen Ehemann suchen und sicher-...irgendwo beim Essen finden. Euch seh' ich dort auch gleich, ja?", befahl sie über Umwege und stiefelte davon, ein Vollprofi auf hohen Schuhen, verstand sich.
    Leif sah ihr nach. Nur mit allem anderen, als Begeisterung. Er schnaubte entrüstet, sogar ehrlich entrüstet und sah Gaius mit finsterer Miene, aber immer noch dem nötigen Respekt an. "Ich sag's mal, wie es ist: Neben der da sitze ich auf keinen Fall.", stellte er klar und tippte mit dem Finger in die Luft, irgendwo Richtung Zora deutend.
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  15. #255
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen
    Natürlich hatte er sie, die Daten. Dennoch nickte Gaius und lächelte freundlich, sagte jedoch nichts. Diese Diagramme und medizinisch beziehungsweise physiologisch formulierten Berichte gaben dem Don nur einem marginalen Einblick in den wirklich existierenden Fortschritt seiner Tochter, dieses biotischen Sturms. Leifs Bericht machte ihm mehr Hoffnung als messbare Werte und ausschlagende Skalen. Wenn Luceija wirklich so stark wurde und hart an sich arbeitete, kam Gaius mit ihrer Hilfe seinem Ziel einen Schritt näher, die biotische Stärke der Menschen zumindest ansatzweise auf die Ebene der Asari zu heben. Es würde Generationen dauern, aber irgendwann könnten die Menschen – diese wunderbaren, anpassungsfähigen Wesen – die Blauen in der Biotik überflügeln. So waren Menschen halt, Kämpfer, Lernende und immer an der Spitze der Nahrungskette. Luceija war die biotische Vorhut dessen, was in hunderten von Jahren vielleicht einmal die Galaxie anführen würde.
    Vorerst aber brachte seine Tochter ihm nur ein Glas Champagner.
    Danke, Luceija“, sagte der Vater zu dem Kind, das bei dem Klang des Namens fast zusammenzuckte. „Doktor Svensson hat mit gerade von deinen Fortschritten in der Biotik berichtet.“ Er lächelte, dann schritt er ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Gut gemacht. Weiter so.
    Luceija hingegen war eher damit beschäftigt, sich mit ihrer Schwägerin zu unterhalten. Die beiden Frauen konnten unterschiedlicher kaum sein. Obgleich Luceija sogar ein paar Jahre älter war, hatte Gaius das Gefühl einem Gespräch zwischen einer pubertären und einer erwachsenen Frau beizuwohnen.


    Leif / Zora:
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    "Sicher nicht.", winkte Zora ab und grinste finster. "Ich hätte einen fähigen Arzt für deine Behandlung engagiert-...Mi dispiace padre.", frotzelte Zora erst in Richtung Leif, sah dann reumütig zu Gaius und säuselte die Entschuldigung so, als wolle sie ihn sehr bewusst sofort wieder um den Finger wickeln. Eventuell war sie diesmal doch etwas zu weit gegangen, aber das würde sie rasch wieder richten. Tat sie immer. "Darf ich dir sagen wie UNFASSBAR großartig du aussiehst? Von wem ist dieses Kleid?", taxierte die Blonde ihre Schwägerin und versuchte im Rahmen ihres Scans etwas mehr zu erfahren. "Deine Beine sind jedenfalls wie gemacht dafür und dein Hi-...Naja. Du sieht bildschön aus. Erinnert mich ein wenig an die Hochzeit. Besser noch.", umging die Britin also vollständig die Frage der Schwarzhaarigen und knuffte ihr sanft in den Oberarm. Dann entließ Zora sich selbst von Gaius, klatschte leise in die Hände und richtete den Blick aus. "Ich werd' jetzt meinen Ehemann suchen und sicher-...irgendwo beim Essen finden. Euch seh' ich dort auch gleich, ja?", befahl sie über Umwege und stiefelte davon, ein Vollprofi auf hohen Schuhen, verstand sich.
    Leif sah ihr nach. Nur mit allem anderen, als Begeisterung. Er schnaubte entrüstet, sogar ehrlich entrüstet und sah Gaius mit finsterer Miene, aber immer noch dem nötigen Respekt an. "Ich sag's mal, wie es ist: Neben der da sitze ich auf keinen Fall.", stellte er klar und tippte mit dem Finger in die Luft, irgendwo Richtung Zora deutend.



    Luceija hatte keinen Schimmer davon, wie Gaius ihre Präsenz hier wirklich sah. Wie er sie wahrnahm und auseinander zu reißen wusste. Man konnte es als die Allüren eines Vaters bezeichnen, aber diese hätte er sich, wenn es nach ihr ging, niemals aneignen dürfen. Dafür war er zu wenig der, für den er sich hielt. Leiblich vielleicht. Er der, teilweise, Grund, dafür, dass sie lebte aber das wars dann auch. Das ließ Luci ihn spüren, schon allein ganz unterbewusst. Wen wunderte es dann schon, dass sie das Lob eher irritierte? Das alleine wäre nicht schlimm gewesen. Aber der sichtliche Rückschritt den sie tat, kaum, dass Gaius auch nur einen Finger an sie setzte - besonders bei dieser Geste war es nichts verwunderliches. Sie schritt rückwärts und hielt sich mit einer Hand an der von Leif fest, schien sogar irgendwie die Chance zu nutzen sich minimalst hinter ihm zu verstecken. Sah zu Boden um zu vermeiden, dass es wieder dazu kam und erst wieder auf, als sie ihren Blick beinahe dankbar auf Zora wenden konnte, die, ganz offensichtlich, mehr Tochter für Gaius war als sie es je sein konnte. Sie war eben nicht das hier. Nicht Gaius Tochter. Sie war die Tochter von Sergio.

    Trotzdem nickte sie. Ihr Blick traf kurz seinen. "Ja, ohne Leif wär ich nie so weit gekommen."

    Lucis Finger drückten Leifs leicht. Als wollten sie etwas sagen, während sie es nicht konnte. Sie hatte wieder den Drang zu laufen. Zora hingegen war viel weniger unangenehm, viel ehrlicher, auch wenn sie oftmals eine, wie nannte Leif es so liebevoll?, eine unfassbare Planschkuh sein konnte. Vielleicht auch war. Vielleicht auch in einem anderen Leben niemals so etwas für Luci wurde was vermutlich einer Freundin am nahesten kam. Wobei fraglich war, besonders hier, wer letztlich wirklich Freund war und wer nicht doch nur eine weitere Person die auf die Gelegenheit zum Abstechen oder Abdrücken wartete. Aber-...Gil liebte sie. Hatte sie geheiratet. Das musste doch was bedeuten, richtig?

    Alle schienen jetzt kollektiv in Richtung der Terrasse zu gehen. Das Essen schien im wahrsten Sinne zum greifen nah, man suchte sich seinen Platz und wartete auf die Einleitenden Worte des Gastgebers. Vigilio in diesem Fall. Oder Zora, wenn man es so wollte. Nur sie drei schienen noch nicht in den Trieb einer Bewegung nach draußen zu kommen. Und noch während sie an der Hand ihres Exfreundes klebte, drückte sie sie erneut leicht. "-...kommst du mit mir raus? Sonst hast du vielleicht Pech und da ist echt nur noch ein Platz neben deiner Lieblingsfreundin Zo frei."
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  16. #256
    Ritter Avatar von Khardim
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    Zitat Zitat von Shepard Commander Beitrag anzeigen

    Wie Sie alle hier wissen“, sprach Seeva an den kleinen Kreis an Eingeweihten: „…führen wir hier keinen konventionellen Krieg. Es geht nicht darum, die Nachschublinien des Feindes zu stören, sondern Panik zu verbreiten. Chaos zu säen und zu warten, dass Vhan Fehler macht. Mister van Zan hat recht: Wir kämpfen gegen einen übermächtigen Feind und selbst diese Rückschläge im Image und der Ressource sind nur wenige Blätter im Wald. Für den Erfolg unserer Mission, Decius Vhan aufzuhalten, ist es unerlässlich, dass er Fehler macht und die Öffentlichkeit ihn als Bedrohung wahrnimmt. Sobald die ersten turianischen Medien oder Politiker anfangen ihn in Frage zu stellen oder gar als gefährlich zu empfinden, marschiere ich Kraft meiner Autorität durch seine Wohnungstür, so wie er durch die Ihre, Mister van Zan. Nur wartet am Ende dieses Eindringens keine verschachtelte Warnung, sondern ein Kopfschuss.“ Das war in Seevas Augen die praktikabelste Lösung – und die einzig richtige. Vhan festzunehmen und vor den Rat zu zerren, nur damit er sich mit teuren Anwälten, politischen Unterstützern und einer Ich-bin-hier-das-Opfer-Leier rauswinden würde, würde es bei Seeva nicht geben. Anders als bei der mehr oder weniger öffentlichen Fahndung nach Braelyn Gavros peilte sie bei der aktuellen Operation keinen Prozess, sondern eine Exekution an. So hatte sie es in der Vergangenheit bei geheimen Operationen gegen führende Köpfe gehandhabt, was sich bisher als effizient erwiesen hatte.
    Ich stimme Ihnen also zu, Mister van Zan. Und ich bin Ihnen einen Schritt voraus.“ Sie tippte etwas auf ihrem Omnitool ein, öffnete dann eine Karte auf dem Holo-Tisch und zeigte die Miniaturabbildungen verschiedener Planeten.
    Die Erde, Sur’Kesh und Thessia. Hier halte ich eine Beobachtung der Geschäfte von Vhan für sinnig. Die Turianer sind ein stolzes und ehrliches Volk, aber wir wissen nicht, wie viel Sympathisanten Vhan oder Quod Puritas unter den lokalen Behörden hat. Quod Puritas ist unseres Wissens nach eine rassistischen Organisation ohne Kontakte zu den anderen Spezies.“ Seevas blaue Finger fuhren in die Karte, wo ihre Hand eine greifende und drehende Bewegung vollzog. Daraufhin vergrößerte sich das Bild von Sur’Kesh. Auf der Seeva abgewandten Seite des Holo-Planeten blinkte eine Position. Mit einem Wisch ihrer Hand drehte sich der Planet um die eigene Achse und blieb vor Seevas Nasenspitze stehen.
    Hier hat Vhan ein Baugrundstück erschlossen. Es ist abgelegen, nicht dicht besiedelt. Anders als auf der Erde, wo er es inmitten eines Industriekomplexes verbirgt.

    Eine Tür in Seevas Rücken öffnete sich, was zumindest Odessa erschrocken herumfahren ließ. Sie war glücklicherweise unbewaffnet, sonst hätte sie diese jetzt gezogen und auf den Salarianer gezielt, der den Raum betrat. Seeva schenkte dem in fleckiges Braun und Grün gekleideten Alien ein Lächeln. Die Haut des Salarianers hatte den Ton von Schlick, eins seiner Augen war schwarz mit weißen Punkten und erinnerte stark an den Sternenhimmel, sein anderes Auge war unter einer schwarzen Abdeckung verborgen. Der Neuankömmling zog sein linkes Bein auffallend nach. Seeva hatte den Raum zur Verfolgung des Enterangriffs nicht zufällig gewählt. Der hinkende Salarianer und die Spectre begrüßten einander mit einem höflichen Nicken. Das funktionierende Auge des Soldaten huschte über die Anwesenden und blieb eine Sekunde an van Zan und zwei an Qatar hängen.

    Das ist Major Forsal vom salarianischen Militär.“ Der Salarianer nickte zustimmend. „Er ist der Kontakt zu einem Aufkärungsteam der Salarianer, mit dem wir uns auf Sur’Kesh treffen werden. Major?“, sagte Seeva und ließ den Mann an den Tisch treten.
    Korrekt, Commander“, sagte Forsal. Er legte die Hände auf den Tisch und tippte in routinierte Schnelligkeit auf dem Bedienpanel, worauf die Karte in den Zoom ging und eine abgezeichnete Position offenbarte.
    Die Salarianer haben diese Arbeiten von Decius Vhan schon seit längerer Zeit im Auge“, offenbarte der Major. „Wir sind argwöhnisch, wenn andere Spezies auf unserem Heimatplaneten kaufen und bauen, darum haben wir Nachforschungen betrieben. Was Vhan dort tut, ist uns nicht klar. Auch gibt es keine Pläne, Anträge oder sonstige öffentliche Unterlagen, was er plant.“ Der Salarianer wackelte beim Sprechen leicht mit dem Kopf. Ein Tic vielleicht, oder das Überbleibsel einer Verwundung.
    Commander T’Saari bat um Zurückhaltung, als sie von unseren Nachforschungen erfuhr, weshalb wir das Objekt derzeit nur mit einem Observierungsteam und Satelliten beobachten.“ Der Major spielte die Live-Übertragung eines von Oben aufgenommenen Bilds vor, das die Anwesenden bereits aus den Unterlagen kannten.
    Das Grundstück von Vhan, planiert, mit einzelnen stählernen Verschlägen und Zelten, die als Unterkünfte dienten. Klar umrissenes Baumaterial bildete den Rest der Objekte dort.
    Ein Team wartet vor Ort. Wie Sie vorgehen, ist Ihre Sache, Commander.
    Danke, Major. Ich komme nach der Besprechung noch einmal zu Ihnen“, sagte Seeva und schaute zu ihren Leuten. Sie warteten, bis der Major aus dem Raum gehinkt war, dann sagte Seeva: „Das hier ist unser erstes Ziel. Ich werde unser Team aufteilen. Qatar und van Zan kommen mit mir nach Sur’Kesh. Pater Lacan wiederum fliegt unter dem Vorwand religiöser Verständigung nach Thessia und trifft sich dort mit einer alten Freundin von mir. Odessa wird ihn zur Sicherheit begleiten. Zeitgleich werde ich versuchen über unsere Verbündeten vom Orlowski-Kartell einen Kontakt in London zu finden, dort, wo Decius Vhan seine Anlage auf dem Heimatplaneten der Menschen errichtet.
    Seeva löschte die Karte.
    Je schneller wir wissen, was Vhan dort plant, desto schneller können wir reagieren.



    Auf dem Weg zum Raumhafen checkte Vincent konzentriert seine Nachrichten. Das Geschäft würde während seiner Abwesenheit reibungslos weiterlaufen; alles was zu automatisieren war, lief über die V.I.s und für den Rest gab es Vas und die Männer. Mit steinerner Miene las der Mann in Schwarz erneut die Nachricht von Vhans Spendengala, die demnächst stattfinden würde. Sollte auf Sur’Kesh alles glatt gehen, wäre er rechtzeitig wieder auf der Citadel, um sich blicken zu lassen. Er war fast verwundert, dass der alte Vhan ihm noch keine Einladung geschickt hatte, aber daran würde es nicht scheitern.
    Das SkyCar setzte mit sachtem Gegenschub zur Landung an, sie flogen dicht über den Köpfen einer verwahrlosten Menge von Personen hinweg, die um den Raumhafen herum ihr Dasein fristete: Obdachlose, Süchtige oder einfach Pechvögel, die es wie von selbst an die Verkehrsknotenpunkte der Station zog. In absehbarer Zeit würde es Kael nicht an geneigten Zuhörern mangeln, wenn sie wieder über ihre geliebte ,,Equity“ predigte.

    Nachdem er ausgestiegen war und seine Tasche geschultert hatte, bahnte sich Vincent seinen Weg in die Abflughalle. Er hatte angeboten, einen spurenlosen Hin- und Rückflug zu organisieren, aber T’Saari hatte wohl eigene Pläne im Hinblick auf den Transport. Lacan und Odessa waren bereits vor einigen Stunden abgereist. Wenn die Spectre erst einmal einen Plan gefasst hatte und in Bewegung war, gab es wenig, was ihr standhalten konnte. Vhan mochte dieser Lawine einmal standgehalten haben, aber es waren noch weitere Schneemassen im Anmarsch.
    Der Mann in Schwarz entdeckte Qatar in der Menge und sah, dass auch er ihn erkannt hatte. Ohne einander zu grüßen durchquerten sie im Abstand einiger Meter gemeinsam die Halle zum Treffpunkt.

    *

    ,,Wo hast Du die denn her?!, fragte Rose ungläubig, als Nura die schwarze Tragetasche öffnete.
    ,,Freunde von Freunden. Du weißt schon“, erklärte sie schulterzuckend. Vas als ,,Freund“ zu bezeichnen ging eigentlich deutlich zu weit, traf den Kern der Sache im Augenblick aber ausreichend exakt. Außerdem verleitete die Formulierung Rose nicht dazu, weiter nachzufragen.
    ,,Und Du willst das noch vor der Demo am ersten Prozesstag durchziehen?“, fragte die Turianerin. Der Zweifel in ihrer Stimme wurde von dem mühsam unterdrückten Grinsen auf ihren schmalen Lippen entkräftet. Rose kribbelte es ebenso in den Fingern wie ihr.
    ,,Die Termine für die Gala und den Prozessauftakt stehen fest, es ist also egal, was ich will. Der Vollständigkeit halber möchte ich aber sagen: Ja, ich will und zwar definitiv!“
    ,,Wie viele können mit rein kommen?“
    ,,Sechs gehen rein, Tjurd macht den Operator und passt auf Fluchtwege und Kameras auf“, führte Nura weiter ihren Plan aus.
    ,,Und wenn wir drin sind?“
    ,,Wir überbringen unsere Botschaft und ab dann wird improvisiert. So ein paar Ideen habe ich da schon…“
    Zitat Zitat von BlackShial Beitrag anzeigen
    Khardim ist unser Äquivalent für Brüste oder eben Hintern.
    Schön anzusehen und man denkt gern daran
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  17. #257
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Zitat Zitat von Luceija Beitrag anzeigen
    Gaius:


    Leif / Zora:



    Luceija hatte keinen Schimmer davon, wie Gaius ihre Präsenz hier wirklich sah. Wie er sie wahrnahm und auseinander zu reißen wusste. Man konnte es als die Allüren eines Vaters bezeichnen, aber diese hätte er sich, wenn es nach ihr ging, niemals aneignen dürfen. Dafür war er zu wenig der, für den er sich hielt. Leiblich vielleicht. Er der, teilweise, Grund, dafür, dass sie lebte aber das wars dann auch. Das ließ Luci ihn spüren, schon allein ganz unterbewusst. Wen wunderte es dann schon, dass sie das Lob eher irritierte? Das alleine wäre nicht schlimm gewesen. Aber der sichtliche Rückschritt den sie tat, kaum, dass Gaius auch nur einen Finger an sie setzte - besonders bei dieser Geste war es nichts verwunderliches. Sie schritt rückwärts und hielt sich mit einer Hand an der von Leif fest, schien sogar irgendwie die Chance zu nutzen sich minimalst hinter ihm zu verstecken. Sah zu Boden um zu vermeiden, dass es wieder dazu kam und erst wieder auf, als sie ihren Blick beinahe dankbar auf Zora wenden konnte, die, ganz offensichtlich, mehr Tochter für Gaius war als sie es je sein konnte. Sie war eben nicht das hier. Nicht Gaius Tochter. Sie war die Tochter von Sergio.

    Trotzdem nickte sie. Ihr Blick traf kurz seinen. "Ja, ohne Leif wär ich nie so weit gekommen."

    Lucis Finger drückten Leifs leicht. Als wollten sie etwas sagen, während sie es nicht konnte. Sie hatte wieder den Drang zu laufen. Zora hingegen war viel weniger unangenehm, viel ehrlicher, auch wenn sie oftmals eine, wie nannte Leif es so liebevoll?, eine unfassbare Planschkuh sein konnte. Vielleicht auch war. Vielleicht auch in einem anderen Leben niemals so etwas für Luci wurde was vermutlich einer Freundin am nahesten kam. Wobei fraglich war, besonders hier, wer letztlich wirklich Freund war und wer nicht doch nur eine weitere Person die auf die Gelegenheit zum Abstechen oder Abdrücken wartete. Aber-...Gil liebte sie. Hatte sie geheiratet. Das musste doch was bedeuten, richtig?

    Alle schienen jetzt kollektiv in Richtung der Terrasse zu gehen. Das Essen schien im wahrsten Sinne zum greifen nah, man suchte sich seinen Platz und wartete auf die Einleitenden Worte des Gastgebers. Vigilio in diesem Fall. Oder Zora, wenn man es so wollte. Nur sie drei schienen noch nicht in den Trieb einer Bewegung nach draußen zu kommen. Und noch während sie an der Hand ihres Exfreundes klebte, drückte sie sie erneut leicht. "-...kommst du mit mir raus? Sonst hast du vielleicht Pech und da ist echt nur noch ein Platz neben deiner Lieblingsfreundin Zo frei."


    Gemeinsam mit der Berührung dieser Hand rauschte ein ganzer Schlag durch seinen Körper. Starkstrom. Zweifelsfrei. Seine Hand wurde feucht, sein ganzer Körper erst kalt und dann wieder warm und bevor Leif ernsthaft eine Reaktion auf ihre Geste beschließen konnte, schloss sich seine Hand fester um ihre, weil es eben so war. Weil sie beide Luceija und Leif waren. Und jeder mit Augen im Kopf würde sicher wissen, dass sie beide untrennbar zusammengehörten. Würde die Art erkennen, mit der er sie ansah, noch während sie sprach. Ob er wollte oder nicht, da rutschte dieses feine Lächeln über sein Gesicht. Ein bisschen verlegen und schelmisch gleichermaßen. "Oh, das wäre für niemanden hier gesund, nichts für ungut.", kommentierte Leif gen Gaius und sah kurz zu ihm, aber sehr schnell wieder zu Luceija, die er nur fester bei sich hielt. "Ich komm mit. Besser du findest einen Platz direkt neben deinem eigenen für mich.", drohte der Schwede ihr scherzhaft und nun wirklich jeder wusste seine Blicke zu deuten.
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  18. #258
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    Gemeinsam mit der Berührung dieser Hand rauschte ein ganzer Schlag durch seinen Körper. Starkstrom. Zweifelsfrei. Seine Hand wurde feucht, sein ganzer Körper erst kalt und dann wieder warm und bevor Leif ernsthaft eine Reaktion auf ihre Geste beschließen konnte, schloss sich seine Hand fester um ihre, weil es eben so war. Weil sie beide Luceija und Leif waren. Und jeder mit Augen im Kopf würde sicher wissen, dass sie beide untrennbar zusammengehörten. Würde die Art erkennen, mit der er sie ansah, noch während sie sprach. Ob er wollte oder nicht, da rutschte dieses feine Lächeln über sein Gesicht. Ein bisschen verlegen und schelmisch gleichermaßen. "Oh, das wäre für niemanden hier gesund, nichts für ungut.", kommentierte Leif gen Gaius und sah kurz zu ihm, aber sehr schnell wieder zu Luceija, die er nur fester bei sich hielt. "Ich komm mit. Besser du findest einen Platz direkt neben deinem eigenen für mich.", drohte der Schwede ihr scherzhaft und nun wirklich jeder wusste seine Blicke zu deuten.


    Eigentlich konnte es gar nicht schiefgehen. So etwas wie das, so etwas reales, etwas echtes, konnte nicht einfach vor beider Augen gnadenlos verrecken. Es konnte nicht sein, dass man sich so hielt, ansah, bewusst wie unbewusst, und den jeweils anderen auf so eine Weise zu einem besseren Menschen machte und es dann endete. Sicher nicht. Dumm wäre es gewesen. Fast schon ein Akt wider der Natur. Und trotzdem hatten diese Finger aufgehört, einander auf diese Weise zu berühren und zu halten. Irgendwie und auch doch nie ganz. Eine Trennung war ausgesprochen worden. Etwas besiegelt was nicht hätte besiegelt werden dürfen.

    Ihr Blick traf seinen. Ganz natürlich, ohne, dass es so wirkte als würde man den jeweils anderen zu etwas zwingen. Sie sah ihn gerne an. Viel zu gerne. Zu sehnsüchtig. Etwas, was man nicht von ihr erwartete wenn man das zweifelhafte Glück hatte sie zu kennen. Doch wer kannte sie schon. Die die sie wirklich kannten waren tot. Oder standen hier neben ihr. Es konnte nur er sein. "Bei jeder Feier legst du dich mit einer Ascaiath an, hm?", fragte sie ihn, reckte das Kinn und grinste ihm fast herausfordernd entgegen. Und schon im nächsten Moment fragte ein kleiner Teil im Hintergrund, woher das wohl kam. Wie er es schon wieder schaffte, sie für ein paar Momente so glücklich zu machen, dass ihr selbst diese Feier plötzlich nicht mehr so schwer fiel und wenigstens etwas egal wurde. Sie sah etwas verlegen von ihm ab als sie es realisierte, lächelte und sich eine Strähne hinter ihr Ohr schob.
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  19. #259
    Mythos Avatar von AeiaCarol
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    Eine nicht unberechtigte, aber angenehm unverschämte Frage. Leif musste leise lachen und ließ im selben Moment zwar nicht ihre Hand los, stellte sich aber genau vor der Sizilianerin auf. Kam noch etwas näher als ohnehin schon und richtete die eben geordnete Strähne nach. Als müsste er sie-...ordentlicher hinter ihr Ohr streichen, eine ganz persönliche Aufgabe erfüllen. Andererseits generierte er wohl einen Moment, von dem man nicht wahrhaben wollte, dass er wirklich passierte. Positiv oder negativ. Beides war denkbar. Wie Luceija sich fühlte, konnte Leif nicht ahnen. "Nur wenn sie versuchen meine Aufgaben zu übernehmen, Müslischleuder.", frotzelte der Arzt liebevoll. "Also-...Willst du mich jetzt nach draußen bringen oder schämst du dich ein bisschen für mich?", ärgerte er sie weiter und wurde wohl absurd, aber selbst seine letzten Worte wussten in der Geste unterzugehen, in der er ihrer beider Hände hob, ihren Handrücken leicht nach oben drehte und ihn zärtlich küsste. Kurz. Aber sehr deutlich.
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  20. #260
    Fionda per cereali  Avatar von Luceija
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    Eine nicht unberechtigte, aber angenehm unverschämte Frage. Leif musste leise lachen und ließ im selben Moment zwar nicht ihre Hand los, stellte sich aber genau vor der Sizilianerin auf. Kam noch etwas näher als ohnehin schon und richtete die eben geordnete Strähne nach. Als müsste er sie-...ordentlicher hinter ihr Ohr streichen, eine ganz persönliche Aufgabe erfüllen. Andererseits generierte er wohl einen Moment, von dem man nicht wahrhaben wollte, dass er wirklich passierte. Positiv oder negativ. Beides war denkbar. Wie Luceija sich fühlte, konnte Leif nicht ahnen. "Nur wenn sie versuchen meine Aufgaben zu übernehmen, Müslischleuder.", frotzelte der Arzt liebevoll. "Also-...Willst du mich jetzt nach draußen bringen oder schämst du dich ein bisschen für mich?", ärgerte er sie weiter und wurde wohl absurd, aber selbst seine letzten Worte wussten in der Geste unterzugehen, in der er ihrer beider Hände hob, ihren Handrücken leicht nach oben drehte und ihn zärtlich küsste. Kurz. Aber sehr deutlich.


    Gut möglich, dass die gesamte Szenerie die Reaktion Gaius herausforderte. Er lächelte selbst auf eine fast gönnerhafte, zuversichtliche aber bedeckte Weise, schwelgte für den Moment in einer kleinen, fast vergrabenen Erinnerung daran, wie er Hayden kennengelernt hatte, auch, wenn die Umstände wenig romantisch waren und ihre Beziehung heute eine gänzlich andere war und auf wesentlich mehr fußte. Er wagte es nicht, sich auszumachen, wie weit die der Beiden sich gemessen an den Umständen tragen würde, unterbrach den Moment aber seinerseits wenigstens mit einem 'Allora', einem Zusammenklatschen seiner Hände und der deutlichen Botschaft, dass er nun ebenfalls gerne nach draußen ginge, weil das Essen bald beginnen sollte.

    Luceija sah ihm nur aus den Augenwinkeln nach, selbst, als Gaius noch erwähnte, dass er 'die Kinder dann draußen zu Tisch sehen würde', und hing dann, obwohl es kein Schauspiel mehr bedarf, weiterhin mit ihren in die nahen Augen des eingeladenen Schweden. Sie wurde Rot. Sichtbar rot, wenn man das so nennen konnte, jetzt, wo ihre Haut längst dem Touch der Sonne erlegen war und man sie vermutlich nicht wiedererkennen mochte. Es war exakt so. Es war wie ein Schlag durch Starkstrom. Schnell, präzise, schwer, zielgerichtet, unerbitterlich. Es brachte für einen Moment ihre ganze Welt ins Wanken und das schafften nicht viele. Weder Menschen noch Situationen. Noch Gesten. Außer-..eben diese. Sie lächelte fast dümmlich, glaubte, sich hier richtig zum Idioten zu machen und grinste dann erneut auf eine so freche, direkte Art, als sie "Ein bisschen von beidem." sagte, zwinkerte und ihr Akzent jedes Wort so schön und einzigartig umschmeichelte. "Na komm schon..", trieb sie ihn zart an, überholte ihn ohne ihn los zu lassen, sondern ging sogar noch ein paar Schritte rückwärts, bevor sie ihn mit sich zog und den Blick dann wieder nach vorne richtete um nicht in einen ihrer Verwandten zu laufen. Sie vergaß wieder für einen Moment die unglücklichen Umstände und diesen erzwungenen Frieden. Das hier artete in ein emotionales Auf und Ab aus. Doch da war noch so viel was folgen sollte, was sie nicht bedenken konnte.

    Ein emsiges Stimmengewirr empfing sie wieder. Viele saßen schon, als sie hinaustraten, meist die älteren, einige jüngere ebenfalls, hier und da spielte einer an seinem Omnitool. Der Tisch war riesig, die Auswahl an Bekannten und Unbekannten Gesichtern ebenso und prompt schüchterte es die Sizilianerin wieder ein, wenn sie daran dachte. Krallte sich unbewusst weiter an ihren Begleiter fest, ließ dem Blick über die vielen Köpfe und Gesichter schweifen, vermied die meisten Blicke die man ihr zuwarf. Neben Hayden, die sich kaum dezentral der Tischmitte einen Platz gesucht hatte, saß ein blonder, ziemlich fahler junger Mann, schlacksig, nerdig, er gehörte wenigstens optisch kaum hier her, hatte sich aber in einen hellgrauen Blazer geschwungen, den er über einem weißen Hemd trug, dass ihm einige Kleidergrößen zu groß wirkte. Er hatte ein sehr spezielles Gesicht und sowohl Leif, als auch Luceija würden ihn, 'Cypher' wie sie ihn nannten, wiedererkennen. Wenngleich er hier sicherlich auf nichts anderes als Henrik reagierte. Spätestens jetzt war dem Schweden an Lucis Seite vermutlich klar, warum der andere, gebürtige Landsmann direkt wohlgesonnen zu ihm schien. Er war einer dieser "Streuner" die Hayden gerne an den Tisch der Familie gesetzt hatte und nunmehr schon seit Jahren, schon seit er noch minderjährig war, hier einen Platz gefunden hatte. Ihm Gegenüber, in einem kurzen Gespräch mit der Familienmutter involviert, der andere Streuner, Donal, der, als er Luci bemerkte, kurz winkte und andeutete, dass bei ihnen ja noch Platz wäre. Vielleicht zog Leif sie deshalb andeutend in diese Richtung. Gil und Zora nur zwei Plätze weiter links, nebeneinander, recht zentral - immerhin sollten gerade sie beide doch enthüllen, was es heute zu feiern gab. "Kennt ihr euch schon?", fragte Luci Leif und meinte damit Donal - aber die Frage WEN er schon kannte würde vermutlich schneller zu beantworten sein. Denn besonders die direkten, noch lebenden Geschwister Gaius fanden nah hier seinen Platz, Luceijas Vater schließlich neben Hayden. Das hier war insgesamt wohl ein absoluter Ascaiath & Friends Overkill. Und schwer zu entscheiden, auf wen man zuerst reagieren wollte und sollte. So viele Blicke. So viele Stimmen, so viele nahen Verwandten und wichtige Freunde der Familie - und Zora, die Leif genau gegenüber gesetzt wurde.
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